Rehabilitatives Krafttraining für eine Person mit spezifisch orthopädischem Beschwerdebild

Einsendeaufgabe zum Beispiel der vorderen Kreuzbandruptur


Hausarbeit, 2014

31 Seiten, Note: 1,8

Anonym


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1 Diagnose / Anamnese
1.1 Allgemeine und biometrische Personendaten inklusive Bewertung
1.2 Spezifische Anamnesedaten
1.3 Funktionsdiagnostik
1.4 Bewertung der Diagnosedaten

2 Zielsetzung / Prognose

3 Trainingsplanung Makrozyklus
3.1 Begründung Makrozyklusplanung

4 Trainingsplanung Mesozyklus
4.1 Begründung Mesozyklusplanung

5 Literaturrecherche
5.1 „Wirkung eines Trainings im offenen und geschlossenen kinetischen Systems nach vorderer Kreuzbandplastik“ von Nitzsche, N. & Schulz, H.
5.2 „Wirksamkeit des Steppertrainings als muskuläres Aufbautraining im geschlossenen System nach operativ versorgter vorderer Kreuzbandruptur“ von Hehl, G., Müller, E., M., Bair, K., Pokar, S. & Beck, A.

6 Literaturverzeichnis

7 Abbildungs- und Tabellenverzeichnis
7.1 Abbildungsverzeichnis
7.2 Tabellenverzeichnis

1 Diagnose / Anamnese

In der Fitness- und Gesundheitsbranche kommt es vermehrt zu der Konfrontation mit Kunden, die unter gesundheitlichen Einschränkungen leiden. Ein Grund für dieses Phänomen ist der stetige Anstieg der chronisch-degenerativen Erkrankungen in Deutschland und anderen westlichen Industrienationen, die unter anderem auf einen akuten Bewegungsmangel und Übergewicht zurückzuführen sind (Schmidt, M., 2005, S.119).

Laut der Bundesarbeitsgemeinschaft für Rehabilitation zeigen die Ausgaben für Leistungen zur medizinischen Rehabilitation, zur Teilhabe am Leben in der Gemeinschaft und zur Teilhabe am Arbeitsleben eine stetig steigende Tendenz. So wurden im Jahr 2011 für diesen Sektor durch die Sozialleistungsträger 29,6 Mrd. € - und somit knapp 800 Mio. € mehr als 2010 - ausgegeben. Somit ergibt sich für das Jahr 2011 eine Steigerung der Ausgaben von 2,8% (Bundearbeitsgemeinschaft für Rehabilitation, 2013).

Deswegen ist es als Trainer von großer Bedeutung sich ein breites Spektrum an Wissen im Bereich des rehabilitativen Trainings anzueignen, um für jeden Kunden ein individuelles und effektives rehabilitatives Krafttrainingsprogramm erstellen zu können.

Die Planung und Durchführung des jeweiligen Programmes sollte nach Abschluss der medizinischen Heilbehandlung optimaler Weise in Absprache bzw. Zusammenarbeit mit dem behandelnden Orthopäden oder Physiotherapeuten des Kunden erfolgen.

Im Folgenden wird das rehabilitative Krafttraining nach einer Ruptur des vorderen Kreuzbandes behandelt, da diese zu den häufigsten Sportverletzungen gehört. In Deutschland wird jährlich mit ungefähr 35 000 vorderen Kreuzbandläsionen gerechnet – Das bedeutet eine jährliche Inzidenz von 45:100 000 Einwohner (Diemer, F. & Sutor, V., 2007, S. 267).

1.1 Allgemeine und biometrische Personendaten inklusive Bewertung

Tab. 1 : Erfassung der allgemeinen Daten der Testperson (Eigene Darstellung)

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Tab. 2 : Erfassung der biometrischen Daten der Testperson (Eigene Darstellung)

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Tab. 2 : Erfassung der biometrischen Daten der Testperson (Eigene Darstellung)

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1.2 Spezifische Anamnesedaten

Tab. 3: Anamnesebogen zur Erhebung der spezifischen Anamnesedaten (Eigene Darstellung)

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Tab. 3: Anamnesebogen zur Erhebung der spezifischen Anamnesedaten (Eigene Darstellung)

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1.3 Funktionsdiagnostik

Zur Trainingsplanerstellung wird nun in der weiteren Diagnose ein Test durchgeführt, der den Bewegungsumfang (Range of motion) der einzelnen Gelenksysteme bestimmen soll. In diesem Fall wird der Test mithilfe der Neutral-Null-Methode durchgeführt, die auf der anatomischen Neutral-Null-Stellung basiert (Ficklscherer, A., 2012, S. 2).

Die Neutral-Null-Stellung wird wie folgt definiert:

- Aufrechte Körperposition
- Hängende Arme
- Nach vorne gerichtete Daumen
- Hüftbreiter Stand, bei dem die Füße parallel zueinander stehen
- Knie- und Ellenbogengelenk in einer leichten Flexionsstellung
- Horizontal nach vorne gerichteter Blick (Deutsche Vereinigung für Schulter- und Ellenbogenchirurgie (DVSE) e.V., 2012, S. 10).

Abb. 1: Null-Position: Füße sind in hüftbreiter Stellung, Ellenbogen- und Kniegelenke sind in leichter Flexionsstellung, der Blick ist horizontal nach vorn gerichtet (Deutsche Vereinigung für Schulter- und Ellenbogenchirurgie (DVSE) e.V., 2012, S. 10)

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Im Folgenden wird die Beweglichkeit des Kniegelenkes der Probandin getestet. Dabei wird jede Bewegung des Gelenkes und deren Gegenbewegung gemessen. Anschließend wird der Bewegungsumfang dann anhand von drei, durch einen Schrägstrich voneinander getrennten Zahlen, angegeben. Bei diesen Zahlen handelt es sich um die Bewegungsendpunkte in Winkelgraden und der Null-Position, die in der Protokollierung mittig platziert wird (Deutsche Vereinigung für Schulter- und Ellenbogenchirurgie (DVSE) e.V., 2012, S. 11).

Abb. 2: Physiologisches Bewegungsausmaß des Kniegelenks (Eifler, C. & Reiß, M., 2014, S. 86)

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Kniegelenk-Extensionsprüfung:

Die Probandin begibt sich in Rückenlage auf eine Matte und versucht nun bei gestreckt aufliegendem Knie die Verse vom Boden zu lösen. Bei einer normalen Beweglichkeit sollte es möglich sein, die Verse um 1-2 cm vom Boden anzuheben (Eifler, C. & Reiß, M., 2014, S. 86).

Kniegelenk-Flexionsprüfung:

Die Probandin begibt sich in Bauchlage auf eine Matte und versucht mit der Verse ihr Gesäß zu berühren. Ist der Abstand zwischen Verse und Gesäß kleiner oder gleich 10-15cm, liegen keine Bewegungseinschränkungen vor (Eifler, C. & Reiß, M., 2014, S. 86).

Abb. 3: Extension und Flexionsprüfung des Kniegelenkes (Eifler, C. & Reiß, M., 2014, S. 86)

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Kniegelenk-Außenrotationsprüfung:

Die Probandin setzt sich auf einen Stuhl und versucht den Fuß bei einer Knieflexion von 90° so weit wie möglich nach außen zu drehen. Der Normwert liegt bei einer Außenrotation von 40° (Eifler, C. & Reiß, M., 2014, S. 86).

Kniegelenk-Innenrotationsprüfung:

Die Probandin nimmt auf einem Stuhl Platz und versucht den Fuß bei einer Knieflexion von 90° nach innen zu drehen. Werden 10° Innenrotation erreicht, liegen keine Beweglichkeitsdefizite vor (Eifler, C. & Reiß, M., 2014, S. 86).

Tab. 4: Bewegungsumfang des Kniegelenkes der Probandin laut der Neutral-Null-Methode (Eigene Darstellung)

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Nach der Ruptur des vorderen Kreuzbandes ist sowohl die Extension als auch die Flexion im verletzten Kniegelenk noch nicht wieder im vollen Bewegungsausmaß möglich.

Die maximale Beugung des Kniegelenkes ist mit 110° bereits eingeschränkt, während die Streckung nur bis 15° Beugestellung möglich ist. Somit liegt ein Streckdefizit von 15° vor.

Bei der Prüfung des möglichen Ausmaßes von Außen- und Innenrotation hingeben ergaben sich keinerlei Auffälligkeiten.

Da die Probandin die ambulante Rehabilitation von 12 Wochen bereits beendet hat, ist es wichtig, den vollen Bewegungsumfang des Kniegelenkes nun während des Anschlusstrainings im Gesundheitsstudio wieder herzustellen.

Um einen optimalen, an den Gesundheitszustand der Kundin angepassten Trainingsplan zu erstellen, sollte den Ergebnissen des Beweglichkeitstests Beachtung geschenkt werden. Somit sollten sowohl Übungen zur Stärkung der gesamten kniegelenkstabilisierenden Muskulatur, als auch Dehnübungen angeboten werden.

1.4 Bewertung der Diagnosedaten

Die Auswertung der Diagnosedaten der Testperson ergibt, dass keine Kontraindikationen für das anstehende Rehabilitationstraining vorliegen. Auch von ärztlicher Seite steht dem Anschlusstraining nichts im Wege, da die Alltagsbelastbarkeit der Probandin gegeben ist. Nachdem die medizinische Heilbehandlung abgeschlossen ist, folgt nun also das Rehabilitationstrainingsprogramm im Gesundheitsstudio, das hauptsächlich für einen Aufbau der kniegelenkstabilisierenden Muskulatur sorgen soll und der Kundin helfen soll ihren sportlichen Leistungsstand prä-OP wieder herzustellen.

Nach dem Eingangsgespräch und der Diagnose steht fest, dass es sich bei der Kundin um eine gesunde, 25 jährige Frau handelt, die sich bei einem Wackler ohne direkte Beteiligung eines Mitspielers (sogenannte Nicht-Kontakt-Situation) während eines Handballspiels eine Ruptur des vorderen Kreuzbandes im rechten Knie zugezogen hat. Diese Verletzung tritt aufgrund der schnellen Richtungswechsel und Sprünge vermehrt bei Ballsportarten wie Handball, Basketball oder Fußball auf. Dabei entstehen ungefähr 70% der Verletzungen wie bei der Probandin ohne direkte Beteiligung eines Mitspielers (Wolf, P., Rosenbaum, D. & Raschke, M., 2005, S. 150).

Neben der Ruptur des vorderen Kreuzbandes liegen jedoch keinerlei gesundheitliche Einschränkungen vor und die Kundin beschreibt sich selbst als „kerngesund und fit“.

Die Ermittlung der biometrischen Daten kann diese Selbsteinschätzung nur unterstreichen. Alle erhobenen Daten, wie Ruhepuls, Blutdruck, BMI oder Körperfettanteil liegen im „normalen“ oder sogar „optimalen“ Bereich. Des Weiteren liegt bei der Kundin ein typisches weibliches gynoides Fettverteilungsmuster vor, das im Gegensatz zu dem androiden Fettverteilungsmuster, ein bis zu dreifach verringertes Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen mit sich bringt (Luppa, D. , 2013, S. 224).

Auch im Wundheilungsprozess ist die Kundin schon sehr weit vorangeschritten und hat die vierte und somit letzte Phase, die sogenannte „Reorganisationsphase“ oder „Umbauphase“, bereits erreicht. Ziel dieser Phase ist es, dass sie sich von der Vollbelastung auf die Vollbelastung steigert und sowohl ein Hypertrophie- als auch ein neuromuskuläres Training durchführt (Eifler, C. & Reiß, M., 2014, S. 44). Somit ist die Belastbarkeit der Kundin wieder vollkommen gegeben und auch der Trainierbarkeit steht nichts im Wege.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 4: Anstieg der Belastbarkeit in den verschiedenen Wundheilungsphasen (Hüter-Becker, A., Betz, U. & Heel, C., 2006, S. 423)

[...]

Ende der Leseprobe aus 31 Seiten

Details

Titel
Rehabilitatives Krafttraining für eine Person mit spezifisch orthopädischem Beschwerdebild
Untertitel
Einsendeaufgabe zum Beispiel der vorderen Kreuzbandruptur
Hochschule
Deutsche Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement GmbH
Note
1,8
Jahr
2014
Seiten
31
Katalognummer
V315599
ISBN (eBook)
9783668155329
ISBN (Buch)
9783668155336
Dateigröße
1108 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Rehabilitatives Krafttraining, Reha, Kreuzbandriss, Kreuzbandruptur, vorderes Kreuzband, Beschwerdebild, Trainingsplanung, Sportverletzung
Arbeit zitieren
Anonym, 2014, Rehabilitatives Krafttraining für eine Person mit spezifisch orthopädischem Beschwerdebild, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/315599

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