Finanzierung und Umsetzung von Bildungsangeboten in Übergangssystemen. Das Projekt Jobstarter Connect


Hausarbeit, 2016

14 Seiten, Note: 2,3

Anonym


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung

2 Übergangssystem: Begriffsdefinition und gesetzliche Rahmenbedingungen

3 Jobstarter Connect
3.1 Aufbau der Initiative
3.2 Übergreifende Arbeitsweise von BMBF und BIBB

4 Abschließende Betrachtungen und Ausblick

Literaturverzeichnis

1 Einleitung

Diese Arbeit beschäftigt sichmit dem Thema Übergangssystem, wobei der Fokus auf das Projekt Jobstarter Connectgelegt wird. Das Übergangssystem bildet eine gute Alternative zu Ausbildungsplätzen. Die zahlreichen Bildungsangebote des Übergangssystems führen zwar zu keinem Ausbildungsabschluss, jedoch verbessern sie die Kompetenzen der Betroffenen, somit auch ihre Chancen auf folgende Abschlüsse, Ausbildungsstellen und Jobs. Nicht zu übersehen ist, dass das Übergangssystem in Deutschland an vielen Stellen kritisiert wird, beispielsweise: „Das Übergangssystem in Deutschland hat zurzeit nicht den besten Ruf. Greinert [...] spricht vom unter qualifikatorischem Gesichtspunkt weitgehend nutzlosen Übergangssystem, dessen Name eine ganz offensichtlich beschönigende Verlegenheitsbezeichnung für den sozialpolitisch skandalösen Dschungel von ‚Warteschleifen’ sei, in dem die überschüssige Nachfrage nach betrieblichen Ausbildungsplätzen von der offiziellen Berufsbildungspolitik seit Jahren geparkt wird“.1 Jedoch können im vielschichtigen und verwirrenden Übergangssystem auch Projekte gefunden werden, welche gelobt werden und sich tatsächlich positiv auf die Ausbildungssituation in Deutschland auswirken. Was sind das für Projekte? Wer ist für diese Projekte verantwortlich? Wodurch werden sie finanziert und wie werden sie umgesetzt? Diese Fragen werden am Beispiel des Projekts „Jobstarter Connect: Mit Ausbildungsbausteinen in den Beruf“ erläutert.

Um dieses Thema adäquat zu behandeln wird im zweiten Kapitel ein Blick auf den Begriff Übergangssystem gelegt. Es wird erklärt, wie er definiert wird und was er bedeutet. Folglich werden die gesetzlichen Rahmenbedingungen für das Übergangssystem erwähnt, respektive auf die Rollen von Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)und Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) hingewiesen. Im dritten Kapitel wird das Projekt Jobstarter Connectsowie das Zusammenspiel von BMBF und BIBB untersucht. Zuerst wird der Aufbau dieser Initiative durchleuchtet (3.1), bevor die übergreifende Arbeitsweise von BMBF und BIBB im Rahmen des Projekts Jobstarter Connect diskutiert wird (3.2). Im vierten Kapitel werden abschließende Betrachtungen zum behandelten Thema dargestellt. Das fünfte und sechste Kapitel fassen dementsprechend die im Seminar durchgeführte Diskussion und das nach der Präsentation erhaltene Feedback zusammen.

2 Übergangssystem: Begriffsdefinition und gesetzliche Rahmenbedingungen

Nach der Definition des Nationalen Bildungsberichts 2006 zählen zum beruflichen Übergangssystem „ (Aus-)Bildungsangebote, die unterhalb einer qualifizierten Berufsausbildung liegen bzw. zu keinem anerkannten Ausbildungsabschluss führen, sondern auf eine Verbesserung der individuellen Kompetenzen von Jugendlichen zur Aufnahme einer Ausbildung oder Beschäftigung zielen und zum Teil das Nachholen eines allgemein bildenden Schulabschlusses ermöglichen“.2 Die Gründe für den ausbleibenden Anschluss an die Arbeitswelt sind vielfältig und so sind auch die Maßnahmen, bzw. die gesamte Förderstruktur unterschiedlicher Natur, was zu einer gewissen Unübersichtlichkeit des Übergangssystems führt. Idealerweise funktioniert der Übergang von der Schule ins Arbeitsleben ohne Probleme. Das Kind lernt in der Schule, ist in ein förderliches soziales Umfeld eingebettet und eignet sich die notwendige Flexibilität an, welche in der Arbeitswelt benötigt wird. Allerdings besitzt rund ein Fünftel der ehemaligen SchülerInnennicht einmal einen Schulabschluss, was den Einstieg ins Berufsleben um ein Vielfaches schwieriger macht. Wenn sich ungenügend ausgebildete BewerberInnenmit den Anforderungen des Arbeitsmarktes konfrontiert sehen, kommt das böse Erwachen. Gute Ausbildungen führen zu guten Jobs, schlechte mittlerweile zu keinen Jobs. Dann bleibt den Betroffenen oft nichts anderes übrig, angenommen sie sind überhaupt gewillt in den Arbeitsmarkt einzusteigen, sich der Angebote des Übergangssystems zu bedienen, falls keine anderen Angebote vorhanden sind.3

Im Weiteren wird kurz auf das Zusammenspiel von BMBF und BIBB eingegangen, die beiden treibenden Kräfte des Übergangssystems. Das BMBF, eine Oberste Bundesbehörde, wird von Bundesministerin Johanna Wanka geleitet. Der Hauptsitz befindet sich in Bonn. Momentan setzt sich das BMBF aus acht Abteilungen zusammen, nämlich der Zentralabteilung (Verwaltungsaufgaben), sowie Abteilungen für: Strategien und Grundsatzfragen, Europäische und internationale Zusammenarbeit in Bildung und Forschung, Berufliche Bildung und Lebenslanges Lernen, Wissenschaftssystem, Schlüsseltechnologien – Forschung für Innovationen, Lebenswissenschaften – Forschung für Gesundheit, Zukunftsvorsorge – Forschung für Grundlagen und Nachhaltigkeit.4 Die Aufgaben des BMBF sind, wie den unterschiedlichen Abteilungen bereits entnommen werden kann, sehr zahlreich. In Hinsicht auf die Gesetzgebung, ist dieses Bundesministerium besonders wichtig für außerschulische berufliche Bildung, Weiterbildung und die Ausbildungsförderung. Das BMBF hat sich selbst das folgende Ziel bezogen auf das Übergangssystem gesetzt und zwar: „Der Zugang zu Bildung und Ausbildung in Deutschland soll erleichtert werden, um so die Chancen, die Bildung bietet, besser für den Staat und den einzelnen Bürger nutzbar zu machen.“5

Das BIBB ist der Rechtsform nach Anstalt des öffentlichen Rechts und befindet sich unter Aufsicht des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. Der Hauptsitz befindet sich ebenfalls in Bonn. Das BIBB ist in erster Linie für die Erforschung und Weiterentwicklung von beruflicher Aus- und Weiterbildung verantwortlich. Zur Rechtsgrundlage hat das BIBB das Berufsbildungsreformgesetz von 2005, wo die Aufgaben des Instituts festgehalten wurden, nämlich „durch wissenschaftliche Forschung zur Berufsbildungsforschung beizutragen, […] die Mitwirkung bei der Vorbereitung von Ausbildungsordnungen und sonstigen Rechtsverordnungen nach dem Berufsbildungsgesetz und der Handwerksordnung, Aufgaben nach dem Fernunterrichtsschutzgesetz, sowie die Mitwirkung bei der Erstellung des Berufsbildungsberichtes und der Berufsbildungsstatistik. Weiterhin hat das BIBB die Aufgabe der Förderung von Modellversuchen und überbetrieblichen Berufsbildungsstätten, sowie der Durchführung von europäischen Bildungsprogrammen und anderen Aktivitäten.“6 Wie genau BMBF und BIBB im Falle des Projekts Jobstarter Connectzusammenarbeiten und welche Möglichkeiten für die Weiterentwicklung der Jugendlichen im Übergangssystem mithilfe des oben erwähnten Projekts eröffnet werden, soll im nächsten Kapitelbeschrieben werden.

3 Jobstarter Connect

Das BMBF arbeitet an verschiedenen Forschungsprojekten und wird bei der Durchführung meist vom Bundesinstitut für Berufsbildung unterstützt. Ein Projekt daraus heißt Jobstarter, dieses hat als Unterprojekt die Initiative Jobstarter Connectins Leben gerufen, welche von Christoph Acker geleitet wird. Inwieweit die Unterstützung reicht, wird in den folgenden Punkten erläutert.

3.1 Aufbau der Initiative

Die Initiative ist Teil der Qualifizierungsinitiative „Aufstieg durch Bildung“ des Bundeskabinetts von 2008.7 Das Projekt bietet einen neuen Entwicklungsansatz für die Ausbildungs- und Berufsintegration von jungen Menschen, die nicht unmittelbar Zugang zum Ausbildungssystem finden. Das Hauptziel durch Bildung zu einem gesellschaftlichen Aufstieg zu gelangen, kann nur dann erreicht werden, wenn Jugendliche und Erwachsene Zugang zu Ausbildungsstellen bekommen, eine Ausbildung erfolgreich abschließen und dann einen geeigneten Anschluss finden.8 Zusammenfassend erklärtedie Bundesbildungsministerin Annette Schavan: „Mit Jobcenter Connect sollen bessere Möglichkeiten genutzt werden, […] den Einstieg in die berufliche Bildung und die Teilhabe an unserer Gesellschaft zu ermöglichen.“9 Jobstarter ist ein Ausbildungsstrukturprogramm des BMBF, welches für die Durchführung der Initiative das BIBB beauftragt hat. Ein Begleitausschuss, aus WissenschaftlerInnen und VertreterInnender Länder, steht beiden Instanzen beratend zur Seite.10 Finanziert wird das Projekt aus Fördermitteln des BMBF und des Europäischen Sozialfonds für Deutschland. Derzeit beträgt der Förderumfang ungefähr 60 Millionen Euro.11

[...]


1 Ulrich, Joachim Gerd: Jugendliche im Übergangssystem - eine Bestandsaufnahme. Bonn:BIBB 2008, S. 1

2 Koordinierungsstelle Weiterbildung und Beschäftigung e.V.: Übergangssystem, in: http://www.uebergangschuleberuf.de/3224,%C3%9Cbergangssystem.html

3 Vgl. Münk, Dieter et al.:(2008): Labyrinth Übergangssystem. Forschungserträge und Entwicklungsperspektiven der Benachteiligtenförderung zwischen Schule, Ausbildung, Arbeit und Beruf. Bonn: Pahl-Rugenstein 2008, S.24

4 Vgl. Bundesministerium für Bildung und Forschung, Organisationsplan, in: https://www.bmbf.de/pub/orgplan.pdf

5 Bax, Miriam: Was ist das Bundesministerium für Bildung und Forschung, in: http://www.bildungsxperten.net/wissen/was-ist-das-bundesministerium-fuer-bildung-und-forschung-bmbf/

6 Bundesministerium für Bildung und Forschung: Forschungspartner, in: https://www.bmbf.de/de/bundesinstitut-fuer-berufsbildung-bibb-424.html

7 Vgl. Bundesinstitut für Berufsbildung: Jobstarter Connect – Einsatz von Ausbildungsbausteinen zur Ausbildungs- und Berufsintegration. Bertelsmann Verlag, Bonn 2008, S. 3.

8 Vgl. ebd., S. 3ff.

9 Bundesministerium für Bildung und Forschung: Pressemitteilung: Neues Förderprogramm Jobstarter Connect gestartet, in: http://www.jobstarter.de/media/content/2008-08-18_PM_BMBF_Neues_Foerderprogramm_JOBSTARTER_CONNECT_gestartet.pdf

10 Vgl. Bundesinstitut für Berufsbildung: Jobstarter Connect – Einsatz von Ausbildungsbausteinen zur Ausbildungs- und Berufsintegration. Bertelsmann Verlag, Bonn 2008, S. 13.

11 Vgl. Bundesministerium für Bildung und Forschung: Pressemitteilung: Neues Förderprogramm Jobstarter Connect gestartet, in: http://www.jobstarter.de/media/content/2008-08-18_PM_BMBF_Neues_Foerderprogramm_JOBSTARTER_CONNECT_gestartet.pdf

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Details

Titel
Finanzierung und Umsetzung von Bildungsangeboten in Übergangssystemen. Das Projekt Jobstarter Connect
Hochschule
Technische Universität Darmstadt  (Allgemeine Pädagogik und Berufspädagogik)
Veranstaltung
Bildungssystem/Bildungspolitik
Note
2,3
Jahr
2016
Seiten
14
Katalognummer
V342562
ISBN (eBook)
9783668324268
ISBN (Buch)
9783668324275
Dateigröße
849 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Übergangssystem, Berufspädagogik, Jobstarter, Jobstarter Connect
Arbeit zitieren
Anonym, 2016, Finanzierung und Umsetzung von Bildungsangeboten in Übergangssystemen. Das Projekt Jobstarter Connect, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/342562

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