Das Phänomen Anglizismus in der Sprache. Arten und Auswirkungen


Hausarbeit (Hauptseminar), 2004

15 Seiten, Note: 2


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Was ist Anglizismus?
2.1 Definitionen
2.2 Begriffe
2.2.1 Äußeres Lehngut und inneres Lehngut
2.2.2 Fremdwörter
2.2.3 Lehnwörter
2.2.4 Mischbildungen
2.2.5 Exotismen
2.2.6 Scheinentlehnungen
2.2.7 Bedeutungsveränderung
2.2.8 Lehnübersetzungen
2.2.9 Lehnübertragungen
2.2.10 Lehnschöpfung
2.2.11 Lehnwendung
2.3 Anglizismen-Typen

3. Wo? Wie oft? Wieso?
3.1 Vorkommen von Anglizismen
3.2 Häufigkeit von Anglizismen
3.3 Ursachen von Anglizismen

4. Verkommt unser Deutsch zum ,Denglisch’?
4.1 Die Anti-Anglizismendiskussion
4.2 Argumente und Ziele der Anglizismen-Gegner
4.3 Gegenargumente

5. Schlusswort

6. Literaturverzeichnis

1. Einleitung

Diese Hausarbeit beschäftigt sich mit dem Thema ,Anglizismus’. Zunächst soll mittel Definitionen und Begriffen geklärt werden, worum es sich bei Anglizismen im Allgemeinen handelt. Danach sollen kurz sie die verschiedenen Anglizismen-Typen betrachtet werden. Anschließend Wird gezeigt, wo Anglizismen zu finden sind, wie häufig sie auftauchen und was ihre Ursachen sind.

Abschließend wird sich der Antianglizismen-Diskussion gewidmet. Innerhalb dieses Kapitels soll geklärt werden, ob unser Deutsch tatsächlich durch den Gebrauch von Anglizismen verkommt. Hierbei werden Argumente und Ziele der Anglizismen-Gegner betrachtet und anschließend Gegenargumente anführt.

2. Was ist Anglizismus?

Dieses Kapitel soll durch Definitionen und Begriffe, einen ersten allgemeinen Einblick bzw. Überblick darüber geben, um was es sich bei Anglizismen handelt.

2.1 Definitionen

Anglizismus, der; -, ...men (engl. Spracheigentümlichkeit in einer anderen Sprache)“[1]

„Anglizismen, Sg., Anglizismus der, -, Sprachwissenschaft: Bez. für Wörter aus dem brit. oder amerikan. Englisch in einer anderen Sprache sowie für nicht übliche Wortkompositionen und alle Arten der Veränderung von Wortbedeutungen oder Wortverwendungen nach brit. (>Britizismen<) oder amerikan. Vorbild (>Amerikanismen<); im Dt. z. B. >stress<, >boss< oder Wendungen >wie das macht keinen Unterschied< (von engl. >that makes no difference<)”[2]

„Mit dem Begriff Anglizismus werden Ausdrücke in der deutschen Sprache bezeichnet, die auf einem (erheblichen) Einfluss der englischen Sprache gründen, insbesondere aus dem amerikanischen Englisch.“[3]

2.2 Begriffe

Wichtige Begriffe im Bereich[4] des Anglizismus sind: äußeres und inneres Lehngut, Scheinentlehnungen, Fremdwörter, Lehnwörter, Mischbildungen, Exotismen, Bedeutungsveränderung, Lehnübersetzung, Lehnübertragung, Lehnschöpfung und Lehnwendung. Sie dienen dazu, Anglizismen – Entlehnungen aus dem Englischen – zu klassifizieren.

2.2.1 Äußeres Lehngut und inneres Lehngut

Äußeres Lehngut bezeichnet alle noch zu erkennenden Übernahmen. Das innere Lehngut hingegen ist äußerlich nicht mehr zu erkennen, da es aus „üblichen Wortbildungsbestandteilen des Deutschen“[5] besteht. Daher handelt es sich hierbei um „ ,normale’ deutsche Wörter“[6]

2.2.2 Fremdwörter

Als Fremdwörter bezeichnet man Wörter, die weder in der Schreibung, noch in der Aussprache dem Deutschen angepasst sind, oder dessen Strukturen aufweisen. Daher sind sie als neues Wort zu erkennen. Beispiele hierfür seien: Appeal, Management, Homepage.

2.2.3 Lehnwörter

Bei Lehnwörtern handelt es sich um Wörter, die in Lautung und Schreibung den deutschen Strukturen entsprechen bzw. dem Deutschen angepasst sind. Daher erkennt man sie häufig nicht mehr als Lehnwort. Als Beispiel seien folgende Wörter genannt: Hit, Komitee, Test, fair, Trick, Streß.

2.2.4 Mischbildungen

Wörter, die man als Mischbildungen bezeichnet, enthalten sowohl einen deutschen, als auch einen englischen Teil. Unter Mischbildungen sind Wörter zu finden, die man als „eingedeutscht[7] ansehen kann: Haarspray, Managerkrankheit, Ozonkiller etc. Unter dem Begriff der Mischbildung lassen sich die meisten neuen und gängigen Anglizismen einordnen. Allerdings findet man auch nicht-eingedeutschte Mischbildungen wie: Autoseller, Einzelcoaching, Catering-Fachleute.

2.2.5 Exotismen

Exotismen sind fremde Wörter bzw. Sachspezifika, die Einrichtungen und Dinge bezeichnen, die nur in englischsprachigen Ländern zu finden sind: high school, Irish stew.

2.2.6 Scheinentlehnungen

Scheinentlehnungen bezeichnet man auch als Pseudoanglizismen. Diese bestehen aus englischen Bestandteilen oder weisen eine englische Struktur auf. Sie sind allerdings im Englischen nicht vorhanden und sind somit Neubildungen. Bei den folgenden Beispielen, stehen die Englischen Ausdrücke in Klammern hinter den Pseudoanglizismen: Dressman (male mannequin), Handy (mobile phone).

2.2.7 Bedeutungsveränderung

Hierbei handelt es sich um Entlehnungen, „die nur eine Teilbedeutung umfassen: City, dt. Stadtzentrum (engl. city-centre, amerk. down-town), Gag, dt. Trick, komischer Einfall (engl. im Film/Theater, sonst gimmick). Wer weiß schon, dass ,to gag’, ,knebeln, zum Schweigen bringen’ bedeutet.“[8]

2.2.8 Lehnübersetzungen

Lehnübersetzungen sind Wörter, die wörtlich und direkt aus dem Englischen übersetzt wurden. Daher sind diese nicht mehr als Lehnwort erkennbar: Blutbank (blood bank), brandneu (brand new).

2.2.9 Lehnübertragung

Bei Lehnübertragungen hat man einen Teil des Wortes übersetzt. Der andere Teil des Wortes wurde allerdings frei übertragen: Flugfeld (airfield), Luftbrücke (airlift).

[...]


[1] DUDEN Rechtschreibung der deutschen Sprache, herausgegeben von der Dudenreaktion auf der Grundlage der neuen amtlichen Rechtschreibregeln, Bibliographisches Institut & F.A. Brockhaus AG: Mannheim, 21. völlig neu bearbeitete und erweiterte Auflage, 1996, S. 113

[2] Carstensen, B.: Engl. Einflüsse auf die dt. Sprache nach 1945 (1965; mit Bibl.): ders. u. Galinsky, H.: Amerikanismen der dt. Gegenwartssprache, Entlehnungsvorgänge u. ihre stilist. Aspekte (1975). Studien zum Einfluß der engl. Sprache auf das Deutsche, hg. v. Viereck, D. 1980; mit Bibl.) in: Brockhaus, völlig überarbeitete Auflage, 1986

[3] http://de.wikipedia.org/wiki/Anglizismus am 5.7.2004

[4] Muhr, Rudolf/Kettemann, Bernhard (Hrsg.): Eurospeak. Der Einfluss des Englischen auf europäische Sprachen zur Jahrtausendwende. Peter Lang GmbH Europäischer Verlag der Wissenschaften: Frankfurt am Main, Berlin, Bern, Bruxelles, New York, Oxford, Wien 2002, S. 32-34. (Österreichisches Deutsch. Sprache der Gegenwart, Band 1, hrsg. von Muhr, Rudolf und Schrodt, Richard)

[5] A.a.O., S. 32

[6] Ebd.

[7] A.a.O., S. 33

[8] Ebd.

Ende der Leseprobe aus 15 Seiten

Details

Titel
Das Phänomen Anglizismus in der Sprache. Arten und Auswirkungen
Hochschule
Universität Duisburg-Essen
Veranstaltung
Öffentlicher Sprachgebrauch
Note
2
Autor
Jahr
2004
Seiten
15
Katalognummer
V34321
ISBN (eBook)
9783638345804
Dateigröße
482 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Anglizismus, Sprachgebrauch
Arbeit zitieren
Kathrin Brandt (Autor:in), 2004, Das Phänomen Anglizismus in der Sprache. Arten und Auswirkungen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/34321

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