Das Bild der Wissenschaft in der Öffentlichkeit


Hausarbeit, 2014

14 Seiten, Note: 2,7


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Historischer Einblick in die moderne Wissenschaft

3. Öffentliche Wissenschaftliche Veranstaltungen
3.1 Zum öffentlichen Vorlesungswesen der Universität Hamburg
3.2 Universität Hamburg – Ringvorlesung
3.3 Universität Hamburg – Allgemeines Vorlesungswesen 2013/
3.4 Lange Nacht der Universität 2014 der LMU-München
3.4 „Öffentliche Wissenschaft“ der Universität Oldenburg

4. Das Bild der Wissenschaft in der Öffentlichkeit

5. Fazit

6. Literaturverzeichnis

1. Einleitung

„Noli turbare circulos meos“, „Störe meine Kreise nicht“ (Stein 1999) soll Archimedes einem römischen Soldaten zugerufen haben, als der ihm seine in den Sand gezeichneten geometrischen Zeichnungen zertrat. Die Folge, mündlicher Überlieferung nach, war der Tod durch die Hand des Soldaten. Ob dies nun schon als frühes Meinungsbild der Öffentlichkeit hinsichtlich der Wissenschaft gewertet werden kann, sei dahingestellt, doch das Unverständnis und die bisweilen dadurch entstehende negative Haltung zu Themen und Formen der Wissenschaft, könnte man darin zumindest ableiten.

In meiner Hausarbeit möchte ich mich mit eben diesem alltäglichen Bild der Wissenschaft in unserem Jahrzehnt beschäftigen. Nach einem kurzen historischen Abriss der Entwicklung der modernen Wissenschaft in Europa, möchte ich verschiedene ausgewählte öffentliche Veranstaltungen von Universitäten vorstellen. Im Anschluss daran dann das aktuelle Verhältnis von Wissenschaft und Öffentlichkeit beleuchten und mit meinem Fazit enden.

2. Historischer Einblick in die moderne Wissenschaft

Obwohl in der Einleitung mit Aristoteles begonnen, möchte ich , der Relevanz für diese Hausarbeit wegen, kurz daraufhin weisen, dass das Bild, welches wir von der Wissenschaft haben, doch am ehesten durch die moderne Wissenschaft entstanden ist.

Der Beginn der modernen Wissenschaft kann wohl mit der Abnabelung der Menschen in Europa des 1600 Jahrhunderts, von dem durch die Kirche bestimmten Weltbildes, angesehen werden. In diesem Jahrhundert entwickelten sich die Prämissen moderner Wissenschaft, die bis heute Bestand haben (Vgl Zilsel 1976 in Faulstich 2008).

Der Wissenschaftsjournalist Rüdiger Vaas fasst dieses 1999, anlässlich einer von Theologen und Wissenschaftlern geführten Diskussion im Smithsonian Museum of Natural History in Washington, treffend zusammen:

„Als Nikolaus Kopernikus, Johannes Keppler und Galileo Galilei die Erde aus dem Zentrum stießen, war das nicht nur ein naturwissenschaftlicher Durchbruch. Es war der Umsturz eines Weltbildes und zugleich ein Zusammenprall zwischen einer neuen Methode des Erkenntnisgewinns auf der einen Seite und religiösen Traditionen und Doktrinen auf der anderen.“ (Vaas, 1999, S. 42)

Besonders zu erwähnen ist hier der Universalgelehrte Galileo Galilei (1564-1642), dessen Schaffen in die Zeit der Reformation fällt. Er führt die Wissenschaft in ein neues Zeitalter und dies nicht nur durch die Tatsache, dass er den allgemein hin ihm zugesprochenen Satz „Und sie (die Erde) bewegt sich doch“ prägt, und somit eine ganze Weltanschauung aufbricht.

Als Philosoph, Astronom, Mathematiker, Physiker, Ingenieur und begabter Schriftsteller, erlangt er schon zu Lebzeiten Mythoscharakter (Hornung online 2014). Zu seinen allgemein bekanntesten Erfindungen gehört ein nach ihm benanntes Thermometer (noch heute als Designobjekt in Wohnzimmern zu finden) und die Feststellung, dass Zeit durch die Schwingung eines Pendels messbar ist (Sonar 2011). Im Laufe seines Wirkens legt er durch diese Erfindungen und Erkenntnisse Grundsteine für spätere Arbeiten, wie zum Beispiel die Isaak Newtons.

Isaak Newton führt diese Erkenntnisse im darauffolgenden 17. Jahrhundert durch die Kombination der Forschungen von Galileo Galilei, Johannes Keplers und Descartés weiter und legt den Grundstein zur klassischen Mechanik.

So kann die Reihe der Wissenschaftler noch durch um etliche, der nichtakademischen Bevölkerung geläufigen Namen, erweitert werden. Oftmals ist es jedoch so, dass diese sich des massiven Einflusses dieser herausragenden Menschen auf unseren heutigen Lebensstandard kaum bewusst sind. Dies Phänomen wird Ende des letzten Jahrhunderts vom Physiker John Zieman erkannt und er sagt dazu, dass

„The layman accepts what the scientist tells him in the same spirit of wondering credulity as he formerly accepted the theological speculations of the priests – but he is not such a fool as to confound the `mysterious universe’ revealed by science with his own homely world“ (Ziemann 1978).

3. Öffentliche Wissenschaftliche Veranstaltungen

Deutschlandweit gehört es heutzutage für Universitäten wie selbstverständlich dazu, Veranstaltungen für die nichtakademische Öffentlichkeit anzubieten. Dies fängt mit den Unitagen für Schülerinnen und Schüler an und geht bis zu der Möglichkeit für Seniorinnen und Senioren, sowohl als Gasthörerin und Gasthörer, als auch als Studentin oder Student im Rahmen eines Kontaktstudiums für ältere Erwachsene ohne Abitur, am Universitätsgeschehen teilzunehmen.

Für alle Interessierten gibt es vielfältige weitere Möglichkeiten, auch ohne Hochschulgangsberechtigung, am Universitätsgeschehen teilzuhaben.

Diese Veranstaltungen zeigen heutzutage sogar oftmals Eventcharakter und weisen nur inhaltlich darauf hin, dass es sich um wissenschaftliche Themen handelt. Im Folgenden möchte ich einige dieser Veranstaltungen kurz vorstellen.

Durch meine eigene Universitätszugehörigkeit gehe ich zuerst näher auf die Universität Hamburg ein.

3.1 Zum öffentlichen Vorlesungswesen der Universität Hamburg

Aus der „Historie Zur Entwicklung des „Allgemeinen Vorlesungswesens“ in Hamburg“ (Krause 2011) erfährt man, dass die Tradition die Bevölkerung am Akademikertum teilhaben zu lassen, bis ins 18. Jahrhundert zurückreicht. Als Vorläufer der Hamburger Universität gilt das „Akademische Gymnasium“ und der damalige Professor Johann Georg Büsch richtet sich erstmals 1746 mit einer Vorlesung explizit an die städtische Öffentlichkeit. Bis zum Bau des von dem Kaufmann Edmund Siemers gestifteten und 1911 eröffneten Vorlesungsgebäudes, welches auch den Grundstein für die Errichtung der Universität Hamburg bildet, erfahren die öffentlichen Vorlesungen einen immer größeren Zuspruch.

Durch die 1895 veranlasste Reform von Werner von Melle, wird das Vorlesungswesen ausgebaut und so spezifiziert, dass es sich zur Weiterbildung in bestimmten Berufen eignet.

Im Winter 1913/14 werden mehr als 10 000 Menschen als Besucher der Veranstaltungen gezählt (Vgl Krause 2012). Das Jahr in dem Hamburg zur Millionenstadt avanciert (hk24 online 2014). Mit der Errichtung der Universität Hamburg 1919 wird das Allgemeine Vorlesungswesen Teil des universitären Betriebs. Dies wird ohne Unterbrechung, doch mit veränderten Inhalten, auch über die Zeit des Nationalsozialismus fortgesetzt und nur kurz im Zeitraum von 1943-1947 ausgesetzt

Im November 1958 ist der damalige Rektor Dr. med. Dr vet. h.c. Ernst Georg Nauck gezwungen die öffentliche Vorlesungsreihe, nach dem zuletzt eine Besucherzahl von insgesamt 78 Personen gezählt wurde zu beenden. Er beschließt dies mit den Worten, "daß diese Institution, die für die Geschichte des Hamburger Bildungswesens sicher von großer Bedeutung ist, heute nicht mehr die Kraft besitzt, um im Rahmen der Universität ein Eigenleben zu führen." (zitiert in Krause 2011)

3.2 Universität Hamburg – Ringvorlesung 1982

Im Jahr 1982 gibt die Universität Hamburg, erstmals nach 1958, wieder zum Sommersemester ein Allgemeines Vorlesungswesen heraus. Bei der Ringvorlesung handelt es sich um 12 Vorlesungen, die sich mit dem Thema „Umweltprobleme aus der Sicht der Wissenschaften“ beschäftigt (AWW Uni HH.).

Die 1970-80er Jahre sind sozial negativ geprägte Jahre. Verschiedene bedrohliche Weltereignisse, allem voran noch die Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise 1973 und das Andauern des Kalten Krieges, verändern das Denken der Menschen.

[...]

Ende der Leseprobe aus 14 Seiten

Details

Titel
Das Bild der Wissenschaft in der Öffentlichkeit
Hochschule
Universität Hamburg  (Fakultät für Erziehungswissenschaften)
Veranstaltung
Planung, Organisation, Management und Finanzierung
Note
2,7
Autor
Jahr
2014
Seiten
14
Katalognummer
V342423
ISBN (eBook)
9783668324459
ISBN (Buch)
9783668324466
Dateigröße
510 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Wissenschaft, Öffentlichkeit, Bilder der Wissenschaft, Meinung, moderne Wissenschaft, öffentliche, Veranstaltungen, Universität, Universitäten
Arbeit zitieren
Alexandra Schmidt (Autor:in), 2014, Das Bild der Wissenschaft in der Öffentlichkeit, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/342423

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