Zivilcouragiertes Handeln. Theoretische Aspekte und Praxisbeispiele


Seminararbeit, 2015

23 Seiten, Note: 2,3

Eva Wieser (Autor:in)


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Hinführung zur Thematik

2. Annäherung an den Begriff „Zivilcourage“
2.1 Definitorische Bestimmung
2.2 Formen zivilcouragierten Handelns
2.3 Orte und Träger von zivilcouragierten Handelns

3. Theoretische Aspekte
3.1 Entscheidungsprozess - von der Wahrnehmung bis zum Handeln
3.2 Was fördert, was hindert Zivilcourage?
3.2.1 Personale Einflussfaktoren
3.2.2 Soziale Einflussfaktoren
3.2.3 Biografische Einflussfaktoren
3.2.4 Orientierungsmuster
3.3 Übertragbarkeit auf Kinder und Jugendliche

4. Zivilcourage fördern: Demokratische Alltagspraxis und pädagogisches Handeln
4.1 Politisch-soziale und pädagogische Problemlagen
4.2 Ansätze zur Förderung der Zivilcourage in der Schule
4.2.1 Anerkennung und Strukturen
4.2.2 Ist Zivilcourage trainierbar?

5. Praxisbezug
5.1 Vorüberlegung
5.2 Konkrete Praxisbeispiele
5.2.1 Macht und Ohnmacht
5.2.2 Das Asch-Experiment
5.2.3 Das war brenzlig!
5.2.4 Zivilcourage üben!

6. Resümee

7. Literaturverzeichnis

I. Abbildungsverzeichnis

1. Hinführung zur Thematik

Einmal im Monat wird die Fernsehsendung Aktenzeichen XY ausgestrahlt, die ich mit großer Spannung und gleichzeitig mit Empörung verfolge. Darin werden regelmäßig Fälle gezeigt, in denen durch zivilcouragiertes Handeln Kriminalität entweder aufgedeckt oder vermieden werden konnte. In der heutigen Zeit werden wir häufig mit dem Begriff „Zivilcourage“ konfrontiert: durch die Nachrichten, den Radio- und Kinospots, Werbeplakate, die Schule etc. Bereits als Kind bekommt man von Zivilcourage zu hören, denn dadurch entsteht der Traum vom Superhelden und wie man im Traum selbst zu einem wird. Dieser Superheld ist jemand, der von allen bewundert und respektiert wird, zu dem alle aufblicken. Es ist jemand, der sich furchtlos Gefahren aussetzt und trotzdem als Gewinner herausgeht. Besonders durch die Herausforderung mit den hilfebedürftigen Asylanten kommt ein Wort wie „Zivilcourage“ erneut zum Tragen. Sämtliche Fragen haben mich schon immer beschäftigt, die auf die Problematik der Zivilcourage verweisen: Was bedeutet es konkret, zivilcouragiert in unserer Gesellschaft zu handeln? Leben wir heute in einer Ellenbogengesellschaft, die die Rücksicht auf andere nicht zulässt? Beobachten die Menschen lieber eine öffentliche Konfliktsituation und ignorieren diese, anstatt tatkräftig zu helfen? Welche Motive haben diese Menschen, die nur zum Zuschauer werden? Diese Einstellung kann nach dem Grundverständnis der Demokratie nicht akzeptiert werden und aus diesem Grund muss die Zivilcourage als politische Tugend wieder belebt werden.

Zunächst versuche ich mich dem Begriff der Zivilcourage definitorisch anzunähern, wobei ich auf die verschiedenen Formen, Orte und Träger zivilcouragierten Handelns eingehen werde. Um daran anzuschließen, widme ich mich wichtigen theoretischen Aspekten, wie dem Entscheidungsmodell von der Wahrnehmung bis zum tatsächlichen Eingreifen in eine Gefahrensituation. Daraufhin werden die Einflussfaktoren der Zivilcourage ausführlich behandelt, wobei unterschieden wird zwischen personalen, sozialen und biografischen Faktoren, sowie dem Orientierungsmuster. Diese theoretischen Aspekte im Allgemeinen werde ich auf die Kinder und Jugendlichen übertragen. Bevor geklärt wird, welche Ansätze es zur Förderung der Zivilcourage in der Schule gibt, werde ich die politisch-soziale und pädagogische Problemlage beleuchten, um die Notwendigkeit von Zivilcourage zu verdeutlichen. Letztendlich komme ich zu dem Schluss, dass die Trainierbarkeit von Zivilcourage möglich ist und, dass es unabdingbar ist, diese bereits in der Grundschule einzusetzen. Damit ein Überblick über die praktischen Methoden und Übungen nach dem Lesen meiner Arbeit vorhanden ist, stelle ich einige grundlegende Praxisübungen zu Zivilcourage vor. Abschließend beende ich die wissenschaftliche Arbeit mit einem kompakten Resümee, das meine Meinung und persönliche Zukunftsaussicht beinhaltet.

2. Annäherung an den Begriff „Zivilcourage“

Am besten nähert man sich dem Begriff über einige Alltagsbeispiele, um später die wissenschaftliche Definition genauer zu untersuchen. In der Umgangssprache beschreibt man Zivilcourage als eine Form der Hilfeleistung in besonderen Situationen. Ein Beispiel soll dies deutlich machen: Eine Lehrerin wird seit Wochen von Kollegen und Kolleginnen systematisch ignoriert – Gespräche enden, sobald sie das Lehrerzimmer betrifft, sie wird von gemeinsamen Unternehmungen ausgeschlossen, arbeitsbezogene Informationen werden ihr vorenthalten. Ein Kollege entschließt sich, diese Vorfälle einer Teamsitzung offen anzusprechen.1

2.1 Definitorische Bestimmung

Zivilcourage oder gleichbedeutend sozialer Mut ist ein bestimmter Typus demokratischen und sozialen Handelns, das sich in spezifischen Situationen in unterschiedlichen sozialen Kontexten und in der Öffentlichkeit vollzieht, indem einer Person (seltener eine Gruppe) freiwillig für die legitimen, primär nicht-materiellen Interessen und die personale Integrität vor allem anderer Personen aber auch des Handelnden selbst eintritt, und sich dabei an humanen und demokratischen Prinzipien orientiert.2 Zivilcourage ist keine Eigenschaft einer Person, sondern „nur“ eine Verhaltensweise. Zivilcouragiertes Handeln geschieht in Situationen, die charakterisiert sind durch ein Geschehen, das zentrale Wertüberzeugungen oder die Integrität einer Person verletzt. Es sind Konfliktsituationen, aus denen Handlungsdruck, aber auch Handlungsspielraum resultiert. Die Eigenschaften und Fähigkeiten, die Einstellungen, Wertorientierungen und Erfahrungen bilden „nur“ ein Potenzial, das in einem mutigem Akt wirksam wird. In der Konfliktsituation sind ein reales oder subjektiv wahrgenommenes Machtungleichgewicht zu erkennen, sowie Risiken, d.h. beim Eingreifen kann es zu negativen Konsequenzen kommen.3

Um den Begriff „Zivilcourage“ zu konkretisieren, bedingt es eine Abgrenzung zum Wort „Mut“. Mut beschreibt eine wertneutrale Tugend, die nicht ausschließlich für demokratische und soziale Zwecke eingesetzt werden kann.4 Damit geht das Verhalten über eine reine Hilfestellung, z.B. einen in eine Notlage geratenen Verwandte finanziell zu unterstützen oder einer älteren Dame die schwere Einkaufstasche zu tragen, hinaus.5 Derjenige, der zivilcouragiert handelt, setzt sich hingegen für demokratische und humane Werte, für legitime Interessen, für Interessen der breiten Allgemeinheit ein und ist in der Regel zu gewaltfreien Konfliktaustrag bereit. Zivilcourage ist ein wertorientiertes demokratisches Handeln und eine besondere Form öffentlichen Muts.6 Denn sich trotz persönlicher Risiken aktiv für die Durchsetzung humanitärer und demokratischer Werte einzusetzen, ist Zivilcourage, insbesondere dann, wenn man sich in einer Minderheitenposition befindet und mit seinem Verhalten gegen den Strom schwimmen muss.7 Die Abgrenzung der Begriffe liegt darin, dass nicht jedes mutige Verhalten mit Zivilcourage gleichzusetzen ist. Denn Mut ist ein umfassender, allgemeiner Begriff. Zivilcouragiertes Handeln bedingt Mut, aber Mut bedingt nicht Zivilcourage.8 Zivilcourage ist also ein Handlungstypus und nicht eine Eigenschaft der handelnden Person. Zum zivilcouragierten Handeln ist es nicht notwendig, ein (zivil-)couragierter Mensch zu sein oder über alle jene persönlichen Eigenschaften bzw. Fähigkeiten zu verfügen, die für ein derartiges Handeln unabdingbar sind, wie z.B. der Gemeinsinn, Empathie und Selbstsicherheit.9 Fakt ist, dass Zivilcourage für die Gesellschaft besonders wichtig ist, aber eine außerordentliche Herausforderung für jede Person darstellt. Immer wenn Politiker oder allgemein moralische Instanzen die Menschheit dazu auffordert, mehr Zivilcourage zu zeigen, dann fordern sie vom Individuum ein enorm komplexes Verhalten, das in bestimmten Wertüberzeugungen (z.B. soziale Verantwortung) vorhanden sein muss.10 Eine politisch-moralische Grundeinstellung ist dazu erforderlich und die Sichtweise, dass die Grund- und Menschenrechte als sicherndes Gut anzusehen sind und nicht als Rechte gegeben wurden.11 Zivilcourage wird in Alltagssituationen häufiger übersehen als in Extremsituationen, obwohl es in den vielfach übersehenen Alltagssituationen genau darum geht, diese Grund- und Menschenrechte zu schützen.12

2.2 Formen zivilcouragierten Handelns

Um die verschiedenen Formen und Arten zivilcouragierten Handelns zu erfassen, muss man differenzieren. Wichtig ist zunächst, wofür jemand eintritt: Tritt jemand für eine oder mehrere Personen auf? Sind sich diese Personen untereinander vertraut oder fremd? Handelt man für sich selbst oder für eine (Rechts-)Norm, für einen Wert, ein Ideal oder für eine „gute und gerechte Sache“? Grundsätzlich unterscheidet man drei Arten des Handelns mit Zivilcourage: Man greift zugunsten anderer ein, meist in unvorhergesehenen Situationen, in die man hineingerät und bei der man schnell entscheiden muss, was man konkret tut. Die zweite Art umfasst das „Sich-Einsetzen“. Man setzt sich meist ohne akuten Handlungsdruck für allgemeine Werte, für das Recht oder für die legitimen Interessen anderer ein, v.a. geschieht dies in organisierten Kontexten und Institutionen, häufig auch für eine größere Zahl an Personen, z.B. für Kollegen oder Betroffene. Die dritte Art des Handelns ist das „Sich-Wehren“ gegen akute Zumutungen und Angriffe z.B. gegen Gewalt, Mobbing oder sexuelle Belästigung. Das kann auch bedeuten, sich zu weigern, etwas moralisch oder rechtlich nicht Annehmbares zu tun. Im Vergleich zu den beiden vorhergehenden Handlungsarten können hier am ehesten die Bewahrung der eigenen Integrität, der Selbstbezug, die „Selbstsorge“ gegenüber der Fürsorge für andere dominieren.13

Unter Zivilcourage versteht man meistens, dass es eine dramatische Situation gibt (z.B. eine Belästigung, Gewalt), das spontan schnelles Handeln erfordert. Doch Zivilcourage ist nicht nur in einmaligen Not- und Bedrohungssituationen gefragt. Es kann sich auch um ein Geschehen handeln, das sich wiederholt. Konfliktpotenziale entstehen häufig erst allmählich, da sich der Handlungsdruck schrittweise aufbaut. Derartige Situationen findet man zum Beispiel am Arbeitsplatz, also in organisierten Kontexten, im öffentlichen, gesellschaftlichen und politischen Raum.

Zivilcourage ist ein freiwilliges, nicht durch Zwang oder Fremdbestimmung veranlasstes oder vorher genau festgelegtes Handeln. Man muss auch eine Chance sehen, wie man helfen kann oder wie man etwas an der Konfliktsituation verändern kann. Wer zivilcouragiert handelt, tritt entschieden ein für das, was für ihn „wahr“ ist.14 Diese Werte und Interessen müssen aber nicht zwanghaft mit der Gesellschaft übereinstimmen, man braucht nur an die sog. „Judenretter“ während dem zweiten Weltkrieg denken oder an den Flüchtlingshelfern in der DDR. Die Judenretter sind Personen, die in zwischen 1938 und 1945 versucht haben, jüdische Mitmenschen vor der Deportation zu bewahren. Sie gaben diesen Menschen Unterschlupf, beschafften ihnen falsche Papiere und Lebensmittelkarte etc., wobei sie selbst zur Abschreckung der Mithilfe verfolgt wurden.

2.3 Orte und Träger von zivilcouragierten Handelns

Die Bedeutung sozialer Orte und ihrer spezifischen Öffentlichkeiten wird aus der soziologisch-politologischen Perspektive besonders hervorgehoben. Soziale Orte sind sozial und physisch definierte Räume, in denen Personen und Gruppen handeln und miteinander kommunizieren. Als kommunikative Räume sind sie Öffentlichkeiten. Je nach sozialem Ort und Öffentlichkeit werden Handlungsbedingungen und –optionen, Erfolgschancen und Hindernisse für zivilcouragiertes Handeln unterschiedlich vorstrukturiert. Aus diesem Grund ist es notwendig, die objektiven und subjektiven Handlungsspielräume abzuwägen. Sie erklären, warum in einigen Bereichen mehr, in anderen weniger zivilcouragiert gehandelt wird. Die Grenze zwischen privater und öffentlicher Sphäre wird dabei betont, da man seltener in privaten Situationen eingreift als in öffentlichen Angelegenheiten.15

Die wichtigsten sozialen Orte zivilcouragierten Handelns lassen sich in fünf Sphären unterscheiden. Zivilcouragiertes Handeln ist notwendig innerhalb der Familie oder im Freundeskreis (private Sphäre), aber auch in öffentlichen Plätzen wie beim Ausbildungs- und Arbeitsplatz (berufliche Sphäre). Auf Straßen, in Busse, bei U- und S-Bahnen, aber auch in Gaststätten, Hotels und Discos ist Zivilcourage genauso gefragt (allgemeiner öffentlicher Raum und öffentliche Transportmittel), wie in privaten Organisationen, Parteien und staatlichen Institutionen wie z.B. Schulen (gesellschaftlicher Raum). Öffentlich kann man mithilfe von Massenmedien zivilcouragiert handeln („größerer Öffentlichkeit“).16

Als Träger von Zivilcourage werden folgende Akteure auf insgesamt vier miteinander verbundenen Handlungsebenen unterschieden: Zunächst ist das Individuum mit seinen Ressourcen und Kompetenzen zu nennen, deren Motivation und Willensbildung ausschlaggebend ist (intrapersonale Ebene). In der Regel stehen mindestens drei Personen in verbaler und nonverbaler Interaktion bzw. Kommunikation zueinander (interpersonale Ebene). Die interpersonale Ebene und Gruppenebene umfasst u.a. die Familie, den Freundeskreis, Arbeitskollegen, aber auch Aktionsgruppen und Bürgerinitiativen mit fließendem Übergang zu sozialen Bewegungen (Ebene der kleinen Gruppen). Als „großer Rahmen“ für Zivilcourage gelten Vereine, Verbände, Parteien, Betriebe, Bildungseinrichtungen, Verwaltungen und Parlamente (Ebene der hierarchischen Organisationen und Institutionen).17

3. Theoretische Aspekte

3.1 Entscheidungsprozess - von der Wahrnehmung bis zum Handeln

Im Folgenden werde ich mithilfe der Übersicht durch das Entscheidungsmodell (vgl. Abb. 1) den Prozess des Wahrnehmens, Beurteilens, Entscheidens und Handelns näher erläutern.

Zunächst muss eine Situation von einer Person aufmerksam wahrgenommen werden und so verstanden werden, dass eine Reaktion erforderlich ist. Das Ereignis wird in der Wahrnehmungsphase eindeutig analysiert, was genau passiert ist. Zugleich wird Ort und Zeit wahrgenommen, sowie die beteiligten Personen am Konflikt. Daraufhin entscheidet man für sich selbst, wie wichtig das Ereignis für sich selbst ist. Nachdem man festgestellt hat, dass es tatsächlich eine Konfliktsituation ist, überprüft man, ob das Geschehen eigenen Werten und Überzeugungen wiederspricht. Ist dies der Fall, so analysiert man die eigene Position in der Situation. Herrscht ein Machtungleichgewicht? Welche Risiken birgt die Situation und welche Vor- und Nachteile gibt es beim Eintreten in die Situation? Außerdem wird analysiert, ob Gewalt eine Rolle spielt oder noch spielen könnte. In dieser Phase beurteilt man ebenso, inwieweit man persönlich Verantwortung für die Situation trägt und ob andere Personen außerhalb des Geschehens reagieren und ggf. darüber kommunizieren. Das moralische Gewissen und die Normen beeinflussen die Beurteilungsphase ganz besonders. Ist man nach einem Abwägen der Vor- und Nachteile bereit, mögliche Nachteile in Kauf zu nehmen, dann analysiert man die Situation als privat oder öffentlich. In der nächsten Phase entscheidet man darüber, ob man helfen muss und, ob man dazu die notwendige Handlungskompetenz besitzt. Dazu braucht der Handelnde eine gesunde Selbsteinschätzung über die persönlichen Ressourcen, den sozialen Kompetenzen und die Fähigkeiten für Konfliktmanagement. Nicht selten handelt es sich um eine „Täter-Opfer-Situation“, wobei ein akuter Handlungsdruck auftreten kann oder dieser entsteht über eine längere Zeit hinweg, bis eine Grenze des subjektiv noch Erträglichen erreicht ist.18 Nachdem man noch in der Entscheidungsphase eine geeignete Handlungsweise ausgewählt hat, kommt es zum zivilcouragierten Handeln.

3.2 Was fördert, was hindert Zivilcourage?

Warum handelt jeder Mensch in ähnlichen Situationen unterschiedlich? Was fördert und was hindert Zivilcourage? Erst die Reflexion der förderlichen und hinderlichen Faktoren von Zivilcourage liefert Ansatzpunkte für Interventionen zur Stärkung der Zivilcourage.19 Deshalb werden die Einflussfaktoren der Zivilcourage näher untersucht, wobei auf das Faktorenmodell (vgl. Abb. 2.) Bezug genommen wird. Die wichtigsten objektiven und subjektiven Einflussfaktoren, die zivilcouragiertes Handeln fördern oder hindern sind soziale und politische Kontexte, situationsbezogene oder situative sowie personenbezogene Faktoren.

3.2.1 Personale Einflussfaktoren

Subjektive Einflussfaktoren beziehen sich auf die Person und die Motivation durch die die Person zivilcouragiert handelt. Moralische Werte und soziale Verhaltensweisen werden in Sozialisationsprozessen und öffentlichen Diskursen vermittelt. Werte und Verhaltensnormen liegen dann als Motivation, Gewissen oder Bewusstsein dem Denken, Fühlen und Handeln zugrunde. Derjenige, der zivilcouragiert handelt, fühlt sich meistens in seinem Gerechtigkeitsempfinden verletzt. Auslöser für zivilcouragiertes Handeln können Gefühle wie Empörung, Wut, Ärger, Verantwortungsgefühl für andere, Fürsorge und Mitgefühl darstellen. Die handelnde Person wird sozusagen intrinsisch gelenkt, da die Bewahrung der eigenen Identität gegenüber Belohnung und Anerkennung überwiegt. In dem Moment, in dem zivilcouragiert gehandelt wird, übernimmt man Verantwortung für sich und andere. Dazu ist die Fähigkeit, sich in andere hineinversetzen zu können, notwendig. In der Situation muss man entschieden und eindeutig handeln und sich seiner Sache sicher sein.

[...]


1 Vgl. Kai, 2006, S. 11.

2 Vgl. Meyer, 2004, S. 22.

3 Vgl. Meyer, 2004, S. 22.

4 Vgl. Meyer, 2004, S. 23.

5 Vgl. Kai, 2006, S. 11.

6 Vgl. Meyer, 2004, S. 23.

7 Vgl. Kai, 2006, S. 11.

8 Vgl. Meyer, 2004, S. 23.

9 Vgl. Meyer, 2004, S. 23.

10 Vgl. Kai, 2006, S. 11.

11 Vgl. Kai, 2006, S.11.

12 Vgl. Kai, 2006, S. 11.

13 Vgl. Meyer, 2004, S. 28.

14 Vgl. Meyer, 2004, S. 28.

15 Vgl. Meyer, 2004, S. 25.

16 Vgl. Meyer, 2004, S. 25.

17 Vgl. Meyer, 2004, S. 25.

18 Vgl. Meyer, 2004, S. 24.

19 Vgl. Kai, 2006, S. 12.

Ende der Leseprobe aus 23 Seiten

Details

Titel
Zivilcouragiertes Handeln. Theoretische Aspekte und Praxisbeispiele
Hochschule
Universität Passau  (Universität)
Veranstaltung
Seminar
Note
2,3
Autor
Jahr
2015
Seiten
23
Katalognummer
V321035
ISBN (eBook)
9783668203525
ISBN (Buch)
9783668203532
Dateigröße
1027 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
zivilcouragiertes, handeln, theoretische, aspekte, praxisbeispiele
Arbeit zitieren
Eva Wieser (Autor:in), 2015, Zivilcouragiertes Handeln. Theoretische Aspekte und Praxisbeispiele, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/321035

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