Interkulturelles Kompetenztraining im Rahmen migrations- und integrationsbezogener ehrenamtlicher Arbeit


Master's Thesis, 2014

105 Pages


Excerpt


Inhaltsverzeichnis

Einleitung

1.1 Aufbau der Arbeit

2 Kultur - eine problematisierende Betrachtung
2.1 Der Versuch einer Definition
2.1.1 Rückblick
2.1.2 ‚Kultur’ in der Gegenwart
2.2 Drei kulturtheoretische Konzepte
2.2.1 Multikulturalität
2.2.2 Interkulturalität
2.2.3 Transkulturalität
2.3 Kritische Auseinandersetzung mit Kultur
2.3.1 Die Kritik der „Kulturalisierung“
2.4 Doch Kultur? - Dilemma „zwischen Thematisierung und Dethematisierung von Kultur“

3 Interkulturelle Kompetenz
3.1 Entstehung in Deutschland
3.2 Definition und Reflexion
3.3 Differenz und Fremdheit
3.4 Intersektionalität und Diversitätsbewusstheit
3.5 Interkulturelle Kompetenz und Integration

4 Formen und Angebote interkultureller Trainings
4.1 Komponenten Interkultureller Kompetenz
4.2 Interkulturelle Kompetenz als Lernprozess
4.3 Wie kann man Interkulturelle Kompetenz messen?
4.4 Interkulturelle Kompetenztrainings zur Förderung internationaler Beziehungen
4.4.1 Kulturstandards (Alexander Thomas)
4.4.2 Kulturdimensionen (Geert Hofstede)
4.5 Interkulturelle Kompetenztrainings in multikulturellen Gesellschaften
4.6 Zusammenfassung und Vergleich

5 Ehrenamt und bürgerschaftliches Engagement
5.1 Definition und Vergleich
5.2 Struktureller Wandel und dessen Auswirkung
5.3 Das Verhältnis von Ehrenamtlichen und Hauptamtlichen
5.4 Ehrenamt und Integration

6 Ehrenamtliche Integrationsarbeit
6.1 Begriffsklärung
6.2 Kommunale Integrationsarbeit
6.3 Ehrenamtliche Akteure in der Integrationsarbeit
6.3.1 Zielgruppen der Ehrenamtlichen in der Integrationsarbeit
6.3.2 Verschiedene Wege zur Förderung von Integration
6.3.3 Interkulturelle Kompetenz und Integration
6.4 Interkulturelle Kompetenztrainings für Ehrenamtliche
6.4.1 Wozu interkulturelle Kompetenztrainings für Ehrenamtliche in der Integrationsarbeit?
6.5 Zusammenfassung

7 Anregungen zu interkulturellen Kompetenztrainings für Ehrenamtliche in der Integrationsarbeit
7.1 Drei Beispiele aus der Praxis
7.1.1 Beschreibung
7.1.2 Analyse und Vergleich
7.2 ‚Kompetente’ interkulturelle Kompetenz?
7.2.1 Die Frage nach der Zielgruppe
7.2.2 Der Alltag als Ort des Lernens
7.2.3 Umgang mit Kultur
7.2.4 Umgang mit Differenz
7.2.5 Thematisierung von Machtverhältnissen
7.2.6 Verwendbarkeit von Modellen und Methoden
7.2.7 Komponenten von IK
7.2.8 Kompetente Trainerinnen und Trainer

Vielfalt braucht interkulturelle Kompetenz

8 Literaturverzeichnis
8.1 Internet
8.2 Abbildungsverzeichnis
8.3 Anhang

1 Einleitung

Interkulturelle Kompetenz ist in unserer globalisierten Welt, in der wir leben, zu einem wichtigen Schlagwort geworden. Ob in der Großindustrie, Stadtverwaltung oder der Sozialarbeit, in den Bewerbungen und in der Arbeitswelt wird interkulturelle Kompetenz gefordert.

In den letzten Jahren wurden verschiedene Initiativen und Projekte gestartet, die speziell auf das Thema Interkulturelle Kompetenz im Ehrenamt ausgerichtet sind. Kurse wie die vom Paritätischen Bildungswerk (Landesverband Baden- Württemberg e. V.) in Zusammenarbeit mit dem Landesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement entwickelte Bürgermentorenausbildung oder das Fortbildungsseminar „Interkulturelle Kompetenz“ für Ehrenamtliche im Rahmen der „Aktion Zusammen wachsen“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend zur Förderung von Bildungspatenschaften für junge Menschen mit Migrationsgeschichte zeigen, dass das Thema mittlerweile auch im bürgerschaftlichen Engagement an Bedeutung gewonnen hat.

Ich selbst bin auf zweierlei Weise mit der Thema verbunden: Einerseits engagiere ich mich seit Jahren ehrenamtlich als Migrationsbeirätin und Beraterin im Bereich Migration und Integration. Anderseits habe ich mehrere interkulturelle Kompetenztrainings besucht. Aus diesem Grund habe ich erkannt, wie die unterschiedlichen interkulturellen Trainingskonzepte auf die verschiedenen Zielgruppen wirken können und dass der willkürliche, unreflektierte Umgang mit Modellen, Inhalten sowie Begrifflichkeiten die ursprünglichen Ziele von interkulturellen Kompetenztrainings verfehlen lassen. Einem Projektleiter1 in der Automobilindustrie, der im Ausland erfolgreich Geschäfte abwickeln möchte, müssen andere Kompetenzen vermittelt werden als jemandem, der sich ehrenamtlich für Flüchtlinge engagieren möchte. Der erstere übt seine berufliche Tätigkeit aus, verlässt dabei seine Heimat, reist für eine begrenzte Zeit ins Ausland und verfolgt das Ziel, wirtschaftliche Gewinne für seine Firma zu sichern. Er braucht Wissen über das andere Land, über dessen Traditionen und Geschäftsmethoden. Um möglichst schnelle Geschäftsabschlüsse zu erreichen, muss er diese rasch in Relation mit seinen eigenen Prägungen bringen und handeln, ohne sie zu hinterfragen. Der Ehrenamtliche hingegen engagiert sich in seiner Freizeit meist neben einem Beruf. Wenn er sich beispielsweise für Flüchtlinge einsetzt, muss er nicht ins Ausland fahren, sondern empfängt die Zuwanderer in seinem Wohnort. Statt wirtschaftlicher Gewinne stehen hier soziale Aspekte im Vordergrund. Bei über längerer Zeit ausgeübtem Engagement muss er sich mit Menschen aus vielen unterschiedlichen Ländern und mit vielen verschiedenen Nationalitäten sowie deren oft dramatischen Schicksalen und schweren Problemen auseinander- setzen.

Diesen Vergleich könnte man noch weiter und detaillierter ausführen, was aber schon aus diesem kurzen Anriss klar wird, ist, dass beide Beispiel-Personen auf sehr unterschiedliche Kompetenzen zurückgreifen müssen und diese Diversität auch bei der Auswahl eines angemessenen interkulturellen Kompetenztrainings berücksichtigt werden muss.

Bisher wurde die interkulturelle Bildung und Fortbildung von in der Integrationsarbeit tätigen Ehrenamtlichen kaum thematisiert. Sie treffen in ihren Arbeitsfeldern in unterschiedlichen Situationen auf andere Menschen, deren kulturelle Prägungen und Lebensvorstellungen sich von den eigenen sehr unterscheiden. Die unterschiedlichen Vorstellungen von Werten und Normen sowie Sprachbarrieren können leicht zu Konflikten führen. Daher ist die Ausarbeitung eines speziell auf diese Zielgruppe ausgerichteten Konzeptes für interkulturelles Kompetenztraining unerlässlich.

Ehrenamtliche Mitarbeiter spielen in der Integrationsarbeit eine tragende Rolle. Ohne ihr Engagement wäre das gesellschaftliche Zusammenleben in einer Kommune undenkbar.

Gerade deshalb ist es besonders wichtig, sie bei ihrer Arbeit zu begleiten und ihre Arbeit mit Fortbildungsangeboten zu erleichtern. Die Methoden der Fortbildung dürfen jedoch nicht willkürlich gewählt und eingesetzt werden. Sie müssen, um unerwünschte negative Wirkungen zu vermeiden, auf eine angemessene wissenschaftliche Basis gestellt und auf ihre Validität hin untersucht werden.

Was muss man bei der Konzeption von interkulturellen Kompetenztrainings für Ehrenamtliche in der Integrationsarbeit beachten? Welche Rolle spielt Interkulturelle Kompetenz im Bereich der ehrenamtlichen Integrationsarbeit? Meine Masterarbeit soll verschiedene Aspekte aufzeigen, die bei einem interkulturellen Kompetenztraining für Ehrenamtliche in der Integrationsarbeit berücksichtigt werden müssen. In der Relation zum Kompetenztraining für andere Bereiche soll gezeigt werden, welche grundlegenden Unterschiede bestehen und wie sie für diesen speziellen Bereich modifiziert werden können. Dabei muss die Komplexität der Definition von „Kultur“ und „Interkulturalität“ berücksichtigt werden und auf die besonderen Eigenschaften von bürgerschaftlichem Engagement eingegangen werden. Die Zielgruppe ihrer Arbeit, die Gruppe der Zuwanderer sowie die mit der Integrationsarbeit verbundenen Herausforderungen müssen bei der Untersuchung ebenfalls mitbedacht werden.

In Forschung, Bildung, Beratung und Training sind mittlerweile Anzeichen einer Professionalisierung für interkulturelle Dienstleistungen und Angebote erkennbar. Dennoch lassen sich bestimmte Defizite feststellen. In den Trainings werden nur selten auf die neuesten Erkenntnisse in den Sozial- und Kulturwissenschaften eingegangen. Daraus resultiert, dass in den Trainings bereits veraltete und widersprüchliche, mit den aktuellen gesellschaftlichen und sozialen Verhältnissen oder mit der Zielgruppe kaum noch vereinbare Methoden oder Ansätze ohne kritische Reflexion verwendet werden. Interkulturellen Trainingsanbietern wird teilweise eine „latente Theoriemüdigkeit“2 vorgeworfen.

Auf der anderen Seite hinkt aufgrund fehlender empirischer Studien über aktuelle Entwicklungen der praxisbezogenen interkulturellen Realität in den verschiedenen Institutionen und Organisationen sowie Alltagskontexten die Übertragung der praktischen Erfahrungen in theoretische Erkenntnisse hinterher. Ein weiteres Defizit ist die mangelnde Vernetzung und der mangelnde fachliche Austausch zwischen den unterschiedlichen Praxisfeldern interkultureller Bildung.3 Auf die Gefahren nicht adäquater Konkretisierung von Konzepten und zielgruppenspezifischer Auswahl von Trainingsinhalten sowie ungenauer Definition von Zielen wies Scheitza hin und befürchtet, dass in diesem Fall die Teilnehmer nicht in optimaler Weise weitergebildet werden können.4

Mit der vorliegenden Arbeit soll ein Anstoß für weitere Überlegungen im Feld des interkulturellen Kompetenztrainings für Ehrenamtliche in der Integrationsarbeit gegeben werden - einem Feld, das bisher in der Theorie noch nicht behandelt wurde.

1.1 Aufbau der Arbeit

Im ersten Teil der Arbeit wird zunächst der Kulturbegriff und dessen Problematik sowohl in der theoretischen als auch in der öffentlichen Diskussion erörtert. Nach der Definition der Interkulturellen Kompetenz im dritten Kapitel wird die Bedeutung von interkulturellen Kompetenzen in den pluralen, von Migration geprägten Gesellschaften untersucht, wobei Erkenntnisse aus den verschiedenen sozial- und geisteswissenschaftlichen Disziplinen herangezogen werden. Der Umgang mit Differenz und Fremdheit sowie eine diversitätsbewusste Perspektive sind Stützpfeiler der interkulturellen Kompetenz.

Im vierten Kapitel werden die Rahmenbedingungen und Voraussetzungen für die Entwicklung von interkultureller Kompetenz durch interkulturelle Trainings beschrieben. Zwei Richtungen - Kompetenztrainings im Unternehmenssektor und in pluralen Gesellschaften - werden miteinander verglichen. Dabei gehe ich auf die Kulturstandards von Alexander Thomas sowie auf die Kulturdimensionen von Geert Hofstede ein. Da diese beiden Ansätze bis heute in nahezu jedem Kompetenztraining ihre Verwendung finden, soll erläutert werden, inwieweit sie für die Gruppe der Ehrenamtlichen relevant sind. Der erste Teil wird mit der Klärung der Begriffe ehrenamtliches und bürgerschaftliches Engagement abgeschlossen.

Im zweiten Teil der vorliegenden Arbeit erfolgt zunächst die Untersuchung des Bereichs der ehrenamtlichen Integrationsarbeit, indem ihre Handlungsfelder, Akteure und die Eingebundenheit in den gesellschaftlichen Kontext sowie in die kommunale Politik erörtert wird. Es wird der Frage nachgegangen, wieso interkulturelle Kompetenztrainings für Ehrenamtliche benötigt werden. Anhand einiger Beispiele aus der Praxis werden interkulturelle Trainingsangebote in Deutschland miteinander verglichen.

Im letzten Kapitel stelle ich drei interkulturelle Kompetenztrainings, an denen ich selbst teilgenommen habe, vor und versuche, sie anhand meiner Erfahrungen und aufgrund der theoretischen Grundlagen auf ihre Effektivität für das Forschungsfeld interkulturelle Kompetenztrainings für Ehrenamtliche in der Integrationsarbeit zu untersuchen. Abschließend fasse ich die gewonnenen Ergebnisse zusammen als eine Art Orientierung für weitere Forschungen und Fragestellungen in diesem Bereich.

2 Kultur - eine problematisierende Betrachtung

„ Wir Menschen sind wesentlich Kulturwesen. “ Wolfgang Welsch.5

Der Grund, warum gleich am Anfang der Arbeit ein Versuch der Definition des Begriffs Kultur gemacht wird, ist, dass in den Begegnungen im interkulturellen Kontext und damit auch in den interkulturellen Kompetenztrainings am Anfang immer DIE KULTUR steht. Die Kultur der Institution, die das Training anbietet, eingebettet in der Kultur der jeweiligen Gesellschaft, die Kultur der Trainer, die Kultur der Teilnehmer und deren Vorstellungen über Kultur und Kultur als zentrales Thema des Trainings.

Die Motivation der Teilnehmer, ein interkulturelles Kompetenztraining zu belegen, ist oft, dass sie mehr über andere Kulturen erfahren und lernen möchten, um mit ihnen besser umgehen zu können.

Den Begriff „Kultur“ in all seinen Facetten zu definieren ist eine nahezu unmögliche Aufgabe. Das liegt einerseits darin, dass der Begriff seit der Antike eine enorme Entwicklung in der Bedeutung erfahren hat, anderseits aber auch darin, dass die verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen von unterschiedlichen Ebenen auf den Begriff blicken. Dabei ist sowohl die Herangehensweise zu betrachten als auch die unterschiedlichen Kontexte. Nicht zu vernachlässigen ist die Bedeutung des Kulturbegriffs im Alltag. Dies steht bis heute in einer Diskrepanz dazu, wie sie in den (kultur- )wissenschaftlichen Theorien verwendet wird. Frage man hundert Menschen auf der Straße, was für sie Kultur bedeutet, würde man hundert verschiedene Antworten bekommen. Für den einen ist Kultur das, was man in der Kunst, in Literatur, Musik oder Theater antrifft, für den anderen sind es Essgewohnheiten, Mode, Bräuche oder Sitten, für jemand weiteren sind es Verhaltensweisen und Bildungsniveau. Diese verschiedenen Bereiche des Lebens werden unter dem Begriff Kultur eingeordnet. Sie zeichnen sich durch eine relative Stabilität aus.6 Menschen erscheinen dabei sowohl als Träger als auch Stifter von Kultur. Keine Definition ist vollkommen falsch. Entscheidend dabei ist, dass Kultur in der breiten Öffentlichkeit immer noch als etwas Abgeschlossenes, Statisches aufgefasst wird.

In der vorliegenden Arbeit ist es für mich wichtig zu zeigen, in welchem Verhältnis die Auffassung von Kultur in der öffentlichen Debatte zu den Definitionen in der Theorie stehen. Welche Auslegungen tragen positive Impulse in der interkulturellen Situation bei und welche sind eher hinderlich für einen interkulturellen Dialog. Dabei stehen der Ausgangspunkt, die Geburt des Begriffs und dessen Etablierung und eine kritische Reflexion im Mittepunkt meiner Betrachtung.

2.1 Der Versuch einer Definition

Die erste Frage, die sich beim Versuch einer Definition von Kultur stellt, ist, ob sie auf der Ebene der Person, der Gruppe oder der Gesellschaft erfolgen soll. Alle diese Ebenen werden standardisiert und mit eigener Symbolwelt versehen. Je nach Ebene ist eine andere Wissenschaft angesprochen, weshalb Kultur nur interdisziplinär definiert werden kann.7

Bevor ich auf die kritische Auseinandersetzung mit dem Kulturbegriff eingehe, blicke ich zurück zu den Anfängen und schaue nach einer kurzen etymologischen Beschreibung nach der historischen Semantik des Begriffs.

2.1.1 Rückblick

Von dem lateinischen Wort „colere“ abstammend, deutet das Wort auf vier verschiedene Bedeutungen hin: bebauen, pflegen/veredeln, (be)wohnen und ehren.8 Diese Bedeutungen finden sich bis heute in den Wortschöpfungen, wie Biokultur, Kulturgut, kultivieren oder Kulturkreis wieder. Der ursprünglich für die Natur und deren „Pflege“ verwendete Begriff wurde symbolisch auf den Menschen sowie auf die gesellschaftliche Realität übertragen.9 Das Wort Pflege impliziert eine Wechselwirkung zwischen den Pflegenden und dem Objekt. Diese Wechselbeziehung gilt sowohl für die uns umgebende Umwelt als auch für soziale Beziehungen.

Während sich im angelsächsischen und französischen Sprachraum „Kultur“ und „Zivilisation“ stark voneinander abgrenzten, hat sich im deutschsprachigen Raum „Kultur“ als gängiger Begriff zur Beschreibung von menschlichen Erzeugnissen durchgesetzt.10 Der Zivilisationsbegriff wurde hauptsächlich in Bezug auf technische Errungenschaften verwendet.

Die heutige semantische Bedeutung von Kultur wurde gegen Ende des 18. Jahrhunderts von Johann Gottfried Herder mit seinem „Kugelmodell“ geprägt. Nach diesem Verständnis werden Kulturen als Kugeln begriffen. „Jede Nation hat ihren Mittelpunkt der Glückseligkeit in sich wie jede Kugel ihren Schwerpunkt!“11

Um die Stabilität zu erhalten, ist ein inneres Homogenitätsgebot und ein äußeres Abgrenzungsgebot nötig. Nach innen soll die Kultur nicht nur die Handlungen der einzelnen Individuen, sondern auch das Leben des ganzen Volkes prägen. Nach außen soll Kultur des Volkes sich spezifisch von den „Anderen“ klar unterscheiden und distanzieren.

„Alles, was mit meiner Natur noch gleichartig ist, was in sie assimiliert werden kann, beneide ich, streb‘s an, mache mir‘s zu eigen; darüber hinaus hat mich die gütige Natur mit Fühllosigkeit, Kälte und Blindheit bewaffnet; sie kann gar Verachtung und Ekel werden.“12

In diesem Zitat von Herder wird die Charakteristik des „engen“ oder „geschlossenen“ Kulturbegriffs deutlich: Kultur ist in diesem Sinne homogen, unveränderbar und statisch. Sie repräsentiert eine Ganzheit, welche sich von außen abgrenzt, oder sich gar gegenüber äußeren Einwirkungen wehren muss. Damit wurde „Kultur“ von den Naturwissenschaften in die Anthropologie überführt.

Warum ist das Herder’sche Kugelmodell in Bezug auf interkulturelle Kompetenz bedeutend? Einerseits wird Kultur in der Öffentlichkeit bis heute noch mit dem gleichen geschlossenen Bild aufgefasst. Der Wunsch nach innerer Homogenität und äußerer Abgrenzung ist auch bei extremen Gruppierungen zu finden.

Der Gedanke, sich von dieser Homogenisierung zu lösen, fällt vielen schwer und bereitet Unsicherheit. Eine Öffnung nach außen kann Unbekanntes mit sich bringen. Das ist mit Angst vor einer möglichen Bedrohung verbunden. Auf der individuellen Ebene bedeutet dies Angst vor Marginalisierung, auf der institutionellen Ebene Angst vor Machtverlust.13

Im Laufe des 19. Jahrhunderts wurde der Kulturbegriff von der sozialen auf die politisch-nationale Ebene übertragen und etablierte sich als Charakteristik der Nation oder Ethnie als homogene Einheit.

Mit der Verbindung von Rasse und Kultur im Zuge des Kolonialismus wurde der Kulturbegriff erneut in den Bereich der Natur rekapituliert und mutierte zu einem biologisierenden Begriff. Bezeichnungen wie „Kulturkreis“, „Völkerkunde“, „Entwicklungsstufe“ oder „Kulturniveau“ entstanden im Dienste der Kolonialmächte zur Rechtfertigung einer Hierarchie der Kulturen bzw. der eigenen moralischen Überlegenheit aus eurozentrischer Perspektive.14 Im Sinne der Freiheit und als Ausdruck der individuellen Selbstentfaltung erschien in den 1960er Jahren eine erweiterte Deutung des Kulturbegriffes. Sie sollte nun „kein Privileg mehr für wenige, sondern ein Angebot an alle“15 sein. Der „erweiterte“ Kulturbegriff basiert, im Gegensatz zum „engen“, statt auf Homogenisierung auf Differenzierung. Er ist offen, gegliedert und dynamisch. Er bezieht sich auf die Lebenswelt und durch die Reziprozitätsbeziehung der Akteure bildet sich die Basis für interkulturelles Lernen.16

Der Wandel ist allerdings nur schwer zu vollziehen. Auch wenn heute der offene oder erweiterte Kulturbegriff verwendet wird, ist die kulturelle und gesellschaftliche Denkweise dennoch von der geschlossenen Auffassung von Kultur geprägt.17

Über die Tradition erworbene Kulturelemente der früheren Generationen spiegeln sich in den Denk- und Verhaltungsmustern eines Individuums wider.18 Da der Mensch und seine gesellschaftliche Welt in einer Wechselwirkung stehen, erschwert das seit Jahrhunderten tradierte Streben nach Kategorisierung den Wandlungsprozess, in dem nationalstaatliche Grenzen und ethnische Charakterisierungen sich verflüssigen sollten. Statt in Einheiten und Zugehörigkeiten sollte in Prozessen und Vernetzung gedacht werden und statt Abgrenzung eine Öffnung stattfinden.

2.1.2 „Kultur“ in der Gegenwart

Im Zuge der Globalisierung, der wachsenden Mobilität der Menschen, der Entwicklungen in der Kommunikation und Technik sowie der Einflüsse durch Migrationen musste sich der Umgang mit dem Kulturbegriff verändern. Kultur wird von Grosch/Groß/Leenen als ein Sinnsystem verstanden, welches von einer größeren Gruppe von Menschen gemeinsam geteilt wird und ihr Verhalten durch die Bedeutungen des Sinnsystems bestimmt.19 Mecheril findet die Orientierung auf Sinn und Bedeutung zu einseitig, welche die Handlungsdimension von interkultureller Kommunikation ausblendet. Für ihn ist „Kultur als soziale Praxis zu begreifen“, weil somit auch soziale Verhältnisse nicht nur auf der Ebene der Differenzen, sondern auch auf der Ebene von Ressourcen mitbedacht werden.20

Luhmann beschreibt Kultur heute als eine

„abgehobene Sphäre der Realität, auf der alle Zeugnisse menschlicher Tätigkeit ein zweites Mal registriert werden - nicht im Hinblick auf ihren Gebrauchssinn, sondern im Hinblick auf Vergleiche mit anderen Zeugnissen der Kultur“.21

In diesem Sinne entsteht Kultur erst durch den Vergleich. Meiner Ansicht nach ist „Vergleich“ ein wichtiges Schlüsselwort bezüglich der Produktion und Reproduktion von Kultur. Durch Vergleichmechanismen entstehen Meinungen, Urteile und Wertungen, welche zur Annäherung oder Ablehnung führen können. Im Hinblick auf interkulturelle Begegnungen werden durch Vergleiche bei der Betrachtung sozialer Realitäten nicht nur Gemeinsamkeiten und Unterschiede definiert, sondern gleichzeitig die Position des „Ichs“ und des „Anderen“ sichtbar gemacht. Der Beobachter, der den Vergleich durchführt, empfindet sich selbst als höher gestellt. Luhmann erkennt in diesem Vergleichsmechanismus eine „hierarchische Herrschaftstechnik“22, indem die den Vergleich durchführende Seite sich selbst als Herr über beide Positionen sieht und dadurch ein asymmetrisches Bild der Selbst- und Fremdwahrnehmung entsteht.23

Kultur wird also durch menschliche Interaktion konstruiert. Sie spiegelt erlebte und erzählte Realitäten, sozio-kulturelle Prozesse und Handlungen wider. Die Individuen nehmen sich gegenseitig kulturell unterschiedlich wahr und in der Interaktion erschaffen sie Kultur.24

Zusammenfassend orientiert sich das Konstrukt Kultur an folgenden Tendenzen: Sie ist einerseits ein Argumentationsmuster für die (deutsche) Nationalkultur und Sprachnation. Anderseits ist Kultur auch ein Wertungsparameter für (hoch-)kulturelle Manifestationen, wie Literatur, Kunst, Kleidung, Bräuche etc.

Meiner Ansicht nach ist das bedeutendste Merkmal von Kultur aber, dass sie als Deutungsmuster der sozialen und gesellschaftlichen Realität gebraucht wird. Außerdem fungiert sie als Orientierungspunkt für menschliches Verhalten und „Erklärungsprinzip für individuelles und gesellschaftliches Handeln“25 in der Auseinandersetzung mit und in der Anpassung an die uns umgebende Welt.26 Kultur ist historisch gewachsen und befindet sich in ständigem Wandel. Aus diesen Gründen ist es unmöglich, Kultur in ihrer Ganzheit vollkommen zu erfassen.

2.2 Drei kulturtheoretische Konzepte

Im Folgenden werden drei theoretische Konzepte von Kultur vorgestellt. Aufgrund der vorgegebenen Rahmenbedingungen dieser Arbeit kann hier nur ein Abriss dargestellt werden.

Der Weg von Multikulturalität, Interkulturalität bis hin zu Transkulturalität ist ein Prozess der Öffnung von dem eher geschlossenen, statischen Verständnis von Kultur bis zu dem offenen, dynamischen Kulturbegriff. Außerdem stehen somit die Konzepte auch in einer historischen Kontinuität. Alle drei Konzepte sind einerseits aus der sozialwissenschaftlichen Sicht Theorien und anderseits aus politischer und pädagogischer Sicht Handlungsorientierungen.27

2.2.1 Multikulturalität

Als Folge von Einwanderung entstand am Ende des 20. Jahrhunderts in den USA und in Kanada die Theorie der Multikulturalismus und wurde als Reaktion auf die veränderte soziale Realität zum politischen Programm.28 Multikulturalität (mit dem Präfix „multus“ aus dem Lateinischen: viel, zahlreich)29 wird aus anthropologischer Sicht als die Existenz verschiedener Kulturen nebeneinander innerhalb eines sozialen Systems verstanden. Das Konzept bezeichnet eine Situation, eine soziale Organisationsstruktur, welche dadurch charakterisiert wird, dass innerhalb einer Gesellschaft mehrere voneinander klar abgrenzbare in sich homogene Kulturen parallel vorhanden sind. Die Aufgaben bestehen darin, nach Verständigung, Toleranz, Konfliktvermeidung und Akzeptanz zwischen diesen Kulturen zu suchen.30 Es geht hier also um das „Recht auf kollektive Verschiedenheit“31. Das Individuum ist in diesem Verständnis nicht ein an sich authentisches, emanzipatorisches Wesen, sondern Mitglied einer Gemeinschaft und Träger des kollektiven Identifikationsmusters.

Kritiker des Konzeptes werfen Multikulturalismus unter anderem Tendenzen der Zementierung von festgeschriebenen und kollektiven Identitäten vor, in der Kultur als stabiles Abgrenzungs- und Differenzierungsmerkmal wirkt.32 Diese Tendenzen können zu Diskriminierung und Rassismus beitragen.33

2.2.2 Interkulturalität

Seit Mitte des 20. Jahrhunderts wird „Interkulturalität“ in den Geistes- und Sozialwissenschaften diskutiert und ist heutzutage nicht mehr aus den gesellschaftlichen und politischen Debatten wegzudenken.

Das Präfix „Inter“ weist auf eine Wechselbeziehung zwischen zwei oder mehreren Beteiligten hin.34 Bolten bezeichnet den Unterschied zwischen Multikulturalität und Interkulturalität in der Wandlung „vom Nebeneinander zum Miteinander“35.

Nach Wägenbaur beinhaltet der Begriff gesellschaftliche Prozesse, kulturelle Wandlungen und Beziehungen.

„Erst die Interkulturalität beschreibt die kulturellen Beziehungen zwischen den Kulturen über ihre Grenzen hinaus und kann selbst das Resultat von Überlagerungen, Diffusionen und Konflikten darstellen.“36

Die Literaturwissenschaftlerin Aglaia Blioumi erweitert die Deutung des Interkulturalitätsbegriffes. Sie weist darauf hin, dass es dabei nicht nur um die Interaktion zwischen den Kulturen geht, sondern dass damit auch eine Vielfalt innerhalb einer Kultur angesprochen wird.

„Interkulturalität bezeichnet also nicht nur die Überschreitung der Grenzen zwischen den Kulturen, sondern signalisiert besondere Aufmerksamkeit auf die vielfältigen kulturellen Formationen auch innerhalb einer Kultur. Das ‚inter’ verweist auf eine besondere Form von Beziehungen und Interaktionen, die auf der Ebene der Gruppenphänomene die Entwicklung einer neuen Kultur bezeichnet, z. B. der Afro- oder Indoamerikaner. Interkulturalität eröffnet letztlich neue Wahrnehmungsmöglichkeiten, indem sie das Augenmerk auf den Zwischenraum ‚zwischen’ den Kulturen legt.“37

Földes schildert in seinem Aufsatz „Black Box ‚Interkulturalität’“ die Problematik bei der Definition von Interkulturalität. Er führt aus, dass in der Mehrheit der wissenschaftlichen Publikationen der Begriff nur „rudimentär“38 definiert und nur unspezifisch oder widersprüchlich verwendet wird. Er betrachtet den Begriff auf zwei Ebenen: „[...] auf der Objekt-Ebene [ist er] ein Phänomen und stellt eine Art Beziehung dar“39, und auf der „Meta-Ebene (d. h. auf der Ebene der Reflexion) hingegen handelt es sich um ein dynamisches und disziplinübergreifendes Konzept, das sich auf eine Erschließung von Bedingungen, Möglichkeiten und Folgen einer Interaktion zwischen Kulturen richtet“40. Als Ergebnis der Begegnung, des Austauschs und der Vermittlung zwischen den Kulturen soll ein wechselseitiges Verständnis entstehen.

Als Produkt von Interkulturalität in der Begegnung zweier Kulturen entsteht eine Art „Dritt-Kultur“, ein „Dritter Raum“, welcher in der Interaktion erzeugt wird und qualitativ Neues vorweist.41

2.2.3 Transkulturalität

Vertreter neuerer Kulturkonzepte kritisieren das immer noch in Grenzen denkende Konzept der Interkulturalität und suchen nach zeitgemäßen Alternativen, welche der Heterogenität der Gesellschaft besser gerecht werden können.

In diesem Zusammenhang unterscheidet Wolfgang Welsch zwischen zwei Dimensionen von Kultur. Die eine ist ihre „inhaltliche“ Bedeutung. Dabei tritt Kultur als Sammelbegriff für Lebenspraktiken, wie Routinen, Kompetenzen, Umgangsformen, Weltbilder etc., auf. Die zweite Dimension von Kultur ist nach Welsch die geographische, nationale oder ethnische „Extension“ der oben genannten Praktiken. Kultur bedeutet in diesem Sinne die Ausdehnung der Praktiken auf eine bestimmte Gruppe.

Das Konzept der Transkulturalität bezieht sich auf die zweite Dimension von Kultur und plädiert darauf, die „Extension“ nicht mehr traditionell, als voneinander abgegrenzte, starre Kulturen zu verstehen, sondern sie als dynamisch und voller Verflechtungen zu betrachten. Damit will, so Welsch, das Konzept der „Transkulturalität“ den „heutigen kulturellen Verhältnissen gerecht werden“.42

Das Herder’sche Kugelmodell der Kultur soll durch ein Geflecht der Kulturen abgelöst werden. Statt innere Homogenisierung und äußere Abgrenzung gilt, so Welsch, heute interner Hybridcharakter und externe Vernetzung.43 Transkulturalisierung ist sowohl auf der individuellen Mikroebene als auch auf der gesellschaftlichen Makroebene zu beobachten.

Auf der Straße, durch Medien oder durch das Internet werden die heutigen Heranwachsenden mit vielen unterschiedlichen kulturellen Mustern konfrontiert, welche zu ihrer Identitätsbildung beitragen können. In diesem Sinne sind die Menschen heute „in sich transkulturell“.44 Genau darauf sollte bei dem transkulturellen Ansatz von Welsch das Augenmerk gerichtet sein: Nicht nur Gesellschaften fassen mehrere unterschiedliche kulturelle Modelle in sich, sondern auch Individuen werden durch mehrere verschiedene kulturelle Muster geprägt.45 Durch diese innere Hybridität sind Menschen in der Lage, mit der äußeren Transkulturalität besser umzugehen.46

„Denn aus je mehr Elementen die kulturelle Identität eines Individuums zusammengesetzt ist, umso wahrscheinlicher ist es, dass eine Schnittmenge mit der Identität anderer Individuen besteht. [...] Sie können bestehende Gemeinsamkeiten entdecken und neue entwickeln, sie werden in der Begegnung mit ‚Fremdem’ eher in der Lage sein, statt einer Haltung der Abwehr Praktiken der Kommunikation zu entwickeln.“47

Welsch bezieht sich damit auf den Hybriditäts-Ansatz von Homi K. Bhabha, welcher die Entwicklung von neuen Identitäten in der Vermischung und Neukonstruktion von unterschiedlichen sozialen, kulturellen und gesellschaftlichen Denk- und Handlungsmuster verortet.48

Aber in welchem Verhältnis steht der transkulturelle Ansatz zu den Konzepten der Interkulturalität?

Im Vergleich beider Ansätze fällt auf, dass der interkulturelle Ansatz größtenteils immer noch an einem statischen, in seiner Ganzheit die Eigenschaften katalogisierend erfassbaren Kulturkonzept festhält und versucht durch erlernbare Techniken und Methoden den Dialog zwischen den „Kulturen“ zu fördern. Der transkulturelle Ansatz („Trans“: quer, durch, hindurch) dagegen bricht diese starre Auffassung von Kultur auf und betrachtet sie in der heutigen realen Alltagswelt, da wo sie entsteht und sich in jedem Menschen auf unterschiedliche Art und Weise entwickelt.

Wenn man aus der Sicht der Einwirkungen von Globalisierung spricht, ist Welschs Transkulturalitätskonzept, nämlich dass man nicht mehr das ursprünglich „Eigene“ und „Fremde“ voneinander trennen kann, durchaus zutreffend. Mall wirft ihm allerdings vor, dass er „voreilig die Homogenität der Hardware mit der Vielfalt der Software der Kulturen verwechselt“49. Dabei geht es um die Grundorientierungen einer Kultur, die trotz Globalisierung fest verankert bleiben.50

Warum wird trotz des transkulturellen Ansatzes dennoch interkulturelle Kompetenz benötigt? Die Antwort ist, aus meiner Sicht, dass Kulturen beides haben: Sie sind zu einem bestimmten Grad dynamisch, hybrid51 und miteinander verflochten, aber gleichzeitig haben sie auch feste, stetige Merkmale. Gebraucht wird eine Synergie mehrerer Konzepte.

2.3 Kritische Auseinandersetzung mit Kultur

Kulturkritik wird hier, wie Eppenstein formuliert hat, nicht als Kritik der einzelnen kulturellen Praxen verstanden, sondern als Fähigkeit, Kultur in ihren potenziell begrenzenden und einschränkenden Funktion in der interkulturellen Kommunikation wahrzunehmen.5253

2.3.1 Die Kritik der „Kulturalisierung“

Im Folgenden orientiere ich mich an den Kritik der Kulturalisierung nach Eppenstein. Die von ihm formulierten sechs Punkte beschreiben im Wesentlichen die Problematik im Umgang mit dem Kulturbegriff.54

2.3.1.1 Kultur als homogene Herkunftskultur

Kultur wird hier mit der nationalen oder ethnischen Zugehörigkeit gleichgesetzt, wodurch eine Reduktion der Kulturen stattfindet. Die Individuen werden somit „Träger“ einer gesamten nationalen Kultur mit einer homogenen Vorstellung des Kollektivs. Die Folgen sind Vorurteile und stereotypisierende Zuschreibungen, wobei das Individuum als Vertreter seines Herkunftslands erscheint.

2.3.1.2 Essentialisierung kultureller Zugehörigkeit und Differenz

Die Individuen werden auf ihre Andersartigkeit festgelegt, ihnen Zugehörigkeiten und Vorstellungen über das „Anders-sein“ zugeschrieben, und sie werden somit aufgrund dieser Festschreibung an ihre vermeintlich homogene Gruppe gebunden. Mecheril beschreibt die Entwicklung von „natioethno-kultureller“ Zugehörigkeiten zu den unveränderbaren Merkmalen, welche nun durch die Markierung bzw. Feststellung von Differenz ein scheinbares Verständnis des anderen erzeugen.55 „Der kulturalistische Bezug auf kulturelle Differenz bewirkt eine Binnenhomogenisierung [...]“ und auf der Ebene des Interkulturellen rücken die Unterschiede in den Mittelpunkt.56

2.3.1.3 Kulturalistische Reduktion struktureller Bedingungen von Ungleichheit

Hierbei werden strukturelle Probleme, wie soziale Ungleichheit, auf kulturelle Faktoren zurückgeführt bzw. kulturelle Unterschiede dienen als Erklärungsmuster für eine Benachteiligung. Soziale Probleme werden auf kulturelle Differenzen zurückgeführt bzw. reduziert. Wenn mögliche Probleme bei der Integration von Migranten durch ihre „besonderen“ kulturellen Eigenschaften begründet werden, können grundlegende existenzielle oder strukturelle Probleme ausgeblendet werden.5758

2.3.1.4 Kulturalisierung als gesellschaftliche Konstruktion quasi ontischer

Einheiten Das Kulturverständnis von vermeintlich „Seienden“ bis hin zu statisch feststehenden Größen und Einheiten wird hinterfragt und dem Kulturverständnis ein hermeneutischer Zugang verschafft. Die Feststellung zum Beispiel, dass Migranten in Deutschland sich zwischen zwei Kulturen fühlen und deshalb in einem inneren (psychischen) und einem externen (gesellschaftlichen) Konflikt stehen, projiziert die Problematik auf die Differenzen zwischen der Herkunfts- und der Aufnahmekultur. Die Lebenssituation im Integrationsprozess wird als mögliches problemstiftendes Merkmal dadurch verschleiert.59

2.3.1.5 Aus dem Lob des kulturellen Unterschieds wird das Urteil der kulturellen Unvereinbarkeit

Dies beinhaltet die theoretische Grundproblematik interkultureller Programme. Sie haben das Ziel, sich fremdenfeindlichen und/oder rassistischen Haltungen entgegenzusetzen, müssen aber dennoch an kulturellen Unterscheidungen festhalten.

Durch Kulturalisierung wird die Komplexität des gesellschaftlichen Raumes vereinfacht. Perspektiven, wie Geschlecht, Klasse oder sexuelle Orientierung etc., werden in den Konzepten interkultureller Kompetenztrainings vernachlässigt.

Leiprecht betont die Wichtigkeit einer diversitätsbewussten Perspektive in der Sozialpädagogik, welche die sinnvolle Erweiterung interkultureller Ansätze nach sich zieht. Die Perspektivenerweiterung soll in Bezug auf den Kulturbegriff auf zwei Ebenen stattfinden. Einerseits soll dies durch Hinterfragen und Dekonstruktion von stigmatisierender und essenzialisierender Wirkung von Kultur bewerkstelligt werden. Anderseits sollte durch die Dezentrierung von Kultur und Ethnizität in den Bildungsthemen und bei den Adressatengruppen nicht nur nach der sozialen Repräsentation von Kultur, sondern gleichzeitig nach der Bedeutung von sozialen Klasse, Geschlecht und sexueller Orientierung sowie nach der Behinderung gefragt werden.60

Yousefi nennt die Verständigung, welche auf stark kulturalisierendem Charakter beruht und die Betrachtung bzw. Beurteilung des „Anderen“ ausschließlich durch die eigene Brille ermöglicht, die monologisierende Darstellung der Wahrheit. Diese Theorien wie auch die interkulturelle Kompetenztheorie, so Yousefi, müssen neu konzipiert werden.61 Um kulturelle Werte zu verstehen und verständlich zu machen, muss man sie über die Grenzen der eigenen kulturellen und ethnischen Zugehörigkeit hinaus betrachten.62

„Verstehen-Wollen“ und „Verstanden-Werden-Wollen“63 müssen gleichzeitig in einem Dialog vorhanden sein. Wie die „Anderen“ sich und mich betrachten, darf nicht vernachlässigt werden.64 Die Pluralität im Diskurs muss aus mindestens sechs komplementären Dimensionen erfasst werden: Die kontextuelle, sprachliche, historische, kulturelle, religiöse sowie soziale Dimension.6566

2.4 Doch Kultur? - Dilemma „zwischen Thematisierung und Dethematisierung von Kultur“

Warum kann man trotz des Kulturalisierungsvorwurfs nicht vollständig auf den Kulturbegriff verzichten? In welchen Zusammenhängen wird er unverzichtbar? Wie kann er so verwendet werden, dass es nicht zur Kulturalisierung kommt? Trotz der Kritik an dem beschreibenden Charakter von Kultur und den Fallen der Kulturalisierung kann man in der Lehre von interkultureller Kompetenz nicht vollkommen auf ‚Kultur’ verzichten.

Wissen über Kulturen bzw. kulturelles Wissen ermöglicht einen besseren Perspektivenwechsel, Ambiguitätstoleranz sowie Frustrationstoleranz.67 Eine mögliche Folge der Ausblendung von Kultur kann die Entstehung einer „universelle[n] Farbenblindheit“68 sein. Dies beschreibt eine Praxis, in der allgemeingültige Rechte, welche sich auf Gleichheit und Gerechtigkeit berufen, offiziell hochgehalten werden, während gleichzeitig die Mehrheitsgesellschaft auf mehr oder weniger subtile Weise bevorzugt wird.69 Ein gutes Beispiel dafür ist die Diskriminierung auf dem Wohnungsmarkt. Immobilienvermittler und Eigentümer betonen einen gerechten Zugang zum Wohnungsmarkt und eine gleichwertige Behandlung aller Bewerber, dennoch zeigen die Testing- Ergebnisse des Dortmunder Planerladens, dass Herkunft, Hautfarbe, Alter, Familienstand (Familie mit Kindern, Alleinerziehende etc.), berufliche Stellung („Minijobber“ etc.) ausschlaggebend für eine Absage sein können.70 Außerdem blendet die Vernachlässigung von kultureller Eingebundenheit von Personen auch privat gelebte und individuelle Lebensentwürfe aus.71 Das „Nichtwissen“ über die eigene kulturelle Bindung bzw. nicht wahrgenommene Kulturgebundenheit verhindert die Selbstreflexivität.72 Besonders in der interkulturellen Praxis kann durch mangelnde Rücksicht auf kulturelle Unterschiede und Gebundenheit der Klienten/Gegenüberstehenden ein Gefühl von Desinteresse und fehlender Sensibilität erzeugt werden.73 Schließlich ist Kultur als „Lebensmittel“ das, was „uns die Welt erst erleben und gestalten lässt“74.

Kulturelles Wissen also ermöglicht zwar Verständigung, birgt jedoch die Gefahr von Kulturalisierung. Wenn man aber auf kulturelles Wissen vollkommen verzichtet, kann Kulturalisierung vermieden werden. Jedoch ohne Wissen findet auch keine Verständigung statt und interkulturelle Kompetenz wird eine inhaltslose Floskel.

Notwendig ist das Wissen um Kulturverständnisse, die eine reflexive Kompetenz ermöglichen und Raum für Kulturkritik offen lassen.75 Eppenstein schlägt einen „analytischen Kulturbegriff“ vor, welcher Kultur als

„Form sozialer Verständigung über erfahrene Probleme in sozialen Gruppen [versteht]. Kulturelle Muster entstehen dementsprechend als Reaktionen auf gesellschaftliche Verhältnisse und spiegeln den Diskurs über die Geltungsansprüche bestehender oder tradierter normativer Orientierungen und kultureller Regelsysteme wider.“76

3 Interkulturelle Kompetenz

Sowohl der Begriff „Interkulturelle Kompetenz“77 (hier teilweise als IK abgekürzt) als auch dessen Deutung wurde in den unterschiedlichen geistes-, sozial- und wirtschaftswissenschaftlichen Disziplinen breit diskutiert. Im Folgenden werden die wesentlichen Erkenntnisse vorgestellt.

3.1 Entstehung in Deutschland

Die Ursprünge Interkultureller Kompetenz in Deutschland befinden sich in der sogenannten „Ausländerpädagogik“78 der 1970er Jahre.

Die sogenannte „Ausländerpädagogik“ war eine Reaktion auf den Umstand, dass die Gastarbeiter, die nun langfristig in der Bundesrepublik lebten, ihre Familien nachholten. Die Kinder wurden eingeschult und die „Ausländerpädagogik“, welche später zur interkulturellen Pädagogik wurde, stand vor einer Herausforderung79: Sie sollte allen Kindern, sowohl einheimischen als auch eingewanderten, in gleicher Weise Lernprozesse ermöglichen. Die interkulturelle Praxis reagierte auf Herausforderungen auf unterschiedlichen Ebenen: in der Einwanderungsgesellschaft, in sozialen Einrichtungen und Institutionen sowie Anforderungen in den zwischenmenschlichen Beziehungen und der Kommunikation - in interkulturellen Konflikten, Diskriminierungserfahrungen und Rassismus.80

Der zunächst in der sozialen Arbeit verwendete Begriff „Interkulturelle Kompetenz“ gelangte durch das 1994 erschienene Buch „Interkulturelle Kompetenz - Ein neues Anforderungsprofil für die soziale Arbeit“81 von Hinz- Rommel in den deutschsprachigen pädagogischen Diskurs. Ausgehend von der defizitären Qualität und Quantität multikultureller Angebote einer sich multikulturell verstehenden Gesellschaft und deren sozialen Einrichtungen fordert Hinz-Rommel eine Veränderung des multikulturellen Ansatzes zur interkulturellen Kompetenz. Die Auseinandersetzung mit den der IK zugeschriebenen Konzepten beschäftigt sich sowohl mit der Frage nach dem Bedarf, worauf diese reagieren sollen, als auch mit ihren Funktionen sowie Wirkungen.82

Die Entstehung einer Diskussion über IK leidet nach Bukow unter einem „folgeschweren Geburtsfehler“83. Diesen sieht er darin, dass die Bemühungen nicht auf Problemen der alltäglichen Lebenswelt beruhen, sondern vielmehr aus einer von der Regierung gesteuerten Strategie entstanden - als Reaktion auf die durch Migration beeinflussten gesellschaftlichen Veränderungen.84

3.2 Definition und Reflexion

IK wird in zahlreichen Definitionen als eine „ Schlüsselkompetenz “ beschrieben, als Ergebnis interkulturellen Lernens, bestehend aus mehreren Teilkompetenzen und Fertigkeiten (Soft Skills), die in interkulturellen Situationen Handlungs- und Kommunikationsfähigkeit erleichtern. Interkulturelle Lernprozesse, schreibt Eppenstein, sind gleichzeitig auch Bildungsprozesse „an sich selbst“. Interkulturelle Kompetenz erfordert somit nicht nur eine Handlungs-, sondern auch eine Reflexionsfähigkeit.85

IK basiert auf der allgemeinen Annahme, dass kulturell unterscheidbare und beschreibbare Lebenszusammenhänge in einer bestimmten national- gesellschaftlichen Struktur nebeneinander existieren. Damit diese Lebensformen in ihrer Differenz anerkannt und Konflikte untereinander vermieden werden können, sind besondere Fertigkeiten und Fähigkeiten nötig.86

„Mit dem Begriff ‚Interkulturelle Kompetenz’ werden gesellschaftliche Problemstellungen sowie individuelle und kollektive Entwicklungsaufgaben, die in einer kulturpluralistisch organisierten und erfahrbaren Lebenswelt allgegenwärtig sind, nunmehr in den Deutungshorizont der pädagogisch-didaktischen Gestaltbarkeit und des Lernens überführt.“87

[...]


1 Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird in dieser Arbeit nur die männliche Form genannt. Die weibliche Form ist mit eingeschlossen.

2 Vgl. Otten/Scheitza/Cnyrim, Berlin 2009. S. 17.

3 Vgl. ebd. S. 16 f.

4 Vgl. Scheitza, Berlin 2009. S. 92.

5 Zitat: Welsch, Bielefeld 2012, S. 25.

6 Vgl. Radtke, Bonn 2012, S. 44.

7 Vgl. Roth, Baden-Baden 2013, S. 185 f.

8 Vgl. Schäfers, Opladen 2003. S. 198 sowie Klein, Wiesbaden 2008, S. 49.; Bolten, Erfurt 2012, S. 18.

9 In der Debatte, in welchem Verhältnis Mensch, Kultur und Natur zueinander stehen, finden wir zahlreiche philosophische Abhandlungen, worauf ich hier nur hinweisen, aber nicht näher eingehen möchte. Vgl. Auernheimer, Darmstadt 2012, S. 77; Nieke, Wiesbaden 2008, S. 41.

10 Die Unterscheidung zwischen „Kultur“ und „Zivilisation“ im 19. Jahrhundert verhalf den kolonialen Mächten als Ausdruck der zivilisatorischen Überlegenheit, sich von der Kultur der Kolonialvölker abzusetzen. Vgl. Roth, Baden-Baden 2013, S. 190; Földes, 2009, S. 508 oder unter http://www.foeldes.eu/sites/default/files/Interkulturalitaet.pdf (06. 09. 2014). Bei Nieke steht Kultur als Gegensatz zur Zivilisation. Vgl. Nieke, Wiesbaden 2008, S. 42.

11 Zitat: Herder, 1967, S. 44 f.

12 Zitat: ebd. S. 45.

13 Vgl. Radtke, Bonn 2012, S. 50 f.

14 Vgl. ebd. S. 52.

15 Zitat: Walter Scheel (1970). Bolten zitiert den damaligen Außenminister, der für Reformen in der Bildung und im Bereich der Umwelt plädierte. Vgl. Bolten, Erfurt 2012, S. 24.

16 Vgl. ebd. S. 24.

17 Vgl. ebd. S. 29.

18 Vgl. Berger/Luckmann, Frankfurt am Main 2007, S. 65 ff.

19 Vgl. Grosch/Groß/Leenen, Saarbrücken 2000, S. 5.

20 Vgl. Mecheril, Wiesbaden 2008, S. 23. Mecheril stützt sich dabei auf den

Strukturierungsansatzes von Anthony Giddens, vgl. Giddens, Frankfurt am Main 1997.

21 Zitat: Luhmann, Frankfurt am Main 1995, S. 341.

22 Vgl. Luhmann, Wien 1996, S. 21.

23 Vgl. Radtke, Bonn 2012, S. 49.

24 Vgl. Vanderheiden/Mayer, Göttingen 2014, S. 29 f.; Radtke, Bonn 2012, S. 50.

25 Vgl. Földes, 2009, S. 503 sowie Nieke, Wiesbaden 2008, S. 53.

26 Vgl. Földes, 2009, S. 505. Földes erwähnt außerdem die Bedeutung von Kultur in der Genetik. Kultur ist dabei als Umwelteinfluss und steht im Gegensatz zu dem Vererbten.

27 Vgl. Demorgon/Kordes, Frankfurt/New York 2006, S. 28.

28 Vgl. Radtke, Bonn 2012, S. 55.

29 Vgl. Bolten, Erfurt 2012, S. 39. Bolten beschreibt drei Variationen von Multikulturalität. Sie unterscheiden sich im Intensitätsgrad der Interaktionen der Kulturen untereinander: „Ignoranz“, „Toleranz“ und „Akzeptanz“. Vgl. ebd. S. 97. Yousefi unterscheidet sechs Konstellationen von Multikulturalismus. Vgl. Yousefi, Reinbek 2010, S. 42.

30 Vgl. Vanderheiden, Göttingen 2014, S. 32; Földes, S. 516.

31 Zitat: Radtke, Bonn 2012, S. 56.

32 Vgl. Schlehe, Stuttgart/Weimar 2007, S. 456.

33 Vgl. Demorgon/Kordes, Frankfurt/New York 2006, S. 30.

34 Vgl. Duden. http://www.duden.de/rechtschreibung/inter_ (06. 09. 2014)

35 Vgl. Bolten, Erfurt 2012, S. 96.

36 Zitat: Wägenbaur, 1995, S. 32.

37 Zitat: Blioumi, Tübingen 2001, S. 90 f.

38 Vgl. Földes, 2009, S. 510 f.

39 Zitat: ebd. S. 512.

40 Vgl. ebd. S. 512.

41 Vgl. Földes, 2009, S. 513.

42 Vgl. Welsch, Bielefeld 2012, S. 26.

43 Vgl. ebd. S. 28.

44 Vgl. ebd. S. 30.

45 Auernheimer spricht gegen die Vorstellung von „kulturelle Prägung“. Er plädiert für die „kulturelle Vermittlung“ von Fühlen, Denken und Handeln. Vgl. Auernheimer, Darmstadt 2012, S. 55 sowie Auernheimer, Frankfurt am Main 1988, S. 45.

46 Vgl. Welsch, Bielefeld 2012, S. 31.

47 Zitat: ebd. S. 32.

48 Vgl. Bhabha, Tübingen 2000.

49 Zitat: Mall, Münster/New York 2014, S. 34.

50 Vgl. ebd. S. 35.

51 An dieser Stelle möchte ich auf den Begriff Hybridität, einen zentralen Begriff der Cultural und Postcolonial Studies, hinweisen. Zwei wichtige Vertreter des Hybriditäts-Ansatzes sind Stuart Hall und Homi K. Bhabha. Vgl. u. a. Bhabha, London/New York 1994; Hall, Hamburg 1994.

52 Vgl. Eppenstein, Schwalbach 2009, S. 35.

53 Zitat: Eppenstein, Schwalbach 2009, S. 32; Eppenstein/Kiesel, 2009, S. 226.

54 Die Überschriften der einzelnen Punkte habe ich von Eppenstein übernommen. Vgl. Eppenstein, Schwalbach 2009, S. 32 f.

55 Vgl. Mecheril, Münster 2003.

56 Vgl. Mecheril, Wiesbaden 2008, S. 20.

57 Scherr nennt diesen Vorgang „Ethnisierung sozialer Konflikte“. Vgl. Scherr, 1994, S. 340.

58 Ontisch bedeutet: „Als seiend, unabhängig vom Bewusstsein existierend verstanden.” Vgl. http://www.duden.de/rechtschreibung/ontisch (26. 09. 14)

59 Vgl. Eppenstein/Kiesel, Stuttgart 2008, S. 71.

60 Vgl. Leiprecht, Bonn 2009, S. 211.

61 Vgl. Yousefi, Wiesbaden 2013, S. 37.

62 Vgl. Yousefi, Amsterdam/New York 2005, S. 364.

63 Yousefi stellt einen Vergleich zwischen der apozyklischen und der enzyklischen Hermeneutik auf. Die apozyklische Hermeneutik beschränkt sich bei der Betrachtung des anderen auf die eigene Perspektive und so kommt es in der Kommunikation zum entweder Verstehen-Wollen oder zum Verstanden-Werden-Wollen. Die enzyklische Hermeneutik dagegen versteht die Kommunikation als einen Kreis, wobei möglichst alle Seiten in Betracht gezogen werden und fragt auch nach der Konsequenz bestimmter Betrachtungsweisen. Verstehen-Wollen und Verstanden-Werden-Wollen treten gleichzeitig in einer Sowohl-Als-Auch Situation auf. Vgl. Yousefi, Amsterdam/New York 2005, S. 364. Sowie Yousefi, Nordhausen 2010, S. 31 f.

64 Vgl. Yousefi, Nordhausen 2010, S. 31.

65 Vgl. ebd. S. 32.

66 Zitat: Eppenstein, Schwalbach 2009, S. 34.

67 Vgl. ebd. S. 34.

68 Vgl. ebd. S. 33. Eppenstein bezieht sich dabei auf Auernheimer.

69 Vgl. Eppenstein/Kiesel, 2009, S. 226.

70 Vgl. http://www.planerladen.de/onlinetesting.html (16. 09. 14)

71 Vgl. Eppenstein/Kiesel, 2009, S. 227. Eppenstein bezieht sich dabei auf Scherr.

72 Vgl. ebd. S. 227. Eppenstein bezieht sich dabei auf Hamburger.

73 Vgl. ebd. S. 227. Eppenstein bezieht sich dabei auf Ertl.

74 Zitat: Eppenstein, Schwalbach 2009, S. 34. Eppenstein bezieht sich dabei auf Brumlik.

75 Vgl. ebd. S. 35.

76 Vgl. Eppenstein/Kiesel, Stuttgart 2008, S. 72.

77 Für eine detaillierte Definition des Kompetenz Begriffes siehe auch: Straub, Stuttgart/Weimar 2007, S. 35 ff.

78 Vgl. Nieke, Wiesbaden 2008, S. 13 f.

79 Vgl. Auernheimer, Heidelberg 2007, S. 12.

80 Vgl. Eppenstein, Schwalbach 2009, S. 30.

81 Vgl. Hinz-Rommel, Münster/New York 1994.

82 Vgl. Mecheril, Wiesbaden 2008, S. 15 f.

83 Zitat: Bukow, Heidelberg 2007, S. 91.

84 Vgl. ebd. S. 91.

85 Vgl. Eppenstein, Schwalbach 2009, S. 30.

86 Vgl. Mecheril, Weinheim/Basel 2010, S. 106.

87 Zitat: Otten/Scheitza/Cnyrim, Berlin 2009, S. 22.

Excerpt out of 105 pages

Details

Title
Interkulturelles Kompetenztraining im Rahmen migrations- und integrationsbezogener ehrenamtlicher Arbeit
College
Karlsruhe University of Education
Author
Year
2014
Pages
105
Catalog Number
V338100
ISBN (eBook)
9783668287648
ISBN (Book)
9783668287655
File size
704 KB
Language
German
Keywords
interkulturelles, kompetenztraining, rahmen, arbeit
Quote paper
Aliz Müller (Author), 2014, Interkulturelles Kompetenztraining im Rahmen migrations- und integrationsbezogener ehrenamtlicher Arbeit, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/338100

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