Skizzieren Sie die Theorien zur Arbeitsmotivation und stellen Sie Bezüge zur beruflichen Praxis dar


Hausarbeit, 2004

23 Seiten, Note: 1,7


Leseprobe


I. Inhaltsverzeichnis

II. Abbildungsverzeichnis

1. Einleitung

2. Motiv und Motivation
2.1. Intrinsische Motivation
2.2. Extrinsische Motivation

3. Klassische Motivationstheorien
3.1. Inhaltstheorien
3.1.1. Theorie der Bedürfnishierarchie von MASLOW
3.1.2. Die ERG-Theorie von ALDERFER
3.1.3. Die Zwei Faktoren Theorie von HERZBERG
3.1.4. X-Y-Theorie von MCGREGOR
3.2. Prozesstheorien
3.2.1. Die Erwartungs-Valenz Theorie von VROOM (VIE-Theorie)

4. Anwendung auf Praxisbeispiele
4.1. Frau S: Ein Beispiel für hohe Motivation
4.1.1. Situationsbeschreibung
4.1.2. Analyse der Situation von Frau S
4.2. Herr B: Ein Beispiel für geringe Motivation
4.2.1. Situationsbeschreibung
4.2.2. Analyse der Situation von Herrn B
4.2.3. Maßnahmen zur Motivationserhöhung

5. Fazit

6. Literaturverzeichnis

II. Abbildungsverzeichnis

Abb. 1: MASLOWS Bedürfnishierarchie

Abb. 2: ALDERFERs ERG-Modell

Abb. 3: VROOMs VIE-Theorie

1. Einleitung

Bei meiner Internetrecherche zur vorliegenden Hausarbeit bin ich auf eine interessante Studie gestoßen, die am 11. September 2002 vom Gallup Institut, Potsdam veröffentlicht wurde. Die Studie besagt, dass

- 15% der deutschen Arbeitnehmer tatsächlich an ihrem Job interessiert sind
- 69% der Arbeitnehmer Dienst nach Vorschrift machen und
- 16% bereits in die innere Emigration gewandert sind.[1]

Erfasst man die Kosten, die direkt diesem Motivationsmangel zuzuordnen sind (ohne Berücksichtigung der Kosten für Fehltage und Fluktuation), dann ergibt sich ein nicht realisiertes Potential von 220 Milliarden Euro pro Jahr. Bei 27 Millionen Arbeitnehmern (Stat. Bundesamt) sind das 6.000 Euro pro Arbeitnehmer und Jahr.[2]

Die Höhe dieses Betrages überraschte mich doch sehr. Da viele Unternehmen als eines ihrer wichtigsten Ziele „Gewinnmaximierung“ haben, sollten sich die Führungskräfte der Unternehmen unter Anbetracht dieses Potentials fragen, wie sie die Leistungsbereitschaft ihrer Mitarbeiter erhöhen können.

Meine Hausarbeit befasst sich mit dem Thema „Arbeitsmotivation“. Es ist naheliegend, dass mit der Verbesserung der Arbeitsmotivation bzw. der Arbeits-zufriedenheit die Produktivität gesteigert, Fehlzeiten und Fluktuationsraten vermindert werden können.

Zunächst werden die Begriffe „Motiv“ und „Motivation“ voneinander abgegrenzt und intrinsische von extrinsischer Motivation unterschieden. In Kapitel 3 folgt eine kurze Darstellung der klassischen Motivationstheorien, unterteilt in Inhalts- und Prozesstheorien.

Anschließend werde ich zwei aktuelle Beispiele aus meiner beruflichen Praxis darstellen und analysieren, und einige Maßnahmen zur Steigerung der Arbeitsmotivation aufzeigen. Dem Abschluss meiner Arbeit bildet ein kurzes Fazit.

2. Motiv und Motivation

Im allgemeinen Sprachgebrauch werden die Begriffe „Motiv“ und „Motivation“ oft nicht unterschieden.

In der Psychologie wird ein Motiv definiert als „Antriebsgrund des Handelns, der oftmals von bestimmten Zielvorstellungen geprägt ist; z.B. von dem Drang, Bedürfnisse oder Triebe zu befriedigen.“[3] Motive können bewusst oder unbewusst sein, im Menschen selbst oder in seiner Umwelt auf ihn wirken.

GABELE/LIEBEL/OECHSLER definieren ein Motiv als „eine angeborene oder erworbene Handlungsbereitschaft in konkret gegebenen Situationen.“[4]

„Synonyme sind z.B. konkrete Bedürfnisse, Werte, Wünsche, Erwartungen und Verhaltensbereitschaften.“[5]

Motivation dagegen wird von den genannten Autoren wie folgt definiert:

„Eine Funktion der multiplikativen Verknüpfung von einem oder mehreren konkreten Motiven mit der subjektiven Einschätzung, diese durch eine bestimmte Handlung erfolgreich befrieden zu können, und der persönlichen Bedeutsamkeit, die das Handlungsergebnis im Wertesystem des Individuums besitzt:

M= f (Motiv(e) * P Erfolgserwartung * Wert)“[6]

Das Wort „Motivation“ geht auf das lateinische movere (=bewegen) zurück. In der Literatur finden sich, neben der oben genannten, noch weitere Definitionen. Laut STAEHLE gibt Motivation „Aufschluss über die Beweggründe des Handelns und Verhaltens eines Menschen.“[7] THOMAE bezeichnet Motivation als jenen sinnvollen Ausschnitt aus dem menschlichen Aktivitäts- und Erlebnis-kontinuums, der sich auf Richtung, Qualität und Intensität des Verhaltens bezieht.[8]

Im Rahmen der Arbeitsmotivation kann Motivation zur Erklärung folgender Verhaltensweisen herangezogen werden:

„Motivation kann erklären

a) dass sich eine Person z.B. gerade mit dieser und nicht einer anderen Ausgabe bzw. Lösungsmethode auseinandersetzt (inhaltliche Ausrichtung des Verhaltens),
b) dass eine Person dabei einen bestimmten Grad an Anstrengungsbereitschaft bzw. Einsatz zeigt (Intensität des Verhaltens) und
c) dass eine Person dies über eine bestimmte Zeit hinweg tut (Zeitdauer des Verhaltens).“[9]

„Arbeitsmotivation erklärt damit

a) die inhaltliche Ausrichtung des arbeitsbezogenen Verhaltens sowie
b) die Intensität und
c) die Zeitdauer dieses Verhaltens.“[10]

2.1. Intrinsische Motivation

Die intrinsische Motivation beruht auf vom Einzelnen selbst bestimmten Faktoren, die jeder für sich selbst als wichtig erachtet. Beispiele für instrinsische Faktoren sind das Streben nach verantwortungsvollen und wichtigen Tätigkeiten, Entscheidungsfreiheiten, persönliche Entwicklungsmöglichkeiten und interessante Arbeitsinhalte. Intrinsische Faktoren erzielen eher eine langfristige Motivation.[11]

2.2. Extrinsische Motivation

Extrinsische Faktoren werden von Dritten, im betrieblichen Kontext also beispielsweise vom Vorgesetzten oder der Personalabteilung mit den Ziel vorgegeben, jemanden zu einem gewünschten Verhalten zu motivieren. Als typische Beispiele lassen sich hier Gehaltserhöhungen, Belobigungen, Beförderungen aber auch Bestrafungen wie Gehaltsreduzierung oder disziplinarische Maßnahmen nennen. Im Allgemeinen haben extrinsische Faktoren einen stärkeren aber kurzfristigeren Effekt.[12]

3. Klassische Motivationstheorien

In der Literatur wird zwischen Inhalts- und Prozesstheorien unterschieden.

Inhaltstheorien versuchen zu erklären, was im Individuum oder seiner Umwelt Verhalten erzeugt und aufrechterhält.“[13] Diese Theorien arbeiten mit konkreten Annahmen über die Motive und Bedürfnisse jedes Individuums. „Sie beschreiben in erster Linie, welche speziellen Zielvorstellungen oder Bedürfnisse den Menschen zu konkreter Leistung veranlassen, und erst in zweiter Linie, wie und mit welcher Wirkung dies geschieht.“[14]

Prozesstheorien versuchen zu erklären, wie ein bestimmtes Verhalten hervorgebracht, gelenkt, erhalten und abgebrochen wird.“[15] „Sie richten ihr besonderes Augenmerk [...] auf die Frage, auf welchem Wege, in welchem Prozess die Ziele verfolgt werden. Dabei stützen sie sich auf die Grundannahme, dass die bei der Zielverfolgung auftretenden Handlungsabläufe weniger durch konstante Größen determiniert sind, sondern Ergebnisse kognitiver Prozesse darstellen.“[16]

[...]


[1] vgl.: Zapke-Schauer, G.: e-journal Inspiration, Akademie Zürich, Special Edition 18/02, 2002: URL: www.euratio.ch/news/library/2002/news_2002-18.html (Stand: 07.07.2004), S.1

[2] vgl.: ebenda, S.1

[3] o.V.: Motiv, URL: www.wissen.de (Stand 17.07.2004)

[4] Gabele, E./Liebel H./Oechsler, W.: Führungsgrundsätze und Mitarbeiterführung – Führungsprobleme erkennen und lösen, Wiesbaden: Gabler, 1992, S.169

[5] ebenda, S.169

[6] ebenda, S.169

[7] Staehle, W.: Management – Eine verhaltenswissenschaftliche Einführung, 3. Aufl., München: Vahlen, 1987, S. 240

[8] vgl.: Thomae, H.: Die Bedeutung des Motivationsbegriffs, in: Thomae, H. (Hrsg.), Handbuch der Psychologie, Bd. II, Göttingen 1965; S. 43 zitiert nach: Staehle, W.: a.a.O., S. 241

[9] Gebert, D./Rosenstiel, L. v.: Organisationspsychologie – Person und Organisation, Stuttgart; Berlin; Köln; Mainz: Kohlhammer, 1981, S. 35

[10] ebenda, S. 35

[11] vgl.:Recklies, D.: Überblick über grundlegende Motivationstheorien, 2001, URL: www.themanagement.de/humanresources/motivationstheorien.htm (Stand 20.07.2004), S.2

[12] vgl.: ebenda, S.2

[13] Staehle, W.: a.a.O., S. 245

[14] Richter, M.: Personalführung im Betrieb – die theoretischen Grundlagen und ihre Anwendungen, 2. Aufl., München; Wien: Hanser, 1989, S. 174

[15] Staehle, W.: a.a.O., S. 245

[16] Richter, M.: a.a.O., S. 176 f.

Ende der Leseprobe aus 23 Seiten

Details

Titel
Skizzieren Sie die Theorien zur Arbeitsmotivation und stellen Sie Bezüge zur beruflichen Praxis dar
Hochschule
Hamburger Fern-Hochschule
Note
1,7
Autor
Jahr
2004
Seiten
23
Katalognummer
V32625
ISBN (eBook)
9783638332996
Dateigröße
600 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Skizzieren, Theorien, Arbeitsmotivation, Bezüge, Praxis
Arbeit zitieren
Susanna Albarran (Autor:in), 2004, Skizzieren Sie die Theorien zur Arbeitsmotivation und stellen Sie Bezüge zur beruflichen Praxis dar, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/32625

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