Österreichische Alternativmusik anhand von "Der Nino aus Wien"


Facharbeit (Schule), 2015

24 Seiten


Leseprobe


Inhalt

1 Abstract

2 Vorwort

3 Einleitung

4 Die Entstehung der Band
4.1 Allgemeines
4.2 Zu den Personen
4.2.1 Stefan Redelsteiner
4.2.2 Raphael Sas
4.2.3 Paul Schreier
4.2.4 David Wukitsevits
4.2.5 Nino Mandl
4.3 Die Gründung der Band

5 „Down in Albern" und „Schwunder" im Vergleich
5.1 „Down in Albern"
5.1.1 Tracklist
5.1.2 Mitwirkende
5.1.3 Zum Titel
5.1.4 „Mein Erstes Gedicht" als Beispiel
5.2 „Schwunder"
5.2.1 Tracklist
5.2.2 Mitwirkende
5.2.3 Zum Titel
5.2.4 „Plurabelle" als Beispiel
5.3 Die Entwicklung von „Der Nino aus Wien" zwischen den Alben

6 Die Verbindungen der Mitglieder in der Szene
6.1 Krixi, Kraxi und die Kroxn
6.2 David Hebenstreit
6.3 Skero
6.4 Worried Man & Worried Boy
6.5 pauT
6.6 Wanda
6.7 mob
6.8 Raphael Sas (Solo)
6.9 Ernst Molden

1 Abstract

Sowohl die alternative als auch die deutschsprachige Musikszene in Österreich erlebt nach der Ära des „Austropop" eine Renaissance. Von Vorarlberg mit „HMBC" bis ins Burgenland, in dem „Ja, Panik" ihre Wurzeln haben, von Bands wie „Bilderbuch", die speziell die Jugend ansprechen, bis hin zu Urgesteinen der Musik wie das Quartett Ernst Molden, Willi Resetarits, Walther Soyka und Hannes Wirth, die 2013 mit „Ho Rugg" ein wohlgeformtes Dialektalbum erschufen.

Für meine vorwissenschaftliche Arbeit habe ich „Der Nino aus Wien" als Beispiel gewählt, da die Band viele dieser Aspekte verbindet. Erstens ist und bleibt Wien das Zentrum der österreichischen Musik. Zweitens vereint das Label „Problembärrecords" nicht nur Künstler und Künstlerinnen aus verschiedenen Genres, es schafft sogar den Bogen von der „Worried Men Skiffle Group" bis in die Gegenwart und spricht damit alle Generationen an. Und nicht zuletzt haben die deutschen Texte von Nino Mandl etwas Poesie in sich, was ihm nicht zu Unrecht den Ruf eines österreichischen Bob Dylan verschaffte.

2 Vorwort

Ich bedanke mich bei allen Personen, die mir mit ihren schriftlichen Erinnerungen und anderen Dokumenten die wichtigste Quelle für diese Arbeit lieferten. Namentlich sind dies: David Wukitsevits, Raphael Sas, Julia Reuter, Stefan Redelsteiner, Nino Mandl, David Hebenstreit und Wolfgang Kühn.

3 Einleitung

Die vorliegende vorwissenschaftliche Arbeit beschäftigt sich mit der Wiener Band rund um den Singer-Songwriter Nino Mandl. In den meisten Presseberichten wird jener als einzelne Person oft als „Der Nino aus Wien" bezeichnet. In folgender Arbeit jedoch bezieht sich der Name „Der Nino aus Wien" auf die gesamte Band rund um den genannten Künstler. Diese Entscheidung beruht darauf, dass in den aktuellen Alben als Urheber für den Text Nino Mandl, als Urheber für die Musik aber „Der Nino aus Wien" genannt wird. Weiters ist dieser Definition des Namens auch von allen derzeitigen Mitgliedern der Band in einem gemeinsamen, persönlichen Gespräch am 9. Mai 2014 zugestimmt worden. Bei diesem ersten Treffen wurde auch vereinbart, über Email in Kontakt zu bleiben, um die für eine (vor)wissenschaftliche Arbeit nötigen Informationen aus erster Hand zu bekommen. Den genauen Wortlaut der Emails, die einen Großteil meiner Quellen ausmachen, sowie einige Audiodateien finden Sie in digitaler Form auf der beigefügten CD.

„Alternativ" ist ein weiterer Ausdruck, der zu Missverständnissen führen kann. Die Verwendung im Titel der Arbeit soll darauf hindeuten, dass - unabhängig vom Genre - Österreichische Musik im Mittelpunkt steht, die nicht von Sony BMG, Universal, EMI oder Warner, den „Majors", sondern von so genannten „Indie-Labels" verlegt wird. Ich erachte diese Musik als alternativ, weil Künstler und Künstlerinnen so ihre eigenen Ideen verwirklichen können, ohne eine Einschränkung durch Produzenten und Produzentinnen zu erfahren, deren Ziel ein Produkt ist, das möglichst oft und von möglichst vielen Menschen gekauft/gehört wird.

4 Die Entstehung der Band

4.1 Allgemeines

Die derzeitige Besetzung der Band entstand nach einigen Monaten der Personalrochaden während der Aufnahmen zum Album „Down in Albern" (Problembär Records, 2009) und besteht aus: Nino Mandl (Gesang, Gitarre), Paul Schreier (Bass, Klarinette, Gesang; bekannt unter den Namen „pauTi van pauTipauT", „pauT" oder „pauTi"), Raphael Sas (Gitarre, E-Piano, Ukulele, Gesang) und David Wukitsevits (Schlagzeug, Perkussion, Gesang). Die Gründungsgeschichte hängt eng mit der Gründung des Labels „Problembär Records" zusammen, nicht zuletzt weil der Geschäftsführer und Manager Stefan Redelsteiner selbst kurz mitspielte.

4.2 Zu den Personen

4.2.1 Stefan Redelsteiner

Stefan Redelsteiner wurde am 23.11.1982 in Wien geboren. Im Alter von 7-8 Jahren wurde er Beatles- und in weiterer Folge Musikfan. Später - mit etwa 14 Jahren - entwickelte er wachsendes Interesse für Alternative-Musik wie zum Beispiel die britische Rockband „Oasis" und beginnt selbst Gitarre zu spielen, was ihm aber laut eigenen Angaben „mehr schlecht als recht" (Redelsteiner, Stefan: „Re: Aw: Vorwissenschaftliche Arbeit über "Der Nino aus Wien"" und Anlage „Stefan Redelsteiner". (25.09.2014)) gelingt. Nach dem Schulabschluss und Zivildienst versuchte er sich in den Studien Theater-, Film- und Medienwissenschaften, Publizistik und Anglistik, wurde aber nie glücklich damit und ließ es schließlich ganz sein. Er konzentrierte sich auf seine musische Laufbahn als Gitarrist und Songwriter in verschiedenen Bands, die einen kleinen Bekanntheitsgrad nie überschritten. Er merkte, dass er zu oft eine, seinem musikalischen Können nicht entsprechende, Alphaposition einnahm und beschloss nach seiner Trennung von der Postrock Band „Slon" gemeinsam mit einem ehemaligen Kollegen aus eben jener Band das Label „Wunderbär Records" zu gründen. Nach einem Markenschutzstreit mit UNICEF, dessen Maskottchen „Tobs Wunderbär" heißt, benannten sie ihr Label in das heutige „Problembär Records" um. (vgl. Redelsteiner, Stefan:

„Re: Aw: Vorwissenschaftliche Arbeit über "Der Nino aus Wien" " und Anlage „Stefan Redelsteiner". (25.09.2014))

4.2.2 Raphael Sas

Raphael Sas wurde am 12. August 1983 in Wien geboren, wo er auch aufwuchs. Seine Familie ist sehr musikalisch, weshalb er schon früh durch gemeinsames Singen und Musizieren gefördert wurde. Als Zehnjähriger begann er weitgehend autodidaktisch Gitarre zu erlernen, wobei ihn zu dieser Zeit die „Beatles, Beach Boys, Elton John, Michael Jackson, Queen, Wolfgang Ambros [und] Georg Danzer" (Sas, Raphael (2015): „Re: Arbeit über Der Nino aus Wien " und Anlage „Raphael Sas". (13.01.2015)) beeinflussten.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Während seiner Schullaufbahn im Gymnasium nahm er vereinzelt Gesangs- und Klavierstunden, wobei die Gitarre aber sein Hauptinstrument blieb. Mit 16 Jahren begann er eigene Songs zu schreiben und gründete seine erste Band. Als Vorbilder kamen „Radiohead, Blur, Oasis, Bob Dylan, Doors, Kinks, Beatles. Später auch Tocotronic, Die Sterne, ..." (ebd.) dazu.

Nach seiner Matura 2001 begann er ein Philosophiestudium, das er aber bald abbrach, woraufhin er Gelegenheitsjobs nachging und als Singer/Songwriter auftrat. 2006 gründete er gemeinsam mit Patrick Sischka einen Probenraum bzw. ein Aufnahmestudio im Alberner Hafen, in dem viele der Alben von „Problembärrecords" aufgenommen werden sollten.

Stefan Redelsteiner machte ihn 2007 mit Nino Mandl bekannt, der gerade am Aufbau einer Band war.

Neben seiner Karriere als Musiker ist er seit 2008 „freier Mitarbeiter und Stimme bei Radio Ö1" (ebd.), wo er in verschiedensten Sendungen und Beiträgen spricht, oder sie moderiert, wie zum Beispiel „Guten Morgen Österreich", „Ö1 Klassiknacht" oder „Matinee". (vgl. ebd.)

4.2.3 Paul Schreier

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 2: pauT

Paul „pauT" Schreier wurde am 21. Juli 1983 als erstes von insgesamt vier Geschwistern in Wien geboren. Seine Mutter Constanze Schreier ist von Beruf Krankenschwester, sein Vater Andreas Schreier ist Krankenpfleger. Seine Kindheit und Jugend verbrachte er in Baden bei Wien, im Alter von sechs Jahren begann er Blockflöte zu erlernen, die er mit elf Jahren gegen eine Klarinette austauschte. Sein Vater ist „ambitionierter Schlagzeuger, [...] so hatte pauT lange Zeit ein Drumset in seinem Zimmer zum Trommeln" (Schreier, Paul (2014): „Re: email interview" und Anlage „Paul Schreier". (20.09.2014)). Schon in früher Kindheit war pauT „fasziniert von Entertainern, die die Blicke tausender auf sich ziehen konnten". (ebd.) Als Vierjähriger beantwortete er die Frage, was er denn werden wolle, mit: „,Wenn ich einmal groß bin, dann werd ich der Kasperl'". (ebd.) Durch das Fernsehen wurde er mit den beindruckenden Bildern der „Beatle-Mania" vertraut und beschloss mit zwölf Jahren, autodidaktisch Gitarre zu erlernen. Zu seinem 13. Geburtstag erhielt er seine erste E-Gitarre und ein Jahr später entdeckte er das Bassspielen für sich, das er sich ebenfalls im Selbststudium beibrachte.

Kurze Zeit später (1998) legte pauT mit 15 die Aufnahmeprüfung am Konservatorium der Stadt Wiener Neustadt für die Vorbereitungsklasse Konzertfach Klarinette erfolgreich ab. „1999 gründete er seine erste Band „Nasty Crew", die sich später in „WESTPOL" umbenennen sollte und im Raum Baden sehr populär wurde." (ebd.)

Nach der Matura konzentrierte sich pauT auf die Musik und startete 2001 das reguläre Konzertfach-Studium für Klarinette und ein Jahr später zusätzlich das Jazz-Studium für Bass, ebenfalls in Wiener Neustadt. Ergänzend belegte er noch IGP-Studien (Studien für Instrumental- und Gesangspädagogik) für Klarinette und Bass.

2006 schloss pauT die Studien Klarinette-IGP und Bass-Jazz-IGP ab, ein Jahr später folgten die Abschlüsse der Studien Klarinette-Konzertfach und Jazz-Bass. Seit 2009 studiert pauT an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien (MDW) Popularmusik Bass Masterstudium. (vgl. ebd.)

4.2.4 David Wukitsevits

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 3: David Wukitsevits

David Wukitsevits wurde am 20.02.1989 - ein Jahr vor seiner Schwester - in Baden bei Wien geboren. Seine Kindheit und Jugend verbrachte er in Hennersdorf bei Wien und Wien, vor allem im 23. Bezirk, wo er im Alter von 14 Jahren auf Grund des stets vorhandenen Musikinteresses begann, Schlagzeugunterricht zu nehmen.

Mit 18 beendete er seine schulische Laufbahn und begann nach dem Absolvieren des Zivildienstes, Germanistik zu studieren, was er kurze Zeit später wieder verwarf und durch ein Studium in Theater-, Film- und Medienwissenschaften ersetzte. Zu dieser Zeit begann er auch mit Bands in Wien aufzutreten, wobei die Post-Rock Band „Slon" besonders hervorzuheben ist, da er mit dieser das erste Mal auf Tournee ging und dort auch auf Stefan Redelsteiner traf.

(vgl. Wukitsevits, David (2014): „RE: der nino aus wien anlage " und Anlage „David Wukitsevits". (20.09.2014)).

4.2.5 Nino Mandl

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 4: Nino Mandl

Nino Mandl wurde am 22. Mai 1987 in Nussdorf im 19. Wiener Gemeindebezirk (Döbling) geboren und wuchs an einem See in Hirschstetten im 22. Wiener Gemeindebezirk (Donaustadt) auf. Sein Vater besitzt eine Siebdruckerei im Keller des eigenen Hauses, seine Mutter ging verschiedenen Berufen (zum Beispiel Eisdielenbesitzerin) nach und hilft in der Siebdruckerei des Vaters. Er hat einen um zweieinhalb Jahre älteren Bruder, mit dem er sich die Leidenschaft des Schreibens teilt. In ihrer Kindheit verfassten sie Unmengen an Texten, wobei Nino Mandl schon damals grßes Interesse an Phantasiewelten zeigte.

Mit etwa zehn Jahren entdeckte er den Fußball für sich und spielte in den folgenden sieben bis acht Jahren auf allen Positionen: „Ich war am Anfang einfach im Mittelfeld verloren, dann war ich plötzlich ein guter Stürmer, [...] und wurde dann ein Tormann und am Ende ein Abwehrspieler" (Mandl, Nino (2014): „Nino Mandl" [Audiofile] TC 4:00) Die Verbundenheit mit der populären Ballsportart bleibt bis in die Gegenwart erhalten und spiegelt sich auch in seinen Werken wider (Siehe 5.1.2.5: Zum Titel: ) oder in einzelnen Versen von Liedern wie „Um Noch Was Zu Beweisen", „Am Heißesten Tag Des Sommers" und „Bäume" („Der Nino aus Wien": „Bäume", Problembärrecords, 2014)

Ein weiteres Motiv, das sich durch seine ganzen Texte zieht, ist James Joyces Roman „Finnegans Wake". Mandl meinte dazu in einem Interview: „Ich weiß zwar nicht, wie es [Finnegans Wake] sich auf meine Musik auswirkt, aber es hat etwas mit mir gemacht." (http://www.falter.at/falter/2011/11/01/drogen-die-machen-doch-nur-aerger/ Zugegriffen am 13.09. 2014 um 19:34). Im Album „Schwunder" ist der Einfluss besonders zu spüren, so heißt etwa ein Lied „Finnegans Wake" und ein anderes „Plurabelle" (siehe: 5.2.4.3 Analyse/Interpretation des Textes)

Sein Interesse für Musik war immer schon vorhanden und äußerte sich zunächst im aufmerksamen Radiohören. Als Achtjähriger hörte er dann zum ersten Mal den Titel „In My Life" der britischen Popband „The Beatles" und war so berührt, dass er aus Freude weinte.

[...]

Ende der Leseprobe aus 24 Seiten

Details

Titel
Österreichische Alternativmusik anhand von "Der Nino aus Wien"
Autor
Jahr
2015
Seiten
24
Katalognummer
V321203
ISBN (eBook)
9783668670846
ISBN (Buch)
9783668670853
Dateigröße
1243 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
österreichische, alternativmusik, nino, wien
Arbeit zitieren
Max Haunschmidt (Autor:in), 2015, Österreichische Alternativmusik anhand von "Der Nino aus Wien", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/321203

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