Kosten-Wirksamkeits-Analyse und Nutzwertanalyse. Wirtschaftlichkeit von öffentlichen Investitionen


Seminararbeit, 2004

18 Seiten, Note: 1,3-1,7


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Tabellenverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

1. Einleitung

2. Kosten-Wirksamkeits-Analyse
2.1 Grundlagen zur Kosten-Wirksamkeits-Analyse
2.2 Aufbau der KWA
2.2.1 Zielanalyse
2.2.2 Erfassung von Nebenbedingungen
2.2.3 Formulierung von Alternativen
2.2.4 Kostenanalyse
2.2.5 Wirksamkeitsanalyse
2.2.6 Diskontierung/zeitliche Homogenisierung
2.2.7 Berücksichtigung von Risiko und Unsicherheit
2.2.8 Kosten-Wirksamkeits-Matrizen

3. Nutzwertanalyse
3.1 Grundlagen zur Nutzwertanalyse
3.2 Aufbau der Nutzwertanalyse
3.2.1 Ermittlung der Zielerfüllungsgrade
3.2.2 Gewichtung der einzelnen Zielkriterien
3.2.3 Berechnung der Nutzwerte und Entscheidung

4. Fazit

Literaturverzeichnis

Tabellenverzeichnis

Tabelle 1: Zielsystem, Wirksamkeitsmaßstäbe und Skalierungsarten für alternative Verkehrsprojekte

Tabelle 2: Kosten-Wirksamkeits-Matrix

Tabelle 3: Zielsystem, Wirksamkeitsmaßstäbe und Bewerrtungsschlüssel für alternative Verkehrsprojekte

Tabelle 4: Nutzwertanalyse alternativer Verkehrsprojekte

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1. Einleitung

In privaten Unternehmungen werden verschiedene Investitionen vor ihrer Durchfüh-rung auf ihre Wirtschaftlichkeit geprüft, um aus einer Vielzahl von Alternativen das vorteilhafteste bzw. wirtschaftlichste Projekt auszuwählen.

Auch öffentliche Investitionsprojekte werden vor ihrer Ausführung umfangreich und genau analysiert, um anschließend eine Entscheidung zu treffen, welche Maßnahme

die größte Wohlfahrt für die Gesellschaft stiftet.

Da öffentliche Mittel nur in begrenzter Menge vorhanden sind, sind diese sparsam und wirtschaftlich zu verwalten. Die Anwendung von Kosten-Nutzen-Untersuchungen in öffentlichen Verwaltungen ist deshalb durch den Gesetzgeber vorgeschrieben[1].

Nachfolgende Hausarbeit soll einen Einblick in die Kosten-Wirksamkeits-Analyse (KWA) und Nutzwertanalyse (NWA) bieten, zwei Verfahren mit denen die Wirtschaftlichkeit von öffentlichen Investitionen bewertet werden kann und alternative öffentliche Projekte miteinander verglichen werden können.

2. Kosten-Wirksamkeits-Analyse

2.1 Grundlagen zur Kosten-Wirksamkeits-Analyse

Die Kosten-Wirksamkeits-Analyse ist ein Verfahren um aus einer Menge von öffentlichen Investitionsvorhaben das wirtschaftlichste Projekt herauszufinden[2]. Im Gegensatz zur Kosten-Nutzen-Analyse (KNA) werden die positiven Wirkungen des Investitionsprojektes nicht in Geld bewertet, sondern in meist physischen Maß-einheiten wie z.B. Zeit, Lautstärke, Gewicht oder Geschwindigkeit angegeben. Die KWA wird überall dort verwendet wo eine pekuniäre Bewertung des Nutzens nicht möglich oder nicht sinnvoll ist[3].

Ein weiterer Unterschied zur KNA ist, dass kein eindimensionales Ziel bewertet wird wie die Steigerung der gesellschaftlichen Wohlfahrt. Stattdessen wird die Wohl-fahrtszielsetzung in multidimensionale Subziele (z.B. Verringerung des Verkehrs-lärmes, Einsparung von Zeit, weniger Unfälle usw.) aufgeteilt, welche dann analysiert und verglichen werden.

Im Kostenbereich unterscheidet sich die KWA nicht von der KNA. Für Inputs wird ebenfalls der Opportunitätskostenansatz angewendet[4] oder die Kosten werden direkt monetär bewertet.

Die ermittelten Nutzwerte und Kosten werden in einer Kosten-Wirksamkeitsmatrix zu-

sammengefasst und vergleichbar gemacht. Eine andere Darstellungsform der Er-gebnisse ist das Ausrechnen von Wirksamkeits-Kosten-Verhältnissen, welche dann ebenfalls verglichen werden können[5].

Die KWA wird typischerweise für Projekte angewandt, deren Kosten über Preise bewertet werden können, die Outputs jedoch nicht monetär dargestellt werden können.

2.2 Aufbau der KWA

Im folgenden Teil soll über den Ablauf der KWA ein Überblick gegeben werden. Der Ablauf vollzieht sich in acht Schritten, die nachfolgend dargestellt werden. Die Durch-

führung der KWA beginnt mit der Zielanalyse.

2.2.1 Zielanalyse

Grundsätzlich muss vor der Projektrealisierung untersucht werden, welche Ziele damit erreicht werden sollen, denn ohne eine Zielformulierung kann der Erfüllungsgrad eines Projektes nicht gemessen werden. Die Zielbestimmung ist entweder Aufgabe des Analytikers, welcher mit dem Projekt beauftragt wurde oder es werden Ziele von den politischen Instanzen festgelegt[6].

Unter Zielen versteht man dabei die bewusst angestrebte Wirkung von Handlungen[7], welche positiven, negativen oder neutralen Charakter aufweisen können. Die Menge aller entscheidungsrelevanten Ziele bezeichnet man auch als Zielsystem[8].

Dieses aus dem Gesamtnutzen des Projektes abgeleitete multidimensionale Ziel-system muss soweit in Einzelziele ausdifferenziert sein, dass die einzelnen Zielerträge messbar sind. Das Zielsystem muss hierarchisch aufgebaut sein, um berechnen zu können, welchen Zielbeitrag die Einzelziele leisten[9]. Des Weiteren soll sich während der Zielanalyse herausstellen, ob ein bestimmtes Ziel generell realisierbar ist oder nicht.

Die Tabelle in Kapitel 2.2.5 zeigt wie ein vereinfachtes Zielsystem für den Bau alternativer Verkehrsprojekte aussehen könnte.

Nachdem die Ziele des öffentlichen Investitionsprojektes formuliert wurden, müssen im nächsten Ablaufschritt diverse Nebenbedingungen geprüft werden.

2.2.2 Erfassung von Nebenbedingungen

Bei der Planung von öffentlichen Investitionsvorhaben muss darauf geachtet werden, dass einschränkende Rahmenbedingungen eingehalten werden. Solche Rahmen-bedingungen sind politischer, sozialer und technologischer Natur und können in diversen Volkswirtschaften unterschiedlich ausgeprägt sein. Auf folgende, konkrete Nebenbedingen muss der Analytiker bei seiner Arbeit achten.

Physische Bedingungen resultieren aus der Produktionsfunktion und schränken das Vorhaben in Hinsicht auf die Begrenztheit der notwendigen Produktionsfaktoren Arbeit, Kapital und Boden ein.

Budgetäre Nebenbedingungen begrenzen die Finanzausstattung des Projektes, welche durch die Haushaltsplanung festgelegt wird. Zu teure Alternativen scheiden aus.

Gesetzliche Nebenbedingungen sind bei der Projektdurchführung ebenfalls einzuhalten. Dies bedeutet, dass gegen herrschendes Recht nicht verstoßen werden darf. Beispiele dafür sind Eigentumsrechte, Umweltschutzgesetze oder Bauverord-nungen.

Administrative Restriktionen liegen vor, wenn die Kapazität und Fähigkeit der öffentlichen Verwaltung mit dem Projekt überfordert ist.

Politische Nebenbedingungen gilt es zu beachten, wenn neben wohlfahrtsökono-mischen Zielen noch andere politische Maßgaben erfüllt werden sollen, wie z.B. die Förderung strukturschwacher Regionen[10].

Nach dem Überprüfen der Nebenbedingungen werden im nächsten Arbeitsschritt sinnvolle Alternativprojekte zusammengetragen.

2.2.3 Formulierung von Alternativen

Im dritten Element der Durchführung müssen mögliche Handlungsalternativen bestimmt werden, welche die gestellten Ziele erfüllen können und kompatibel zu den zuvor ermittelten Nebenbedingungen sind. Der politische Entscheidungsträger kann dem Analytiker von vornherein eine oder mehrere Projektalternativen vorgeben, die der Analytiker lediglich auf ihre Wirtschaftlichkeit zu untersuchen hat. Sind keine Vorgaben vorhanden, dann ist der Analytiker gezwungen selbst passende Alternativen auszuwählen, welche den Vorstellungen des Auftraggebers entsprechen. Anregungen für Alternativen kann er aus der Fachliteratur und von Experten erhalten. Aus einer Vielzahl von Vorschlägen werden die relevanten und möglichen Projekte herausgefiltert, um für die komplexe Analyse eine überschaubare Anzahl von sinnvollen Alternativen zu erhalten[11].

Sind die Alternativen bestimmt worden, werden im nächsten Schritt die Kosten der Investitionsmaßnahme bewertet.

2.2.4 Kostenanalyse

Das Ergebnis eines staatlichen Investitionsprojektes hat neben dem gewollten Nut-zen auch negative Auswirkungen in Form von Kosten. Bei der KWA können die Kosten wie bei der KNA nach Marktpreisen und nach Opportunitätskosten bewertet werden[12].

Die Grundlage für die Bewertung der pagatorischen Kosten ist die Kalkulation der eingesetzten Güter und Arbeitsleistungen nach marktüblichen Preisen (z.B. Material-preise und Stundenlöhne).

Die Bewertung von Opportunitätskosten ist komplizierter, denn Opportunitätskosten sind Ressourcen welche an anderer Stelle in der Volkswirtschaft verwendet worden wären, wenn das Projekt nicht realisiert worden wäre[13]. Das bedeutet, die ent-gangenen Nutzen des nicht realisierten Alternativprojektes müssen als Kosten für das Projekt angenommen werden. Es wird demnach der Nutzen von Alternativ-projekten bestimmt, um eine Vorstellung über die Höhe der Opportunitätskosten zu erhalten.

[...]


[1] Schmidt, J. (1989), S. 87

[2] Hanusch, H. (1994), S. 158

[3] Schmidt, J. (1989), S. 86

[4] Hanusch, H. (1994), S. 158

[5] Hanusch, H. (1994), S. 169

[6] Hanusch, H. (1994), S. 161

[7] Bechmann, A. (1978), S. 140

[8] Bechmann, A. (1978), S. 141

[9] Scholles, F. (2000), Abschnitt 7.5.3

[10] Hanusch, H. (1994), S. 10 f.

[11] Hanusch, H. (1994), S. 13

[12] Quade, E.S. (1967), S. 1 ff.

[13] Hofmann, J. (1981), S. 44

Ende der Leseprobe aus 18 Seiten

Details

Titel
Kosten-Wirksamkeits-Analyse und Nutzwertanalyse. Wirtschaftlichkeit von öffentlichen Investitionen
Hochschule
Universität Leipzig  (Professur für Finanzwissenschaft)
Veranstaltung
Pro-Seminar WS 2004/2005
Note
1,3-1,7
Autor
Jahr
2004
Seiten
18
Katalognummer
V32924
ISBN (eBook)
9783638335164
Dateigröße
468 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Wirtschaftlichkeitsvergleich und Kosten-Nutzen-Analyse
Schlagworte
Kosten-Wirksamkeits-Analyse, Nutzwertanalyse, Pro-Seminar
Arbeit zitieren
Dipl.-Kfm. Thomas Wolf (Autor:in), 2004, Kosten-Wirksamkeits-Analyse und Nutzwertanalyse. Wirtschaftlichkeit von öffentlichen Investitionen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/32924

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