Qualitätsmanagement im Krankenhaus unter besonderer Berücksichtigung von Nutzenaspekten


Hausarbeit, 2015

12 Seiten, Note: 1,7

Anonym


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Grundlagen Qualitätsmanagement
2.1 Qualität
2.1.1 Strukturqualität
2.1.2 Prozessqualität
2.1.3 Ergebnisqualität
2.2 Qualitätsmanagement und Qualitätssicherung
2.3 Qualitätsmanagementsystem

3. Qualitätsmanagement im Krankenhaus
3.1 Gesetzliche Vorgaben
3.2 Gründe für Qualitätsmanagement
3.3 Ziele
3.4 Nutzen
3.4.1 Qualitätsmanagement
3.4.2 Zertifizierung des Qualitätsmanagements

4. Fazit

5. Literaturverzeichnis

1. Einleitung

Die Begriffe Qualitätssicherung und Qualitätsmanagement sind in der Wirtschaft über Jahrzehnte etabliert. Im Gesundheitswesen und speziell im Krankenhaussektor sind Qualitätsmanagement und Qualitätssicherungsmaßnahmen dagegen erst durch gesetzliche Forderungen zu einem Thema geworden. Die kontinuierliche Entwicklung der Medizin, in Verbindung mit steigenden Anforderungen der Patienten, sowie der immer größer werdenden Bedeutung des Wettbewerbs und der Wirtschaftlichkeit treiben Forderungen nach einem systematischen Management der Qualität im Gesundheitswesen zusätzlich an.1 Darüber hinaus erweisen sich die Ansprüche und Erwartungen der Interessengruppen gegenüber den Krankenhäusern zunehmend als komplex und entwickeln sich mit hoher Dynamik. Vor allem das weite Spektrum der Interessengruppen, mit den Patienten, den Kostenträgern, der Krankenhausleitung, den Mitarbeitern, aber auch den Angehörigen, den überweisenden Ärzten, der Politik und der Gesellschaft als herausfordernd dar. Die Interessengruppen erwarten von einem Krankenhaus eine Dienstleistung mit nachvollziehbaren Standards, transparenten Verfahren und messbaren Ergebnissen. Die Qualitätsmanagementsysteme stellen viel versprechende Ansätze dar, um den aktuellen und kommenden Herausforderungen zu begegnen.2 Vor diesem Hintergrund widmet sich diese Ausarbeitung dem Thema Qualitätsmanagement im Krankenhaus unter besonderer Berücksichtigung von Nutzenaspekten.

Im Rahmen der Einleitung wird die Situation von Qualitätsmanagement in Krankenhäusern erörtert und in Themenzusammenhang gebracht. Der zweite Teil Grundlagen Qualitätsmanagement, gewährleistet einen kurzen Einblick in die Grundlagen des Qualitätsmanagements mit Begriffsdarlegungen von Qualität, Qualitätsmanagement, Qualitätssicherung sowie Qualitätsmanagementsystemen und der entsprechenden Bedeutung für das Gesundheitswesen.

Der dritte Teil beginnt mit den gesetzlichen Anforderungen des Qualitätsmanagements im Krankenhaus und einer Darstellung der Gründe dafür, dass man sich im Gesundheitswesen verstärkt mit der Qualitätsfrage auseinandersetzt. Im Anschluss setzt sich der dritte Abschnitt mit den unterschiedlichen Zielen des Qualitätsmanagements und den Nutzenaspekten, die ein systematisches Qualitätsmanagement dem Krankenhaus verschafft, auseinander. Hierbei wird eine Unterscheidung in Nutzen durch Qualitätsmanagement als solches und Nutzen durch die Zertifizierung von Qualitätsmanagement in Krankenhäusern getroffen, dem das abschließende Fazit folgt.

2. Grundlagen Qualitätsmanagement

2.1 Qualität

Es gibt verschiedene Ansätze, den Begriff Qualität fassbar zu machen. Laut Duden heißt Qualität zunächst einmal nur Beschaffenheit und wird anhand von objektiven Merkmalen und deren subjektiven Bewertungen bestimmt. Im Qualitätsmanagement wird Qualität in der DIN EN ISO 9000 simpel definiert als Erfüllung von Anforderungen. Die Anforderungen stellt derjenige, der das Produkt oder die Leistung in Anspruch nimmt und bezahlt, also der Kunde.3 Zur Bestimmung der Qualität im Gesundheitswesen ist international das Modell von Avedis Donabedian verbreitet, ursprünglich in den USA im Bereich der Pflege entwickelt wurde. Bereits 1950 differenzierte Donabedian zwei Dimensionen der Qualität bei medizinischen Leistungen, den technischen und den interpersonellen Aspekt. Das Modell ermöglicht, die Qualität nach drei Dimensionen zu operationalisieren.4

2.1.1 Strukturqualität

Donabedian versteht unter der Struktur die Bedingungen, unter denen Versorgungsprozesse im Krankenhaus stattfinden. Sie bezieht sich auf die Rahmenbedingungen, die für die Erbringung einer hohen Leistungsqualität erforderlich sind. Hierunter ist insbesondere die organisatorische, personelle und sachliche Ausstattung der Einrichtung zu verstehen.

2.1.2 Prozessqualität

Die Prozessqualität zielt auf die Leistungserbringung selber ab und prüft die während der Leistungserbringung eingesetzten Verfahren, Methoden und Techniken. Insbesondere geht es im Gesundheitswesen um die Qualität von Behandlungs- und Pflegeprozessen. Unter Prozessqualität fällt beispielsweise die Dauer des Krankenaufenthalts oder die Wartezeit in der Notaufnahme.5

2.1.3 Ergebnisqualität

Von einer hohen Ergebnisqualität wird gesprochen, wenn ein erreichbares Behandlungsziel auch tatsächlich erreicht wird und der Behandlung eine Verbesserung des Gesundheitszustandes, der Zufriedenheit oder der Sicherheit zugeordnet werden kann. Die Ergebnisqualität ist damit der bedeutsamste Beurteilungsmaßstab für eine medizinische Leistung. Sie bezieht sich auf den Gesundheitszustand, die Lebensqualität sowie die berufliche und soziale Wiedereingliederung nach Abschluss einer Therapie.6 Grundsätzlich verdeutlicht das Denkmodell von Donabedian, dass die vorhandenen Strukturen und Ressourcen die Prozesse beeinflussen, die wiederum die gemessene Ergebnisqualität mitbestimmen. Qualitätsmanagement hat daher die Aufgabe, die einzelnen Einflussfaktoren in ihrem Zusammenspiel in Richtung optimaler Qualität zu lenken.7

2.2 Qualitätsmanagement und Qualitätssicherung

Definition nach DIN EN ISO 9000: "Aufeinander abgestimmte Tätigkeiten zum Leiten und Lenken einer Organisation bezüglich Qualität. Anmerkung: Leiten und Lenken bezüglich Qualität umfassen üblicherweise das Festlegen der Qualitätspolitik und der Qualitätsziele, die Qualitätsplanung, die Qualitätslenkung, die Qualitätssicherung und die Qualitäts- verbesserung."8 Anders formuliert bedeutet Qualitätsmanagement das Führen und Steuern einer Organisation hinsichtlich der Qualität ihrer Leistungen und Produkte. Es umfasst die Bereiche der Qualitätsziele, Qualitätsplanung, Qualitätslenkung, Qualitätssicherung und Qualitätsverbesserung.9

Qualitätssicherung ist ein Teil des Qualitätsmanagements, deren Bemühungen darauf gerichtet ist, dass die Qualitätsanforderungen nach DIN EN ISO 9000 erfüllt werden. Dabei geht es nicht um die Optimierung, sondern um die Sicherstellung eines bestimmten Qualitätsniveaus. Qualitätssicherung kann nicht isoliert betrachtet werden, sondern kann nur im Zusammenwirken mit Qualitätsplanung, Qualitätslenkung und Qualitätsverbesserung zum Ziel gelangen. Qualitätssicherung bedeutet Überprüfen und Messen der Qualität, dagegen geht es bei Qualitätsmanagement nur um Organisation und Management.10

2.3 Qualitätsmanagementsystem

Ein Qualitätsmanagementsystem (QM-System) ist die Summe aller Methoden, Maßnahmen und Kontrollen, welche den Zweck haben, die Qualität der erbrachten Dienstleistung jederzeit auf einem gleichmäßigen Niveau sicherzustellen und kontinuierlich zu verbessern. Es gibt unterschiedliche Qualitätsmanagementsysteme wie z.B. DIN EN ISO 9001, EFQM oder QEP, die eine Struktur und Systematik vorgeben, nach dem ein QM-System aufgebaut werden kann. Zu einem vollständigen QM-System gehören Verfahren, mit denen die Einrichtung den ordnungsgemäßen Ablauf des Systems überprüft. Die Bewertung und Überprüfung eines QM-Systems kann intern durchgeführt werden oder extern durch unabhängige Dritte in Form eines Zertifikats. Je nach QM-System überprüfen Auditoren oder Visitoren die QM-Dokumentation einer Einrichtung und im Rahmen einer Begehung die Umsetzung des Qualitätsmanagements, um die Übereinstimmung mit den Vorgaben des jeweiligen QM-Systems zu überprüfen. Die externen Überprüfungen folgen den Anforderungen des jeweiligen QM-Systems, also z.B. nach DIN EN ISO 9001 oder QEP. Die Zertifizierung soll sicherstellen, dass alle qualitätsrelevanten Abläufe des Unternehmens in ihrer Gesamtheit durch das Qualitätsmanagement erfasst und erfüllt werden.11

3. Qualitätsmanagement im Krankenhaus

3.1 Gesetzliche Grundlagen

Im Gesundheitswesen sind Qualitätssicherungsmaßnahmen und das Qualitätsmanagement erst in den 1980er Jahren durch gesetzliche Forderungen zu einem Thema geworden. Speziell für den Krankenhausbereich ist die Verankerung der Qualitätssicherung und die Verpflichtung zur Einführung eines Qualitätsmanagements in den §§ 135-137 SGB V festgelegt. Sie schreiben eine Einführung und Weiterentwicklung eines Qualitäts- management-Systems und die Teilnahme an Maßnahmen der einrichtungsübergreifenden Qualitätssicherung vor. Verpflichtet zu einer Zertifizierung sind die Gesundheitseinrichtungen nicht. Das Qualitätsmanagement-System ist von der Einrichtung frei wählbar. Es muss allerdings nach dem Prinzip des umfassenden Qualitätsmanagements organisiert sein, welches folgende Elemente enthält:

Patientenorientierung

Verantwortung und Führung

Wirtschaftlichkeit

Prozessorientierung

Mitarbeiterorientierung und- beteiligung

Zielorientierung und Flexibilität

Fehlervermeidung und Umgang mit Fehlern

Kontinuierlicher Verbesserungsprozess12

[...]


1 Ertl-Wagner, B. u.a. (2013): S. 16f.

2 Kohn, D. u.a. (2013): S. 5f.

3 Vgl. Piechotta, B. (2008): S. 6

4 Vgl. Offermanns, G. (2011): S. 179

5 Vgl. Offermanns, G. (2011): S. 180

6 Vgl. Offermanns, G. (2011): S. 180f.

7 Vgl. Grethler, A. (2011): S. 223

8 Paschen, U. (2012): S. 123

9 Vgl. Piechotta, B. (2008): S. 11

10 Vgl. Hahne, B. (2011): S. 55f.

11 Vgl. Piechotta, B. (2008): S. 13f.

12 Vgl. Ertl-Wagner, B. u.a. (2013): S. 19ff.

Ende der Leseprobe aus 12 Seiten

Details

Titel
Qualitätsmanagement im Krankenhaus unter besonderer Berücksichtigung von Nutzenaspekten
Hochschule
Hochschule Emden/Leer
Note
1,7
Jahr
2015
Seiten
12
Katalognummer
V339301
ISBN (eBook)
9783668292390
ISBN (Buch)
9783668292406
Dateigröße
491 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Qualitätsmanagement, Krankenhaus, Nutzenaspekte, Qualitätssicherung, Quality Management
Arbeit zitieren
Anonym, 2015, Qualitätsmanagement im Krankenhaus unter besonderer Berücksichtigung von Nutzenaspekten, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/339301

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