Künstler und Gesellschaft. Die soziale Thematik im Leben und Schaffen der Sebnitzer Malerin Ilse Ohnesorge (1866-1937)


Bachelorarbeit, 2010

69 Seiten, Note: 1,5


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Künstler und Gesellschaft
2.1. Künstler nehmen die Gesellschaft im 19. Jahrhundert unterschiedlich wahr
2.2. Auseinandersetzung mit sozialen Missständen

3. Lebensdaten – persönlicher Lebensweg
3.1. Herkunftsfamilie - Entwicklung in Kindheit und Jugendzeit
3.2. Künstlerischer Werdegang – Finden ihres persönlichen Stils
3.3. Privatstunden in Malerei bei bekannten Künstlern in Dresden

4. Erkenntnis – Kunst ist ihr Weg und ihre Aufgabe im Leben
4.1. Christliche Lebenseinstellung – Motivation für ihre Kunst
4.2. Tiefe Natur- und Heimatverbundenheit – Inspiration und Kraftquelle
4.3. Heimatmalerin nicht im herkömmlichen Sinne
4.4. Zwiespalt zwischen Dasein als Künstlerin und familiären Verpflichtungen
4.5. Sehnsucht und Bestreben nach Weiterbildung
4.6. Außenwahrnehmung ihrer Persönlichkeit

5. Malen als Ausdruck ihrer Gesinnung und ihres Mitgefühls für einfache arbeitende Menschen
5.1. Auffassung von Armut – Demut vor Gott
5.2. Interesse und Kommunikation für die Lebensverhältnisse der kleinen Leute in Sebnitz
5.3. Motive mit arbeitenden Menschen
5.4. Aquarell – Kinder bei der Heimarbeit

6. Ihr Leben – geprägt von Widerspruch, Rastlosigkeit, Vertrauen und Sensibilität
6.1. Zweifel als Künstlerin – Verantwortung als Künstlerin
6.2. Ihre Auffassung von Arbeit
6.3. Wahrnehmung der zeitgeschichtlichen Ereignisse und deren Konsequenzen
6.4. Zeitmangel – zeitlebens ein Problem

7. Fazit

Literaturverzeichnis:

Abkürzungsverzeichnis:

Abbildungsverzeichnis:

Anhang Bilder:

1. Einleitung

Im 19. Jahrhundert nahmen die Industrialisierung und der Fortschritt in vielen Bereichen einen enormen Aufschwung. Es gab umwälzende Erneuerungen in der Gesellschaft. Die Struktur der Agrarwirtschaft verlor ihre Kraft und es entstanden im Zeitalter der Industrialisierung neue Herausforderungen an die Bevölkerung. Eine rasante Entwicklung in Wirtschaft, Verkehr und Städtebau hatte ihre sozialen Auswirkungen auf die Menschen.

Die Kriege von 1866 und 1870/71 führten zur Reichseinigung. Das Deutsche Reich wurde 1871 resultierend aus einer Politik der ständigen Konkurrenz und Abgrenzung zu anderen Staaten gegründet. Deutschland wurde zur Großmacht. Es galten neue politische und verfassungsrechtliche Richtlinien. In dieser unruhigen und fortschrittlichen Epoche wurde die Künstlerin Ilse Ohnesorge[1] 1866 geboren. Sie verbrachte ihre Lebenszeit in unterschiedlichen gesellschaftspolitischen Systemen. Die Zeit, welche sie am meisten in ihrem Leben geprägt hat, war das Deutsche Reich der Kaiserzeit. Aber auch die Wirren der Weimarer Republik und die Anfangsjahre des totalitären Herrschaftssystems des Dritten Reiches erlebte sie mit kritischer Aufmerksamkeit. Die Euphorie der Reichsgründung und die Ruhmsucht ihrer Herrscher drückten sich auch in der bildenden Kunst aus. Die Größe Deutschlands wurde in überdimensionalen Denkmälern und Statuen demonstriert. Sie sollten die Vormachtstellung und Stärke der Nation artikulieren.

Künstler suchten nach neuen modernen Ausdrucksformen und neuen Stilrichtungen. Die zeitgenössische Künstlerin Käthe Kollwitz[2] nahm sich der sozialpolitischen Themen an und ihre Werke waren Mittel gegen die soziale Ungerechtigkeit. Aber es gab auch eine traditionelle Linie zurückführend auf den Maler Ludwig Richter der spätromantischen Landschaftsmalerei. Dieser Tendenz fühlte sich Ilse Ohnesorge hingezogen. Schon frühzeitig verspürte sie den Wunsch zum Malen und orientierte sich an einem künstlerischen Weg. Die bürgerliche Gesellschaftsordnung gab ihr Sicherheit und wurde nicht hinterfragt. Die gesellschaftlichen Verhältnisse Ende des 19. Jahrhunderts ließen es aber nicht zu, dass Frauen ungehindert ein Studium aufnehmen konnten. Die Bildungsmöglichkeiten waren beschränkt, das sollte Ilse Ohnesorge aber nicht davon abhalten, ihrer Intuition zu folgen, um ihr Ziel Künstlerin zu werden, zu erreichen. Unerschütterlich trug sie der Glaube, dass Gott für sie das Richtige bereithalten würde. Ihre christliche Gesinnung und ihre Demut vor dem Leben und Gott zogen sich durch ihr gesamtes Dasein, dabei war sie aber nicht naiv fromm und vorbehaltlos gegenüber allem Religiösen. Sie wollte das Leben annehmen wie es war, begehrte aber mitunter auf, da es stets neue beschwerliche Aufgaben an sie stellte. Die Erkenntnis, dass die Kunst ihre Aufgabe im Leben darstellte, hatte für sie oberste Priorität. Ilse Ohnesorges Leben war ein ständiges Streben, ihren Weg als Malerin unbeirrt weiter zu gehen. Sie musste sich ihre Berufung zur Malerin stets erkämpfen und ihren Platz behaupten, blieb jedoch Einzelkämpferin. Vielfältige Verpflichtungen des Alltags und der Familie nahmen sie in Anspruch, sodass sie sich zeitlebens die erforderliche Zeit für das Malen regelrecht stehlen musste.[3] Sie bevorzugte in ihrer Darstellung von Menschen und Landschaft die Einfachheit und das Detail. Ihr Anliegen und Bedürfnis war es, das alltägliche Leben der arbeitenden Menschen in Sebnitz zu malen. Sie war sehr naturverbunden und holte sich Kraft und Ideen aus der Natur ihrer Heimat. Sie fühlte sich emotional zu den armen schlichten Menschen hingezogen und oft schrieb sie in ihrem Tagebuch im Konjunktiv, dass sie gern so arm leben würde oder gern helfen wollte. Sie glaubte durch ihre Arbeit als Malerin, die Lebenssituation der Menschen etwas verbessern zu können, in dem sie Anteil an ihren Leben nahm. Sie besuchte die Menschen, versetzte sich in ihre Lage und hörte ihnen zu. „Fast in jedem Haus weiß ich nette Leute wohnen, und bei fast allen dürft ich wohl anfragen, sie ließen mich zeichnen […].“[4]

Ihre Tagebücher halfen ihr sicherlich, schwierige Lebenslagen zu meistern und ihre Gefühle in Worte zu fassen. Vieles, was ihr auf dem Herzen lag, aber was die Zeit in der sie lebte, als ausgesprochene Worte nicht geduldet hätte, konnte sie schriftlich fixieren. Hinter der Intention des Tagebuch Schreibens kann man verschiedene Gründe vermuten. Für den Urheber können es Bekenntnisse sein, eine Beichte, Rechtfertigungen oder auch eine Botschaft an die Nachwelt. Es schien ihr ein wichtiges Bedürfnis zu sein, unmittelbare Eindrücke und Situationen festzuhalten, um manchmal auch sich selbst zu kritisieren, aber auch um die wunderbare Natur zu preisen. Sie schrieb seit ihrem 20. Lebensjahr bis zu ihrem Tod Tagebuch. Sie beobachtete feinsinnig ihre Umwelt und hatte regelrecht Sehnsucht nach einem armen und einfachen Leben. Ihre Bilder beschreiben die gesellschaftliche und soziale Situation, ohne dass sie revolutionär aufgetreten wäre, um die Welt zu verändern. Aber um die Welt ein wenig zu verbessern, war sie persönliches Vorbild und arbeitete künstlerisch in unentwegter Rastlosigkeit. Ohne es bewusst als gesellschaftliche Aufgabe zu sehen, die Missstände der damaligen Zeit aufzudecken, malte sie das alltägliche Leben in ihrer heimatlichen Umgebung in all seinen Facetten. Damit legte sie Zeugnis der Symbiose zwischen Mensch, Arbeit und Landschaft ab. Am Zeitgeschehen war sie allseitig interessiert, aber es breitete sich mitunter auch Zukunftsangst aus, wenn sich die politischen Ereignisse zu extrem darstellten. „Aber über unser Vaterland kommt das Unglück immer schlimmer [...]. Was werden soll, sieht niemand. Untergang? Spartakus? Mord und Entsetzen im ganzen Lande wie in Russland?“[5] Ihr eigenes Leben war nicht ohne Sorgen. Durch ihre große Feinfühligkeit sowie Sinn für das Unscheinbare, konnte sie ihre Bilder überzeugend und klar gestalten. Sie fühlte sich in die Seele des Menschen und schätzte den Wert der armen Leute. Vielleicht wäre sie einen anderen Lebensweg gegangen, wenn sie nicht so sehr pflichtbewusst ihre familiären Aufgaben wahrgenommen hätte. Ihr Wunsch war zeitlebens, ihre künstlerischen Fähigkeiten zu vervollkommnen. Nie hätte sie das Malen zugunsten einer anderen beruflichen Arbeit in den Hintergrund gestellt. Man spürt förmlich in ihren Bildern ihre Hingabe zu den Motiven ihrer Kunst.

Anlässlich des 100. Geburtstages von Ilse Ohnesorge 1966 wurde eine Gedenkschrift herausgegeben, in welcher prägnante Aussagen aus ihren Tagebüchern veröffentlicht wurden. Außerdem erschienen in heimatgeschichtlichen Beiträgen wiederholt einzelne Eintragungen aus ihren Tagebüchern ebenso für eine Gedächtnisausstellung 2006 anlässlich ihres 140. Geburtstags. Der größte Teil ist unveröffentlicht, genau wie die umfangreichen Briefe, welche Ilse Ohnesorge an ihre Mutter und Schwester regelmäßig schrieb. Vor allem mit ihrer Schwester Franziska bestand eine jahrzehntelange Korrespondenz, weil die Schwester in Dresden als Lehrerin arbeitete.Teilweise werden in dieser schriftlichen Fassung noch nicht veröffentlichte Aussagen der Autorin zur Sprache kommen. Aufgrund der persönlichen Entwicklung zur reifen Künstlerin und einiger biografischer Fixpunkte können aus den einzelnen Aufzeichnungen bestimmte Lebenseinstellungen und Positionen zu Themen wie die soziale Ungerechtigkeit herausgefiltert werden. Mit derselben Methode können persönliche Wahrnehmungen zur Gesellschaft und zur eigenen Entwicklung als Künstlerin entdeckt werden. Auch die Aussagen ihrer Familie und Außenstehender ergänzen das Bild einer unermüdlich tätigen und mitfühlenden bescheidenen Frau. Der erste Teil ihrer Aufzeichnungen bezieht sich auf ihre künstlerische Suche und Formung, aber auch schon auf persönliche Herausforderungen im familiären Bereich. Immer wieder gibt sie im gesamten Zeitraum des Niederschreibens ihre Eindrücke der politischen und sozialen Verhältnisse wieder. Die letzten Lebensjahre waren von Krankheit gezeichnet. Trotz ihres Alters und der Abgeschiedenheit erahnte sie die Gefahr und Unmenschlichkeit des Hitlerregimes.[6]

Als Quelle dienten verschiedene Unterlagen aus dem Nachlass der Familie Ohnesorge aus dem Archiv des Heimat- und Kunstblumenmuseum Sebnitz. Vorrangig wurde ein Teil der Tagebuchaufzeichnungen von Ilse Ohnesorge ausgewertet. Die Literatur wurde aus dem Bereich der Kunstgeschichte sowie aus der sozialgeschichtlichen und wirtschaftlichen Entwicklung Sachsens gewählt. Besondere Erwähnung fand die spezielle Situation der Stadt Sebnitz mit ihrer Geschichte als Grenzstadt zwischen Sachsen und Böhmen. Es wurden zahlreiche lokalgeschichtliche Beiträge aus Heimatzeitschriften verwendet.

2. Künstler und Gesellschaft

2.1. Künstler nehmen die Gesellschaft im 19. Jahrhundert unterschiedlich wahr

„Jede menschliche Gesellschaft wird durch ihr Wirtschaftssystem und ihre politisch-staatliches Ordnungssystem geprägt.“[7] Tiefgreifende gesellschaftliche Veränderungen im 19. Jahrhundert bewirkten Neuorientierungen für inhaltliche und formale Konzepte von künstlerischen Ausdrucksmitteln. Die Kunst reflektierte die Befindlichkeiten der gerade vorherrschenden gesellschaftlichen Stimmung. Für Künstler bedeuteten gesellschaftlicher Wandel sowie epochale gesellschaftspolitische Brüche im staatlichen System Richtungsänderungen von bisherigen künstlerischen Wahrnehmungen. Als markante Zäsuren gelten die Reichsgründung, der Beginn des Ersten Weltkrieges, die Weimarer Republik sowie die Machtergreifung durch Hitler. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts formierten sich die Ideale der Romantik mit ihren idyllischen Landschaften, als Resultat der Enttäuschung der gesellschaftlichen Situation und Perspektivlosigkeit. Man tröstete sich, indem man verklärend und voller Sehnsucht auf das Mittelalter zurück blickte. In den zwanziger Jahren des 19. Jahrhunderts brach die Spannung von Rückbesinnung und Märchenhaften auf und verlagerte sich hin zur Sehnsucht nach Geborgenheit und Sicherheit. Die unsichere politische Situation des Vormärz und der Restauration in Deutschland führte vor allem in Teilen der bürgerlichen Bevölkerung zu Weltflucht und Rückzug ins Private. Diese Zeit zwischen 1820 und 1850 nannte man später die Biedermeierzeit, welche den Höhepunkt von idealisierender und idyllischer Malerei bildete.[8]

„Zur Kenntnis zu nehmen ist auch, dass die Idylle durchaus doppelbödig sein kann, indem sich in ihr ein Gegenentwurf zur sozialen Wirklichkeit verbirgt und ihre soziale Funktion in sublimer Gesellschaftskritik besteht.“[9] Sowohl in der Literatur als auch in der Bildenden Kunst spiegelte sich die konträre Situation zweier gesellschaftlicher Ausprägungen in Deutschland wider. Die Gegensätzlichkeit von monarchischen Ansprüchen und wirtschaftlichen Umstrukturierungen drängte, trotz politischer Willkür und Zensur, zur Auseinandersetzung.

Schon frühzeitig Anfang des 19. Jahrhunderts integrierte sich in Sachsen die Wirtschaft mit bedeutenden Ballungsgebieten. Der entscheidende Funke kam von England, welcher die industrielle Revolution auf sächsischem Gebiet auslöste. Die Parallelität von moderner Industrie sowie konservativ herrschender Gesellschaftsordnung führte zur Veränderung in der künstlerischen Auffassung von gesellschaftlicher Ordnung. Die Antwort auf das neue industrielle Zeitalter ließ in der künstlerischen Umsetzung von monumentalen Darstellungen der Moderne nicht lange auf sich warten. Mit der Hinwendung zur Gegenwart schuf der Künstler Adolf Menzel (1815-1905) 1875 mit seinem Monumentalwerk „Eisenwalzwerk“ ein bedeutendes eindrucksvolles großformatiges Gemälde. Kaum ein anderes Bild spiegelte den Anbruch des neuen fortschrittlichen Zeitalters besser wider. Aufkommende nationale Begeisterung über den Sieg im deutsch-französischen Krieg und Reichseinigung erfasste manchen Künstler der Kunstakademien, welche ihrer Begeisterung in Historienmalerei meist im staatlichen Auftrag Ausdruck verliehen. Als Gegenströmung zum offiziellen Kunstbetrieb der Metropolen bildeten sich Künstlergemeinschaften, welche dem dogmatischen „Akademismus“ entgehen wollten und neue Wege suchten. Die Hinwendung zum malerischen Realismus und später Impressionismus bewirkte eine Neuorientierung der bisherigen inhaltlichen und formalen Botschaften.

Die Künstlerkolonien schufen sich eine eigene Welt mit neuen Richtlinien fort aus dem Atelier und zurück zur Natur. Der Weg in die Freilichtmalerei führte zur wesentlichen Erneuerung der Kunst. Die spürbare Aufbruchstimmung Ende des 19. Jahrhunderts in Europa mit Öffnung für moderne Tendenzen entsprach dem Streben einer neuen jungen Generation.[10] Sowohl die Künstlerkolonie in Worpswede[11] als auch die Goppelner Künstlergemeinschaft[12] unter Leitung von Carl Bantzer (1857-1941)[13] spiegelten den Wandel der Gesellschaft zwischen Tradition und Aufbruch wider. Im Zentrum ihrer Motive bekundeten sie ihren Sinn für stimmungsvolle Landschaften, welche anscheinend Weltabgeschiedenheit und Bewahrung des Ursprünglichen vermitteln sollten. Doch so sehr wie das Panorama der malerischen Natur die Künstler fesselte, blieben ihnen die Menschen bei ihrer harten Arbeit im ländlichen Leben nicht verborgen. Ob die Darstellung auch eine Kritisierung von sozialer Ungerechtigkeit ausdrücken sollte, wird im folgenden Kapitel erörtert.

2.2. Auseinandersetzung mit sozialen Missständen

Jeder Künstler verbindet mit seinem Kunstwerk eine bestimmte Intention. Das Kunstwerk mit seinen inhaltlichen und formalen Aussagen wird als Medium zum Träger einer Botschaft für den Betrachter. Ganz individuell fordert die übermittelte Botschaft den Betrachter auf, mit dem Kunstwerk in einen Dialog zu treten. Die Interpretation des künstlerischen Werkes kann sehr unterschiedlich ausfallen unter Berücksichtigung ganz individueller Lebenserfahrungen und Vorstellungen. Sich mit dem Kunstwerk auseinander zu setzen bedeutet, es ganzheitlich im Motiv, inhaltlicher Aussage, Form und technischer Ausführung zu erfassen. Die Persönlichkeit des Künstlers kann durch sein Werk nur bedingt erkannt werden. Möglicherweise sind biografische Züge als kleiner Bestandteil integriert und es könnte einen Bezugspunkt zur Person geben. Für das Verstehen und Reflektieren eines Bildes ist es von Vorteil, wenn der biografische Hintergrund zumindest teilweise bekannt ist.

Welche Gründe bewegten Maler, die schwierigen Lebens- und Arbeitsverhältnisse der Bevölkerung zum Motiv zu wählen? Im 19. Jahrhundert wurde die Kunst vorrangig nach den Inhalten unterschieden und in eine Hierarchie eingeordnet. Durch das Einsetzen der industriellen Revolution, verbunden mit umfassenden gesellschaftlichen Veränderungen, bildeten sich in der Kunst Wahrnehmungen für andere Inhalte und Formen aus.[14] Im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts entwickelte sich die Tendenz zum naturalistischen Stil, einer Strömung des Realismus. Der Naturalismus bevorzugte in seiner Darstellung das Milieu der einfachen Bevölkerungsschicht und sozialer Randgruppen. Tendenziös beabsichtigte man die Wirklichkeit naturgetreu abbilden.[15] Diese Epoche etablierte sich in den siebziger Jahren des 19. Jahrhunderts mit Max Liebermanns (1847-1935) Bild „die Gänserupferinnen“ (1872). Die Hervorhebung von Darstellungen niedrig angesehener Tätigkeiten sollte die Gleichwertigkeit von Menschen unterschiedlicher Herkunft aufzeigen, um den realen Alltag anzuerkennen. Eine Botschaft der Künstler beinhaltete, den Arbeitsgegenstand vorindustrieller Handarbeit überzeugend sichtbar zu machen. Es sollte den Arbeitenden für sein wichtiges und erfülltes Dasein huldigen. Die alltägliche Plage und Not des armseligen Lebens wurde in der Bildaussage nicht verschwiegen. Die Darstellung von sozialer Not bedeutete aber keine Anklage der sozialen Ungerechtigkeit. Die Ursachen der schwierigen Lebensverhältnisse lagen nach Ansicht der Künstler offenbar im Milieu und in der Vererbung von Armut. Diese Malrichtung würdigte die Bewältigung des kargen Lebens. Vor allem im Motiv der arbeitenden Frau, welche ihr Schicksal klaglos hin nahm, verdeutlichte diese Einstellung.[16] Die Künstler des 19. Jahrhunderts waren Zeugen der vielfältigen Veränderungen in wirtschaftlicher und verkehrstechnischer Hinsicht. Sie wussten größtenteils um die Auswirkungen auf die soziale Lage der Mehrheit der Bevölkerung. Trotz Wissen um die soziale Problematik, wo Verlust menschlicher Würde drohte, beabsichtigte man bei den wenigsten Bildern, die Kunst als Waffe gegen die soziale Ungerechtigkeit einzusetzen. In Bezug zur sozialen Stellungnahme der Künstler kann positiv bewertet werden, dass soziale Missstände auf diese Weise in der breiten Öffentlichkeit bekannt wurden. Für die Betroffenen brachte es zwar keine zeitnahen Verbesserungen ihrer Lebensumstände, welches die Maler dieses Zeitabschnittes auch nicht bezweckten. Inzwischen existierte ein Nebeneinander von heroischer akademischer Kunst mit pompösen, oberflächlichen Gemälden und anderen Stilrichtungen.

Aus der Vielfalt mit anklägerischen Absichten und Realitätsbezug zu sozialen Brennpunkten ist die Künstlerin Käthe Kollwitz zu nennen. Für sie war die Kunst Mittel zum Zweck, um die Elendslage großer Bevölkerungsschichten in Vergangenheit und Gegenwart anzuprangern. Viele Probleme der sozialen Not brachte sie in ihren Werken wirkungsvoll zur Geltung. Für die beiden Heimarbeitsausstellungen[17] in Berlin, in den Jahren 1906 und 1925, begegnete sie der Thematik prägnant sowie provokant, indem sie Aufsehen erregende Plakate als Werbung für die Ausstellungen entwarf. Die öffentliche Bekanntmachung der Ausstellungen, mit dem aufrüttelnden Motiv eines von Leid gezeichneten Gesichtes einer Heimarbeiterin, führte das klägliche Dasein der Heimarbeiter aus der Anonymität heraus. Wer diese Plakate sah, konnte sie nicht mehr vergessen, denn in den Gesichtern spiegelte sich all die Not und das Elend wider, welche die Heimarbeiter in vielen Branchen zu erdulden hatten.

3. Lebensdaten – persönlicher Lebensweg

3.1. Herkunftsfamilie - Entwicklung in Kindheit und Jugendzeit

Ilse Ohnesorge wurde am 21. März 1866 in Dresden als zweite Tochter von Friedrich und Marie Ohnesorge geboren. Schon im selben Jahr ging die Familie aufgrund beruflicher Veränderungen des Vaters nach Sebnitz, eine Kleinstadt nahe der sächsisch-böhmischen Grenze. Ihr Vater wurde dorthin als Schuldirektor an die Städtische Schule berufen. Ilse Ohnesorges Vater, geboren 1834, war ein gebildeter Mann, welcher an der Universität Berlin Theologie studiert hat. Ursprünglich stammte seine Familie aus Ostbrandenburg im heutigen Gebiet von Polen. In seiner Wirkungszeit als Schuldirektor hatte er wesentlichen Anteil an der Ausprägung einer Mittleren und Einfachen gegliederten Volksschule. Direktor Ohnesorge arbeitete nicht im Alleingang, sondern veranlasste den Schulausschuss und den Rat der Stadt, interne Informationen wie Schulberichte und Lehrpläne zu veröffentlichen.[18] Somit ermöglichte man Transparenz und einen umfassenden Überblick über das städtische Schulsystem in Sebnitz. Friedrich Ohnesorge beschäftigte sich mit vielen wissenschaftlichen Arbeiten. Er war Heimatforscher, Dichter und Übersetzer. Bedeutsam sind seine Übersetzungen aus dem Schwedischen ins Deutsche. Er interessierte sich auch für die Geschichte der Sächsischen Schweiz und vor allem für die Botanik.[19] Er war begeisterter Anhänger des Deutschen Kaiserreiches und er sollte auch kein anderes politisches Gesellschaftssystem als die Monarchie mehr kennenlernen, da er 1915 starb.

Die Familie seiner Frau war in Rhinow/Brandenburg ansässig. Die Mutter sympathisierte eher in Richtung einer demokratischen Gesinnung, da ein Onkel ihrer Familie als Abgeordneter der Berliner Nationalversammlung im Jahr 1848 an der Durchsetzung der bürgerlichen demokratischen Interessen der Deutschen Revolution beteiligt war. Die Eltern erzogen ihre drei Kinder im christlich-protestantischen Glauben. Die Mutter engagierte sich in sozialen Bereichen, indem sie sich im Frauenverein und im Verein „Kinderfreund“ für sozial Benachteiligte einsetzte. Vor allem im Verein Kinderfreund, welcher unter der Leitung von Marie Ohnesorge 1892 organisiert wurde, unterstützte man kinderreiche Familien.[20] Marie Ohnesorge hielt Vorträge im Frauenverein und galt mit ihren Gedanken für die Frauenemanzipation als sehr fortschrittlich. In einem ihrer Vorträge im Frauenverein plädierte sie: „Die Frauenfrage ist ein so wesentlicher Teil der sozialen Frage, dass wir nicht mehr sagendürfen, wir wollen nur in unserem engsten Kreis, in der eigenen Familie wirken.“[21]
Die Gründung des Allgemeinen Deutschen Frauenvereins erfolgte im Oktober 1865 in Leipzig. Als wichtige Zielsetzungen galten die staatsbürgerliche Gleichstellung, Recht auf Arbeit und im Bildungsbereich Recht auf Ausbildung und Studium. Zahlreiche Initiativen des Vereins beeinflussten die öffentliche Meinung im Kaiserreich und bewirkten langfristig die Öffnung und schließlich Zulassung der Universitäten für Frauen.[22] Unermüdlich war Marie Ohnesorge bestrebt, den Frauen in ihrer Stadt ihre potenziellen Möglichkeiten und Rechte deutlich zu machen, um an der sozialen Wirklichkeit der vorherrschenden Gesellschaftsordnung verbessernd mitzuwirken. Auch brachte sie ihre fortschrittlichen Gedanken zur Frauenfrage zu Papier, indem sie Essays schrieb, mit dem Titel „Die Frau des Arbeiters“, über den Versuch einer Anregung zur Selbsthilfe und Selbsterziehung.[23] Ilse Ohnesorge war es durch das Vorbild der Mutter selbstverständlich, sich für die Belange der Armen einzusetzen. Die Mutter besuchte oft arme Familien und sah die unzulänglichen Verhältnisse. Für die Familie Ohnesorge bezog sich das Christsein nicht nur auf den sonntäglichen Kirchgang, sondern bedeutete das alltägliche praktische Handeln und Helfen im humanen Sinne. Ilse Ohnesorge besuchte die städtische Volksschule. Sie wuchs zusammen mit ihrer Schwester Franziska (1865-1945) und ihren Bruder Siegfried (1874-1846), welcher ebenfalls Theologie studierte, auf. Zeitlebens blieben sie in enger Verbindung miteinander.[24] Überhaupt empfand die Familie ein sehr großes Zusammengehörigkeitsgefühl füreinander. Sie musste schon nach den Geburten der Töchter viel Leid erfahren, denn noch drei folgende Geschwister starben als Kleinkinder.

Nach Abschluss der Volksschule 1880 lebte Ilse Ohnesorge als Haustochter bei ihren Eltern. Die Mutter, selbst Lehrerin, war sehr entschieden dafür, dass auch ihre Töchter einen Beruf erlernten. Im Allgemeinen wurde in dieser Zeit nicht über eine Berufsausbildung für Mädchen nachgedacht. Zumindest in Sebnitz war Marie Ohnesorge die Einzige, welche ihren Töchtern schon frühzeitig einprägte, einmal auf eigenen Füßen im Leben zu stehen.[25] Die Berufswahl bürgerlicher Frauen im 19. Jahrhundert beschränkte sich meist auf die Ausübung als Lehrerin, Erzieherin oder Gouvernante.[26] Inwieweit Marie Ohnesorge als Lehrerin berufstätig war, ist aus der Quellenlage nicht ersichtlich. Tatsache ist, dass sie ihr erstes Kind erst im Alter von 31 Jahren gebar und somit eine Lehrerinnenanstellung bis zu diesem Zeitpunkt denkbar wäre. Bis zum Jahr 1870 erweiterten sich die beruflichen Möglichkeiten für Lehrerinnen in qualitativer sowie quantitativer Hinsicht. Ein Grund für die verstärkte Einrichtung von Lehrerinnenseminaren verbunden mit staatlichen Prüfungen war der Mangel von Personal an Volksschulen und Höheren Mädchenschulen. Als wirkliche Berufschance und Gleichstellung zum Mann kann die Lehrerinnentätigkeit nicht betrachtet werden. Aus empirischen Ergebnissen war man ungeteilter Meinung,

„[...] dass der Lehrerinnenberuf ein Zufluchtsort für junge Frauen der Mittelschicht war, die wenig Hoffnung hatten sich zu verheiraten oder ihren Familien finanziell versorgt zu werden.“[27]

Die Schwester wurde ebenfalls Lehrerin in Dresden und der Bruder Pfarrer in Lichtenhain, einem benachbarten Ort von Sebnitz. Ilse Ohnesorge hatte noch keine festen beruflichen Pläne, jedoch trat ihre Neigung und Begeisterung für die Malerei immer deutlicher hervor. Ihr zeichnerisches Talent wurde von den Eltern erkannt, jedoch nicht unbedingt als berufliche Alternative gesehen. Sie wuchs in einem bürgerlichen Elternhaus auf, welches die Berufswünsche ihrer Kinder ernst nahmen. Inwiefern die Eltern die beruflichen Pläne der Geschwister beeinflussten, bleibt offen. Allerdings ist zu bemerken, dass die Tochter Franziska den Beruf der Mutter erlernte und der Sohn Siegfried, ebenfalls wie der Vater, ein Theologiestudium absolvierte. In ihrer Familie war sie die Erste, die eine innere Berufung zur Malerin spürte. Vorerst wurde ihre Begabung aber nicht gefördert, da für Frauen keine Möglichkeit bestand, an der Kunstakademie ein Studium aufzunehmen. Die Kunstschulen und Akademien standen zur damaligen Zeit nur den jungen Männern offen.[28]

3.2. Künstlerischer Werdegang – Finden ihres persönlichen Stils

Die Frauenbewegung erfuhr in der Deutschen Revolution von 1849 im Kampf um bürgerliche Rechte und Freiheiten einen ersten Aufschwung. Die Forderung nach besserer Bildung und allgemeiner bürgerlicher Freiheit wurde aber durch das Scheitern der Revolution zurück gedrängt. Seit 1850 galt in Preußen das Verbot jeglicher politischer Betätigung für Frauen. Frauenvereine konnten erst ab ca. 1880 mit Aktionen und Forderungen für die Interessen der Frauen auftreten.[29] Die Forderung der Frauenbewegung nach Zulassung zum Studium und allen Bildungswegen führte zu heftigen Auseinandersetzungen über deren Fähigkeit zu Studieren. Es gab umfangreiche Ressentiments gegen das weibliche Geschlecht in Form von Absprache unzureichender geistiger und physischer Fähigkeiten und Belastbarkeit. Das typische Bild einer bürgerlichen Frau geriet ins Wanken und es wurde verstärkt an die Hausfrauen- und Mutterpflichten erinnert. Die Bildung der Mädchen in den Mädchenschulen galt als unzureichende Voraussetzung für ein Studium. Es existierten bis 1893 für Mädchen keine Schulen, welche zum Abitur führten und damit konnten sie keine Studienberechtigung erlangen.[30] Die politisch eher untergeordnete Rolle Sachsens führte dazu, dass man sich Ruhm und Ansehen auf anderen Gebieten suchte. Man konzentrierte sich auf die Förderung und Ausbildung von Kunst und Wissenschaft. Die Ausbildungseinrichtungen für den kunstgewerblichen Bereich wurden vom Staat subventioniert. Damit war allerdings auch vorgegeben, dass der Einfluss des Staates Auswirkungen hinsichtlich des Beibehaltens von nur männlichen Absolventen eines Studiums nicht geändert wurde. Der Staat subventionierte auch private und von Verbänden, Gemeinden und Innungen getragene gewerbliche Schulen wie zum Beispiel Mal- und Zeichenschulen.[31]

Eine künstlerische Betätigung war auch nach Meinung ihrer Mutter für Ilse Ohnesorge das Richtige. Allerdings schwebte der Mutter nur eine kunstgewerbliche Tätigkeit vor und nicht die unsichere Laufbahn einer freischaffenden Künstlerin. Erkundigungen beim Frauenbildungsverein in Dresden ergaben, dass der Lehrgang für die Ausbildung von Zeichenlehrerinnen in den kunstgewerblichen Klassen drei Jahre dauerte. Der Kostenfaktor dieser Bildungsmöglichkeit war hoch, deshalb wurde diese Möglichkeit nicht weiter verfolgt, da die finanzielle Situation der Familie nicht zwei oder drei Kindern gleichzeitig eine Ausbildung gewähren konnte. Sie hätte Unterricht in privaten Künstlerateliers nehmen können, aber die Auswahl des Lehrers wäre auch dem Zufall überlassen gewesen. Ilse Ohnesorge musste also geduldig warten, bis die Schwester ihre Ausbildung beendet hatte. Vorerst war sie darauf angewiesen, sich im Selbststudium zu bilden. Sie konnte ihrem inneren Gefühlen folgen und zeichnen, was ihr gerade wichtig erschien. Mit großem Elan zeichnete sie hauptsächlich Blumen, sehr zur Freude ihrer Mutter. Sie malte bereits im Jahr 1882 mit 16 Jahren Landschaften und ihre Begabung trat immer mehr in Erscheinung.

Nach Beendigung der Ausbildungszeit ihrer Schwester Franziska im Herbst 1883 begann für Ilse der Unterricht im Malen, welcher aber nur unregelmäßig stattfand. Ab Januar 1884 nahm sie in Dresden Unterrichtsstunden bei einer baltischen Malerin und erlernte vor allem die Technik des Porzellanmalens. Ilse war mit Eifer dabei, aber es entsprach nicht ganz ihren Vorstellungen. Sie wollte gern Zeichenunterricht nehmen, um von den Blumenmotiven der Porzellanmalerei Abstand zu nehmen. Dies war ein entscheidender Schritt, um von der kunstgewerblichen Ausbildung weg zu kommen. Sie strebte den Weg zur frei schaffenden Künstlerin an. Zwei bis drei Stunden pro Woche nahm sie in Dresden Zeichenunterricht, welcher ein Vierteljahr dauerte, ebenso im darauf folgenden Jahr 1885. Es war eine Phase des Ausprobierens und Versuchens, welche bis Frühjahr 1889 andauerte. Vorrangig malte sie nach ihren eigenen Vorstellungen, aber sie fertigte auch auf Bestellung Blumenkarten an. Ihr besonderes Interesse galt der Landschaftsmalerei, wobei sie vorzugsweise die Umgebung ihrer Heimat darstellte. Oft und gern reiste sie zu Verwandten nach Brandenburg und Berlin. Es schien, als wäre diese Zeit sehr fruchtbar für ihre künstlerische Entwicklung. Es entsprach ihrem Naturell, ihr Talent frei zu entfalten, Material und Farbe auszuprobieren, auf der Suche nach Neuem, um ihren persönlichen Stil zu finden. Über kleine Aufträge freute sie sich und sah sich als Malerin bestätigt. Im Jahr 1886 ging sie wieder einmal für längere Zeit auf Reisen. Von einer Freundin der Mutter erhielt sie eine Einladung nach Köslin in Pommern. Man versprach ihr, dass es in Zoppot nahe Danzig guten Zeichenunterricht gäbe. Gern folgte sie dieser Einladung und erhielt bei einem bekannten Lehrer Anleitung im perspektivischen Zeichnen, allerdings waren die Stunden nur sehr rar. Ilse Ohnesorge lebte ab dem Jahr 1887 nur noch allein bei den Eltern, weil ihr Bruder Siegfried die Fürstenschule St. Afra in Meißen besuchte und die Schwester Franziska eine Erzieherinnenstelle, auf einem Rittergut nahe Oschatz, annahm. Wahrscheinlich verdiente Franziska nicht genug, sodass sie weiterhin auf die Unterstützung der Eltern angewiesen war. Die Möglichkeit einer Ausbildung für Ilse verschob sich wiederum auf einen unbestimmten Zeitpunkt.[32] Jede sich bietende Gelegenheit zum Malen wurde von Ilse Ohnesorge gern angenommen, um die Sammlung neuer Erfahrungen zu erweitern. Jedoch reifte der Wunsch nach professionellen Unterricht immer drängender in ihr.

3.3. Privatstunden in Malerei bei bekannten Künstlern in Dresden

Ihr Wunsch nach einer künstlerischen Ausbildung entsprach aber immer stärker ihren Vorstellungen und Neigungen, da sie ihre außergewöhnliche Zeichenfähigkeit in gezielte Bahnen lenken wollte.

Mittlerweile erreichte Ilse Ohnesorge bereits das 24. Lebensjahr und sie drängte es, ihrem Ziel ein Stück näher zu kommen. Bisher verdiente sie mit dem Malen von Blumenmotiven auf Postkarten und der Porzellanmalerei nur unregelmäßig etwas hinzu, weshalb sie weiterhin finanziell von den Eltern abhängig war. Ihre Ansprüche bezüglich eines angenehmen Lebens waren sehr bescheiden. Das Malen stand an erster Stelle und sie verzichtete gern auf jeglichen Luxus. Zu Ostern 1889 erhielt ihre Schwester Franziska in Dresden eine Anstellung als Lehrerin. Diese Veränderung ergab auch eine Chance für Ilse, denn die Schwester nahm in Dresden eine kleine Wohnung, sodass sie sich dort für ihre künstlerische Ausbildung neu orientieren konnte. Sie trug sich mit dem Gedanken, in Form von Privatstunden, sich in der künstlerischen Bildgestaltung ausbilden zu lassen.[33] Im Mai des Jahres 1889 schrieb sie an ihre Mutter, dass sie nun sehr eifrig dabei wären, einen richtigen Lehrer zu finden. Ihre Schwester Franziska, Fränzchen genannt, und sie hatten den Entschluss gefasst, keine weitere Zeit für Ilses berufliche Ausbildung zu verlieren. Franziska konnte schon auf eine solide Ausbildung und berufliche Erfahrung als Erzieherin zurückblicken und verdiente ihr eigenes Geld. Sie fühlte sich für ihre Schwester Ilse verantwortlich. Überhaupt fühlten sich die Schwestern, obwohl charakterlich sehr verschieden, sehr verbunden und ihre gegenseitige Hilfe durchzog ihr gesamtes Leben. Auf der Suche nach einem geeigneten Lehrer waren beide sehr beschäftigt und auch sehr aufgeregt, sollte sich doch nun endlich Ilses Wunsch erfüllen. Nach mehrmaligen Versuchen begegneten sie, bewappnet mit einigen von Ilses Blättern, Professor Preller. Friedrich Preller der Jüngere (1838-1901) übernahm 1880 als Nachfolger des bekannten Malers Ludwig Richter dessen Platz in der Dresdner Kunstakademie. Ludwig Richter (1804-1883) war einer der bedeutendsten und bekanntesten Malers und Illustrators des 19. Jahrhunderts. Für ihn als Landschaftsmaler trat der Mensch als Belebung immer mehr in den Mittelpunkt seiner Werke. Seit 1836 hatte er eine Lehrerstelle für Landschafts- und Tiermalerei an der Dresdner Kunstakademie inne. Ab 1841 wurde er Professor und leitete das Meisteratelier für Landschaftsmalerei.[34] Einer seiner Meisterschüler war Georg Estler (1860-1954), welcher später der Privatlehrer von Ilse Ohnesorge wurde. Rückblickend auf den Besuch bei Professor Preller war seine Empfehlung, sich an die private Malschule für Damen von Georg Estler zu wenden, für Ilses weiteren Werdegang entscheidend.

„Am Sonnabend das erste Mal bei Estler kopiert und heute früh mit ihm in Loschwitz[35] gemalt, und ich glaube, der Unterricht wird mir sehr gefallen und hoffentlich viel helfen […].“[36]

Unter Anleitung des Meisters machte ihr das Privatstudium der Malerei viel Freude. Voller Enthusiasmus wollte sie schnell lernen, wie Maler Estler es haben wollte. Selbstkritisch schrieb sie, was sie bis jetzt gemalt hatte, sei zwar noch nicht schön geworden, jedoch überwand sie immer mehr ihre Unsicherheit. Im Austausch mit ihren Mitstudentinnen und bei gemeinsamen Ausstellungsbesuchen lernte sie viel über die verschiedenen Kunstrichtungen kennen. Nach einem Besuch im Kunstverein mit Werken des Impressionismus berichtete sie in einem Brief an ihre Mutter:

„Aber du würdest einen Schreck bekommen haben [...], diese weißen Bilder mit hell-

grünen Wiesen und Feldern, und Fränzchen bekam solche Angst, wir würden nun bei Herrn Estler auch so malen wollen, aber da ist keine Gefahr.“[37]
Georg Estler erwies sich für Ilse Ohnesorge als optimaler Lehrer. Der Künstler war nur wenige Jahre älter als sie. Er konnte sich als den letzten Schüler aus dem Schülerkreis von Ludwig Richter nennen, in dessen Landschaftsatelier er noch im Herbst 1877 eingetreten war. Schon mit 14 Jahren im Jahr 1874 glückte Estler der Eintritt in die Dresdner Kunstakademie. Ab 1881 studierte er zwei Jahre im Meisteratelier des schon genannten Landschaftsmalers Friedrich Preller. Nach längeren Studienaufenthalten in Italien eröffnete er in Dresden eine private Malschule, wo er vor allem junge Damen unterrichtete. Als einer der wenigen Dresdner Aquarellisten schloss sich Georg Estler 1892 mit mehreren Künstlern aus Dresden zur „Goppelner Gruppe“ zusammen. Diese Künstlergruppe verschrieb sich der impressionistischen Freilichtmalerei. Einer der bekanntesten Mitglieder war der Künstler Carl Bantzer. (1857-1941)[38] Ilse Ohnesorge sollte später dessen Schülerin werden, aber vorerst vervollkommnete sie bei Estler ihre Maltechnik. Leider mangelte es an finanziellen Mitteln, um für die Studiengebühren aufzukommen. Ihre Schwester Franziska bemerkte dazu, dass Ilses Ausbildung bei Georg Estler nicht kontinuierlich stattfinden konnte. Immer wieder musste sie längere Phasen der Unterbrechung aufgrund fehlender finanzieller Mittel akzeptieren.[39]

Die Gelegenheit an einem Studienaufenthalt in Böhmen mit der Malschule Estler teilzunehmen, ließ sie sich nicht entgehen. Die böhmische Landschaft ähnlichen Charakters wie ihre Sebnitzer Heimat faszinierte sie sofort.

„Immer habe ich diese schönen böhmischen Berge so sehr geliebt, so wenig ich sie kannte von den wenigen Eisenbahnfahrten her, die uns vorbei geführt haben und von der Ferne der Sächsischen Schweiz aus, immer hatten ihre wunderbaren Linien draußen in der Ferne gestanden und meiner Sehnsucht ihre Sprache geredet.“[40]
Leider sollte sie nie mehr in diese landschaftlich herrliche Gegend um Salesel-Dubitz kommen. Für ihr weiteres Leben war diese Reise aber sehr prägend. Willkommene Abwechslungen, während ihrer Studienzeit im Atelier Estler, waren die Malwochen in der bereits erwähnten böhmischen Region, aber auch in der näheren sächsischen Umgebung, in Gauernitz bei Meißen. Als besonderer Höhepunkt galt ihre Teilnahme an einer Studienfahrt von März bis September 1894 nach Italien. Diese Reise bildete einen Abschluss eines Abschnittes ihrer künstlerischen Karriere und zugleich einen Neuanfang für ihre weitere Ausbildung. In der Fremde wurde ihr bewusst, dass ihre spezifische Aufgabe in der Heimat wartete und sie nur dort kreativ sein konnte. Ihre künstlerischen Fähigkeiten beurteilte sie durchaus kritisch. Die Gesamtkompositionen ihrer Studien gewannen aber an Ausdruckskraft und sie beherrschte nun die Aquarelltechnik. Es war an der Zeit, ihre Kenntnisse und Fertigkeiten auf anderen Gebieten zu vervollkommnen. Der Meister der Landschaftsmalerei hatte ihr alles gelehrt, und so kehrte sie nach der Italienreise nicht mehr in das Atelier Estler zurück. Trotzdem bestand mit Estler weiterhin ein herzlicher Kontakt. Bei einem Besuch im November 1894 in seinem neuen großen Atelier fragte sie sich. „Ob ich wohl noch einmal hinkommen werden, um beim Meister Figuren zu zeichnen.“[41] Während eines Aufenthaltes in Dresden im Winter 1894/95 sah Ilse Ohnesorge in einer Ausstellung Bilder in Öltechnik der jungen Malerin Anna Seifert. Es sprach sie an und sie meldete sich als Schülerin bei den Schwestern Anna und Dora Seifert an, um Ölmalerei und Innenraumbild zu studieren. Nach ihrem ersten Unterrichtsbesuch schreibt sie:

„Da tut sich mir ein ganz neues, weites, weites Feld auf in meiner Arbeit […]. Nun fange ich bei meinen Köpfen zunächst ganz bescheiden vor vorne an, zeichne den Gipskopf, das schöne friedenvolle Totengesicht; es wird aber bei mir etwas ganz anderes draus.“[42] Ihr künstlerischer Ehrgeiz war ungebrochen, denn erst das Studium der Darstellung von Menschen komplettierte ihr Wissen und Können. Die Ausbildung bei den Schwestern Seifert empfand sie als sehr harmonisch und förderlich. Das inständige Bedürfnis die verschiedenen Figurenkonstellationen für die Motivgestaltung zu erlernen, war ihr neu gestecktes Ziel. Nun fehlte in der künstlerischen Bildgestaltung noch das Aktstudium. Durch Vermittlung ihrer Lehrerin Anna Seifert nahm sie zusammen mit einer Gruppe Dresdner Künstlerinnen am Unterricht bei dem schon sehr bekannten Maler und Lehrer Carl Bantzer teil.

„Gestern abend habe ich zum 1. Mal mit Akt gezeichnet auf der Akademie. Es ist so groß und so schwer, was ich nun wieder unternommen habe; aber ich muß es und ich möchte nun nichts Halbes.“[43]
Ihr Lehrer Carl Bantzer wirkte als Künstler und Lehrer und in späteren Jahren als Professor an der Kunstakademie in Dresden. Der aus Hessen stammende Künstler verbrachte mehrere Jahre in Dresden. Zu seinen Meisterschülern gehörten u.a. Conrad Felixmüller (1897-1977) und ebenfalls der berühmte expressionistische Maler Otto Mueller (1875-1930), welcher der Künstlergruppe „Brücke“[44] angehörte. Schwerpunkte Bantzers Themen waren Motive des ländlichen Lebens Ende des 19. Jahrhunderts, welche im kontrastierenden Verhältnis zum industriellen Zeitalter standen. Der Weg in die Moderne war nicht mehr aufzuhalten. Ihm gelang der Brückenschlag zwischen Tradition und Aufbruch.[45] Spannungsreich genoss sie die Zeit der Ausbildung bei Maler Bantzer. Er begutachtete ihre bisherigen Studien und sprach ihr Mut zu. Das gab ihr Kraft und Bestätigung, dass sie auf dem richtigen Weg sei. Es war eine fruchtbare Phase ihrer künstlerischen Entwicklung, denn sie erwarb sich Stück für Stück die Fertigkeiten für die charakterliche Figurendarstellung. Nach arbeitsreichen Jahren verfügte sie im Jahr 1897 über verschiedene Techniken und künstlerische Mittel. Ihr Themenkreis beinhaltete Landschaft und Mensch sowie architektonische Ensemble und Innenraum. Es wäre der Zeitpunkt gewesen, aus Sebnitz wegzugehen, um ihre Kenntnisse in Ölmalerei zu vervollkommnen. Aber das sah ihr Lebensweg nicht vor. Die Kunst entwickelte zum wichtigsten Lebensinhalt und nahm einen hohen Stellenwert ein.

4. Erkenntnis – Kunst ist ihr Weg und ihre Aufgabe im Leben

4.1. Christliche Lebenseinstellung – Motivation für ihre Kunst

Das Christentum war ein bedeutender Bestandteil der religiösen Weltanschauung der Familie Ohnesorge. Ilse und ihre Geschwister erlebten das Christentum als Selbstverständlichkeit in ihrem alltäglichen Lebensrhythmus. Für Ilse war der Glaube ein wichtiger Halt in ihrem Leben, welcher ihr Geborgenheit und Sinn verlieh. In einer noch vorwiegend von christlichen Normen geprägten Gesellschaft gehörte zur allgemeinen Übereinkunft, Erziehung unter dem Horizont der christlichen Botschaft zu begreifen. Zum Verständnis des Christentums zählte die Verantwortung für sich selbst und dem Nächsten unter Berufung einer „höheren Autorität“. Den Aufgaben der Eltern als Repräsentanten von Werten oblag es, mit handlungsleitenden Regeln und bewährten Praktiken, den Grundstein für eine christliche Lebensweise zu geben. Man fühlte sich der Tradition verpflichtet, die christlichen Werte zu verinnerlichen, denn die Religion vermochte die alltägliche Last des Lebens erleichtern.[46] Dazu gesellte sich die autoritär-erzieherische moralisierende Beeinflussung durch den schulischen Religionsunterricht. Inwieweit die Schule ihrer Vorbildfunktion entsprach, ist umstritten, weil körperliche Züchtigung noch praktiziert wurde. Die Vorbildfunktion spielte für die christliche Lebenseinstellung aber eine entscheidende Rolle, weil gläubige Christen die Überlieferung des Evangeliums verkörpern. „Sie allein geben dem, was auf dem Papier steht, aber als formelhaftes Glaubensbekenntnis von Generation zu Generation geht, „Hand und Fuß.“[47] Die vorbildliche, geordnete Lebensweise ihrer Eltern prägte das Verhalten von Ilse Ohnesorge und ihrer Geschwister auf nachahmenswerte Art und Weise. In den Tagebuchaufzeichnungen von Ilse fällt die innere Bezogenheit zu Gott deutlich auf, indem sie des Öfteren mit „ihm“, kommunizierte. Dem Schreiben eines Tagebuchs kann, in Form von Kontrolle über die Einhaltung der vom Christentum geprägten Grundsätze, Bedeutung zu gemessen werden. In der Tradition der Herrnhuter Brüdergemeine wurde das Schreiben eines Tagebuchs als Weg zur Vervollkommnung der Persönlichkeit angeraten. Der Ursprung dieser Handlung lag in der religiös-moralischen Tradition des Pietismus Anfang des 18. Jahrhunderts. Für die tägliche Selbstbeobachtung sollte das Gewissen auf diese Art und Weise überprüft werden. Das Tagebuch sollte das Sakrament der in der evangelischen Religion nicht mehr allgemein üblich praktizierten Beichte ersetzen. Die inzwischen unbewusst selbsterzieherische Ausübung des Tagebuchschreibens reflektiert als Sinnzusammenhang nicht nur die Erlebnisse eines Tages, sondern verfolgt eine lebensgeschichtliche Linie über das gesamte Leben.[48] In der Tat beinhalten die Notizen von Ilse Ohnesorge unmittelbare Erlebnisse eines Tages genauso wie allgemein bekannte und gültige Lebensweisheiten. Das feste Vertrauen zu Gott gab ihr Kraft und Sicherheit für die alltäglichen Kleinigkeiten, aber auch Hemmnisse, welche sie immer wieder aus der Bahn zu werfen drohten.

[...]


[1] Abbildung 1, S. 60, Anmerkung: Ilse Ohnesorge geb. 21.3.1866 in Dresden, gest. 15.3.1937 in Sebnitz

[2] Anmerkung: Käthe Kollwitz geb. 1867 in Königsberg Pr., gest. 1945 in Moritzburg bei Dresden

[3] Petraschk, Margarete (1966): Die Sebnitzer Heimatmalerin Ilse Ohnesorge (1866-1937), S. 6

[4] Ebd.,TB Eintrag vom 31. Januar 1905, S. 10

[5] Archiv des Heimat- u. Kunstblumenmuseums Sebnitz (Abk.: ArchivSeb.), Nachlass Ilse Ohnesorge (Abk.: NL I.O.) 3. Tagebuch (Abk.:TB) Eintrag, Montag, d. 24. Februar 1919, siehe Abkürzungsverzeichnis S. 57

[6] Schober, Manfred (1987): Beiträge zur Heimatgeschichte, S. 22

[7] Meyers Lexikon (1984): S. 310

[8] Neidhardt, Hans Joachim (2005): Caspar David Friedrich und die Malerei der Dresdner Romantik, S. 53

[9] Ebd., S. 85

[10] Hochschule für Bildende Künste Dresden (1990): Dresden, S. 176

[11] Anmerkung: Künstlergemeinschaft Worpswede nahe Bremen seit 1889 – Fritz Mackensen, Otto Modersohn u.a. in: Worpswede (1984): S. 5 ff.

[12] Anmerkung: Goppeln – Dorf nahe Dresden, Künstlergruppe der Dresdner Sezession ab 1894

[13] Anmerkung: Maler und Prof. an der Dresdner Kunstakademie, siehe Kapitel 3.3

[14] Ev. Akademie Loccum (1991): Die Kunst und die Botschaft, Heft 61, S. 41-48

[15] Howarth, Eva (1993): DuMont´s Schnellkurs `Kunstgeschichte`, S. 183 f.

[16] Schlapeit-Beck, Dagmar (1985): Frauenarbeit in der Malerei 1870-1900, S. 7 ff. u. S. 102

[17] Abbildung 2 und 3: Plakate von 1906 und 1925, S. 61

[18] Schober, Manfred (1990): Beiträge zur Heimatgeschichte, Heft 7 – Fleischhammer, Eberhard: Die Stadtschule Sebnitz im 19. und 20. Jahrhundert S. 21 f.

[19] Sächsische Biografie: http://saebi.isgv.de/Friedrich_Ohnesorge_(1834-1915)

[20] Schober, Manfred (1988): Beiträge zur Heimatgeschichte, Heft 5, S. 10

[21] ArchivSeb, NL I.O., Ohnesorge, Marie: Vortrag im Frauenverein ca. 1895 (o. S.)

[22] Stadt Leipzig (2006): Frauenaufbruch in die Moderne, S. 2

[23] ArchivSeb, NL I.O., Ohnesorge, Marie: Die Frau des Arbeiters o.S.

[24] Schober, Manfred (1987): Beiträge zur Heimatgeschichte, Heft 4 - Hartmut Gräfe: Die Darstellung der Stadt Sebnitz und ihrer Menschen in den Werken der Malerin Ilse Ohnesorge (1866-1937), S. 17

[25] ArchivSeb, NL I.O., F.O. Teil 1, S. 7

[26] Schildt, Gerhard (1993): Frauenarbeit im 19. Jahrhundert, S. 138

[27] Albisetti von, James (2007): Mädchen- und Frauenbildung, S. 92

[28] ArchivSeb, NL I.O. F.O: Teil 1, S. 7

[29] Schlüter, Anne (1992): Pionierinnen, Feministinnen, Karrierefrauen?, S. 116

[30] Schlüter, Anne (1992): Pionierinnen, Feministinnen, Karrierefrauen?, S. 2

[31] Karlsch/Schäfer (2006): Wirtschaftsgeschichte Sachsens im Industriezeitalter, S. 129 f.

[32] ArchivSeb, NL I.O. F.O. Teil 1, S. 7 ff.

[33] Petraschk, Margarete (1966): Die Sebnitzer Heimatmalerin Ilse Ohnesorge (1866-1937), S. 4

[34] Friedrich, Karl Josef (1956): Ludwig Richter und sein Schülerkreis, S. 9 ff.

[35] Anmerkung: Loschwitz ist ein Vorort von Dresden, heute eingemeindet

[36] ArchivSeb, NL I.O. (Abschrift) TB Eintrag vom 24. Juni 1889 in: Jahresausgabe Teil 1

[37] Beiträge zur Heimatgeschichte (1987): Heft 4, S. 24, Brief an die Mutter, Dresden, 19.2.1892

[38] Friedrich, Karl Josef (1956): Ludwig Richter und sein Schülerkreis, S. 151 f.

[39] Petraschk, Margarete (1966): Die Sebnitzer Heimatmalerin Ilse Ohnesorge (1866-1937), S. 5

[40] Schober, Manfred (1987): TB Eintrag vom 5. Juli 1893 in: Beiträge zur Heimatgeschichte, S. 24,

[41] ArchivSeb NL I.O. 2. TB Eintrag vom 10. November 1894

[42] ArchivSeb NL I.O. (Abschrift) TB Eintrag (o. Dat. ca. 1895) in: F.O. Teil 3, S. 4

[43] ArchivSeb NL I.O. (Abschrift) TB Eintrag vom 3. November 1895 in: F.O. Teil 3, S. 5

[44] Anmerkung: expressionistische Künstlergruppe „Brücke“ gegründet in Dresden 1905-1913

[45] Küster/Wittstock (2002): Carl Bantzer Aufbruch und Tradition, S. 7 ff.

[46] Böhm, Winfried (1992): Was heißt christlich erziehen, S. 25

[47] Biemer/Biesinger (1983): Christ werden braucht Vorbilder, S. 19

[48] Fuchs-Heinritz, Werner (1999): Biographische Forschung, S. 62

Ende der Leseprobe aus 69 Seiten

Details

Titel
Künstler und Gesellschaft. Die soziale Thematik im Leben und Schaffen der Sebnitzer Malerin Ilse Ohnesorge (1866-1937)
Hochschule
FernUniversität Hagen  (Institut für Geschichte und Biographie)
Veranstaltung
Abschlussarbeit
Note
1,5
Autor
Jahr
2010
Seiten
69
Katalognummer
V313125
ISBN (eBook)
9783668118850
ISBN (Buch)
9783668118867
Dateigröße
2476 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
künstler, gesellschaft, thematik, leben, schaffen, sebnitzer, malerin, ilse, ohnesorge
Arbeit zitieren
Claudia Stosik (Autor:in), 2010, Künstler und Gesellschaft. Die soziale Thematik im Leben und Schaffen der Sebnitzer Malerin Ilse Ohnesorge (1866-1937), München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/313125

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