Dow-Theorie und Charttechnik zur Aktienanalayse


Hausarbeit, 2003

20 Seiten, Note: 1,7


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

1. Einleitung

2. Definition Chart

3. Die Dow-Theorie
3.1. Die Indizes diskontieren alles
3.2. Der Markt hat drei Trends
3.3. Primäre Trends verlaufen in drei Phasen
3.4. Die Indizes müssen einander bestätigen
3.5. Das Volumen muss des Trend bestätigen
3.6. Ein Trend besteht solange, bis es definitive Signale gibt, dass er sich umkehrt

4. Verschiedene Arten von Charts
4.1. Linienchart
4.2. Balkenchart
4.3. Point & Figure Chart
4.4. Candlestick Chart

5. Trend und Formationen
5.1. Unterstützung und Widerstand
5.2 Trendlinie
5.3 Trendkanal
5.4 Umkehrformationen
5.5 Bestätigungsformationen

6. Fazit

Literaturverzeichnis

Erklärung zur Hausarbeit gemäß § 26 Abs. 6 DiplPrüfo

Abbildungsverzeichnis

1 Linienchart

2 Balkenchart

3 Point & Figure Chart

4 Candlestick Chart

5 Kopf-Schulter-Umkehrformation

6 Symmetrisches Dreieck

7 Aufsteigendes Dreieck

8 Absteigendes Dreieck

9 Flagge

10 Wimpel

11 Keil

1. Einleitung

Das ständig wachsende Interesse der Privatanleger an Aktien wurde auch durch die jahrelang steigenden Kurse ausgelöst, die im Boomjahr 2000 gipfelten. Doch die anschließenden Kursstürze zerstörten das Vertrauen in die Börse und die Annahme ständig steigender Kurse.

Gerade dieser Börsensturz und das Ende des Neuen Marktes, wodurch riesiges Vermögen vernichtet wurde, wirft die Frage auf, in welche Aktien man investieren soll. Weiterhin hat jeder Anleger das Problem, den richtigen Zeitpunkt für Kauf und Verkauf der Aktie herauszufinden. Es bedarf also eines geeigneten Mittels der Aktienanalyse. Weitestgehend dienen dem Anleger zur Einschätzung seiner Aktienanlage Daten und Erfahrungen der Vergangenheit als Grundlage. Die sogenannte Fundamentalanalyse berücksichtigt volkswirtschaftliche oder firmenbezogene Daten und Fakten. In Zeiten schlechter Börsenlage, in denen die Analyse mittels fundamentaler Daten jedoch häufig versagt, scheint die nähere Betrachtung der Charttechnik sinnvoll.

Die Charttechnik ist in Europa und somit auch in Deutschland noch relativ unbekannt. Während diese Art der Aktienanalyse in den USA schon lange eine anerkannt Methode ist, fristete sie bei uns lange Zeit ein Schattendasein und wurde fast ausschließlich von Experten angewandt. Aus diesem Grund habe ich mich mit dem Thema der Charttechnik beschäftigt.

In dieser Arbeit wird zunächst die Charttechnik und sein Werkzeug – der Chart - kurz definiert. Anschließend wird die Dow-Theorie – die Grundlage der Charttechnik - vorgestellt. Weiterhin die verschiedenen Charttypen beschrieben bevor ich zum Abschluss auf die Analysemöglichkeiten näher eingehe.

2. Definition Charttechnik

Bei einem Chart handelt es sich um eine graphische Darstellung von Kursverläufen, die vor allem auf dem Aktienmarkt zur Gewinnung von Kursprognosen verwendet wird. Für die Prognose orientiert sich die Charttechnik – auch als technische Analyse bezeichnet - ausschließlich an der vergangen Kursentwicklung, da sie von einem Zusammenhang zwischen vergangenen und zukünftigen Kursen ausgeht.[1]

Fundamentale Daten einer Aktie – Grundlage der Fundamentalanalyse - berücksichtigt die Charttechnik nicht, Kosten- und Gewinnentwicklung eines Unternehmens bleiben ebenso unbeachtet wie volkswirtschaftliche Daten.[2]

3. Die Dow-Theorie

Grundlage der heutigen Charttechnik sind die Ideen von Charles Dow, die er in Artikeln für das Wall Street Journal Ende des 19. Jahrhunderts veröffentlichte. Dow wendete seine Theorien auf zwei von ihm geschaffenen Aktienindizes an, den Eisenbahn-Index und den Industrie-Index. Seine Ideen lassen sich jedoch auf alle Aktienindizes anwenden.[3] Die Dow-Theorie enthält folgende sechs Kernaussagen:

3.1 Die Indizes diskontieren alles

Damit wollte Dow ausdrücken, dass im Kurs bereits alle relevanten Informationen enthalten sind. Alle Faktoren, die Einfluss auf Angebot und Nachfrage haben, werden von den Märkten reflektiert.[4]

3.2 Der Markt hat drei Trends

Gemäß Dow zeichnet sich ein Aufwärtstrend durch steigende Gipfel und Täler aus, jeder Hochpunkt liegt also höher als der vorherige Hochpunkt und jeder Tiefpunkt liegt höher als der vorherige Tiefpunkt. Analog dazu liegen in einem Abwärtstrend alle Hochpunkte und Tiefpunkte tiefer als ihre Vorgänger. Er unterteilte die Trends in drei Arten, den primären Trend, den sekundären Trend und den tertiären Trend. Dow verglich die Trends mit Ebbe und Flut, Wogen und kleineren Wellen.[5]

Beim primären Trend handelt es sich um eine langanhaltende Aufwärtsbewegung oder Abwärtsbewegung. Er repräsentiert Ebbe und Flut und weist eine Dauer von einem Jahr oder länger auf.

Der sekundäre Trend ist eine Korrekturphase des primären Trends, vergleichbar mit Wogen. Er erstreckt sich über einen Zeitraum von wenigen Wochen bis zu mehreren Monaten und korrigiert die Kurse um bis zu 2/3 der vorangegangen Trendbewegung.

Die kleineren Wellen werden durch den tertiären Trend ausgedrückt. Hierbei handelt es sich um kurzfristige Kursbewegungen innerhalb des sekundären Trends. Der tertiäre Trend dauert maximal drei Wochen.[6]

3.3 Primäre Trends verlaufen in drei Phasen

Das Hauptaugenmerk legte Dow auf den primären Trend, den er in drei Phasen unterteilte:

Die erste Phase wird als Akkumulationsphase bezeichnet, in der die cleveren und informierten Investoren trotz abwärtsgerichtetem Trend kaufen. Obwohl schlechte Stimmung unter den Marktteilnehmern herrscht, gehen sie davon aus, dass der Markt die schlechten Daten bereits verarbeitet hat und spüren einen Aufschwung .

Es folgt die Phase der öffentlichen Beteiligung, zu deren Beginn die Kurse schnell steigen und sich die Wirtschaftsdaten verbessern. Immer mehr trendorientierte Anleger beteiligen sich am Kauf.

Als Distributionsphase wird die letzte Phase bezeichnet. Sie zeichnet sich durch großes Interesse der Öffentlichkeit aus, geprägt von positiven Nachrichten und Fakten. Während nun auch Kleinanleger investieren, beginnen die cleveren Investoren ihre Anteile zu verkaufen. Die Distributionsphase leitet das Ende eines aufwärtsgerichteten primären Trends ein.[7]

3.4 Die Indizes müssen einander bestätigen

Bezogen auf den Industrie- und den Eisenbahnindex ging Dow davon aus, dass das Signal eines Bullen- oder Bärenmarktes nur dann gültig ist, wenn beide Indizes dasselbe Signal geben. Kommt nur von einem Index ein Signal, hat das nach Dows Auffassung keine Bedeutung. Zwar müssen nach seiner Ansicht die Signale nicht gleichzeitig, jedoch zeitnah gegeben werden.[8]

3.5 Das Volumen muss den Trend bestätigen

Das Handelsvolumen eines Marktes war in Dows Überlegungen nur ein zweitrangiger, aber wichtiger Bestätigungsfaktor von Kauf- oder Verkaufsignalen. Der Umsatz steigt demnach bei einem primären Aufwärtstrend, wenn die Kurse steigen und verringert sich bei fallenden Kursen. In einem primären Abwärtstrend steigt der Umsatz, wenn die Kurse fallen und nimmt bei steigenden Kursen ab.

Entscheidende Signale für einen Trend sind in der Dow-Theorie jedoch die Kursbewegungen, der Umsatz ist nur ein unterstützender Faktor.

3.6 Ein Trend besteht solange, bis es definitive Signale gibt, dass er sich umkehrt

Diese Aussage geht auf ein physikalisches Gesetz der Bewegung zurück. Ein Objekt in Bewegung tendiert dazu, in Bewegung zu bleiben, bis durch externe Kräfte ein Richtungswechsel verursacht wird. Das Ende eines Primärtrends zu erkennen ist eine der schwierigsten Aufgaben der Charttechnik. Groß ist die Verwechslungsgefahr zwischen einer Korrektur durch einen sekundären Trend innerhalb eines primären Trends und einem neu beginnenden primären Trend. In diesem Zusammenhang ist die letzte Aussage der Dow-Theorie als Warnung zu verstehen, erst bei eindeutiger Bestätigung auch tatsächlich von einem Trendwechsel auszugehen.[9]

4. Verschiedene Arten von Charts

Für die Darstellung der Kursverläufe gibt es verschiedene Arten von Charts, von denen die vier wichtigsten nachstehend erläutert werden. Mit Ausnahme des Point & Figure Charts bestehen alle Charts aus einer vertikalen Kursachse und einer horizontalen Zeitachse. Die Kursachse kann entweder in einem arithmetischen oder einem logarithmischen Maßstab dargestellt werden. Beim arithmetischen Maßstab entsprechen gleiche Abstände auf der senkrechten Kursachse gleichen Beträgen. Beim logarithmischen Maßstab dagegen entsprechen gleiche Abstände gleichen prozentualen Änderungen. Während beim arithmetischen Maßstab eine Verdoppelung des Kurses von 5 auf 10 den gleichen Abstand auf der Skala einnimmt wie ein Anstieg des Kurses von 70 auf 75, wird beim logarithmischen Maßstab die entsprechende prozentuale Änderung berücksichtigt. Viele Analysten tendieren aufgrund der genannten Vorteile mittlerweile zur logarithmischen Darstellung.[10]

[...]


[1] vgl. Grill, W./Gramlich, L./Eller, R. (1996) S. 354

[2] vgl. Möller, H. W. (1998) S. 146

[3] vgl. Edwads, R.D./Magee, J. (1976) S. 13

[4] vgl. Sambul, N.J. (1995) S. 41

[5] vgl. Murphy, J.J. (2000) S. 43

[6] vgl. Goldberg, J. (1990) S. 48

[7] vgl. Murphy, J.J. (2000) S. 44

[8] vgl. Goldberg, J. (1990) S. 51

[9] vgl. Murphy, J.J. (2000) S. 45-47

[10] vgl. Edwards, R.D./Magee, J. (1976) S. 10-11

Ende der Leseprobe aus 20 Seiten

Details

Titel
Dow-Theorie und Charttechnik zur Aktienanalayse
Hochschule
HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst - Fachhochschule Hildesheim, Holzminden, Göttingen
Note
1,7
Autor
Jahr
2003
Seiten
20
Katalognummer
V32181
ISBN (eBook)
9783638329651
Dateigröße
628 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Charttechnik
Arbeit zitieren
Florian Sandrock (Autor:in), 2003, Dow-Theorie und Charttechnik zur Aktienanalayse, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/32181

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