Grundantreiber nach Viktor Frankl. Das Finden eines individuellen Lebenssinns


Seminararbeit, 2015

12 Seiten, Note: 1,7


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung

2 Begrifflich.- systematische Grundlegung
2.1 Viktor Frankl
2.2 Logotherapie und Existenzanalyse

3 Die Grundantreiber
3.1 Die Suche nach dem Sinn
3.2 Der Wille zum Sinn

4 Sinn als Motivationsquelle im Unternehmen
4.1 Das Unternehmen als Sinnquelle
4.2 Sinn.- und leistungsorientierte Unternehmenskultur

5 Fazit

Literaturverzeichnis

Internetquellenverzeichnis

1 Einleitung

„Wer ein Warum zu leben hat, erträgt fast jedes Wie“ Viktor Frankl erkannte früh, dass der Grundantreiber für das tägliche überlegen sowie das erfolgreiche und glückliche Dasein eines Menschen, das finden eines Sinns dahinter ist.

Gemäß Gallup (2009) fühlen sich in Westeuropa 80 bis 90 Prozent aller Mitarbei- tenden nur schwach oder gar nicht an ihr Unternehmen gebunden. Motto: «Arbei- ten geht man, um Geld zu verdienen, das wirkliche Leben beginnt nach der Ar- beit!» Wer Arbeit nur als Pflicht versteht, wirft täglich acht Stunden seines Lebens zum Fenster hinaus, und leitungsmäßig sind viele Unternehmen längst nicht dort, wo sie sein könnten.

Jedoch ist der Gedanke des Sinnfreien oder der Suche nach dem Sinn nicht nur in der Welt der Arbeit ein beständiger Begleiter, auch im Alltag der heutigen Zeit fra- gen viele Menschen nach Ihrem individuellem Sinn. Doch wie wichtig ist das fin- den des persönlichen Sinnes ? Wie wird dieser beeinflusst und was schafft er?

Viktor Frankl setzte sich schon früh mit der Motivationstheorie und der daraus abgeleiteten Logotherapie auseinander, in der folgenden Arbeit wird die Frage nach dem Grundantreiber des persönlichen Sinns erörtert.

2 Begrifflich.- systematische Grundlegung

2.1 Viktor Frankl

Viktor Emil Frankl wurde am 26. März 1905 in Wien geboren und starb am 2. Sep- tember 1997. Er war ein österreichischer Neurologe und Psychiater und begründe- te die Logotherapie und die Existenzanalyse. Viktor Frankl studierte Medizin, wo- bei sich Suizid und Depressionen zu seinen Schwerpunkten entwickelten. 1928 organsierte Frankl in Wien und sechs weiteren Städten Jugendberatungsstellen, an die sich Jugendliche in seelischen Nöten kostenlos wenden können. Von 1933 bis 1937 führte Viktor Frankl den „Selbstmörderpavillion“ im Psychiatrischen Kran- kenhaus in Wien. Dort betreute er jährlich bis zu 3000 selbstmordgefährdete Frauen. 1938 war Viktor Frankl aufgrund seiner jüdischen Herkunft gezwungen, nur jüdische Patienten zu behandeln und wechselte in das Rothschild Spital, wel- ches das Einzige war, in dem jüdische Patienten behandelt wurden. In diesem Jahr veröffentlicht er erstmals eine Arbeit in der die Logotherapie vorgestellt wur- de.1 Im Jahr 1942 wurde Viktor Frankl von der NS festgenommen und wurde vom Konzentrationslager Ausschwitz in das Lager nach Türkheim transportiert. Dort wurde er 1945 von der U.S. Armee befreit. 1946 wurde er zum Vorstand der Wie- ner Neurologischen Poliklinik berufen und war dies bis 1971. Er begründete die österreichische Ärztegesellschaft für Psychotherapie und wurde deren erster und einziger Präsident.Viktor Frankl verfasste 32 Bücher und erhilt weltweit 29 Ehren- doktorate. Er galt als einer der größten Fachleute auf seinem Gebiet.2

2.2 Logotherapie und Existenzanalyse

Die Existenzanalyse und Logotherapie wurde in ihrer Entstehungsgeschichte überwiegend von dem Wiener Arzt und Psychologen Viktor E. Frankl (1905 bis 1997) geprägt. Die Existenzanalyse und Logotherapie, auch als die „Dritte Wiener Richtung der Psychotherapie“ bezeichnet. Die Existenzanalyse und Logotherapie versteht sich als eine eigenständige, existenzielle und humanistische Psychothe- rapierichtung. Während in der herkömmlichen analytischen Theorie der Mensch als trieb- und lustgesteuert gilt, mit dem Streben nach einem inneren stabilen Gleichgewicht, geht das logotherapeutische Menschenbild davon aus, dass der Mensch primär ein eigenständiges, sinnorientiertes und entscheidungsfähiges Wesen ist.3

Das Gesamtbild der Existenzanalyse und Logotherapie lässt sich anschaulich an- hand eines Dreisäulenmodells erklären. Die 1. Säule beschreibt den Menschen mit seinem Menschenbild als nicht determiniert und potenziell „willensfrei“. Die 2. Säule bildet den Ansatzpunkt der Heilkunde im Sinn der Logotherapie und be- trachtet den Menschen als grundsätzlich „willensorientiertes“ Wesen. Die 3. Säule spiegelt mit seinem Weltbild das Postulat wieder, dass das Leben einen bedingungslosen Sinn hat. In der Gesamtbetrachtung ist die Existenzanaly- se und Logotherapie ein Themenfeld aus einer Mischung von Anthropologie, Psy- chotherapie und Philosophie.4

3 Die Grundantreiber

Die Logotherapie bemüht sich um die Bewusstmachung von Geistigem. Wobei sie in ihrer Spezifikation als Existenzanalyse darum bemüht ist, im besonderen das Verantwortlichsein als Wesensgrund der menschlichen Existenz dem Menschen zum Bewusstsein zu bringen. Verantwortung heißt jeweils: Verantwortung gegen- über einem Sinn.5

3.1 Die Suche nach dem Sinn

Die Frage nach dem Sinn des Lebens, ist als eine eigentlich menschliche Frage zu bezeichnen. Der Mensch ist ein Wesen, das auf der Suche nach Sinn ist. Sei es ein Sinn, den er erfüllt, oder anderes menschliches Sein, dem er begegnet. „So oder so: Menschsein weißt immer schon über sich selbst hinaus, und die Trans- zendenz ihrer selbst ist die Essenz menschlicher Existenz.“6 Motivationstheorien werden darauf ausgelegt dass der Mensch eigentlich und ursprünglich danach strebt Glücklich zu sein. Viktor Frankl jedoch sagt, dass was der Mensch wirklich will, ist letzten Endes nicht das glücklich sein an sich, sondern vielmehr einen Grund zum glücklich sein. „Sobald nämlich ein Grund zum Glücklich sein gegeben ist, stellt sich das Glück, stellt sich die Lust von selber ein.“7

Die Sinnfrage in ihrer ganzen Radikalität kann einem Menschen geradezu über- wältigen. Offen wird über die Sinnfrage in den Reifejahren, etwa der Pubertät ge- sprochen, aber auch in Zeiten des Schicksals, etwa durch ein erschütterndes Er- lebnis.8 Ein weiterer wichtiger Faktor in der Sinnfrage ist die tägliche Arbeit. Ge- mäß Kelly-Services (2009) wären weltweit 50% aller Mitarbeitenden bereit, auf einen Teil ihres Salärs und auf beruflichen Status zu verzichten, könnten sie sinn- vollere Arbeit leisten.9

3.2 Der Wille zum Sinn

Das finden eines Grunds zum glücklich sein, heißt nicht direkt den Sinn gefunden zu haben. Viele Menschen im heutigen Alltag, vor allem in der Arbeitswelt zeigen eine Abwendung vom „Grund zum glücklich sein“ auf. Erklärt werden kann diese Abneigung durch den Willen zur Lust.

„Wovon der Mensch zutiefst und zuletzt durchdrungen ist, ist weder der Wille zur Macht, noch ein Wille zur Lust, sondern ein Wille zum Sinn.“10 Und auf Grund sei- nes Willens zum Sinn ist der Mensch darauf aus, Sinn zu finden und zu erfüllen. Bei Sinn suchenden oder unglücklichen Menschen aber wird dieses primäre Stre- ben gleichsam abgebogen in ein direktes Streben nach Glück, in den Willen zur Lust. Dieser Wille muss eine Nebenwirkung erfüllten Sinns, wird somit jedoch zum alleinigen Inhalt und Gegenstand der Aufmerksamkeit. In diesem Maße jedoch, verliert der Mensch den Grund zur Lust aus den Augen und sie vergeht.

[...]


1 Vgl. Frankl, V. (1977): Trotzdem Ja zum Leben sagen, S.200.

2 Vgl. Vesely, F. 2012 (Internetquelle), Stand: 07.05.2015.

3 Vgl. Lukas, E. (2004): Sehnsucht nach dem Sinn, S.51.

4 Vgl. Lukas, E. (2004): Sehnsucht nach dem Sinn, S.51.

5 Vgl. Lukas, E. (2011): Der Schlüssel zu einem sinnvollen Leben, S.29.

6 Frankl, V. (2008): Psychotherapie für den Alltag, S.11.

7 Frankl, V. (2008): Psychotherapie für den Alltag, S.11.

8 Vgl.: Frankl, V. (2005): Ärztliche Seelsorge, S. 71.

9 Vgl.: Anker, H. 2011 (Internetquelle), Stand: 08.05.2015.

10 Frankl, V (o.A): Der Mensch vor der Frage nach dem Sinn, S. 101.

Ende der Leseprobe aus 12 Seiten

Details

Titel
Grundantreiber nach Viktor Frankl. Das Finden eines individuellen Lebenssinns
Hochschule
Hochschule Heilbronn, ehem. Fachhochschule Heilbronn
Note
1,7
Autor
Jahr
2015
Seiten
12
Katalognummer
V323825
ISBN (eBook)
9783668230330
ISBN (Buch)
9783668230347
Dateigröße
411 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Viktor Frankl, Grundantreiber, Führungskompetenz
Arbeit zitieren
Tanja Lehrer (Autor:in), 2015, Grundantreiber nach Viktor Frankl. Das Finden eines individuellen Lebenssinns, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/323825

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