"Nicht normal!" oder hochsensitiv? Wie Lehrer hochsensible Kinder erkennen und unterstützen können


Bachelorarbeit, 2016

126 Seiten, Note: 1


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1 Problemaufriss und Zielstellungen

2 Hochsensitivität
2.1 Begriffsbestimmungen
2.1.1 Hochsensitivität - Hochsensibilität
2.1.2 Fluch und Segen - Was es bedeutet hochsensitiv zu sein
2.1.3 Physische Nachweisbarkeit von Hochsensitivität
2.1.4 Kazimierz Dabrowskis Zugang zur Hochempfindsamkeit
2.1.5 Elaine N. Aron gibt dem Kind einen Namen: „Highly Sensitive Person (HSP)“
2.1.6 Hochsensitivität, Hochbegabung, ADHS und ADS
2.2 Über die Bedeutung hochsensitiver Menschen in der Gesellschaft
2.2.1 Missverständnisse und Aufklärungen
2.2.2 Warum gibt es hochsensitive Wesen?
2.2.3 Hochsensitivität und das darin enthaltene Potential
2.3 Resümee

3 Hochsensitive Kinder
3.1 Beschreibung Hochsensitiver Kinder
3.1.1 Hochsensitive Säuglinge
3.1.2 Hochsensitive Kinder im Alter von 1 bis 5 Jahren
3.1.3 Hochsensitive Kinder im Primarstufenalter
3.2 Wichtiges in der Erziehung hochempfindsamer Kinder
3.2.1 Herausforderungen in der Erziehung hochsensitiver Kinder
3.2.2 Was ein hochsensitives Kind braucht
3.3 Hochsensitive Kinder in der Schule
3.3.1 Hochsensitive Schulkinder
3.3.2 Eltern hochsensitiver Kinder
3.3.3 Tipps für Lehrerinnen und Lehrer
3.4 Resümee

4 Forschungsteil
4.1 Forschungsdesign
4.1.1 Qualitative Inhaltsanalyse
4.1.2 Interview.
4.1.3 Transkription
4.1.4 Auswertungsverfahren
4.1.5 Auswahl der Leitfragen
4.1.6 Auswahl und Beschreibung der Interviewpartner
4.1.7 Durchführung der Interviews
4.1.8 Bildung der Kategorien
4.1.9 Bildung der Codes
4.2 Auswertung der Ergebnisse
4.2.1 Kategorie 1: Beschreibungen hochsensitiver Kinder
4.2.2 Kategorie 2: Herausfordernde Situationen für hochsensitive Kinder
4.2.3 Kategorie 3: Hilfreiche Maßnahmen zur Unterstützung hochsensitiver Kinder
4.2.4 Kategorie 4: Generelle Tipps für den Umgang mit hochsensitiven Kindern
4.3 Resümee

5 Zusammenfassung

6 Literaturverzeichnis
6.1 Literaturen in Papierform.
6.2 Literaturen in elektronischer Form (Internet)

7 Anhang
7.1 Interviewleitfaden
7.2 Transkribierte Interviews
7.2.1 Interview 1
7.2.2 Interview 2
7.2.3 Interview 3
7.2.4 Interview 4
7.3 Analyseverfahren
7.3.1 Auszug aus der ersten Reduktionsphase
7.3.2 Auszug aus der zweiten Reduktionsphase.

Kurzzusammenfassung

Hochsensitivität ist eine Veranlagung, die etwa zwanzig Prozent der Menschen haben und beschreibt eine Wahrnehmungsbegabung durch die innere und äußere Reize intensiver erlebt werden. In einer theoretischen Einführung wird das Konstrukt der Hochsensitivität beschrieben. Auch Zusammenhänge zu anderen Verhaltensdispositionen und Gründe dieser angeborenen Fähigkeiten werden thematisiert. Im Anschluss wird genau erläutert wie Kinder ihre Hochsensitivität erleben und wie erziehende Personen adäquat auf die betroffenen Kinder eingehen können.

Das Hauptanliegen dieser Forschungsarbeit war es festzustellen, wie Lehrpersonen Kinder mit einer besonderen Wahrnehmungsfähigkeit erleben und zu welchen unterstützenden Maßnahmen sie raten. Die Ergebnisse aus den ausgewerteten Interviews ergaben, dass hochsensitive Kinder durch verschiedene Verhaltensmerkmale zu erkennen sind. Beispielsweise sind sie sehr verträumt, moralisch, introvertiert, begabt oder aktiv und auffallend gesprächig. Außerdem fiel auf, dass sie mehr Zeit benötigen, um sich auf Veränderungen einzustellen und mit Leistungsdruck weniger gut zurechtkommen, als ihre Mitschülerinnen und Mitschüler. Hochsensitive Kinder benötigen viel Geduld, Zuwendung, Wertschätzung und teilweise Hilfe dabei sich zu integrieren. Der Arbeit auf der Beziehungsebene wird ein hoher Stellenwert beigemessen.

Summary

High sensitivity is a condition, which effects approximately twenty percent of the population. High sensitivity describes a predisposition to heightened sensory experiences resulting from both internal and external stimuli. The theoretical introduction will describe the constructs of heightened sensitivity. A further theme will be the underlying causes of this natural ability. Subsequently, it will be described how children experience heightened sensitivity and how those responsible for their upbringing can properly respond to this ability.

The primary goal of this research project was to establish educators’ experiences in dealing with children with special sensory capabilities and which proactive and supportive measures they found most useful. The results of the analyzed interviews showed that children with heightened sensitivity can possess a variety of personality traits, such as, being lost in their thoughts, a strong sense of morality, introversion, giftedness, chatiness and highly active spirit. Additionally, it was noted that such children often require a longer amount of time to adapt to changes and find it harder to cope with pressure to perform, in comparison to their peers. Children with heightened sensitivity require a great amount of patience, attention, validation and, to some extent, support in order to integrate in the classroom. This work puts a great deal of value on the student-teacher relationship.

Vorwort

Seit ich vor einigen Jahren den Begriff Hochsensibilität zum ersten Mal gehört hatte, fand ich mich in sämtlichen Beschreibungen wieder. Durch das Erkennen, dass ich die Welt anders wahrnehme und ein komplexeres Innenleben habe als die Mehrheit der Menschen, gelang ich zu einigen Erkenntnissen, die mir viele Fragen beantworteten, die ich mir von Kindheit an gestellt hatte.

Durch die Auseinandersetzung mit dem Thema wurde ich mir immer mehr bewusst über die Komplikationen und Missverständnisse, die im Alltag dadurch zu Stande kommen können. Genau dieses Bewusstwerden hat mir geholfen neue Wege zu finden, um mit dieser erhöhten Empfänglichkeit für Reize umzugehen.

Sehr oft habe ich auch in Schulklassen erkannt, wie hochsensitive Kinder missverstanden werden. So wird beispielsweise ein unaufmerksam scheinender Schüler als ungezogen und faul schubladisiert. Bei genauer Beobachtung jedoch fällt auf, dass er sehr wohl aufmerksam ist, sich jedoch unterfordert fühlt oder gelangweilt ist und beginnt sich nebenbei mit etwas anderem zu beschäftigen.

Nochmals aufmerksam gemacht wurde ich auf die Thematik der Hochsensitivität im Studienseminar „Kindliche Lernprozesse“ bei Frau Dr.in Rita Humer, welche mich im Fach Pädagogische Psychologie betreut. Neben ihr werde ich von Frau Mag. Dr.in Maria Nemecek betreut, welche die Betreuung im Fach Schulpraktische Studien übernimmt.

Danken möchte ich bei dieser Gelegenheit meiner hochsensitiven und äußerst weisen Nichte Emma, durch die ich zu diesem Beruf gekommen bin. Von Herzen danken möchte ich auch meiner Mutter und meinem Vater, die mich immer auf allen Ebenen unterstützen und an mich glauben.

Wien, im Mai 2016 Margret Kalhammer

1 Problemaufriss und Zielstellungen

Hochsensitive Kinder unterscheiden sich von den meisten Menschen darin, dass sie auf Grund einer intensiven Wahrnehmung, Dinge, sowohl im Innen als auch im Außen, in einer anderen Qualität erleben. Dies kann sich unterschiedlich äußern, sei es durch verstärkte Wetterfühligkeit, Lichtempfindlichkeit oder ein ausgeprägtes empathisches Empfinden.

Aron[1] beschreibt Kinder, die hochempfindsam sind, als sehr einfühlsam, besonders nachdenklich, klug, intuitiv, kreativ, umsichtig und äußerst gewissenhaft.

Wegen ihrer Sinneswahrnehmungen seien diese Kinder jedoch auch sehr schreckhaft, Veränderungen lösen Ängste in ihnen aus und ihr Perfektionismus kann sie oftmals eine tiefe Verzweiflung spüren lassen. Außenstehende können vermutlich viele dieser Empfindungen in den jeweiligen Situationen nicht nachvollziehen, weshalb hochsensitive Kinder oft missverstanden werden. Für die Entwicklung eines Kindes, das über solch feine Sinne verfügt, ist es jedoch ausgesprochen wichtig, dass es beispielsweise nicht als neurotisch, hysterisch oder unaufmerksam schubladisiert wird.

Durch ihre Sensitivität sind diese Kinder aber auch verletzlicher und können infolge schlechter Erfahrungen eher zu ängstlichen, zurückgezogenen, gar depressiven Menschen werden. Erkennen erwachsene Vertrauenspersonen jedoch ihre feine Wahrnehmung und verstehen es, das Kind sanft anzuleiten, kann es sich entfalten und äußerst kooperativ und freundlich zeigen.[2]

Daher erscheint es bedeutsam, dass Lehrerinnen und Lehrer verstehen, wie diese Kinder sich selbst und ihre Welt erleben und welche Verhaltensmuster eine ausgeprägte Sensitivität mit sich bringen kann. Im Weiteren stellt sich die Frage, welche Handlungskonsequenzen sich dann aus dieser Wahrnehmung für die Lehrerinnen und Lehrer ergeben. Mit dem entsprechenden Wissen und Verständnis über ein hohes Empfindungsvermögen können Lehrpersonen diese Kinder nämlich gezielt in ihrer Entwicklung und natürlich in ihren Lernprozessen unterstützen.

Aus diesen Überlegungen hat sich folgende Forschungsfrage herauskristallisiert, der im Rahmen der geplanten Arbeit nachgegangen werden soll:

„Wie nehmen Lehrerinnen und Lehrer hochsensitive Kinder wahr und welche Möglichkeiten der Unterstützung sehen sie für Kinder mit einem erhöhten Empfindungsvermögen?

Im Rahmen eines qualitativen Forschungszugangs soll untersucht werden, ob und wie Lehrpersonen hochsensitive Kinder erkennen, wie sie diese beschreiben und welche Differenzierungsmaßnahmen sie als erfolgreich erlebt haben oder sich vorstellen können. Dazu werden vier Lehrerinnen/Lehrer anhand leitfadengestützter Interviews befragt. Die erhobenen Daten werden qualitativ ausgewertet und im Sinne der Fragestellung analysiert.

2 Hochsensitivität

In diesem Kapitel wird das Thema Hochsensitivität, mittels theoretischer Grundlagen, näher beleuchtet. Um für ein einheitliches Verständnis über die Begrifflichkeiten zu sorgen, werden diese genau erklärt. Eine umfassende Beschreibung von Menschen mit einer besonderen Fähigkeit der Wahrnehmung wird aus Sicht verschiedener Psychologen dargelegt. Hierbei sollen die erforschten Wesenszüge möglichst gut beschrieben und erklärt werden, sodass der Leser ein genaues Bild einer hochsensitiven Persönlichkeit erlangen kann.

2.1 Begriffsbestimmungen

Hochsensitivität ist in der Wissenschaft noch ein sehr junger Begriff. Die Wesensmerkmale, welche darunter zusammengefasst sind, wurden bei unterschiedlichen Psychologen und Forschern wie Jung, Pawlow, Kagan, Pulay oder Dabrowski jedoch schon lange untersucht. Nachfolgend werden Theorien von Dabrowski, Aron, Parlow und Trappmann-Korr näher erläutert.

2.1.1 Hochsensitivität - Hochsensibilität

Die Literatur zu diesem Thema bedient sich unterschiedlicher Vokabulare. Hinsichtlich der Hochsensitivität bei Kindern und Erwachsenen wird seit circa achtzig[3] Jahren geforscht, jedoch wurden Begrifflichkeiten verwendet wie niedrige Reizschwelle, angeborene Schüchternheit, Introvertiertheit, Gehemmtheit, Ängstlichkeit oder Furchtsamkeit.[4] Die Psychologin Elaine Aron selbst hat 1997 den Begriff „Highly Sensitive Person“ mit dem gleichnamigen Titel ihres ersten Buches erschaffen und durch ihre Forschungen und weiteren Bücher nachhaltig geprägt. Dank ihrer Arbeit wurde eine genaue Beschreibung hochsensitiver Verhaltensmerkmale ermöglicht, die auch die Ursachen und deren positive Aspekte näher beleuchten und erklären konnten. In der deutschen Übersetzung ihrer Bücher wird der Begriff Hochsensibilität benutzt, der von anderen Autorinnen und Autoren übernommen wurde und sich in der deutschsprachige Populärliteratur zu einem gängigen Begriff etabliert hat.

Birgit Trappmann-Korr[5] zählt zu den Autorinnen, die den Begriff Hochsensibilität nicht für eine angemessene Übersetzung halten, da Sensibilität im deutschen Sprachgebrauch als Empfindlichkeit verstanden wird, das thematisierte Konstrukt jedoch mehr beinhaltet als empfindlich zu sein.

Gut dreißig Jahre bevor Aron ihr erstes Buch veröffentlichte sprach Kazimierz Dabrowski von „various forms of overexcitability“, zu Deutsch „die verschiedenen Formen einer erhöhten Reizbarkeit“.[6] Deutschsprachige Autorinnen und Autoren, die sich mit seinen Forschungen befassten, übersetzten „overexcitability“ mit „hohes Empfindungsvermögen“.[7]

In der vorliegenden Arbeit werden der Begriff „hochsensitiv“ oder umschreibende Synonyme verwendet.

2.1.2 Fluch und Segen - Was es bedeutet hochsensitiv zu sein

Es sind zahlreiche Merkmale, die einen hochsensitiven Menschen von einem normal sensitiven Menschen unterscheiden, und sowohl die Intensität als auch Anzahl dieser Wesenszüge können variieren.

Grundsätzlich sind bei hochsensitiven Menschen die Wahrnehmungsschwellen deutlich herab gesetzt, wodurch sie reizoffener sind.[8] Die erhöhte Empfindsamkeit für Details beruht auf schwächeren Filtern in der Wahrnehmung und einem sensibleren Nervensystem.[9] Dies bedeutet, dass ein Reiz in Bezug auf Intensität, Dauer und Frequenz überdurchschnittlich wahrgenommen wird.[10]

Diese offene Form der Wahrnehmung bezieht sich auf Gedanken, Gefühle und Fantasien, wie auch auf äußere Reize. Der gesamte Erlebnisgehalt von Zuständen jeglicher Art ist intensiver.[11]

Somit wird alles, sowohl positive als auch negative Reize, Emotionen und Empfindungen, eindringlicher erlebt.

Die Frage, was einen hochsensitiven Menschen ausmacht, ist nicht einfach oder kurz zu beantworten, da die Wesenszüge sehr reichhaltig sind. Wodurch also lässt sich eine erhöhte Reizwahrnehmung erkennen? Um dies zu verdeutlichen werden die möglichen Aspekte der Hochsensitivität hier kompakt aufgelistet:

2.1.2.1 Hochempfindsamkeit auf äußere Reize Hörsinn

Durch eine intensive auditive Wahrnehmung können Vogelgesang, das Rauschen der Blätter und das Bellen eines Hundes in der fernen Nachbarschaft auch in der Großstadt deutlich hörbar und herausgefiltert werden. Ein Hupen oder eine laute Sirene sind vermutlich für jeden Menschen lästig, mit einer sensiblen Wahrnehmung für Geräusche jedoch kann es sich als extrem unangenehm bis schmerzhaft anfühlen. Nebengeräusche, wie die eines Radios im Büro, sind kaum auszublenden und werden deshalb als sehr störend und konzentrationsbeeinträchtigend empfunden.[12]

Favorisierte Musik, angenehme Klänge und Stimmen werden ebenso intensiv erlebt und das natürlich verbunden mit äußerst positiven Auswirkungen auf das gesamte Wohlbefinden. Ein angenehmer und liebevoller Ton in der Stimme wird exakt herausgehört und mit positiven Gefühlen verbunden.

Sehsinn

Feinste Farbnuancen unterscheiden zu können, minimale Farbabweichungen zu bemerken und sich der Wirkung von Farben intensiv bewusst zu sein, würde jemanden beispielsweise befähigen im Bereich Kunst und Grafik exzellente Arbeit zu leisten. Es könnte zum Beispiel vorkommen, dass ein Mensch mit einer ausgeprägten Wahrnehmung für optische Reize eine subtile Abweichung im Hautteint eines Bekannten erkennt und deshalb nach seinem Befinden fragt. Hochempfindsamen Menschen kann ebenso ins Auge stechen, wenn Haare gefärbt sind, da die natürliche Harmonie von Hautton, Augenbrauen und Augen erkennbar gestört ist.[13]

Die Schönheit eines Bildes, der Natur, von Farben und Formen kann sich durch intensives Genießen äußern.[14] Eine ausgeprägte Sinneswahrnehmung hat somit unter anderem den Vorteil, sich beim Anblick schöner Dinge besonders erfreuen zu können.

Als sehr unangenehm kann beispielsweise das Sehen gewalttätiger oder verstörender Szenen in Filmen empfunden werden. Rasche Bildfolgen können ebenso stressauslösende Faktoren sein.[15]

Zudem wird berichtet[16], dass Menschen mit solch einer feinen Wahrnehmung auch eine hohe Lichtempfindlichkeit aufweisen.

Geruchssinn und Geschmackssinn

Die Geruchswelt deutlich wahrzunehmen kann bedeuten, dass ein Kind zum Beispiel nicht das Brot aus der Auslage beim Bäcker isst, weil es neben dem Käsebrot gelegen ist. Es weigert sich nicht, weil es lästig sein möchte, sondern weil es keinen Käse mag und es den Geschmack tatsächlich auf dem Brot, auf dem gar kein Käse ist, schmecken kann.[17] Es kann auch vorkommen, dass hochsensitive Geschmacks- und Geruchsnerven ein wenig Pfeffer oder Chili in einer Speise als schmerzhaft scharf empfinden. Ebenso werden angenehme Gerüche und Geschmacksnuancen intensiv wahrgenommen und genussvoll aufgenommen. In einem Artikel über Dabrowskis Werk wird auch beschrieben[18], dass beispielsweise eine hochempfindsame Person überglücklich auf einen Duft reagieren kann; wie beispielsweise das starke Wahrnehmen von sensorischen Reizen auch ein Erleben intensiver Gefühle hervorheben kann.

Tastsinn

Ein Etikett in einem Kleidungsstück oder eine Strumpfnaht können einen empfindsamen Menschen regelrecht wahnsinnig machen. Aron[19] hält dies ebenso in ihren Testfragen zur Hochsensitivität fest. So ist es Eltern besonders empfindsamer Kinder oft bekannt, dass alle Etiketten in einem neuen Kleidungsstück herausgeschnitten werden müssen, bevor es dieses trägt. Andernfalls würde es permanent das Kratzen an der Haut spüren und völlig überreizt werden durch dieses schmerzhafte Empfinden. Parlow[20] beschreibt hierzu auch eine differenzierte Temperaturwahrnehmung, die diese Fähigkeit ebenso mit sich bringt, das heißt es wird der betroffenen Person schneller zu heiß, zu kalt oder zu zugig. Kratzige Pullover, zu enge Gummizüge, Sockenfalten oder ein Brösel im Bett sind ebenso deutlich spürbar und bereiten dem Betroffenen großes Unbehagen.

Physische Reaktionen und körperliche Tendenzen

Im Zusammenhang mit sensorischer und sinnlicher Empfindlichkeit stehen häufig auch Anlagen zu allergischen Reaktionen[21]. Außerdem werden subtile Dauerschmerzen, wie beispielsweise Entzündungen viel früher von hochsensitiven Menschen wahrgenommen als von normal empfindlichen. Gut die Hälfte der zartbesaiteten Menschen, die Parlow[22] befragte, schätzten sich selbst als sehr schmerzempfindlich ein.

Parlow[23] schreibt, dass Medikamente ebenfalls bei hochsensitiven Menschen stärker wirken, woraus er schlussfolgert, dass nicht nur das Nervensystem sondern der gesamte Stoffwechsel empfänglicher ist. Jedoch kann es bei einer hohen Schmerzempfindsamkeit laut Trappmann-Korr[24] vorkommen, dass eine normale Dosis eines Schmerzmittels, langsamer eintreffende oder nur geringe Wirkung zeigt. Denn ein sonst stark wirkendes Schmerzmittel kann eventuell einen sehr außergewöhnlich intensiv erlebten Schmerz nicht ausschalten.

Grundsätzlich benötigen hochsensitive Menschen viel Schlaf und Ruhe um die vielen Eindrücke verarbeiten zu können. Bei einer Überreizung jedoch, kann es aufgrund der inneren Anspannung zu Schlaflosigkeit kommen. In solch einem Fall liegen sowohl hochempfindsame Kinder als auch Erwachsene dann wach und rastlos im Bett und können wegen der Überstimulation nicht einschlafen.

Stress und Anspannung zu vermeiden ist für alle Menschen wichtig, jedoch für hochsensitive von noch größerer Bedeutung, da auch die Konsequenzen einer Reizüberflutung früher und stärker auftreten. Ein andauernder Spannungszustand kann große Auswirkungen auf das allgemeine Befinden und die Gesundheit haben. So unter anderem Essstörungen, Vergesslichkeit, Infektionsanfälligkeit, Allergien, Schlaflosigkeit, Kreislaufstörungen oder Verdauungsstörungen.[25] Zu bedenken sei, dass hochsensitive Menschen auf Grund ihres wachsamen Nervenkostüms und ihrer feinen Wahrnehmung eine Menge an Eindrücken zu verarbeiten haben, wodurch Stress schneller entstehen kann als bei durchschnittlich sensitiven Individuen.

2.1.2.2 Hochempfindsamkeit auf innere Reize Geistige Aktivität

Zu der intensiven Wahrnehmung für äußere Reize kommt hinzu, dass die Betroffenen über Gehörtes, Gelesenes und sonstige Eindrücke nachdenken müssen.

Parlow[26] beschreibt anschaulich wie Impressionen von einer hochempfindsamen Person verarbeitet werden im Vergleich mit einem Computer: Daten die hereinströmen, werden nicht, wie bei der Mehrheit der Menschen, grob gefiltert sondern unwillkürlich genauestens überprüft. Die großen Datenmengen werden tiefer verarbeitet, analysiert, es werden Querverbindungen zu abgelegten Daten gesucht und für zukünftige bereit gestellt, um sie dann zu speichern. Überhäufen sich nun die Daten, so werden Zwischenablagen für eine spätere Verarbeitung geschaffen. Sind jedoch diese ebenfalls überfüllt, ist die betroffene Person bereits überstimuliert und fühlt sich erschöpft, obgleich von außen betrachtet keine anstrengende Situation zu erkennen ist. Daher bekommen hochsensitive Menschen wohl häufig gesagt, dass sie zu viel nachdenken. Denn es kommt auch vor, dass manche Wahrnehmungen über Tage und Wochen im Hinterkopf und in einem inneren Verarbeitungsprozess bleiben.

Hochsensitive Menschen haben demnach eine Neigung zu tiefer Reflexion. Nachdenken, analysieren und philosophische Betrachtungen anzustellen kann für sie ein lustvoller Zeitvertreib sein.[27] Im Zusammenhang mit der intensiven geistigen Aktivität und inneren Reflexion steht auch die Schwierigkeit schnelle Entscheidungen zu treffen[28]. Ein langes Abwägen und Beleuchten aus sämtlichen Blickwinkeln benötigt Zeit, zumal der grübelnde Hochsensitive nicht nur Weiß und Schwarz, sondern auch eine Menge an Grauabstufungen berücksichtigt.[29]

Diese komplexe Form des Verarbeitens von Reizen ermöglicht dem betroffenen Menschen ein Denken in großen Zusammenhängen, zum Beispiel systemische Verbindungen zu finden. Hierbei handelt es sich um eine automatisierte Neigung, daher bedarf dies keiner großen Anstrengung.[30]

Menschen mit solch einer außergewöhnlich geistigen Aktivität sind zudem auch gut in der Lage, sich zukünftige Folgen und Konsequenzen vorzustellen, und in Verbindung mit ihren Erfahrungen entwickeln sie ein gutes Zukunfts-Gefühl, wie Parlow beschreibt.[31]

Emotionen

Piechowski[32] zitierte die Schriftstellerin Pearl S. Buck, die das Gefühlsleben einer „ unmenschlich empfindsamen“ Person wie folgt beschreibt: „(...) Pech ist eine Tragödie. Freude ist Ekstase. Ein Freund ist ein Geliebter. Ein Geliebter ist Gott. Und Versagen ist der Tod.“ Diese bildhafte Darstellung eines komplexen und intensiven emotionalen Innenlebens beschreibt anschaulich wie eine emotional hochsensitive Person sämtliche Ereignisse und damit verbundene Emotionen potenziert erlebt.

So kann es beispielsweise passieren, dass ein „falsches“ Wort einer Person ausreicht um dessen hochsensitivem Gegenüber den Tag zu vermiesen.[33]

Manchen Menschen mit einem emotional ausgeprägten Wahrnehmungsvermögen gelingt es ihre sensible Seite zu verbergen, wodurch sie oftmals sogar gefühlskalt wirken, obwohl sie intensive Gefühle empfinden.[34] Ein paar dieser intensiven Gefühle aus der Sicht der Hochsensitivität werden hier beschrieben:

Angst ist für die meisten hochsensitiven Menschen ein zentrales Thema. Angst sich zu blamieren, Angst davor zu versagen, eine Rede zu halten, Angst vor dem Zahnarzt oder vor Menschenmengen, um nur wenige Beispiele zu nennen. Angst kann auch, wie bei allen Menschen, wegen einer Überreizung entstehen. So ist sich die Person vielleicht in der Situation über des Grundes der nervlichen Erregung nicht bewusst, findet keinen ersichtlichen Auslöser und reagiert automatisch mit Angst und Unsicherheit.[35] Wie alle Emotionen treten somit auch Ängste intensiver auf und durch die Fähigkeit einer besonders lebendigen Vorstellungsgabe auch in bildhafter Form. Das Befürchtete kann somit sehr detailreich in Gedanken ausgemalt werden, was zu den unangenehmen Seiten der Hochsensitivität zählt.[36] Hochsensitive Menschen nehmen zudem negative und neutrale Reize vorrangig auf. Mit zunehmender Sensitivität steigt der Grad der Ängstlichkeit. Dies kann sich in einer Grundstimmung des Menschen äußern, indem er zum Beispiel zur Melancholie neigt.[37]

Wenn es um die Liebe geht, kann gesagt werden, dass hochsensitive Menschen sich auch heftiger verlieben, und es ist für sie ein weitaus erschütternderes und grundlegenderes Erlebnis. Hochsensitive Menschen, die lieben, arbeiten auch hart an ihren engen Beziehungen.[38]

Für einen emotional besonders empfindsamen Menschen jedoch, kann die Angst vor Nähe, die er sich eigentlich sehnlichst wünscht, auch eine erhebliche Blockade darstellen. Diese Angst, jemanden emotional eng an sich heranzulassen, resultiert wiederum aus anderen Ängsten, wie die vor Zurückweisung, vor Wutausbrüchen, davor verlassen zu werden, vor Kontrollverlust, vor der eigenen aggressiven Seite oder vor dem Identitätsverlust.[39]

Einblicke in das Gefühlsleben eines hochsensitiven Menschen, der an unerwiderter Liebe leidet geben unzählige Schriftsteller, Komponisten, Maler und andere Künstler in ihren Werken. Parlow[40] geht nämlich davon aus, dass der Großteil davon zu den zart besaiteten Menschen zählt.

Gefühl und Verstand

Ein erhöhtes emotionales Empfindungsvermögen führt folglich dazu, sämtliche Gefühle und Emotionen stärker zu erleben, also zu sensibel, zu unmotiviert, zu aufgeregt, zu lethargisch, zu euphorisch, zu gutmütig, zu verliebt, zu traurig oder zu verletzt zu sein.[41] Dies klingt anstrengend auf den ersten Blick, jedoch sehen Psychologen[42] ein intensives Gefühlsleben als Indikator und Ursache für eine ausgeprägte Fähigkeit dafür Mitgefühl und Verantwortlichkeit zu empfinden; ebenso dafür selbstbeobachtend und reflektiert zu sein oder beispielsweise ein besonderes Verbundenheitsgefühl mit Menschen, Orten oder anderen Lebewesen verspüren zu können.[43] Dabrowski sah in diesen emotionalen Kräften, die auch tiefen Schmerz, Überreizung und innere Konflikte verursachen, die Notwendigkeit, um den leidtragenden Menschen den Antrieb zu geben, einen Weg aus dem Schmerz zu finden und wieder Harmonie herzustellen. Darin sah er die Quelle emotionalen Wachstums.[44]

Trappmann-Korr[45] beschreibt zudem, dass Wahrnehmen und Fühlen untrennbar mit dem erkennenden Element des Intellekts verknüpft sind. Weiters erklärt sie, dass nach den Theorien von Averill Emotion, Intelligenz und Kreativität eine Einheit bilden.

Gefühle sind außerdem viel schneller als der Verstand arbeiten kann, was bei einer intensiven Gefühlswahrnehmung erklärt, dass hochsensitive Menschen eine gute Intuition innehaben, sofern sie ihren Gefühlen vertrauen.[46]

Pulay beschreibt, dass das Gefühlsleben besonders sensibler Menschen als vorteilhaft anzusehen ist, da sie sich von diesen mehr leiten ließen als von ihrem Verstand, wodurch sie zu Höchstleistungen gelangen können.[47]

2.1.2.3 Wesenszüge

Als Resultat einer erhöhten Wahrnehmung ergibt sich, dass viele hochsensitive Menschen einige bestimmte charakteristische Merkmale gemeinsam haben. Ein paar davon sollen hier beschrieben werden.

Gewissenhaftigkeit und Ethik

Hochsensitive Menschen weisen eine markante Gewissenhaftigkeit auf, die sie dazu zwingt darauf bedacht zu sein, Fehler zu vermeiden, gute Arbeit zu leisten und Ergebnisse mehrmals zu überprüfen.[48] Zudem vertreten hochempfindsame Menschen hohe ethische Vorstellungen, derer sie bemüht sind gerecht zu werden. Als Folge dessen kommt es durchaus vor, dass besonders gewissenhafte Menschen wegen ihres hohen Anspruchs oft von Schuldgefühlen geplagt werden.[49]

Das Wahrnehmen von Selbstsüchtigkeit, Hochnäsigkeit, Ungerechtigkeit und Vordrängelei beleidigt Menschen mit einem ausgeprägten Feinempfinden und Gerechtigkeitssinn. Durch die oberflächliche Sicht auf das Leben der „Normalen“ hinterfragen hochsensitive Menschen ihr Anderssein und fühlen sich unwohl. Trotz eines leistungs- und profitorientierten Umfelds die bewusste Entscheidung zu treffen sich an höhere Werte anzupassen, wie Einfühlung und Fürsorge, entgegen niedrigeren Werten, wie den des Gewinns, nannte Dabrowski eine positive Fehlanpassung.[50]

Besonders sensitive Personen haben also meist auch einen auffallenden Gerechtigkeitssinn.[51] So kann eine betroffene Person, wenn sie beispielsweise Opfer durch den Missbrauch einer autoritären Position wird, tief verletzt sein und in grundlegende Bedenken über das Leben manövriert werden.[52]

Hochsensitive Menschen besitzen meist auch eine markante empathische Fähigkeit, wodurch sie einen tiefen Zugang zu anderen Menschen, Tieren, Pflanzen oder auch zum Beispiel zu Schriftstellerinnen und Schriftstellern, wenn sie deren Bücher lesen, haben können.[53] Aufgrund dieser deutlichen Wahrnehmung über die Befindlichkeit anderer Menschen und der Gabe sich in dessen Situation zu denken, dämmt dies die Möglichkeit zu einem egoistischen oder rücksichtlosen Verhalten enorm ein.[54]

Harmoniebedürfnis und Perfektion

Dank einer detailreichen Wahrnehmung sind hochsensitive Menschen Experten im Bemerken von Disharmonien, weshalb sie auch als harmoniesüchtig bezeichnet werden.[55] Sie sind jedoch auch sofort in der Lage zu wissen, was eine Situation, Umfeld oder Person benötigt, um wieder ein harmonieerfülltes Umfeld zu schaffen.[56]

Diese Tendenz - nach Perfektion zu streben - äußert sich auch in einer Form der Fehler-Sensibilität, die sie bei sich selbst und bei anderen Menschen haben. Enormer Prüfungsstress kann zum Beispiel eine Auswirkung dessen sein.[57]

Hohe Ansprüche an sich zu haben und eine erbarmungslose Selbstkritik, kann eine negative Auswirkung auf die Selbstachtung der betroffenen Personen haben. Ebenso urteilen sie häufig erbarmungslos über Menschen, die ihnen sehr nahe stehen, weil sie diese als Teil ihrer selbst verstehen und daher auch von ihnen verlangen ihr Bestes zu geben. Mit der Spezies Mensch im Allgemeinen gehen Hochsensitive auch eher hart ins Gericht. Jedoch Menschen, bei denen sie merken, dass sie Liebe und Akzeptanz benötigen, treten sie mitfühlend und vorurteilsfrei gegenüber.[58] In manchen, beispielsweise beruflichen, Situationen kann es hochsensitiven Menschen jedoch recht schwer fallen, Kritik zu äußern. Sie stellen sich dann sogar übertrieben schusselig dar, um nicht überlegen zu wirken und verstecken ihre eigenen Kompetenzen.[59]

Verständnisvolle Zuhörer und gutgläubige Zeitgenossen

Benötigt ein Mensch das Verständnis eines guten Zuhörers ist er bei einem hochsensitiven Gesprächspartner bestens aufgehoben. Der empathische Gesprächspartner wird darauf bedacht sein, urteilsfrei und verständnisvoll zu reagieren.[60]

Viele hochsensitive Personen machen den Eindruck gutgläubig zu sein, zum Beispiel wenn sie Scherze von Freunden als bare Münze nehmen oder jemandem Verkaufsargumente abnehmen. Dies liegt daran, dass sie automatisch an das Gute im Menschen glauben und Wahrheitsgehalt von Aussagen nicht gleich in Frage stellen. Dadurch können sie naiv und dumm wirken, trotz ihres meist hohen EQ und IQ[61].[62]

Weitere mögliche Wesenszüge

Einige Charakteristika, die bei vielen hochsensitiven Menschen noch bemerkbar sind, seien hier kurz zusammengefasst: Sie sind meist lernfähig bis ins hohe Alter[63], dafür jedoch oft Spätentwickler.[64] Hochempfindsame Menschen ziehen sich aufgrund der früheren Übererregung schneller zurück und gelten manchmal auch als Einzelgänger. Für „Small Talk“ sind sie weniger geeignet, da sich oberflächliche Gespräche für hochsensitive Menschen ermüdend anfühlen.[65]

Pulay[66] beschreibt besonders empfindsame Menschen als solche, die an ihrem Leben schwer zu tragen haben, die unter Barometerschwankungen leiden, die unklar und zögernd wirken, die sich ohne wirklich krank zu sein, nie ganz gesund fühlen oder die als launenhaft betitelt werden können, da kleinste Ursachen Reaktionen in ihnen auslösen, die für den normalsensitiven Menschen nicht mehr im Verhältnis zur betreffenden Ursache stehen. Zudem seien überaus empfindsame Personen erschöpfbarer, da alle ihre Funktionen gesteigerter sind.[67]

Durch diese Auflistung hochsensitiver Fähigkeiten und Wesensmerkmale wird deutlich, dass es sich sowohl um einen Segen als auch einen Fluch handelt. Unangenehme Situationen und Emotionen werden äußerst intensiv erlebt und der Begriff Weltschmerz[68] ist den meisten hochempfindsamen Menschen wohl nicht fremd. Die Fähigkeiten inkludieren jedoch auch, dass positive Gefühle und alles Schöne und Entspannende besonders kraftvoll und erhellend erlebt werden.

2.1.3 Physische Nachweisbarkeit von Hochsensitivität

Menschen, die eine intensive Wahrnehmungsgabe besitzen, unterscheiden sich nicht zufällig durch ihr Verhalten von anderen Menschen sondern weisen auch körperliche Begründungen dafür aus, die bereits bei Säuglingen feststellbar sind.[69]

Die Wesensmerkmale von Hochsensitivität sind physisch untersucht worden und nachweisbar. Parlow fasst einige Ergebnisse der Studien von Jung, Pawlow und Kagan zusammen, die beispielsweise ergaben, dass Noradrenalin im Blut hochempfindlicher Menschen ständig in ungleich größeren Mengen vorhanden ist, als bei anderen. Dies bedeutet, dass sie ständig auf geistigen Einsatz warten. Ebenso wurde festgestellt, dass das Hormon Cortisol, das unter dauerhafter Erregung freigesetzt wird, stärker vorhanden ist als bei der normal empfindsamen Parallelgruppe und dies auch in ruhigen, stressfreien Situationen.[70]

Piechowski[71] beschreibt wie die Intensität von erlebten Dingen von dem Ausmaß des Stromes abhängt, den die Nerven eines Menschen transportieren können. Bei hochempfindsamen und hochbegabten Menschen sei die Intensität deutlich lebendiger, wachsamer und schneller.

Hier sei ebenfalls kurz festgehalten, dass es laut Parlow, auf Grund der Untersuchungsergebnisse von Jung, Pawlow und Kagan, gleich viele Mädchen und Frauen, wie Buben und Männer gibt, die eine hohe Empfindsamkeit aufweisen.[72] Aron kam auf Grund ihrer Forschungen und Beobachtungen zum selben Ergebnis.[73]

2.1.4 Kazimierz Dabrowskis Zugang zur Hochempfindsamkeit

K. Dabrowski wurde auf die Thematik auf Grund seiner Erfahrungen in den Weltkriegen aufmerksam, in welchen er Augenzeuge sowohl von äußerster Aufopferung als auch unfassbarer Unmenschlichkeit wurde. Diese Gegensätze lösten sein Forschungsinteresse aus. Sein Zugang war somit die Frage danach, warum manche Menschen eine altruistische Charakteristik aufweisen. Auf seiner Suche nach Persönlichkeiten mit äußerst hohen Wertevorstellungen, stieß er auf Biografien von bekannten Menschen und Heiligen. Er beschäftigte sich in seiner Praxis mit Individuen, die kreative Visionen hatten und an diesen auch festhielten. Deren Bestreben galt der eigenen Persönlichkeitsentwicklung, an die sie einen hohen ideellen Anspruch hatten. Dies führte bei den Betroffenen daher häufig zu inneren Konflikten, Selbstkritik, Ängsten und Gefühlen der Unzulänglichkeit.[74] Altruismus und Perfektionismus wären als typische Verhaltensmerkmale hochsensitiver Menschen anzusehen.

Dabrowski stellte fest, dass die begabten Jugendlichen mit welchen er arbeitete, oft ihre Gefühle heftig erlebten, und sich deren Empfindungen auf viele Gebiete der Wahrnehmung ausdehnten. Darin sah er ein Potential für Wachstum und Entwicklung, woraus sich seine bekannte Theorie der Persönlichkeitsentwicklung durch die positive Desintegration ergab.[75]

K. Dabrowski hat die Möglichkeiten eines erhöhten Empfindungsvermögens in fünf Komponenten des psychischen Lebens zusammengefasst: die psychomotorische, sinnliche, intellektuelle, imaginäre und emotionale Komponente.

Diese sind Teil seines Entwicklungskonzepts, das aus Begabungen und Fähigkeiten, der Intensität und Sensitivität, also dem erhöhten Empfindungsvermögen und schließlich aus der Fähigkeit für innere Transformation besteht.

Näher beschreibt Dabrowski die Formen und Ausdrucksweisen von hohem Empfindungsvermögen wie folgt[76] (überarbeitet von Piechowski, 1999):

Erhöhtes psychomotorisches Empfindungsvermögen: Eine gesteigerte Energie äußert sich durch schnelles Sprechen, intensive körperliche Aktivität, ein starkes Wettbewerbsbestreben, eine Form von innerer Unruhe und dem Drang dieses Ausmaß an Energie durch Handeln zu entladen. Ebenfalls ist dieses Vermögen erkennbar durch den Antrieb und die Aufregung, die mit der Aktivität in Verbindung steht, wie vor lauter Aufregung nicht schlafen zu können. Eine Überreizung kann sich durch zwanghaftes Sprechen, impulsive Handlungen, nervöse Ticks oder Arbeitswut äußern.

- Erhöhtes sinnlich sensorisches Empfindungsvermögen: Eine besondere Sinnes- und Ästhetikwahrnehmung ist erkennbar durch eine Liebe zu Künsten, dem Empfinden von besonderer Freude bei Schönem, musikalischen Klängen, der Natur, kulinarischen Genüssen und angenehmen Gerüchen, die sehr intensiv wahrgenommen werden können. Im negativen Sinne wird dieses Empfindungsvermögen beispielsweise erfahren, wenn Umgebungsgeräusche als Lärm empfunden werden und die Naht in einem Kleidungsstück einen regelrecht wahnsinnig machen kann. Ausdrücke emotionaler Spannung können übermäßiges Essen, den auffallenden Wunsch im Mittelpunkt zu stehen, Sex als Beruhigungsmittel oder Kaufrausch zur Folge haben.
- Erhöhtes intellektuelles Empfindungsvermögen: Eine erhöhte geistige Aktivität kann sehr leicht durch Fragen oder Theorien angeregt werden. Ein großer Durst nach Wissen und eine Leidenschaft Probleme zu lösen, sind Anzeichen für ein ausgeprägtes intellektuelles Empfindungsvermögen. Eine solche Person kann sich sehr in eine Sache vertiefen und leidenschaftlich genau arbeiten. Sie besitzt eine scharfe Beobachtungsgabe, einen inneren Drang immer alles verstehen zu müssen und denkt selbst sehr moralisch. Sie ist immer auf der Suche nach der Wahrheit, hat eine Liebe für Analyse und ist in der Lage sich selbst zu beobachten ohne zu beurteilen und ist unabhängig in ihrem Denken.
- Erhöhtes imaginäres Empfindungsvermögen: Diese Form von Empfindungsvermögen macht sich bemerkbar durch eine sehr lebendige Vorstellungskraft des Individuums, das sich förmlich in eine eigene Fantasiewelt denken kann, es denkt auch in Bildern und benutzt in der Sprache oft Metaphern und hat eine Vorliebe für Geschichten und Märchen. Objekte können oftmals mit Persönlichkeiten ausgestattet werden und eine besondere poetische Begabung kann vorhanden sein. Bei Unterforderung oder Langweile sucht die Person nach etwas Neuem. Unter Anspannung kann es zu Vermischung von Realität und Fantasie kommen, zu umfassenden Träumen oder Illusionen.
- Erhöhtes emotionales Empfindungsvermögen: Die Gefühlswelt eines Menschen mit dieser ausgeprägten Fähigkeit ist sehr komplex und sowohl positive als auch negative Gefühle werden sehr intensiv empfunden. Die tief erlebten Gefühle äußern sich durch eine starke empathische Fähigkeit, das Wahrnehmen der Gefühle und auch die eigene Identifikation damit, ebenso die Fähigkeit sich tief an Personen, Orte, Lebewesen oder Gegenstände binden zu können. Ein ausgeprägtes Verantwortungsbewusstsein, die Gabe starkes Mitleid aufbringen zu können, zur Selbstbeobachtung und Selbstbeurteilung in der Lage zu sein und auch das Aufweisen vieler Ängste, Hemmungen und Schuldgefühle zählen zu Äußerungen dieser Fähigkeit. Solche Menschen neigen zu depressiven Stimmungen und haben oftmals große Schwierigkeiten sich an neue Begebenheiten zu gewöhnen oder sich anzupassen.

Dabrowski[77] erachtet diese fünf Formen eines hohen Empfindungsvermögens als angeborene Fähigkeiten.

2.1.5 Elaine N. Aron gibt dem Kind einen Namen: „Highly Sensitive Person (HSP)“

Dr. Elaine N. Aron ist Psychologin, Psychotherapeutin und Universitätsprofessorin und begann 1991 mit ihren Untersuchungen, nachdem sie selbst von ihrem Psychotherapeuten darauf hingewiesen wurde, dass sie hochsensitiv sei.[78] So begann sie zu recherchieren, startete mit ihren Studien und hat eine Vielzahl hochsensitiver Personen hierfür interviewt, beraten und untersucht, sowohl qualitativ, als auch quantitativ mittels Fragebögen. Ihren Forschungsergebnissen nach sind es etwa 15-20% aller Menschen, die Reize wesentlich intensiver aufnehmen als andere.[79] Aron legte Wert darauf, eine neue Begrifflichkeit zu prägen, die neutral sei, im Gegensatz zu Gehemmtheit oder Schüchternheit. Sie entschied sich für die Bezeichnung „Sensitivity“, da sie nicht negativ behaftet ist und auf eine größere Empfänglichkeit gegenüber Reizen hinweist.[80]

Grundsätzlich hält Aron[81] es für profitabel, wenn hochsensitive Menschen, sich selbst als solche erkennen und über die Unterschiede zu ihren normalsensitiven Mitmenschen genau Bescheid wissen. Sie empfiehlt hierfür in ihrem Erstlingswerk „The Highly Sensitive Person“ eine Vorgehensweise, die in vier Schritten verläuft: Selbsterkenntnis, Neubewertung, Heilung und Hilfe. Im ersten Schritt, Selbsterkenntnis, erfährt die betroffene Person, was es bedeutet hochsensitiv zu sein, wie dies mit anderen Persönlichkeitsmerkmalen zusammenpasst und wie sich eine negative Haltung der Gesellschaft auf die Person ausgewirkt hat. Außerdem sei es wichtig, seinen empfindlich reagierenden Körper zu verstehen. Im zweiten Schritt, Neubewertung, werden vergangene Erfahrungen in einem neuen Licht gesehen und unter dem Bewusstsein hochsensitiv geboren zu sein, neu bewertet. Durch das Begreifen, warum zum Beispiel manche Misserfolge unvermeidbar waren, kann die Selbstachtung des hochsensitiven Menschen gefördert werden. Die Heilung, der dritte Schritt, ist der Moment in dem tiefe Wunden zu heilen beginnen, die meist schon in der Kindheit entstanden sind. Davor schrecken gerade hochsensitiven Menschen leicht zurück, da sie erahnen, welche intensiven Gefühlen dadurch aufgewühlt werden können. Jedoch ist dies ein wichtiger Schritt, bei dem Vorsicht und eine langsame Vorgehensweise durchaus gerechtfertigt sind. Der letzte Schritt beinhaltet, wie sich der hochsensitive Mensch selbst helfen kann und die Fertigkeit erwirbt, jedes zu viel oder zu wenig zu vermeiden, um sich am Leben in der Welt beteiligen und neue Wege zu entdecken zu können.[82]

Eine herausragende Entdeckung ihrer Arbeit ist, dass Introvertiertheit nicht immer Hand in Hand mit Hochsensitivität geht. Oftmals wurden Betroffene als schüchtern und introvertiert beschrieben, wie zum Beispiel von C.G. Jung, der in seiner Forschungsarbeit von den sensitiven Introvertierten sprach.[83] Aron selbst dachte ebenfalls, dass Sensitivität und Introvertiertheit als ident anzusehen seien. Ihre Untersuchungen ergaben jedoch, dass 30% der hochsensitiven Individuen extrovertiert sind.[84] Dieses Ergebnis ergab sich daraus, dass die meisten Personen Introvertiertheit und Extrovertiertheit mit der Geselligkeit eines Menschen in Zusammenhang brachten. Somit sind nicht alle hochsensitiven Personen sozial introvertiert. Ob eine Neigung zur Extrovertiertheit oder Introvertiertheit bei hochsensitiven Menschen angeboren ist, bleibt Arons Aussagen nach, unklar.[85]

Introvertierte hochsensitive Menschen pflegen lieber ein bis zwei enge Freundschaften, als sich einen großen Bekanntenkreis aufzubauen und halten sich grundsätzlich gern im Hintergrund um zu beobachten. Im Vergleich dazu bevorzugen extrovertierte hochsensitive Menschen es, einen großen Freundeskreis zu haben und unternehmen auch gern mit größeren Gruppen etwas.[86]

Im Unterschied zu extrovertierten normalsensitiven Menschen können sich hochsensitive Extrovertierte jedoch alleine auch gut entspannen. Wenn sie ihre Batterien wieder aufladen müssen, bevorzugen sie dies auch in Ruhe zu tun, vielleicht mit nur einem Freund gemeinsam. Außerdem nehmen sie sich auch gern Zeit um Entscheidungen zu treffen, was extrovertierte normalsensitive Personen lieber impulsiv machen.[87]

Aron geht von der Annahme aus, dass hochsensitive Menschen durch die Umgebung, in der sie aufwachsen extrovertiert werden. Wenn sie beispielsweise in einer geselligen Familie groß werden und in einem Umfeld leben, in dem es üblich ist, dass Menschen ein und aus gehen und die betroffenen Hochsensitiven damit vertraut geworden sind und sich daher in einem geselligen Ambiente wohl und sicher fühlen.[88] Manche extrovertierte Hochsensitive haben in ihrer Familie gelernt kontaktfreudig zu sein und sehen Kommunikation als eine Art zu erfüllende Pflicht an. Wieder andere beschließen, vielleicht aufgrund eines bestimmten Vorfalls, ganz bewusst von nun an mehr auf andere Menschen zuzugehen.[89]

Aron entdeckte in ihren Forschungen außerdem, dass Sensitivität nicht gleichzusetzen ist mit Scheu, Angst, Depression oder sonstigen neurotischen Verhaltensweisen. Dies seien sekundäre und nicht ererbte Wesenszüge, die sowohl hochsensitive als auch normalsensitive Menschen haben können.[90]

Nachdem Aron sich intensiv mit der Thematik und betroffenen Klienten befasst hatte, wurde ihr bald klar, dass es zu viele traurige Geschichten von hochsensitiven Erwachsenen aus deren Kindheit gab, die lediglich aus Unwissenheit über Hochsensitivität in der Erziehung entstanden sind. Dies hatte sie dazu motivierte das Buch „The Highly Sensitive Child“ herauszubringen, um Eltern hochsensitiver Kinder über eine optimale Begleitung ihres empfindsamen Kindes aufzuklären.[91]

2.1.6 Hochsensitivität, Hochbegabung, ADHS und ADS

2.1.6.1 Hochbegabung

Dabrowski arbeitet in seiner Praxis mit hochbegabten, hochintelligenten und hochempfindsamen Menschen. Er stellte fest, dass man hochsensitiv sein kann, ohne hochbegabt zu sein, jedoch ist jeder hochbegabte Mensch, seiner Ansicht nach, auch hochempfindsam.[92]

Hochbegabung bedeutet überdurchschnittlich begabt zu sein, was sich auf einzelne Bereiche beschränken kann.[93] Beispielsweise eine hohe psychomotorische oder intellektuelle Erregbarkeit wie von Dabrowski[94] beschrieben.

Eine ausgetestete und anerkannte Hochbegabung liegt ab einem Intelligenzquotienten von 130 vor. Laut Trappmann-Korr fallen jedoch viele Hochbegabte durch ein Raster, da in den gängigen Intelligenztests nicht alle Formen von Intelligenzen berücksichtig werden, wie beispielsweise Kreativität, musikalische Fähigkeiten oder emotionale Intelligenz.[95] Hinzu kommt, dass hochbegabte Menschen emotional stark erregbar sind und unter den Umständen, die solch ein Test mit sich bringt, wie Zeitdruck oder unter vielen Menschen zu sein, kann es sein, dass diese gar nicht in der Lage sind, ihre Höchstleistung zu erbringen.[96]

Ein Drittel der hochbegabten Menschen seien die Fälle, die auffällig viele Begabungen haben. Dies wären die Kinder, die in der Schule dadurch auffallen, dass sie in allen Fächern gute Noten haben. Zwei Drittel zählen zu den unauffälligen begabten Menschen, die nicht die Gelegenheiten haben, ihr Potential zu zeigen. Manche derer verweigern gar ihre Leistung, besonders in der Schule und werden vielleicht mit falschen Diagnosen versehen oder landen im schlimmsten Fall in einer Sonderschule.[97]

Trappmann-Korr sieht die Übergänge von Hochbegabten und Hochsensitiven als fließend.

2.1.6.2 ADS und ADHS

Viele begabte Kinder können fälschlicherweise mit ADHS[98] klassifiziert werden, daher kommt es, laut Braham und Schneider-Maessen[99], häufig vor, dass in der Praxis beispielsweise ein erhöhtes psychomotorisches Empfindungsvermögen, das ein gesteigertes Aktivitätsverhalten beinhaltet, mit ADHS verwechselt wird.

Der Unterschied zu einem Kind, das wirklich ADHS hat, ist, dass es seine Hyperaktivität nicht kontrollieren und sich nicht konzentrieren kann. Ein hochempfindsames oder hochbegabtes Kind ist dazu in der Lage, wenn es sich für Etwas interessiert.[100]

Trappmann-Korr sieht dies ähnlich und beschreibt, dass beide Phänomene eng beieinander liegen, vor allem beim Aufmerksamkeitsdefizit Syndrom (ADS) besteht die Gefahr einer Verwechslung.[101] Dabei handle es sich genau genommen nicht um eine generelle Störung der Aufmerksamkeit, sondern um eine mangelnde Fähigkeit zur selektiven Aufmerksamkeit. Denn wie bei hochsensitiven Menschen, besitzen auch mit ADS diagnostizierte Personen eine Reizoffenheit und niedrigere Wahrnehmungsschwellen. Deren Aufmerksamkeit folgt zahlreichen äußeren und inneren Reizen, sodass die Betroffenen permanent überreizt sind. Dies beschreibt Trappmann-Korr als eine Form der Hyperaktivität die sich nach innen richtet und das Gefühl einer inneren Unruhe auslöst.[102]

Symptome der Unaufmerksamkeit wären beispielsweise Flüchtigkeitsfehler, nicht konzentriert an einer Sache arbeiten zu können, schwer Anweisungen folgen zu können, zerstreut zu sein, Vergesslichkeit oder Probleme mit Routineaufgaben zu haben.[103] Aron[104] erklärt, dass hochsensitive Menschen manchmal im überreizten Zustand den Eindruck machen, eine Aufmerksamkeitsstörung zu besitzen, da sie dann ebenfalls Probleme haben können, Entscheidungen zu treffen, Prioritäten zu setzen oder Ablenkungen auszuschalten. Unter entspannten Umständen sind sie dazu jedoch sehr gut in der Lage.

Arons[105] Ansicht nach handelt es sich bei Hochsensitivität und ADS sogar um unterschiedliche Systeme. Bei hochsensitiven Menschen wurde ein vermehrter Blutfluss in der rechten Gehirnhälfte gemessen und bei Menschen mit ADS in der linken. Daher vermutet sie, dass letztere ein stärker ausgeprägtes Verhaltensaktivierungssystem[106] besitzen.

ADHS ist die Kombination vom Aufmerksamkeitsdefizit- Syndrom gepaart mit Hyperaktivität.[107] Symptome der Hyperaktivität sind zum Beispiel Wippen mit den Füßen oder Trommeln der Finger, Schwierigkeiten haben ruhig zu sitzen, innere Unruhe, viel zu reden oder oft unzufrieden zu sein.[108]

Trappmann-Korr schreibt ebenfalls, dass nach Webb et al (2005) vor allem hochbegabte Kinder diesbezüglich oft fehleingeschätzt werden, aufgrund einer mangelnden Konzentrationsfähigkeit in bestimmten Situationen, welche jedoch zum Beispiel durch Langweile ausgelöst wird. Eine eindeutige Abgrenzung zwischen ADS und Hochbegabung ist, ihren Recherchen nach, jedoch nicht zu ziehen.[109]

2.2 Über die Bedeutung hochsensitiver Menschen in der Gesellschaft

Ein Verständnis und eine Aufklärung über hochsensitive Frauen und Männer scheint notwendig, da aus den Verhaltensunterschieden zu durchschnittlich sensiblen Menschen sehr viele Missverständnisse entstehen können, die in weiterer Folge bei hochempfindsamen Personen, unter anderem, zu Unsicherheit und Rückzug[110] führen können, wodurch sie an der Entfaltung ihres Potentials gehindert werden. Warum es wichtig ist, hochsensitive Menschen in ihrem Dasein zu verstehen, zu akzeptieren und bestenfalls zu unterstützen, wird anhand der Theorien darüber erklärt, welchen evolutionären Zweck Hochsensitivität zu haben scheint.

2.2.1 Missverständnisse und Aufklärungen

Mimosenhaft, überheblich, schüchtern, unaufmerksam, ängstlich, nicht belastbar oder verstört. Dies ist eine Liste von Eigenschaften, die beschreiben wie Menschen, die sich ihrer Umwelt immer bewusst sind, und ihre Gefühle wie äußere Reize intensiv erleben, oft von anderen wahrgenommen werden. Hochsensitive wie begabte Menschen werden daher häufig missverstanden beschreibt Piechowski.[111]

Falsch interpretierte Ausdrucksweisen wären beispielsweise, dass äußerst empfindsame und begabte Erwachsene und Kinder als überheblich angesehen werden, da sie einen unersättlichen Appetit für Fragen, Entdeckungen und das Finden von Lösungen haben, ebenso auf Grund ihres sicheren Wissens und der Tendenz andere korrigieren zu müssen. Dies birgt in manchen sozialen Kontexten die Gefahr, dass ihr Verhalten als Missachtung und Untergrabung von Autoritäten verstanden werden kann.[112] Ein beobachtendes hochsensitives Kind wird schnell als scheu oder ängstlich oder als überempfindlich etikettiert, weil es eine Antenne für jede Stimmung oder Details in seiner Umwelt besitzt.[113] Hochsensitive Menschen können auch als zu langsam oder gar kognitiv schwach beurteilt werden, da von außen nicht erkennbar ist, welche Mengen an Daten gesammelt und durchleuchtet werden, bevor sie in Aktion treten.[114] Die besonders empathischen und reflektierenden Individuen können beispielsweise Aggression nicht einfach als solche hinnehmen und entsprechend reagieren. Zuvor überlegen sie was der Sinn und die Ursache des Ganzen ist, weshalb eine Gefahr für sie besteht, Opfer von Mobbing oder Bullying zu werden.[115]

Aus der Sicht einer normal sensitiven Person scheinen die Annahmen über das Verhalten, auf das hochsensitive Gegenüber zu passen, da es ohne die entsprechenden Hintergrundinformationen, so verstanden wird. So gelten äußerst sensitive Menschen beispielsweise oft als sehr wenig belastbar, weil sie schneller erschöpft sind und früher eine Pause brauchen. Jedoch aus Sicht der hochempfindsamen Person ergibt sich ein anderes Bild, denn diese nimmt in der gleichen Situation in etwa das Doppelte wahr, das heißt, dass sie in ihrer subjektiven Wahrnehmungswelt viel mehr erlebt und zu verarbeiten hat. Daher ist sie nicht wenig belastbar, sondern ist sogar permanent mehr Belastungen ausgesetzt, als die Mehrheit der Menschen. Da die hochsensitive Person das Erlebte auch verarbeiten und darüber nachdenken muss, überhäufen sich oft die Gedanken und dadurch kommt das Handeln oftmals nicht in Gange, weshalb sie auch für faul gehalten werden kann. Jedoch genau hier liegt ein entscheidender Unterschied zur Mehrheit der Menschen, nämlich jenen, die schnell handeln können. B. Trappmann-Korr[116] beschreibt dieses Phänomen der „Denker und Handler“ als zwei notwendige Varianten von Überlebensstrategien.

Das defensive Verhalten, das Innehalten, Beobachten und Zurückziehen benötigt Ruhe und Zeit um zu reflektieren und Lösungen zu finden, was definitiv eine ausgeprägte Begabung eines hochempfindsamen Individuums ist. Das offensive, teilweise aggressive Verhalten, welches in Situationen benötigt wird, die rationales Denken und schnelles Handeln fordern, wäre eher die Schwäche eines hochsensitiven Menschen.[117]

Das Verstehen und Bewusstwerden der Unterschiede von Hochsensitiven und Normalsensitiven ist notwendig, damit sich aufgrund der verschiedenen Wahrnehmungen hochsensitive Menschen nicht selbst in Frage stellen oder erfolglos versuchen sich der Mehrheit in manchen Belangen anzupassen. Menschen mit einer durchschnittlichen Wahrnehmungsfähigkeit fiele es vermutlich auch leichter Verständnis, beispielsweise bei Überreizung, zu zeigen oder bestimmte Wesenszüge zu hinterfragen.

2.2.2 Warum gibt es hochsensitive Wesen?

2.2.2.1 Hochsensitive Tiere

Sowohl Aron, als auch Pawlow und Kagan kamen zu dem Ergebnis, dass etwa 15%-20% der Menschen hochsensitive Merkmale aufweisen. Diversen Schätzungen nach, beispielsweise von Tierärzten, dürfte es sich bei Tieren ähnlich verhalten. Es konnte beobachtet werden, dass hier ebenfalls ein geringer Anteil, circa 20%, der Artgenossen als nervöser, schreckhafter und lernfähiger einzustufen seien.[118]

Dies wurde bereits bei verschiedenen Tierarten erforscht. Beispielsweise fand Wilson[119] bei einer Fischart heraus, dass der Großteil der Population ein Verhalten zeigt, dass schnell und neugierig zu einer Fressfalle schwamm, während der kleinere Teil zögerte und die Situation zunächst beobachtete. Diese Fische waren auch weniger angriffslustig und schreckhafter.

Die beiden unterschiedlichen Verhaltensstile und Überlebensstrategien wurden bei über hundert Spezies gefunden, wie bei Primaten (Higley & Suomi 1989), Ratten (Blanchard, Flannelly & Blanchard 1986) oder Ziegen (Lyons, Price & Moberg 1988).

„Eine Theorie dahinter ist, dass die Evolution zwei Typen, einen responsiven und einen unresponsiven Typen hervor gebracht hat, wobei sich der „responsive Typ” in seiner Empfänglichkeit auszeichnet. Er ist mit dem hochsensiblen Typ gleich zu setzen [120] .“

2.2.2.2 Hochsensitiv und normalsensitiv – Zwei unterschiedliche Systeme

Responsiv und unresponsiv oder Denker und Handler, Psychologen und Forscher sprechen bei hochsensitiven und normalsensitiven Charakteren, von zwei unterschiedlich wirkenden angeborenen Systemen. Wobei zu betonen ist, dass beide Systeme in jedem Menschen verankert sind, jedoch in unterschiedlichen Verteilungen.[121]

Parlow[122] und Trappmann-Korr[123] beschreiben diese zwei entgegengesetzten Systeme im Gehirn nach den Begrifflichkeiten von Gray: Zum einen das Verhaltensaktivierungssystem (Behaviour Activation System) und zum anderen das Verhaltenshemmungsystem (Behaviour Inhibition System).

Hierbei gilt, dass ein aktiviertes äußeres Verhalten immer ein inneres Verhalten, hemmt und das ebenso umgekehrt.[124] Je nachdem welches System in einem Menschen somit ausgeprägter ist, wird auf einen eintreffenden Reiz vorwiegend mit Handeln oder mit Denken reagiert.

Das Verhaltensaktivierungssystem, das zur Annäherung motiviert, diene dazu, nach überlebenswichtigen Dingen, wie Nahrung und sozialer Integration, zu streben.[125] Es macht wissbegierig, unerschrocken und impulsiv.[126] Bedrohliches oder negative Reize können generell von diesen Charaktertypen leichter ausgeblendet werden, wodurch sich eine positivere Grundstimmung einstellt. Dies wären beispielsweise Menschen, die viele Dinge nicht so ernst nehmen und risikobereit wirken.[127]

Das Verhaltenshemmsystem bremst automatisch ein äußeres Verhalten, da ein inneres aktiviert wird. Typen dieser Kategorie durchleuchten ihre Umgebung nach möglichen Gefahren erst einmal und nähern sich erst an, wenn sie ganz sicher sind, dass nichts passieren kann.[128]

Dieses System, auch „Reflexionssystem“ genannt, sei laut Parlow[129] nach Kagans Untersuchungen, bei hochsensitiven Kindern das aktivere und somit stärker ausgeprägte System im Gehirn. Dies sei jedoch nicht zu generalisieren, da die Verteilung individuell sein kann.

Daraus lassen sich grob vier Typen von Menschen ableiten. Zum einen die extrovertierten Menschen, deren „Annäherungssystem“ mehr ausgeprägt ist. Introvertierte Personen mit einem dominanteren „Reflexionssystem“. Bei normalsensiblen Menschen, deren beide Systeme schwach ausgebildet sind, handelt es sich um ruhige Personen, die sowohl ein äußeres als auch inneres ereignisarmes Leben bevorzugen. Hochsensitive Individuen, deren beide Systeme stark ausgebildet sind, zählen zu den extrovertierten hochsensitiven Menschen, die sich selbst oft in inneren Konflikten wieder finden können und sehr sprunghaft sind.[130] Demzufolge ist Extrovertiertheit auch bei manchen Hochsensitiven angeboren. Jedoch ist es durchaus vorstellbar, wie von Aron[131] angenommen, dass introvertierte hochsensitive Menschen durch ein kontaktfreudiges und aufgeschlossenes Elternhaus, ebenfalls zu sehr geselligen Menschen heranwachsen können.

Aron[132] und Trappmann-Korr[133] beschreiben, wie in den unterschiedlichen Kulturen auch die beiden gegenüber gestellten Wesensformen mit ihren Merkmalen Anklang oder Ablehnung finden. So ist es in manchen Kulturen ein gesellschaftlicher Vorteil sensibel zu sein. In einer Vergleichsstudie fanden Forscher heraus, dass sensible und ruhige Kinder in China beliebt seien und in Kanada hingegen unbeliebt. Ebenso schätzen mystisch geprägte Gesellschaften, wie naturverbundene Völker ihre hochsensiblen Mitglieder als Fährtensucher, Heiler und Schamanen.

Eine weitere Studie[134] von Charles Super und Sarah Harkness von der University of Conneticut untersuchte die Auswirkung kultureller Unterschiede im Hinblick auf den Umgang mit Babys. Verglichen wurden holländische und amerikanische Familien. In Holland wird viel Wert auf Ruhe, Regelmäßigkeit und Reinlichkeit gelegt. Die Babys schliefen täglich 2 Stunden mehr als die amerikanische Kontrollgruppe. Außerdem waren sie deutlich ruhiger, wenn sie wach waren und weniger rastlos. In den amerikanischen Familien hatten die Babys einen deutlich höheren Cortisolspiegel, sie waren aktiver, wurden mehr unterhalten, auf „Trab“ gehalten und in den Mittelpunkt gestellt.

Aron stellt zu den unterschiedlichen Werten der östlichen und westlichen Kultur in Frage, ob es mit deren geprägter Geschichte in Zusammenhang stehen würde. Immigrantenkulturen, wie die Vereinigten Staaten, Kanada oder Australien entstanden aus Pionieren, die sich in das Risiko stürzten und ein neues Land eroberten. Dem gegenüber stehen die alten Kulturen, wie China und Europa mit langen und umfassenden künstlerischen, philosophischen und spirituellen Traditionen.[135]

Diese beschriebenen Gegensätze sind nicht nur kulturelle Unterschiede oder von zwischenmenschlicher Natur, sondern wie am Anfang dieses Unterkapitels erwähnt, in jedem Menschen fest verankert.

2.2.3 Hochsensitivität und das darin enthaltene Potential

Die Welt braucht sowohl „Denker“ als auch „Handler“, das steht außer Frage. Genauso wichtig ist auch das Zusammenspiel der beiden. Da sich jedoch die hochsensitiven, reflektierenden und nachdenkenden Menschen in der Minderheit befinden und sie zudem noch häufig introvertiert sind, steht die Vermutung im Raum, dass die Stimme der so genannten Denker in der Welt zu leise ist.

Schlussfolgernd ist eine Stärkung des Bewusstseins für Menschen mit einer erhöhten Sinnesfähigkeit von Bedeutung. Trappmann[136] spricht hierbei von einer Voraussetzung eines „kognitiven Quantensprungs“, wenn diese Form der Intelligenz anerkannt und entsprechend gefördert wird. Hierfür benötige es komplexere Verfahren im Umgang, da hochsensitive Menschen in kein gängiges Schema passen. Das Anerkennen von Hochsensitivität als Stärke und nicht als Schwäche ist hierfür bedeutsam.

Durch die Beschreibung Parlows[137] darüber, wie sich hochsensitive Menschen in Notsituationen verhalten, scheint klar zu werden, welchen Sinn die übermäßige Vorsicht und das gründliche Reflektieren beispielsweise haben, nämlich den eines Trainings für den Ernstfall. Denn es scheinen die hochsensitiven Menschen zu sein, die in Schock-oder Krisensituationen ruhig bleiben und wissen, was zu tun ist. Ausnahmsweise halten sie sich dann nicht im Hintergrund, sondern geben das Kommando an. Den Zustand der Klarheit können sie solange halten, bis die Situation vorüber ist und sie sich anschließend von der Übererregung erholen müssen.

Bezugnehmend auf den Titel der vorliegenden Arbeit, lässt sich nun die Frage stellen, ob hochsensitive Menschen nicht „normal“ sind. Was genau ist Normalität? Piechowski[138] erklärt, dass alles, was außerhalb der Norm liegt, als anormal betrachtet und oft als etwas Negatives beurteilt wird. Da die Auffassung der Norm jedoch von einem statistischen Grundwert abgeleitet wird, ist dieser neutral. Aus naturwissenschaftlicher Sicht bedeutet normal gleich „gut funktionierend“ oder „gesund“. Liegt nun ein Wert über diesem Durchschnitt, ist dies unbestreitbar besser.

Somit kann eindeutig gesagt werden, dass Hochsensitivität nicht normal ist, da die Fähigkeiten, die diese beinhaltet, über den durchschnittlichen Werten liegen.

Dabrowski sah im Potential der hochempfindsamen und begabten Menschen außerdem die Fähigkeit zur inneren Transformation. „Innere Transformation behandelt den Prozess des persönlichen Wachstums, der mit der bewussten und entschiedenen Arbeit zu tun hat, seinen eigenen Charakter zu entwickeln und ein Mensch zu werden, der von allgemeingültigen menschlichen Werten von Respekt gegenüber anderen Personen als eigenständige Wesen, von Mitgefühl, Hilfsbereitschaft (direkt oder indirekt), Ablehnung von Diskriminierung und dauerhaften Bindungen durchdrungen ist; es geht auch um die Suche nach dem eigenen inneren Ideal.“ [139]

Diesen beschriebenen Entwicklungsprozess nannte Dabrowski die positive Desintegration.[140]

Unter dieser Entwicklung verstand er das Fortschreiten von einer niederen zu einer höheren Stufe menschlichen Funktionierens. Unter einer niedrigen Stufe verstand Dabrowski eine Lebensweise, in der Reflexion fehlt, und die motiviert ist durch die Befriedigung biologischer Triebe. Die höhere Stufe beschreibt eine autonom-altruistische Lebensweise, die von Reflexion durchdrungen und von Werten angespornt ist.[141]

Die Desintegration schließt einen Zusammenbruch von mentalen Strukturen der betroffenen Person ein. Im Falle einer positiven Desintegration werden neue Strukturen gebildet, die einer höheren Stufe entsprechen.[142] Praktisch kann dies partiell oder umfassend vonstatten gehen. Unter einer partiellen positiven Desintegration fallen Alltagsgeschehnisse, wie ein Streit. Der Betroffene ist vielleicht entsetzt über sein eigenes aggressives Verhalten und schämt sich im Nachhinein dafür. Dieses Gefühl treibt ihn an, die Situation aus allen Perspektiven zu analysieren wodurch er zu einem besseren Verständnis erlangt. Eine umfassende positive Desintegration entsteht bei einem tiefgreifenden Lebensereignis, wie dem Tod einer geliebten Person oder auch physischen Veränderungen wie die Pubertät. Der Prozess, der durch einen solchen Schicksalsschlag ausgelöst wird, sähe wie folgt aus: existenzielle Depression und Angst woraufhin bestehende Gefühle, Ziele und Selbstkonzepte zerstört werden. Darauf folgt der beschwerliche Teil, die neue Realität zu akzeptieren; es wird der bisherige Blick auf die Welt hinterfragt. Die betroffene Person denkt über alles nach und entwickelt neue Wege und neue mentale Strukturen. Für diesen Prozess ist die bewusste Entscheidung des Individuums, die Kontrolle zu übernehmen notwendig, um zu einer positiven Umwandlung des inneren Selbst zu gelangen.[143]

Demnach war Dabrowski der Meinung, dass vor allem hochempfindsame und begabte Menschen veranlagt sind, aus Krisensituation zu einer inneren Transformation gelangen zu können, indem sie alte Muster durchbrechen, was letztendlich einem höheren Gemeinwohl dienen soll.

Hochsensitive und begabte Menschen, die nach höheren Werten streben, können somit durch eine bedeutende Vorbildwirkung der Gesellschaft dienen. Dadurch wird die Wichtigkeit eines Umdenkens, das den Umgang mit hochempfindsamen Individuen betrifft, deutlich.

[...]


[1] Vgl. Aron, 2008, S. 26

[2] Vgl. Aron, 2008, S. 31

[3] Autorin bezieht sich auf das älteste ihr bekannte Werk von Pulay, 1937

[4] Vgl. Aron, 2008, S. 13

[5] Vgl. Trappmann-Korr, 2014, S. 27, 149

[6] Vgl. Dabrowski, 1967, S. 3

[7] Vgl. Mönks, Rogalla, 2010, S. 5

[8] Vgl. Trappmann-Korr, 2014, S. 132

[9] Vgl. Parlow, 2003, S. 17

[10] Vgl. Braham, Schneider-Maessen 2010, S. 44

[11] Vgl. Trappmann-Korr, 2014, S. 33

[12] Vgl. Parlow, 2003, S. 19

[13] Vgl. Parlow, 2003, S. 21

[14] Vgl. Braham, Schneider-Maessen 2010, S. 44

[15] Vgl. Hofmann, 2011, S. 27

[16] Vgl. Piechwoski, 2003, S. 9

[17] Vgl. Trappmann-Korr, 2014, S. 46

[18] Vgl. Braham, Schneider-Maessen 2010, S. 44

[19] Vgl. Aron, 2008, S. 17

[20] Vgl. Parlow, 2003, S. 23

[21] Vgl. Parlow, 2003, S. 75

[22] Vgl. Parlow, 2003, S. 46

[23] Vgl. Parlow, 2003, S. 76

[24] Vgl. Trappmann-Korr, 2014, S. 46

[25] Vgl. Parlow, 2003, S. 77

[26] Vgl. Parlow, 2003, S. 29

[27] Vgl. Parlow, 2003, S. 37

[28] Vgl. Parlow, 2003, S. 30

[29] Vgl. Parlow, 2003, S. 38

[30] Vgl. Parlow, 2003, S. 37

[31] Vgl. Parlow, 2003, S. 36

[32] Vgl. Piechowski, 2010, S. 13

[33] Vgl. Trappmann-Korr, 2014, S. 149

[34] Vgl. Trappmann-Korr, 2014, S. 150

[35] Vgl. Trappmann-Korr, 2014, S. 170

[36] Vgl. Parlow, 2003, S. 36

[37] Vgl. Trappmann-Korr, 2014, S. 171

[38] Vgl. Aron, 2011, S. 31

[39] Vgl. Aron, 2011, S. 120 - 135

[40] Vgl. Parlow, 2003, S. 64

[41] Vgl. Trappmann-Korr, 2014, S. 159

[42] Vgl. Piechowski, 2010, S. 12

[43] Vgl. Piechowski, 2010, S. 12

[44] Vgl. Piechowski, 2010, S. 9

[45] Vgl. Trappmann-Korr, 2014, S. 151

[46] Vgl. Trappmann-Korr, 2014, S. 155

[47] Vgl. Pulay, 1937, S. 18

[48] Vgl. Parlow, 2003, S. 39

[49] Vgl. Parlow, 2003, S. 39

[50] Vgl. Piechowski, 2010, S. 18

[51] Vgl. Parlow, 2003, S. 40

[52] Vgl. Parlow, 2003, S. 40

[53] Vgl. Trappmann-Korr, 2014 S. 268

[54] Vgl. Parlow, 2003, S. 39

[55] Vgl. Trappmann-Korr, 2014, S. 39

[56] Vgl. Aron, 2005, S. 23

[57] Vgl. Parlow, 2003, S. 41

[58] Vgl. Aron, 2008, S. 176

[59] Vgl. Trappmann-Korr, 2014, S. 164

[60] Vgl. Parlow, 2003, S. 41

[61] Abkürzungen: Emotionaler Intelligenzquotient (EQ), Intelligenzquotient (IQ)

[62] Vgl. Parlow, 2003, S. 63

[63] Vgl. Parlow, 2003, S. 44

[64] Vgl. Parlow, 2003, S. 45

[65] Vgl. Trappmann-Korr, 2014, S. 39

[66] Vgl. Pulay, 1937, S. 16 – 17

[67] Vgl. Pulay, 1937, S. 18

[68] Vgl. Parlow, 2003, S. 62

[69] Vgl. Parlow, 2003, S. 57

[70] Vgl. Parlow, 2003, S. 58

[71] Vgl. Piechowski, 2010, S. 9

[72] Vgl. Parlow, 2003, S. 57

[73] Vgl. Aron, 2008, S 11

[74] Vgl. Mönks, Rogalla 2010, S. 5

[75] Vgl. Piechowski, 2010, S. 9

[76] Vgl. Piechowski, 2010, S. 11 – 13

[77] Vgl. Braham, Schneider-Maessen 2010, S. 43

[78] Vgl. Aron, 2011, S. 14

[79] Vgl. Aron, 2005, S. 13

[80] Vgl. Aron, 2005, S. 12

[81] Vgl. Aron, 2005, S. 14

[82] Vgl. Aron, 2005, S. 14

[83] Vgl. Parlow, 2003, S. 51

[84] Vgl. Aron, 2008, S. 24

[85] Vgl. Aron, 2008, S. 54

[86] Vgl. Aron, 2015, S. 66

[87] Vgl. Aron, 2015, S. 68

[88] Vgl. Aron, 2015, S. 68

[89] Vgl. Aron, 2008, S. 24

[90] Vgl. Aron, 2008, S. 25

[91] Vgl. Aron, 2008, S. 26

[92] Vgl. Braham, Schneider-Maessen 2010, S. 44

[93] Vgl. Trappmann-Korr, 2014, S. 176

[94] Vgl. Piechowski, 2010, S. 11

[95] Vgl. Trappmann-Korr, 2014, S. 176

[96] Vgl. Trappmann-Korr, 2014, S. 178

[97] Vgl. Trappmann-Korr, 2014, S. 175

[98] Abkürzung für: Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung

[99] Vgl. Braham, Schneider-Maessen 2010, S. 45

[100] Vgl. Piechowski, 2010, S. 14

[101] Vgl. Trappmann-Korr, 2014, S. 85

[102] Vgl. Trappmann-Korr, 2014, S. 92

[103] Vgl. Trappmann-Korr, 2014, S. 86

[104] Vgl. Aron, 2008, S. 58

[105] Vgl. Aron, 2008, S. 57

[106] Siehe hierzu Kapitel 2.2.2.2

[107] Vgl. Trappmann-Korr, 2014, S. 85

[108] Vgl. Trappmann-Korr, 2014, S. 86

[109] Vgl. Trappmann-Korr, 2014, S. 93

[110] Vgl. Piechowski, 2010, S. 16

[111] Vgl. Piechowski 2010, S. 7

[112] Vgl. Piechowski, 2010, S. 15

[113] Vgl. Aron, 2008, S. 13

[114] Vgl. Trappmann-Korr, 2014, S. 131

[115] Vgl. Trappmann-Korr, 2014, S. 130

[116] Vgl. Trappmann-Korr, 2014, S. 33 - 35

[117] Vgl. Trappmann-Korr, 2014, S. 110

[118] Vgl. Parlow, 2003, S. 58

[119] Vgl. Wilson et al, 1993, [http://www.hochsensiblehilfe.de/info/forsch.htm]

[120] Vgl. Wolf et al, 2008, [http://www.hochsensiblehilfe.de/info/forsch.htm]

[121] Vgl. Trappmann-Korr, 2014, S. 112

[122] Vgl. Parlow, 2003, S. 59

[123] Vgl. Trappmann-Korr, 2014, S. 111

[124] Vgl. Trappmann-Korr, 2014, S. 111

[125] Vgl. Parlow, 2003, S. 59

[126] Vgl. Aron, 2008, S. 62

[127] Vgl. Trappmann-Korr, 2014, S. 113

[128] Vgl. Trappmann-Korr, 2014, S. 114

[129] Vgl. Parlow, 2003, S. 59

[130] Vgl. Parlow, 2003, S. 59-60

[131] Vgl. Aron, 2008, S. 24

[132] Vgl. Aron, 2008, S. 105

[133] Vgl. Trappmann-Korr, 2014, S. 110

[134] Vgl. Aron, 2008, S. 247

[135] Vgl. Aron, 2008, S. 106

[136] Vgl. Trappmann-Korr, 2014, S. 44

[137] Vgl. Parlow, 2003, S. 94

[138] Vgl. Piechowski, 2010, S. 8

[139] Piechowski, 2010, S. 17

[140] Vgl. Piechowski, 2010, S. 17

[141] Vgl. Mendaglio, 2010, S 31

[142] Vgl. Mendaglio, 2010, S 33

[143] Vgl. Mendaglio, 2010, S 34

Ende der Leseprobe aus 126 Seiten

Details

Titel
"Nicht normal!" oder hochsensitiv? Wie Lehrer hochsensible Kinder erkennen und unterstützen können
Hochschule
Kirchliche Pädagogische Hochschule Wien / Krems
Note
1
Autor
Jahr
2016
Seiten
126
Katalognummer
V343327
ISBN (eBook)
9783668335035
ISBN (Buch)
9783960950271
Dateigröße
869 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Hochsensible Kinder, Hochsensitivität, Schule
Arbeit zitieren
Margret Kalhammer (Autor:in), 2016, "Nicht normal!" oder hochsensitiv? Wie Lehrer hochsensible Kinder erkennen und unterstützen können, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/343327

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