Marktübersicht über Business Intelligence-Anbieter für kleine und mittlere Unternehmen


Studienarbeit, 2011

24 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Tabellenverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

1. Einleitung

2. Definition Business Intelligence

3. Marktübersicht Deutschland

4. Business Intelligence Software
4.1. SAS Business Intelligence
4.2. QlikView
4.3. Jasperforge
4.4. BIRT
4.5. Vergleich der vorgestellten Software

5. Fazit

Literaturverzeichnis

Online-Quellen

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Top BI Anbieter 2009

Abbildung 2: Entwicklung Marktanteil 2006 bis 2009

Abbildung 3: Entwicklung BI Angebot 2006 bis 2009

Abbildung 4: Magic Quadrant for BI

Abbildung 5: Beispiel Auswertung aus SAS Portal

Abbildung 6: Report Designer von Jasperforge

Tabellenverzeichnis

Tabelle 1: Vergleich QlikView und SAS Enterprise

Tabelle 2: Vergleich Jasperforge und BIRT

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1. Einleitung

Unsere Wirtschaft wird getrieben von kontinuierlichen Innovationen und den Wandel im technologischen sowie gesellschaftlichen Bereich. Die neue Technologien und Errungenschaften ermöglichen einen sehr schnellen Wissenszuwachs. Die Produktlebenszyklen werden immer kürzer, so dass Unternehmen immer schneller reagieren müssen.[1] Betriebswirtschaftlich wichtige Entscheidungen und Maßnahmen müssen von Unternehmen in immer kürzer werdenden Perioden und mit viel komplexeren sowie umfangreichen Informationsquellen getroffen werden.[2] Eine „verschlafene“ Entscheidung kann sogar führende und bisher profitable Unternehmen vor den Ruin führen. Ein gutes Beispiel hierfür ist die Firma Nokia. Das zu späte Einstieg in das Smartphone Geschäft mit der innovativen Touchscreen Bedienung lässt nun Nokia, den einstigen Marktführer, rote Zahlen schreiben.[3]

Eine Business Intelligence (BI) Anwendung liefert Unternehmen die Grundlage für das Treffen von betriebswirtschaftlich wichtigen Entscheidungen. Dieses Assignment hat das Ziel eine kurze Marktübersicht der BI Anbieter für kleine und mittlere Unternehmen zu geben. Dabei wird zuerst der Begriff BI definiert. Danach wird eine Marktübersicht der BI Anbieter in Deutschland gegeben. Aufgrund der hohen Anzahl an führenden BI Anbieter, werden nur zwei kommerzielle und zwei Open Source Anbieter mit dessen Software vorgestellt. Abschließend wird im Fazit der Marktübersicht zusammengefasst und die vorgestellten BI Produkte bewertet.

2. Definition Business Intelligence

BI ist ein sehr komplexes Thema, so dass eine Vielfalt von Definitionen vorhanden ist. Mertens identifiziert bei seinen Untersuchungen zum Begriff Business Intelligence sieben unterschiedliche Varianten:[4]

1. BI als Fortsetzung der Daten- und Informationsverarbeitung (IV): IV für die Unternehmensleitung
2. BI als Filter in der Informationsflut: Informationslogistik
3. BI gleich Managementinformationssysteme, aber besonders schnelle sowie flexible Auswertungen
4. BI als Frühwarnsystem
5. BI gleich Data Warehouse
6. BI als Informations- und Wissensspeicherung
7. BI als Prozess

Bei einer genaueren Betrachtung dieser Definitionen wird deutlich, dass BI hier nur über die verwendeten Systeme abgegrenzt und deshalb nicht umfassend dargestellt wird. Dabei ist die Definition von Gartner umfassender. Der Begriff BI wurde im Jahre 1989 von der Gartner Group geprägt. Hierbei wird BI als eine entscheidungsorientierte Sammlung, Aufbereitung und Darstellung von geschäftsrelevanten Informationen definiert.[5]

Historisch entstammt der Begriff BI einer Familie von Begriffen, die allesamt die Unterstützung von Entscheidungen zum Inhalt haben. Dies sind etwa Management Informationssysteme, Decision Support Systeme oder Führungsinformationssysteme. Business Intelligence unterscheidet sich von diesen Systemen jedoch dadurch, dass es nicht ein bestimmtes System kennzeichnet, sondern ein betriebswirtschaftliches Konzept darstellt.[6]

Alle Systeme haben jedoch den Ziel, dass Treffen von Entscheidungen zu verbessern oder überhaupt zu ermöglichen. Insofern ist BI das betriebswirtschaftliche Konzept, welches eingesetzt wird, um Entscheidungen zu verbessern.

3. Marktübersicht Deutschland

Der BI Markt in Deutschland zeigt hohe Wachstumsraten aus. Sogar das Krisenjahr 2009 bescherte dem BI Markt in Deutschland ein Wachstum von 8%, bezogen auf den Umsatz.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 1: Top BI Anbieter 2009[7]

BI wird für immer mehr Unternehmen wichtig. Auch kleinere und mittlere Unternehmen benötigen BI. Durch die hohe Anzahl der BI Anbieter ist das Auswählen der geeigneten BI Software aufwendig. Die Top 10 der BI Anbieter schöpfen 74% vom Gesamtumsatz in diesem Markt. Dabei nimmt diese Prozentzahl immer weiter zu.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 2: Entwicklung Marktanteil 2006 bis 2009[8]

Trotz dieser Entwicklung bleibt der BI Markt unübersichtlich, da auch die Anzahl der Anbieter und Software stetig zunimmt. Es treten immer mehr kleinere Unternehmen in den BI Markt ein und versuchen mit ganz speziellen Anwendungsgebieten Marktanteile zu erobern.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 3: Entwicklung BI Angebot 2006 bis 2009[9]

Die Abbildung 3 verdeutlicht, dass 2010 fast 200 Anbieter mehr als 400 BI Produkte vertreiben. Um hier die wichtigsten Anbieter und Produkte für kleinere und mittlere Unternehmen ermitteln zu können, sollte auch die Marktforschung der Gartner Group betrachtet werden.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 4: Magic Quadrant for BI[10]

Beim „Magic Quadrant for BI“ werden die Anbieter aufgrund von Umfragen, Trends und der eingesetzten Technologie in ein Portfolio eingetragen. Die 4 Dimensionen werden folgendermaßen unterteilt:

- Niche players: Spielen auf dem Markt keine große Rolle mehr.
- Visionaries: Innovative Anbieter mit noch zu wenig Marktanteile.
- Challengers: Haben viele Möglichkeiten, bieten auf dem Markt aber nicht ausreichend innovative Software.
- Leaders: Bieten innovative Software und haben großen Einfluss.

Abgesehen von den vier großen Anbieter SAP, IBM, Oracle und Microsoft, fallen die Anbieter SAS und QlikTech im Bereich der „Leaders“ auf. Im folgenden Abschnitt werden die Produkte dieser beiden Unternehmen kurz vorgestellt. Da im Bereich der nicht kommerziellen BI Software keinerlei Marktforschungen vorliegen, werden hier nur die Open Source BI Software Jasperforge und BIRT (Business Intelligence and Reporting Tools) vorgestellt. Die Selektion der Open Source Anbieter basiert hier auf Erkenntnisse aus dem Whitepaper „Business Intelligence und Open Source“ von Ancud IT-Beratung GmbH.[11]

4. Business Intelligence Software

4.1. SAS Business Intelligence

Das amerikanische Unternehmen SAS stellt mit der Software SAS Enterprise BI Server eine umfangreiche Analysesoftware zur Verfügung. Die Software ist in einer einzelnen Schicht aufgebaut. Die Entwicklung und die Ausführung der Auswertungen werden auf dem Server durchgeführt. Der Benutzer kann die Auswertungen online über den Webbrowser aufrufen.

Der Export von Auswertungen ist möglich. Die Auswertungen können so in diverse Formate (MS Excel, RTF, HTML, MS Word, CSV, PDF, usw.) exportiert werden.

Für einen fortgeschrittenen Anwender kann eine lokale Entwicklungsumgebung zum Einsatz kommen. Die Umgebung ist in einer Java IDE (Integrated development environment) integriert. Der Entwickler kann somit die Anwendung einfach auf einem PC entwickeln und im nächsten Schritt testen. Als Datenquellen können jegliche Datenbanken und Dateien angegeben werden. Es können dadurch die verschiedensten Quellen miteinander verbunden und verarbeitet werden.

Der Enterprise BI Server beinhaltet eine Benutzerverwaltung. Die Benutzer können so für einzelne Auswertungen freigegeben oder gesperrt werden. Auch können sie in verschiedene Benutzergruppen eingeteilt werden. Folglich muss nicht jeder Anwender einzeln für die Analysen freigegeben werden. Mit der Management Konsole des Servers kann konfiguriert werden, wann die Auswertungen neu geladen werden. Falls diese Zeit einem Anwender nicht genügt, kann dieser aus der Auswertung heraus ein Neuladen der Daten anfordern.

Der volle Funktionsumfang steht nur bereit, wenn ein Internet Explorer (IE) verwendet wird. Es werden alle IE ab Version 5.5 unterstützt. Die folgende Abbildung zeigt eine Beispielauswertung, die aus einem Browser heraus geöffnet ist.[12]

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 5: Beispiel Auswertung aus SAS Portal

4.2. QlikView

Das schwedische Unternehmen QlikTech bietet ein BI Werkzeug mit der Bezeichnung QlikView an. Es zeichnet sich durch die besondere Speicherung der Daten aus. Informationen die aus verschiedensten Quellen bezogen werden, werden für den Abruf im Speicher gehalten. Diese Technik wird auch als In-Memory-Technologie bezeichnet. Der Zugriff ist schneller gegenüber dem Festplattenzugriff. Seit der Einführung der 64-Bit Technologie können eine Vielzahl an Daten in den Speicher geladen werden. Denn durch die Erweiterung von 32 auf 64 Bit kann ein größerer Adressraum angesprochen und somit mehr Arbeitsspeicher verwendet werden.

Mit QlikView ist das Aufbauen von Cubes, Modellen oder Queries nicht mehr notwendig. Daten aus den operativen Systemen können in eigene Datenstrukturen gespeichert werden. Das Dateiformat ist eine Eigenentwicklung von QlikTech und besitzt ähnliche Eigenschaften wie das XML Format.

ODBC und OLE DB Treiber für die Datenbankzugriffen werden vom Hersteller mitgeliefert. Somit ist man in der Lage auf alle gängigen Datenbanken direkt zugreifen. Neue oder geänderte Daten können mittels eines inkrementellen Ladens, dem bereits geladenen Datenbestand, hinzufügt werden. Auch weitere externe Datenquellen wie CSV-Dateien, XML-Dateien und Excel-Dateien können einfach herangezogen werden.

Grundsätzlich kann die QlikView Plattform in drei Bereiche eingeteilt werden. Im Developer-Bereich können die Datenstrukturen entwickelt und die Analysen entsprechend der Anforderungen aufgebaut werden. Die fertigen Auswertungen werden anschließend auf den QlikView-Server geladen. Somit stehen diese bereit für den Abruf. Mit dem Server ist es möglich, die erstellten Anwendungen für bestimmte Anwendergruppen freizugeben oder zu sperren. Auswertungen, die nur für das Management angedacht sind, können so nur von berechtigten Gruppen betrachtet werden.

Im Bereich des QlikView-Clients gibt es mehrere Möglichkeiten die Auswertungen zu betrachten. Es kann z.B., eine lokale Applikation installiert werden. Der Anwender erhält damit seine gewohnte Desktop-Umgebung. Durch die Verbindung mit dem QlikView-Server können die Auswertungen abgerufen werden. Eine weitere Möglichkeit ist die Auswertungen über den Browser mittels der AJAX (Asynchronous JavaScript and XML) Technologie aufzurufen. Es muss keinerlei Software installiert werden, was den Einsatz im Unternehmen erheblich vereinfacht. Wenn im Unternehmen der Internet Explorer verwendet wird, kann ein Plug-In installiert werden. Die Installation birgt zwar ein Nachteil. Jedoch bietet es ein ansprechende Oberfläche und einige extra Funktionalitäten. So kann man z.B., Standardauswertungen kopieren und nach seinen eigenen Wünschen online anpassen. Dies ist mit der AJAX Variante nicht möglich.

Das Unternehmen QlikTech stellt im Bereich der Smartphones eine Applikationen für die Verwendung von QlikView bereit. So ist es möglich, dass man mit einem IPhone die Auswertungen auf dem Server betrachten kann. QlikView stellt mit den genannten Client Varianten die üblichen OLAP-Verfahren zur Verfügung. Techniken wie „Drill-Down“ oder „Roll-Up“ können innerhalb der Auswertungen ausgeführt werden. Die fertigen Analysen können anschließend in verschiedene Dateiformate exportiert werden.

4.3. Jasperforge

Im Gegensatz zu den zuvor vorgestellten BI Werkzeugen, ist Jasperforge Open-Source. Es bedeutet, dass Anwendungen von Jasperforge kostenlos sind und somit keine Lizenzgebühren anfallen.

JasperForge stellt mit JasperReports eine komplexe Java Bibliothek für das Reporting zur Verfügung. Diese wird in der Anwendung iReports verwendet. Mit dem Werkzeug können komplexe Auswertungen erstellt und in andere Programme integriert werden. Die folgende Abbildung zeigt den Aufbau des Auswertungsdesigners.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 6: Report Designer von Jasperforge[13]

Die verschiedenen Bereiche bieten die folgenden Funktionen:

- Report Designer - Stellt den visuellen Bereich zum Erstellen einer Auswertung bereit
- Report Inspector - Zeigt die komplette Struktur der Auswertung
- Elements Palette - Zeigt die Elemente an, die für eine Auswertung zur Verfügung stehen
- Property Sheet - Wird genutzt, um die Einstellungen des selektierten Objektes zu bearbeiten

Es gibt drei verschiedene Phasen bei Erstellung einer Auswertung:[14]

1. Erstellungsphase - Erstellung des Designs der Auswertung
2. Ausführungsphase - Die Auswertung wird mit den Daten der Quelle befüllt
3. Exportierungsphase - Die Auswertung wird in ein vorher bestimmtes Dateiformat exportiert

[...]


[1] Vgl. Seufert, Andreas und Lehmann, Peter und Freyburger, Klaus und Becker, Thomas, 7. Symposium Business Intelligence, Stuttgart 2011, Seite 9.

[2] Vgl. Adam, Dietrich und Backhaus, Klaus und Thonemann, Ulrich und Markus, Voeth, Allgemeine Betriebswirtschaftslehre - Koordination betrieblicher Entscheidungen, 3. Auflage, Berlin 2004, Seite 30.

[3] Vgl. o.V., Nokia schreibt rote Zahlen. In: n-tv.de, http://www.n-tv.de/wirtschaft/Nokia-schreibt-rote-Zahlen-article3866211.html, Abrufdatum: 14.11.2011, Ausdruckdatum: 14.11.2011.

[4] Vgl. Kemper, Hans-Georg und Baars, Henning und Mehanna, Walid, Business Intelligence - Grundlagen und praktische Anwendungen, 3. überarbeitete und erweiterte Auflage, Wiesbaden 2010, Seite 2 ff.

[5] Vgl. Schrödl, Holger, Business Intelligence mit Microsoft SQL Server 2008, 2., erweiterte Auflage, München 2009, Seite 9.

[6] Vgl. Dittmar, Carsten, Knowledge Warehouse, 1.Auflage, Bochum 2004, Seite 338.

[7] Quelle: Marktforschung der BARC in 2010

[8] Quelle: Marktforschung der BARC in 2010

[9] Quelle: Marktforschung der BARC in 2010

[10] Quelle: Gartner Group Januar 2011

[11] Vgl. o.V., Business Intelligence und Open Source, In: Whitepaper "Ein Überblick über verschiedene Martklösungen", http://www.ancud.de/de/Whitepapers/BusinessIntelligence.html, Abrufdatum: 15.11.2011, Ausdruckdatum: 15.11.2011.

[12] Vgl. o.V., Homepage von SAS® Business Analytics software and services. In: http://www.sas.com/, Abrufdatum: 26.11.2011, Ausdruckdatum: 26.11.2011.

[13] Vgl. o.V., Homepage JasperForge Community. In: http://jasperforge.org/, Abrufdatum: 24.11.2011, Ausdruckdatum: 24.11.2011.

[14] Vgl. Danciu, Teodor und Chirita, Lucian, The Definitive Guide to JasperReports, 1. Auflage, New York 2007, Seite 2 ff.

Ende der Leseprobe aus 24 Seiten

Details

Titel
Marktübersicht über Business Intelligence-Anbieter für kleine und mittlere Unternehmen
Veranstaltung
Wirtschaftsinformatik Bachelor
Note
1,0
Autor
Jahr
2011
Seiten
24
Katalognummer
V320983
ISBN (eBook)
9783668203006
ISBN (Buch)
9783668203013
Dateigröße
1021 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Business Intelligence, Qlikview
Arbeit zitieren
Mehmet Gencsoy (Autor:in), 2011, Marktübersicht über Business Intelligence-Anbieter für kleine und mittlere Unternehmen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/320983

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