Transnationale Karrieren. Deutsche Finanzmanager in London und Franzosen in Berlin im Vergleich


Hausarbeit, 2015

19 Seiten, Note: 1,1

Anonym


Leseprobe


Inhalt

1.Einleitung

2. City of London
2.1. City of London – Ort der Distanz, Exklusivität und Forderung
2.2. Aufbau von Netzwerken in der City
2.3. Zusammenfassung

3. Die Franzosen in Berlin
3.1. Die unterschiedlichen Gruppen von Franzosen in Berlin
3.2. Integration in den Ort
3.3. Zusammenfassung

4. Vergleich der beiden Gruppen

5. Fazit

6. Literaturverzeichnis

1.Einleitung

„Think global, act local“ - dieses Zitat des französisch-amerikanischen Wissenschaftlers René Dubos drückt die Arbeitsweise von transnationalen Migranten aus. Transnationale Migranten, das sind Menschen, die für einen bestimmten Zeitraum im Ausland arbeiten mit dem Ziel ihren sozialen und/oder beruflichen Status aufzubessern.

Ich beschäftige mich in dieser Hausarbeit mit deutschen Finanzmanagern, die sich für einen bestimmten Zeitraum in der City of London aufhalten und mit Franzosen, die sich im Zuge der Internationalisierung in Berlin aufhalten.

Ich werde im Folgenden darauf eingehen aus welchen Gründen die jeweilige Gruppe in die Stadt gegangen ist und auf welche Anforderungen sie dort trifft. Ich möchte die Identitäten der Gruppen definieren und sie in Bezug setzen, zu den Gegebenheiten der jeweiligen Stadt. Besonders interessiert bin ich daran herauszuarbeiten, welche Unterschiede sich zu Ihrem jeweiligen Heimatland ergeben, wie die Gruppen darauf reagieren und wie ein eventuelles An- bzw. Einpassen funktioniert.

Aufgrund der immer steigenden Internationalisierung in den Industriestaaten ist das Thema aktueller denn je und wird auch zukünftig immer mehr von Bedeutung sein.

Ich beziehe mich in dieser Hausarbeit auf die Ergebnisse der Feldforscher Lars Meier und Cédric Duchêne-Lacroix, die dieses Thema als eine der ersten aufgriffen. Meine untersuchten Materialen bezog ich aus der Arbeit „Transnationale Karrieren“ von Florian Kreutzer und Silke Roth und „Das Einpassen in den Ort – Der Alltag deutscher Finanzmanager in London und Singapur“ von Lars Meier, die sich damit beschäftigten, wie sich die Transnationalisierung auf die Lebensführung der internationalen Migranten auswirkt.

Ich werde in der Hausarbeit zuerst auf die jeweiligen Städte und die dortigen Gegebenheiten eingehen. Daraufhin werde ich die Deutschen Finanzmanager/innen und Franzosen/Französinnen in Vergleich setzen, um deutlich zu machen, welche Gemeinsamkeiten und auch Unterschiede bei diesen Transnationalen Migranten zu erkennen sind. Abschließend werde ich ein kurzes Fazit ziehen, um die Ergebnisse meiner Arbeit zu verkünden.

Ziel der Arbeit ist es zu zeigen, welche Schwierigkeiten und Möglichkeiten sich für transnationale Migranten ergeben, wenn diese auf ein Umfeld treffen, welches andere kulturelle und soziale Gewohnheiten vorweist als diejenigen, die sie aus der Heimat kennen.

2. City of London

Die City of London ist das Finanzzentrum Londons. Sie gilt als das wichtigste europäische Finanzzentrum und umfasst 7.648 Einwohner[1], die zum Großteil im Finanzsektor beschäftigt sind. Im weltweiten Vergleich hat die City of London die höchste Anzahl an ausländischen Banksitzen. Rund 40% aller Beschäftigten arbeiten hier für ausländische Unternehmen. Dabei handelt es sich fast ausnahmslos um hochqualifizierte Arbeitsmigranten/innen, die für einen begrenzten Zeitraum in der City arbeiten und nach erfülltem Arbeitsvertrag bzw. beendetem Projekt den Ort der Arbeit wechseln.

In diesem Abschnitt gehe ich auf die deutschen Finanzmanager/innen ein, die sich für einen Arbeitsaufenthalt in der City of London entschieden haben und sich den täglichen Herausforderungen des Ortes stellen müssen. Dabei handelt es sich um sogenannte „Expats“.

Expats sind hochqualifizierte Arbeitnehmer, die ihre Heimat für einen bestimmten Zeitraum verlassen, um ihr spezifisches Wissen und ihre berufliche Erfahrung durch einen Auslandsaufenthalt zu erweitern. Sie sind in der Regel bei ausländischen Firmen beschäftigt und gelten als Begleiter der internationalen Kapitalströme, da Sie an den größten Finanzzentren der Welt verteilt sind.

Ich werde in diesem Abschnitt erläutern, welche Anpassungsschwierigkeiten sich für die deutschen Finanzmanager/innen in der City of London ergeben und wie es Ihnen gelingt sich mit diesen zu arrangieren.

2.1. City of London – Ort der Distanz, Exklusivität und Forderung

Die City of London begegnet den deutschen Finanzmanagern/innen als Ort der Distanz, der Exklusivität und der Forderung, welcher durch sichtbare sowie unsichtbare Grenzen gekennzeichnet ist.

Schon beim Betreten der Stadt wird deutlich, dass dieser Ort nicht für jeden zugänglich ist. An der Grenze zur City gibt es etliche Sicherheitskontrollen und Überwachungskameras die dafür sorgen, dass Unbefugten der Zutritt verwehrt wird. Wer die City per Auto erreichen möchte, der zahlt beim überqueren der Grenze dem sogenannten „Ring of Steel“, 8 Pfund per automatischer Kennzeichenerkennung. Die Mauern der Tower Bridge, am Rande der City of London, markieren die Grenze zur Stadt, sie stehen sinnbildlich für die Selektivität dieses besonderen Ortes.

Doch auch nach Betreten der Stadt ist die Selektivität an verschiedenen strukturellen Merkmalen zu erkennen. So gibt es beispielsweise nahezu keine öffentlichen Toiletten, die Preise für Nahrungsmittel jeglicher Art sind überproportional hoch, Gehwege sind zum Teil in Privatbesitz und Sitzgelegenheiten auf Mauern etc. wurden mit sogenannten Spikes versehen um ein Herumlungern zu verhindern

Auf diese Weise gelingt es, dass sich in der City nahezu ausnahmslos nur Personen aus der aus der Oberschicht aufhalten. Irritationen durch nicht erwünschte Personen aus sozialen Randgruppen werden geschickt verhindert.

An dieser Stelle wird den deutschen Finanzmanagern/innen zum Ersten mal der Unterschied zur Heimat deutlich. Während der Finanzsektor in Frankfurt beispielsweise keiner besonderen Selektivität unterliegt und dort Menschen jeglicher Schichtzugehörigkeit anzutreffen sind, wird das Erscheinungsbild der City von Menschen aus der oberen Schicht dominiert. Die City of London präsentiert sich ihnen als ein kühler Ort, an dem Alles darauf ausgerichtet ist dem Funktionieren des Finanzsektors zu dienen.

Den Finanzmanagern/innen wird nach überqueren der Grenze suggeriert, dass die City nur Platz hat für einen bestimmten Teil der Menschen, der sogenannten Elite. Zu dieser Elite dazuzugehören, dass ist Ziel ihres Aufenthalts.

Damit Sie sich tatsächlich als Teil des Finanzsektors und der Elite fühlen können, bedarf es einer Anpassung an die außergewöhnlichen Lebens- und Arbeitsgewohnheiten der City. Sie müssen durch Eigenschaften wie Mut, Zielstrebigkeit, Fleiß und Leistungsbereitschaft beweisen, dass Sie in der Lage sind Teil dieses gigantischen Finanzsektors zu werden. Ziel des Aufenthalts ist es sich von den in Deutschland gebliebenen Finanzmanagern abzusetzen, da diese den Anforderungen nicht gerecht würden.

Diese oben genannten Eigenschaften sind notwendig, weil die City Anforderungen stellt, die nicht vergleichbar sind mit denen, die in der Heimat von Ihnen verlangt wurden. Die Anzahl und Qualität der Konkurrenten ist deutlich höher, es herrscht ein viel größerer Leistungsdruck. Um erfolgreich zu sein ist es für die Finanzmanager/innen notwendig, unter der Woche für die Arbeit zu leben. Sie macht einen Großteil des Lebens während ihres Aufenthalts in der City aus.

Die deutschen Finanzmanager/innen müssen sich an einen völlig neuen Tagesrhythmus anpassen. Ihr Privatleben in der City besteht fast vollständig aus der Arbeit. Die Arbeitszeiten in der City sind deutlich länger als in Deutschland. Auch ansonsten weicht der Tagesrhythmus der City deutlich von dem der Heimat ab. Bereits ab Morgens um 7:00 Uhr strömen die Menschen hektisch und in Massen zur Arbeitsstelle und haben anders als in Deutschland keine Mittagspause. Das Nichtvorhandensein dieser Mittagspause ist ein besonderes Problem der Anpassung für die deutschen Finanzmanager/innen. Während es in Deutschland üblich ist um ca. 12:00 Uhr den Anspruch auf eine einstündige Mittagspause zu haben und das Mittagessen in Ruhe zu genießen, ist in der City die Mittagsverpflegung von Hektik geprägt. Sie besteht in der Regel aus Take-Away Angeboten, die im Stehen verzehrt werden. Angebote für ein ausgiebiges Mittagessen gibt es kaum. Dieser Aspekt stellt einen ausgeprägten Konflikt zwischen den deutschen Gewohnheiten und dem Tagesrhythmus der City of London dar. Es bedeutet für die Deutschen eine enorme Umstellung des gewohnten Tagesablaufs.

Nach der Arbeit treffen sich die Finanzmanager/innen regelmäßig in Pubs, Cafés oder auf den Straßen, um sich über Privates und Berufliches zu unterhalten. Bei diesen Treffen werden sogenannte Netzwerke mit anderen Personen aus dem Finanzsektor aufgebaut, die wichtig sind für den Erfolg in der Stadt. Auf diesen Punkt werde ich im nachfolgenden Kapitel genauer eingehen.

Ein anderer, wichtiger Aspekt ist die äußerliche Anpassung an das Erscheinungsbild in der City. Sobald die City of London betreten wird, fällt auf den ersten Blick der einheitliche Kleidungsstil ins Auge. Beinahe jeder Mann trägt einen dunklen Anzug und nahezu jede Frau einen dunklen Mantel. Die Finanzmanager/innen werden zur Anpassung ihrer Kleidung an den vorherrschenden Stil gedrängt. Wer sich dem einheitlichen Kleidungsstil nicht annimmt, der wird nicht als Teil der Elite akzeptiert und wird somit voraussichtlich keinen Erfolg in der City haben.

Annähernd ähnlich wichtig für das gewünschte Erscheinungsbild in der City ist der gesunde und leistungsfähige Körper. Um diesen zu erreichen ist ein regelmäßiger Besuch in einem der Fitnessstudios, die geschickt auf dem Nachhauseweg der Finanzmanager/innen platziert sind, notwendig. Ein gesunder und durchtrainierter Körper soll die Leistungsbereitschaft und die Flexibilität widerspiegeln, die vorausgesetzt werden sind um in der City zu bestehen zu können. Dieses Körperideal ist ein weiteres Beispiel dafür, wie die City die Finanzmanager/innen zur Anpassung drängt.

Die deutschen Finanzmanager haben zwei Möglichkeiten, sie können sich entweder den Gegebenheiten anpassen und ein erfolgreicher Teil der City werden, oder sie widersetzen sich und werden, in der Regel, erfolglos in die Heimat zurückkehren und ihrer Karriere nicht den erhofften Aufschwung geben könne.

2.2. Aufbau von Netzwerken in der City

Wie schon im vorherigen Unterkapitel angesprochen ist der Aufbau von Netzwerken für die Finanzmanager in der City von besonderer Bedeutung.

Anders als in Deutschland, wo der Kontakt unter den Angestellten im Finanzsektor eher distanziert ist, wird in der City of London viel wert auf den persönlichen Kontakt gelegt. Die kulturellen Gewohnheiten der Menschen aus der City machen es den Deutschen sehr viel leichter Menschen kennenzulernen, als es in der Heimat ist. Ein befragter, deutscher Finanzmanager gab an, dass seine englischen Arbeitskollegen „viel ungezwungener“[2] wären und sich, in der Regel, beim Vornamen nennen, denn es ist in der City üblich, dass man sich nach der Arbeit für ein Treffen im nahegelegen Pub oder Café verabredet, um sich über private und berufliche Angelegenheiten auszutauschen. Durch diese Treffen soll eine Dauerhaftigkeit und Verbindlichkeit untereinander erzeugt werden. Einer der befragten Finanzmanager spricht davon, dass der Bankensektor „eine große Familie“[3] sei. Diese Treffen sind deshalb so wichtig, weil die Finanzmanager/innen dort wichtige Kontakte knüpfen können, die Ihnen zum beruflichen Erfolg verhelfen und im Falle des Verlusts der Arbeitsstelle hilfreich sein können.

Da die deutschen Finanzmanager/innen Treffen solcher Art nicht aus der Heimat gewohnt sind, ergibt sich für Sie eine Notwendigkeit zur Anpassung an diese Gewohnheit. Eine besonders wichtige Eigenschaft zum Knüpfen der Kontakte ist die Ungezwungenheit im Gespräch mit den Kollegen. Sie ist Voraussetzung um von den Arbeitskollegen als Teil von ihnen akzeptiert zu werden. Diese Ungezwungenheit wird in den Pubs dadurch erreicht, dass zum Teil große Mengen Alkohol getrunken werden. Ein Finanzmanager gibt an, dass es nicht unüblich sei, während des Aufenthalts in der City zum Alkoholiker zu werden[4]. Über einen längeren Zeitraum hinweg, der notwendig ist um ein solches Netzwerk aufzubauen, gehen die Finanzmanager/innen somit das Risiko ein, enorme psychische und körperliche Schäden davonzutragen, um sich einen beruflichen Vorteil zu verschaffen.

Ein weiterer, wichtiger Ort zum Aufbau von Netzwerken sind die Fitnessstudios in der City, den sogenannten Gym’s. Der Besuch des Fitnessstudios ist für viele Finanzmanager/innen in den Arbeitsablauf integriert. Sie gehen regelmäßig nach der Arbeit in eines der nahegelegen „Gyms“, mit dem Ziel das von der City vorgegebene Körperideal zu erreichen und auch um auf Arbeitskollegen aus dem Bankensektor zu treffen und sich dort über Privates und Berufliches zu unterhalten.

Das Fitnessstudio, als Ort von Kommunikation und Sozialisation, ist für Angestellte im Finanzsektor der City of London so bedeutend, dass ein Besuch oftmals vom Arbeitgeber bei Ankunft in der City nahegelegt wird. Nicht selten nehmen die Finanzmanager/innen diesen Ratschlag an, obwohl Sie ihre Freizeit lieber mit anderen Dingen verbringen würden.

Unter dem Verlust ihrer Freizeit leidet vor Allem auch das Familienleben. Es passiert nicht selten, dass während des Aufenthalts in der City Ehen geschieden werden, weil der/die Beschäftigte im Finanzsektor aufgrund des enormen Arbeitsaufwands keine Zeit für die eigene Familie findet.

Die Finanzmanager/innen sind gezwungen ihrer Freizeit, Familie und Gesundheit zu schaden, um beruflichen Erfolg zu erzielen. Sie müssen den Ansprüchen der City gerecht werden um erfolgreich arbeiten zu können. Sind sie nicht bereit diesen Kompromiss einzugehen, wird ihr Aufenthalt in der City nicht von Erfolg geprägt sein.

2.3. Zusammenfassung

Die City of London ist, für die aus Deutschland kommenden, Finanzmanager eine notwendige Etappe in Ihrem Leben, um langfristig beruflich erfolgreich zu sein. Ein Aufenthalt in der City soll Ihren Lebenslauf aufbessern und ein Konkurrenzvorteil gegenüber den in Deutschland gebliebenen Mitstreitern sein, um sich in diesem komplexen Sektor absetzen zu können.

Die City selbst begegnet den Deutschen zum Einen als kühler Ort, zum Anderen auch als faszinierendes Finanzzentrum, dass nur zugänglich ist für einen kleinen, besonderen Teil der Menschheit. Sie fühlen sich geehrt Teil dieser ausgewählten Gruppe zu sein, auch wenn Sie dafür vieles einbüßen müssen.

Um in der City zu bestehen, bedarf es für die Deutschen eine Menge Arbeit an Anpassung und Umgewöhnung, da der Rhythmus der Stadt sich deutlich vom Rhythmus der Heimat unterscheidet. Es ergeben sich an jedem Tag des Aufenthalts Situationen und Schwierigkeiten, die den deutschen Finanzmanagern/innen aus der Heimat nicht geläufig sind. Sie müssen lernen mit diesen umzugehen und dabei bereit sein Freizeit, Familie und Gesundheit zu vernachlässigen. Ihnen wird abverlangt den täglichen Konflikt zur deutschen Identität zu bewältigen und sich der Hektik und Bedrängung des Ortes anzupassen.

Um in der City zu bestehen ist es ist notwendig, während des Aufenthalts, der Arbeitsstelle oberste Priorität einzuräumen und zu akzeptieren, dass sie den Großteil ihres Lebens in der City einnehmen wird.

Gelingt Ihnen das, werden sie Teil der Stadt und somit Teil der globalen Elite.

3. Die Franzosen in Berlin

„Unser Territorium ist die Welt, die Welt minus Frankreich“ – Mit diesem Wahlspruch wollten Vertreter der ausländischen Franzosen ihre territoriale Versammlung als unabhängig vom französischen Staat anerkennen lassen und damit politische Macht erlangen. Auch wenn dieses Vorhaben scheiterte, so spiegelt das Zitat doch deutlich die Lebensweise der transnationalen Franzosen wider: Ihre Heimat ist die gesamte Welt, sie bleiben nicht wohnhaft an einem Ort, sondern wechseln je nach Gegebenheit und Forderung den Wohnort.

Ich beschäftige mich in diesem Abschnitt mit der Lebensweise von Franzosen/Französinnen, die aus unterschiedlichen Gründen nach Berlin gezogen sind und in einem französischen Archipel leben bzw. lebten. Archipel, diesen Begriff benutzt Cédric Duchêne-Lacroix in seinem Text „Von französischen zu plurikulturellen Archipelen: Lebensformen von Franzosen in Berlin“ auf den ich mich im Folgenden Kapitel beziehen werde. Gemeint ist eine „Sammlung einzelner Lebensorte, die eine Bedeutung für eine Person haben und regelmäßig besucht werden“[5], wodurch die transnationalen abseits ihres Heimatortes ihre kulturelle und soziale Identität aufrechterhalten können.

Interessant für meine Hausarbeit ist, ob und inwieweit diese Definition des Archipels auf die in Berlin lebenden bzw. ehemalig wohnhaften Franzosen/Französinnen zutrifft.

Ich möchte in dem folgenden Kapitel herausarbeiten, wie ihre französische Identität zur deutschen Hauptstadt passt und es einen, mit dem der City of London vergleichbaren, Zwang zur Einpassung gibt.

3.1. Die unterschiedlichen Gruppen von Franzosen in Berlin

In dem von mir behandelten Material wird anhand drei verschiedener Beispiele die Unterschiedlichkeit der alltäglichen Lebensführung von Franzosen/Französinnen in Berlin gezeigt.

Die Gründe für die Franzosen/Französinnen nach Berlin zu ziehen sind in der beruflich bedingt.

Einige Franzosen sind nach dem zweiten Weltkrieg aus militärischen Gründen nach Berlin gezogen, um dort Aufbauarbeit im französischen Sektor Berlins zu leisten. Bei Ihnen unterscheidet man zwischen Einberufenen und Berufssoldaten. Die einberufenen Soldaten kamen zum Großteil aus einfachen Milieus und blieben nicht länger als 12 Monate in Berlin während dies bei den Berufssoldaten meist anders aussah. Sie waren im Durchschnitt mindestens drei Jahre in Berlin stationiert und blieben zum Teil auch noch nach dieser Zeit in der Stadt. Ihr Ziel war eine Karriere, die aus Arbeitsaufenthalten in ihrer Heimat aber auch im Ausland bestand. Einige blieben bis heute in Berlin, größtenteils familiär bedingt.

[...]


[1] 1.

[2] 3. Seite 112

[3] 3. Seite 112

[4] 3. Seite 114

[5] 2. Seite 240

Ende der Leseprobe aus 19 Seiten

Details

Titel
Transnationale Karrieren. Deutsche Finanzmanager in London und Franzosen in Berlin im Vergleich
Hochschule
Universität Siegen
Veranstaltung
Kulturelle Globalisierung
Note
1,1
Jahr
2015
Seiten
19
Katalognummer
V320199
ISBN (eBook)
9783668197350
ISBN (Buch)
9783668197367
Dateigröße
413 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Schlagworte
City of London, Finanzmanager;, Berlin;, Transnational;, Transnationale Karrieren;, Karriere;, Franzosen in Berlin;, London
Arbeit zitieren
Anonym, 2015, Transnationale Karrieren. Deutsche Finanzmanager in London und Franzosen in Berlin im Vergleich, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/320199

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