Unterrichtsstörungen. Untersucht in Theorie und Praxis


Praktikumsbericht / -arbeit, 2007

31 Seiten, Note: 1,7

Else Gallert (Autor:in)


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Beschreibung der Schule:
2.1. Lehrkräfte
2.2. Ausstattung der Räume und Klassenzimmer
2.3. Unterrichtsorganisation
2.4. Pädagogische Grundsätze
2.5. Besondere Fördermaßnahmen
2.6. Präventiv orientierte Jugendsozialarbeit:
2.7. Supervision
2.8. Elternarbeit
2.9. Integrationsklassen

3. Theoretischer Teil „Unterrichtsstörungen“
3.1. Allgemeines
3.2. Der Begriff „Unterrichtsstörungen“
3.3. Ursachen für Unterrichtsstörungen
3.3.1. Die Lehrkraft
3.3.2. Der Schüler / Die Lerngruppe
3.3.3. Die Lernumgebung
3.4. Prävention und Minimierung von Unterrichtsstörungen
3.4.1. Durch die Lehrkraft
3.4.2. Durch Regeln und bei Nichteinhaltung dieser Sanktionen
3.4.3. Durch Humor
3.4.4. Durch Bestätigung

4. Praktischer Teil
4.1. Lehrer-SchülerInnen-Interaktionen
4.1.1. Gruppenbeziehungen innerhalb der Schulklasse 6
4.2. Unterrichtsstörungen von drei Schülern der Klasse 6
4.2.1. Schülerin A
4.2.2. Schüler B
4.2.3. Schüler C

5. Übersicht der hospitierten Stunden

6. Unterrichtsentwurf vom 26.09.2007
6.1. Vorstellung der Lerngruppe
6.2. Lernausgangslage
6.3. Sachanalyse
6.3.1. Das Adjektiv
6.4. Lernziele
6.5. Didaktische und methodische Überlegungen zur Unterrichtsstunde
6.6. Tabellarischer Überblick der Stunde

7. Reflexion zur gehaltenen Unterrichtsstunde am 26.09.2007

8. Resumee

9. Literaturverzeichnis

1. Einleitung

Vom 27.08.07 bis 28.09.07 absolvierte ich mein erstes Schulpraktikum an der Xxx-Schule, einer eigenständigen Hauptschule, in Frankfurt am Main.

Der erste Teil meiner Arbeit beschäftigt sich mit dem Schulprofil und den zahlreichen Förderkonzepten der Xxx-Schule.

Im Hauptteil meiner Arbeit behandle ich das von mir gewählte Thema „Unterrichtsstörungen“.

Ich beginne mit der Begriffserklärung, den Ursachen und Gründen, sowie den Möglichkeiten, diese zu minimieren. Das Ganze ergänze ich mit Beispielen aus meiner Praktikumserfahrung.

Der nächste Abschnitt beschäftigt sich mit einer von mir gehaltenen Unterrichtsstunde und der entsprechenden Reflexion zu dem Unterricht.

Am Ende des Praktikumsberichtes fasse ich meine Gedanken und die neu gewonnen Erkenntnisse zum absolvierten Praktikum zusammen.

2. Beschreibung der Schule:

Die Xxx-Schule ist eine eigenständige Hauptschule der Stadt Frankfurt am Main im Stadtteil Xxxxxxx.

In den Klassen 5-10 sowie in zwei Intensivklassen werden zwischen 220 und 240 Schüler und Schülerinnen aus 28 Nationen unterrichtet. Schülerinnen und Schüler aus der Türkei, Afghanistan und den Staaten des ehemaligen Jugoslawien, Marokko und Italien in der angegebenen Reihenfolge bilden die größten Gruppen. Der Ausländeranteil der Schülerschaft beträgt 85 %. Diese kommen oft aus einem problematischen Elternhaus oder aus sozial benachteiligten Familien.

Eine der beiden Intensivklassen ist als Alphabetisierungskurs angelegt.

2.1. Lehrkräfte

Im laufenden Schuljahr 2007 stellt sich die Personalsituation der Schule folgendermaßen dar: das Kollegium besteht aus 20 Mitgliedern ( 10 Lehrerinnen, 8 Lehrern, einer Referendarin und einer Kollegin, die auf Honorarbasis sechs Wochenstunden erteilt, inklusive Schulleiter und stellvertretender Schulleiterin). Hinzu kommen zwei Lehrkräfte, die den Förderunterricht in den Klassen fünf und sechs übernommen haben, der am Nachmittag zusätzlich zur Stundentafel für alle Schülerinnen und Schüler dieser Stufe erteilt wird.

2.2. Ausstattung der Räume und Klassenzimmer

Die Klassenräume sind gut ausgestattet. Jede Klasse hat ihr eigenes Klassenzimmer. Die Schüler behalten in jeder Stunde ihre Plätze bei. Die jeweiligen Jahrgangsstufen befinden sich alle auf einem Gang. Ein Vorteil des permanenten Klassenzimmers besteht darin, dass dort Schulbücher ( z.B. Atlanten ) verwahrt werden können. In jedem Klassenzimmer ist ein Overhead-Projektor vorhanden. Das Klassenbuch, Schere, Locher, Duden und Stifte befinden sich im verschlossenen Lehrerpult, zu dem nur der Lehrer den Schlüssel hat.

Die einzelnen Aufgabenbereiche werden jede Woche rotierend von den Schülern übernommen.

Diese Dienste sind in verschiedene Bereiche unterteilt: das sind der Tafeldienst, Ordnungsdienst, Austeildienst und Bücherdienst.

Diese Dienste werden jede Woche neu durch den Lehrer festgelegt.

2.3. Unterrichtsorganisation

Das Unterrichtsangebot orientiert sich an der Stundentafel, allerdings wird kein Religionsunterricht erteilt. Ein Angebot an Musikunterricht kann wegen fehlender Fachkräfte zur Zeit nicht gemacht werden.

In Physik und Chemie wird ebenfalls der Klassenverband aufgelöst und in Gruppengrößen unterrichtet, die Schülerexperimente zulassen und den Sicherheitsauflagen genügen.

Für die Klassen acht bis zehn wird Sport in Kursen angeboten, wobei versucht wird, den unterschiedlichen Interessen von Jungen und Mädchen gerecht zu werden.

In der Klasse fünf wird ein besonders hoher Anteil an Klassenlehrerstunden eingeplant, um so den zeitlichen Rahmen für grundlegende Orientierungs- und Erziehungsarbeit zu gewähren.

Außerdem wird Platz für differenzierende Maßnahmen und zusätzlichen Förderunterricht geschaffen. Die Klassen werden in den Hauptfächern geteilt, um einen ruhigeren und entspannteren Unterricht abhalten zu können.

Diese Organisationsmodelle in den einzelnen Lernbereichen werden ergänzt durch ein breit gefächertes Angebot im Wahlpflichtbereich. Pädagogische Begründung für die Installation dieser Kurse ist die Absicht, Erfolgserlebnisse zu vermitteln und Identifikationen zu schaffen.

Alle Wahlpflichtkurse und die Mehrzahl der Sport- und Förderkurse liegen am Nachmittag. Damit greift die Schule in den meist unstrukturierten Freizeitbereich der Schülerinnen und Schüler ein.

Um die Schülerinnen und Schüler in der Mittagspause zu versorgen, wird seit dem Jahre 2005 ein warmes Mittagessen in der Kantine angeboten.

Die Schulsozialarbeit unterstützt die Erziehungs- und Unterrichtsarbeit mit folgenden regelmäßigen Angeboten:

- Berufsorientierung 7. Klasse
- Praktikums- Reflexion 8. Klasse
- Berufs- AG 9./10. Klasse
- Suchtprävention 6. Klasse
- Konflikttraining 5. Klasse
- Hausaufgabenbetreuung 5.- 8. Klasse
- 2 Jungen AG`s 6.- 9. Klasse
- 2 Mädchen AG`s 6.- 9. Klasse

Dazu kommen Workshops:

- Zivilcourage 6.- 8. Klasse
- Zielgerichtetes Arbeiten 9. Klasse

2.4. Pädagogische Grundsätze

Die Schule strebt folgende Erziehungsziele an:

Die Schüler sollen

- den partnerschaftlichen Umgang miteinander lernen und pflegen,
- Aufgaben und Projekte im Team bearbeiten und zu einer gemeinsamen Lösung gelangen,
- ihre Konflikte gewaltfrei lösen lernen,
- ethnische und kulturelle Unterschiede akzeptieren und vorurteilsfrei tolerieren,
- sich gegenseitig bei der Bewältigung sprachlicher Probleme und der Beseitigung sprachlicher Defizite unterstützen,
- in ihrem Selbstwertgefühl gestärkt werden,
- ihre Chancen zur eigenständigen Gestaltung ihres beruflichen Lebens realistisch einschätzen und nutzen.

2.5. Besondere Fördermaßnahmen

Ein Förderprogramm der Stiftung „Pro Region“ verfolgt das Ziel, den Anteil an Schulabgängern ohne Abschluss deutlich zu reduzieren und stellt zu diesem Zweck für die Dauer von zunächst zwei Jahren beachtliche finanzielle Mittel zur Verfügung.

Mit diesen Mitteln werden

- leistungsschwache Schülerinnen und Schüler in besonderen Unterrichtsstunden gefördert,
- wird leistungsstarken Schülerinnen und Schülern durch Stipendien ein Anreiz geboten, ihre Leistungen beizubehalten oder noch zu steigern,
- wird Schülerinnen und Schülern, die den Förderunterricht am Nachmittag besuchen, ein kostenloses Mittagessen in der Schule geboten.

Das besondere Förderprogramm besteht zurzeit je nach Stufe aus unterschiedlichen Maßnahmen. Die Stufen fünf und sechs erhalten in Kleingruppen mit maximal zwölf Schülerinnen und Schülern Förderunterricht in Deutsch. In den siebten Klassen wurde in sechs Wochenstunden Teamteaching mit einer zusätzlichen Lehrerin eingeführt. Die achten Klassen erhalten zwei zusätzliche Stunden Mathematik. Die Schülerinnen und Schüler in den Klassen neun und zehn bekommen zusätzlichen Unterricht in Deutsch und Englisch und die jeweils drei besten ein Schülerstipendium. Die Stiftung „Pro Region“ hat der Xxx-Schule eine Fortsetzung des Förderprogramms nach Ablauf der zunächst vereinbarten zwei Jahre in Aussicht gestellt, falls das Programm bis dahin zu nachweisbaren Erfolgen geführt hat.

2.6. Präventiv orientierte Jugendsozialarbeit:

Am 01.02.2000 wurde präventiv orientierte Jugendsozialarbeit an der Xxx-Schule installiert. Es handelt sich dabei um ein Kooperationsprojekt zwischen dem ASD des Sozialrathauses Xxxxxxx, der Xxx-Schule und dem Verein für Kultur und Bildung ( KUBI ).

Im Rahmen dieses Projektes geht es übereinstimmend mit den Grundlagen der interkulturellen Arbeit primär um präventive Elemente als konkrete Hilfemaßnahme für die Schülerinnen und Schüler der Xxx-Schule. Es sollen in erster Linie sozial benachteiligte Jugendliche und ihre Eltern erreicht werden, um schwierige Lebensumstände zu begleiten und eine zufriedenstellende Hilfe zu gewährleisten.

Hierzu wurde eine Schülerbörse in der Xxx-Schule eingerichtet, um den Schülerinnen und Schülern, den Lehrern und den Eltern eine Anlaufstelle vor Ort zur Verfügung zu stellen.

An die Schülerbörse können sich alle Schülerinnen und Schüler der Xxx-Schule wenden, die

- Fragen und Beratungsbedarf haben
- sich aussprechen möchten
- Probleme haben
- Kontakt suchen
- oder ihre Freizeit sinnvoll gestalten möchten.

Die Eltern der Xxx-Schule haben die Gelegenheit

- sich über Bildung, Ausbildung, Kriminalität und Suchtproblematik zu informieren,
- erste Hilfestellung und Vermittlung in Familienkonflikten/ Erziehungsschwierigkeiten zu erhalten.

Beratungsangebot der Schülerbörse an Lehrerinnen und Lehrer

- Durch die enge Zusammenarbeit aller Kooperationspartner ist die Weiterentwicklung und die professionelle Durchführung des Projektes gewährleistet

Die Arbeitsschwerpunkte des Projektes sind:

- Sozialpädagogische Beratung von Schülerinnen und Schüler in Einzel- und Gruppengesprächen
- Elterngespräche und Elternberatung
- Lehrergespräche und Lehrerberatung
- Einzelfallarbeit
- Krisenintervention
- Konfliktlösungstraining
- Suchtprävention
- Berufsberatung/ Berufsorientierung/ allgemeine Lebensberatung
- Mädchen-/ Jungenarbeit/ Arbeitsgemeinschaften
- Hausaufgabenbetreuung

2.7. Supervision

Ebenfalls im Zusammenhang mit der Installation des Kooperationsprojektes erhielt das Kollegium ein Supervisionsangebot. Interessierte Kolleginnen und Kollegen können in Kleingruppen daran teilnehmen.

2.8. Elternarbeit

Viele Eltern benötigen für ihre Kinder, oft auch für sich selbst, Hilfsangebote und Beratung von Seiten der Lehrer und Schulsozialarbeiter. Ein großer Teil der Eltern ist mit der Erziehung ihrer Kinder überfordert, oder haben mangelndes Interesse an der Erziehung ihrer Kinder und den damit auftretenden schulischen und erzieherischen Problemen der Heranwachsenden.

Schwerpunkte der Elternarbeit sind folgende:

- Elternarbeit der einzelnen Klassen
- Elternsprechtag
- Tag der offenen Tür
- Elternbeiratsitzungen
- Schulkonferenz
- Kooperation mit den Schulsozialarbeitern
- Kooperation mit dem Zentrum für Erziehungshilfe

2.9. Integrationsklassen

Kinder mit Migrationshintergrund brauchen oft eine besondere Deutschförderung.

An der Xxx-Schule gibt es „Integrationsklassen“, in denen neben Fachunterricht überwiegend „Deutsch als Zweitsprache“ an Seiteneinsteiger vermittelt wird.

3. Theoretischer Teil „Unterrichtsstörungen“

3.1. Allgemeines

Während meines Praktikums an der Xxx-Schule wurde mir vor allem das Problem der Unterrichtsstörungen bewusst.

Die sich ändernden Familienstrukturen, die daraus resultierenden Verunsicherungen in der Erziehung und auch die zum Teil erheblichen ökonomischen Probleme in diesen Familien führen dazu, dass neue Erziehungsaufgaben an die Schulen herangetragen werden. So werden durch die zum Teil sehr restriktiven und sich zusätzlich schnell verändernden Lebensbedingungen der Kinder und Jugendlichen auch die Lernbedingungen in der Schule nachhaltig geprägt und verändert.

Die oben genannten gesellschaftlichen Veränderungen spiegeln sich auch in den Verhaltens- und Lernfähigkeiten der Schüler wieder: der Mangel an Konzentrationsfähigkeit und sozialer Kompetenz sowie die geringe Frustrationstoleranz sind typisch. Diese wichtigen Erfahrungen in meinem ersten Praktikum zeigten mir, wie wichtig es ist, sich mit dem Thema Unterrichtsstörungen zu befassen.

Auch aus meiner eigenen rückschauenden Sicht als Schülerin bin ich erstaunt, wie oft der Unterrichtsverlauf durch verschiedene Arten der Störungen unterbrochen wird. Wichtig war für mich zu erkennen, wie das Verhalten eines Lehrers zur Konfliktlösung beiträgt. So stellt das Thema „Unterrichtsstörungen“ einen wichtigen Aspekt in meinem zukünftigen Beruf dar und wurde von mir als Zentralthema meines ersten Praktikumsberichtes gewählt.

Demnach ist es wichtig, folgenden Fragen nachzugehen:

- Was sind Unterrichtsstörungen?
- Wie können wir als (zukünftige) Lehrer damit umgehen?

Wie kann man sie effizient verhindern?

3.2. Der Begriff „Unterrichtsstörungen“

Es stellt sich einleitend die Frage, was mit diesem Begriff grundsätzlich gemeint ist. Aufkommende Fragen wie:

- Wann ist ein Verhalten als Störung zu bewerten?
- Wer stört eigentlich den Unterricht – Lehrer oder Schüler?

sind in der Fachliteratur verschieden definiert worden.

Gert Lohmann definiert den Begriff „Unterrichtsstörungen“ wie folgt:

„Unterrichtsstörungen sind Ereignisse, die den Lehr-Lern- Prozess beeinträchtigen, unterbrechen oder unmöglich machen, indem sie die Voraussetzungen, unter denen Lehren und Lernen erst stattfinden kann, teilweise oder ganz außer Kraft setzen.“ [1]

Dabei stützt sich seine Definition auf die Unterscheidung von „Unterrichtsstörung“ und „Unterrichtsvoraussetzung“, zum Teil verbunden mit dem Begriff „Disziplinkonflikt“.

So stellen Unterrichtsstörungen Verhaltensweisen dar, die sich eindeutig auf den Unterrichtsverlauf beziehen. Lohmann erläutert den Begriff, indem er Verhaltensweisen aufzählt, die sich auf Unterrichtsvoraussetzungen beziehen:

„Zu den Voraussetzungen zählen äußere und innere, das Lernen ermöglichende Bedingungen, wie z.B. physische und psychische Sicherheit...“ [2]

Siga Diepold beschreibt das Thema „Störungen im Unterricht“ folgendermaßen. Demnach werden Störungen als „ Botschaften bezeichnet, die entschlüsselt werden müssen“

und:

Die vielfältigen Ursachen für Störungen im Unterricht können ausgehen vom Einzelnen,von der Gruppe, vom Lehrer, vom Unterrichtsinhalt und vom schulischen bzw. privatenUmfeld.Mehrere Faktoren können dabei auch Ursachensysteme bilden.“ [3]

Bei der Bearbeitung des Themas fiel mir auf, dass je nach Definition des Geschehens „Unterrichtsstörung“ die jeweilig pädagogische Einstellung des Lehrenden zu diesem Thema erkennbar wurde. So werden die Begriffe „Verhaltensstörung“ und „Disziplinschwierigkeit“ eindeutig den „Schuldigen“ zugewiesen.

Gerd Lohmann formuliert hierzu:

„Aus der Lehrerperspektive werden Störungen nahezu ausschließlich als unangemessenes Schülerverhalten wahrgenommen.“

und

Die Pathologisierung störenden Schülerverhaltens stellt eine große Verführung dar, hat sie doch den Vorteil, dass sowohl Lehrer als auch Schüler (wie auch Eltern) von eigener Verantwortung entlastet werden. Aber er ist nicht bösen Willens, sondern hat schlichtweg einen Defekt, für den dann nicht mehr der Lehrer, sondern ein Therapeut zuständig ist.“ [4]

Durch die sprachliche Formulierung der „Verhaltensgestörtheit“ wird die eigene Verantwortung des Lehrers, Veränderungen herbeizuführen, abgelehnt.

Durch meine Praxisbeobachtung habe ich erfahren, dass genau das Thema der kritischen Selbstreflexion für viele (nicht nur angehende) Lehrer ein Problem darstellt. Die Übernahme von Verantwortung bedeutet für sie indirekt ein Schuldeingeständnis für diese „Störsituation“ und damit gleichzeitig auch das Zugeständnis als kompetenter Lehrer zu versagen.

[...]


[1] Lohmann,Gert: Mit Schülern klarkommen.Professioneller Umgang mit Unterrichtsstörungen und Disziplinkonflikten,Cornelsen Verlag Scriptor GmbH,2.Auflage,Berlin 2003,S.12

[2] Lohmann,Gert: Mit Schülern klarkommen.Professioneller Umgang mit Unterrichtsstörungen und Disziplinkonflikten,Cornelsen Verlag Scriptor GmbH,2.Auflage,Berlin 2003,S.12

[3] Diepold,Siga:Die Fundgrube für den Klassenlehrer.Das Nachschlagewerk für jeden Tag,Cornelsen Verlag Scriptor GmbH,4.Auflage,Berlin 2003,S.137

[4] Lohmann,Gert: Mit Schülern klarkommen.Professioneller Umgang mit Unterrichtsstörungen und Disziplinkonflikten,Cornelsen Verlag Scriptor GmbH,2.Auflage,Berlin 2003,S.12

Ende der Leseprobe aus 31 Seiten

Details

Titel
Unterrichtsstörungen. Untersucht in Theorie und Praxis
Hochschule
Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main
Note
1,7
Autor
Jahr
2007
Seiten
31
Katalognummer
V313505
ISBN (eBook)
9783668127838
ISBN (Buch)
9783668127845
Dateigröße
583 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
unterrichtsstörungen, untersucht, theorie, praxis
Arbeit zitieren
Else Gallert (Autor:in), 2007, Unterrichtsstörungen. Untersucht in Theorie und Praxis, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/313505

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