Schulbaugestaltung. Wie sollte eine schülergerechte Schule aussehen?


Hausarbeit, 2014

14 Seiten, Note: 1,7

Anonym


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Hauptteil
2.1. Geschichte
2.2. Farben
2.2.1. Rot
2.2.2. Gelb
2.2.3. Blau
2.2.4. Grün

2.3. Licht und Fenster
2.4. Unterrichtsräume
2.5. Merkmale eines guten Schulbaus

3. Schluss

4. Literaturverzeichnis

1. Einleitung

Die vorliegende Hausarbeit handelt von dem Thema der Schulbaugestaltung und widmet sich der Fragestellung wie eine schülergerechte Schule aussehen sollte.

„Jedes Kind hat drei Lehrer: Der erste Lehrer sind die anderen Kinder, der zweite Lehrer ist der Lehrer und der dritte Lehrer ist der Schulraum.“[1]Dieses schwedische Sprichwort verdeutlicht, dass ein schülergerechter Schulraum von enormer Bedeutung ist. Denn Schüler/innen und auch Lehrer/innen verbringen dort einen wesentlichen Teil ihres Lebens.

Zudem ist es bewiesen, dass Schulgebäude, die angenehm und menschwürdig erlebt werden und nicht abstoßend, unpersönlich, kalt und feindlich wahrgenommen werden, sich positiv auf das Lernverhalten beziehungsweise die Schulleistungen, auf die Gewaltbereitschaft und auf die Krankheitsanfälligkeit Heranwachsender auswirken.

Die Hausarbeit beginnt zunächst mit der Geschichte der Schulbauforschung.

Danach werden in Punkt 2.1. die Farben thematisiert, da insbesondere die Farbgebung signifikante Auswirkungen auf die Lernleistungen, Stimmungen und das Wohlbefinden der Schüler/innen ausübt. Dabei wird in vier gesonderten Unterpunkten auf die Farben Rot, Gelb, Blau und Grün eingegangen.

Der nachfolgende Punkt 2.2. verdeutlicht die Wichtigkeit von Licht und Fenstern und im Punkt 2.3. wird auf die Unterrichtsräume eingegangen.

Im Anschluss daran werden im Punkt 2.4. Merkmale eines guten Schulbaus aufgelistet. Danach folgt der Schluss beziehungsweise ein abschließendes Fazit zu diesem Thema.

Die Hausarbeit endet mit dem Literaturverzeichnis.

2. Hauptteil

2.1. Geschichte

„Das Leitbild des Schulbaus vor und nach der Wende vom 19. bis zum 20. Jahrhundert ist eine Mischung aus Bildungsburg, - palast und Schulkaserne.“[2]Der Schulbau zeichnet sich nicht nur durch hierarchische, aufeinander bezogene Formgebungen und Proportionen aus, sondern auch durch einen hohen sichtbaren Anteil handwerklicher Arbeit.

Diese Arten von Schulbauten wurden in der frühen Moderne von den „neuen funktionalen Stadt-Schulhäusern“[3]abgelöst, welche sich durch Glas, Schwerelosigkeit, helle Farben, Dachgärten und Terrassen auszeichnen. In diesen licht- und luftdurchfluteten Schulhäusern setzte sich das Leitbild einer „zeitweise strengeren, zeitweise verspielteren geometrischen Ordnung und einfach kubisch-kristalliner Bauformen durch.“[4]

Das „Leitbild des Schulbaus der Nachkriegszeit war hingegen die Pavillonschule.“[5]Aufgrund der Schreckensbilder der zerbombten deutschen Städte, kam es zu einer Abkehr von der Stadtschule und folglich zu einer Zuwendung zur Natur. So entstanden „in Parklandschaften organisch eingestreute, ein- bis zweigeschossige, pavillonartige Baukörper, welche eine Zuwendung zum einfach und gewöhnlichen Bauen implizieren.“[6]

Der Schulbau der 60er Jahre zeichnet sich durch „Betonskulpturen oder Typenbausysteme“[7]aus. So kam es also einerseits zu einer „Rückkehr zur Stadtschule, zum architektonischen Aufbruch zu neuen, zeichensetzenden Betonskulpturen und andererseits zu rationalisierbaren, technisch ausgeklügelten Systembauweisen, welche Wirtschaftlichkeit und Flexibilität versprachen.“[8]

Anfang der 70er Jahren entstanden im Zuge der 68er Bewegung neue Leitbilder. Diese Zeit zeichnet sich durch eine Vielfalt unter einem Dach aus. So kam es zu der „Integration von Gesamtschulen, zur Errichtung von Versuchslaboren und zu herbergsamen Formen des Strukturalismus.“[9]Dabei ist das Baukonzept dieser integrativen Schulen dem Industriebau ähnlich. So wird zum Beispiel das Tageslicht von oben genutzt. Ziel dieser Laborschulen ist es, neue Formen des Zusammenarbeitens in der Schule zu entwickeln.

Die Schulen der 80er und 90er Jahre standen unter dem Einfluss des Rationalismus und sind alle produktorientiert, architketur-, städtebau- und autorenzentriert. Das Leitbild dieser Schulen ist eine „funktionsunabhängige, reine geometrisch-kristalline Form und die bevorzugten Materialien sind glatter Beton und sprossenfreie Flächen.“[10]

Doch trotz dieser vielfältigen und gut durchdachten Leitbilder kann man sagen, dass der Schulbau als ´Dritter Lehrer´ in seiner Bedeutung in Europa meist unterschätzt wird.

2.2. Farben

Farben sind ebenfalls ein wichtiges Gestaltungsmittel für den Schulbau. „Farben struk­turieren, geben Orientierung, sie markieren, wecken Aufmerksamkeit, betonen und sie färben sozusagen die Atmosphäre, also den Ausdruck eines Raumes.“[11]Menschen schei­nen ein Grundbedürfnis nach Farbigkeit zu haben. Diese Farbigkeit wird meist mit positiven Stimmungen assoziiert und trägt zum Wohlbehagen der Menschen bei.

Neben der Fenstergröße entscheiden die Farben über die Helligkeit eines Raumes“[12]und beeinflussen dadurch die Stimmungen.

Wenn man Farben bewusst einsetzt und die Räume abwechslungsreich gestaltet, kann dies zu geringeren Disziplinproblemen, einer deutlich gesteigerten Aufmerksamkeit im Unterricht und auch zu einer Verringerung der Fehlzeiten führen. „Von den Schülern positiv erlebte Farbgestaltungen wirken sich also förderlich auf das Lernverhalten, auf ihr Wohlbefinden, auf die Gesundheit, auf den rücksichtsvollen Umgang mit dem Schulinventar und auf die sozialen Beziehungen aus.“[13]

Des Weiteren „hellt sich die Stimmung bei als freundlich oder heiter erlebter Farbge­bung auf und die Durchblutung wird in einem farblich angenehm und warm wirkenden Ambiente verbessert.“[14]Düstere Farben führen hingegen zu einer depressiven Grundstim­mung, welche sich wiederum negativ auf das Lern- und Lehrklima auswirkt.

„Monochrome und intensive oder besonders blasse Farben ermüden nicht nur das Auge und setzen die Hirnaktivität herab“,[15]sondern können auch Unruhe, Konzentrationsschwä­che oder Hyperaktivität provozieren. Die jeweilige Farbgebung provoziert also unter anderem „tiefgreifende physiologische Effekte“.[16]

Allerdings kann man keine allgemeingültigen Aussagen darüber treffen, welche Farben sich konkret wie auswirken. Dies liegt unter anderem daran, dass die Farben von Kin­dern unterschiedlichen Alters anders wahrgenommen werden. „Jüngere Kinder bevor­zugen wärmer wirkende Raumfarben und ältere neigen eher zu kühleren.“[17]Wie die Farben jeweils wirken, hängt des Weiteren von „der Neugier und der Gleichgültigkeit beim Betrachten, von den Vorerfahrungen der Schüler, von historischen und kulturellen Trends bei der Farbwahrnehmung, von den intellektuellen und emotionalen Verarbei­tungsformen der jeweiligen Personen und von vielen weiteren Faktoren ab.“[18]Aufgrund dessen gibt es keine konkreten Regeln dafür, welche Farben man im Schulbau verwenden sollte.

[...]


[1]Krämer, Stefan (2007): Schule bauen – Bauen schult, S. 11.

[2]Vgl. Maurer-Dietrich, Urs Christian (2007): Den Schulbau neu denken, fühlen und wollen, S.178.

[3]Vgl. ebd. S. 179.

[4]Vgl. ebd. S. 208.

[5]Vgl. ebd. S. 180.

[6]Vgl. ebd. S. 183.

[7]Vgl. ebd. S. 182.

[8]Vgl. ebd. S. 185.

[9]Vgl. ebd. S. 88.

[10]Vgl. ebd. 196.

[11] Vgl. https://www.stadt-zuerich.ch/content/dam/stzh/ssd/Deutsch/Volksschule/dokumente/
stadtzuercher_volksschule/schulraumplanung/Diskussionsbeitrag_Gestaltung_Schulbauten.pdf 25.12.

[12]Vgl. Noack, Marleen (1996): Der Schulraum als Pädagogikum, 103.

[13]Vgl. Rittelmeyer, Christian (2013): Einführung in die Gestaltung von Schulbauten, S. 64.

[14]Vgl. ebd. S.64.

[15]Vgl. ebd. S.66.

[16]Vgl. ebd. S.64.

[17]Vgl. ebd. S.69.

[18]Vgl. ebd. S.70.

Ende der Leseprobe aus 14 Seiten

Details

Titel
Schulbaugestaltung. Wie sollte eine schülergerechte Schule aussehen?
Hochschule
Freie Universität Berlin
Note
1,7
Jahr
2014
Seiten
14
Katalognummer
V343061
ISBN (eBook)
9783668333017
ISBN (Buch)
9783668333024
Dateigröße
474 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
schülergerechte Schule, Schulgestaltung
Arbeit zitieren
Anonym, 2014, Schulbaugestaltung. Wie sollte eine schülergerechte Schule aussehen?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/343061

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