Frühstücksgewohnheiten von Kindern im Schulalter

Die Bedeutung des Frühstücks für die Nährstoffzufuhr und Gesundheit, das Körpergewicht und die Leistungsfähigkeit von Schulkindern


Bachelorarbeit, 2015

92 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


Inhalt

Abbildungsverzeichnis

Tabellenverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

1. Einleitung

2. Grundlagen der Kinderernährung
2.1 Ernährungssituation von Schulkindern in Deutschland
2.2 Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr
2.3 Definition vollwertige Ernährung
2.4 Optimierte Mischkost
2.5 Definition Frühstück
2.6 Frühstücksempfehlungen für Kinder im Schulalter

3. Methodik / Vorgehensweise

4. Frühstücksgewohnheiten von Schulkindern
4.1. Frühstückshäufigkeit in Deutschland
4.2 Frühstückshäufigkeit international
4.3 Frühstückszusammensetzung
4.4 Frühstücksqualität

5. Bedeutung des Frühstücks für die Nährstoffzufuhr und die Gesundheit
5.1 Veränderung der Nährstoffzufuhr durch das Frühstück
5.1.1 Einfluss des Frühstücks im Allgemeinen
5.1.2 Einfluss von (verzehrfertigen) Frühstückszerealien
5.1.3 Einfluss der Frühstücksqualität
5.2 Einfluss des Frühstücks auf eine adäquate Nährstoffversorgung
5.2.1 Einfluss des Frühstücks im Allgemeinen
5.2.2 Einfluss von (verzehrfertigen) Frühstückszerealien
5.3 Einfluss des Frühstücks auf den Lebensstil
5.3.1 Einfluss des Frühstücks im Allgemeinen
5.3.2 Einfluss von (verzehrfertigen) Frühstückszerealien
5.4 Einfluss des Frühstücks auf die körperliche und mentale Gesundheit
5.4.1 Einfluss des Frühstücks im Allgemeinen
5.4.2 Einfluss von (verzehrfertigen) Frühstückszerealien

6. Bedeutung des Frühstücks für das Körpergewicht
6.1 Definition Übergewicht und Adipositas im Kindes- und Jugendalter
6.2 Einfluss des Frühstücks auf den Body Mass Index und den Gewichtsstatus von Kindern und Jugendlichen
6.2.1 Einfluss des Frühstücks im Allgemeinen
6.2.2 Einfluss von (verzehrfertigen) Frühstückszerealien
6.2.3 Mögliche Erklärungen für die Auswirkungen des Frühstücks auf das Körpergewicht

7. Bedeutung des Frühstücks für die schulische Leistungsfähigkeit
7.1 Einfluss des Frühstücks im Allgemeinen
7.2 Einfluss von (verzehrfertigen) Frühstückszerealien und glykämischem Index

8. Diskussion / Schlussfolgerung

9. Zusammenfassung / Abstract

Literaturverzeichnis

Anhang
I. Übersichtstabellen der verwendeten Literatur
II. Übersichtstabellen der aussortierten Literatur

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Grundregeln der optimierten Mischkost

Abbildung 2: Mahlzeitenstruktur und -zusammensetzung der optimierten Mischkost

Abbildung 3: Anteile der einzelnen Mahlzeiten an der Tageszufuhr von Energie und Nährstoffen in der optimierten Mischkost

Abbildung 4: Mahlzeitenpyramiden der optimierten Mischkost für das erste und zweite Frühstück

Abbildung 5: Vorgehensweise bei der Erstellung der Bachelorarbeit

Abbildung 6: Vorgehensweise bei der Literaturrecherche

Abbildung 7: Geschlechtsspezifische Anteile der 11- bis 15-Jährigen in Deutschland, die an jedem Schultag frühstücken

Abbildung 8: Anteile amerikanischer Kinder und Jugendlicher nach Alter und Frühstückstyp, die die Referenzwerte für 13 Mikronährstoffe erfüllen

Tabellenverzeichnis

Tabelle 1: Defizite in der Ernährung von Kindern und Jugendlichen in Deutschland

Tabelle 2: Empfehlungen zur Verbesserung der Ernährung von Kindern und Jugendlichen in Deutschland

Tabelle 3: Referenzwerte für Energie und Makronährstoffe bei Kindern und Jugendlichen im Schulalter

Tabelle 4: Referenzwerte für die Zufuhr von Vitaminen und Wasser bei Kindern und Jugendlichen im Schulalter

Tabelle 5: Referenzwerte für die Mineralstoffzufuhr bei Kindern und Jugendlichen im Schulalter

Tabelle 6: Vergleich der Anteile einzelner Lebensmittelgruppen an der Gesamtenergiezufuhr bei der optimierten Mischkost und in der bestehenden Ernährungsweise

Tabelle 7: Hinweise zur Lebensmittelauswahl nach der optimierten Mischkost

Tabelle 8: System zur Bewertung der Frühstücksqualität nach O'Sullivan u.a.

Tabelle 9: Studienergebnisse zum Einfluss des Frühstücks auf die Nährstoffzufuhr

Tabelle 10: Studienergebnisse zum Einfluss des Frühstücks auf die Leistungsfähigkeit

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1. Einleitung

Das Frühstück (FS) ist eine weltweit anerkannte Mahlzeit, die sich in Abhängigkeit von Land und Kultur in der Zusammensetzung unterscheidet (Kircher &Kohlenberg-Müller 2012:312). Sie wird häufig als wichtigste Mahlzeit des Tages bezeichnet (Cooper, Bandelow &Nevill 2011:431) und kann Energie (E)und Nährstoffe (NS) liefern, die für Kinder und Jugendliche von besonderer Bedeutung sind, um in der Schule bestmögliche Leistungen zu erbringen (Müller u.a. 2009:498). In den letzten Jahrzehnten haben sich die traditionellen Verzehrmuster des FS jedoch stark gewandelt (Affenito 2007:565).

In gleicher Weise zeigten sich auch andere gravierende Veränderungen im Ernährungsverhalten. Immer mehr junge Menschen ernähren sich außer Haus mit Fast Food und anderen NS-armen Lebensmitteln, was eine adäquate NS-Zufuhr erschwert (Paeratakul u.a. 2003:1333 f). Überdies steigt die Prävalenz von Übergewicht (ÜG) und Adipositas (AD) bei Kindern und Jugendlichen (Alexy, Wicher &Kersting 2010:1795).

Das FS-Verhalten von Kindern und Jugendlichen im Schulalter ist nicht optimal. Durch die Aufnahme eines regelmäßigen und vollwertigen FS können jedoch positive gesundheitliche und kognitive Effekte erzielt werden.

Um darzustellen auf welche Weise sich eine FS-Mahlzeit günstig auf die NS-Zufuhr und die Gesundheit sowie das Körpergewicht (KG)und die Leistungsfähigkeit auswirken kann, wirdin dieser Arbeit zunächst einen Überblick über die Ernährungssituation deutscher Schulkinder sowie die für Deutschland geltenden Bewertungsgrundlagen und Empfehlungen für eine vollwertige Ernährung und das FS gegeben. Auf Grundlage einer systematischen Literaturrecherche werden im Anschluss internationale Studienergebnisse zu FS-Gewohnheiten von Schulkindern sowie zum Zusammenhang zwischen FS und NS-Zufuhr und Gesundheit, KG und schulischer Leistungsfähigkeit dargestellt. Dabei werden die Auswirkungen eines FS im Allgemeinen, die Auswirkungen von bestimmten FS-Komponenten, der Einfluss der FS-Qualität und des glykämischen Index (GI) der FS-Mahlzeit berücksichtigt.

Abschließend werden die Ergebnisse zu den FS-Gewohnheiten und zur Bedeutung des FS für Schulkinder kritisch diskutiert und hinsichtlich ihrer Aussagekraft bewertet. Darüber hinaus soll ein Ausblick für weitere Forschungsarbeiten gegeben und aufgezeigt werden, welches Potenzial die Förderung eines regelmäßigen und vollwertigen FS bei Kindern und Jugendlichen für die Reduktion von gesundheitlichen Problemen,Ernährungsdefiziten und schlechten schulischen Leistungen bietet.

2. Grundlagen der Kinderernährung

Eine gesunde Ernährung ist ausschlaggeben dafür, dass ein Kind ausreichend mit E und NS versorgt wird (Alexy, Clausen &Kersting 2009:29). Kost mit wenig Fett, vielen Kohlenhydraten (KH) und Ballaststoffen (BS) und einer hohen NS-Dichte hilfternährungsmitbedingten Krankheiten vorzubeugen (Kersting, Rothmann &Alexy 2003:64), denn schon „[i]n der Kindheit werden die Weichen für einen gesunden Lebensstil im späteren Leben gestellt“ (Alexy, Clausen &Kersting 2009:29). Während des Wachstums benötigen Kinder im Bezug auf ihr KG eine besonders große Menge an E, Eiweiß, Vitaminen (Vit.) und Mineralstoffen. Nur wenn diese ausreichend vorhanden sind kann sich der Körper entwickeln und verändern (Mensink u.a. 2009:40).

2.1 Ernährungssituation von Schulkindern in Deutschland

Um die Ernährungsweise deutscher Kinder zu bewerten, eignen sich Daten aus bundesweiten repräsentativen Studien. DieStudie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland (kurz: KiGGS) ist eine 2003 gestartete Längsschnitt-Untersuchung (Schmitz u.a. 2014:2). Die Ernährungs-Studie als KiGGS-Modul (EsKiMo), die vom Robert Koch-Institut und der Universität Paderborn durchgeführt wurde, erfasste dabei im Jahr 2006die Ernährungsgewohnheiten von Kindern und Jugendlichen im Alter von 6 bis 17 Jahren (Mensink u.a. 2007:4). Die Untersuchung zeigteauf wo Defizite in der bestehenden Ernährungsweise vorlagen und machte es möglichEmpfehlungen zur Verbesserung der Situation auszusprechen (Mensink u.a. 2007:84 ff). Auf ähnliche Weise sammelte auch die Dortmund Nutritional and Anthropometric Longitudinally Designed Study (DONALD Studie) des Forschungsinstituts für Kinderernährung (FKE) seit 1985 Daten zur Ernährung von Kindern und Jugendlichen im Alter von 0-18 Jahren. Genau wie EsKiMo erhob die DONALD Studie wichtige Daten, um verbesserungswürdige Verhaltensmuster in der Ernährung von Kindern und Jugendlichen aufzudecken und Empfehlungen zu formulieren (Kersting &Alexy 2008:16 ff).

Sowohl die KiGGS- als auch die DONALD Studie wiesen im Bezug auf den Verzehr pflanzlicher Lebensmittel, den Konsum fett- und zuckerhaltiger Produkte und die Aufnahme anderer Speisekomponenten auf problematische Ernährungsgewohnheiten deutscher Schulkinder hin. Da die Ergebnisse und Empfehlungen beider Studien zum größten Teil übereinstimmten, werden sie in Tabelle 1 und Tabelle 2 zusammengefasst dargestellt.

Tabelle 1: Defizite in der Ernährung von Kindern und Jugendlichen in Deutschland, eigene Zusammenstellung aus Mensink u.a. 2007;Mensink u.a. 2009;Kersting, Rothmann &Alexy 2003

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Tabelle2:Empfehlungen zur Verbesserung der Ernährung von Kindern und Jugendlichen in Deutschland, eigene Zusammenstellung aus: Mensink u.a. 2007; Mensink u.a. 2009; Kersting, Rothmann & Alexy 2003; Kersting & Alexy 2008

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Durch Austausch oder Verzicht auf bestimmte Lebensmittel könnten die ungünstigen Makro- und Mikro-NS-Profile deutscher Kinder und Jugendlicher verbessert werden. Die Steigerung des Verzehrs pflanzlicher, NS-reicher Produkte steht dabei im Vordergrund.

2.2 Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr

Um die Ernährungsqualität beurteilen zu können, ist es wichtig zu wissen welche NS-Mengenzur Deckung des Tagesbedarfs benötigt werden. Bis heute ist die Datenlage zum essentiellen NS-Bedarf des Menschen unvollständig. Die D-A-CH (kurz für Deutschland, Österreich und Schweiz) –Referenzwerte, die von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE), der Österreichischen Gesellschaft für Ernährung (ÖGE) und der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung (SGE) herausgegeben werden, stellen dennocheine bedeutende Grundlage für die qualitative Bewertung der Ernährung dar (DGE, ÖGE &SGE 2013:3 ff).

Die Referenzwerte gelten für den Großteil der gesunden Bevölkerung in Mitteleuropa, sind jedoch nicht auf Menschen mit NS-Mängeln, ÜG / AD,Krankheiten und erhöhtem Tabak-, Alkohol- oder Drogenkonsum anwendbar (DGE, ÖGE &SGE 2013:7). Auf individueller Ebene sollten sie eine Zielgröße für eine ausreichende Versorgung sein. Ein Unterschreiten ist nicht gleichbedeutend mit einem Mangel, erhöht aber das Risiko einer Unterversorgung (DGE, ÖGE &SGE 2013:10).

Nicht für jeden NS kann mit gleicher wissenschaftlicher Sicherheit festgestellt werden welche Menge dem durchschnittlichen Bedarf des Menschen entspricht. Aus diesem Grundwerden die D-A-CH-Referenzwerte in Richtwerte, Schätzwerte und Empfehlungen untergliedert (DGE, ÖGE &SGE 2013:8).

Richtwerte sind Werte, bei denen die Regelung innerhalb scharfer Grenzen aus gesundheitlichen Gründen nicht nötig ist. Einige Stoffe werden in diesem Sinne mit einer Begrenzung nach unten oder oben angegeben. Sie dienen als Orientierungshilfe, die wünschenswerte Bereiche angibt (DGE, ÖGE &SGE 2013:10).

Schätzwerte geben Hinweise auf eine angemessene und unbedenkliche Zufuhr. Für sie ist ein durchschnittlicher Bedarf nicht mit ausreichender Genauigkeit bekannt (DGE, ÖGE &SGE 2013:9). Empfehlungen basieren auf dem durchschnittlichen Bedarf und sollen durch den Zuschlag von zwei Standardabweichungen oder 20-30 % allen physiologischen Schwankungen gerecht werden sowie ausreichende Körperreserven sicherstellen. Die Menge einer Empfehlung soll genügen, um den Bedarf nahezu aller gesunden Personen einer Bevölkerung zu decken (DGE, ÖGE &SGE 2013:8 f).

Welche Mengen an E, Makro-NS, Mikro-NS und Wasser deutsche Schulkinder aufnehmen sollten wird im Folgendenbeschrieben.

In Deutschland erreichen Kinder im Verlauf des ersten Schuljahres üblicherweise das Alter von sieben Jahren. Bei einer zwölfjährigen Schulausbildung schließen sie die Schule als 18-jährige Jugendliche ab. Aus diesem Grund werden nachfolgend nur die Referenzwerte für vier Altersgruppen (7 bis unter 10 Jahre, 10 bis unter 13 Jahre, 13 bis unter 15 Jahre, 15 bis unter 19 Jahre) betrachtet.

Die Referenzwerte für Energie und Makro-NS werden in Tabelle 3 zusammengefasst dargestellt. Der Energiebedarf ist von der körperlichen Aktivität und dem Geschlecht abhängig. Er steigt mit dem Alter an (DGE, ÖGE &SGE 2013:31).Wie viel Gramm (g) Protein Kindern und Jugendlichen täglich aufnehmen sollten richtet sich nach dem KG. Bei Mädchen im Alter von 15 bis unter 19 Jahren liegt die empfohlene Zufuhr leicht unterhalb der Empfehlungen der anderen Kinder und Jugendlichen (DGE, ÖGE &SGE 2013:35).Fett sollte in der Ernährung junger Menschen im Alter von 7 bis unter 15 Jahren 30 bis 35 %, bei den 15- bis 19-Jährigen 30 % der E-Zufuhr ausmachen (DGE, ÖGE &SGE 2013:43).Der Anteil gesättigte Fettsäuren (SFA)sollte bei Schülern / Schülerinnen nicht mehr als 10 % der Gesamt-E betragen (DGE, ÖGE &SGE 2013:46). Des Weiteren wird ihnen empfohlen 2,5 % des Fetts in Form von Linolsäure (ω-6-Fettsäure) und geschätzte 0,5 % in Form von α-Linolensäure (ω-3-Fettsäure) aufzunehmen (DGE, ÖGE &SGE 2013:53).Mehr als 50 % der täglichen E sollte bei Kindern und Jugendlichen aus KH stammen (DGE, ÖGE &SGE 2013:59). Im Bezug auf die BS-Zufuhr ist kein Richtwert vorhanden. Als umsetzbar „[…] erscheint eine Ballaststoffdichte der Nahrung von etwa 2,4 g /MJ [Megajoule][…]“(DGE, ÖGE &SGE 2013:63).

Tabelle 3: Referenzwerte fürEnergie und Makronährstoffe bei Kindern und Jugendlichen im Schulalter,eigene Zusammenstellung aus:DGE, ÖGE &SGE 2013

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1Die angegebene Werte für Energie und Fett beziehen sich auf Kinder und Jugendliche mit normalem BMI und mäßiger körperlicher Betätigung,2Energie, 3Energieprozent, 4gesättigte Fettsäuren, 5 mehrfach ungesättigte Fettsäuren, 6Kohlenhydrate, 7 Ballaststoffe,8 nicht vorhanden,9 eventuell, 10 Fettsäuren,11 Kilokalorien, 12 Gramm, 13 Kilogramm, 14 Körpergewicht, 15 Megajoule

Die Referenzwerte für Vit. und Wasser werden ebenfalls zusammengefasst dargestellt (siehe Tabelle 4). Wie bei den Makro-NS sind die Empfehlungen häufig vom Alter und Geschlecht abhängig. Je älter Schulkinder werden, desto größere Mengen sollten sie täglich aufnehmen (siehe Vit. K und Wasser) (DGE, ÖGE &SGE 2013:105; DGE, ÖGE &SGE 2013:178). In der Alterskategorie von 15 bis und 19 Jahren steigen die Werte für Vit. A, B1, B2, Folat, B12, und Vit. C im Vergleich zu den vorherigen Lebensjahren nicht weiter an, sondern bleiben konstant oder gehen leicht zurück (DGE, ÖGE &SGE 2013:69; DGE, ÖGE &SGE 2013:111;DGE, ÖGE &SGE 2013:115; DGE, ÖGE &SGE 2013:127; DGE, ÖGE &SGE 2013:161; DGE, ÖGE &SGE 2013:167). Für Mädchenist in diesem Alter auch kein höherer Bedarf an Vit. E und B6 zu verzeichnen (DGE, ÖGE &SGE 2013:97; DGE, ÖGE &SGE 2013:123). Die Zufuhr von Vit. D bleibt in der gesamten Schulzeit konstant (DGE, ÖGE &SGE 2013:79).

Tabelle 4 : Referenzwerte für die Zufuhr von Vitaminen und Wasser bei Kindern und Jugendlichen im Schulalter, eigene Zusammenstellung aus: DGE, ÖGE & SGE 2013

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1Milligramm, 2 Mikrogramm, 3 Milliliter

Hinsichtlich Mengen- und Spurenelementen werden ebenfalls Empfehlungen, Richt- oder Schätzwerte für die Zufuhr ausgesprochen (siehe Tabelle 5).

Tabelle 5: Referenzwerte für die Mineralstoffzufuhr bei Kindern und Jugendlichen im Schulalter, eigene Zusammenstellung aus: DGE, ÖGE & SGE 2013

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1 Natrium, 2 Chlorid, 3 Kalium, 4 Calcium, 5 Phosphor, 6 Magnesium, 7 Eisen, 8 Jod, 9 Zink, 10 Milligramm,11 Mikrogramm

Bei Kalium (K) und Magnesium (Mg) steigen die Referenzwerte für Mädchen und Jungen von einer Alterskategorie zur nächsten konstant an (DGE, ÖGE &SGE 2013:181; DGE, ÖGE &SGE 2013:221). Für Natrium (Na), Chlorid (Cl), Calcium (Ca), Phosphor (P) und Jod (J) sind ab einem Alter von 15 Jahren im Vergleich zur vorherigen Alterskategorie keine höheren Werte mehr zu verzeichnen (DGE, ÖGE &SGE 2013:181;DGE, ÖGE &SGE 2013:189; DGE, ÖGE &SGE 2013:217; DGE, ÖGE &SGE 2013:233). Ab einem Alter von 10 Jahren weisen Mädchen höhere Referenzwerte für die Zufuhr von Eisen auf als Jungen (DGE, ÖGE &SGE 2013:227). Zink hingegen sollte von Jungen ab 10 Jahren in größeren Mengen aufgenommen werden als von Mädchen (DGE, ÖGE &SGE 2013:245).

2.3 Definition vollwertige Ernährung

Eine vollwertige Ernährung leistet einen Beitrag zur lebenslangen Förderung und Erhaltung von Gesundheit, Leistungsfähigkeit, Wachstum und Entwicklung des Menschen. Sie zeichnet sich durch ausreichende Flüssigkeitsaufnahme, eine angemessene E-Zufuhr und ein ausgewogenes Verhältnis der Makro- und Mikro-NS aus(DGE 2015).

Die D-A-CH- Referenzwerte stellen deshalb die Grundlage für die praktische Umsetzung dieser Ernährungsweise dar(DGE, ÖGE &SGE 2013:5). Eine Einhaltung der Empfehlungen, Schätz- und Richtwerte gewährleistet die angemessene Versorgungdes Großteils der Bevölkerung mit E, NS und BS. Gleichzeitig stellt sie alle lebenswichtigen Funktionen des Körpers sicher (Bechthold 2009:346). Sich vollwertig und nach den Vorgaben der Referenzwerte zu ernähren hat außerdem das Ziel Mangelkrankheiten vorzubeugen, eine Überversorgung zu vermeiden, Körperreserven anzulegen und chronischen, ernährungsmitbedingten Erkrankungen vorzubeugen (Bechthold 2009:346 f).

Viele Kinder, Jugendliche und Erwachsene können anhand von Nährwerttabellen und den darin empfohlenen Zufuhrmengen nicht auf Lebensmittel und Ernährungsweisen schließen, die einer vollwertigen Ernährung entsprechen. Aus diesem Grund werden diese Empfehlungen in den „10 Regeln der DGE“ (siehe DGE 2013), dem „DGE-Ernährungskreis“(siehe DGE 2015) und der dreidimensionalen„DGE-Lebensmittelpyramide“ auf verständliche Weise für die deutsche Bevölkerung wiedergegeben (DGE 2015). Speziell an Kinder und Jugendliche richtet sich das Konzept der optimierten Mischkost (optimiX), das wissenschaftliche Empfehlungen ebenfalls in Form einfacher Regeln vermittelt (Clausen &Kersting 2007:115).

2.4 Optimierte Mischkost

Aufgrund der Differenzen zwischen den tatsächlichen und empfohlenen Ernährungsgewohnheiten fordern die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) die Entwicklung von nationalen lebensmittelbezogenen Ernährungsempfehlungen, sogenannten „food based dietary guidelines“ (FBDG). Diese sollen nicht nur die landestypischen Ernährungsgewohnheiten und Gesundheitsprobleme berücksichtigen, sondern auch wissenschaftliche Empfehlungen für die NS-Zufuhr in praktische, für die Bevölkerung verständliche, Empfehlungen übersetzen (Kersting, Alexy &Clausen 2005:301).

OptimiX ist ein Ernährungskonzept, das die internationalen Standards für die FBDG umsetzt und damit die Ernährung von Kindern und Jugendlichenin Deutschland verbessern soll (Clausen &Kersting 2007:115).

Das FKE in Dortmund entwickelteoptimiX in den frühen 1990er Jahren (Kersting, Alexy &Clausen 2005:302).Bis heute wurde es immer wieder an den neuesten wissenschaftlichen Stand angepasst(Alexy, Clausen &Kersting 2009:30). Auf Grundlage der DONALD Studie konzipierte das FKE eineneinwöchigen Speiseplan, mit dem Ziel, die deutschen Empfehlungen für die NS-Zufuhr und Empfehlungen zur Prävention ernährungsmitbedingter Erkrankungen zu erfüllen und sich gleichzeitig an den Ernährungsgewohnheiten und Präferenzen deutscher Kinder und Jugendlicher zu orientieren.(Kersting, Alexy &Clausen 2005:302). Darüber hinaus sollte er Mahlzeiten enthalten, die mit günstigen, landesüblichen Lebensmitteln zubereitet werden können (Kersting, Rothmann &Alexy 2003:71).

Durch eine Umverteilung der Nahrungskomponentenkonnte der E- und NS-Gehalt typischer Mahlzeiten so angepasst werden, dass die Empfehlungen für die Zufuhr fast aller NS,ohne den Einsatz von Supplementen im Wochenmittelerfüllt oder übertroffen werden (Kersting, Alexy &Clausen 2005:302).Ausnahmen sind die Zufuhr von Folsäure, deren Empfehlung auch durch den Speisplan von optimiX nicht erreicht wird und die Aufnahme von J, die in ausreichender Menge nur durch die Verwendung von angereichertem Speisesalz möglich ist. Eine Verbesserung der Folsäurezufuhr wird durch Anreicherungsmaßnahmen und Aktivitäten auf Bevölkerungsebene angestrebt (Kersting, Rothmann &Alexy 2003:71).

Die einzelnen Komponenten der Mahlzeiten werden in elf Lebensmittelgruppen eingeteilt. Diese gehören entsprechend ihrer NS-Dichte entweder der Kategorie der empfohlenen oder der Kategorie der geduldeten Lebensmittel an. Unter einer NS-dichten Lebensmittelgruppe versteht das FKE Produkte, die prozentual eine größere Menge an NS als E liefern.(Kersting, Alexy &Clausen 2005:302).

In welchen Komponenten sich optimiX von den bestehenden Ernährungsgewohnheiten deutscher Kinder und Jugendlicher abhebt und welche Produktgruppen einen gleichbleibenden Anteil an der Gesamt-E-Zufuhr habenwird in Tabelle 6 dargestellt.

Tabelle 6: Vergleich der Anteile einzelner Lebensmittelgruppen an der Gesamtenergiezufuhr bei der optimierten Mischkost und in der bestehenden Ernährungsweise, sinngemäß übernommen aus: Kersting, Alexy & Clausen 2005:303

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1 zusammengefasst aus Ergebnissen der DONALD Studie 2 laut eigenen Berechnungen müsste der Wert bei 68 % liegen, die Quelle gibt möglicherweise aufgrund gerundeter Werte 66 % an

Ein deutlicher Unterschied ist vor allem im prozentualen Anteil pflanzlicher Lebensmittel zu sehen, der bei optimiX um 8% höher liegt als in der bestehenden Ernährung. Tierische Produkte und Süßwaren machen im Vergleich zu den üblichen Gewohnheiten einen kleineren Anteil aus. Mit nahezu konstanten 40 % beziehungsweise (bzw.) 41 % unterscheidet sich der hohe Anteil von Getränken an der Gesamt-E-Zufuhr bei optimiX nur unwesentlich von den alltäglichen Gewohnheiten (Kersting, Alexy & Clausen 2005:303 f).

Weil der NS-Bedarf allein durch die empfohlenen Lebensmittel gedeckt wird, diese aber nur 90 % der Gesamt-E liefern, können 10% der E aus geduldeten Lebensmitteln wie Süßwaren oder gesüßten Getränken bezogen werden (Alexy, Clausen &Kersting 2009:32 f).

Der prozentuale Anteil der Lebensmittelgruppen an der Gesamtversorgung ist für Kinder und Jugendliche jeden Alters identisch(Kersting, Alexy &Clausen 2005:303).Aus diesem Grund wurden ausgehend von dieser Verteilung drei einfache Ernährungsregeln formuliert (siehe Abbildung 1).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung1: Grundregeln der optimierten Mischkost (Kersting & Alexy 2014:7)

Da auch „[d]ie benötigten Nährstoffdichten,d.h.[das heißt] der Bedarf an Vitaminen und Mineralstoffen im Verhältnis zu den Richtwerten für die Energiezufuhr, […] vom zweiten Lebensjahr bis zum Erwachsenenalter weitgehend konstant“ bleiben(Alexy, Clausen &Kersting 2009:29 f), sind die Regeln von optimiX sowohl für Kleinkinder, Grundschüler, Jugendliche, als auch für Erwachsene und die Gemeinschaftsverpflegung zu empfehlen (Kersting, Rothmann &Alexy 2003:73).

Angelehnt an nationale Verzehrmustersieht das Ernährungskonzept fünf Mahlzeiten pro Tag vor (vgl. Abbildung 2).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 2 : Mahlzeitenstruktur und -zusammensetzung der optimierten Mischkost (FKE 2013)

Diese lassen sich in zwei kalte Hauptmahlzeiten, eine warme Hauptmahlzeit und zwei Zwischenmahlzeiten einteilen. Die mengenmäßig unterschiedliche Zusammensetzung der Mahlzeiten aus Produkten der elf Lebensmittelgruppensorgt dafür, dass kalte, warme und Zwischenmahlzeiten in ihren NS-Profilen variieren (Kersting, Rothmann &Alexy 2003:73). Zu jeder Mahlzeit gehört darüber hinaus ein Getränk, wenn möglich Wasser (Alexy, Clausen &Kersting 2009:36).

Ergänzende Hinweise sollen den Verbrauchern helfen innerhalb der Lebensmittelgruppen gesundheitsfördernde Produkte auszuwählen (vgl. Tabelle 7).

Tabelle 7: Hinweise zur Lebensmittelauswahl nach der optimierten Mischkost, eigene Zusammenstellung aus: Kersting, Rothmann & Alexy 2003:70 f; Alexy, Clausen & Kersting 2009:37; Kersting, Alexy & Clausen 2005:304

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Dazu zählt vor allem die Bevorzugung fettarmer tierischer Produkte. Des Weiteren empfiehlt optimiX mindestens 50 % aller Getreidewaren in Form von Vollkornprodukten zu verzehren und Kartoffeln in kochendem Wasser oder mit wenig Fett zuzubereiten. Obst /Gemüse in tiefgekühlten und frischen Varianten, zum Beispiel (z.B.) als Rohkost, ist Konservenprodukten vorzuziehen (Kersting, Alexy &Clausen 2005:304). Getränke sollten möglichst E-frei oder E-arm sein, bei der Zubereitung von Speisen sollte Rapsöl andere Speisefette ersetzen und zum Würzen sollte mit J, Fluorid und Folsäure angereichertes Speisesalz verwendet werden(Alexy, Clausen &Kersting 2009:37). Auch der Verzehr von Seefisch (Kersting, Rothmann &Alexy 2003:71) und mit J-Salz gebackenem Brot kann dazu beitragen den Empfehlungen für die J-Zufuhr gerecht zu werden (Kersting, Alexy &Clausen 2005:304).

OptimiX bietet eine qualitativ hochwertige Ernährung für Kinder, Jugendliche und auch Erwachsene. Gleichzeitig ist das Konzept auch bei der Verwendung von Fertigprodukten im Alltag praktisch umsetzbar und wird mittlerweile in der AD-Therapie bei Kindern und Jugendlichen angewandt (Kersting, Alexy & Clausen 2005:306). Seit 2005 existiert europaweit ein optimiX-Siegel, dass Mahlzeiten kennzeichnet, die den hohen Qualitätsansprüchen des Ernährungskonzeptes entsprechen (Clausen &Kersting 2007:115).

2.5 Definition Frühstück

Eine einheitliche Definition für das Wort „Frühstück“ zu finden erscheint schwierig. Kulturelle, lokale und zeitliche Aspekte sorgen dafür, dass das Verständnis darüber, wie sich das FS zusammensetzt und wann es eingenommenwird, weltweitvariiert. Für wissenschaftliche Studien, die sich mit dem Thema FS beschäftigen, ist es von besonderer Bedeutung eine einzige Definition festzulegen, sodass Ergebnisse vergleichbar und daraus eindeutige Schlüsse gezogen werden können (O‘Neil u.a. 2014:8).

Bisher ist dies noch nicht gelungen und Wissenschaftler setzten für ihre Untersuchungen selbst fest, was sie als FS verstehen.

Karatzi u.a. betrachten das FS als etwas, das die Studienteilnehmer unabhängig vom Ort innerhalb von zwei Stunden nach dem Aufstehen essen und / oder trinken. Am Wochenende definieren sie es als etwas, das vor 11:00 Uhr gegessen und / oder getrunken wird (Karatzi u.a. 2014:2 f). Ungenauer sind die Definition des FS als „[…] any eating occasion between 05.00 and 08.59 hours“ (Alexy, Wicher &Kersting 2010:1796) und als „any foods or beverages consumed at an eating occasion that the participant defined as breakfast […]“(Barr, DiFrancesco &Fulgoni 2014:1374)(Deshmukh-Taskar u.a. 2010:870). Des Weiteren wird das FS als „the food and / or beverage items […] listed as the first meal of the day“ definiert (O’Sullivan u.a. 2009:250) oder als „[…] the first eating occasioninvolving a solid food or a beverage that occurred afterwaking” (Matthys u.a. 2007:414).Barton u.a., Albertson u.a. und Affenito u.a. sehen das FS unter der Woche als ein Essen zwischen 05:00 Uhr und 10:00 Uhr und am Wochenende zwischen 05:00 Uhr und 11:00 Uhr morgens an (Barton u.a. 2005:1385; Albertson u.a. 2008:745; Affenito u.a. 2005:939).

Um Einigkeit zu schaffen und Studienvergleiche zu erleichtern schlagen O’Neil u.a. folgende Definition für Forschungszwecke vor:

„Breakfast is the first meal of the day that breaks the fastafter the longest period of sleep and is consumed within 2to 3 hours of waking; it is comprised of food or beveragefrom at least one food group, and may be consumed atany location” (O‘Neil u.a. 2014:9).

2.6 Frühstücksempfehlungen für Kinder im Schulalter

Für Kinder und Jugendliche ist ein ausgewogenes FS von zentraler Bedeutung. Ihnen wird empfohlen nicht nur einmal zu frühstücken, sondern noch eine zweite Mahlzeit am Morgen, das Schul-FS, einzunehmen (Müller u.a. 2009:498).

Das Konzept von optimiX sieht in der Mahlzeitenstruktur von Schulkindern deshalb ein erstes und ein zweites FS vor (Kersting, Rothmann &Alexy 2003:73). Durch die Verteilung auf zwei Portionen bleibt der Blutzuckerspiegel im Verlauf des Vormittags konstanter und die Belastung für das Verdauungssystem wird reduziert. Heißhungerattacken am Mittag und ein erhöhtes Naschverlangen können vermieden werden. Des Weiteren bieten zwei Mahlzeiten am Morgen die Möglichkeit, die Lebensmittelauswahl reichhaltig und variabel zu gestalten (Kersting &Alexy 2014:8).

In ihrem Anteil an der täglichen E- und NS-Zufuhrunterscheiden sich das erste und das zweite FS (vgl. Abbildung 3).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 3 : Anteile der einzelnen Mahlzeiten an der Tageszufuhr von Energie und Nährstoffen in der optimierten Mischkost ( Clausen & Kersting 2007:116), GFS: gesättigte Fettsäuren, EUFS: einfach ungesättigte Fettsäuren, MUFS: mehrfach ungesättigte Fettsäuren

Weil das erste FS eine der drei Hauptmahlzeiten darstellt, sollte es etwa 25 % der täglich benötigten E liefern (Alexy, Clausen &Kersting 2009:36). Gleichzeitig werden dem Körper mit der ersten Mahlzeit größere Anteile an SFA, KH,Zucker, Vit. B2 und Ca zur Verfügung gestellt Das zweite FS wird als Zwischenmahlzeit betrachtet und fällt deshalb mit etwa 12,5 % der täglichen E-Zufuhr kleiner aus (Alexy, Clausen &Kersting 2009:36). Es liefert im Gegensatz zum ersten FS geringere Mengen an Makro-NS, versorgt den Körper aber zum Teil mit größeren Mengen an Vit. und Mineralstoffen, insbesondere mit Vit. A, Vit. E, Folsäure und Zn(Clausen & Kersting 2007:116).

Diese Unterschiede begründen sich in der verschiedenartigen Lebensmittezusammensetzung der beiden Speisen.Milch oder Milchprodukte bilden die Basis des ersten FS. Sie werden in mengenmäßig absteigender Reihenfolge von Obst, Gemüserohkost sowie Getreideprodukten ergänzt. Tierische Produkte und Fette können das FS in kleiner Menge vervollständigen, z.B. als dünner Brotbelag.Beim zweiten FS bilden Obst und Gemüserohkost die Grundlage. Darüber hinaus sollten Milch oder Milchprodukte und Getreide in Form von Flocken oder Brot enthalten sein. Fette, Süßigkeiten und Knabberartikel sind in kleiner Menge ebenfalls erlaubt. Ein möglichst E-freies Getränk vervollständigt laut Empfehlung von optimiX sowohl das erste als auch das zweite FS (Alexy, Clausen &Kersting 2009:36)(vgl. Abbildung 4).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung4: Mahlzeitenpyramiden der optimierten Mischkost für das erste und zweite Frühstück(Kersting &Alexy 2014:9)

Die DGE unterstützt mit ihren Empfehlungen die Vorgaben von optimiX und gibt an: „Zu einem ausgewogenen Frühstück gehören Getreide und Milchprodukte, frisches Obst und Gemüse sowie immer ein Getränk wie Früchte- oder Kräutertee und Wasser“(FIT KID 2006:99). Idealerweise ergänzen sich dabei das FS zu Hause und die Zwischenmahlzeit in der Schulpause zu einem guten FS, das alle geforderten Lebensmittelgruppen abdeckt. Nüsse und Trockenobst können als Abwechslung ebenfalls zu einer höheren Zufuhr an gesunden Fettsäuren und komplexen KH beitragen(IN FORM, Schule plus Essen 2014). Nahezu identische Empfehlungen nennt auch der aid infodienst Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz (aid) (Rehm o.J.).

Kindern, die Probleme haben früh morgens reichhaltig zu frühstücken, raten das FKE und die DGE das erste und zweite FS zu tauschen. Sie sollten vor der Schule eine kleinere Mahlzeit oder wenigstens ein energiereiches Getränk in Form von Fruchtsaft oder Kakao zu sich nehmen. Mit einem ausgiebigen Pausen-FS kann dann die erste unvollständige FS-Mahlzeit ausgeglichen werden (Kersting & Alexy 2014:19)(FIT KID 2006:99).

3. Methodik / Vorgehensweise

Zur Erstellung dieser Bachelor-Arbeit (BA) wurde im Vorhinein ein Arbeitsplan mit Fristen für den zeitlichen Ablauf, festen Aufgabenund Meilensteinenerstellt. Dieser gliedert sich in eine Vorbereitungs- und eine Arbeitsphase (siehe Abbildung 5).

Im Zeitraum vom 20.10.2014 bis zum 05.01.2015 erfolgte eine systematische Literaturrecherche über den Online-Katalog der Hochschul- und Landesbibliothek Fulda, die elektronische Zeitschriften „Cochrane Library“ und „Ernährungs Umschau“, sowie die Datenbank „PubMed“. Die Suchworte „Frühstück“, „Frühstück UND Kinder ODER Jugendliche“, „Ernährung UND Kinder ODER Jugendliche“, „Kognition UND Frühstück UND Kinder ODER Jugendliche“, „Frühstück UND Übergewicht ODER Adipositas ODER BMI UND Kinder ODER Jugendliche“, „Frühstück UND Gesundheit UND Kinder ODER Jugendliche“ bzw. „breakfast“, „breakfast AND children OR school children“, „breakfast AND adolescents OR adolescence“, „breakfast AND nutrition OR nutrients AND children OR adolescents“, „breakfast AND cognition AND children OR adolescents“, „breakfast AND health AND children OR adolescents“ und „breakfast AND performance AND children OR adolescents”wurden genutzt, um potenzielle Literatur zu finden. Die Recherche berücksichtigte deutsch- und englischsprachige Bücher, Fachzeitschriftenartikel, Pressemeldungen und sonstige Dokumente, die das FS-Verhalten von Kindern und Jungendlichen thematisierten. Darüber hinaus wurden Studien eingeschlossen, die sich mit dem Zusammenhang zwischen FS und NS-Zufuhr, Gesundheit, KG und der kognitiven Leistungsfähigkeit befassten. Weitere Literatur wurde über die Webseiten der DGE, des FKE, des aid, der Deutschen Adipositas Gesellschaft (DAG), der KiGGS-und der HBSC Studie (kurz für Health Behaviour in School-aged Children) ausgemacht. Die zunächstaufgrund des Titels ausgewählten Treffer beliefen sich auf 92 Zeitschriftenartikel, Bücher, Broschüren und Pressemeldungen (6 Treffer über den Online-Katalog der HLB, 8 bzw. 21 Treffer über die elektronische Zeitschriften „Ernährungs Umschau“ und „Cochrane Library“, 45 Treffer über „PubMed“, 12 über sonstige Webseiten).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 5: Vorgehensweise bei der Erstellung der Bachelorarbeit (BA)

Die Literaturergebnisse wurden in einem nächsten Schritt thematisch sortiert und mit ihren grundlegenden Daten in einer tabellarischen Übersicht notiert. Auf diese Weise konnten sie den Kategorien „Frühstücksgewohnheiten“, „Frühstück und Nährstoffzufuhr / Gesundheit“, „Frühstück und Körpergewicht“, „Frühstück und Leistungsfähigkeit“ sowie „Grundlagen der Kinderernährung“ zugeordnet werden (vgl. Anhang I).

Im Anschluss wurden Studien, die ausschließlich Probanden /Probandinnen im Alter von unter sechs Jahren rekrutierten, Studien mit Erwachsenen sowie Dokumente, die für das bearbeitete Thema nicht relevant, zu alt (veröffentlicht vor 2000) oder nicht wissenschaftlich fundiert genug waren, ausgeschlossen (vgl. Anhang II). Nach dieser Selektion verblieben 70 Texte als Literatur für diese Arbeit (vgl. Abbildung 6).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 6: Vorgehensweise bei der Literaturrecherche

4. Frühstücksgewohnheiten von Schulkindern

Es gilt häufig als die wichtigste Mahlzeit des Tages und obwohl viele Studien auf einen positiven Einfluss des FS auf die Ernährungsqualität, die kognitive Leistungsfähigkeit und die NS-Zufuhr schließen lassen (O‘Neil u.a. 2014:8), steigt die Tendenz auf das FS zu verzichten bei Kindern mit dem Alter an. Jugendliche und junge Erwachsene nehmen im Vergleich zu allen anderen Altersgruppen am seltensten ein FS zu sich (O‘Neil u.a. 2014:14).

Aus welchen Lebensmitteln sich die erste Mahlzeit des Tages zusammensetzt ist von Land zu Land verschieden (Kircher &Kohlenberg-Müller 2012:312).Internationale Empfehlungen sehen für ein hochwertiges FS drei Komponenten vor. Es sollte Vollkorngetreide (-produkte), Obst / Gemüse oder Saft und fettfreie / fettarme Milchprodukte oder eine andere Ca-Quelle enthalten (Alexy, Wicher &Kersting 2010:1795).In Deutschland werden diese Vorgaben durch ein kalorienarmes Getränk ergänzt (Precht, Strassner &Kral 2014:21).

4.1. Frühstückshäufigkeit in Deutschland

Über die FS-Häufigkeit deutscher Kinder und Jugendlicher gibt unter anderem die DONALD Studie Auskunft. Anhand ihrer Daten aus dem Untersuchungszeitraum von 2004 bis 2007 konnte festgestellt werden, dass 72,2 % der 6- bis 12-Jährigen und 59,8 % der 13- bis 18-Jährigen an drei aufeinanderfolgenden Tagen regelmäßig eine Mahlzeit am Morgen einnahmen. Mit steigendem Alter erhöhte sich signifikant der Anteil derer, die auf das FS verzichteten. Es zeigte sich außerdem, dass deutsche Kinder und Jugendliche am Wochenende deutlich seltener frühstückten als an Schultagen (Alexy, Wicher &Kersting 2010:1797). Über den gesamten Studienzeitraum von 1986 bis heute war ein positiver Zeit- und Alterstrend hin zum FS-Verzicht und ein negativer Trend bezüglich der FS-Häufigkeit zu erkennen (Alexy, Wicher & Kersting 2010:1799).

Die HBSC Studie, eine internationale Kinder- und Jugendgesundheitsstudie, die in vielen Ländern in Zusammenarbeit mit der WHO durchgeführt wurde, erhob im Zeitraum 2009 /2010 ebenfalls Daten zur FS-Häufigkeit. Sie belegte, dass 65,4 % der deutschen Kinder und Jugendlichen im Alter von 11 bis 15 Jahren unter der Woche täglich frühstückten, 20,4 % aber morgens nie etwasaßen. Mädchen frühstückten dabei seltener als Jungen. Wie in der DONALD Studie ging auch in der HBSC Studie der Anteil derer, die täglich frühstückten, mit dem Alter zurück. Wie stark der Rückgang war und welche geschlechtsspezifischen Unterschiede vorlagenwird in Abbildung 7 gezeigt.Des Weiteren wies die Studie darauf hin, dass sich im Zeitraum zwischen dem 11. und 15. Lebensjahr der Anteil derer, die nie frühstückten, verdoppelte. Bei Mädchen stieg er von 13,2 auf 27,0 %, bei Jungen von 12,2 auf 25,7 % (HBSC Team Deutschland 2011).

Ähnliche Ergebnisse zeigte auch die KiGGS-Studie. Aus der Erhebung von 2009 bis 2012 ging hervor, dass 77,1 % der 7- bis 10-Jährigen täglich zu Hause frühstückten. Bei den 11- bis 13- und den 14- bis 17-Jährigen sind es nur noch 66,1 bzw. 53 % (Schmitz u.a. 2014:35).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 7 : Geschlechtsspezifische Anteile der 11- bis 15-Jährigen in Deutschland, die an jedem Schultag frühstücken, eigene Zusammenstellung aus: HBSC Team Deutschland 2011

Im Hinblick auf das zweite FS scheint dieVersorgung besser zu sein. Ergebnisse des Projekts GeKoKids (kurz für Gesundheitskompetenz bei Kindern in der Schule) aus dem Schuljahr 2007/ 2008 legten dar, dass 93,5 % der teilnehmenden Schüler und Schülerinnen aus Mecklenburg-Vorpommern im Alter von 9 bis 13 Jahren ein Schul-FSmitbrachten (Müller u.a. 2009:499 ff).

4.2 Frühstückshäufigkeit international

Die HBSCStudie erhob 2009 / 2010 nicht nur in Deutschland, sondern auch in 38 weiteren Ländern Daten zur FS-Häufigkeit. International verzehrten Kinder und Jugendliche, je älter sie wurden, immer seltener ein tägliches FS. Dabei sank der Anteil von 71 % bei den 11-Jährigen auf 61 % bei den 13-Jährigen und auf 55 % bei den 15-Jährigen. In den Beneluxstaaten, Skandinavien, Portugal und Irland lag der Anteil derer, die täglich frühstückten, am höchsten. Die USA, Grönland und einige südosteuropäische Staaten wiesen die niedrigsten Raten für das tägliche FS an Schultagen auf (HBSC Teams International 2011).

Auf europäischer Basis erlauben die IDEFICS Studie (Identification and prevention of Dietary – and lifestyle – induced health EFfects In Children and infantS) und die HELENA Studie (Healthy Lifestyle in Europe by Nutrition in Adolescence) Angaben zum FS-Verhalten von Kindern und Jugendlichen(BIPS 2012:7; HELENA Studie ohne Jahr [o.J.]). Sie erhoben im Zeitraum von 2006 bis 2011 (IDEFICS) bzw. 2005 bis 2008(HELENA) Daten aus acht bzw. zehn europäischen Ländern und kamen zu dem Ergebnis, dass fast 80 % der 6- bis 10-jährigen Kinder täglich zu Hause frühstückten (Wirsing 2014), jedoch nur 54 % der 13- bis 16-jährigen Jugendlichen (Hallström u.a. 2011:650 ff).

Imeuropäischen Vergleich schnitt Griechenland mit am schlechtesten ab. Dies bestätigten Daten einer Erhebung auf Grundlage der EUROBLCS (kurz für European Birth and Lifecourse Study), die Ernährungsgewohnheiten griechischer und finnischer Jugendlicher gegenüberstellte. Während in Finnland mehr als 74 % der 16- bis 18-jährigen Jungen und fast 62 % der Mädchen täglich frühstückten, waren es in Griechenland nur 48,8 bzw. 44,1 % (Veltsista u.a. 2010:418 f). Zu ähnlichen Ergebnissen kam auch dieVYRONAS-Studie (benannt nach einer Region in Athen). Laut ihren Daten frühstückten nur 41,3 % der griechischen Jugendlichen zwischen 12 und 17 Jahren täglich, davon 41,9 % der Jungen und 40,7 % der Mädchen (Kosti u.a. 2008:1017). Diese Zahlen untermauern die Aussagen der HBSC Studie zum regelmäßigeren FS-Verzehr in Skandinavien und häufigerem FS-Verzicht in südosteuropäischen Ländern.

In einer Studie mit 15- bis 16- jährigen Jugendlichen aus Norwegen verzichteten Mädchen ebenfalls häufiger auf die erste Mahlzeit als Jungen (Lien 2007:425).66 % der männlichen, aber nur 55 % der weiblichen Probanden /Probandinnen frühstückten täglich. Etwa jeder fünfte Junge und jedes vierte Mädchen frühstückte nur zweimal pro Woche oder seltener. Lien ging außerdem davon aus, dass Bewohner westlich orientierter Staaten, einschließlich Norwegen, regelmäßiger ein FS zu sich nehmen als Einwanderer oder Bewohner anderer Erdteile (Lien 2007:424).

Ergebnisse einer Studie mit indischen Schulkindern im Alter von 10-15 Jahrenunterstützten seine These und zeigten, dass ein tägliches FS für weniger als die Hälfte der untersuchten asiatischenMädchen und Jungen zur normalen Ernährungsgewohnheit zählt. Nur 42,8 % verzehrten im Untersuchungszeitraum von einer Woche ein tägliches FS. Für 44,7 % fiel die morgendliche Mahlzeit einmal in der Woche oder häufiger aus (Chitra &Reddy 2007:56).

In Amerika zeigte sich inden vergangenen Jahrzehnten ein ähnlich altersspezifischer und rückläufiger FS-Trend wie in Deutschland. Während im Jahr 1965 nur 5 % der 11- bis 14-Jährigen bzw. 12 % der 15- bis 18-Jährigen auf ein tägliches FS verzichteten, waren es im Jahr 2000 bereits 20,5 % bzw. 36,1 % der Kinder und Jugendlichen in ähnlichen Altersgruppen (Deshmukh-Taskar u.a. 2010:869).Bei Kindern im Grundschulalter stiegder Anteil in drei Dekaden um9 % (Rampersaud u.a. 2005:744).Neuere Daten der NHANES(National Health and Nutrition Examination Survey) ließen auf eine geringfügige Verbesserung der Situation schließen. Demnach verzichteten im Untersuchungszeitraum von 1999 bis 2006 noch immer 20 % der Kinder im Alter von 9 bis 13 Jahren, aber nur noch 32 % der Jungendlichen im Alter von 14 bis 18 Jahren auf ein FS (Deshmukh-Taskar u.a. 2010:871). Mahoney u.a. führten im Schuljahr 2000 / 2001 eine Studie mit amerikanischen Grundschülern /Grundschülerinnen zwischen 6 und 11 Jahren durch, bei der sie unter anderem die FS-Gewohnheiten untersuchten. Die Ergebnisse zeigten, dass 19 % der Jungen und Mädchen nie vor der Schule frühstückten, davon 16 % der 6- bis 8-Jährigen und 22 % der 9- bis 11-Jährigen. 23 % aßen manchmal morgens und 58 % aller Schüler und Schülerinnen frühstückten regelmäßig zu Hause (Mahoney u.a. 2005:639 ff).

4.3 Frühstückszusammensetzung

Laut DONALD Studie verzehrten Kinder und Jugendliche in Deutschland im Untersuchungszeitraum von 2004 bis 2007 morgens vorwiegend Brotmahlzeiten(59,8 %) – definiert als alle Varianten von Brot, Baguette und Brötchen. An zweiter Stelle folgten Zerealien mit 21,5 %. Nur bei einem kleinen Anteil (1 %) bestand die erste morgendliche Mahlzeit lediglich aus einem Getränk (Alexy, Wicher &Kersting 2010:1798).Beim zweiten FS in der Schule verzehrten viele deutsche Kinder erneut Brot (21 %), Brot in Kombination mit Obst /Gemüse (32 %) oder Brot mit Obst / Gemüse und Süßwaren (18 %). Dies zeigten die Ergebnisse des Projektes GeKoKids aus dem Jahr 2007, an dem Schüler und Schülerinnen aus 19 Schulen in Mecklenburg-Vorpommern teilnahmen (Müller u.a. 2009:501).

Der größte Anteil (40 %) französischer Kinder zwischen 9 und 11 Jahren nimmt morgens Brot mit Butter, Marmelade und Kakao zu sich. Etwas mehr als ein Drittel(36 %) verzehrt Zerealien mit Milch, Saft und Kakao.

In Italien essen mehr als 70 % der 6- bis 14-Jährigen zum FS Backwaren in Form von Gebäck, Kuchen, Zerealien oder Keksen und dazu Milch (Kircher &Kohlenberg-Müller 2012:312).Im Gegensatz zum mitteleuropäischen Raum verzehren Kinder und Jugendliche in den USA nicht nur Zerealien oder Brot, sondern häufig auch Eier oder Fleisch zum FS. Obst, Gemüse, Haferbrei oder Reis sind weniger beliebt (Kircher & Kohlenberg-Müller 2012:312).

Mahoney u.a. beschrieben außerdem, dass die Bestandteile der morgendlichen Mahlzeit in einer Untersuchung aus dem Schuljahr 2000 / 2001 bei amerikanischen Kindern im Alter von 6 bis 11 Jahren stark variierten.6- bis 8-Jährige konsumierten zum Teil Frühstückszerealien, Pfannkuchen oder Kentucky Fried Chicken (Mahoney u.a. 2005:642). 9- bis 11-Jährige verzehrten sowohl Müsliriegel als auch Zerealien oderNudeln zum FS (Mahoney u.a. 2005:640).

Aus traditionellem Vollkornfladenbrot (Chapati) bestand in einer Studie mit indischen Kindern und Jugendlichen im Alter von 10 bis 15 Jahren das FS am häufigsten. An zweiter und dritter Stellen standen Pfannkuchen aus Reis- und Bohnenmehl (Dosa) und Linsenreiskuchen (Idli). Darüber hinaus wurden andere Produkte auf Basis von Getreide und / oder Hülsenfrüchten sowie Reis verzehrt (Chitra &Reddy 2007:56).

Milch und FS-Zerealien warenim Jahr 2004 / 2005 die häufigsten Bestandteile der morgendlichen Mahlzeit von 12- bis 17- Jährigen in Griechenland (Kosti u.a. 2008:1017) und 13- bis15-Jährigen in Australien. Dort aßen Jugendliche außerdem oft Brot (O’Sullivan u.a. 2009:252).

Sowohl in Deutschland als auch den USAwar in den letzten Jahren bei Kindern und Jugendlichen ein rückläufiger Trend beim Brotverzehr, aber ein ansteigender Trend beim Zerealienverzehr zu erkennen (Rampersaud u.a. 2005:744; Alexy, Wicher &Kersting 2010:1798).

4.4 Frühstücksqualität

Anhand der Daten der DONALD Studie aus dem Untersuchungszeitraum von 2004 bis 2007 entsprach rund ein Viertel (26 %) der Brot- oder Zerealien-Mahlzeiten deutscher Kinder und Jugendlicher den Kriterien für ein qualitativ hochwertiges FS und enthielt zusätzlich Obst / Gemüse und Milchprodukte. Unter Berücksichtigung des Alters nahm der Anteil ausgewogener FS-Mahlzeiten, je älter die Kinder wurden, ab (Alexy, Wicher &Kersting 2010:1798).

Das Projekt GeKoKidsuntersuchte im Jahr 2007 die Schulverpflegung von 9- bis 13-Jährigen in Deutschland und verglich sie ebenfalls mit den Ernährungsempfehlungen (Müller u.a. 2009:498). Ein als günstig bewertetes,zweites FSsollte alle drei geforderten Lebensmittelkomponenten enthalten, ein befriedigendes Schul-FS zwei Komponenten und ein ungünstiges nur eine empfohlene oder mehr als zwei nicht empfohlene Bestandteile (Müller u.a. 2009:500). Den Ergebnissen zufolge verzehrten rund ein Drittel der Schüler und Schülerinnen (34,6 %) ein qualitativ hochwertiges und damit günstiges, zweites FS. Der größte Anteil (44,2 %) brachte ein befriedigendes FS mit und nur jedes fünfte Schul-FS wurdeals ungünstig bewertet (Müller u.a. 2009:501).

[...]

Ende der Leseprobe aus 92 Seiten

Details

Titel
Frühstücksgewohnheiten von Kindern im Schulalter
Untertitel
Die Bedeutung des Frühstücks für die Nährstoffzufuhr und Gesundheit, das Körpergewicht und die Leistungsfähigkeit von Schulkindern
Hochschule
Hochschule Fulda  (Fachbereich Oecotrophologie)
Note
1,3
Autor
Jahr
2015
Seiten
92
Katalognummer
V319376
ISBN (eBook)
9783656989578
ISBN (Buch)
9783656989585
Dateigröße
1514 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Frühstück, Kinder, Schulkinder, Ernährung, Leistungsfähigkeit, Nährstoffzufuhr, Körpergewicht, Übergewicht, Frühstücksgewohnheiten, Gesundheit
Arbeit zitieren
Nadine Viering (Autor:in), 2015, Frühstücksgewohnheiten von Kindern im Schulalter, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/319376

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