Leitmotive erkennen und verstehen. Rhythmus-Patterns und Hörbeispiele aus „Peter und der Wolf“ (5. Klasse Musik)

Lehreinheit: Programmmusik


Unterrichtsentwurf, 2016

19 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


INHALT

1. BEDINGUNGSANALYSE

2. SACHANALYSE

3. DIDAKTISCHE REFLEXION UND ENTSCHEIDUNGEN
3.1 BEZUG DES THEMAS ZUM BILDUNGSPLAN
3.2 EINORDNUNG IN DIE LÄNGERFRISTIGE UNTERRICHTSPLANUNG
3.3 BEDEUTUNG DES UNTERRICHTSINHALTS FÜR DIE SUS
3.3.1 GEGENWARTSBEDEUTUNG
3.3.2 ZUKUNFTSBEDEUTUNG
3.3.3 EXEMPLARISCHE BEDEUTUNG
3.4 SCHWIERIGKEITSANALYSE UND DARAUS RESULTIERENDE DIDAKTISCHE REDUKTION
3.5 UMGANG MIT HETEROGENITÄT

4. BEITRAG DER STUNDE ZUM KOMPETENZERWERB
4.1 ÜBERGEORDNETES STUNDENZIEL
4.2 TEILZIELE

5. METHODISCHE ANALYSE UND ENTSCHEIDUNGEN
5.1 VORBEREITUNG
5.2 WARM-UP
5.3 EINSTIEG
5.4 GELENKSTELLE
5.5 ERARBEITUNG
5.6 ERGEBNISSICHERUNG
5.7 GELENKSTELLE
5.8 ERARBEITUNG
5.9 ERGEBNISSICHERUNG

6. UNTERRICHTSSKIZZE

7. QUELLENVERZEICHNIS

8. ANLAGEN

1. BEDINGUNGSANALYSE

2. SACHANALYSE

SERGEJ PROKOFJEW (1891-1953) erhielt 1936 von der Leitern des Moskauer Kindertheaters NATALJA SAZ den Auftrag für „Peter und der Wolf“. Der Text zum Stück stammt aus seiner Feder. PROKOFJEW wollte mit „Peter und der Wolf“ für Kinder einen Zugang zur Orchestermusik und deren Instrumente schaffen1. Die erfolgreiche Uraufführung im Mai 1936 fand unter Leitung des Komponisten statt2.

In „Peter und der Wolf“ geht es um einen Jungen namens Peter, welcher zusammen mit seinem Großvater am Waldrand wohnt. Peter kann als fröhlicher und mutiger Junge beschrieben werden. Besonders ist, dass er die Sprache der Tiere, die seine Freunde sind, verstehen kann. Seinem Großvater ist es allerdings wichtig, dass Peter immer die Gartentür schließt, für den Fall, dass der böse Wolf aus dem Wald kommt. Als Peter eines Tages hinter verschlossener Gartentür den Wolf dabei beobachtet, wie er die Ente frisst, lässt sich der Junge nicht einschüchtern, sondern benutzt ein Seil, um den Wolf zu fangen. Der Vogel hilft ihm dabei und gemeinsam mit den Jägern, dem Großvater und der Katze bringen sie den Wolf in den Zoo3.

Die Handlung und die Musik können als eine Einheit betrachtet werden, da sie sich gegenseitig ergänzen. Wichtig sind hierbei nicht nur die Instrumente und deren Klangfarben, sondern auch Melodien, welche als Leitmotive verwendet werden. Leitmotive sind „kurze, prägnante musikalische Gebilde, die den Text erläutern, indem sie gedankliche Querverbindungen herstellen.“4 Beispielsweise wird Peters Leichtigkeit durch sein Motiv ausgedrückt, genauso wie die Bedrohlichkeit des Wolfes durch dessen Motiv.

„Beginnen muss man mit dem Konkreten, mit kontrastierenden Eindrücken: Wolf und Vogel, das Böse und das Gute, das Große und das Kleine. Die Zuspitzung der verschiedenen musikalischen Timbres. Jede Person hat ein Leitmotiv.“5 Der Komponist sah also vor, jeder handelnden Figur einprägsame musikalische Attribute zuzuschreiben und dabei v.a. Kontraste zu verwenden. Dabei setzt PROKOFJEW besonders auf Tempi- und Lautstärkewechsel, um Spannungen auszudrücken.

„Peter und der Wolf“ kann in drei Teile gegliedert werden. Eine Einleitung, in welcher die an der Handlung beteiligten Personen durch die eben genannten Leitmotive vorgestellt werden. Darauf folgt der Spannungsaufbau, bei welchem die Motive zum Verlauf der Geschichte passend verändert wurden. Der Triumphzug am Ende dient dazu, alle Motive noch einmal zu präsentieren. Die Musik kann der Programmmusik zugeordnet werden. Programmmusik ist „Instrumentalmusik, die mit der Darstellung oder Andeutung eines begrifflich fassbaren Sujets verbunden ist, auf das der Komponist durch Inhaltsangabe oder Überschrift in der Regel selbst hinweist.“6 Das Programm wird also vom Komponisten vorgegeben und durch die Musik dargestellt.

3. DIDAKTISCHE REFLEXION UND ENTSCHEIDUNGEN

3.1 BEZUG DES THEMAS ZUM BILDUNGSPLAN

Den Leitgedanken zum Kompetenzerwerb des Bildungsplans 2004 für das Fach Musik ist zu entnehmen, dass das Schaffen von musikalischen Erlebnissen ein zentrales Anliegen darstellt. Dies bezieht sich sowohl auf eigene musikalische Praxis als auch auf das Erleben von „bereits vorhandener“ Musik. Es soll also ein ganzheitlicher Zugang zur Musik geschaffen werden, welcher durch Handlungsorientierung zu Freude an der Musik, Entwicklung von Gestaltungsfähigkeit und genauso aber auch zu einer Fähigkeit zur Reflexion auf analytischer Basis führt7.

Für das Fach Musik wurden im Bildungsplan 2004 vier Bereiche festgelegt, in welchen die SuS im Unterricht arbeiten. Diese werden im Folgenden näher erläutert:

1. MUSIK MACHEN - SINGEN, SPRECHEN UND MUSIZIEREN

Dazu zählen „Singen, Musizieren, Arrangieren, Improvisieren und Komponieren“8 als wichtige Aspekte, welche zur musikalischen Entwicklung der SuS beitragen. Für die vorliegende Stunde ist dabei besonders die Kompetenz, dass die SuS „mit einfachen Rhythmen musizieren“9 können, von Bedeutung.

2. MUSIK UMSETZEN - BEWEGUNG, TANZ, SZENE, BILD

Hierbei geht es um die Umsetzung musikalischer Phänomene in außermusikalischer Form, welche für diese Unterrichtsstunde nicht von weiterer Bedeutung ist.

3. MUSIK HÖREN

Dieser v.a. für die vorliegende Unterrichtsstunde wichtige Bereich beinhaltet sowohl die „Entwicklung und Differenzierung analytischer Hörfähigkeiten in Bezug auf die musikalische Struktur“10 als auch das Ermöglichen eines Umgangs mit Musik auf emotionaler Ebene. Darüber hinaus soll die Entwicklung von Sekundärtugenden wie „Hörbereitschaft, Hörausdauer, Wahrnehmungs- und Konzentrationsfähigkeit sowie die Sprachentwicklung“11 ermöglicht werden. Als explizites Beispiel kann für die geplante Unterrichtsstunde das Ziel, dass die SuS „den Ausdrucksgehalt von Musik wahrnehmen“12 können, herangezogen werden.

4. SICH ÜBER MUSIK VERSTÄNDIGEN - GRUNDWISSEN

Zentral ist in diesem Bereich, dass die SuS durch praktisches Musizieren ein Grundwissen in musikalischer Hinsicht erwerben. Dies beruht auf der Annahme, dass die Verständigung über Musik Grundlage einer Ermöglichung von musikalischem Verständnis ist. Der handlungsorientierte Musikunterricht soll dazu Möglichkeiten zur Verfügung stellen. Ein konkretes Ziel in Bezug auf die vorliegende Stunde ist beispielsweise, dass die SuS „Noten- und Pausenwerte […] umsetzen“13 können. Darüber hinaus erweitern die SuS ihr sprachliches Ausdrucksvermögen, indem sie über ein Leitmotiv als Eigenschaft eines Musikstückes sprechen können.

[...]


1 vgl. Schipperges 1995, S. 94f.

2 vgl. Junker/Wittmoser, S. 10

3 vgl. Rehm et al. 2000, S. 8

4 Stockmeier 1996, S. 192

5 Prokofjew zitiert nach: Junker/Wittmoser, S. 10

6 Dahlhaus/Eggebrecht 1989, S. 329

7 vgl. Bildungsplan 2004, S. 128

8 Bildungsplan 2004, S. 128

9 Bildungsplan 2004, S. 130

10 Bildungsplan 2004, S. 129

11 ebda

12 Bildungsplan 2004, S. 130

13 ebda

Ende der Leseprobe aus 19 Seiten

Details

Titel
Leitmotive erkennen und verstehen. Rhythmus-Patterns und Hörbeispiele aus „Peter und der Wolf“ (5. Klasse Musik)
Untertitel
Lehreinheit: Programmmusik
Note
1,3
Autor
Jahr
2016
Seiten
19
Katalognummer
V336603
ISBN (eBook)
9783668276376
ISBN (Buch)
9783668276383
Dateigröße
908 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Peter und der Wolf, Leitmotive, Rhythmus, Pattern, Hörbeispiele, Klasse 5, Programmmusik
Arbeit zitieren
Sonja Schneider (Autor:in), 2016, Leitmotive erkennen und verstehen. Rhythmus-Patterns und Hörbeispiele aus „Peter und der Wolf“ (5. Klasse Musik), München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/336603

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