Qualitätswandel des Kommunizierens - Vom Morsegerät bis zum Internet


Hausarbeit, 2004

17 Seiten, Note: 2,5


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Kommunikation: eine Begriffsklärung
2.1. Kommunikation als soziales Verhalten
2.2.Der Computer als ein System
2.2. Kommunikation als vermittelter Prozess
2.2.1. Kommunikation als Einheit aus Information, Mitteilung und Verstehen
2.3. Kommunikation und soziokulturelle Evolution
2.3.1. Historischer Exkurs

3. Die Bedeutung der Entwicklung von Morsegerät bis hin zu Computer und Internet

4. Schlussbemerkung und Ausblick

5. Literaturverzeichnis

6. Abbildungsverzeichnis

Qualitätswandel des Kommunizierens – Vom Morsegerät bis zum Internet

1. Einleitung

Um Zugang zum Thema dieser Arbeit, dem Qualitätswandel des Kommunizierens, zu finden, bietet es sich an, aus der im Thema beinhalteten Aussage, eine Frage zu formulieren. Diese lautet: „wie hat sich (menschliche) Kommunikation von der Entwicklung des Morsegerät bis hin zum Einsatz des Computers geändert?“ Zur Beantwortung dieser Fragestellung soll letztlich besonderer Augenmerk auf das Phänomen der computervermittelten Veränderung der Kommunikation gelegt werden. Zum einen wird mit Hilfe des Computers die Vernetzung zwischen verschiedenen Verbreitungsmedien erleichtert, somit kann Jedermann unabhängig von räumlichen Grenzen kommunizieren und zum anderen ist dieser Prozess npch nicht abgeschlossen, kann also aktuell beobachtet werden.

Um Antworten auf die obere Fragestellung zu gewinnen, ist zunächst eine begriffliche Bestimmung von „Kommunikation“ und Medien wie „Computer“ notwendig. Bevor dies geschieht, muss angemerkt werden, dass die Definitionen in Orientierung auf die allgemeine Systemtheorie[1] geschehen werden. Nachdem Computer als Maschine und die Kommunikation als Operation der sozialen Systeme, beziehungsweise Kommunikationssysteme, definiert wurden, wird schließlich der Ausgangsfrage nachgegangen. Eine zentrale Rolle bei der Beantwortung dieser Frage wird der Begriff „soziokulturelle Evolution“ bilden. Zunächst muss jedoch Klarheit darüber gewonnen werden, was mit Kommunikation gemeint ist.

2. Kommunikation: eine Begriffsklärung

Kommunikation gilt als zwischenmenschliche Beziehung[2]. Sie ist in all ihren Formen universale Bedingung des Menschseins sowie Ursprung des Philosophierens. Der Begriff der Kommunikation wird auf den ersten Blick äußerst vieldeutig[3] definiert. Bereits Ende der 70er Jahre finden sich in der wissenschaftlichen Literatur rund 160 Definitionen des Kommunikationsbegriffes[4]. Als wohl aussichtsreichster Anwärter zu einer Konturfüllung des Begriffes „Kommunikation“ gilt der Begriff der „Interaktion“[5].

„Unter Kommunikation im weitesten Sinne ist die fundamentale Tatsache zu verstehen, dass Lebewesen mit der Welt in Verbindung stehen (...). Im allgemeinen pflegt man jedoch in der Wissenschaft diesen Begriff enger zu fassen und ihn für die Tatsache zu verwenden, dass Lebewesen untereinander in Beziehung stehen, dass sie sich verständigen können, dass sie imstande sind, innere Vorgänge oder Zustände auszudrücken, ihren Mitgeschöpfen Sachverhalte mitzuteilen oder auch andere zu einem bestimmten Verhalten aufzufordern.“[6]

2.1. Kommunikation als soziales Verhalten

Wird jedoch jedes Verhalten mit Kommunikation gleichgesetzt, so würde das den Begriffsrahmen überspannen[7]. Kommunikatives Handeln geschieht explizit und bewusst in Richtung auf Andere. Die Intentionen der Kommunikation sind dabei wie folgt aufzuschlüsseln[8]:

- allgemeine Intention: Mitteilungscharakter der kommunikativen Handlung verwirklichen. Das konstante Ziel der kommunikativen Handlung ist Verständigung,
- spezielle Intention: die kommunikative Handlung folgt einem bestimmten Interesse.

Allerdings ist kommunikatives Handeln noch nicht Kommunikation. Kommunikation gilt als soziale Interaktion. Als Prozess der Wechselbeziehung, beziehungsweise der Wechselwirkung, in einem wechselseitigen Geschehen zwischen zwei oder mehreren Lebewesen, welches mit einer Kontaktaufnahme beginnt und zur Reaktion führt. Kommunikation ist der wechselseitig stattfindende Prozess der Bedeutungsvermittlung[9].

„Stark verkürzt kann man sagen: Kommunikation ist die Bedeutungsvermittlung zwischen Lebewesen.“[10]

Allerdings werden in jüngster Zeit diese Einschränkungen auf Lebewesen häufig nicht mehr anerkannt, und der Begriff Kommunikation wird somit weiter gefasst, in eine Mensch-Maschine- und eine Maschine-Maschine-Kommunikation[11].

2.2.Der Computer als ein System

Mit den Begriffen der Mensch-Maschine- und der Maschine-Maschine-Kommunikation lässt sich jetzt auch beispielsweise das Morsegerät und der Personalcomputer im Kommunikationsprozess erfassen. Unter den Phänomenen „Computer“ und „Kommunikation“ werden weiter Systeme verstanden. Der Computer ist ein System, das von seinem Systemtyp her eine Maschine ist. Um Maschinen und soziale Systeme von andersartigen Systemtypen unterscheiden zu können, müssen Begriffe eingeführt werden, die die Besonderheit dieser Systemtypen bezeichnen. Für die Kennzeichnung der Besonderheit der sozialen Systeme sind Begriffe wie Sinn und Kommunikation schließlich zentral.

”Der Sinnbegriff unterscheidet soziale und psychische Systeme von lebenden Systemen wie Zellen, Organismen, Gehirne. Soziale und psychische Systeme sind sinnkonstituierende Systeme. Durch den Kommunikationsbegriff, der die Operation und das Letztelement der sozialen Systeme bezeichnet, werden sie von auf dem Prozessieren von Gedanken basierenden psychischen Systemen unterschieden.“[12]

Es gibt verschiedene Typen von Maschinen[13], welche auf Technik basieren. Unter den Maschinen ist jedoch der Computer, gegenüber „herkömmlicher Übertragungstechnik“ als ein besonderer Typ zu unterscheiden. Dabei wird unter Computer nicht ausschließlich der Personalcomputer, sondern allgemein die Technik programmgesteuerter Symbolverarbeitung gemeint. Zeichen- beziehungsweise Symbolverarbeitung ist das Besondere am Computer im Vergleich zu anderen Maschinentypen:

”Der Computer (…) ‘stellt’ nichts anderes her als (unzählige Kombinationsmöglichkeiten von) Zeichen, die in algorithmischer Form dargestellt werden können. Voraussetzung dafür war die erfolgreiche Binarisierung von (Schrift) Zeichen, die als algebraische oder alphabetische Schrift bereits digitalisiert sind und nur noch einfacher (eben: binär) gemacht werden mussten, um das Kombinationspotential der Zeichen der Eindeutigkeit von physikalischen Zustandsänderungen von Maschinen anzupassen.”[14]

Bezogen auf die systemtheoretische Prämisse lässt sich also der Computer zunächst allgemein als ein System beschreiben, das sich durch die Operationen der Symbolverarbeitung reproduziert. Zunächst ist es jedoch notwendig Kommunikation als vermittelten Prozess zu verstehen.

2.2. Kommunikation als vermittelter Prozess

Der Begriff Medium[15] gilt in dieser Arbeit als Ausdrucksmittel der kommunikativen Aktivität. Die Bedeutung als Transportmittel wird zum Teil jedoch kritisch betrachtet[16], im Gegenteil: Kommunikation wird als Aktualisierung von Sinn[17] begriffen, wie es sich schon andeutete. Die Fähigkeit der kommunikativen Operationen, sich auf weitere kommunikative Operationen zu beziehen.

So gewinnt:

„jeder Sinninhalt (…) aktuelle Realität nur in der Verweisung auf weiteren Sinn, und die Verweisung schließt auch die Möglichkeit der Wiederaktualisierung desselben Inhalts ein. Sinn verweist immer wieder auf Sinn - er ist selbstreferentiell”[18]

[...]


[1] Zur Systemtheorie siehe weiter bei: Luhmann, 1999, Soziale Systeme, 1 ff.

[2] so bei: Halder, Philosophisches Wörterbuch, 172

[3] das sagt: Maletzke, Kommunikationswissenschaft im Überblick, 37

[4] siehe dazu weiter: Kübler, Kommunikation und Massenkommunikation, 15 ff.

[5] der Meinung ist auch: Maletzke, a.a.O.

[6] das meint: Maletzke, Psychologie der Massenkommunikation, 16.

[7] Burkart, Kommunikationswissenschaft, 20

[8] siehe dazu: Burkart, a.a.O., 20

[9] weiter bei Burkart, a.a.O., 21 ff.

[10] Maletzke, Kommunikationswissenschaft im Überblick, 37

[11] Maletzke, a.a.O.

[12] Luhmann, 1999, soziale Systeme, 178

[13] zu denen gehören auch: Morsegräte, Telefone und andere

[14] Halfmann, a.a.O., 137

[15] weiter zum Begriff Medium unten folgend im Text

[16] so bei: Maletzke, a.a.O.

[17] dazu weiter unten als auch bei: Maletzke a.a.O.

[18] Baraldi, Corsi , Esposito, Glossar zu Niklas Luhmanns Theorie sozialer Systeme, 172

Ende der Leseprobe aus 17 Seiten

Details

Titel
Qualitätswandel des Kommunizierens - Vom Morsegerät bis zum Internet
Hochschule
Freie Universität Berlin  (Publizistik/Kommunikationswissenschaften)
Note
2,5
Autor
Jahr
2004
Seiten
17
Katalognummer
V31459
ISBN (eBook)
9783638324632
Dateigröße
634 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Qualitätswandel, Kommunizierens, Morsegerät, Internet
Arbeit zitieren
Manizha Wodud (Autor:in), 2004, Qualitätswandel des Kommunizierens - Vom Morsegerät bis zum Internet, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/31459

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