Der Kleine Albert - Eine Alternative zur Psychoanalyse?


Seminararbeit, 2004

15 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Biographie Sigmund Freud

3. Psychoanalyse nach Freud
3.1. Ziele der Psychoanalyse
3.2. Grundbegriffe der psychodynamischen Theorie
3.3. Kritiken an der Psychoanalyse

4. Untersuchung „Der kleine Hans“
4.1. Watsons Kritik an der Untersuchung

5. Watsons Experiment
5.1. Biographie John B. Watson
5.2. Klassische Konditionierung nach Pawlow
5.3. Experiment „Der kleine Albert“

6. Schlussteil

Literaturverzeichnis

1. Einleitung

Obwohl Sigmund Freuds Psychoanalyse auch in der heutigen Zeit noch einen hohen Stellenwert bei psychologischen Therapieverfahren einnimmt, wurde sie schon zu Freuds Lebzeiten heftig diskutiert und angezweifelt. Einer der wichtigsten Kritiker war der Behaviorist John B. Watson, der mit seinem Experiment „Der kleine Albert“, welches auf der klassischen Konditionierung beruht, versuchte, eine alternative Erklärungsmöglichkeit zur Entstehung von Furchtreaktionen, welche Freud u.a. durch den Ödipuskomplex erklärte, zu finden.

2. Biographie Sigmund Freud

Sigmund Freud (1856 – 1939)

Freud wurde am 6. Mai 1856 in Freiberg (heute Příbor, Tschechische Republik) geboren. Als er drei Jahre alt war, floh seine Familie vor antisemitischen Ausschreitungen aus Freiberg nach Leipzig. Kurz darauf ließ sie sich in Wien nieder, wo Freud den größten Teil seines Lebens verbrachte.

Freud wollte von Kindheit an Jurist werden, entschied sich jedoch kurz vor Aufnahme des Studiums anders und schrieb sich 1873 an der Universität Wien in Medizin ein. In seinem dritten Studienjahr begann Freud unter der Leitung des deutschen Arztes Ernst Wilhelm von Brücke im physiologischen Labor mit Forschungsarbeiten zum Zentralnervensystem.

Nach seiner einjährigen Militärdienstzeit schloss Freud 1881 sein Medizinstudium ab. Er wollte seine Forschungsarbeit nicht aufgeben und blieb als Instruktor im physiologischen Labor an der Universität. Erst 1883 gab er auf von Brückes dringendes Anraten die Forschungsarbeit auf, um praktische Erfahrung zu gewinnen.

In den nächsten drei Jahren arbeitete Freud am Wiener Allgemeinen Krankenhaus, wo er sich nacheinander mit der Psychiatrie, der Dermatologie und den Nervenkrankheiten befasste. 1885 erhielt er an der Universität Wien eine Stelle als Dozent für Neuropathologie und verließ das Krankenhaus. Im Lauf desselben Jahres wurde ihm ein staatliches Stipendium gewährt, das es ihm ermöglichte, in Paris 19 Wochen im Psychiatrischen Krankenhauses Salpêtrière bei dem französischen Neurologen Jean Charcot zu studieren. Freud untersuchte unter Charcots Anleitung hauptsächlich die Hysterie; diese Studien lenkten sein Interesse nachhaltig auf die Psychopathologie – die wissenschaftliche Erforschung psychischer Störungen. Im Anschluss daran eröffnete Freud 1886 in Wien eine neurologische Privatpraxis.

Dass er Charcots damals als unorthodox geltende Auffassungen zu Hysterie und Hypnotherapie nachdrücklich vertrat, stieß in der Wiener Ärzteschaft auf heftigen Widerstand. Diese Ablehnung trug mit dazu bei, dass seine Neurosenlehre erst mit erheblicher Verzögerung akzeptiert wurde.

In Freuds gemeinsam mit dem Wiener Arzt Josef Breuer verfasster Arbeit über Hysterie kündigte sich seine neue Orientierung an. Diese Arbeit wurde 1893 als vorläufiges Papier vorgelegt und erschien zwei Jahre später überarbeitet und erweitert unter dem Titel Studien über Hysterie. Die Veröffentlichung dieser Arbeit markiert den Beginn einer auf klinischen Beobachtungen basierenden psychoanalytischen Theoriebildung.

Zwischen 1895 und 1900 formulierte Freud einen Großteil der Konzepte, die zum Kern der psychoanalytischen Lehre und Praxis wurden. Hier untersuchte er den spontanen Gedankenfluss der Patienten – von ihm als freie Assoziation bezeichnet –, um die unbewussten psychischen Vorgänge aufzuklären, die den neurotischen Störungen zugrunde lagen.

Aus seinen klinischen Beobachtungen erschloss Freud die Existenz der psychischen Mechanismen der Verdrängung und des Widerstandes.

In seinem bedeutendsten Werk, der Traumdeutung (1900), werden alle grundlegenden Konzepte dargelegt, auf denen Lehre und Praxis der Psychoanalyse aufbauen. Darin analysierte Freud zahlreiche eigene Träume, die er während einer dreijährigen Selbstanalyse seit 1897 aufgezeichnet hatte.

1902 erhielt Freud eine Professur an der Wiener Universität. Diese Ehre wurde ihm jedoch nicht in Anerkennung seiner Verdienste zuteil, sondern als Ergebnis der Bemühungen eines äußerst einflussreichen Patienten. Die Mediziner standen seinem Werk weiterhin feindlich gegenüber; seine nächsten Veröffentlichungen, Zur Psychopathologie des Alltagslebens (1904) und Drei Abhandlungen zur Sexualtheorie (1905), vertieften den Graben zwischen Freud und der herrschenden medizinischen Lehre nur noch, was dazu führte, dass er auch weiterhin praktisch allein arbeitete.

1906 hatte Freud jedoch einen kleinen Kreis von Schülern und Anhängern um sich geschart, u. a. der österreichischen Psychiater Alfred Adler, und den Schweizer Psychiater Carl Gustav Jung, welche als Freuds berühmteste Nachfolger zu den Pionieren der Psychoanalyse zählen.

Nach der deutschen Besetzung Österreichs 1938 floh Freud mit seiner Familie nach London, wo er am 23. September 1939 starb.

Unter seinen weiteren Werken sind zu nennen: Totem und Tabu (1913), Das Ich und das Es (1923), Das Unbehagen in der Kultur (1929), Neue Folge der Vorlesungen zur Einführung in die Psychoanalyse (1933) und Der Mann Moses und die monotheistische Religion (1939).[1]

3. Psychoanalyse nach Freud

3.1. Ziele der Psychoanalyse

Die Ende der 19. Jahrhunderts von Sigmund Freud in Wien begründete Psychoanalyse ist im modernen, westlichen Sinne das älteste psychotherapeutische Verfahren und die Grundlage vieler später entstandener Therapieverfahren. Freud selbst veränderte das Verfahren kontinuierlich. Noch heute gilt, dass niemand „in der Geschichte der Psychologie .. die existierende Wissenschaft durch eigenwilliges geniales Denken und eine kreative Theorie so sehr herausgefordert (hat) wie Sigmund Freud mit der Psychoanalyse, der Tiefenpsychologie und der psychoanalytischen Persönlichkeitstheorie.“[2]

Die Psychoanalyse versucht den Ursprung und den Verlauf der Persönlichkeitsentwicklung zu erklären, um die Heilung psychischer und psychosomatischer Störungen aller Art, vor allem Neurosen, zu ermöglichen. Weitere Ziele sind die Rekonstruktion der persönlichen Lebensgeschichte durch Aufdecken von Verdrängtem und das Bewusstmachen von unbewussten Vorgängen sowie die Befähigung zur Selbstanalyse.

3.2. Grundbegriffe der psychodynamischen Theorie

Im Zentrum der Persönlichkeit liegen nach Freud intrapsychische Ereignisse, von denen jegliches Verhalten motiviert wird. Jede menschliche Handlung wird durch ihre Motive bestimmt und hat einen Zweck und einen Grund. Unsere Handlugen entspringen dem, was wir wirklich wollen. Dominierend sind vor allem sexuelle und aggressive Wünsche, die sowohl durch bewusste als auch unbewusste Prozesse unsere Gedanken und unser Verhalten beeinflussen.[3]

Für seine Hypothesen über die Persönlichkeit bezog Freud seine wichtigsten Daten aus klinischen Beobachtungen und tiefgehenden Fallstudien einzelner Patienten, die er behandelte. Als wichtigste Begriffe im psychodynamischen Ansatz sind der psychische Determinismus, die Triebe und frühkindliche Erfahrung sowie die unbewussten Prozesse zu nennen.

[...]


[1] Vgl. Microsoft Encarta 2003

[2] Zimbardo, Philip G./Gerrig, Richard J.: Psychologie. Berlin. Springer Verlag. 7. Auflage 2003, S.530.

[3] Vgl. ebd.

Ende der Leseprobe aus 15 Seiten

Details

Titel
Der Kleine Albert - Eine Alternative zur Psychoanalyse?
Hochschule
Universität Duisburg-Essen
Note
1,0
Autor
Jahr
2004
Seiten
15
Katalognummer
V33420
ISBN (eBook)
9783638339049
Dateigröße
507 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Kleine, Albert, Eine, Alternative, Psychoanalyse
Arbeit zitieren
Katja Ickowiak (Autor:in), 2004, Der Kleine Albert - Eine Alternative zur Psychoanalyse?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/33420

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