Betriebswirtschaftliche Standardsoftware. Web-Services für Enterprise Application Integration (EAI)


Studienarbeit, 2013

16 Seiten, Note: 1,7


Leseprobe


INHALTSVERZEICHNIS

1 Einleitung
1.1 Aufgabenstellung
1.2 Zielsetzung
1.3 Aufbau der Arbeit

2 EAI

3 Web Services
3.1 Definition
3.2 Merkmale
3.3 Basiskomponenten
3.3.1 SOAP
3.3.2 UDDI
3.3.3 WSDL
3.3.4 Die Beziehung zwischen den Komponenten
3.4 Web Service Technology Stack

4 SOA

5 Eignung und Defizite von Web Services für den EAI-Einsatz
5.1 Beispiel der Firma ABC AG
5.1.1 Datenaustausch auf der Online-Plattform
5.1.2 Datenaustausch zwischen der ABC AG und einem Payment-Provider

6 Zusammenfassung

Abbildungsverzeichnis

Literaturverzeichnis

1 Einleitung

Um als Unternehmen konkurrenzfähig zu bleiben, wird es immer wichtiger

möglichst schnell auf Änderungen zu reagieren. Hierfür ist eine Vernetzung der bestehenden IT-Systeme unumgänglich. Als eine Integrationsvariante hat sich das Konzept der Enterprise Application Integration (EAI) durchgesetzt. Hiermit lassen sich komplette Geschäftsprozesse eines Unternehmens über diverse Anwendungssysteme integrieren. In diesem Zusammenhang werden immer häufiger auch Web Services als konkrete Umsetzung der EAI ein Thema, da sie als besonders flexibel und kostengünstig gelten. Das vorliegende Assignment widmet sich dem Thema Web Services für EAI und deren Eignung.

1.1 Aufgabenstellung

Die Aufgabenstellung lautet: „Beschreiben Sie die grundsätzliche Eignung und Defizite der klassischen Web Services für EAI anhand eines konkreten Beispiels und die Erweiterung des Web Service Technology Stacks und gehen Sie kurz auf den Begriff SOA ein.“

1.2 Zielsetzung

Im Folgenden sollen die Möglichkeiten und Grenzen von Web Services für EAI beschrieben werden. Dazu erfolgt im Vorfeld zunächst ein Überblick über EAI, Web Services und SOA. Ziel ist es, den Leser in die Lage zu versetzen selbst einschätzen zu können, ob sich Web Services für einen bestimmten Einsatz anbieten, oder eher davon abzuraten ist. Das konkrete Beispiel im Assignment soll als praxisnaher Fall ebenfalls zum Grundverständnis beitragen.

1.3 Aufbau der Arbeit

Zu Beginn des Assignments werden die Grundlagen näher gebracht und die wichtigsten Begriffe und Technologien wie der Web Service Technology Stack erläutert. Mit diesem Verständnis wird dann im Hauptteil ein konkretes Beispiel aufgebaut, das die Eignung von Web Services für eine EAI-Umsetzung überprüft. Der Schlussteil gibt einen kurzen Ausblick in die Zukunft von Web Services.

2 EAI

Bei der Enterprise Application Integration handelt es sich um ein Konzept zur Verbindung verschiedener Anwendungssysteme, um Daten und Funktionen gemeinsam verwenden zu können. Dadurch soll unter anderem ein höherer Automatisierungsgrad, weniger Datenredundanzen und die Eliminierung von Medien- und Prozessbrüchen erreicht werden. Das Problem ohne eine integrierte Umgebung macht Abbildung 1 deutlich:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 1 - Anwendungslandschaft ohne EAI

Die Anwendungen sind häufig nicht für die Zusammenarbeit mit anderen Systemen ausgelegt, evtl. vorhandene Schnittstellen sind in der Regel nicht standardisiert. Die Anwender müssen so mit verschiedenen Systemen arbeiten, selbst wenn es sich möglicherweise um ein und denselben Geschäftsprozess handelt. Im schlimmsten Fall müssen Eingaben sogar mehrfach vorgenommen werden, da die Daten in verschiedenen Systemen benötigt werden.[1] Der Einsatz von EAI bringt folgende Änderung:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 2 - Anwendungslandschaft mit einer Middleware

In dieser Abbildung wird zwischen Anwender und Anwendungslandschaft eine

Middleware geschaltet. Eine Middleware ist eine konkrete Umsetzung einer EAI. Es ist nicht mehr der Anwender selbst, sondern die Middleware die über standardisierte Schnittstellen auf die einzelnen Anwendungssysteme bei Bedarf zugreift. Dadurch ist es möglich die Anwendungslandschaft für den Anwender näher an den Geschäftsprozessen auszurichten. Auch die ggf. doppelte Eingabe von Daten entfällt, da die Middleware die Daten in den erforderlichen Datenbanken abspeichert.[2]

Größte Herausforderung bei der Umsetzung ist die Schaffung der Schnittstellen, denn im unglücklichsten Fall müssten alle Anwendungssysteme untereinander über Schnittstellen verbunden werden. Ziel einer EAI-Lösung ist es daher, die Anzahl der Schnittstellen minimal sowie möglichst allgemein (standardisiert) zu halten. Möglichkeiten zur Realisierung einer Middleware sind z.B. CORBA, OLE/COM, J2EE und Web Services. Das Assignment befasst sich jedoch nur mit den Web Services.

3 Web Services

3.1 Definition

Eine verbindliche Definition für den Begriff Web Service ist nicht vorhanden, da er oftmals situationsabhängig interpretiert wird. Einen wichtigen Aspekt hat jedoch der Großteil der Definitionen gemeinsam: Sie beschreiben den Web Service als einen Dienst zur Kommunikation zwischen zwei Maschinen. Der Web Service nutzt dazu offene Protokolle und ein standardisiertes Format (XML).

3.2 Merkmale

Web Services weisen eine Reihe von Merkmalen auf[3]:

- Lose Kopplung

Web Services sind unabhängig von einer Plattform oder Anwendungs-software. Details der Implementierung bleiben dem Anwen­der verborgen.

- Kapselung

Web Services erfüllen immer eine genau definierte Aufgabe. Jeder Web

Service ist als in sich geschlossene (gekapselte) Anwendung zu sehen.

- Programmierbar

Web Services sind immer über programmierbare Schnittstellen erreichbar. Dadurch können sie in andere Anwendungen eingebunden werden.

- Ortsunabhängig

Web Services sind ortsunabhängig. Sie können jederzeit von jedem Ort aus verwendet werden, insofern die Nutzungsrechte vorhanden sind.

- Protokollunabhängig

Web Services unterstützen mehrere Protokolle wie z.B. HTTP oder SMTP.

3.3 Basiskomponenten

3.3.1 SOAP

SOAP steht für Simple Object Access Protocol und ist ein Nachrichtenprotokoll, das die Kommunikation zwischen Web Services auf Basis des XML-Formats beschreibt und ermöglicht. SOAP stellt Konventionen zur Verfügung, die den Nachrichtenaustausch standardisieren. Dies ermöglicht eine plattform- und systemunabhängige Kommunikation. Eine SOAP-Nachricht ist ähnlich wie ein Brief aufgebaut. Sie besteht aus ei­nem Briefumschlag (Envelope), der in jedem Fall die Nachricht (Body) sowie ggf. einen Nachrichtenkopf (Header) enthält[4].

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 3 - Aufbau einer SOAP-Nachricht

Der Header enthält Metainformationen z.B. über eine vorhandene Verschlüsselung. Im Body befindet sich die eigentliche Nachricht, die übermittelt werden soll. Abbildung 4 zeigt eine Beispielhafte SOAP-Nachricht, die die einzelnen SOAP-Knoten enthält, jedoch keinen Nachrichten- und Headerinhalt besitzt:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 4 - Beispielhafte XML-Struktur einer SOAP-Nachricht

3.3.2 UDDI

Die Abkürzung UDDI steht für Universal Description, Discovery and Integration. Es handelt sich um einen Auskunfts- und Verzeichnisdienst für Web Services, der selbst als Web Service realisiert wird. Mittels UDDI ist es möglich, Web Services anhand von zuvor definierten Metadaten (WSDL) aufzufinden.[5]

3.3.3 WSDL

Die Web Service Description Language ist eine Metasprache, mit der Web Services aus zwei Blickwinkeln XML-basiert beschrieben werden. Sie werden hin­sichtlich der Funktionalität abstrakt und bezüglich technischer Details wie z.B. Ort und Art des Web Services konkret beschrieben. WSDL wird vom W3C (World Wide Web Consortium) standardisiert.[6]

3.3.4 Die Beziehung zwischen den Komponenten

Bei den Web Services lassen sich drei Rollen definieren:

- Dienstanfrager/-nutzer (Dienstkonsument)

Der Dienstnutzer konsumiert angebotene Web Services.

- Dienstanbieter

Der Dienstanbieter stellt Web Services via UDDI für andere zur Verfügung. Er muss dabei auch für die Sicherheit der angebotenen Dienste zu sorgen.

- Dienstverzeichnis

Das Dienstverzeichnis speichert aus fachlicher Sicht die Web Services. Hier registriert der Anbieter seine Dienste, die er anbieten möchte.

Die folgende Grafik zeigt die Beziehungen zwischen den Rollen und den Basis- kom­ponenten des Web Services:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 5 - Beziehungen zwischen den Basiskomponenten[7]

[...]


[1] Vgl. Conrad S., Hasselbring W., Koschel A., Tritsch R., Enterprise Application Integration, 1. Auflage (2006), S.3-S.6

[2] Vgl. Stahlknecht P., Hasenkamp U., Einführung in die Wirtschaftsinformatik, 11. Auflage (2005), S.328

[3] Vgl. Papazoglou M. P., Web Services: Principles and Technology, 1. Auflage (2008), S. 10-S.13

[4] Vgl. Snell J., Tidwell D., Kulchenko P., Webservice Programmierung mit SOAP, 1. Auflage (2002), S.15-S.16

[5] Vgl. Melzer I. et al., Service-orientierte Architekturen mit Web Services, 4. Auflage (2010), S.63

[6] Vgl. www.w3c.org/TR/wsdl, abgerufen am 23.12.2012

[7] Vgl. Melzer I. et al., Service-orientierte Architekturen mit Web Services, 4. Auflage (2010), S.64

Ende der Leseprobe aus 16 Seiten

Details

Titel
Betriebswirtschaftliche Standardsoftware. Web-Services für Enterprise Application Integration (EAI)
Note
1,7
Autor
Jahr
2013
Seiten
16
Katalognummer
V318183
ISBN (eBook)
9783668175068
ISBN (Buch)
9783668175075
Dateigröße
853 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
betriebswirtschaftliche, standardsoftware, web-services, enterprise, application, integration
Arbeit zitieren
Patrick Pagels (Autor:in), 2013, Betriebswirtschaftliche Standardsoftware. Web-Services für Enterprise Application Integration (EAI), München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/318183

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