Postmodernismus in der Literatur


Seminararbeit, 2002

19 Seiten, Note: 1,7


Leseprobe


Gliederung

1. Einleitung

2. Definition „Postmoderne“

3. Entstehung des Begriffes „Postmoderne“

4. „Postmoderne“ Genealogie und Bedeutung eines umstrittenen Begriffes

5. Postmoderne Literatur heute

6. Beispiel für postmoderne Literatur : Patrick Süskind, Das Parfum
6.1. Erzählstruktur und Perspektivierung des Romans: Das Parfum
6.2. „Das Parfum“ postmodern gelesen
6.3. Epochenspezifische Bezugnahme und Beschreibung Grenouilles
6.4. Beispiele: Textvergleich
6.5. Fazit

7. Kritik an die Postmoderne oder „Schreiben in der Zeit der Postmoderne“

1. Einleitung

Das Wort „postmodern“ hat man schon oft gehört oder gelesen, da dieser Begriff nun auch nicht mehr ganz neu ist, so wie auch die Phänomene die unter diesem Abstraktum zusammengefasst werden.

Was heißt eigentlich Postmoderne? Im ersten Moment scheint es so, dass diese Begrifflichkeit noch keine klare Definition hat. Ist es überhaupt die Aufgabe von Zeitgenossen eine Definition festzulegen für eine Epoche, in der man sich befindet? Gleichzeitig darf man bei dieser Fragestellung nicht vergessen, dass es prinzipiell, was die Vorstellungsinhalte der Postmodernen anbelangt, sehr gegensätzliche Auffassungen gibt. Gerade im Bezug auf die postmoderne Literatur, hat es den Anschein, dass eine Festlegung mehr als diffizil ist. Selbst bei mühseliger Recherche stößt man immer wieder auf konträre Begrifflichkeiten und dennoch ist es möglich aus einer gewissen Perspektive und langer Betrachtung die postmoderne Literatur klar zu umreißen.

2. Definition „Postmodern“

Postmodern ist ein aus der ästhetischen und philosophischen Diskussion stammender Begriff, der bei wechselnder Bedeutung, sowohl Richtungen in der Kunst (Architektur), in der Philosophie, der Psychologie, in kulturkritischen und zeitdiagnostischen Arbeiten, eine Lebensweise bzw. Erfahrungsweise vom Leben sowie die Verfasstheit einer nicht mehr modernen Gesellschaft bzw. Kultur bezeichnet.

Als gemeinsame Merkmale können gelten: Verzicht auf geschichtsphilosophisch begründete Fortschrittsmodelle; Auflösung bzw. Dezentrierung des Subjektes als Erkenntnis-, Handlungs- und Erfahrungszentrum; Skepsis gegenüber (auch in Philosophie und Sozialwissenschaften) tradierten Wirklichkeitsbegriffen (Verweis auf die Bedeutung der Simulation, J. Beaurdrillard) Zurückweisung von allg. Prinzipien und Universalbegriffen; Suche nach alternativen Denk- und Darstellungsformen (also auch des Schreibens von philosophischen oder wissenschaftlichen Texten).

In einem weiteren Sinne als postmodern gelten manchmal auch die Pluralisierung, der Lebensstiele und ihre Expressivität, die Freude am Zitat und an der kulturellen Sinn überspringende Mischung von Stilelementen (etwa in der Jugendkultur), allg. die Missachtung von überkommenden kulturellen Sinngrenzen und Denkformen. Die Soziologie hat sich der Herausforderung des postmodernen Denkens als ganzes noch kaum gestellt, im Einzelnen aber manche Anregung (etwa von M. Foucault) übernommen.[1]

Während die Moderne davon lebt, dass immer nur eine einzige Art des künstlerischen Schaffens gültig sein kann (vgl. z. B. die normative Ästhetik Theodor W. Adornos), postuliert die Postmoderne den ästhetischen „Pluralismus“ und legitimiert das enthistorisierende Zitieren (Formen/Materialien älterer Kunst werden in neue Kontexte integriert). Im Unterschied zum elitären Charakter der Modernen will die Postmoderne populär sein, d. h. leicht konsumierbar und unmittelbar allgemeinverständlich (ohne Spezialkenntnisse zu erfordern); postmoderne Kunst ist daher programmatisch, demokratisch und arbeitet mit trivialem Material, wie es z.B. die Massenmedien (Fernsehen, Film, Pop-Musik) zur Verfügung stellen. Postmoderne Kunst ist die ästhetische Dimension des philosophischen Poststrukturalismus; sie praktiziert mit ästhetischen Mitteln Jacques Derridas Konzept der „Dekonstruktion“ von (gesellschaftlich/kulturell/traditionell generierten) Sinn-Hierarchien (etwa den Antagonismus von hoher und niederer Kunst) und legt ihrem Schaffen die ebenfalls auf Derrida zurückführbare Theorie der dissémination zugrunde (Streuung der Zeichen: Zeichen verweisen nicht auf Dinge, sondern wiederum nur auf Zeichen).[2]

[...]


[1] W. Fuchs-Heinritz, R.Lautmann, O. Rammstedt, H. Wienold; Lexikon zur Soziologie; S. 507

[2] www.ndl-medien.uni-kiel.de

Ende der Leseprobe aus 19 Seiten

Details

Titel
Postmodernismus in der Literatur
Hochschule
Bergische Universität Wuppertal
Veranstaltung
Soziologie Postmodernismus
Note
1,7
Autor
Jahr
2002
Seiten
19
Katalognummer
V32747
ISBN (eBook)
9783638333962
Dateigröße
598 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Postmodernismus, Literatur, Soziologie, Postmodernismus
Arbeit zitieren
Claudia Karrasch (Autor:in), 2002, Postmodernismus in der Literatur, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/32747

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