Heiratspolitik in aufklärerischer Perspektive

Der aufklärerische Heirats- und Ehediskurs in Moratíns Theater und Goyas Caprichos


Examensarbeit, 2014

69 Seiten


Leseprobe


Inhaltverzeichnis

1 Einleitung

2 Kulturhistorische Grundlagen zum Wandel der Ehe als Institution und Ge-schlechterbeziehung
2.1 Die Entwicklung der Ehe in Europa bis zum 17. Jahrhundert
2.2 Der Wandel zum neuen Modell der Ehe: Die bürgerliche Ehe

3 Die Debatte um die matrimonios desiguales im Spiegel Moratíns neoklassi-zistischer Komödie
3.1 Kritik der Aufklärer am Theater des Siglo de Oro
3.2 Moratíns El sí de las niñas als Musterbeispiel einer neoklassizistischen Komödie
3.3 Analyse der Heiratsdarstellung in El sí de las niñas

4 Goyas Kritik an der zeitgenössischen Heiratspraxis im Verwirrspiel mit der medialen Strategie der Ambiguisierung
4.1 Die Vorarbeiten zu den Caprichos
4.2 Los Caprichos: Gesellschaftskritik im Zusammenspiel mit künstlerischer Innovation
4.3 Analyse der Darstellung der Heirat in Goyas Caprichos am Beispiel von Capricho 2 und 14

5 Divergenzen zwischen Moratíns Theater und Goyas Caprichos

6 Schluss

7 Bibliografie

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Capricho 2

Abbildung 2: Capricho 14

Resumen

La formación de la pareja matrimonial en el todavía muy tradicional setecientos español se realiza por lo común bajo la primacía del interés económico y sociopolítico. Sin embargo, con el nuevo modelo de matrimonio, que está relacionado con el fortalecimiento de la burguesía y la difusión de la nueva sociedad, los sentimientos y el individuo desempeñan paulatinamente un papel más importante. Como consecuencia de la confusión habitual acerca de los cambios de los roles sexuales, la literatura y el arte dedican su atención a este problema en los matrimonios, en cuanto a la desigualdad, la coacción, y al abuso de la autoridad a la sombra de las ideas ilustradas. Las divergencias que muestran las representaciones del matrimonio en la comedia El sí de las niñas de Leandro Fernández de Moratín y Los Caprichos de Francisco de Goya no sólo se deben a las oposiciones ideológicas de los autores sino también a las específicas del género. Asimismo, este trabajo está enfocado hacia las diferencias tanto ideológicas como formales que influyen en la representación del matrimonio. Por lo tanto, el objeto de esta investigación comparatista se centrará en señalar la influencia de las características formales y su intención en el teatro moratiniano así como de los métodos artísticos goyescos en la expresión ideológica.

1 Einleitung

In den letzten Jahrhunderten waren die gesellschaftlichen Grundlagen und die Bedeutung der Ehe im Abendland einem tiefgreifenden Wandel unterzogen. Aus historischer Perspektive ist es insbesondere das Konzil von Trient, das als Wendepunkt weg von der traditionellen, sozioökonomischen Sachehe genannt werden muss. Denn im Zuge der Bestätigung der Ehe als Heiliges Sakrament machte die Kirche ihren diesbezüglichen Standpunkt deutlich und unterstrich den Konsenscharakter der damit unauflöslichen Verbindung zwischen Mann und Frau. Vor dem Hintergrund der kulturellen Verunsicherung bezüglich des Rollenverständnisses der Geschlechter in der Gesellschaft kann die damit verbundene ideelle Aufwertung der Frau als einer der zentralen Aspekte des Individualisierungsprozesses hinsichtlich einer selbstbestimmten Partnerwahl betrachtet werden. Die am Ende des 18. Jahrhunderts, verbunden mit dem Aufstieg der Bourgeoisie, entstandene bürgerliche Ehe markiert einen wichtigen Einschnitt im gesellschaftlichen Zusammenleben zwischen den Geschlechtern. Zwar galten unverändert materielle und standesspezifische Voraussetzungen als Grundlage einer Partnerwahl, doch sollten nun auch emotionale Aspekte in der Partnerschaft eine Rolle spielen. Im Lichte der aufklärerischen Philosophie bildet die Debatte um die Institution Ehe und die Ordnung der Geschlechter, beginnend mit der Denkschrift des Benediktinermönchs Fray Benito Jerónimo y Montenegro Defensa de las mugeres (1726) einer der Themenschwerpunkte des 18. Jahrhunderts. Auch in Spanien stand die Aufklärung im Zeichen eines Verfalls der Ständeordnung und bald würde das Bedürfnis nach komfortablem und luxuriösem Leben alle Volksschichten erfassen,[1] was in entscheidendem Maße die Heiratspolitik beeinflussen sollte.

Einer der prinzipiellen Verfechter des Selbstbestimmungsrechts der Frau bei der Wahl des Ehepartners war Leandro Fernández de Moratín. Dessen Kritik und der damit einhergehende Bedeutungsverlust des bestehenden Theaters des Siglo de Oro basierten überwiegend auf dem in diesem vertretenen und im Zuge der gesellschaftspolitischen Veränderungen ins Wanken geratenen Gesellschaftsmodell.

Para Jovellanos, como para todos los grandes ilustrados españoles – Feijoo, Cadalso, Meléndez, Moratín, Goya –, no hubo nunca ruptura entre la religión antigua y la filosofía nueva, entre la tradición y la cultura, entre la historia nacional y la incorporación de España al pensamiento moderno europeo. Más que un sistema estático de ideas abstractas, la Ilustración en España es un inmenso y continuo esfuerzo por levantar el nivel de la vida y de la cultura nacionales por medio de una serie de reformas económicas, pedagógicas y sociales.[2]

Mit seiner Komödie El sí de las niñas, „[una] obra postrevolucionaria [sic] de una revolución que no vio nunca España”[3], greift Moratín in einem Ton aufklärerischer Gesellschaftskritik die zeitgenössische Debatte um die gängige Praxis der ökonomisch und standespolitisch vorteilhaften Ehearrangements auf. Hierbei präsentiert er dem Betrachter seine Idee von einem nach den Prinzipien der Aufklärung idealen Verhalten, entwickelt entlang den festen Strukturen und Regeln des neoklassizistischen Theaters, „[...] one of the key methods through which Enlightenment discourse was disseminated“[4].

Ebenso Inspiration aus den sich verändernden Heirats- und Ehestrukturen schöpfte Francisco de Goya, der sich dieser Thematik insbesondere in drei seiner Caprichos direkt zuwandte (C. 2, 14, 75). Anders als bei seinem Freund[5] Moratín scheint dessen Darstellung der Eheschließung von einer negativen Grundhaltung gegenüber dem gesellschaftlichen Verhalten und der Institution Ehe beseelt zu sein.

Die Form der Darstellung dient in erster Linie nicht der Abbildung einer ideologischen Haltung zur Ehe, sondern einer erzieherischen Funktion oder einer Ambiguisierung. In den zu untersuchenden Werken Moratíns und Goyas sind die Darstellung der Heiratspraktiken und die Divergenzen derer daher teilweise auf genrespezifische Aspekte zurückzuführen und nicht ausschließlich auf ideologische.[6] Im Zuge dieser Arbeit soll dementsprechend aufgezeigt werden, dass es in gewisser Hinsicht das Genre selbst ist, das die Künstler ihre Ideen und ihre Kritik rund um die Heirat optimal Ausdruck verleihen lässt und es gleichzeitig in ein Korsett von neoklassizistischen Regeln oder intermedialen Strategien zwängt, wodurch es die Darstellung beeinflusst.

In diesem Zusammenhang dient Kapitel zwei in erster Linie dem Verständnis der Problematik der zeitgenössischen Heiratspolitik und ihrer historischen Entwicklung sowie der Bedeutung der Ehe, um daraus etwaige Bezüge zwischen Moratíns und Goyas Darstellung ziehen zu können. Um die Bedeutung der Genres selbst interpretieren zu können, ist sowohl ein Teil dieser Arbeit dem neoklassizistischen Theater und der Kritik der Aufklärer am Theater des Siglo de Oro, als auch den intermedialen Strategien zum Zwecke der Ambiguisierung der Caprichos gewidmet.

Es soll diesbezüglich diskutiert werden, ob die Darstellung zum Teil auf Genrespezifik zurückzuführen ist oder eher der entgegengesetzte Fall zum Tragen kommt, also ob formale Aspekte der Genres in der Ideologie der Künstler begründet sind. Hierzu werden die für diese Fragestellung entscheidenden ideologischen sowie formalen Divergenzen analysiert, um Rückschlüsse auf die Frage zu ziehen, ob mögliche Abweichungen beider Künstler hinsichtlich ihrer Heiratsdarstellung einzig und allein in deren ideologischen Differenzen begründet liegen. Wählt der Künstler also die Art von Genre um so seiner Kritik an der Heiratspolitik optimal Ausdruck verleihen zu können oder dient das Genre selbst als Kritik an habituellen Verhaltensmustern? Ist also beispielsweise das Spiel mit der Auflösung der Grenzen in der Darstellung der Geschlechterverhältnisse in Goyas Caprichos erzieherisches Programm oder Subversion der Pädagogik?

2 Kulturhistorische Grundlagen zum Wandel der Ehe als Institution und Geschlechterbeziehung

2.1 Die Entwicklung der Ehe in Europa bis zum 17. Jahrhundert

[...] los que casan por amores siempre viven con penas y dolores.[7]

In der Tradition der griechischen und römischen Antike galt die Ehe als eine gesellschaftliche Institution, die in der Regel auf wirtschaftlichen oder machtpolitischen Interessen der beiden Familien beruhte. Dem Primat der Fortpflanzung und der gemeinsamen Lebensgestaltung untergeordnet, gründete die Eheschließung zumeist auf zweckdienlichen Erwägungen, in dessen Zusammenhang es keinen Raum für Zuneigung oder romantische Gefühle gab,[8] die ohnehin als unwichtig eingestuft wurden. In diese vor allem aus ökonomischer Sicht oft vorteilhaften Arrangements wurden die Brautleute für gewöhnlich mit gewissem Nachdruck, der auf die Notwendigkeit der Ehe verwies, gezwungen.[9] Zwar konnte in Verbindung mit dem Aufstieg der Kirche dieser Druck auf die Brautleute etwas gelockert werden, „da diese, zumindest eine Zeitlang, im Zölibat eine besondere Tugend sah“[10]. Jedoch blieb die Ehe zunächst eine rein weltliche, d.h. praktische, ökonomische Angelegenheit. Die Erhebung zum Heiligen Sakrament gegen Ende des 12. Jahrhunderts[11] deutete allerdings bereits auf die Intention der christlichen Kirche hin, durch ihre bis dahin entwickelte Ehedoktrin und -gesetzgebung die Zuständigkeit in Sachen Ehe für sich in Anspruch zu nehmen. In diesem Zusammenhang bezweckte die Kirche die diesbezügliche Gesetzgebung, welche beispielsweise eine Scheidung fast unmöglich machte,[12] zu systematisieren und zu vervollständigen.[13]

[...] en estos siglos [,en la segunda mitad del siglo XIII bajo el rey Alfonso X el Sabio (1252-1284),] asistimos a un proceso de transformación profunda de la institución del matrimonio. La [sic] reformas religiosas en Europa afectaron de manera directísima al matrimonio y a la familia. En el mundo católico el Concilio de Trento supuso un antes y un después: en él, por el decreto Tametsi de 1563, se dictaron las pautas esenciales para la regulación canónica del matrimonio, que estarían vigentes durante toda la Edad Moderna.[14]

Die Unauflösbarkeit, die insbesondere in adeligen Kreisen, in welchen die Ehe meist als politisches Instrument zum Machterhalt und -ausbau diente, mit Skepsis beargwöhnt wurde, da er deren Handlungsspielraum einengte, war mitunter entscheidend dafür, dass die Ehe in den Bereich des Religiösen emporgehoben werden konnte. Jack Goody erwähnt diesbezüglich den „endogamen“[15] Charakter europäischer Ehen, wenn er im Kontrast zur arabischen Welt unterstreicht, dass in Europa wohl durchaus innerhalb der eigenen sozialen Klasse geheiratet wurde, sich dabei allerdings „von der ‚Logik‘ der Eheschließungen im engeren Kreis, zumindest auf der Ebene der Verwandtschaft[16], weit [entfernte]“[17].

Auf dem, als Reaktion auf die protestantischen Änderungen, einberufenen Konzil von Trient (1545-1563), das bisweilen die heimlichen und die formlosen Eheschließungen fast unmöglich machte, da als Folge dessen künftig alle Eheschließungen vor einem Priester und zwei Zeugen stattfinden mussten,[18] ließ die katholische Kirche dem rechtlichen Durcheinander ein Ende setzen.[19] „[…] erst den gemeinsamen Kontrollanstrengungen von christlichen Kirchen und neuzeitlichem Staat gelang es, die vor dem Priester geschlossene lebenslange Einehe als einzig gültige Eheform nahezu vollständig durchzusetzen“[20].

Ein anderer entscheidender und revolutionärer Aspekt neben der Unauflösbarkeit, welcher nachhaltigen Einfluss auf die weitere Entwicklung der Ehe im Abendland hatte, das weltliche und geistliche Modell aber erheblich in Konflikt bringen sollte, war der von der Kirche geforderte und propagierte Konsensgedanke, d.h. der Grundsatz der Eheschließung in beiderseitigem, freiem Einvernehmen des Brautpaares.[21] Dieser stärkte zum einen die Position der Brautleute gegenüber ihren Familien und schwächte gleichzeitig vor allem den Einfluss der Väter, die bis dahin über Eheangelegenheiten entschieden. Zwar beruhte die Ehe somit zumindest theoretisch auf der persönlichen Übereinkunft zweier Individuen, selbstredend setzte sich allerdings dieser Gedanke in der sozialen Realität kaum spürbar durch.

Obwohl zwischen dem freiwilligen Ja-Wort und der wirklich selbstbestimmten Partnerwahl noch eine lange Entwicklung liegt, war es doch das christliche Konsensprinzip, das die Weichen für die allmähliche Emanzipation des Paars aus der Vorherrschaft der Herkunftsfamilie stellte und den sich später immer mehr beschleunigenden Individualisierungsprozeß der Ehe ursprünglich in Gang setzte.[22]

So akzeptierte das Kirchenrecht schließlich den Konsensgedanken[23] als ausschließlich konstituierendes Element der Ehe, legte aber auch nochmal ihre positive Grundhaltung zur copula carnalis dar, indem sie der Annullierung einer nicht vollzogenen Ehe weniger Hindernisse entgegenstellte, als der Auflösung einer durch den Beischlaf vollzogenen.[24]

Die offizielle Eheschließung vor dem Kirchenportal kann bloß den weniger bedeutsamen Abschluß eines Eheschließungsvorgangs bedeuten, der in Wirklichkeit bereits mit einem öffentlichen Eheversprechen oder einem privaten „Ehevertrag“ begann, worauf der Geschlechtsverkehr folgte.[25]

Trotz des Konsensgedankens und der damit verbundenen Idee einer Ehe, geprägt durch Liebe, Zuneigung und Freundschaft, wurde die Liebe in der Ehe und die Liebe außerhalb der selbigen besonders deutlich akzentuiert.

Bis in die Neuzeit hinein war man überzeugt, daß die Freude an der Sinnlichkeit, der Genuß der Sexualität in der Ehe nichts zu suchen habe, ja daß eine solche Einstellung die Ehefrau beleidige oder gar verderbe.[26]

Ein weiterer wichtiger Aspekt, der unter anderem etwas über die Ursprünge der in der Schaffensperiode Goyas und Moratíns üblichen Heiraten zwischen Partnern großer Altersdifferenz verrät, ist die Bedeutung der Jungfräulichkeit, „ein lange Zeit für die mediterranen Gesellschaften gültiges Merkmal“[27], das mit Vorstellungen von Scham und Ehre assoziiert wurde. Verstöße gegen diese Art von Ehrenkodex konnten durch eine möglichst frühe Verheiratung der Braut leichter verhindert werden. So ist „bei einem späteren Heiratsalter der Frauen die voreheliche Keuschheit weit schwieriger durchzusetzen, die Wahl ist freier, das Liebeswerben dauert länger, und eine verspätete Heirat führt zwar nicht immer zu ‚illegitimen‘ Kindern, aber doch häufig zur vorehelichen Schwangerschaften […]“[28].

Diese Entwicklung der Heiratspolitik und der Institution Ehe spiegelt sich auch in der zeitgenössischen Literatur wider. Die Ehe thematisierend, sah sich Juan Luis Vives restlos der traditionellen Auffassung eben jener verpflichtet. Charles Fourier dagegen wollte genau diese unter dem Zeichen der Französischen Revolution verändern, da aus seiner Sicht diese monogame Beziehung der wesentliche Grund für das gesellschaftliche Übel darstellte.[29] In seiner erzieherischen Abhandlung De institutione feminae christianae (1523)[30] spricht sich Vives, der sich radikaler als Erasmo de Rotterdam (1466-1536)[31] zeigt, deutlich gegen eine Teilnahme der Frau am gesellschaftlichen Leben aus:

La virginidad y la castidad son preceptos fundamentales para la mujer joven, por ello, y en su propio interés, esta debe evitar conversar con hombres, bailar o ir al teatro; lo mejor es que se quede en casa para estar protegida de las tentaciones. [...] La mujer tiene que estar sometida a su futuro marido.[32]

So ist es auch nicht überraschend, dass sich gerade Vives gegen eine Mitbestimmung der Töchter bei der Wahl des Bräutigams und für eine Heirat innerhalb des Standes ausspricht.

Uno de los siete sabios de Grecia había aconsejado que uno no debe intentar casarse con alguien que sea más rico o de linaje más alto. Lo mejor sería seguir el consejo: Toma tu igual. El dejarse guiar por la mera belleza, riqueza o alcurnia iguala el matrimonio al de una estatua o cuadro.[33]

Einer Notwendigkeit der Ehe einsichtig sah sich auch Fray Luis de León (1527-1591), der mit seinem Eheratgeber für junge Frauen La perfecta casada im Jahre 1583 die moralischen Normen in den Vordergrund stellte. Entgegen dieser mittelalterlichen Einstellung bezüglich der Geschlechterrollen, sprach sich Vives‘ englischer Freund Thomas Morus (1478-1535) bereits im Jahr 1516 mit seiner Schrift Utopia für eine Gleichstellung von Mann und Frau aus.

Ebenso in den dramas de honor des Siglo de Oro spiegelt sich die Problematik der von den Eltern arrangierten Ehen gegen den Willen ihrer Töchter in den Handlungen wider.

Si algo tienen en común los así llamados dramas de honor es la ausencia de amor de las esposas por sus cónyuges. Podríamos razonar que doña Mencía, doña Leonor y doña Serafina, las esposas de El médico de su honra (1637), A secreto agravio, secreta venganza (1637) y EL pintor de su deshonra (1650), no aman a sus cónyuges porque han sido casadas por sus padres y no a gusto.[34]

Hinter all dem stand nun auch der von der Kirche propagierte Glaube an die Würde des Menschen. Eine Würde, basierend auf der Freiheit des Individuums und auf dessen freien Willen.[35] Folglich erfährt die Kunst, das Theater und die Literatur[36] nach und nach eine Sensibilisierung für das Individuum, dessen persönliche Gedanken und Gefühle mehr und mehr Beachtung finden sollten.[37]

2.2 Der Wandel zum neuen Modell der Ehe: Die bürgerliche Ehe

Para suicidarse hay sogas y venenos y despeñaderos: no es necesario un suicidio tan doloroso como el de casarse [...].[38]

Während also im Mittelalter und bis in die frühe Neuzeit die „objektiv-sachliche Komponente“[39] eindeutig dominiert hatte, gewann nun im Zusammenhang mit dem von der Kirche geförderten Konsenscharakter der Ehe und den Veränderungen in der Ordnung der Geschlechter, die „subjektiv-psychische“[40] allmählich an Bedeutung. Zwar stärkte die Kirche durch das Konsensprinzip die Autonomie des Paares im Zuge der Eheschließung, doch faktisch dauerte es lange, bis die gängige Praxis verschwand, vor allem jüngere Frauen gegen ihren Willen zu verheiraten.

La formación de la pareja matrimonial en este tipo de sociedad tradicional se realiza por lo común bajo la primacía del interés económico y sólo muy secunadariamente como un asunto sentimental, de manera que el matrimonio óptimo para la época podría presentar más las condiciones de una buena amistad que las puramente amorosas.[41]

Diesem Wandel der Ehe, der sich auch als Konsequenz der Distanzierung von der „Dominanz eines in der Antike geprägten Geschlechterbildes gottgewollter und naturgegebener Hierarchisierung mit eindeutigen kulturellen und sozialen Rollen“[42] vollzog, können mitunter nach Schenk vier Veränderungsprozesse zugeordnet werden, die das Verhältnis des Paars nach außen betrafen: „Die Individualisierung der Partnerwahl[43], die (Re-)Säkularisierung der Ehe, die Demokratisierung des Rechts auf Heirat und der Rückzug des Paars von der übrigen Gesellschaft in den neu entstehenden Bereich des Privaten.“[44] Insbesondere die allgemeine Aufwertung der Frau kann dabei als einer der wichtigsten Aspekte des Individualisierungsprozesses, d.h. die Entwicklung hin zur selbstbestimmten Partnerwahl weg von praktischen Überlegungen und sozialen Zwängen, angesehen werden und hatte „entscheidenden Anteil an der Entstehung der Liebesehe“[45]. Einhergehend mit der „kulturellen Verunsicherung über das Rollenverständnis des eigenen und des anderen Geschlechts“[46], die sich in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts innerhalb der spanischen Gesellschaft breitmachte, werden die bestehenden Beziehungen und Umgangsformen der Geschlechter im Kreise der gesellschaftlichen Oberschicht einem erkennbaren Wandel unterzogen.

Die bereits vermuteten habituellen Verunsicherungen innerhalb des Adels, die sich aus den anstehenden gesellschaftlichen Veränderungen ableiten lassen, zeigen sich alsdann insbesondere beim cortejo in moralischer Hinsicht, beim petimetre in seiner geschlechtlichen Grenzüberschreitung, beim majo in seiner nicht standesgemäßen Inszenierung und beim Ehemann in seiner familiären und gesellschaftlichen Herabsetzung.[47]

Die, als Übergang von der traditionellen, sozioökonomisch orientierten Sachehe hin zur Liebesehe, entstandene bürgerliche Ehe markiert einen wichtigen Einschnitt im gesellschaftlichen Zusammenleben zwischen Mann und Frau gegen Ende des 18. Jahrhunderts.

Auf der Schwelle zwischen traditioneller und moderner Eheauffassung versuchte [die bürgerliche Ehe], die neue psychisch-emotionale Ehekomponente in die alte sachliche Ehestruktur zu integrieren – eine Balance zwischen widersprüchlichen Elementen, die notwendig labil bleiben musste.[48]

Da praktisch weiterhin die hierarchische Struktur der Ehe mit dem Mann als Oberhaupt, bei der standespolitische und ökonomische Aspekte die Partnerwahl bestimmten, in allen Schichten der Bevölkerung Bestand hatte, wobei vor allem bei den „Bauern, Handwerkern und den Adligen […] die Standes- und Konventionsehe vor[herrschte]“[49], wurde den persönlichen Präferenzen und Gefühlen bei der Eheschließung nur geringe Bedeutung beigemessen. Im Zuge der Entstehung der bürgerlichen Ehe, deren Grundlage unverändert materielle und standesspezifische Voraussetzungen waren, sollten nun auch innige Gefühle zwischen den Ehepartnern entwickelt werden. Zwar wird die Frau weiterhin keinen Einfluss auf ihre Partnerwahl haben und bleibt wirtschaftlich und juristisch abhängig[50], „erfährt [jedoch] eine ideelle Aufwertung als Ehegattin und Mutter“[51].

El nuevo modelo de matrimonio está relacionado con el fortalecimiento de la burguesía como clase dirigente y con la difusión de la nueva sociedad que surgirá de las revoluciones liberales, pero sus comienzos se encuentran en éste siglo de transición que es el setecientos.[52]

Obwohl das Entstehen dieser Art von Neigungsehe, wie sie beispielsweise Lawrence Stone[53] anführt, augenscheinlich eine rein positive Entwicklung sowohl für den Mann als auch für Frau und Kind darstellte, waren „los discursos de moralistas y filósofos sobre el amor […] muy lejos de romper las relaciones jerárquicas entre hombres y mujeres“[54].

[...] durante el Antiguo Régimen el grupo familiar se construye por intereses materiales, exceptuando a los campesinos europeos de clase humilde, pero lo que no se puede sostener es que el nuevo discurso que se difunde en los siglos XVIII y XIX esté exento de las razones y necesidades materiales y sociales que afectan al grupo al que el individuo pertenece. Este nuevo discurso se basa en un ideal que se entiende como razonable, adecuado y también diferente para hombers y mujeres.[55]

Dies bedeutet also, dass die Überlegungen hinsichtlich der Ansprüche nach Liebe in einer Ehe in Zusammenhang mit den Veränderungen hin zur bürgerlichen Ehe auch negative Auswirkungen auf die Frauen hatte, denn diese „estaban viendo reducirse sus espacios sociales en favor de una función centrada en la familia“[56].

Die Bildung der Frau der Neuzeit bestand im Wesentlichen darin, sie auf ein Leben als Ehefrau vorzubereiten. Abgesehen davon blieb ihr nur die Option ins Kloster zu gehen, denn alleinstehend zu bleiben bedeutete nicht nur auf gesellschaftliche Inakzeptanz zu stoßen, sondern auch vor finanziellen Schwierigkeiten zu stehen. Im Kontext der Aufklärung in Spanien bildet die Debatte um die Institution Ehe einen der Themenschwerpunkte des gesamten 18. Jahrhunderts. Während der Herrschaft von Karl IV. (1788-1808), “ya nadie se casaba para dejarse de abrasar [...]. El matrimonio había distorsionado y caía vertiginosamente en desprestigio”[57]. So gingen viele Frauen nur noch mit der Absicht eine Ehe ein, ihren Lebensstandard zu verbessern und mehr Vergnügungsmöglichkeiten zu haben.

Die Institution Ehe polarisierte dabei durchaus die Gesellschaft[58]: Während die Moralisten auf die Gleichheit in jeglicher Hinsicht beharrten, gleichzeitig aber den Ansehensverlust als Folge des Ehrverlustes beklagten, wurde die Ehe aus ökonomischer Sicht sowohl positiv als auch negativ beurteilt. Sprachen sich die Merkantilisten, die aus wirtschaftlichen Gründen ein Wachstum der Bevölkerung anstrebten, für die Ehe aus, so waren die Physiokraten, die eine premalthusianische[59] Ansicht vertraten, aus genau entgegengesetzten Gründen gegen diese.[60]

[…] los matrimonios por amor eran totalmente insólitos y de hecho no existían: se hacían siempre atendiendo a las consideraciones de la igualdad de clases y fortunas. Partidario de la elección libre, como único camino posible para la mayor felicidad de los matrimonios, se resuelva contra este racismo de los cotos cerrados [...].[61]

Zwar gewannen die Gefühle und persönlichen Wünsche der Brautleute nach und nach an Bedeutung, dennoch stand man diesen als Grundlage einer erfüllten Ehe auch noch Mitte des 18. Jahrhunderts skeptisch gegenüber.[62]

Se podría decir que el matrimonio ilustrado es una sociedad jerarquizada donde el hombre detenta el poder y la mujer es la súbdita dirigida con una dirección amable y tolerante, siempre que ella adopte la sumisión y el servicio al señor por amor.[63]

Einer der Verfechter des Selbstbestimmungsrechts der Frau[64] bei der Wahl des Ehepartners war schließlich Leandro Fernández de Moratín, der „als entschiedener Gegner der Zwangsehe“[65] auftrat.

[...]


[1] Cf. Werner Krauss: Die Aufklärung in Spanien, Portugal und Lateinamerika, München, Fink 1973, 81.

[2] Edith Helman: Trasmundo de Goya, Madrid, Alianza 21983[1963], 110.

[3] Loreto Busquets: „Iluminismo e ideal burgués en ‘El sí de las niñas’”, in: Segismundo 37-38 (1983), 61-88, 87.

[4] Sally-Ann Kitts: „Power, Opposition and Enlightenment in Moratín’s El sí de las niñas”, in: Ann L Mackenzie/ Jeremy Robbins (Hrsg.): Hesitancy and Experimentation in Enlightenment Spain and Spanish America, New York, Routledge 2011, 193-212, 193. Zur freundschaftlichen Beziehung zwischen Moratín und Goya schreibt Edith Helman u.a., dass „Moratín followed each new work by Goya with the eagerness of a devoted friend and the critical eye of the connoisseur who had studied the greatest European works of art and was something of an artist himself (Edith Helman: „The Younger Moratín and Goya. On ‚Duendes’ and ‚Brujas’”, in: Hispanic Review 27 (1959), 103-122, 103).

[6] Die zeitgenössische Debatte um die Rolle der Geschlechter im Zuge der gesellschaftlichen Veränderungen des 18. Jahrhundert wird in der Romanistik aus der Perspektive verschiedener Forschungsrichtungen beleuchtet. In diesem Zusammenhang spielen vor allem die „Gender Studies“ und „Lotmans Raumstrukturierungstheorie“ (cf. Jurij M. Lotman: Die Struktur literarischer Texte, München, Fink 1972) eine besondere Rolle.

[7] Juan Luis Vives: Instrucción de la muger christiana, Madrid, Imprenta de Don Benito Cano 1793, 209.

[8] Jack Goody betont diesbezüglich jedoch, dass Liebe zwischen den Partnern, die „unter dem Stichwort arrangierte, Präferenz- oder vorgeschriebene Ehe bekannt sind, nicht ausgeschlossen [ist]“ (Jack Goody: Die Entwicklung von Ehe und Familie in Europa, Berlin, Dietrich Reimer 1986, 222). Hierbei bezieht er sich allerdings auf Liebe im „ehelichen Kontext, nicht im Kontext der Liebeswerbung“ (Ibid., 231).

[9] Cf. Erwin J. Haeberle: Die Sexualität des Menschen, Berlin, de Gruyter 1985, 448.

[10] Ibid.

[11] In den Literaturwissenschaften wird des häufigen die Annahme vertreten, das Sakrament der Ehe sei erst mit dem Konzil von Trient 1563 eingeführt worden. Dabei kann aber lediglich von einer offiziellen Bestätigung und Bekräftigung des Sakraments der Ehe gesprochen werden, da dieses bereits vier Jahrhunderte zuvor auf verschiedenen Konzilen als Sakrament erwähnt wurde. Hierzu schreibt Udo Breitbach: Das kirchliche Lehramt zählt zum ersten Mal auf dem II. Laterankonzil (1139) die Ehe zu den Sakramenten. In der Folge reihen das Konzil zu Verona (1184), Papst Innozenz III. in seinem Brief an Bischof Hugo von Ferrara (1199) und im Glaubensbekenntnis für die Waldenser (1208) wie auch das 2. Konzil von Lyon (1274) im Glaubensbekenntnis, das der griechische Kaiser Michael Palaiologos ablegte, die Ehe unter die 7 Sakramente ein (Udo Breitbach: Die Vollmacht der Kirche Jesu Christi über die Ehen der Getauften. Zur Gesetzesunterworfenheit der Ehen nichtkatholischer Christen, Rom, Editrice Pontificia Università Gregoriana 1998, 22).

[12] In diesem Zusammenhang nennt Otis-Cour die zu dieser Zeit geltenden Ausnahmen für den von den Päpsten von Alexander III. (gest. 1181) bis Innozenz III. (gest. 1216) perfektionierten Grundsatz der Unauflösbarkeit der Ehe: Keine rechtlich anerkannte Ehe (enge Verwandtschaftsbeziehungen, voreheliche sexuelle Beziehung), Minderjährigkeit, Impotenz, Heidentum, eine frühere Ehe oder „die Ehe galt auch als ungültig, wenn die Partner nicht wirklich ihre Zustimmung gegeben hatten, das heißt, wenn die Heirat unter Zwang zustande gekommen war“ (Leah Otis-Cour: Lust und Liebe. Geschichte der Paarbeziehungen im Mittelalter, Frankfurt a.M., Fischer 2000, 68).

[13] Cf. Ibid., 55.

[14] Ignacio Arellano: „El matrimonio en la poesía satírica y burlesca de Quevedo”, in: Ders./ Jesús M. Usunáriz: El matrimonio en Europa y el mundo hispánico. Siglos XVI y XVII, Visor Libros 2004, 11-26, 7. Hervorhebung im Original.

[15] Goody: op. cit., 45.

[16] Hinsichtlich der Verwandtenehe beschränkte die katholische Kirche ihre Vorschriften auf Geschwisterkinder (cf. Ibid.).

[17] Ibid.

[18] Cf. Haeberle: op. cit., 453.

[19] Der Staat fungierte in diesem Zusammenhang gewissermaßen als „brazo auxiliador“ (María del Juncal Campo Guinea: „Evolución del matrimonio en Navarra en los siglos XVI y XVII. El matrimonio clandestino“, in: Ignacio Arellano/ Jesús María Usunáriz (Hrsg.): El matrimonio en Europa y el mundo hispánico. Siglos XVI y XVII, Madrid, Visor Libros 2004, 197-209, 197sq.) der Kirche.

[20] Herrad Schenk: Freie Liebe, wilde Ehe. Über die allmähliche Auflösung der Ehe durch die Liebe. München, DTV 1995, 45.

[21] Die durch Konsens geschlossene Ehe war ursprünglich ein römisches Modell. So lautete ein fundamentales Prinzip des römischen Rechts: „Nupitas enim non concubitus sed consensus facit“ (Ulpian: D. 33.115, zitiert nach Otis-Cour: op. cit., 117).

[22] Schenk: op. cit., 46.

[23] Der Konsensgedanke wurde bereits in der sog. mal-mariée -Literatur indirekt propagiert. Dieses populäre Genre, deren ältesten Spuren bis ins 10. Jahrhundert zurückreichen, charakterisiert sich v.a. durch seine Sympathie für das Zustimmungsrecht der Frau zur Ehe bzw. seiner Betonung der zerstörerischen Folgen von Mesalliance und übergangener Heiratsunwilligkeit (cf. Otis-Cour: op. cit., 121sq.).

[24] Cf. Ibid., 119.

[25] Goody: op. cit., 230.

[26] Schenk: op. cit., 58.

[27] Goody: op. cit., 230.

[28] Ibid.

[29] Cf. Christoph Strosetzki: „El matrimonio en J. L. Vives y CH. Fourier”, in: Ignacio Arellano/ Jesús María Usunáriz (Hrsg.): El matrimonio en Europa y el mundo hispánico. Siglos XVI y XVII, Madrid, Visor Libros 2004, 27-38, 27ssq.

[30] Dieses überaus populäre Werk, welches an María Tudor gerichtet war, erreichte im Laufe des 16. Jahrhunderts ungefähr vierzig Auflagen in den Sprachen Englisch, Französisch, Spanisch und Italienisch.

[31] In seinem Werk De matrimonio christiano (1526) bringt dieser die Idee ein, man könne die Frauen auf ihre Keuschheit beweisend auf die Probe stellen und sie in der Öffentlichkeit in Kontakt mit jungen Männern bringen (cf. Ibid., 28).

[32] Ibid., 27sq.

[33] Ibid., 28. Hervorhebung im Original.

[34] Robert A. Lauer: „Las enfermedades de las malcasadas en los dramas de honor del siglo de oro”, in: Ignacio Arellano/ Jesús María Usunáriz (Hrsg.): El matrimonio en Europa y el mundo hispánico. Siglos XVI y XVII, Madrid, Visor Libros 2004, 55-63, 55.

[35] Cf. Jesús María Usunáriz: „El matrimonio como ejercicio de libertad en la España del siglo de oro”, in: Ders./ Ignacio Arellano (Hrsg.): El matrimonio en Europa y el mundo hispánico. Siglos XVI y XVII, Madrid, Visor Libros 2004, 167-185, 181.

[36] Zur Darstellung der Eheproblematik in den spanischen Wochenschriften vergleiche Renate Hodab/ Klaus-Dieter Ertler: Die Presse der spanischen Aufklärung. ‚El Corresponsal del Censor‘, Münster/ Wien u.a., LIT 2008, 97-109; Kristina Heße: Männlichkeiten im Spanien der Aufklärung. Der Diskurs der Moralischen Wochenschriften ‚El Pensador‘, ‚La Pensadora gaditana‘ und ‚El Censor‘, Berlin, Logos 2008; Sally-Ann Kitts: The Debate on the Nature, Role and Influence of Women in Eighteenth-Century Spain, Lewiston (New York)/ Queenston (CAN), Edwin Mellen Press 1995; Heike Hertel-Mesenhöller: Das Bild der Frau im spanischen Roman des 18. Jahrhunderts. Im Spannungsfeld von Lebenswirklichkeit und Fiktion, Frankfurt a.M., Vervuert 2001.

[37] Cf. Joaquín Álvarez Barrientos: Ilustración y Neoclasicismo en las letras españolas, Madrid, Síntesis 2005, 115.

[38] Arellano: op. cit., 19.

[39] Schenk: op. cit., 145.

[40] Ibid.

[41] María Ángeles Ortego Agustín: Familia y matrimonio en la España del siglo XVIII. Ordenamiento jurídico y situación real de las mujeres a través de la documentación notarial, Universidad Complutense de Madrid 1999, Zugang zum Volltext: URL: http://biblioteca.ucm.es/tesis/1997-2000/H/0/H0048101.pdf (21.3.2014), 62.

[42] Kristina Heße: „Die Stimme der Natur. Veränderungen in der Ordnung der Geschlechter im Kontext der spanischen Aufklärung“, in: Judith Klinger/ Susanne Thiemann (Hrsg.): Geschlechtervariationen. Gender-Konzepte im Übergang zur Neuzeit, Potsdam, Universitätsverlag 2006, 299- 322, 300.

[43] Schenk gliedert diesen Prozess in verschiedene Etappen der Individualisierung der Partnerwahl (cf. Schenk: op. cit., 146sq.).

[44] Ibid., 146.

[45] Ibid., 154.

[46] Heße: Die Stimme der Natur. Veränderungen in der Ordnung der Geschlechter im Kontext der spanischen Aufklärung, loc. cit., 306.

[47] Heße: Männlichkeiten im Spanien der Aufklärung. Der Diskurs der Moralischen Wochenschriften ‚El Pensador‘, ‚La Pensadora gaditana‘ und ‚El Censor‘, loc. cit., 13. Hervorhebungen im Original.

[48] Ibid., 231.

[49] Ibid.

[50] Zur juristischen Situation der Ehefrau im Spanien des 18. Jahrhunderts vergleiche Ortego Agustín: op. cit. und speziell zu den ökonomischen Gepflogenheiten bei der Eheschließung Ibid., 99-158.

[51] Schenk: op. cit., 231.

[52] Ortego Agustín: op. cit., 60.

[53] Cf. Lawrence Stone: The family, sex and marriage in England 1500-1800, New York, Harper & Row 1977.

[54] Ortego Agustín: op. cit., 60.

[55] Ibid., 61.

[56] Ibid.

[57] Carmen Martín Gaite: Usos amorosos del dieciocho en España, Barcelona, Anagrama 62005[1987], 136.

[58] Die Frage der Ehe aus Sicht der Kirche zeigt Rosa María Capel Martínez: „Venturas y desventuras del matrimonio a los ojos de un clérigo ilustrado”, in: Cuadernos de Historia Moderna 19 (1997), 39-64.

[59] In dem Aufsatz The Principle of Population aus dem Jahre 1798 beschreibt Thomas Robert Malthus die sogenannte Bevölkerungsfalle, wonach eine wachsende Bevölkerung negative Auswirkungen auf die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit eines Landes hat.

[60] Cf. Oliva Blanco Corujo: La polémica feminista en la España ilustrada, Toledo, Almud 2000, 132.

[61] Martín Gaite: op. cit., 116.

[62] Cf. Rocío García Bourrellier: „’Ni con el más rico del mundo’. La quiebra de las estrategias matrimoniales en el antiguo régimen”, in: Ignacio Arellano/ Jesús María Usunáriz: El mundo social y cultural de la Celestina, Madrid/ Frankfurt a.M., Iberoamericana/ Vervuert 2003, 155-170, 157ssq. Zur Thematisierung des Werteverfalls der Ehe vergleiche auch José Cadalso: Cartas Marruecas, Noches lúgubres, Hg. von Russell P. Sebold, Madrid, Cátedra 2002.

[63] Francisco Chacón Jiménez/ Josefina Méndez Vázquez: „Miradas sobre el matrimonio en la España del último tercio del siglo XVIII”, in: Cuadernos de Historia Moderna 32 (2007), 61-85, 84.

[64] Das Recht der Frau auf die Selbstbestimmung ihrer Gefühle, also der Streit um das Recht auf Neigungsehe gegen die Pflicht der Allianzehe, bildet neben dem Thema der anthropologischen Verfasstheit des weiblichen Geschlechts, neben dem Diskurs über seine intellektuelle Kompetenz und neben seiner Ortsbestimmung zwischen Familien- und Erwerbsarbeit das vierte große Sujet der spanischen Querelles des Femmes (cf. Friederike Hassauer: „ Die Seele ist nicht Mann, nicht Weib. Stationen der Querelles des Femmes in Spanien und Lateinamerika vom 16. zum 18. Jahrhundert“, in: Gisela Bock/ Margarete Zimmermann (Hrsg.): Die europäische ‚Querelles des Femmes‘. Geschlechterdebatten seit dem 15. Jahrhundert, Stuttgart/ Weimar, Metzler 1997, 203-238, 219.

[65] Elena Kilian: Bildung, Tugend, Nützlichkeit. Geschlechterentwürfe im spanischen Aufklärungsroman des späten 18. Jahrhunderts, Würzburg, Königshausen & Neumann 2002, 54.

Ende der Leseprobe aus 69 Seiten

Details

Titel
Heiratspolitik in aufklärerischer Perspektive
Untertitel
Der aufklärerische Heirats- und Ehediskurs in Moratíns Theater und Goyas Caprichos
Autor
Jahr
2014
Seiten
69
Katalognummer
V334536
ISBN (eBook)
9783668245792
ISBN (Buch)
9783668245808
Dateigröße
995 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
heiratspolitik, perspektive, heirats-, ehediskurs, moratíns, theater, goyas, caprichos
Arbeit zitieren
Patrick Poliudovardas (Autor:in), 2014, Heiratspolitik in aufklärerischer Perspektive, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/334536

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