Barrieren bei der Umsetzung und mögliche Lösungsansätze zur Überwindung. Ein Modell zum Wissensmanagement


Hausarbeit, 2016

16 Seiten, Note: 2,7

Maxim Rhein (Autor:in)


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung

2 Definitionen
2.1 Wissen
2.2 Wissensarten
2.3 Wissensmanagement

3 Ein Modell zum Wissensmanagement
3.1 Der wissenstheoretische Ansatz nach I. Nonaka & H. Takeuchi
3.2 Explikation von implizitem Wissen
3.2.1 Barrieren und Hindernisse
3.2.2 Mögliche Lösungsansätze

4 Fazit und Reflexion

Literaturverzeichnis

1 Einleitung

Wissen bildet heutzutage eine der wichtigsten Säulen beim Erfolg von Organisationen. Auf- grund des starken technischen Wandels der Produkte und Dienstleistungen und des immer globaler orientierten Wettbewerbs sind Organisationen gezwungen, die Säule Wissen als zu- sätzlichen Produktionsfaktor neben Arbeit, Boden und Kapital heranzuziehen. Die Beteili- gung des Wissens an der Wertschöpfungskette eines Unternehmens liegt bei bis zu 60 % (vgl. Jaspers 2008, S. 1). Dieser „neue Produktionsfaktor“ soll dabei genauso steuerbar sein wie die bestehenden, sodass sich das Wissensmanagement als eine der wichtigsten Aspekte in Bezug auf Organisationserfolg erweist.

Diese Ausarbeitung hat dabei das Ziel, die Grundlage zur organisationalen Wissenssteuerung aufzuzeigen. Dazu wird zunächst der Fokus auf der Bestimmung von Definitionen für Wissen einschließlich seiner Arten, sowie dem Wissensmanagement liegen. Beim Wissensmanage- ment sollen sowohl individuelle als auch organisationale Aspekte Berücksichtigung finden, da das individuelle Wissen die Basis für organisationales Wissen ist, was folglich noch ausge- führt wird. Den Hauptteil dieser Ausarbeitung bildet die Darstellung des wissenstheoretischen Ansatzes nach I. Nonaka & H. Takeuchi (1997), um ein Exempel für ein konzeptionell- theoretisches Modell zu schildern. Der Abschluss des Hauptteils setzt sich aus der Visualisie- rung der Barrieren bei der Umsetzung des Wissensmanagements und möglichen Lösungsan- sätzen bei der Überwindung dieser zusammen.

In einem abschließenden Fazit wird der Verlauf dieser Ausarbeitung einer kritischen Reflexion unterzogen, um Schwierigkeiten und Herausforderungen aufzudecken. Außerdem wird ein Resümee in Zusammenhang mit der Intention dieser Ausarbeitung gezogen.

2 Definitionen

Die Aufgabe, eine geeignete Definition für den Begriff Wissensmanagement zu finden, birgt in der aktuellen Literatur eine große Herausforderung, da eine Vielzahl von Definitionen für diesen Begriff vorhanden sind. Beim Vergleich der Definitionen stellt sich jedoch heraus, dass sie im Wesentlichen analoge Aspekte aufweisen und lediglich das Ausmaß an Speziali- sierung eine Diskrepanz aufweist. Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf einem bewussten und systematischen Umgang mit der organisationalen Wissensbasis, unter Zuhilfenahme organisa- tionsumfassender Methoden und Strategien zur Schaffung einer lernenden oder intelligenten Organisation (vgl. Probst et al. 2010, S. 23 f.; Reinmann-Rothmeier et al. 2001, S.18; Willke 2001, S. 39). Um für den Verlauf dieser Ausarbeitung eine adäquate Grundlage zu schaffen, wird im Folgenden das Wissensmanagement näher beleuchtet, wobei vorab dessen Wortbestandteil Wissen einschließlich seiner Arten betrachtet und definiert wird. Diese Definitionen bilden das Fundament für diese Ausarbeitung.

2.1 Wissen

Bei der Begriffsbestimmung des Terminus Wissen herrscht in der Wissenschaft eine breit gefächerte und langwierige Diskussion. Auf der einen Seite dieses Diskurses positionieren sich die konkurrierenden Vorstellungen in Bezug auf die Wissensdisziplinen und auf der anderen Seite finden sich die konkurrierenden Darstellungen in Abhängigkeit der intradisziplinären Paradigmenwahl ein (vgl. Katenkamp 2011, S. 41).

Die Verknüpfung von Zeichen, Daten und Informationen und die anschließende Hinzuzie- hung von Kontext stellt die Entstehung von Wissen dar (vgl. Mescheder & Sallach 2012, S. 9). Diese Herausbildung von Wissen zeigt einen interdisziplinären Ansatz, der sich über ver- schiedene Ebenen erstreckt. Die unterste Ebene bildet die Vielzahl an Symbolen und Zeichen, die unter Zuhilfenahme der Syntax geordnet werden, sodass daraus Daten generiert werden (vgl. ebd., S. 11). Diese sind wiederum die Grundlage, um Fakten objektiv zum Ausdruck zu bringen. Darüber hinaus lassen sich Daten sowohl qualitativ als auch quantitativ erheben und haben eine zweckgebundene Funktion. Damit aus den Daten Informationen entstehen, müssen diese in Bezug auf ihren Zweck in einem Kontext gesehen werden (vgl. ebd.). Dies bedeutet, dass dem Empfänger der Informationen die Bedeutung und der Erkenntnisgewinn bezüglich einer Problem- und Handlungssituation dargelegt werden. Am Ende dieses Verarbeitungspro- zesses steht das Wissen, das sich durch die kognitive Verkettung von Informationen heraus- stellt. Um auf eine Situation mit angemessen Handeln reagieren zu können, muss ein Indivi- duum die vorhandenen Informationen erwerben, sortieren, deuten und kategorisieren (vgl. Broßmann & Mödinger 2011, S. 12; Gehle 2006, S. 23 f.; Probst et al. 2010, S. 15 f.). Das Resultat dieses vielschichtigen Prozesses ist das Wissen, das definiert wird als „die Gesamt- heit der Kenntnisse und Fähigkeiten, die Individuen zur Lösung von Problemen einsetzen. Dies umfasst sowohl theoretische Erkenntnisse als auch praktische Alltagsregeln und Hand- lungsweisungen“ (Probst et al. 1997, S. 44).

Parallel zur Handlungsorientierung nimmt die Personengebundenheit des Wissens eine bedeu- tende Rolle ein, sodass Wissen eng mit der Individualität einhergeht (vgl. Mescheder & Sallach 2012, S. 10). Aufgrund dessen kann die Verarbeitung und Übermittlung von Daten und Informationen relativ unabhängig geschehen, wohingegen die Entstehung von Wissen sich in Abhängigkeit von persönlichen Erfahrungen, Wertevorstellungen und Lebensverläufen vollzieht (vgl. Schmiedel-Blumenthal 2000, S. 84). Diese Definition ist einer starken Personenzentrierung ausgesetzt, sodass sie für die Analyse von Wissen in Organisationen nicht adäquat ist. Daher wird das Wissen im Folgenden in seinen verschiedenen Dimensionen betrachtet, um dem Kontext Organisation gerecht zu werden.

2.2 Wissensarten

Wie bereits zu Beginn dargestellt, existiert eine Vielzahl an Definitionen für den Terminus Wissensmanagement, sodass auch ein breites Spektrum an Entstehungskontexten gegenwärtig ist. Um die organisatorische Wissensbasis zu fokussieren, ist eine Möglichkeit die Differen- zierung zwischen individuellem und kollektivem Wissen. Wichtig ist in diesem Zusammen- hang die Aufteilung in implizites und explizites Wissen. Diese Trennung der Elemente ist aus der Perspektive des Wissensmanagements von großer Relevanz (vgl. Heisig & Orth 2005, S. 19).

Das implizite Wissen ist in Bezug auf Erfahrungen und Handlungen personengebunden, wo- bei diese von individuellen Vorstellungen, Werten und Empfindungen geleitet werden (vgl. Nonaka & Takeuchi 1997, S. 18 f.). Das Bedeutende dabei ist, dass das implizite Wissen im Erfahrungs- und Handlungskontext eines Individuums verankert ist, sodass deren Darstellung und Artikulation nicht formal zum Ausdruck kommen kann (vgl. ebd.). Das implizite Wissen lässt sich weiter untergliedern in kognitive und technische Dimensionen. Die technische Komponente bezieht sich dabei auf die unabdingbaren Wissensbestanteile, die zum Ausfüh- ren von Handlungen vorhanden sein müssen, wohingegen der kognitive Bestandteil die Wert- vorstellungen des Individuums beinhaltet (vgl. ebd., S. 72 f.). Ein konkretes Exempel für im- plizit vorhandenes Wissen ist das Erlernen des Fahrradfahrens, das in einer bestimmten Stati- on des Lebens erlernt wird und für den weiteren Verlauf abrufbar ist. Der Fahrradfahrer ist jedoch nicht in der Lage, den separaten Bestandteilen, bestehend aus Motorik, Sensorik und kognitiver Verarbeitung, jeweils einen Namen zu geben und diese zu kommunizieren (vgl. Nonaka & Takeuchi 1997, S. 77 f.). Der Verarbeitungsprozess vollzieht sich instinktiv, ob- wohl das hierfür genutzte Wissen nicht abrufbar ist.

Das explizite Wissen ist die konträre Dimension zum impliziten Wissen und daher als abruf- bares, nicht personengebundenes Wissen vorhanden. Diese Wissensbestandteile, die als Daten oder Wörter bewahrt werden, können ohne Hindernisse systematisiert, organisiert und transfe- riert werden. Das explizite Wissen findet ebenfalls eine Untergliederung in Verstandeswissen, sequenzielles Wissen und theoretisches Wissen und steht in engem Zusammenhang mit der objektiven Sichtweise (vgl. ebd., S. 8; ebd., S. 73). Ein Beispiel für das explizite Wissen ist das Erlernen einer Grammatik, bei dem der Aufbau und die Verwendung eines Wortes sowohl in geschriebener als auch in gesprochener Sprache objektiv gespeichert werden. Außerdem ist das Wissen über die Grammatik situationsunabhängig und dadurch jederzeit für jeden ver- wendbar.

In der Wissenschaft ist ein Zwiespalt bezüglich der Gegenüberstellung von implizitem und explizitem Wissen vorhanden. Polanyi (1969, S. 144) deutet auf die Parallelität und Interaktion der beiden Wissensformen hin, obwohl der Zugang zum impliziten Wissen laut heutigem Stand nur unbewusst und latent möglich ist. Zum Zeitpunkt der Artikulation von implizitem Wissen, findet eine Überführung dieser Wissensform in explizites Wissen statt (vgl. Schreyögg & Geiger 2003, S. 14; Geiger 2006, S. 85 f.). Für den weiteren Verlauf dieser Ausarbeitung werden die beiden Wissensdimensionen als konträr betrachtet, um sich dem aktuellen wissenschaftlichen Diskurs anzuschließen.

Wie zu Beginn dieses Kapitels erwähnt, erfolgt eine weitere Unterscheidung der Wissensdi- mensionen nach Lam (2000, S. 491 ff.) in individuelles und kollektives Wissen. Individuelles Wissen ist wie anfangs erwähnt „die Gesamtheit der Kenntnisse und Fähigkeiten, die Indivi- duen zur Lösung von Problemen einsetzen. Dies umfasst sowohl theoretische Erkenntnisse als auch praktische Alltagsregeln und Handlungsweisungen“ (Probst et al. 1997, S. 44).

Das kollektive Wissen entsteht durch eine Vernetzung der Individuen, die über individuelles implizites Wissen verfügen. Auf diese Weise entstehen zwei Arten von Wissen. Das verteilte Wissen und das gemeinsame Wissen. Die erste Variante entwickelt sich durch die Zusam- mensetzung der individuellen Wissensbestände innerhalb einer Organisation. Letztere Varian- te entsteht durch den Aufbau des Wissens durch die einzelnen Organisationsakteure (vgl. Völker et al. 2007, S. 62).

Die Betrachtung der vorangegangenen Wissensdimensionen mit seinen weiteren Untergliede- rungen zeigt, dass auch für diese Begriffe eine große Vielfalt vorhanden ist. Um für den wei- teren Verlauf dieser Ausarbeitung eine adäquate Definition dieser Begriffe als Grundlage zu verwenden, wird die Definition von Gehle (2006, S. 34) herangezogen: „Wissen, gestützt auf Daten und Informationen, bezeichnet die Gesamtheit der Kenntnisse und Fähigkeiten, die Individuen zur Lösung von Problemen einsetzen. Es umfasst sowohl theoretische Erkenntnis- se als auch praktische Alltagsregeln und Handlungsanweisungen.

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Ende der Leseprobe aus 16 Seiten

Details

Titel
Barrieren bei der Umsetzung und mögliche Lösungsansätze zur Überwindung. Ein Modell zum Wissensmanagement
Hochschule
Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
Note
2,7
Autor
Jahr
2016
Seiten
16
Katalognummer
V323233
ISBN (eBook)
9783668245037
ISBN (Buch)
9783668245044
Dateigröße
722 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
barrieren, umsetzung, lösungsansätze, überwindung, modell, wissensmanagement
Arbeit zitieren
Maxim Rhein (Autor:in), 2016, Barrieren bei der Umsetzung und mögliche Lösungsansätze zur Überwindung. Ein Modell zum Wissensmanagement, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/323233

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