Die Akquisition von Consors durch BNP - Eine Fallstudie


Seminararbeit, 2003

25 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung
1.1. Problemstellung und Zielsetzung
1.2. Aufbau der Arbeit

2. Gründe der Konsolidierung im Bankensektor
2.1. Fusionsmotive im Bankensektor
2.1.1. Größe
2.1.2. Synergieeffekte
2.1.2.1. Economics of Scale
2.1.2.2. Economics of Scope

3. Bewertungsverfahren bei Mergers & Acquisitions
3.1. Ertragswertverfahren
3.2. Discounted-Cash-Flow-Verfahren

4. Case Study : Übernahme von Consors durch BNP
4.1. Die beiden Unternehmen
4.1.1. Consors
4.1.1.2. Konzernstruktur und Anteilstruktur
4.1.2. BNP Paribas Bank
4.2. Ablauf der Akquisition
4.3. Hintergründe der Übernahme
4.4. Squeeze Out der Kleinaktionäre
4.5. Bewertung von Consors
4.5.1. Bilanz
4.5.2. Gewinn- und Verlustrechnung
4.5.3. Kennzahlen
4.5.3.1. Kurs-Umsatz-Verhältnis
4.5.3.2. Kurs-Cash Flow-Verhältnis
4.5.3.3. Kurs-Kunden-Verhältnis
4.5.3.4. Eigenkapitalrendite
4.5.3.5. Eigenkapitalquote
4.5.3.6. Gesamtkapitalrentabilität
4.5.4. Einzelpostenanalyse
4.5.5. Unternehmensbewertung
4.6. Chancen, Risiken und Folgen der Übernahme

5. Kritische Würdigung und Ausblick

VI. Literaturverzeichnis:

VII. Abbildungsverzeichnis:

1. Einleitung

1.1. Problemstellung und Zielsetzung

Die weltweite Globalisierung nimmt in allen Bereichen immer größere Ausmaße an. Um diesem Trend standzuhalten, hat in den letzten Jahren auf den Finanzmärkten eine Konsolidierung stattgefunden. Dabei sind die verschiedenen Wirtschaftsakteure mit einer immer komplexeren ökonomischen Struktur konfrontiert. Globale Finanztransaktionen werden immer schneller abgewickelt, Informationsverarbeitung wird immer komplexer und Finanzmarktprodukte werden ständig beratungsintensiver.

Auf diesen Druck reagieren Finanzinstitute mit Konsolidierungsbemühungen, um den stetig wachsenden Marktanforderungen gerecht zu werden. Dabei geht es neben der Wettbewerbsfähigkeit auch immer mehr um die Positionierung am Markt.

Primäres Ziel dieser Ausarbeitung ist es, anhand einer Fallstudie zu zeigen, wie die Konsolidierungsbemühungen eines Finanzinstitutes aussehen und welche Hintergründe damit verfolgt werden.

1.2. Aufbau der Arbeit

Zunächst werden mögliche Motive bezüglich der Konsolidierungsmaßnahmen im Bankensektor aufgezeigt. Dabei wird neben Größe, insbesondere auf Synergiepotentiale wie Economics of Scale und Economics of Scope eingegangen. Im Anschluss werden einige Bewertungsverfahren vorgestellt die bei Mergers & Acquisitions (M&A) hauptsächlich Anwendung finden.

Den Hauptteil bildet die Fallstudie der Akquisition von Consors durch die BNP Paribas Bank.

Den Abschluss dieser Arbeit bildet eine kritische Würdigung der dargelegten Sachverhalte.

2. Gründe der Konsolidierung im Bankensektor

Es gibt viele Gründe, warum Unternehmen miteinander fusionieren oder von anderen Firmen übernommen werden.

Dabei spielen oft mehrere Motive eine Rolle. Im klassischen Industriebereich sind die Hauptgründe von Zusammenschlüssen die Ausschöpfung von Kosten- oder Marktsynergien. 1

Der Bankensektor der heutigen Zeit verfolgt sicherlich ähnliche Ziele, wobei es gerade in den letzten Jahren sehr viele Änderungen gab, die durch Globalisierung, Deregulierung sowie eine schnelle Weiterentwicklung der IT-, Kommunikations- und Technologiebranchen hervorgerufen wurden. Aus diesen Gründen werden Zusammenschlüsse immer spezieller und komplexer.1

2.1. Fusionsmotive im Bankensektor

2.1.1. Größe

Ein wichtiges Argument für einen Zusammenschluss ist die Größe einer Bank. Klassisch liegt es darin begründet, dass man nur ab einer bestimmten Größe die optimale Ausnutzung von Skaleneffekten sowie die daraus resultierenden niedrigen Stückkosten hat.

Im Bankensektor kann die Größe auch viele Vorteile mit sich bringen. Sie ermöglicht eine breitere Diversifikation des Bankengeschäftes, baut die Kapitalbasis der Banken aus und reduziert das Bankenrisiko.1

Speziell im Fall der Akquisition von Consors durch BNP Paribas Bank spielt die Anzahl der Kunden eine große Rolle. Nicht nur, dass die BNP Paribas Bank Zugang zum deutschen Markt erhalten hat ist hierbei von Bedeutung, sondern auch dass mit dem Zusammenschluss der beiden Online Broker Consors und Cortal zu CortalConsors der größte Online Broker in Europa entstanden ist.

2.1.2. Synergieeffekte

Einer der wichtigsten Gründe für einen Zusammenschluss ist die Nutzung von Synergieeffekten. Unter Synergieeffekten versteht man die Erschließung von Größenvorteilen im Sinne von Economics of Scale und Economics of Scope, den Zugang zum Know How eines anderen Unternehmens und Zugriff auf dessen Spezialkenntnisse. Außerdem zählen noch die Ergänzung der Marktstellung, die Erlangung einer Marktmacht und die Überwindung von Markteintrittsbarrieren zu den Synergieeffekten.

2.1.2.1. Economics of Scale

Die Theorie der Economics of Scale wird verwendet um Synergieeffekte bei horizontalen Zusammenschlüssen zu erklären. Dabei werden Skaleneffekte realisiert, die zu Effizienzgewinnen führen können. Bei wachsender Unternehmensgröße sinken die Stückkosten.

Laut einer Untersuchung stehen diese Skaleneffekte bei ¾ aller M&A Transaktionen im Bankensektor im Vordergrund. Nach einem Zusammenschluss werden überschneidende Zweigstellen geschlossen, interne Abteilungen zusammengelegt, Personal abgebaut und EDV-Systeme zusammengelegt. Dadurch lassen sich Personal- und Sachkosten einsparen.2

Der Zusammenschluss von Consors und Cortal ist weniger aus Gründen der Economics of Scale vollzogen worden, da sich beide Unternehmen sehr gut ergänzen.

2.1.2.2. Economics of Scope

Bei Economics of Scope werden unterschiedliche Finanzprodukte von den fusionierten Banken durch Nutzung gemeinsamer Potentiale abgewickelt und vermarktet. Dies hat zur Folge, dass wiederum Kosten eingespart werden können und ein Effizienzgewinn stattfindet. Auch sollte man die Vorteile von gemeinsamen Kundendaten sowie die Gewinnung von Neukunden nicht vergessen.2

Ein gutes Beispiel für die Economics of Scope ist die Erwerbung von der Einsurance AG. Consors nahm dadurch die komplett neue Produktpalette der Versicherungen in ihr Programm auf.

3. Bewertungsverfahren bei Mergers & Acquisitions

Um ein geeigneten Kaufpreis finden zu können, muss das zu kaufende Unternehmen bewertet werden. Sicherlich spielt gerade beim Unternehmenskauf der subjektive Wert eine große Rolle, aber nicht desto trotz, muss natürlich auch ein objektiver Wert des Unternehmens ermittelt werden.

Bei der objektiven Unternehmensbewertung unterscheidet man zwischen verschiedenen Methoden:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 1: Wirtschaftsprüfer Handbuch (1998), Band II, Düsseldorf, S. 76

Interessant ist dabei, dass bei einem Großteil der Unternehmenskäufe auf dem internationalen Markt bereits die DCF-Methode in verschiedenen Varianten verwendet wird. Laut einer Studie von C&L werden z. B. in England 80 % aller Transaktionen mit der DCF-Methode abgewickelt. In Deutschland dagegen findet die DCF-Methode nur in 43 % aller Fälle Anwendung. 65 % aller Transaktionen werden hier nach der Ertragswertmethode ausgeführt.3

Dabei beruhen beide Methoden auf der gleichen konzeptionellen Grundlage und ermitteln als Wert eines Unternehmens den Barwert der zukünftigen finanziellen

Überschüsse. In Abhängigkeit von den Berechnungsschritten kann der Unternehmenswert entweder einstufig oder mehrstufig ermittelt werden. Im Falle der einstufigen Ermittlung werden die um die Fremdkapitalkosten gekürzten finanziellen Überschüsse diskontiert (Nettokapitalisierung). Das Ergebnis ist der Wert des Eigenkapitals (Equity-Ansatz). Bei der mehrstufigen Ermittlung hingegen wird der Unternehmenswert durch Bruttokapitalisierung ermittelt, indem einzelne Komponenten der erwarteten finanziellen Überschüsse mit unterschiedlichen Zinssätzen kapitalisiert werden oder indem nur die finanziellen Überschüsse aus der operativen Tätigkeit in einem Schritt diskontiert und anschließend um den Marktwert des Fremdkapitals gekürzt werden. (Entity-Ansatz).4

[...]


1 Vgl. Rolfes, Bernd und R.Fischer, Thomas (2001): Handbuch der europäischen Finanzdienstleistungsindustrie, Frankfurt am Main, S 314 f

2 Vgl. Achleitner, Ann-Kristin (2002): Handbuch Investment Banking, 3. Auflage, Wiesbaden, S. 142ff.

3 Vgl. Jansen, Stephan A. (2002): Mergers & Acquisitions. Unternehmensakquisitionen und -kooperationen, 2. Auflage, Wiesbaden, S. 193f

4 Vgl. Wirtschaftsprüfer Handbuch (1998), Band II, Düsseldorf, S. 76ff

Ende der Leseprobe aus 25 Seiten

Details

Titel
Die Akquisition von Consors durch BNP - Eine Fallstudie
Hochschule
Georg-Simon-Ohm-Hochschule Nürnberg
Veranstaltung
Investmentbanking
Note
1,0
Autor
Jahr
2003
Seiten
25
Katalognummer
V33116
ISBN (eBook)
9783638336772
Dateigröße
652 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Akquisition, Consors, Eine, Fallstudie, Investmentbanking
Arbeit zitieren
Christian Neusser (Autor:in), 2003, Die Akquisition von Consors durch BNP - Eine Fallstudie, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/33116

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