Neue Medien und Neurodidaktik


Seminararbeit, 2004

17 Seiten, Note: sehr gut


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einführung

2. Begriffsbestimmung Neue Medien

3. Begriffsbestimmung Neurodidaktik

4. Begriffsbestimmung Lernen

5. Lernen mit Neuen Medien
5.1. Multimedia und Lehrbuch
5.2. Multimedia und Neurodidaktik
5.3. Kontra Lernsoftware

6. Fazit

7. Quellen:

8. Bezugsmedien:

1. Einführung

Neue Medien und Neurodidaktik sind jeweils zwei neu entstandene Begrifflichkeiten der letzten Jahre bzw. der letzten Jahrzehnte, die zunächst einmal nichts miteinander verbindet.

Anfänglich sind somit die Begrifflichkeiten als auch der Kontext zu klären, mit dem im Folgenden gearbeitet wird.

Da der Begriff Neue Medien eine Fülle von elektronischen Medien und Anwendungsmöglichkeiten subsumiert, wird dieser nachfolgend einzuschränken und zu konkretisieren sein.

Danach wird untersucht, inwiefern sich aus der Neurodidaktik tatsächliche oder zweifelhafte Präferenzen für den Einsatz Neuer Medien im Bildungsbereich ergeben.

Es soll also kritisch sondiert werden, in welchem Bezug Erkenntnisse der modernen Neurophysiologie in Hinblick auf Lernen zu lernorientierten Neuen Medien stehen, bzw. inwieweit lernorientierte Neue Medien von den Erkenntnissen der Neurophysiologie partizipieren könnten.

2. Begriffsbestimmung Neue Medien

Der Begriff „Medien“ steht im Allgemeinen für Transferträger von Informationen. Diese Transferträger von Informationen können Sprache, Schrift, Bild und Ton et cetera sein, der Terminus Medien wird heute jedoch vielfach auf technische Kommunikationswege bezogen.

Eine Klassifizierung von Medien kann nach dem Schema Primärmedien, Sekundärmedien und Tertiärmedien erfolgen, wobei Primärmedien ohne technische Hilfsmittel auskommen (z. B. Theater), Sekundärmedien auf Emittentenseite

Technik verwenden (Printmedien), und Tertiärmedien sowohl auf Sender- als auf Rezipientenseite auf Technik angewiesen sind (Beispiel: CD-ROM).

Der Begriff Neue Medien verdankt seine Genese der rasanten Entwicklung der Computertechnik und ist nach obiger Klassifizierung den Tertiärmedien zuzuordnen.

„Mit dem Auftreten neuer Technologien im Bereich der Kommunikationsmittel ist in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, verstärkt seit den siebziger Jahren, der Begriff „neue Medien” in Umlauf gekommen, als eine Sammelbezeichnung vor allem für kabeltechnisch ermöglichte Telekommunikation und für optisch-elektronische Formen der Informationsspeicherung und –wiedergabe (…).“[1]

Mit der Verbreitung immer preisgünstigerer Computer in den Haushalten, mit dem Vormarsch des PCs also, wurden auch neue Medienmöglichkeiten kreiert bzw. möglich.

Neben Printmedien, neben Radio und Fernsehen, setzte jetzt der Siegeszug von CD-ROM und E-Mail ein.

Am PC konnten nun verschiedene Wahrnehmungsmöglichkeiten kombiniert werden: Sowohl das geschriebene Wort als Text als auch das gesprochene Wort als Ton konnten ebenso dargestellt werden wie Musik, Bilder und Filme.

Der Begriff Multimedia war geboren, der durch die Einfluss- und Wahlmöglichkeiten des Benutzers, wie und was er wann rezipieren wollte, zur interaktiven Multimedia evolvierte.

Diese interaktive, multimediale Form der Neuen Medien stellte sich als nicht nur interessant für Unterhaltungszwecke, sondern auch für Lehr- und Lernvorhaben heraus. Es wurden neue Termini für diese Medienformen generiert, die wir als Edutainment und Infotainment kennen.

Die Elemente Unterhaltung und Wissensvermittlung werden hier also verbunden; man ist versucht, von einem unterhaltsamen Lernen in Zusammenhang mit interaktiven, informationszentrierten Multimedia-Produkten zu sprechen. Das Angebot aus dieser Produktpalette spezifiziert sich nach Altersgruppen und Interessensgebieten; die Qualitäten sind extrem unterschiedlich.

Darüber hinaus kristallisierte sich zusehends das Potenzial der Neuen Medien für die diversen institutionalisierten Bildungszweige heraus und bekam somit gesellschaftspolitische Dimensionen. Exemplarisch sei hier nur an die Initiative „Schulen ans Netz“ erinnert, sowie an das „Förderprogramm Neue Medien in der Bildung“ des Bundesforschungsministeriums in Höhe von knapp 400 Mio. DM.[2]

Es bildeten sich verschiedene Formen des Lernens mit Neuen Medien aus, beispielhaft seien hier nur interaktive Lern-CD-ROMs als Schulbuchergänzung, Teleteaching und E-Learning erwähnt.

Im Zusammenhang mit der Untersuchung zu Neuen Medien und Neurodidaktik muss der Begriff Neue Medien eingegrenzt und aus dem vorhandenen Möglichkeitsspektrum ein Fragment konkretisiert werden, da sonst bei der Fülle der Neuen Medien und ihrer Einsatzmöglichkeiten eine unzulässige Pauschalisierung in bezug auf neurodidaktische Aspekte auftreten könnte.

Im Folgenden wird also im Zusammenhang mit Neuen Medien der Einsatz von lernorientierten Multimedia CD-ROMs gemeint sein, die noch spezifischer (und exemplarisch) in der Anlage „Bezugsmedien“[3] aufgeführt sind.

3. Begriffsbestimmung Neurodidaktik

Die Neurodidaktik befasst sich mit dem Transfer von aktuellen neurophysiologischen Erkenntnissen in Lehr- und Lernsituationen, ist jedoch nicht als eigenständige Disziplin zu verstehen, da der Begriff noch sehr neu und keineswegs unumstritten ist.

In den letzten Jahren ist es aufgrund eines fulminanten Fortschritts bei der Entwicklung diagnostischer Techniken, die auch in der Hirnforschung eingesetzt werden konnten, zu einem erheblichen Erkenntnisgewinn bezüglich der Funktionen und Leistungen des Zentralnervensystems gekommen.

Neben verbesserten Elektroenzephalografiemöglichkeiten (EEG) und nuklearmedizinischer Szintigrafie ist es insbesondere die funktionale Magnetresonanztomografie (fMRT) sowie die funktionale Positronenemissinstomografie (fPET), die erheblich verbesserte und detailliertere Einblicke in das Funktionieren des Gehirns zulassen.

So ist die neurophysiologische Forschung heute in der Lage, mit großer Genauigkeit einem lebenden menschlichen Gehirn beim Denken und Fühlen unter experimentellen Bedingungen zu zuschauen.

Plötzlich waren unter anderem auch die Vorgänge im Gehirn beim Lernen und Erinnern beobachtbar und ließen sich „kartografieren“ und dynamisch darstellen.

Die Neurowissenschaftler konnten aus diesen Kenntnissen eine neurophysiologische Theorie des Lernens entwickeln.

Schließlich lag es bei diesem Wissensschub der Hirnforschung von Seiten der Neurowissenschaftler nahe, nach praktischen Anwendbarkeiten zu suchen.

Doch die Erkenntnisse der Neurobiologie wurden auch von Pädagogen rezipiert, die jetzt ihrerseits nach fruchtbaren, praktischen Konsequenzen fragten.

Die Diskussion um die Neurodidaktik und ihre Anwendbarkeit hält nach wie vor ungebrochen an; das Interesse an dieser Thematik ist sowohl von Neurowissenschaftlern als auch Pädagogen sehr groß.

In dieser Arbeit wird der Begriff der Neurodidaktik im Sinne eines neurophysiologischen Lernen des Gehirns verstanden, also als biologische Grundlage jenes multifaktoriellen, komplexen Prozesses, den wir als Lernen bezeichnen.

[...]


[1] Microsoft Encarta Enzyklopädie 2004 (CD-ROM)

[2] „Förderprogramm Neue Medien in der Bildung“, BMBF, BMBF Publik 2000

[3] S. 19, ausgewählte, exemplarische Software in Form von Multimedia CD-ROMs

Ende der Leseprobe aus 17 Seiten

Details

Titel
Neue Medien und Neurodidaktik
Hochschule
Europa-Universität Flensburg (ehem. Universität Flensburg)  (Allgemeine Pädagogik)
Veranstaltung
Seminar Medienwissenschaft
Note
sehr gut
Autor
Jahr
2004
Seiten
17
Katalognummer
V32228
ISBN (eBook)
9783638329996
ISBN (Buch)
9783640859078
Dateigröße
558 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Neue, Medien, Neurodidaktik, Seminar, Medienwissenschaft
Arbeit zitieren
Frank Christian Petersen (Autor:in), 2004, Neue Medien und Neurodidaktik, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/32228

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Titel: Neue Medien und Neurodidaktik



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