Die Stundensatzkalkulation als Hauptmethode der Angebotsrechnung im Handwerk


Projektarbeit, 2011

23 Seiten, Note: 1,7


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

1. Einleitung
2.Einordnung der Kosten- und Leistungsrechnung
2.1. Die Finanzbuchhaltung
2.2. Die Betriebsbuchhaltung
2.3. Die Planungsrechnung
2.4. Die Statistik

3.Unterteilungen der Kostenrechnung
3.1. Arbeitsschritte
3.1.1. Kostenartenrechnung
3.1.2. Kostenstellenrechnung
3.1.3. Kostenträgerrechnung
3.2. Vor- und Nachkalkulation

4.Berücksichtigung in der Buchhaltung
4.1. Der Betriebsabrechnungsbogen
4.2. Berücksichtigung in der EDV

5. Die Stundensatzkalkulation
5.1. Daten zum Beispiel-Betrieb
5.2. Der Arbeitnehmer-Lohn
5.3. Der Unternehmer-Lohn
5.4. Der Stundensatz
5.4.1. Die Lohnkosten
5.4.2. Die Gemeinkosten
5.4.3. Die Arbeitsstunden
5.4.4. Zusammenführung

6. Die Angebotskalkulation

7. Schluss

Anlagenverzeichnis

Literaturverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1. Einleitung

Damit ein Unternehmer bzw. die Geschäftsleitung eines Unternehmens Rückschlüsse auf die Rentabilität des Betriebes schließen kann, ist es notwendig Erlöse und damit einhergehende Kosten gegenüber zu stellen um schlussendlich den Gewinn oder das sogenannte Betriebsergebnis zu ermitteln.

Die Kosten- und Leistungsrechnung beschäftigt sich intensiv mit dieser Gegenüberstellung und bildet somit im gesamten Komplex der Betriebswirtschaftslehre eine wichtige Komponente zur Realisierung des obersten Zieles einer jeden marktorientierten Unternehmung: Der Gewinnmaximierung.1

Je nach Größe der Unternehmung kann diese Gegenüberstellung unterschiedlich komplex ausfallen, sodass unterschiedliche Kostenstellen, Kostenarten und Kostenträger ihre Berücksichtigung finden.

Bei der Untersuchung dieses komplexen Teilgebietes des Rechnungswesens soll ein fiktiver Handwerksbetrieb sein, bei dessen Unternehmensgegenstand es sich um die Aufstellung von Gerüsten handeln soll.

Dabei soll die Kosten- und Leistungsrechnung zunächst in das betriebliche Rechnungswesen eingeordnet werden. Weiterhin sollen verschiedene Arten der Kostenrechnung gegenüberstellend betrachtet werden.

Anschließend soll erörtert werden, welche Möglichkeiten der Kostenverrechnung bestehen.

Letztendlich sollen diese theoretischen Grundlagen auf ein praktisches Beispiel in Form eines kleinen Handwerksbetriebes übertragen werden um somit eine aussagekräftige Stundensatzkalkulation zu erstellen und diese in eine realistische Angebotskalkulation zu übertragen.

2. Einordnung der Kosten- und Leistungsrechnung

Um das Betriebsergebnis bzw. den Gewinn einer Unternehmung zu ermitteln, existieren im Wesentlichen zwei Methoden: Die Finanzbuchhaltung und die Betriebsbuchhaltung. Neben diesen beiden Verfahren existieren noch die Planungsrechnung und die Statistik. Diese vier Bestandteile bilden zusammen das betriebliche Rechnungswesen (siehe Anlage 1).

2.1. Die Finanzbuchhaltung

Die Finanzbuchhaltung wird allgemein auch als externes Rechnungswesen bezeichnet, da sich ihre Adressaten, z. B. Gläubiger oder das zuständige Finanzamt, vorranging außerhalb des Unternehmens befinden.

Das Ergebnis der ordnungsmäßen Finanzbuchhaltung stellt der Jahresabschluss dar, der mindestens aus einer Bilanz und einer Gewinn- und Verlustrechnung besteht. Abhängig von der Größe der Unternehmung ist der Jahresabschluss um gewisse Anlage, wie z. B. einen Lagebericht zu ergänzen.

Der Jahresabschluss ist aufgrund rechtlicher Regelungen, wie z. B. durch das deutsche Handelsgesetzbuch, durch Steuergesetze oder durch internationale Rechnungslegungsstandards wie die IFRS, in seiner äußeren Erscheinung strikt festgelegt, um Unternehmen dadurch einheitlich miteinander vergleichen, bewerten und besteuern zu können.

2.2. Die Betriebsbuchhaltung

Die Betriebsbuchhaltung wird auch als Kosten- und Leistungsrechnung oder auch Kosten- und Erlösrechnung bezeichnet. Anders als die Finanzbuchhaltung dient die Kosten- und Leistungsrechnung nicht der Information nach außen, sondern der Information nach innen.

Mit ihr kann somit die Wirtschaftlichkeit kontrolliert werden und betriebliche Leistungen können kalkuliert werden.

Ein weiterer Unterschied zwischen Kosten- und Leistungsrechnung besteht darin, dass die Kosten- und Leistungsrechnung in der Regel keinen gesetzlichen Vorschriften unterliegt. Ausnahmen hiervon sind z. B. die Bewertung von Vorräten im Jahresabschluss aus der Inventur heraus.2

2.3. Die Planungsrechnung

Die Planungsrechnung hat das Ziel, der Geschäftsleitung Zahlenmaterial zur Verfügung zu stellen, mit dem sie unternehmerische Entscheidungen treffen kann um somit langfristig und operativ planen zu können.3

2.4. Die Statistik

Im Zuge des Ziels der Gewinnmaximierung ist es notwendig, einen Betrieb nicht nur für eine Periode zu betrachten, sondern ihn über mehrere Jahre hinweg zu betrachten und die Ergebnisse der einzelnen Abrechnungsperioden miteinander vergleichend gegenüberzustellen.

Dadurch kann sich der Betrieb mit sich selbst vergleichen sowie Ist- mit Soll-Werten vergleichen.

Durch einen solchen Vergleich ist es möglich, Aussagen über die Rentabilität treffen zu können

3. Unterteilungen der Kostenrechnung

3.1. Arbeitsschritte

Die kleinste Einheit in der Kosten- und Leistungsrechnung ist die sogenannte Kostenträgereinheit. Ein Kostenträger kann unterschiedlich groß ausfallen, d. h. er kann sowohl ein produziertes Stück einer bestimmten Produktsorte oder eine geleistete Maschinenstunde beinhalten, er kann aber auch einen kompletten Auftrag umfassen.

Da die Kosten- und Leistungsrechnung auch eine wichtige Aufgabe bei der zukünftigen Planung erfüllt, ist es wichtig die entstandenen Selbstkosten je Kostenträgereinheit zu ermitteln und um dies zu ermöglichen ist eine Unterscheidung der Kostenrechnung in folgende Arbeitsschritte notwendig (siehe Anlage 2)4.

3.1.1. Kostenartenrechnung

Wie aus obiger grafischer Darstellung ersichtlich wird, stellt sich bei der Kostenträgerrechnung grundsätzlich die Frage, welche Kosten angefallen sind. Hierbei ist das Ziel, alle Gesamtkosten einer Periode zu erfassen und diese entsprechend ihrem Zweck zu strukturieren. Die Kostenartenrechnung kann sowohl rückwirkende Betrachtungen (Istkostenrechnung) als auch vorausschauende Betrachtungen ermöglichen (Plankostenrechnung).

Eine Unterteilung der Kostenarten ist jedoch von den folgenden unterschiedlichen Kriterien abhängig:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Bei all diesen Einteilungskriterien besteht eine Gemeinsamkeit: Grundlage ist immer die GuV-Rechnung, die wiederum als Teil des Jahresabschlusses aus der unter 2.1. erwähnten Finanzbuchhaltung hervorgeht. In der GuV-Rechnung sind Kosten nach Kriterien wie z. B: „Personalaufwand“ oder „Materialaufwand“ gegliedert. Diese wiederum ergeben sich direkt aus der Finanzbuchhaltung. Materialaufwand ergibt sich z. B. aus dem Buchen einer Eingangsrechnung über Materialeinkauf; Personalaufwand dementsprechend aus der Lohnbuchhaltung.

3.1.2. Kostenstellenrechnung

Die Kostenstellenrechnung bildet das Bindeglied zwischen Kostenarten- und Kostenträgerrechnung. In ihr wird der betriebliche Input, z. B. Personal und Material, zur Erbringung eines Outputs in Form eines Kostenträgers, z. B. eines Auftrages, berücksichtigt. Sie stellt sich die Frage, wo die Kosten angefallen sind.5

Je nach Größe eines Betriebes kann dieser über mehrere Kostenstellen verfügen. In einem handwerklichen Bauunternehmen kann eine Kostenstelle z. B. ein Bauvorhaben umfassen. Da ein großes Bauunternehmen an mehreren Baustellen gleichzeitig tätig ist, werden zur Unterscheidung auch mehrere Kostenstellen benötigt.

3.1.3. Kostenträgerrechnung

Die Kostenträgerrechnung selbst stellt sich die Frage, wofür die Kosten entstanden sind. Dabei kann man nach produzierten Stück (Kostenträgerstückrechnung) unterscheiden, wobei die Selbstkosten bzw. Herstellungskosten je Stück erfasst werden. Ziel hierbei ist es, eine Preisuntergrenze zu ermitteln, damit die Geschäftsleitung bzw. die Vertriebsabteilung weiß, wie hoch der Preis mindestens ausfallen muss, um kostendeckend zu verkaufen.

Andererseits kann man nach Kostenträgerzeitrechnung unterscheiden, wobei die Kosten einer bestimmten Produktart in einer Abrechnungsperiode ermittelt werden. Eine Abrechnungsperiode kann unterschiedlich lang ausfallen. Sinnvoll sind z. B. Perioden von der Länge eines Quartals oder eines Jahres.

Zieht man zur Kostenträgerzeitrechnung die Erlöse hinzu, ergibt sich eine kurzfristige Erfolgsrechnung.6

Auch die Erlöse ergeben sich, ähnlich wie die unter 3.1.1. erwähnten Kostenarten aus der Finanzbuchhaltung, z. B. durch das Verbuchen einer Ausgangsrechnung über einen ausgeführten Bauauftrag.

3.2. Vor- und Nachkalkulation

Wie der Name schon vermuten lässt, beschäftigt sich die Vorkalkulation mit der Prognose der Kosten für einen Auftrag oder eine Produktionseinheit. Sie ist deshalb wichtig, weil man nur auf der Grundlage voraussichtlicher Kosten einen Preis für den Output festlegen kann, d. h. sie bildet die Grundlage für einen Soll-Wert. Oberziel hierbei ist immer die Gewinnmaximierung.

[...]


1 Wöhe, G. / Döring, U. (2010), S. 4

2 Herold, J. / Völker, L. (2009), S. 4

3 Kilger, W. / Pampel, J. / Vikas, K. (2007), S. 109

4 Wöhe, G. / Döring, U. (2010), S. 936ff

5 Eisele, W. / Knobloch, A. P. (2011), S. 826ff

6 Wöhe, G: / Döring, U. (2010), S. 970

Ende der Leseprobe aus 23 Seiten

Details

Titel
Die Stundensatzkalkulation als Hauptmethode der Angebotsrechnung im Handwerk
Hochschule
Fachhochschule Erfurt
Veranstaltung
Kosten- und Leistungsrechnung
Note
1,7
Autor
Jahr
2011
Seiten
23
Katalognummer
V309703
ISBN (eBook)
9783668081208
ISBN (Buch)
9783668081215
Dateigröße
913 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
stundensatzkalkulation, hauptmethode, angebotsrechnung, handwerk
Arbeit zitieren
B.A. Andreas Bauerfeld (Autor:in), 2011, Die Stundensatzkalkulation als Hauptmethode der Angebotsrechnung im Handwerk, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/309703

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