Die Wortarten


Hausarbeit, 2003

14 Seiten, Note: 2,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Vorwort

1. Allgemeines
1.1 Traditionelles Wortartensystem- Schulgrammatik
1.2 Das Substantiv
1.3 Das Verb
1.4 Das Adjektiv
1.5 Der Artikel
1.6 Das Pronomen
1.7 Das Adverb
1.8 Die Präposition
1.9 Die Konjunktion
1.10 Numeralia
1.11 Die Interjektion
1.12 Streitpunkte- Bewertung der Schulgrammatik

2. Wortartensystem nach Flämig

3. Wortartensystem nach Glinz

4. Zusammenfassung der Betrachtungen

5. Anhang

Abkürzungsverzeichnis

Literaturverzeichnis

Einleitung

Die Wortartbestimmung in der deutschen Sprache stellt für Schüler und Studenten immer wieder ein Problemfeld dar. Trotzdem kann sich der Schulgrammatik kaum jemand entziehen.

Diese ist aber in einigen Fällen häufig unübersichtlich und nicht nachvollziehbar. Der Hauptkritikpunkt ist die Uneinheitlichkeit und die Inkonsequenz der Kriterien. Dieses führt oft zu Problemen bei der Bestimmung der richtigen Wortart.

Es ist natürlich bekannt, dass es kein Wortartensystem gibt, das sich nur auf eines der drei Kriterien (semantisch, syntaktisch oder morphologisch) beschränkt. Die Frage, ob die Schwierigkeit bei der richtigen Bestimmung in den Kriterien liegt, möchte ich nur bedingt betrachten.

In meiner Seminararbeit möchte ich zunächst das Wortartensystem der deutschen Schulgrammatik vorstellen und anderen Systemen, wie dem von Walter Flämig oder dem von Hans Glinz gegenüberstellen. Im Mittelpunkt meiner Betrachtung stehen vor allem einige Zweifelsfälle bei der Wortartenbestimmung. Ich möchte die alternativen Systeme, die sich bewusst durch Wertebestimmung oder stark semantischen Kriterien von dem gängigen und breit gelehrten System der deutschen Schulgrammatik unterscheiden, vorstellen. Hierbei möchte ich bei der Vorstellung jedoch keine Empfehlung aussprechen, sondern vielmehr auf die Vorzüge, aber vielleicht auch Nachteile der anderen Systeme hinweisen. Am Ende meiner Betrachtung werde ich die Ergebnisse noch einmal zusammenfassen und eine kleine Bewertung abgeben.

In der Seminararbeit stütze ich mich hauptsächlich auf die Grammatik von Karl- Ernst Sommerfeldt und Günter Starke „ Einführung in die Grammatik der deutschen Gegenwartssprache “ sowie auf die Ausführungen von Peter Eisenberg „ Grundriss der deutschen Grammatik “.

1. Allgemeines

Wortarten stellen ein Bündel mit bestimmten Eigenschaften dar. Auf Grund von Formmerkmalen oder gemeinsamen Grundbedeutungen lassen sie sich bestimmten Gruppen zuordnen. Innerhalb der Wortarten, den flektierbaren, gibt es zudem noch Unterschiede. Substantive werden selbstständig dekliniert, Adjektive hingegen werden stets in Abhängigkeit vom Substantiv dekliniert.

In der deutschen Sprache gibt es etwa fünf bis zehn Wortarten. So nennt die Schulgrammatik zehn Wortarten, andere Grammatiktheoretiker wie beispielsweise Hans Glinz, entwickelten Modelle, die nur zwischen fünf Wortarten unterscheiden.

Die Klassifikation der Wortarten erfolgt nach drei Kriterien- dem syntaktischen, morphologischen und dem semantischen Kriterium. Bei der syntaktisch orientierten Klassifikation steht die Satzwertigkeit eines Wortes im Vordergrund. Das syntaktische Kriterium überprüft Position und syntaktische Merkmale eines Wortes. Die syntaktische Rolle eines Wortes steht dabei im Vordergrund. Das syntaktische Kriterium untersucht beispielsweise, ob ein Wort eine Kasusforderung stellt oder nicht und ob es koordinierend oder subordinierend ist.

Grammatiken, die vorwiegend nach dem morphologischen Prinzip die Wortarten bestimmen, unterscheiden zwischen flektierbar bzw. nicht flektierbar.[1] Probleme bei der morphologischen Bestimmung treten jedoch bei unveränderlichen/ nicht flektierbaren Worten auf. Durch das morphologische Kriterium kann bei den unveränderlichen Formen keine Klassifizierung vorgenommen werden.

Das dritte Kriterium bei der Einteilung der Wortarten ist das semantische. Es unterscheidet die Formen nach deren Bedeutung, daher findet sich bei dieser Einteilung zu den gängigen Fachbezeichnungen auch eine Übersetzung. Ein Substantiv wird beispielsweise als ein Dingwort, ein Adjektiv als Eigenschaftswort und das Verb als ein Tätigkeitswort bezeichnet. Die Ermittlung der Wortarten ist jedoch nicht immer konsequent nach einem der drei Kriterien durchzuführen. Vielfach kommt es zu Überschneidungen bei der Bestimmung der richtigen Wortart.

Die drei Kriterien zur Wortartenbestimmung machen schon eines deutlich: Kein Klassifikationskriterium vermag alle Worte genau zu bestimmen bzw. die Unterschiede zwischen den Wortarten können nicht nur durch eine Klassifikation vorgenommen werden. Peter Eisenberg hält die Frage nach der Anzahl, wie viele Wortarten es gibt, für sinnlos. Er führt einige Beispiele an, die zeigen, dass es im System der Schulgrammatik häufig zu Unregelmäßigkeiten kommt. So wird beispielsweise zwischen Pronomina und dem Artikel unterschieden, nicht aber zwischen Verb und Hilfsverb. Darüber hinaus macht Eisenberg deutlich, dass es bei den Wortarten zahlreiche Untergruppen gibt und diese in der Schulgrammatik keine Berücksichtigung finden.[2]

1.1 Traditionelles Wortartensystem- Schulgrammatik

Die deutsche Schulgrammatik geht bei der Einteilung der Wortarten vorwiegend nach dem semantischen Kriterium vor. Für viele weitere Theorien gibt sie den Begriffsapparat vor. Die Schulgrammatik liefert bis heute die Grundlagen für den Muttersprachunterricht. Im Gegensatz zu anderen Grammatiken geht die Schulgrammatik nach allen drei Kriterien der Wortartenbestimmung vor. Zehn Wortarten liegen dem traditionellen Wortartensystem zu Grunde: Substantiv, Verb, Adjektiv, Artikel, Pronomen, Adverb, Präposition, Konjunktion, Numeralia und Interjektion.

1.2 Das Substantiv

Das Substantiv stellt eine der wichtigsten Wortarten in unserer Sprache dar. Gelegentlich wird es auch als Nomen benannt. Substantive bezeichnen sowohl Körperhaftes (Konkretum) als auch etwas Begriffliches (Abstraktum).

Die Wortart Substantiv ist deklinierbar. Es flektiert nach Genus, Numerus und Kasus. Die Deklination des Substantivs kann sowohl stark, schwach oder gemischt sein. Für die starke Deklination gilt allgemein die Endung „-s“ im Genitiv Singular.

Beispiel für die starke Deklination:

der Tag des Tages die Tage

Bei der schwachen Deklination findet keine Umlautbildung statt. Außer im Nominativ Singular und bei den femininen Formen im Plural, wird die Endung „-n“ an das Substantiv angehängt.

Beispiel für die schwache Deklination:

der Mensch des Menschen die Menschen

Bei der gemischten Deklination des Substantivs werden der Singular stark und der Plural schwach dekliniert. Feminine Formen treten nie in einer gemischten Deklination auf.

Beispiel für die gemischte Deklination:

das Hemd des Hemdes die Hemden

1.3 Das Verb

Verben bezeichnen eine Handlung, Vorgänge oder bestimmte Zustände. Sie bestimmen hauptsächlich den Aufbau eines Satzes und geben seine inhaltliche Aussage wieder. Verben sind flektierbar, ihre Flexion wird auch als Konjugation bezeichnet. Sie flektieren nach Person (drei Personen, ich, du, er/sie/es, wir, ihr, sie), Numerus (Singular/Plural), Tempus (Zeitformen, Präsens, Präteritum, Perfekt, Plusquamperfekt, Futur I und Futur II), Modus (Indikativ, Konjunktiv und Imperativ) und dem Genus Verbi (aktiv oder passiv).

Darüber hinaus unterscheidet man zwischen der starken, schwachen und gemischten Formenbildung eines Verbs.

Beispiele für die Konjugation:

ich bin gelaufen (1. Person Singular, Perfekt, Indikativ, aktiv; starkes Verb)

wir werden gefragt worden sein (1. Person Plural, Futur II, Indikativ, aktiv; schwaches Verb)

Beispiele für die Formenbildung:

Stark:

Merkmal e/i Wechsel oder Umlautbildung: sehen sah gesehen

Schwach:

Merkmal zweite Stammform Dentalsuffix –te: kaufen kaufte gekauft

Gemischt:

Merkmal meist Hilfsverben/Mischformen: bringen brachte gebracht

1.4 Das Adjektiv

Adjektive dienen dazu, einen Sachverhalt zu bewerten oder ein Substantiv zu charakterisieren. In der Funktion eines Attributs wird das Adjektiv wie ein Substantiv dekliniert. Die Schulgrammatik bezeichnet Adjektive in der Regel auch als ein Eigenschaftsworte. Eine weitere Form der Deklination ist die Komparation. Viele Adjektive bilden neben der Grundstufe/ Positiv, eine Vergleichsstufe/ Komparativ und eine Höchststufe/ Superlativ. Die Bildung der letzten beiden Stufen erfolgt meist durch Umlautbildung. Einige Adjektive lassen sich allerdings nicht steigern.

[...]


[1] Im Einzelnen wird zwischen konjugierbar/ nicht konjugierbar, komparierbar/ nicht komparierbar und

deklinierbar/ nicht deklinierbar unterschieden.

[2] P. Eisenberg 1994, S. 42.

Ende der Leseprobe aus 14 Seiten

Details

Titel
Die Wortarten
Hochschule
Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald  (Institut für Deutsche Philologie)
Veranstaltung
Orthografie und Grammatik
Note
2,0
Autor
Jahr
2003
Seiten
14
Katalognummer
V32956
ISBN (eBook)
9783638335430
ISBN (Buch)
9783656467632
Dateigröße
463 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Dichter Text - einzeiliger Zeilenabstand
Schlagworte
Wortarten, Orthografie, Grammatik, Glinz, Wortartensystem, Vergleich Wortartensystem, Übersicht, Zuordnung, Klassifikation, wieviele Wortarten, flektierbar, nicht flektierbar, Wortartenbestimmung, Adverb, Einteilung, Grammatik Wortarten, Eisenberg, morphologisch, semantisch, syntaktisch, Unterschied flektierbar nicht flektierbar, Verben stark schwach, Bestimmung, diese, dort, welche, hinten, gestern dort, gern, sowie, aber doch, mittels, sonst, Pronomen, Sustantiv, Nomen, Verben, Formenbildung, Schulgrammatik, Flämig Wortarten, kurze Übersicht, Überblick
Arbeit zitieren
Thomas Mrotzek (Autor:in), 2003, Die Wortarten, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/32956

Kommentare

  • Gast am 3.3.2017

    eher nicht empfehlenswert. Hier wurde nicht wirklich wissenschaftlich gearbeitet

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Titel: Die Wortarten



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