Terror in Frankreich - Analyse einiger Bilder der Ausstellung "Hitlers Verbrechen"


Hausarbeit (Hauptseminar), 2004

18 Seiten, Note: 1,5


Leseprobe


Inhaltsangabe

I Einleitung

II Terror in Frankreich
Die Besatzung Frankreichs:
Widerstand
Anschläge
Geiselnahme
Folgen der Geiselerschießungen
Weitere Umsetzungen des Terrors
Opfer des Terrors
Augenzeugenbericht

III Bildanalyse
1. Bild
2. Bild
3. Bild
4. Bild

IV Literaturangabe

I Einleitung

Der Terror in Frankreich wird oftmals von den Gräueltaten der Kriegsschauplätze wie zum Beispiel Russland, aber vor allem durch die Massenvernichtung der jüdischen Bevölkerung überdeckt. Da der Frankreichfeldzug recht schnell vorüber war, ist bei vielen nur die Landung der Alliierten an der Atlantikküste am 6. Juni 1944 und die folgenden Kämpfe, wie sie oft in Filmen thematisiert werden, im Gedächtnis. Über den Terror, der aber während der Besatzungszeit in Frankreich herrschte, wird heute kaum noch gesprochen. In der Ausstellung "Hitlers Verbrechen" wurde er aber unter anderem zum Thema gemacht, die Bandbreite der Unterdrückung wurde dargestellt.

In dieser Hausarbeit soll daher zunächst das Zeitgeschehen sowie die Ursachen des Terrors behandelt werden, um einen Überblick über die Zustände in Frankreich zu erhalten, bevor auf die Bilder eingegangen wird. Hierzu erläutere ich kurz die Teilung des französischen Staatsgebietes, das Aufkommen der Resistance, den Versuch diese zu stoppen und die Folgen und Methoden der Geiselnahme. Zur Darstellung der Situation in Frankreich habe ich weiterhin einen Text ausgewählt, der die Situation einer Geiselerschießung in Tulle bei Limoges beschreibt. An diesem Augenzeugenbericht ist klar erkennbar, wie wahllos und grausam die deutsche Besatzungsmacht mit der Bevölkerung umgegangen ist, wobei Tulle sowie Oradour eine Ausnahme an bestialischer Grausamkeit darstellen. Die Bilder der Ausstellung, die sich mit dem Thema befassen, zeigen aber deutlich, in welchem Ausmaße der Terror vollzogen worden ist und sie lassen auch erahnen, wie sehr die Bevölkerung vor allem unter den Geiselerschießungen gelitten haben muss.

Die Bilder, die ich beschrieben und analysiert habe, habe ich unter den Gesichtspunkten der unterschiedlichen Darstellung eines Sachverhaltes ausgewählt. Einige der Bilder der Ausstellung sind in ihrer Aufmachung sehr ähnlich, daher habe ich versucht, in Aussehen und Inhalt unterschiedliche Bilder zu wählen. Formale Angaben über die einzelnen Fotos waren jedoch nicht möglich, da als einzige Quelle die Ausstellung selbst zur Verfügung stand.

II Terror in Frankreich

Die Besatzung Frankreichs:

Nach dem dt. Sieg über Frankreich wurde am 22. Juni 1940 der Waffenstillstand unterzeichnet, der zu einer Teilung Frankreichs führte:

- die Nordhälfte Frankreichs unter Einschluss der Industrie sowie der französischen Kanal- und Atlantikküste bis zur spanischen. Grenze unterstand der dt. Militärverwaltung in Paris unter General Otto von Stülpnagel
- die nordfranzösischen Departements Nord und Pas de Calais wurden dem dt. Militärbefehlshaber in Belgien unterstellt
- Elsass und Lothringen wurden der Zivilverwaltung der dt. Gaue Baden und Saar-Pfalz unterstellt und faktisch vom dt. Reich annektiert.
- der von der Wehrmacht unbesetzte Süden unterstand der Vichy-Regierung unter Marschall Petain, dieses Gebiet umfasst ungefähr 40% des franz. Staatsgebietes mitsamt den Kolonien (100 000Mann starkes Heer)
- Ziel der Deutschen war eine Besatzungsform mit einem Minimum an militärischem und verwaltungsmäßigem Aufwand. Die Kosten der Besatzung wurden von Frankreich eingefordert, 20 Millionen Reismark täglich überforderten aber den französischen Staatshaushalt.

Widerstand:

Gegen das deutsche Besatzungsregime sowie gegen die mit ihm kollaborierende Vichy-Regierung erhoben sich zahlreiche Gruppierungen der Resistance. Ihr Widerstand reichte von Streiks über Nachrichtenübermittlung an die Alliierten bis hin zu Attentate und Sabotageakten, die besonders nach dem dt. Überfall auf die Sowjetunion am 22. 6.1941 massiv zunahmen.

Anschläge:

Die meisten Opfer forderten die Anschläge auf Eisenbahnen, auf die sich kommunistische Aktionsgruppen spezialisierten. Die Behinderung und später die Lähmung dieses Verkehrsnetzes erwies sich als eines der wirksamsten Mittel zur Schädigung der Kampfkraft der Besatzungsgruppe.

Ansonsten gab es meist Anschläge auf Einzelpersonen, da die Untergrundsgruppen für eine richtige "Schlacht" zu schlecht ausgerüstet war und ein Verstecken einer größeren Anzahl von Personen auffällig gewesen wäre.

Geiselnahme:

Der Zweck der Geiselnahme liegt in der Abschreckung von Angriffen auf die Besatzungsmacht. Es wurden ganze Bevölkerungsgruppen, allen voran Kommunisten, gaullistische und nationale Aktivisten und die unpolitische Gruppe der Freimaurer und Juden als Geiseln genommen. Es wurde angeordnet, für jeden, bei einem Anschlag ums Leben gekommene deutschen Soldat, 10 sogenannte Sühnepersonen zu ermorden.

Folgen der Geiselerschießungen:

Die Erschießungen, die durch die Anschläge resultierten, führten zu großer Verbitterung in der Bevölkerung, dies führte immer mehr zum Ende der Kollaboration und zu einem Zulauf des Widerstandes. Damit erzeugten die Erschießungen nicht den gewünschten Erfolg der Abschreckung, sondern vielmehr das Gegenteil. Ein Teufelskreis begann.

Weitere Umsetzungen des Terrors:

Zur Vergeltung der Attentate wurden weitere Maßnahmen wie z.B. schikanöse Ausgangsverbote, Schließen von Theater, Kinos und andere Stätten unternommen. Völlig willkürlich wurde auch den jüdischen Staatsbürgern eine Geldbuße von einer Milliarde Francs auferlegt.

Die schlimmste Ausdehnung des Terrors war jedoch die Androhung Himmlers, die Einführung der Sippenhaft. Die schon in der Tschechoslowakei nach der Ermordung Heydrichs angewandte Sippenhaft sieht vor, die Angehörigen der Terroristen zu bestrafen. Es sollen:

- alle männlichen Familienmitglieder auf- und absteigender Linie (Enkel, Sohn, Vater, Opa...) sowie die Schwäger und Vettern ab dem 18. Lebensjahr erschossen werden
- alle Frauen gleichen Verwandtschaftsgrades in die Zwangsarbeit überführt werden
- alle Kinder in Erziehungsanstalten eingewiesen werden

èNach Bekanntmachung der Androhung galt dies als Beispiel zügelloser deutscher Barbarei.

èEs ist jedoch nie ein Fall einer Anwendung bekannt geworden, jedoch schon durch die Androhung wurde in die Hände des Widerstandes gearbeitet.

Opfer des Terrors:

Das Verhältnis der Erschießungen zu den Attentaten stand in keinem zu rechtfertigendem Verhältnis. Von September 1941 bis zum Mai 1942 fielen 53 deutsche Soldaten und 75 wurden verwundet. Im gleichen Zeitraum wurden zur Bestrafung 471 Geiseln erschossen, davon in Nantes und Bordeaux je 50 und in Paris sogar 95 für einen Anschlag. Insgesamt sind während der Besatzung Frankreichs 30 000 Geiseln und im Zeitraum von April bis Juli 1944 15 000 Freischärler erschossen worden.

Insgesamt sind nach Deutschland deportiert:

100 000 politische Verfolgte & 120 000 rassisch Verfolgte, die zumeist in KZs eingeliefert und ca. 530 000 Personen die zum Arbeitseinsatz nach Deutschland verschickt worden sind. Von den 220 000 Inhaftierten kamen ca. 38 000 zurück, jedoch wurden fast alle rassisch Verfolgten ermordet.

[...]

Ende der Leseprobe aus 18 Seiten

Details

Titel
Terror in Frankreich - Analyse einiger Bilder der Ausstellung "Hitlers Verbrechen"
Hochschule
Pädagogische Hochschule Freiburg im Breisgau  (Institut für Sozialwissenschaften)
Veranstaltung
Die Französische Besatzungszone nach 1945:Aufklärung und "Umerziehung" mit Bildern:Realisation und Auswertung eines Ausstellungsprojekts
Note
1,5
Autor
Jahr
2004
Seiten
18
Katalognummer
V31652
ISBN (eBook)
9783638325813
ISBN (Buch)
9783668269576
Dateigröße
1933 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Diese Arbeit enthält mehrere Bilder der Ausstellung "Hitlers Verbrechen" welche in der Nachkriegszeit im süddeutschen Raum gezeigt wurde. Die Bilder sind genau beschrieben, eine kunstwissenschaftliche Bildinterpretation ist vorgenommen worden.
Schlagworte
Terror, Frankreich, Analyse, Bilder, Ausstellung, Hitlers, Verbrechen, Französische, Besatzungszone, Aufklärung, Umerziehung, Bildern, Realisation, Auswertung, Ausstellungsprojekts
Arbeit zitieren
Cathrin Dehmer (Autor:in), 2004, Terror in Frankreich - Analyse einiger Bilder der Ausstellung "Hitlers Verbrechen", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/31652

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