Zur Notwendigkeit der Entwicklung der Phonologischen Bewusstheit vor dem Schriftspracherwerb sowie die Möglichkeit diese zu fördern


Hausarbeit, 2004

14 Seiten, Note: 2,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Definitionen
2.1 Das Wort
2.2 Das Morphem
2.3 Die Silbe
2.4 Das Phonem
2.5 Die Konsonanten
2.6 Der Vokal
2.7. Phonologische Bewusstheit

3. Verschiedene Legasthenietherapien mit ihren Möglichkeiten und Erfolgen

4. Notwendige Faktoren für den Schriftspracherwerb
4.1 Gedächtnisfertigkeiten
4.2 Intelligenz
4.3 Sprachliche Fertigkeiten
4.4 Phonologische Informationsverarbeitung

5. Phonologische Bewusstheit und Schriftspracherwerb

6. Das Würzburger Trainingsprogramm

7. Die Wirksamkeit des Würzburger Trainingsprogramms

8. Fazit

9. Literaturverzeichnis

1. Einleitung

Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Intervention und Prävention von Lese-Rechtschreibschwächen mit Hilfe des Würzburger Trainingsprogramms.

Das Würzburger Trainingsprogramm, zur Vorbereitung auf den Erwerb der Schriftsprache, welches von der Diplom-Psychologin Petra Küspert entwickelt wurde, basiert auf den neuesten Forschungen zum Schriftspracherwerb, sowie daraus resultierenden Erkenntnissen bezüglich Störungen und Schwierigkeiten, die einen positiv verlaufenden Schriftspracherwerb behindern oder verzögern.

Innerhalb dieser Arbeit werden zum näheren Verständnis zuerst die Definitionen zu den Bausteinen der deutschen Sprache gegeben. Im Anschluss daran erkläre ich den Begriff der phonologischen Bewusstheit als Schlüssel zum Schriftspracherwerb. Merkmale von Schwierigkeiten und Störungen im Schriftspracherwerb werden ebenso behandelt, wie auch deren Therapiemöglichkeiten und –erfolge.

Im Mittelpunkt dieser Arbeit steht die Phonologische Bewusstheit mit ihrer Notwendigkeit für den Schriftspracherwerb. Dabei steht die Möglichkeit der Förderung durch das Würzburger Trainingsprogramm mit seinen wissenschaftlichen Ergebnissen zur Fördereffektivität im Mittelpunkt.

Mit meinem persönlichen Fazit zum Würzburger Trainingsprogramm und den praktischen Unsetzungsmöglichkeiten schließe ich die Hausarbeit ab.

Diese Arbeit basiert zum größten Teil auf der Literatur von Petra Küspert und Wolfgang Schneider „Hören, lauschen, lernen“ und „Phonologische Bewusstheit und Schriftspracherwerb“, ebenfalls von Petra Küspert. Weitere Literaturangaben sind aus dem Verzeichnis zu entnehmen.

2. Definitionen

Die deutsche Sprache lässt sich in viele verschiedene große und kleine Einheiten unterteilen. Bei einer Unterteilung von einer größeren zur kleinsten Spracheinheit, sieht dies so aus: Satz→ Phrase→ Wort→ Morphem→ Silbe→ Phonem. Um diese Begriffe näher zu erläutern, werden nun die einzelnen Einheiten kurz definiert.

2.1 Das Wort

Ein Wort ist ein komplexes sprachliches Zeichen, welches aus mehreren kleineren Einheiten, den Morphemen, aufgebaut ist und ein Bestandteil größerer Zeichenkomplexe wie z.B. dem Satz sein kann. Langenscheidts Großwörterbuch definiert „Das Wort“ folgendermaßen:

„Wort das; - (e)s, Wor-te/ Wör-ter; 1 (Pl Wörter) ein Bestandteil der Sprache, der e-e Bedeutung und eine lautliche bzw. grafische Form hat (u. der in der geschriebenen Sprache durch kleine Zwischenräume von anderen Wörtern getrennt ist).

2.2 Das Morphem

Das Morphem ist die kleinste bedeutungstragende Einheit der Sprache. Dies bedeutet, dass das Morphem die kleinste lautliche oder graphische Einheit mit einer Bedeutung oder grammatischen Funktion ist. (Linke, Nussbaumer, Portmann, 2001, S. 60)

Das Morphem wird unterteilt in das freie und das gebundene Morphem. Das freie Morphem tritt isoliert als eigenes Wort auf wie z. B. „Tür“ oder „gut“.

Das gebundene Morphem tritt nur mit anderen Morphemen auf wie z. B. aus- in ausgehen oder –en in Frauen.

Es kann nicht weiter zerlegt werden, ohne dass die Bedeutung verloren geht.

2.3 Die Silbe

Die Silbe ist die wichtigste segmentübergreifende phonologische Einheit. Sie ist eine von mehreren Einheiten, aus denen längere Wörter bestehen. z. B. bestehen die Wörter „Mäd-chen“ und „stau-big“ aus zwei Silben. (Langenscheidts Großwörterbuch, 2002, S. 899)

2.4 Das Phonem

Das Phonem ist das kleinste bedeutungsunterscheidende Element auf der Lautebene. Als Beispiel sind hier die beiden Worte „Ende“ und „Ente“ zu nennen. Beide Worte unterscheiden sich durch die unterschiedlichen Phoneme /d/ und /t/. Diese unterschiedlichen Phoneme sorgen für eine andere Wortbedeutung.

Das Phonem lässt sich in Konsonanten und Vokale unterscheiden, dabei sind die Unterscheidungsmerkmale der Konsonanten an den Artikulationsmodus, die Artikulationsstelle und das artikulierende Organ gebunden.

Unter dem Artikulationsmodus wird verstanden, wie der vom Brustraum kommende Luftstrom gelenkt oder aufgehalten wird. Zum Beispiel wird bei dem oralen Verschluss der Luftaustritt aus dem Mundraum unterbrochen, wie bei den Plosiven /p/ und /b/. Bei den Frikativen, den so genannten Reibelauten, wird der Luftstrom so gelenkt, dass die Luft, die hier entweicht, Geräusche verursacht, wie bei /sch/ und /f/.

Die Artikulationsstelle befindet sich an den unbeweglichen Teilen des Oberkiefers bis hin zur Luftröhre. Dies sind Kontaktstellen, die durch beweglichere Teile des Artikulationsapparates wie die Zunge aufgesucht werden.

Die artikulierenden Organe sind die beweglichen Teile des Artikulationsapparates wie die Zunge, Unterlippe, Zungenspitze und der weiche Gaumen.

2.5 Die Konsonanten

Konsonanten, auch Mitlaute genannt, sind Sprachlaute, die durch eine Friktionsenge (dort wo die Frikative gebildet werden) oder einen Verschluss gebildet werden. Um einen Konsonanten artikulatorisch beschreiben zu können, benötigt man neben den Angaben zum Ort der Enge- oder Verschlussbildung, solche über das bewegliche Organ, welches diesen Verschluss bildet und die Art der Engebildung oder Verschlussöffnung. Bei Konsonanten sind somit, wie bei den Phonemen, die Artikulationsstelle, -art, das artikulierende Organ und der Stimmton, welcher für die Laute aus verschiedenen Gruppen eine recht unterschiedliche Rolle spielt, von großer Bedeutung.

2.6 Der Vokal

Die Artikulation der Vokale, auch Selbstlaute genannt, erfolgt ohne Engebildung im Mund- und Rachenraum. ( Duden,1998, S. 24)

Dies kann man als ihre Artikulationsart ansehen. Alle Vokale haben einen Stimmton und werden so gebildet, dass der Atem ohne Hindernisse aus der Kehle und dem Mund kommen kann. Die Vokale in der deutschen Sprache lauten /a/, /e/, /i/, /o/ und /u/.

2.7. Phonologische Bewusstheit

In der Literatur wird der Prozess, der es ermöglicht, sich auf die linguistischen Einheiten der Sprache zu konzentrieren, als phonologische Bewusstheit bezeichnet. Dies bedeutet, dass die Kenntnis der Lautstruktur der Sprache, die Identifikation der einzelnen Laute im Wort, die Einsicht in das alphabetische System der Sprache und die Einsicht in die Laut- Buchstaben- Korrespondenz beherrscht werden. Zusammenfassend bedeutet dies, dass die Sprachstrukturen wahrgenommen und die sprachlichen Einheiten identifiziert und unterschieden werden können.

[...]

Ende der Leseprobe aus 14 Seiten

Details

Titel
Zur Notwendigkeit der Entwicklung der Phonologischen Bewusstheit vor dem Schriftspracherwerb sowie die Möglichkeit diese zu fördern
Hochschule
Universität zu Köln  (Erziehungswissenschaftliche Fakultät)
Veranstaltung
Sprachdidaktik
Note
2,3
Autor
Jahr
2004
Seiten
14
Katalognummer
V34083
ISBN (eBook)
9783638344005
Dateigröße
582 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Notwendigkeit, Entwicklung, Phonologischen, Bewusstheit, Schriftspracherwerb, Möglichkeit, Sprachdidaktik
Arbeit zitieren
Bianca Voronin (Autor:in), 2004, Zur Notwendigkeit der Entwicklung der Phonologischen Bewusstheit vor dem Schriftspracherwerb sowie die Möglichkeit diese zu fördern, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/34083

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