Einführung in die Grundtechniken des Rugby (Sport Sekundarstufe I und II)

Unter Berücksichtigung des KAR-Modells nach NEUMEIER/MECHLING (1995)


Unterrichtsentwurf, 2015

13 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


Inhalt

1. Thema des Unterrichtsvorhabens

2. Thema der Unterrichtseinheit

3. Aufbau des Unterrichtsvorhabens

4. Sachanalyse
4.1 Wissenschaftspropädeutik

5. Begründung der didaktisch- methodischen Entscheidungen

6. Kompetenzbereiche in der Unterrichtseinheit

7. Ziele der Stunde (Unterrichtseinheit)

8. Artikulation

9. Literatur

1. Thema des Unterrichtsvorhabens

Einführung in die Grundtechniken des Rugby unter Berücksichtigung des KAR- Modellsnach NEUMEIER/MECHLING (1995).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

2. Thema der Unterrichtseinheit

Einführung und Schulung von Grundtechniken unter Berücksichtigung des KAR-Modells nach Neumeier und Mechling (1995).

3. Aufbau des Unterrichtsvorhabens

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

4. Sachanalyse

Rugby ist eine Mannschaftssportart, welche im Jahre 1823 in der gleichnamigen Stadt durch William Webb Ellis, als dieser erstmalig in einem Fußballspiel den Ball mit den Händen aufnahm und ihn ins gegnerische Tor legte, ihren Ursprung fand (Vgl. Bach, 1992, 8).Ziel ist es, den Ball durch Pass- und Laufspiel ins gegnerische Malfeld zu tragen. Die Verteidiger versuchen die Aktionen der Angreifer durch Halten zu unterbinden. Aus dieser Haltesituation entwickeln sich die für das Rugbyspiel typischen Gruppenkämpfe, bei denen mehrere Spieler gemeinsam um den Ball kämpfen. Hierdurch kommt es zu einer Ansammlung vieler Spieler auf engem Raum, was wiederum zur Folge hat, dass sich auf dem restlichen Spielfeld wenige Spieler in vergleichsweise weiten Räumen befinden. Nachdem der Ball den Gruppenkampf wieder verlassen hat, erhöht sich für den Angreifer die Chance, durch geschicktes Lauf- und Passspiel die Verteidigungslinie zu überwinden. Bei dieser Angriffsaktion versuchen die Verteidiger den Raumgewinn des Gegners so schnell wie möglich zu verhindern. Wird die Verteidigungslinie erneut nicht überwunden, kommt es wieder zu einem Gruppenkampf. Die wiederholt sich solange, bis eine Verteidigungslinie überwunden wird oder das Spiel aus anderen Gründen, wie z.B. Foulspiel unterbrochen wird. Die Spielidee des Rugby hat mit anderen großen Mannschaftsspielen wie Hockey, Basketball oder Fußball die Grundidee gemeinsam, dass es ein Spielfeld, ein Spielgerät, zwei Mannschaften mit jeweils gleicher Anzahl an Spielern, zwei Ziele, Vorschriften für den Umgang mit dem Spielgerät (Spiel mit Hand, Fuß, usw.), sowie eine Wertung bei Erreichen des Ziels (Tor, Punkt, usw.). Durch diese Rahmenbedingungen können eine Vielfalt von Spielhandlungen entstehen, die sich daraus ergeben, dass die eine Mannschaft sich bemüht, Erfolgsereignisse, wie den Ball in ein Ziel zu werfen, herbeizuführen (Angriffshandlung). Die andere Mannschaft hingegen versucht diese Angriffshandlung bzw. diese Erfolgsereignisse durch Abwehrhandlungen zu verhindern und das Spielgerät zu erkämpfen, um ihrerseits Erfolgsereignisse erzielen zu können.

Das Anforderungsprofil des Rugbys verlangt technisch-taktisch die Umstellung auf Verhaltensweisen, die aus anderen Spielen gleicher Grundidee nicht vertraut sein können. Der in allen Spielen relevante Raumgewinn als Vorbereitung einer Abschlusshandlung (Torschuss) darf im Rugby nicht durch das Anspielen von Spielern, die vor dem Ballträger stehen, erreicht werden. Eine Ausnahme stellt das Treten des Balls dar, das aber besonderen Regeln unterliegt und spezielle Anforderungen an die körperlich-konditionellen Eigenschaften, die Technik, die emotionale Einstellung, sowie individual-taktisches Spielverständnis jedes einzelnen Spielers stellt. Dieser muss sowohl eine hohe Laufbereitschaft mitbringen als auch große Laufgewandtheit entwickeln (Ausweichen, Antreten, Beschleunigen). Darüber hinaus muss er fähig sein, aus hohem Lauftempo ein zielsicheres Passspiel zu einem Mitspieler nach hinten, dessen Position und Bewegungsrichtung für ihn nicht sofort erkennbar ist, durchzuführen. Zum anderen muss gelernt werden, den eigenen Körper gegen den Gegenspieler einzusetzen und sich dabei sowohl angstfrei als auch aggressionsfrei auf Körperkontakt einzulassen.

Die Relevanz für den Schulsport lässt sich dadurch begründen, dass es gerade wegen seiner anders gearteten Spielstrukturen einen hohen Beitrag zur Entwicklung allgemeiner Spielfähigkeit leistet. Neumeier/Mechling (1995) verstehen unter Spielfähigkeit, die Fähigkeit eine Spielidee zu verstehen, sich in den dadurch vorgegebenen Spielstrukturen zurechtzufinden und sich mitgestaltend am Spiel zu beteiligen. Das wiederum setzt möglichst vielfältige Erfahrungen in möglichst zahlreichen Spielsituationen voraus. Rugby biete hier ein völlig einzigartiges Erfahrungsfeld.

Der Schwerpunkt dieser Stunde soll auf den koordinativ-technischen Fertigkeiten des Annehmens und Passens unter dem Inhaltsfeld (d) Leistung liegen. Diese Einführung der Basistechniken des Rugbys, baut auf einer vorangegangenen Stunde auf, in der die Schüler/innen mit dem Spielgerät und seinen Eigenschaften vertraut gemacht wurden. Insbesondere die Faktoren wie Zeitdruck und Präzisionsdruck sollen in den Übungs- und Wettkampfformen erzeugt werden, um die koordinativ- technischen Fertigkeiten der Schüler/innen in Bezug auf das Passen und Annehmen im Rugby zu fördern.

4.1 Wissenschaftspropädeutik

Jedes Handeln im Rugby erfordert Informationsverarbeitung und ist bestimmten Druckbedingungen ausgesetzt. Neumeier und Mechling entwickelten das sog. KAR- Modell, welches auf dem „koordinativen Anforderungsprofil“ basiert, das sich aus den beiden gleichwertigen Komponenten der Informationsanforderungen und der Druckbedingungen zusammensetzt.Neumeier/Mechling (1995) unterscheiden zwischen efferenter Informationsverarbeitung, die in kleinmotorische und großmotorische Aufgabenstellungen unterteilt ist. Hinsichtlich der afferenten Seite geht es um den Einsatz der für die motorischeKontrolle führenden Sinnesorgane (optisch, akustisch, taktil, kinästhetisch, vestibulär). Darüber hinaus sind Koordinationsleistungen im Rugby immer unter typischen Druckbedingungen zu erbringen. Diese unterscheiden Neumeier/Mechling (1995) in Zeitdruck, Präzisionsdruck, Komplexitätsdruck, Organisationsdruck, Variabilitätsdruck und Belastungsdruck. In der vorliegenden Stunde soll der Zeitdruck und der Präzisionsdruck durch Übungen zur Einführung des Passens und Annehmens akzentuiert werden.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 1: Neumeier &Mechling (1995), S. 21

5. Begründung der didaktisch- methodischen Entscheidungen

Begrüßung: Der Einstieg in diese Unterrichtseinheit wird, im Sinne der Optimierung der maximalen Bewegungszeit, bewusst kurz gehalten.Nach der Begrüßung soll kurz auf die vorangegangene Unterrichtsstunde verwiesen werden, in der die Schülerinnen und Schüler für das Spielgerät, den Rugbyball, sensibilisiert und gewöhnt wurden. Unmittelbar darauf wird ein kurzer Ausblick auf den Verlauf der aktuellen Unterrichtsstunde gegeben und den passiven Schülerinnen und Schülern deren Aufgaben zugewiesen.

Aufwärmphase: In der Aufwärmphase wurde sich bewusst für zwei Spielformen entschieden, um die SuS schnellstmöglich zu aktivieren und zu motivieren und sie unmittelbar mit dem Thema der Einführung in die Basistechniken des Passens und Annehmens zur konfrontieren. Durch die erste Aufwärmphase, in der sich jeweils zwei Schülerinnen und/oder Schüler gegenüberstehen, soll gezielt und präzise aus dem Stand gepasst und gefangen werden. In der zweiten Aufwärmphase wird 10er Ball gespielt, wodurch die Schülerinnen und Schüler bereits gewissem Zeit- und Präzisionsdruck ausgesetzt sind.

Erarbeitungsphase 1: In der ersten Erarbeitungsphase werden die SuS in Gruppen mit jeweils acht Personen aufgeteilt und den verschiedenen Stationen zugewiesen. Die Übungen innerhalb der Stationen greifen bewusst Übungsformen des Passens und Fangens auf. Nachdem jede Gruppe, jede Station einmal durchlaufen hat, soll der Schwierigkeitsgrad der Übungen verändert werden. Jede Gruppe durchläuft jede Station also zweimal, wobei die Hütchen innerhalb der Stationen beim zweiten Durchlauf bewusst weiter auseinandergestellt bzw. verändert werden, damit die SuS unter erhöhtem Zeit- und Präzisdruck Passen und Annehmen müssen. Darüber hinaus sollen ihnen die Faktoren deutlich werden, unter denen sich die Druckbedingungen steigern. Zur Steigerung des Zeitdrucks soll an Stationen 1 außerdem ein zweiter Ball in die Übung mit eingebaut werden.

Erarbeitungsphase 2: In der zweiten Erarbeitungsphase wurde bewusst eine Wettkampfform ausgewählt. Die drei 8er Gruppen führen jeweils zeitgleich eine Staffel durch, bei der jeweils ein Spieler der Gruppe von einem Hütchen zum anderen rennt, in der Mitte der Hütchen den Ball ablegt, ihn auf dem Rückweg wieder aufhebt und seinem Mitspieler zupasst. Diejenige Gruppe, die am schnellsten vier Durchgänge absolviert hat, hat gewonnen. Durch diese Wettkampfform sollen die SuS erneut Zeit- und Präzisionsdruck ausgesetzten werden und dabei dennoch die Basistechnik des Passens und Annehmens korrekt ausführen.

Abschluss / Reflexion: In der Abschlussrunde soll festgehalten werden, wie die SuS die unterschiedlichen Stationen in Bezug auf Präzisions- und Zeitdruck erlebt haben. Darüber hinaus sollen die Faktoren reflektiert werden, die für veränderte Druckbedingungen verantwortlich sind und an dieser Stelle ein Bezug zum KAR- Modell nach Neumeier und Mechling (1995) geschaffen werden. Abschließend wird ein Ausblick über das Stundenthema der nächsten Unterrichtsstunde gegeben.

6. Kompetenzbereiche in der Unterrichtseinheit

Bewegungs- und Wahrnehmungskompetenz

Die Schülerinnen und Schüler können

- Die erlernten rugbyspezifischen Grundfertigkeiten im Bereich des Passens und der Annahme anwenden
- Die Druckbedingungen beim Passen und Annahme, insbesondere Präzisionsdruck und Zeitdruck, einschätzen und auf diese angemessen reagieren

[...]

Ende der Leseprobe aus 13 Seiten

Details

Titel
Einführung in die Grundtechniken des Rugby (Sport Sekundarstufe I und II)
Untertitel
Unter Berücksichtigung des KAR-Modells nach NEUMEIER/MECHLING (1995)
Hochschule
Ruhr-Universität Bochum  (Fakultät für Sportwissenschaft)
Veranstaltung
Sportspiele- Spielen in und mit Regelstrukturen
Note
1,3
Autor
Jahr
2015
Seiten
13
Katalognummer
V340833
ISBN (eBook)
9783668329089
ISBN (Buch)
9783668329096
Dateigröße
571 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
einführung, grundtechniken, rugby, sport, sekundarstufe, unter, berücksichtigung, kar-modells, neumeier/mechling
Arbeit zitieren
Erika Wießner (Autor:in), 2015, Einführung in die Grundtechniken des Rugby (Sport Sekundarstufe I und II), München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/340833

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