Der Rational-Choice Ansatz


Seminararbeit, 2003

12 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einführung in die Theorie des Rational – Coice Ansatzes

2. Essers Grundannahmen

3. Résumé

4. Literatur

1. Einführung in die Theorie des Rational Choice Ansatzes

„Unter diesem Etikett versammeln sich verschiedene Axiome der Mikroökonomie, der Spieltheorie und der Theorie öffentlicher Güter, mit deren Hilfe Ereignisse auf intentionale Handlungen individueller und kollektiver Akteure zurückgeführt werden.“ [1]

In den letzten Jahren hat der Rational Choice Ansatz (RC-Ansatz; auch als Wahlhandlungstheorie bezeichnet) eine sehr hohe Aufmerksamkeit erlangt. In sozialwissenschaftlichen Untersuchungen wird mit zunehmender Häufigkeit in Handlungsanalysen von Erklärungskonzepten Gebrauch gemacht.

Die RC Theorie bezieht sich auf „Mikro-Fundierungen“ für die Erklärung sozialer Phänomene und greift mehr oder weniger auf das Handeln von Individuen zurück.

Der RC Ansatz basiert auf dem methodologischen Individualismus. Darunter versammeln sich theoretische Konzepte und empirische Verfahren. Der methodologische Individualismus kann als Sammelbezeichnung für die verschiedenen Verhaltens- und Lerntheorien verwendet werden. Aussagen über soziale Sachverhalte sind schließlich rückführbar auf Aussagen über Individuen. Aufgrund Einzelner ergibt sich das Soziale, anhand von Individuen ist es möglich deren Bedürfnisse, Motive und Handlungen zu ermitteln. Statt gesamtgesellschaftlicher Strukturen wird pars pro toto das Verhalten einzelner oder mehrerer Individuen untersucht. Der Ursprung dieser individualistischen Sozialtheorie ist rückführbar auf Tausch- und Vertragstheorien, die beide auf individuellen Wahlhandlungen basieren.

Die Rational Choice Theorie teilt den Wahlhandlungsvorgang in drei Phasen ein. In der ersten Phase wird Handlungssituation wahrgenommen; in der zweiten Phase werden die Alternativen und erwarteten Folgen evaluiert; in der dritten Phase wird nach einem bestimmten Kriterium letztlich die Wahl getroffen. [2]

Rational Choice baut sowohl auf dem Utilitarismus (dieser bedeutet, dass Positives für jedes Individuum und gesellschaftlicher Fortschritt dadurch zustande kommt, dass der Mensch nach Gewinn-, Lust- und Statusmaximierung strebt), dem Behaviorismus (darin analysieren die Anhänger dieser Theorie äußere, beobachtbare Verhaltensweisen von Tieren und Menschen und bewerten diese Verhaltensweisen nach einem bestimmten Reiz-Reaktionsschema; nur beobachtbares Verhalten ist empirisch und somit wissenschaftlich zugänglich, meinen die Behavioristen) und der Lerntheorie (der tierische und menschliche Organismus bekommt Struktur erst durch Belohnung und Strafe), wie auch auf den Grundlagen der Ökonomie auf.

Der Begriff „Wahlhandlungen“ ist mit einem Kosten-Nutzen-Kalkül verbunden: Kosten und Nutzen werden abgewogen. Das gesamte menschliche Verhalten ist durch diese Nutzenmaximierung und Kostenminimierung geprägt.

Selbst in Theorien internationaler Beziehungen wird versucht das RC Modell anzuwenden, um Verhaltensweisen von Staatsoberhäuptern und internationalen Institutionen zu erklären.

Ein bedeutender Vertreter dieser Theorie ist Hartmut Esser. Sein Ansatz wird im Folgenden erläutert.

2. Essers Grundannahmen

Der Soziologe Hartmut Esser beschäftigt sich in seinem Buch „Alltagshandeln und Verstehen“ intensiv mit der Theorie der Wahlhandlung, dem Rational Choice Ansatz.

Darüber hinaus stellt Esser den Rational Choice Ansatz der Sozialtheorie von Alfred Schütz gegenüber. Zunächst scheinen beide Theorien widersprüchlich zu sein; dies möchte Esser jedoch durch seinen Beitrag wiederlegen. Alfred Schütz vertritt den Standpunkt, dass die Sozialwissenschaften keinesfalls mit den Methoden der Naturwissenschaften erklärt werden dürften. Laut Schütz gibt es keinen Zweifel daran, dass Rationalität kein Grundzug des Alltagshandelns ist und dies auch nicht sein kann, ebenso wenig wie sie ein methodologisches Prinzip der Auslegung menschlichen Handelns sein kann.

Vier unterschiedliche Gesichtspunkte des Rational Choice Ansatzes aus der Sicht des Soziologen Esser:

1. Das Problem der Tiefenerklärung
2. Das allgemeine Erklärungsmodell sozialer Prozesse im Rahmen des RC Ansatz
3. Der handlungstheoretische Kern
4. Die Methode der abnehmenden Abstraktion

[...]


[1] Wiesenthal, H., 1987, S. 434-449

[2] Lindenberg, S., 1990, S. 250

Ende der Leseprobe aus 12 Seiten

Details

Titel
Der Rational-Choice Ansatz
Hochschule
Universität Duisburg-Essen
Veranstaltung
Grundbergriffe und Theorien der Soziologie
Note
1,3
Autor
Jahr
2003
Seiten
12
Katalognummer
V33238
ISBN (eBook)
9783638337632
ISBN (Buch)
9783638863735
Dateigröße
454 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Rational-Choice, Ansatz, Grundbergriffe, Theorien, Soziologie
Arbeit zitieren
Kirsten von der Crone (Autor:in), 2003, Der Rational-Choice Ansatz, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/33238

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