Das Kreditantragsverfahren bei Banken unter Berücksichtigung von Basel II/III. Konzeptionelle Grundlagen und Situationsanalyse


Hausarbeit, 2014

17 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Tabellenverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

1 EINLEITUNG
1.1 Problemstellung
1.2 Ziele der Arbeit und Vorgehensweise

2 KONZEPTIONELLE GRUNDLAGEN
2.1 Kreditantragsverfahren
2.2 Kreditwürdigkeitsprüfung
2.3 Bonitätsprüfung und Rating
2.4 Basel II
2.5 Basel III

3 SITUATIONSANALYSE - PRAXISBEISPIEL
3.1 Vorstellung der Bäckerei Claasens
3.2 Kreditantragsverfahren am Beispiel der Bäckerei Claasens
3.2.1 Kreditantrag stellen
3.2.2 Prüfung der Kreditwürdigkeit
3.2.3 Rating nach dem IRB- Ansatz

4 BEWERTUNG
4.1 Zusammenfassung
4.2 Kritik und Grenzen der angewandten Methode

Anhang

Literaturverzeichnis

1 EINLEITUNG

1.1 Problemstellung

Verstärkter Wettbewerbsdruck und steigende Herstellkosten versetzten den Unternehmer in die Lage, durch Innovation und Wachstum langfristig den Erfolg zu sichern. Falls die Eigenmittel für die Finanzierung von Investitionen nicht ausreichen, sind die Unternehmen auf die Fremdfinanzierung mittels Bankkredit angewiesen. Mittlerweile müssen die Unternehmen für eine Kreditzusage hohe Informationserwartungen an die Banken erfüllen. Zudem wirkt sich das Basel II/III Abkommen durch eine strengere Regulierung auf die Kreditvergabe aus sowie auf die Klassifikation des Banknotensystems.[1] Mit dieser Form der Kreditwürdigkeitsprüfung werden besonders an kleine und mittlere Unternehmen (KMU) hohe Anforderungen gestellt. Sie müssen sich aktiv mit den Forderungen der Banken auseinandersetzen. Es müssen bestimmte Beurteilungskriterien erfüllt werden, um die Konditionen des Kredits günstig zu beeinflussen. Für die Banken bedeutet dies ebenfalls eine wichtige Aufgabe. Sie müssen durch einen professionellen Umgang mit Kredit-, Markt- und Liquiditätsrisiken die Stabilität des Bankensektors waren.[2] An dieser Stelle wird die Bäckerei Claasens vor eine schwierige Aufgabe gestellt. Die neuen bankenaufsichtsrechtlichen Vorschriften (Basel II/III) haben dazu geführt, dass die Kreditvergabe eingeschränkt wurde und sich zum Teil aus dem Kreditgeschäft mit KMU zurückziehen. Die Bäckerei Claasens muss die einzelnen Bausteine eines Kreditantrags kennen, um eine Kreditwürdigkeitsprüfung zu bestehen und somit auch eine Kreditzusage zu erhalten. Falls dies nicht der Fall ist, müssen alternative Finanzierungsquellen berücksichtigt werden.

1.2 Ziele der Arbeit und Vorgehensweise

Ziel der Arbeit ist es, zunächst die theoretischen Grundlagen und Begriffe des Kreditantragsverfahrens unter Berücksichtigung von Basel II/III zu erklären. Anschließend widmet sich dann der Praxisteil eines derartigen Verfahrens für die Bäckerei Claasens aus der Fallstudie von Finanzmanagement online BWL08. Es sollen die einzelnen Stationen eines solchen Kreditantragsverfahrens für den Businessplan der Bäckerei Claasens dargestellt werden. Die Ergebnisse sind Grundlage für Finanzierungsstrategien, die sowohl Grenzen als auch zukünftige Entwicklungen erkennen lassen. Vorgehensweise: Die Arbeit ist in vier Kapitel gegliedert. Nach der Einleitung werden im zweiten Kapitel zunächst die theoretischen Begriffe zum Kreditantrag, Kreditwürdigkeitsprüfung, Rating und Basel II/III erläutert. Das dritte Kapitel stellt den Praxisteil dar, in dem zunächst die Bäckerei Claasens kurz vorgestellt wird. Anschließend wird ein theoretisches Kreditantragsverfahren unter Berücksichtigung des Basel II/III Abkommens vorgenommen. Aus den Erkenntnissen werden die Forderungen und Grenzen der Fremdfinanzierung für das mittelständische Unternehmen vorgestellt. Im letzten Kapitel wird nach einer kurzen Zusammenfassung und mit Blick auf die Zukunft, die Arbeit mit einer kritischen Würdigung abschließen.

2 KONZEPTIONELLE GRUNDLAGEN

2.1 Kreditantragsverfahren

Für Kredite an Geschäftskunden sind bestimmte Formalien und Abläufe zu berücksichtigen, um die wirtschaftliche Lage und das Risiko eines Unternehmens einzuschätzen. Das Kreditantragsverfahren beinhaltet den Kreditantrag, die Prüfung der Kreditwürdigkeit unter Berücksichtigung von Basel II/III.[3] Der Kreditantrag ist der erste Schritt zur Fremdfinanzierung bei der Bank. Zur Bearbeitung verwendet die Bank üblicherweise ein standardisiertes Formular, in dem alle notwendigen Unterlagen eingeholt werden wie z. B. Bilanzanalysen, Sicherheiten oder der Auftragsbestand.

2.2 Kreditwürdigkeitsprüfung

Der zweite Schritt ist die Kreditwürdigkeitsprüfung, in der die rechtlichen, persönlichen und wirtschaftlichen Verhältnisse des Antragsstellers geprüft werden.[4] Bei der Prüfung der rechtlichen Verhältnisse wird zunächst die Rechtsform geprüft. Ausschlaggebend sind hierbei die Informationen über die Haftung. Falls das Unternehmen durch Personen oder Organe nach außen vertreten ist, wird die Vertretungsbefugnis geprüft. Die persönlichen Verhältnisse werden nach Kriterien der Vertrauenswürdigkeit geprüft: Zahlungsmoral, Zuverlässigkeit bei Vertragserfüllungen, Gesamteindruck und berufliche Qualifikationen. Bei der Prüfung der wirtschaftlichen Verhältnisse steht der Jahresabschluss im Zentrum der Analyse. Es wird die Vermögens- und Kapitalstruktur, Aufwands- u. Ertragsstruktur, die Liquiditätslage und die Erfolgslage ausführlich geprüft. Alle diese Informationen können teilweise im Kundengespräch mit dem Betreuer erarbeitet werden oder durch weitere Personen wie Kunden, Lieferanten sowie Geschäftspartner. Ebenfalls können Auskunfteien wie z. B. Creditreform e. V. zur Bonitätseinschätzung befragt werden.

2.3 Bonitätsprüfung und Rating

Eng verknüpft mit dem Kreditantrag und der Kreditwürdigkeitsprüfung sind die Begriffe "Bonität" und "Rating". Die Bonität bezeichnet die Kreditwürdigkeit einer Person oder eines Unternehmens. "Je besser die Bonität, desto größer ist für das Kredit gebende Unternehmen die Sicherheit, dass der Kunde die finanzielle Verpflichtung pünktlich bezahlen wird".[5] Der Begriff Rating bezeichnet eine systematisierte und komprimierte Analyse der Kreditnehmerbonität, die den Kreditnehmer gemäß seiner Ausfallwahrscheinlichkeit in eine Bonitätsklasse (von sehr gut bis sehr schlecht) einstuft.[6]

Rating: Verfahrensübergreifende Informationen. In: Hypo Vereinsbank (Hrsg.), Zur Beschreibung der erfolgsrelevanten Faktoren greift jedes Ratingsystem auf quantitative und qualitative Kennziffern zurück. Quantitative Kennziffern sind vor allem die Zahlen eines Unternehmens wie die Bilanzanalysen, Gewinn- u. Verlustrechnung (GUV) oder die Beurteilung der Wettbewerbsposition (z. B. Marktanteile) sowie die Geschäftsentwicklung. Bei den qualitativen Kennziffern werden betriebliche Prozesse beurteilt: das Geschäftsmodell, die Organisation und die Qualifikation des Managements. Im Ergebnis werden die einzelnen Kriterien gewichtet, um die unterschiedliche Bedeutung der Ratingthemen zu berücksichtigen. Das Ergebnis wird mit Symbolen oder Noten dargestellt und gibt ein nachvollziehbares Gesamtbild über die Bonität, das mögliche Forderungsausfallrisiko und die wirtschaftliche Lage eines Unternehmens wieder. Unterschieden wird zwischen einem externen und internen Rating. Beim externen Rating gibt es zur Bestimmung des Risikos den Standardansatz. Dieser wird von bankenunabhängigen Agenturen wie z. B. Standard & Poor´s übernommen. Beim internen Rating wird der Internal Rating Based Approach (IRB-Ansatz) verwendet. Der IRB-Ansatz ermittelt das Risikogewicht nach bankeninternen Systemen.[7] Für die Kreditinstitute ist die Bonitätsklasse ein wesentliches, aber nicht alleiniges Kriterium für die Kreditentscheidung.

2.4 Basel II

Unter Basel II versteht man das zweite Konsultationspapier des Baseler Ausschusses für Bankenaufsicht der Kreditwirtschaft. Der Baseler Ausschuss wurde im Jahre 1975 am Sitz der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) gegründet. In ihm sitzen Mitglieder der Notenbanken sowie Bankenaufseher aus verschiedenen Ländern. Grundlage ist der sogenannte Baseler Akkord (Basel I), in dem 1988 eine einheitliche Mindesteigenkapitalausstattung von 8 % des Kreditvolumens festgelegt wurde. Ziel ist es, den Finanzsektor vor unerwarteten Finanzkrisen zu schützen. Nach Basel I wurden die Schuldner in verschiedene Risikoklassen eingeteilt.[8]

[...]


[1] Vgl. Lohse, Günter; Brauweiler, Hans-Christian Finanzierung, Heft 3: Finanzplanung und Basel II (Studienbrief BWL 703, AKAD. Die Privat-Hochschulen GmbH). Stuttgart 2009. S. 38

[2] Vgl. o. V. Basel II - Die neue Baseler Eigenkapitalvereinbarung, Stand: o.J. www.bundesbank.de/Navigation/DE/Aufgaben/Bankenaufsicht/bankenaufsicht.html (Abruf: 28.05.2014)

[3] Abb. 1 im Anhang S. 11: Elemente eines Kreditantragsverfahren

[4] Abb. 2 im Anhang S. 11: Prüfungsbereiche betreffend der Kreditwürdigkeit

[5] O. V. Bonität - was ist das eigentlich?, Stand: o.J. www.meineauskunft.org/bonipedia-ihr-bonitaetslexikon/bonitaet/was-ist-bonitaet/ (Abruf: 02.06.2014)

[6] Vgl. o. V. CEC3RG (06.09.2011), S. 3

[7] Vgl. Lohse/Brauweiler 2009, S. 39-43, 49

[8] Vgl. Lohse/Brauweiler 2009, S. 44-45

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Details

Titel
Das Kreditantragsverfahren bei Banken unter Berücksichtigung von Basel II/III. Konzeptionelle Grundlagen und Situationsanalyse
Hochschule
AKAD University, ehem. AKAD Fachhochschule Stuttgart
Note
1,0
Autor
Jahr
2014
Seiten
17
Katalognummer
V317245
ISBN (eBook)
9783668172579
ISBN (Buch)
9783668172586
Dateigröße
566 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
kreditantragsverfahren, banken, berücksichtigung, basel, ii/iii, konzeptionelle, grundlagen, situationsanalyse
Arbeit zitieren
Kathleen Oeser (Autor:in), 2014, Das Kreditantragsverfahren bei Banken unter Berücksichtigung von Basel II/III. Konzeptionelle Grundlagen und Situationsanalyse, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/317245

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