Vögel im Winter: Die Amsel und die Körperteile eines Vogels (1. Klasse Heimatkunde / Sachunterricht, Grundschule)


Unterrichtsentwurf, 2016

19 Seiten, Note: 1

Natalie Abel (Autor:in)


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Klassensituation
1.1 Beschreibung der Lerngruppe
1.2 Klassenklima
1.3 Sozialer Entwicklungsstand
1.4 Sprachliches Ausdrucksvermögen der Schüler
1.5 Klassenraumgestaltung und Sitzordnung
1.6 Eingeführte Regeln und Rituale
1.7 Bekannte Sozialformen und Methoden

2. Sachanalyse

3. Einordnung in den Bildungsplan
3.1 Die Bildungsstandards für das Fach Heimat- und Sachunterricht
3.2 Die Bildungsstandards für das Fach Deutsch
3.3 Die Bildungsstandards für das Fach Mathematik
3.4 Eingliederung in die Unterrichtseinheit

4. Didaktische Analyse
4.1 Strukturskizze
4.2 Erläuterung der Strukturskizze
4.2.1 Stundenbeginn
4.2.2 Einstieg und Erarbeitungsphase I
4.2.3 Erarbeitungsphase II
4.2.4 Ergebnissicherung
4.2.5 Abschluss

5. Literaturverzeichnis
5.1 Literaturangaben
5.2 Quellenangaben

6. Anhang
6.1 Visualisierung des Tafelbildes zu Beginn der Erarbeitungsphase I
6.2 Visualisierung des fertiggestellten Tafelbildes
6.3 Mögliche Darstellung einer ausgestopften Amsel
6.4 Gruppen-Puzzle in Erarbeitungsphase II

1. Klassensituation

1.1 Beschreibung der Lerngruppe

Die Klasse 1b der Grundschule X besteht aus insgesamt zweiundzwanzig Schülerinnen und Schülern (SuS)1, davon sind zehn Mädchen und zwölf Jungen. In dieser Klasse befinden sich überwiegend Kinder mit Migrationshintergrund, deren Eltern aus islamisch- geprägten Ländern stammen. Drei SuS sprechen kaum Deutsch, da sie erst seit einem kurzen Zeitraum in Deutschland leben oder ihre Eltern kein Deutsch sprechen. Obwohl X die erste Klasse zum zweiten Mal durchläuft, sind seine Sprachkenntnisse sehr mangelhaft und er schafft es nur schwer sich verständlich auszudrücken. X hingegen spricht selten, dennoch traut sie sich mit einiger Hilfestellung Wörter nachzusprechen und bearbeitet ihre Aufgaben selbstständig, in ihrem eigenen Arbeitstempo. X hingegen ist ein aufgewecktes Kind, dass sich viel traut, aber Aufgabenstellungen oder Anweisungen nicht auf Anhieb versteht. Sie nickt zwar und bejaht die Erklärung verstanden zu haben, kann diese aber nicht wiederholen. Während andere SchülerInnen beginnen zu arbeiten, sitzt sie regungslos und verträumt auf ihrem Platz. X, ein kroatisch-stämmiger Junge, der erst seit einem halben Jahr in Deutschland lebt, spricht kein einziges Wort Deutsch und sieht einen stillschweigend an, sobald man ihn anspricht. Ich habe ihn zunächst als einen ruhigen und unsicheren Jungen kennengelernt, der im Unterricht oft in Tränen ausbrach und sich nur schwer beruhigen ließ. Dennoch wurde er von ein paar Mitschülern freundlich und besonders herzlich aufgenommen. Diese helfen ihm bei Aufgabenstellungen und Arbeitsaufträgen während des Unterrichts und verbringen ihre Hofpause mit ihm, sodass er nie alleine ist. Nun jedoch und bereits zwei Wochen vor den Winterferien, erlebe ich ihn als einen sehr fröhlichen Jungen, stets mit einem kleinen Lächeln im Gesicht, welcher eigenständig auf mich und seine Mitschüler zugeht. Durch kleine Gesten und einfache, ihm bekannte Wörter, versteht er direkt was zu tun ist und freut sich über ein Lob wie „toll“ und „super“. In der individuellen Sprachförderung erweist er sich als ein sehr wissbegieriger Schüler, der sowohl visuell als auch auditiv lernt. Das Lesen und Schreiben von Buchstaben und das Benennen von Gegenständen fällt ihm leicht, dennoch nennt er diese nur nach Aufforderung der Lehrkraft. Fragen beantwortet er nach längerer Überlegung mit „Ja“ oder „Nein“ bzw. einem Nicken oder Kopfschütteln. Er meldet sich hin und wieder freiwillig im Plenum, wirkt jedoch stark verunsichert, sobald er aufgerufen wird und verstummt deshalb. Sein Sitzplatz befindet sich in der Nähe des Lehrerpults, sodass Lehrkräfte während des Unterrichtens stets ein Auge auf ihn werfen können. Häufig versuche ich ihn durch einfach formulierte Aufgabenstellungen in das Unterrichtsgeschehen im Plenum miteinzubeziehen und ihn zum Mitmachen anzuregen. Seit dem 21. Januar hat sich die Klasse 1b um eine weitere Schülerin namens X erweitert. Leider ist uns an der Schule nichts genaueres über sie bekannt, da es aufgrund fehlender Deutsch- oder Englischkenntnissen der Eltern, keinerlei Verständigungsmöglichkeiten gibt. Wir wissen nicht wie alt sie ist oder ob sie bereits in Rumänien die Schule besuchte.

1.2 Klassenklima

Ich habe die SchülerInnen der Klasse als sehr ruhig und liebenswürdig kennengelernt.

Meinen Unterrichtsstunden sind sie oftmals leise und interessiert gefolgt und haben ihn mit ihren eigenen individuellen Beiträgen, Ideen und Mitteilungen bereichert, sodass ich als Lehrkraft indirektes Feedback erhielt und motiviert wurde, meine anfängliche Sicherheit unbeachtet zu lassen. Kleinere Störungen treten dennoch in längeren Plenumsphasen auf, während einige SchülerInnen (zu) viel beizutragen haben und andere SchülerInnen wenig Interesse zeigen. Auch bei längerem Aufräumen der Sitzplätze oder Stationen nach Arbeitsphasen kommt es zu Unruhen untereinander. Das liegt daran, dass die Bewegungsfreiheit der Kinder für eine bestimmte Zeit durch Sitzen im Sitz- oder Stuhlkreis eingeschränkt wurde oder sie sich beim Aufräumen gegenseitig zur Schnelligkeit animieren, sodass Hektik und Chaos entstehen und sie letztlich zu Störungen führen können.

1.3 Sozialer Entwicklungsstand

Die SuS begegnen mir offen und neugierig. Sie haben keinerlei Berührungsängste oder Furcht auf Lehrkräfte oder ihre Mitschüler zu zugehen, um sie etwas zu fragen. Ich kann besonders in freien Arbeitsphasen erkennen, dass sich die SuS gegenseitig mit einer herzlichen Hilfsbereitschaft gegenüber stehen und manchmal sogar gegen den Willen des anderen helfen wollen, um diesen Schüler im nach hinein vor „Bloßstellung“ der Lehrkraft zu bewahren. Kleinere Diskussionen aufgrund von Neckereien oder fehlender Schreib- und Malutensilien, lassen sich in wenigen Minuten, durch das gezieltes Nachfragen der Lehrkraft klären und besänftigen.

1.4 Sprachliches Ausdrucksvermögen der Schüler

Da einige SuS einen Migrationshintergrund haben und deren Eltern kaum bis gar nicht Deutsch mit ihnen sprechen, drücken sich die meisten Kinder einfach und wenig wortgewandt aus. Einige SuS tun sich schwer, ein geeignetes Wort zum Ausdruck zu bringen.

1.5 Klassenraumgestaltung und Sitzordnung

Der Klassenraum der Klasse 1b befindet sich gegenüber des Hauptgebäudes, in einem kleinen Pavillon, am anderen Ende des Schulhofes.

Der Klassensaal ist mit einfachen Holzstühlen und Schultischen ausgestattet. Die Schultische sind zu vier großen Gruppentischen zusammengestellt, die sich aus drei Einzeltischen zusammensetzen und mit jeweils fünf bis sechs Schülern besetzt sind. Die Platzierungen der Tische fungieren in Erarbeitungs- und Sicherungsphasen als vier Teams, sodass die SchülerInnen lernen, gemeinsam Lernstoff und Materialien zu bearbeiten und durch Teamwork, zu einem Gesamtergebnis zu gelangen. Die Sitzplätze sind so positioniert, dass der Blick der Schüler zentral auf die große Klapptafel und das Lehrerpult fällt. Häufig eingesetzte Medien sind ein älterer Tageslichtprojektor (OverheadProjektor, kurz OHP) und eine Klapptafel.

1.6 Eingeführte Regeln und Rituale

Den SuS sind einige Regeln und Rituale innerhalb ihrer Klasse vertraut. Darunter fallen das alltägliche Begrüßungsritual mit einem Guten-Morgen-Lied, welches die Klasse gemeinsam zu Beginn der ersten Schulstunde singt.

Ständige Unterrichtsstörungen werden mithilfe eines „Bestrafungssystem“ in Form einer Smileyampel („grün, gelb, rot“) gezügelt und störende SuS namentlich mit einer dafür vorgesehenen Holzklammer festgehalten. Die „Ampel“ hängt für alle SuS gut sichtbar an einer Wand, in Nähe des Lehrerpults, so dass die entsprechende Lehrkraft direkt Gebrauch davon machen kann. Zu Beginn des Schultages befindet sich die gesamte Klasse mit ihren Holzklammern auf „grün“. „Störenfriede“ wandern von „grün“ auf „gelb“. Dies sorgt oftmals zeitgleich für Ruhe und weist andere SchülerInnen darauf hin, bei eigenen Störungen selbst auf „gelb“ zu gelangen. Schüler, die sich innerhalb der Schulwoche den Regeln entsprechend vorbildlich verhalten, erhalten zur Belohnung einen Sticker. Gerät ein Schüler dennoch auf das rote Licht der Smileyampel, bekommt er eine Mitteilung an die Eltern, in das dafür vorgesehene „Mitteilungsheft“, welches er immer in seinem Schulranzen parat liegen hat. Diese Mitteilung erfolgt in Form eines vorgefertigten Zettels mit einer Unterschrift der Lehrkraft, der am darauffolgenden Tag mit einer Unterschrift eines Elternteils, mit in die Schule zu bringen ist. Weitere Mitteilungen an Erziehungsberechtigte erfolgt bei Zuspätkommen in die Schule und Vergessen der Hausaufgaben.

Rituale werden auch innerhalb von Unterrichtsphasen vonseiten der Lehrkraft angewandt. Beginnt die Lehrkraft wiederholt zu klatschen, ahmt die gesamte Klasse das Klatschen nach, verschränkt ihre Arme zu „Brezelarmen“ und wendet ihren Blick zur Lehrerin. Die SchülerInnen werden aufgefordert ihren Platz aufzuräumen und angefangene Arbeitsblätter einzuheften. Jede Tischgruppe besitzt ebenfalls einen Zuständigen, der sich um das Einsammeln der Hausaufgaben und Materialien kümmert. Dieser zuständige Schüler wird als „Hausaufgabenchef“ bezeichnet. Nach einem von der Lehrerin gezählten Countdown, ertönt das sanfte Klingen der Triangel. Die Klasse verstummt und wartet auf weitere Arbeitsanweisungen. Sind Arbeitsblätter zu bearbeiten, werden sie zunächst vom zuständigen „Austeildienst“ an die gesamte Klasse verteilt. Um Unterrichtsphasen nicht unterbrechen oder gar stören zu müssen, befindet sich in Nähe der Klassenraumtür eine Toilettenampel. SuS dürfen sich ohne Meldungen zur Toilette begeben und vermerken ihre Abwesenheit mithilfe der Ampel.

[...]


1 gendergerechte Schreibweise für Schülerinnen und Schüler

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Details

Titel
Vögel im Winter: Die Amsel und die Körperteile eines Vogels (1. Klasse Heimatkunde / Sachunterricht, Grundschule)
Hochschule
Pädagogische Hochschule Heidelberg
Note
1
Autor
Jahr
2016
Seiten
19
Katalognummer
V323385
ISBN (eBook)
9783668236189
ISBN (Buch)
9783668236196
Dateigröße
5325 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
vögel, winter, amsel, körperteile, vogels, klasse, heimatkunde/sachunterricht, grundschule, unterrichtsentwurf, thema
Arbeit zitieren
Natalie Abel (Autor:in), 2016, Vögel im Winter: Die Amsel und die Körperteile eines Vogels (1. Klasse Heimatkunde / Sachunterricht, Grundschule), München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/323385

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