Pompeius und das erste Triumvirat


Facharbeit (Schule), 2015

13 Seiten, Note: 10 Punkte


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung

2 Aufstieg des Pompeius
2.1 Die Anfänge
2.2 Pompeius im Osten

3 Aufstieg Caesars

4 Das erste Triumvirat
4.1 Bildung des Triumvirats
4.2 Auswirkungen des Triumvirats
4.3 Zusammenbruch des Triumvirats

5 Fazit

Literaturverzeichnis

1 Einleitung

Der Bürgerkrieg zwischen Pompeius und Caesar ist wohl einer der bekanntesten Themenbereiche der römischen Geschichte, weswegen wohl die meisten die Annahme haben, dass Caesar und Pompeius bereits seit frühester Zeit erbitterte Feinde waren. Doch ist dies tatsächlich so oder verband die beiden sogar zuerst eine Freundschaft, die sich allmählich in einen offenen Konflikt entwickelte?

In meiner Hausarbeit möchte ich mich intensiver mit dem ersten Triumvirat auseinandersetzen, welches in der Forschungsliteratur, gemessen an seiner von mir zugesprochenen Bedeutung eine eher geringere Bedeutung einnimmt. Dabei halte ich es allerdings für unerlässlich die (politischen) Aufstiege der zwei bedeutendsten Partner des Triumvirats vorzustellen. Durch welche Ereignisse kamen Pompeius und Caesar zu der Macht, die sie innehatten und welche besonderen individuellen Fähigkeiten verhalfen ihnen dabei? Dabei richte ich noch genauer den Fokus auf Pompeius, da zu Caesar bereits wesentlich mehr Forschungsliteratur vorliegt. Weiterhin möchte ich erarbeiten, ob es eine federführende Person innerhalb dieses „Bündnisses“ gab und wenn ja, wie sich dies kennzeichnete. Die Rolle des dritten Partners im Bunde, Crassus, erwähne ich aufgrund des Umfangs und seiner im Vergleich zu Pompeius und Caesar unbedeutenderen Rolle, lediglich am Rande.

Weiterhin ist es eine spannende Frage, welche Ziele und Vorstellungen die beteiligten Personen von der Bildung des Triumvirats hatten und welche Vorteile sich sich jeweils davon versprachen. Handelte es sich außerdem um ein Bündnis zum Wohle der Republik oder lediglich zum Nutzen eines jeden selbst?

Weiterhin muss untersucht werden, welchen Charakter das Triumvirat besaß, wie es überhaupt zustande kam und welche Auswirkungen es auf den Verlauf der Geschichte hatte, bevor es letztlich sein Ende fand.

2 Aufstieg des Pompeius

2.1 Die Anfänge

Pompeius wuchs bereits in frühester Jugend mit dem Kriegshandwerk und militärischer Begeisterung und gründlicher Schulung auf. Zu begründen ist dies wohl an seinem Vater Pompeius Strabo, der sich im Bundesgenossenkroieg als Konsul auszeichnete und darüber hinaus Feldherr war. Pompeius Strabo hielt sich in den Jahren der Revolution mehrheitlich neutral und versuchte eine Versöhnung der streitenden Parteien zu erzwingen. Allerdings geriet er durch diese Haltung selbst in das Visier der Streitführer, starb eines natürlichen Todes und ließ seinen Sohn in dieser brenzligen Lage zurück. Pompeius entwich dieser Situation und hielt sich in den folgenden Jahren aus Rom fern und hielt sich im Picenerland auf, welches sich an der Ostküste Italiens befindet. In der Rückkehr Sullas erkannte er für sich selbst die Chance, an Einfluss und Macht zu gewinnen. Daher bezog er eindeutig Partei für Sulla und unterstützte diesen mit militärischen Mitteln seines Vaters, welche Sulla gut gebrauchen konnte. Sulla erzielte mit der tatkräftigen Unterstützung Pompeius’ große Siege in Sizilien und Afrika im Rahmen der Bürgerkriege. Pompeius fiel bereits zu diesem Zeitpunkt mit Anfang zwanzig Jahren durch sein großes Selbstbewusstsein und seine Zielstrebigkeit auf, Eigenschaften, welche kennzeichnend für seinen weiteren Lebenslauf sein sollten. Die Tatsache, dass Pompeius in diesem jungen Alter bereits das Kommando über militärische Truppen führte, auch wenn dies ohne außerordentliche Ermächtigung und Amtsqualifikation geschah, war eine Seltenheit in der römischen Geschichte.

Weiterhin erlangte er großen Ruhm durch die Bekämpfung des Sertorius, eines Militärtribuns und Statthalters der spanischen Provinzen, der sich vergeblich gegen Sulla und Pompeius stellte. Nach dem Sieg über Sertorius kehrte Pompeius ruhmvoll nach Rom zurück und forderte seine Bewerbung um das Amt eines Konsuls. Durch geschickte Verhandlungen und getroffene Arrangements gelang es ihm, zusammen mit Crassus im Jahr 70 v. Chr. zum Konsul gewählt zu werden. Bereits im Jahr 67 v. Chr. gelang ihm der nächste militärische Erfolg, nachdem er durch einen Volksbeschluss ein umfassendes Kommando zur Bekämpfung der Piraten erhielt, die bereits seit Jahren im Mittelmeer ihr Unwesen trieben und bis dato nicht besiegt werden konnten.1

2.2 Pompeius im Osten

Im Jahr 66 v. Chr. erhielt Pompeius auf Veranlassung des Volkstribunen Manilius, der in enger Verbindung mit Pompeius stand, eines neues Kommando über militärische Kräfte und den Auftrag, im asiatischen Osten Krieg gegen den Mithridates zu führen. Durch diese erfolgreichen Feldzüge im Osten gelang es ihm, in der römischen Bevölkerung sehr große Zustimmung und Bewunderung zu erlangen, welche sich durch durch den vom Volk gegebenen Beinamen „Der Große“ (Magnus) widerspiegelte. So war es ihm möglich in den ihm zugeteilten fünf Jahren eine Herrschaft im Osten zu errichten, welche auf großer militärischer Stärke und Unterstützung des Volkes fußte, welche in der damaligen antiken Welt seinesgleichen suchte. Seine errungene Macht stellt selbst diejenige des Sulla in den Schatten, welche dieser einst gegen Italien innehatte. Dies führte auf Seiten des Senats zu einiger Beunruhigung, da man ein zu starkes Aufbegehren des Feldherrn fürchtete, weswegen man der Rückkehr des Pompeius durchaus skeptisch gegenüberstand.

Nach der „Catilinarischen Verschwörung“2 erhoffte sich das römische Volk die Rückkehr Pompeius’, der Ende des Jahres 62 v. Chr. mit seinem Heer in Brundisium landete und zur Verwunderung aller sein Heer entließ. Zu diesem Zeitpunkt hätte er die Möglichkeit gehabt, die ungeordneten Verhältnisse in Rom zur Machtübernahme im eigenen Interesse zu nutzen, was er allerdings durch den Verzicht von Gewaltanwendung unterließ.

In Rom angekommen bat er nun im Rahmen seiner Abwicklung seines Kommandos im Osten um eine zivile Versorgung seiner ehemaligen Soldaten durch Landzuweisungen und die Bestätigungen seiner Verwaltung in den östlichen Provinzen. Obwohl diese Forderungen eigentlich keinerlei politischen Zündstoff boten, sondern als eher folgerichtig einzuordnen sind, weigerte sich die römische Politik, diese Forderungen umzusetzen und honorierte damit nicht die Friedseeligkeit Pompeius’. Diese Vorgehensweise musste von Pompeius wohl als Schikane wahrgenommen worden sein. Er schaffte es zwar in den Jahren 61 und 60 v. Chr., enge Vertraute in das Konsulat einzusetzen, dennoch konnte sein Anliegen nicht durchgesetzt werden, was für diesen und seine ehemaligen Truppen einer Demütigung gleichkam. Diese spannungsgeladene Ausgangslage sollte für den weiteren Verlauf der Geschehnisse entscheidend sein, da sich die Machthaber in Rom aufgrund politischer Nichtigkeiten einen mächtigen Feind in Person von Pompeius machten, dessen Einfluss und militärische Schlagkraft man eindeutig (noch) unterschätzte.

3 Aufstieg Caesars

Caesar wurde 102 oder 100 v. Chr. aus einem patrizischen Geschlecht stammend geboren und war somit in nahezu demselben Alter wie Pompeius. In der Jugendzeit Caesars lassen sich gewisse Parallelen zu Pompeius feststellen. So hatte der Bürgerkrieg der achtziger Jahre direkten Einfluss auf deren Entwicklung und Lebenslauf. Aufgrund der Verwandtschaft zählte man Caesar anfangs als Anhänger des Marius und Cinna und war deshalb im Zuge der Gegenrevolution Sullas dessen Verfolgungen ausgesetzt, welche er nur mit großem Glück und Mühe überlebte. Im Gegensatz vieler seiner Mitstreiter schlug er sich allerdings nicht auf die siegreiche Seite der Gegenrevolution, sondern blieb seinem Standpunkt treu und galt als manifester Gegner der Sullanischen Restauration. Caesar absolvierte in Kleinasien seinen Militärdienst und kehrte nach Sullas Tod nach Rom zurück und partizipierte direkt an der Opposition gegen die damaligen Machthaber. Aufgrund seiner Vergangenheit und seiner klaren politischen Positionierung, welche eine Seltenheit war und somit hoch angesehen wurde, war ebenfalls für jeden ersichtlich, wem gegenüber Caesar feindlich gesonnen war.

Als junger Senator sprach er sich für das Sonderkommando des Pompeius gegen die Piraten aus und unterstütze ebenfalls politisch dessen spätere Rückkehr nach Rom. Seine Unterstützung für Pompeius beruhte allerdings weniger auf Sympathie oder anderen Gründen, sondern vielmehr auf der Tatsache, dass Pompeius ebenfalls eine kritische Einstellung gegenüber dem Senat vertrat und somit ein potentieller Mitstreiter für seine Unternehmung war, den Senat zu stürzen. Die Unterstützung für Pompeius kann somit ganz eindeutig als berechnetes und teils egoistisches Vorgehen von Caesar eingestuft werden. Selbstverständlich bevorzugte es Caesar, höchstselbst den Senat zu stürzen einen Schlag gegen die Regierung durchzuführen, doch blieben ihm diese Möglichkeiten verwehrt, da man ihm keinen Zugang zu Sondervollmachten/-kommandos erlaubte, wie es beispielsweise Pompeius gelungen war, weshalb er zunehmend seinen Fokus darauf legte, wie er seine Ziele und mit welcher Unterstützung erreichen kann.

Wie bereits erwähnt gelang es Caesar im Jahr 60 v. Chr. zum Konsul für das Jahr 59 gewählt zu werden, allerdings stand er innerhalb dieser Zeit unter scharfer Überwachung der Optimaten3, welche dessen Befugnisse und Machtbereiche bestmöglich einzuschränken versuchten und ihm keinen Zugang zu militärischen Mitteln oder dem Einfluss von eigenen Provinzen zuließen.4

[...]


1 Vgl. Alfred Heuß, Römische Geschichte, 10. Auflage, Paderborn 2007, S. 194-196.

2 siehe: Heuß, Röm. Geschichte, S. 196-197.

3 Optimaten waren die Vertreter des konservativen Adels und strikte Verfechter des Senats.

4 Vgl. Heuß, Röm. Geschichte, S. 198 f. ; Michael Grant, Caesar. Genie-Eroberer-Diktator, Hamburg 1977, S. 44-48 ;Martin Jehne, Caesar, München 1977, S. 38 ff..

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Details

Titel
Pompeius und das erste Triumvirat
Note
10 Punkte
Autor
Jahr
2015
Seiten
13
Katalognummer
V321181
ISBN (eBook)
9783668205697
ISBN (Buch)
9783668205703
Dateigröße
507 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Pompeius, Caesar, Triumvirat, Rom, Römische Republik, Aufstieg Pompeius, Crassus
Arbeit zitieren
Martin Kliebe (Autor:in), 2015, Pompeius und das erste Triumvirat, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/321181

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