Experimente und Kontrollgruppen-Konzepte. Ein Überblick

Definitionen, Bedingungen, Störfaktoren, Versuchsvarianten


Hausarbeit, 2012

17 Seiten, Note: 2,7

Anonym


Leseprobe


Inhalt

I. Executive Summary

0 Einleitung

1. Grundbegriffe und Definition
1.1 Definition des Begriffs „Experimente“
1.2 Definition der Begriffe „abhängige“ und „unabhängige“ Variable
1.3 Definition von „Experimental- und Kontrollgruppen“

2. Bedingungen zur Durchführung von Experimenten

3. Einfluss von Störfaktoren

4. Versuchsvarianten
4.1 Charakterisierung von Laborexperimenten
4.1.1 Entscheidende Vorteile eines Laborexperiments
4.1.2 Entscheidende Nachteile eines Laborexperimenten
4.2 Charakterisierung von Feldexperimenten
4.2.1 Entscheidende Vorteile eines Feldexperiments
4.2.2 Entscheidende Nachteile eines Feldexperiments
4.3 Charakterisierung von Simulationsversuchen

5. Beispiele von Experimenten und Kontrollgruppen
5.1 Stanford-Prison Experiment
5.1.1 Entstehung des Experiments
5.1.2 Vorgang und Entwicklung des Experiments
5.1.3 Fazit
5.2 Der Bysanter-Effect
5.2.1 Entstehung des Experiments
5.2.2 Planungs- und Ablaufprozess des Experiments
5.2.3 Fazit

6. Fazit und Kritik an Experimenten

II. Literaturverzeichnis

I. Executive Summary

The following term paper is about “Experiments and control groups”. This method is one of many methods in applied social sciences which is used for data mining in empirical social research. With reference to this subject, the first two chapter of this term paper give a view of the definition and show some conditions, which have to be followed when implementing an experiment. For the implementation of experiments the examiner uses experimental subjects and divides them into two different groups which are, experimental and control groups.

However, in the third chapter some confounding factors are outlined. The confounding factors can lead to complications, this is why the examiner always tries to eliminate such factors. After having a detailed view of the subject, two different variants of experiments are described. These two variants are laboratory and field experiments. The main difference is that the laboratory experiment is implemented in an examination room and the opportunity of controlling the participants is given. In contrast, the field experiment is implemented in the natural environment of the participants. These methods will also be compared considering their positive and negative properties. In addition, the main advantage of a laboratory experiment is the high intern validity which also accounts for one of the main disadvantage of a field experiment. The last chapter includes two popular examples: On the one hand the Stanford-PrisonExperiment realized by Philip Zimbardo in 1971 and on the other hand the Bystandereffect realized by John M. Darley and Bibb Latané in 1968. The two examples will be described and discussed in detail.

0. Einleitung

Die meisten Menschen würden sofort eine Antwort auf die Frage geben können, was genau ein Experiment ist. „Das ist ein Versuch, bei dem man was ausprobiert.“, so würden es vermutlich viele formulieren, doch bei dem Begriff „KontrollgruppenKonzepte“ würden sie eher ins Stolpern kommen und sich aus dem Zusammenhang eine Definition überlegen.

Jeder kann das Wort „Experiment“ für sich definieren, zumal wir in jedem Lebensbereich auf solche stoßen. Ob in der Naturwissenschaft, in der Psychologie, im Marketing oder sogar im Alltag, überall kann man Experimente finden. In meiner Hausarbeit besteht mein Hauptziel darin, die Bezeichnung „Experimente und Kontrollgruppen-Konzepte“ zu konkretisieren. Ich möchte, dass die Leser am Ende meiner Hausarbeit eine eigene Meinung über Experimente haben. Zudem möchte ich, dass jeder sich die Frage stellt, ob und wann Experimente gemacht werden sollten und ob diese wirklich den Nutzen erbringen, welchen wir Menschen sehen möchten oder annehmen sehen zu wollen.

Im Ersten Abschnitt werden die Hauptbegriffe konkretisiert und definiert.

Nachdem diese Begriffe konkretisiert worden sind, werde ich in Abschnitt 2 und 3 auf Bedingungen, welche erfüllt sein sollten, wenn ein Experiment durchgeführt werden soll und einige Störfaktoren, welche das Experiment beeinflussen könnten, eingehen. Nach diesen drei Abschnitten, indem erst einmal der Grundstein zum Verständnis gelegt werden soll, werde ich mich in Abschnitt 4 auf zwei Versuchsvarianten spezifizieren. Diese zwei Versuchsvarianten sind zum einen das Laborexperiment und zum anderen das Feldexperiment. Diese Methoden werde ich durch das Veranschaulichen ihrer Vor- und Nachteile und mit Hilfe von Beispielen konkretisieren. Abschließend, gehe ich im letzten Abschnitt auf das Stanford-Prison Experiment und den Bysanter-Effect ein. Diese Beispiele haben die Sozialforschung geprägt und sind zwei Extremfälle.

1. Grundbegriffe und Definition

1.1 Definition des Begriffs ,,Experimente“

Laut Peter Atteslander ist es schwierig eindeutig zu bestimmen, wann von einem Experiment gesprochen werden kann. ,,Es ist sinnvoll, nur jene Untersuchung als Experiment zu bezeichnen, bei welcher ein Höchstmaß an Kontrolle der sozialen Situation vorliegt.“ (Peter Atteslander, Methoden der empirischen Sozialforschung: 165) Zimmermann hingegen definiert den Begriff „Experimente“ kurz und prägnant mit folgenden Worten: „Das Experiment verstehen wir als eine wiederholbare Beobachtung unter kontrollierten Bedingungen; dabei werden eine bzw. mehrere unabhängige Variablen so manipuliert, dass eine Überprüfungsmöglichkeit der zugrunde liegenden Hypothesen, d.h. der Behauptung eines Kausalzusammenhanges, in unterschiedlichen Situationen gegeben ist.“ (Zimmermann, 1972, S.37)

Diese Definitionen lesen sich erst einmal anders, aber im Kern beinhalten sie das Gleiche. Im folgenden Teil ist die Definition ausführlicher:

Ein Experiment ist eine Untersuchung mit dem Ziel Informationen zu erhalten.

Experimente werden meist dann durchgeführt, wenn eine Hypothese existiert, welche man überprüfen möchte. Experimente können auch zu Entdeckungen führen. Das ist dann der Fall, wenn man einen Versuch durchführen wird, ohne vorher eine Hypothese festgelegt zu haben. In diesem Fall wäre das Ergebnis eine Überraschung. Um ein Experiment überhaupt durchführen zu können, bedarf es an bestimmen Faktoren. Mit bestimmten Faktoren sind unteranderem Beobachter/Versuchsleiter gemeint. Beobachter haben die Aufgabe, ihre Aufmerksamkeit dem Versuch zu widmen, d.h. das Experiment zu untersuchen. Damit der Beobachter seiner Aufgabe nachgehen kann, sind entweder Personen notwendig, die am Versuch teilnehmen oder ein Objekt, welches dann beobachtet werden könnte. Wenn das Experiment mit Personen vollzogen werden soll, so benötigt man eine Personengruppe, welche als Experimentalgruppe agiert und eine, welche als Kontrollgruppe agiert. Um einen Versuch durchführen zu können, braucht man natürlich auch einen Vorgang ggf. müssen Vorbereitungen wie der Aufbau des Experiments durchgeführt werden.

1.2 Definition der Begriffe „abhängige“ und „unabhängige“ Variable

In einem Experiment beobachtet man die abhängigen und unabhängigen Variablen.

,,Die abhängige Variable ist abhängig von der unabhängigen Variable.“, so formulierten es die Sozialpyschologen Bibb Latané und John M. Darley im Jahre 1968 . Die abhängige Variable, auch erklärte Variable genannt, ist die Variable die nicht verändert wird. Sie wird zu Beginn festgelegt und das Ziel ist es nun, die abhängige Variable zu untersuchen. Untersucht wird, ob die abhängige Variable sich verändert oder wie sich die abhängige Variable verändert, wenn man die unabhängige Variable, auch genannt erklärende Variable, variiert.

Um es genau zu verstehen, betrachten wir das ganze anhand eines simplen Beispiels: Es sind 2 Personen und ein kleiner Welpe in einer Wohnung. Der Welpe verhält sich ruhig und bellt nicht. Es kommen 3 weitere Personen in die Wohnung und der Welpe fängt an unruhig zu werden und bellt.

Das heißt, die Personen sind die unabhängigen Variablen. Man hat die Anzahl der Personen geändert bzw. variiert. Der Welpe ist die abhängige Variable. Er ist nach wie vor alleine und sein Verhalten verändert sich. Das Verhalten des Welpen sollte bei diesem Versuch untersucht werden. Dieses hat sich jedoch erst verändert, na chdem man die Personenanzahl (unabhängige Variable) aufgestockt hat.

1.3 Definition von „Experimental- und Kontrollgruppen“

Experimental- und Kontrollgruppen sind Bezeichnungen für die Versuchspersonen, die an einem Experiment teilnehmen. Es ist sinnvoll die Versuchspersonen in zwei Kategorien einzuteilen, damit man am Ende der Untersuchung die verschiedenen Resultate miteinander vergleichen kann. Das nachfolgende Beispiel soll als Hilfe zum Verstehen dienen. In diesem Beispiel wird noch einmal mehr deutlich, was in 1.2 und 1.3 definiert wird.

Vorbereitung:

Zwei gleich große Gruppen von Studenten werden gebildet, welche in etwa gleich starke Raucher sind. Zwei getrennte Räume werden organisiert und die Gruppen werden jeweils einem Raum zugeteilt. In beiden Räumen befinden sich Materialien wie Schreibutensilien, Getränke, Zigaretten, Aschenbecher und Feuerzeuge. Die Versuchspersonen werden nicht darüber in Kenntniss gesetzt, dass das Rauchen Teil des Experimentes ist, sondern werden im Glauben gelassen, dass das Lösen der mathematischen Aufgaben, welche sie erhalten werden, geprüft wird. Die allgemeine Hypothese lautet:

„In Stresssituationen erhöht sich der Zigarettenkonsum.“ Begriffserklärung:

Stress wird als Druck oder Belastung definiert. Wenn Stress vorliegt, dann liegt eine erhöhte Anspannung vor und jeder Mensch verbraucht mehr von seinen gelagerten Energien. In diesem Beispiel wird Stress durch das Lösen von bestimmten Aufgaben in einer bestimmten Zeit dargestellt.

Der Konsum von gerauchten Zigaretten wird an der Anzahl der gerauchten Zigaretten gemessen. Die unabhängige Variable ist in diesem Fall der Stress. Dieser soll vor allem stark auf die Experimentalgruppe einfließen. Die Kontrollgruppe soll weniger unter Stress leiden müssen. Der Zigarettenkonsum ist die abhängige Variable. Die Prüfungshypothese lautet:

„In der Experimentalgruppe werden mehr Zigaretten geraucht als in der Kontrollgruppe.“

Vorgang:

Die Studenten sind in den Räumen und bekommen die Aufgaben. Die Experimentalund die Kontrollgruppe erhalten die Aufgaben erst einmal zur Einübung, ohne weitere Auflagen. Anschließend wird geprüft wie viele Zigaretten in jedem Raum konsumiert worden.

Nach einer kurzen Pause wird das Experiment erneut durchgeführt. Allerdings wird diesmal eine kleine Änderung vorgenommen. Die Kontrollgruppe erhält wieder Aufgaben zur Einübung, die Experimentalgruppe hingegen erhält Aufgaben mit einer zeitlichen Vorgabe.

Auswertung:

Am Ende des Experimentes werden alle konsumierten Zigaretten gezählt und es wird ermittelt, in welcher Gruppe wie viele Zigaretten geraucht wurden. Resultat:

Wenn die Experimentalgruppe, welche unter Zeitdruck stand, d.h. den Einfluss von Stress unterlag, mehr Zigaretten geraucht hat, als die Kontrollgruppe, welche nur gering unter Stress gestanden hat, dann ist die Hypothese vorläufig bestätigt.

Dieses Beispiel soll unterstreichen, wie wichtig die Kontrollgruppe in einem Experiment ist. In einem Experiment ist es wichtig, die gewonnen Daten einmal mehr zu überprüfen, um die aufgestellte Hypothese richtig bestätigen zu können.

2. Bedingungen zur Durchführung von Experimenten

Um ein Experiment überhaupt durchführen zu können, müssen einige Bedingungen erfüllt werden. Wie in 1.1 beschrieben, benötigt man zu Beginn der Untersuchung eine Hypothese, welche man mittels des Experimentes überprüfen möchte. Die Hypothese resultiert aus der Frage die man sich zuvor gestellt hat. Um die aufgestellte Hypothese, bei gegebener Bestätigung, zuverlässig prüfen zu können, ist die Operationalisierung eine weitere und sehr wichtige Bedingung. Neben diesen Bedingungen sind weitere Punkte ebenfalls nicht außer Acht zu lassen, denn selbst die Dinge, die einem nicht so bedeutungsvoll erscheinen, spielen eine große Rolle in einem Experiment. Dazu gehören die Zeitplanung und die Bestimmung des Ortes. Nachdem diese Bedingungen erfüllt sind, müssen Versuchspersonen bzw. Versuchsobjekte ausgewählt werden, da es ohne sie keine Variablen gibt. Um möglichst gute Ergebnisse zu erhalten, müssen mögliche Störfaktoren kontrollierbar sein und das Experiment könnte nach erfüllen dieser Bedingungen beginnen.

Weitere Bedingungen sind im Verlauf des Versuches die Messung bzw. das Erfassen der Daten und im Abschluss das Auswerten der Daten, sowie der Vergleich dieser mit den zuvor aufgestellten Hypothesen. Was dann folgt, ist abhängig von dem Erfolg des Experimentes.

[...]

Ende der Leseprobe aus 17 Seiten

Details

Titel
Experimente und Kontrollgruppen-Konzepte. Ein Überblick
Untertitel
Definitionen, Bedingungen, Störfaktoren, Versuchsvarianten
Hochschule
Hochschule Bremen  (Wirtschaftswissenschaften)
Note
2,7
Jahr
2012
Seiten
17
Katalognummer
V310418
ISBN (eBook)
9783668091658
ISBN (Buch)
9783668091665
Dateigröße
848 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
experimente, kontrollgruppen, definition, bedingungen, störfaktoren, versuchsvarianten
Arbeit zitieren
Anonym, 2012, Experimente und Kontrollgruppen-Konzepte. Ein Überblick, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/310418

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