Vom Attentäter zum Volkshelden. Die Wandlung der Rezeption des Attentats Friedrich Adlers auf den Ministerpräsidenten Karl Graf Stürgkh


Seminararbeit, 2010

21 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Die Regierung Stürgkh: Eine Militärdiktatur?
2.1 Zur Person des Ministerpräsidenten Karl Graf Stürgkh
2.2 Die Regierungspraxis mittels § 14 (Notverordnungsparagraph)

3. Zur Person Friedrich Adlers
3.1 Der Konflikt mit dem Vater
3.2 Friedrich Adler als Wissenschaftler
3.3 Friedrich Adler als Politiker und Publizist
3.4 Der Konflikt mit der Partei

4. Das Attentat
4.1 Ablauf der Tat
4.2 Motiv und erste Stellungnahme Adlers

5. Die ersten Reaktionen auf das Attentat
5.1 Reaktionen in der Sozialdemokratischen Presse
5.2 Andere Presseorgane

6. Der Prozess und das Urteil
6.1 Entwicklungen und Rezeption zwischen Attentat und Prozess
6.2 Der Kampf um die Zurechnungsfähigkeit
6.3 Die Verhandlung am 18. und 19. Mai
6.4 Reaktionen auf die Verteidigungsrede und das Urteil Adlers
6.5 Reaktionen in der Sozialdemokratie
6.6 Andere Presseorgane

7. Die Freilassung Friedrich Adlers
7.1 Der Zusammenbruch der Donaumonarchie und die Begnadigung Adlers
7.2 Reaktionen auf die Freilassung

8. Schlussbetrachtung

9. Abstract

Quellen- und Literaturverzeichnis

1. Einleitung

Friedrich Adler, geboren 1879 in Wien und 1960 in Zürich gestorben, Sohn des allbekannten charismatischen Begründers und Führers der Sozialdemokratischen Arbeiter­partei in Österreich, Victor Adler, ist eine jener Persönlichkeiten, die im öffentlichen Be­wusstsein beinahe in Vergessenheit geraten sind. Selbst historisch Interessierte kennen besten­falls Eckdaten der Ereignisse in seinem Leben und verbinden fast durchwegs den Namen Friedrich Adler mit seinem Attentat auf den österreichischen Ministerpräsidenten Karl Graf Stürgkh am 21. Oktober 1916, dessen unscheinbare Persönlichkeit durch diese Tat ebenfalls Bekanntheit erlangte.

Das Außergewöhnliche an diesem Attentat sind allerdings weder die Tatumstände, das Opfer noch die unmittelbaren politischen Folgen. Die Bedeutung erfährt die Causa Adler erst durch die geschichtlichen Vorgänge und Ereignisse, die es ermöglichten, diesen Mord zu legitimieren und Friedrich Adler vom „irrsinnigen“ Mörder zum Volkshelden werden zu lassen. Neben den gesellschaftlichen Veränderungen, die sich während des ersten Weltkrieges ereigneten, ist der Prozess, indem Adler mit seiner flammenden Rede vor dem Gericht aus der Position des Angeklagten in die Rolle des Anklägers des herrschenden Systems schlüpfte, von fundamentaler Relevanz im Hinblick auf die Beurteilung der Tat, sowie des Täters.

Im Zentrum dieser Arbeit stehen also die Fragen, wie es zustande kam, dass das Attentat im Laufe der historischen Entwicklungen legitimiert wurde und was den grundsätzlichen Wandel in der Rezeption, sowie in der öffentlichen Meinung bedingte. Dabei sollen aufgrund der Beziehung Friedrich Adlers als Politiker und Publizist zu dieser, die Sozialdemokratie und ihr primäres Presseorgan, die Arbeiter-Zeitung (AZ), im Vordergrund stehen. Zudem werden besonders in der sozialdemokratischen Presse die Veränderungen der Positionen und Haltungen in Bezug auf das Attentat und die Person Adlers deutlich. Die Beurteilung der Ereignisse aus Sicht der Bevölkerung kann in dieser Arbeit nicht berücksichtigt werden, da sich das verwendete Quellenmaterial auf die Darstellungen der zeitgenössischen Presse beschränkt.

Die folgende Arbeit orientiert sich im Wesentlichen an John Zimmermanns exzellenter Magisterarbeit mit dem Titel „Von der Bluttat eines Unseligen“[1], in der er auf die Rezeption des Attentats eingeht. Für einige Ausführungen war auch das 2006 erschienene Werk von Maier und Maderthaner „Physik und Revolution“[2], die die Beziehung zwischen Friedrich Adler und Albert Einstein beleucht, von großer Hilfe. Zu den herausragenden Standardwerken zum Thema zählen die bereits in den 1960er Jahren erschienenen Werke von Braunthal[3] und Brügel[4], die jedoch nichts an ihrer Aktualität verloren haben. Neben den detaillierten Biographien von Victor und Friedrich Adler bei Braunthal, findet sich bei Brügel zusätzlich zu seinen Ausführungen eine umfangreiche Quellensammlung, darunter das Protokoll der Gerichtsverhandlung und zahlreiche Artikel aus der AZ. Ferner wird in dieser Arbeit das Quellenmaterial aus Rudolf Necks Quellensammlung „Arbeiterschaft und Staat im Ersten Weltkrieg 1914-1918“[5] verwendet. Die genannten Werke geben auch den aktuellen Forschungsstand wieder, wobei sich in jüngerer Vergangenheit Publikationen, die das Attentat und die Persönlichkeit Friedrich Adlers psychologisch und psychoanalytisch untersuchen und interpretieren häufen. Für eine psychohistorische Untersuchung der Thematik ist allerdings in dieser Arbeit kein Platz vorgesehen.

Zu Beginn möchte ich die wesentlichen Eckpunkte der Regierung Stürgkh skizzieren, danach erfolgt die Darstellung der Person Friedrich Adlers mit verschiedenen, mir wichtig erscheinenden, Aspekten. Darauf folgt die Beschreibung des Attentats inklusive der ersten Stellungnahmen und Reaktionen, bevor ich zum entscheidenden Kapitel über den Prozess und das Urteil Adlers überleite. Schließlich werden die Vorgänge um die Freilassung Adlers, sowie die Reaktionen darauf ausgeführt, bevor die Arbeit mit der Conclusio ihr Ende findet.

2. Die Regierung Stürgkh: Eine Militärdiktatur?

2.1 Zur Person des Ministerpräsidenten Karl Graf Stürgkh

Karl Graf Stürgkh, geboren am 30. 10. 1859, entstammte einem alten steirischen Adelsgeschlecht, das traditionell Beamte und Offiziere stellte. Er absolvierte das Jurastudium und trat danach in den Staatsdienst, beide Tätigkeiten bewältigte er unauffällig und mit großem Fleiß und Pflichtbewusstsein. 1907 berief ihn Kaiser Franz Joseph I. in das Herrenhaus, damit begann seine eigentliche politische Karriere. Nachdem er 1908 zum Unterrichtsminister im Kabinett Bienerth ernannt wurde, betraute ihn der Kaiser 1911 mit der Ministerpräsidentschaft.[6]

Stürgkh galt für seine Zeitgenossen, sowohl Befürworter als auch Gegner, als das Sinnbild des typischen Kaiserlich-königlichen Beamten. Der loyale und autoritäre Bürokrat führte seinen Dienst so wie der Kaiser es wünschte aus. Dies brachte ihm den Ruf als Marionette ein, für die Sozialdemokratie war er eine Witzfigur und in den Leitartikeln der AZ vom 18. und 21. Juli 1914 bekam er sogar die Bezeichnung „Das Nullerl“[7] zugeschrieben. Nicht nur die Sozialdemokratie, sondern auch die Allgemeinheit, war der Meinung, dass das tatsächliche politische Geschehen von anderen, wie z. B. Erzherzog Franz Ferdinand, Justizminister Hochenburger oder Außenminister Graf Berchtold, geprägt wurde.[8]

2.2 Die Regierungspraxis mittels § 14 (Notverordnungsparagraph)

Der Ministerpräsident blieb dennoch die Symbolfigur des herrschenden autoritären Systems[9] und ein Mann mit klarer Absicht Österreich bewusst in einen absolutistischen Staat zu verwandeln.[10] Stürgkh war zu Kriegsbeginn Hauptbetreiber einer umfassenden Militarisierung der Gesellschaft gewesen. Die Einrichtung einer brutalen Militärdiktatur bedeutete eine radikale Verschlechterung der Rechte und Lebensbedingungen der Be­völkerung. Die zivile Verwaltung wurde einer Militärverwaltung unterstellt, die Zensur wurde eingeführt, es kam zur Abschaffung der Geschworenengerichte und zur Militarisierung der Betriebe. Das Parlament wurde bereits im März 1914 praktisch ausgeschaltet, von diesem Zeitpunkt an regierte Stürgkh autoritär aufgrund des Notverordnungsparagraphen 14 des Staatsgrundgesetzes.[11] Die willkürliche Anwendung dieser Ausnahmegesetzgebung, die eine vollständige Vernichtung bestehender Rechte und die Verschärfung staatlicher Sanktionierungsmöglichkeiten bedeutete[12], verurteilte Friedrich Adler in aller Härte (vgl. dazu Kapitel 3. 3).

3. Zur Person Friedrich Adlers

Friedrich Wolfgang Adler, genannt Fritz Adler, wurde am 9. Juli 1879 in Wien geboren. Er war der Sohn von Victor Adler, des Begründers und Führers der österreichischen Sozialdemokratischen Arbeiterpartei (SDAP) und dessen Frau Emma Adler (geb. Braun). Aufgewachsen in großbürgerlichen Verhältnissen als das erste von drei Kindern besuchte er das Gymnasium in Wien, wo er 1897 die Matura ablegte. Mit der Absicht den kränkelnden und sensiblen Friedrich von der Politik, für die er sich schon damals begeisterte, fernzuhalten, schickte ihn sein Vater zum Studieren in die Schweiz.[13] An der Universität Zürich studierte der hochbegabte junge Mann von 1897 bis 1905 Mathematik, Physik und Chemie. Während seines Studiums lernte er die junge Physikstudentin Ekaterina Jakoblewtna Germaniškaja, genannt Kathia, kennen, die er 1903 heiratete[14] und mit der er drei Kinder, Johanna Alice, Emma Frida und Felix hatte.[15]

3.1 Der Konflikt mit dem Vater

Victor Adler war als Psychiater von der ständigen Angst gequält, dass der feinfühlige Fritz der Anstrengung eines politischen Berufes nicht standhalten könnte und unter der drückenden Belastung zusammenzubrechen drohte. Bestätigt in dieser Sorge sah er sich durch die Krankheitsgeschichte der Familie Adler, die im Schatten mehrerer psychischer Krankheiten stand. Friedrichs Mutter plagten über Jahre hinweg schwere Depressionen, seine Schwester war schon in jungen Jahren dem „Irrsinn“ verfallen und auch die väterliche Seite seiner Verwandtschaft war von psychischen Krankheitsfällen heimgesucht gewesen.[16] Fritz selbst litt an „Myokarditis, einer Herzkrankheit, die sich auf das Nervensystem übertrug und sich in periodisch wiederkehrenden Erschöpfungszuständen mit geistiger Arbeitsunfähigkeit manifestierte“[17].

Unter diesen Umständen sah Victor Adler einen praktischen Beruf, womöglich den eines Technikers, als am besten für seinen Sohn geeignet. Der junge Fritz jedoch verehrte seinen Vater und bewunderte dessen rühmliche Arbeit, worin er zweifellos auch seine Zukunft sah. Bereits im Alter von fünfzehn oder sechzehn Jahren empfand er sich als „Parteigenosse“, vertiefte sich in sozialistische Literatur, las täglich die AZ und nahm auch gelegentlich an diversen Veranstaltungen teil. Naturgemäß wünschte sich Fritz sein Leben der Arbeiter­bewegung zu widmen.[18]

Nach der Absolvierung des Gymnasiums kam es zu langen, schweren Auseinander­setzungen um Friedrichs Lebensplanung. Sein Vater bestand auf die Ausbildung in einem bürgerlichen Beruf, der ihm wirtschaftliche Sicherheit garantieren sollte. Unter der Bedingung des Studiums der Chemie kam schließlich ein Kompromiss zwischen beiden Seiten zustande, obwohl Fritz seinen Plan, sich zu einem anderen Zeitpunkt der Arbeiterbewegung zu widmen, keineswegs aufgab. Mit Beginn des dritten Semesters im Herbst 1898 wechselte er die Studienrichtung von Chemie zu Physik, weil er bei der Physik und Mathematik „mehr geistige Schulung“ erwartete, worauf sein Vater, der in der Physik eine Grundlage für einen praktischen Beruf erkannte, einwilligte.[19]

Schließlich wurde er 1903 zum Doktor der Philosophie promoviert[20] und lehrte nach seiner Habilitation in Physik 1907 als Privatdozent an der Universität Zürich (bis 1911).[21]

3.2 Friedrich Adler als Wissenschaftler

In einer kurzen Phase (1905-1907) arbeitete Adler als wissenschaftlicher Mitarbeiter des Deutschen Museums in München[22], sein Gehalt reichte jedoch nicht annähernd aus seine Familie zu ernähren und so bewarb er sich 1909 um eine ordentliche Professur an der Züricher Universität, trat allerdings zurück, nachdem er von seinem Mitbewerber Albert Einstein erfuhr.[23] Ab diesem Zeitpunkt verband Einstein und Adler eine langjährige Freundschaft, die durch einen intensiven Briefwechsel, mit zum Teil ausführlichen wissenschaftlichen Diskursen, dokumentiert ist. Die Zeit seiner Untersuchungshaft nützte Adler u. a. zur kritischen Untersuchung einiger Aspekte der Relativitätstheorie.[24] In der Haft vollendete er überdies sein erkenntnistheoretisches Hauptwerk „Ernst Machs Überwindung des mechanischen Materialismus“.[25]

3.3 Friedrich Adler als Politiker und Publizist

Neben seinem Studium in Zürich war Friedrich Adler durchaus politisch aktiv. Er trat 1897 dem „Verband österreichischer Sozialdemokraten in der Schweiz“ bei und arbeitete seit 1898 am Hauptorgan der schweizerischen Sozialdemokratie, dem Volksrecht in Zürich, mit, wo er 1910 schließlich Chefredakteur wurde. Darüber hinaus war er von 1901 bis 1905 Obmann des „Verbandes der Internationalen Arbeitervereine in der Schweiz“.[26]

1911 kehrte Fritz Adler nach Wien zurück, zumal er den Posten des vierten Parteisekretärs angenommen hatte und mit der Führung des Wahlkampfes beauftragt wurde.[27] In dieser Zeit betrieb Adler eine umfassende publizistische Tätigkeit. Er verfasste Aufsätze für die Neue Zeit (NZ) und Der Kampf, Organe der reichsdeutschen bzw. österreichischen Sozialdemokratie und arbeitete als Redakteur bei der AZ mit. Seit 1912 war er Herausgeber der Zeitschrift Das Volk und ab 1914 redigierte er zusätzlich Der Kampf.[28] In seinen Artikeln prangerte er öffentlich und in aller Schärfe die Regierungspraxis mittels der Anwendung des § 14 des Ministeriums Stürgkh an.[29] Nach seinem Leitartikel vom 2. April 1914 in Das Volk mit dem Titel „Mit dem § 14 kann jeder Esel regieren!“ widmete Adler beinahe jeden Leitartikel dem Kampf gegen diese autoritäre Regierungspraxis, was dazu führte, dass ab dem 16. April fast jede Ausgabe konfisziert wurde.[30] Friedrich Adler blieb jedoch einer der wenigen, die öffentlich die Regierung an den Pranger stellten.

3.4 Der Konflikt mit der Partei

Adler forderte aufgrund der desolaten Situation die Parteiführung zu Gegenmaßnahmen auf und kritisierte die passive Haltung der Partei. Im Angesicht des drohenden Krieges verlangte er nachdrücklich eindeutige Stellungnahmen, obwohl er letztendlich auch von der Eskalation der Lage überrascht wurde. Er hielt die offizielle Parteilinie für einen Verrat an den Idealen der internationalen sozialdemokratischen Tradition. Seine ausdrücklichen Versuche, sich Gehör zu verschaffen, scheiterten allerdings entweder an der starren Haltung der Mehrheit der SDAP oder an der Zensur.[31] Aus Protest gegen das Verhalten des Parteivorstandes in der Kriegsfrage legte Friedrich Adler im August 1914 alle Parteifunktionen zurück. Aus dem Kriegsdienst krankheitshalber entlassen, gründete und leitete er ab Anfang 1916 den „Verein Karl Marx“, ein Zusammenschluss mit seinen wenigen Gesinnungsgenossen. Als Führer des linken Flügels der Arbeiterpartei trat er in einen gewaltigen Gegensatz, nicht nur Majorität der Sozialdemokratischen Partei, sondern auch zu seinem Vater.[32]

Der Zeitraum von dem Attentat auf den Ministerpräsidenten Karl Graf von Stürgkh am 21. Oktober 1916 bis zur Entlassung Adlers am 1. November 1918 wird an späterer Stelle näher erläutert.

Noch im Jahr 1918 nahm Friedrich Adler die Funktion des Parteisekretärs (bis 1925), sowie seine publizistischen Tätigkeiten, als Redakteur der Zeitschrift Der Kampf, wieder auf. 1919 wurde er zudem Mitglied der Konstituierenden Nationalversammlung. Nach verschiedenen politischen Tätigkeiten in Vereinen und Organisationen, allen voran der „Sozialistischen Arbeiter-Internationale“ floh Adler 1940 nach New York ins Exil, wo er eine Hilfsorganisation für sozialistische Emigranten aufbaute. Im Frühling 1946 kehrte Adler nach Europa zurück und ließ sich in Zürich nieder. Aus Protest gegen die Politik der Führung der neuen „Sozialistischen Partei Österreichs“ (SPÖ) und dem unüberwindbaren politischen Gegensatz zog er sich von jeder politischen Aktivität zurück und widmete sich wissenschaftlichen Studien in Zürich, wo er am 2. Jänner 1960 im einundachtzigsten Lebensjahr starb.[33]

4. Das Attentat

4.1 Ablauf der Tat

Zur Erläuterung des Tatablaufes wird im folgenden Kapitel der „Bericht der Pol. Dion [Polizeidirektion] Wien an die Sth. [Statthalterei] Wien über die Überstellung Friedrich Adlers ans Wiener Landesgericht“[34] vom 26. Oktober 1916 aus der Quellensammlung „Arbeiterschaft und Staat im Ersten Weltkrieg 1914-1918“[35] von Rudolf Neck herangezogen.

„Am 21. Oktober 1. J. um ½ 3 Uhr nachmittags befand sich der Herr k. k. Ministerpräsident Dr. Karl Stürgkh […] an seinem gewohnten Tische beim Mittagsmahle in dem I. Stock gelegenen Speisesaale des Hotels Meissl & Schadn, Wien I. Neuer Markt 4. […]

Um ½ 3 Uhr erhob sich ein Gast, […] begab sich eiligen Schrittes zu dem Tische des Ministerpräsidenten und feuerte aus einer Entfernung von 1 ½ Metern aus einer Browningpistole rasch nacheinander 4 Schüsse gegen den Kopf des Ministerpräsidenten ab. Dieser sank sofort lautlos zu Boden. […]

Der Attentäter ist der Schriftsteller Dr. phil. Friedrich Adler, Sekretär der deutschen sozialdemokratischen Partei Österreichs, […] ein Sohn des Reichsratsabgeordneten und Führers der deutschen sozialdemokratischen Partei Österreichs, Dr. Victor Adler [Hervorhebungen im Original].“[36]

Adler hatte sich vor der Tat vorgenommen, das Attentat mit dem Ruf „Nieder mit dem Absolutismus, wir wollen Frieden!“ durchzuführen und gab dies auch bei den Verhören an. Hier erlag er allerdings einer „Erinnerungstäuschung“, da niemand von den anwesenden Zeugen diesen Ausruf vernommen hatte. Aus Angst er könnte Opfer einer „Lynchjustiz“ werden, floh er unmittelbar nach den Schüssen, da er bereits vorher einige deutsche Offiziere im Saal bemerkt hatte. Beim Verlassen des Saals stürzten sich Anwesende auf ihn, die ihn würgten und ihm die Brille herunterrissen.[37] Im Eifer des Gefechtes löste sich ein weiterer Schuss, der den Rittmeister Baron Aehrenthal am Unterschenkel trifft.[38]

Als sich von vorne ein Offizier mit gezücktem Säbel nähert, schreit Adler: „Ich stelle mich dem Gerichte; ich heiße Dr. Adler.“[39]

4.2 Motiv und erste Stellungnahme Adlers

Im Bericht der Polizeidirektion Wien wird das Motiv der Tat erläutert:

„Über das Motiv derselben gab Dr. Friedrich Adler an, daß [sic!] der bereits 6 Monate nach Beginn des Weltkrieges den Gedanken gefaßt [sic!] habe, gegen die bestehende „Militärdiktatur“ durch ein Attentat zu demonstrieren und daß [sic!] er sich zu diesem Zwecke gelegentlich seines Aufenthaltes in Zürich im April 1915 die Mordwaffe gekauft habe. Hauptsächlich habe er die Unterbindung der freien Meinungsäußerung schwer getragen, […]. […] vorübergehend habe er die Idee eines Attentats ganz aufgegeben, sie aber wieder aufgenommen und sich schließlich den Ministerpräsidenten Grafen Stürgkh zum Opfer erkoren, weil er in ihm das Hemmnis für die Einberufung des Parlamentes gesehen habe [Hervorhebung im Original].“[40]

Den endgültigen Entschluss, der ihn letztendlich zur Durchführung der Tat veranlasste, fasste er aufgrund des Verbotes, das auf den Ministerpräsidenten zurückzuführen war. Es betraf eine für den 22. Oktober 1916 einberufene Versammlung von Hochschulprofessoren, welche die Einberufung des Parlaments zum Thema haben sollte. Hierzu Adler zum Polizei-Oberkommissär Schubert: „Wenn Sie wüßten [sic!], was wir seit zwei Jahren erlebt haben, bis zum Versammlungsverbot! Den Entschluß [sic!] habe ich gestern gefaßt [sic!], als ich hörte daß [sic!] die Versammlung für morgen verboten sei.“ Auf die Frage, was ihm dabei eingefallen wäre, antwortet Adler: „Eingefallen? Können Sie sich nicht in mein Inneres hineindenken? Wo alles in unserer Partei so feige ist und niemand Ideale hat? [Hervorhebung im Original] Ich habe mein Leben in die Schanze geschlagen, um den Zuständen ein Ende zu machen“. Auf eine Zwischenfrage fuhr Dr. Adler fort: „Ich habe schon lange an die Notwendigkeit, irgend eine befreiende Tat zu verüben, gedacht. Unsere Zustände waren eine Schande! Diese Zensur und dieser Widerstand gegen das Parlament!“[41]

5. Die ersten Reaktionen auf das Attentat

Das Urteil über das Attentat Adlers fiel in der gesamten Presselandschaft eindeutig aus. Sowohl die konservative, liberale, als auch die sozialdemokratische Presse waren sich in der völligen Abscheu gegenüber der Tat einig.[42] Konsens herrschte auch in der Meinung, dass die Tat ohne politischen Hintergrund durchgeführt worden war. Durchgehend wurde in den Blättern ein positives Bild vom Opfer, als einem aufrichtigen Politiker, gezeichnet. In differenten Abstufungen, jedoch übereinstimmend, stellte man eine Geisteskrankheit des Attentäters fest, die ihn zu dieser grauenhaften Untat hingerissen habe.[43]

5.1 Reaktionen in der Sozialdemokratischen Presse

Für die Wiener Arbeiter-Zeitung, dem zentralen Organ der Sozialdemokratie, stand die Schadensbegrenzung für Partei und Bewegung im Vordergrund. Der Täter Friedrich Adler wurde sofort aus der Partei ausgegrenzt, man legte großen Wert auf sofortige Distanzierung und beschrieb ihn als Querulanten, der die Probleme der Partei ohnehin nie verstanden und daher grundsätzlich außerhalb der Partei gestanden habe. Zudem verwies sie auf seinen allgemein bekannten schlechten Gesundheitszustand.[44]

In der AZ vom 22. 10. 1916, dem Tag nach dem Attentat, nahm der Chefredakteur Friedrich Austerlitz, der ein Vertrauter Victor und Friedrich Adlers war, in einem Artikel Stellung zu der Tat.[45] Aus diesem Artikel treten die Bemühungen der totalen Abgrenzung zu Adler hervor: „[…] so können wir auch die unbegreifliche Bluttat, die dem österreichischen Ministerpräsidenten das Leben nahm, nur mit unbeugsamer Verurteilung verzeichnen.“[46]

Das Bild vom Täter, der im Grunde seit längerem außerhalb der Partei stand und vom Wahn getrieben wurde, beschreibt Austerlitz wie folgt:

„Es ist ein Sozialdemokrat, der die Tat auf sich genommen hat, die der ganzen sozialistischen Ideenwelt fremd und unbegreiflich ist; es ist ein Mann, der in unserer Mitte geweilt und gewirkt hat, es ist ein Sohn unseres geliebten Führers Victor Adler […]. […]

Er war ein Grübler, ständig und beharrlich bemüht, die letzten Probleme der Internationalität zu durchdenken, ein Fanatiker der Theorie, darum schon ohne rechtes Interesse für politische oder staatliche Probleme. […]

Aber daß [sic!] er fremdes Blut vergießen könnte, er, den der Krieg gerade um des Blutvergießens willen so tief traf, daß [sic!] er das Leben eines Mitmenschen antasten könnte, das hätten wir nie geglaubt, das ist uns auch jetzt, wo die Gewißheit [sic!] der schrecklichen Tat uns lähmt, unbegreiflich und unfaßbar [sic!]! Erschüttert stehen wir vor dem Opfer und erschüttert vor dem sich Opfernden, der einem Wahne folgt, der in dem Fanatismus der Selbstzerstörung in einer unseligen Tat sich selbst dahingibt und grausam vernichtet, was noch ein reiches Blühen versprach! (Hervorhebungen E.J.P.)“[47]

Das unverkennbare Anliegen, die Partei aus jeglicher Verantwortung zu nehmen und die Trennung zwischen Attentäter und seiner Partei zu unterstreichen, gelang. Die Sozial­demokratie wurde von Blättern aller politischen Richtungen für ihre sofortige Distanzierung honoriert.[48]

5.2 Andere Presseorgane

Die Berichterstattung des liberalen Blatts Neue Freie Presse (NFP) beurteilte das Attentat, als die „Tat eines Hirnrissigen“ und verfolgte somit ebenfalls die Argumentation der „Tat eines Wahnsinnigen“. Daher sei „der Tod des Grafen Stürgkh […] kein Kriegsereignis, sondern ein regelloser Zufall“ und könne „auch nicht in den Krieg hineingeheimnißt [sic!] werden“, „denn seine [Stürgkhs] politische Gestalt hatte so gar nichts, was sie den Brennpunkt zügelloser Leidenschaftlichkeit hätte stellen und zu meuchlerischen Überfällen reizen können.“[49] Darüber hinaus stand bereits am 23. Oktober für die NFP die eine rasche Lösung für die Nachfolge des Ermordeten im Vordergrund der Berichterstattung.[50]

„Ministerpräsident Graf Stürgkh meuchlerisch ermordet.“[51] So lautete der Titel der christlichsozialen, antisemitischen Reichspost (ReiPo) am Tag nach dem Attentat. Sie war davon überzeugt, dass sich „auch die Parteigenossen des Meuchlers […] von diesem und seinem Verbrechen mit Entsetzen abwenden [werden]“, und dass man es mit der „isolierte[n] Tat eines Einzelnen“ zu tun habe, der in „Zerworfenheit mit den eigenen bisherigen Freunden und Parteileuten“ gewesen sei.[52] Freilich war das Hauptanliegen der ReiPo, die vermeintliche Signalwirkung auf das feindliche Ausland abzuschwächen und zu verhindern, dass der Kriegsgegner auf innere Unruhe schließen könnte. Daher lag auch ihr etwas daran, die Trennung zwischen Täter und seiner Partei hervorzuheben.[53]

6. Der Prozess und das Urteil

6.1 Entwicklungen und Rezeption zwischen Attentat und Prozess

Die sechs Monate zwischen Attentat und Prozess waren von großen Veränderungen geprägt. Die Nachfolge Stürgkhs als Ministerpräsident übernahm der korrekte und ver­bindliche Beamte Koerber. Franz Joseph I. war am 21. November 1916 gestorben. Das Parlament musste unter der schwachen Nachfolge wieder einberufen werden. In Russland stürzte die Märzrevolution den Zarenthron. Auch in der österreichischen Gesellschaft schien sich eine geistige Auflockerung vollzogen zu haben.[54]

In diesem Zeitraum wurde der „Fall Adler“ in der Presse kaum behandelt. Eine weitere Auseinandersetzung mit dieser „Wahnsinnstat“ schien nicht von Interesse und in den Vordergrund rückten wieder die Kriegsereignisse. Der „Fall Adler“ wurde auch in der sozialdemokratischen Parteipresse totgeschwiegen. Nachdem klar geworden ist, dass das Attentat nicht mit der Sozialdemokratie in Verbindung gebracht wurde, vollzog sich in der AZ eine radikale Umkehr in der Berichterstattung in Bezug auf das Opfer bzw. die Regierung. Waren die Darstellungen des ermordeten Ministerpräsidenten unmittelbar nach der Tat durchwegs positiv, ging die AZ bereits am 25. Oktober in die Offensive gegen das zurückgetretene Kabinett Stürgkh über. Die Angriffe wurden dabei so deutlich, dass schon am 30. Oktober der Leitartikel vollständig der Zensur zum Opfer fiel. Die Kommentierung der politischen Vorgänge gestaltete sich zunehmend differenzierter, die Führung des „Verteidigungskrieges“ wurde zwar nach wie vor befürwortet, gleichwohl aber auch die Notwendigkeit der Wiederherstellung verfassungskonformer Zustände betont.[55]

6.2 Der Kampf um die Zurechnungsfähigkeit

Victor Adler wollte seinen Sohn vor dem sicheren Todesurteil bewahren und sah als einzige Möglichkeit dies zu erreichen, ihn für unzurechnungsfähig erklären zu lassen. Da jedoch das amtsärztliche Gutachten nicht zu diesem Schluss gelangt war, verlangte er über den Verteidiger seines Sohnes, Dr. Gustav Harpner, ein renommierter Rechtsberater der SDAP, die Einholung eines Fakultätsgutachtens. Dieses Vorgehen führte zu einem heftigen Streit zwischen Vater und Sohn, Fritz warf seinem Vater vor, politische Rücksichten seinem Wohl vorzuziehen.[56] Friedrich Adler hatte die Befürchtung, das Gutachten könnte ernsthaft an seiner Zurechnungsfähigkeit zweifeln, was in der Folge der Tat ihren Sinn berauben würde. Das Fakultätsgutachten, verfasst unter der Leitung von Julius Wagner von Jauregg, erklärte schlussendlich zugunsten Friedrich Adlers den Angeklagten trotz seiner ungünstigen Veranlagung für seine Tat voll verantwortlich und die Verhandlung konnte nun nach einiger Verzögerung am 18. Mai 1917 aufgenommen werden.[57]

6.3 Die Verhandlung am 18. und 19. Mai 1917

Zu Beginn des Prozesses stand Adler nach wie vor in der öffentlichen Meinung als „Wahnsinniger“ da, der aus Verzweiflung gehandelt hatte. Dennoch erfuhr die öffentliche Verhandlung großen Zulauf, weniger aus politischen Gründen, viel mehr aufgrund der Hoffnung auf ein großes Spektakel. Adler wurde eine Redezeit von sechs Stunden zugestanden, die er vollkommen ausnützte. Er bekannte sich zu seiner Tat und lehnte jeden Entlastungsgrund ab.[58] Auf die Frage, ob er sich schuldig fühle, antwortete Adler: „Ich bin schuldig in demselben Maße wie jeder Offizier, der im Kriege getötet oder Auftrag zum Töten gegeben hat, um nichts weniger, aber auch um nichts mehr.“[59] Weiters führt er aus:

„Ich habe hier die Pflicht, für meine Überzeugungen einzutreten, die mir eine viel wesentlichere Sache sind als die, ob während dieses Krieges in Österreich ein Mensch mehr aufgehängt wird oder nicht. Ich habe diese Tat vollbracht in dem vollkommenen Bewußtsein [sic!], daß [sic!] damit mein Leben abgeschlossen ist.“[60]

Den ergreifenden Höhepunkt der Verhandlung bildete zweifellos die flammende Schlussrede Adlers vor der Urteilssprechung. Zur Untermauerung möchte ich an dieser Stelle einige selbstredende Ausschnitte dieser Schlussrede aus dem Protokoll der Gerichtsverhandlung[61] anführen. Er erklärte seine Tat als ein „Attentat gegen die österreichische Moral“:

„Das Ministerium hat die Verfassung zerrissen – es blieb kein anderer Weg als der Weg der Gewalt […] Meine Tat sollte zeigen, daß [sic!] man sein persönliches Schicksal für seine Überzeugung einsetzen muß [sic!].“[62]

„Ich bin seit jeher ein Gegner des Mordes gewesen, und die Entscheidung, vor der ich stand, ist für mich keine kleine gewesen.“[63]

„[…] wenn wir wirklich noch töten müssen und getötet werden, dann kann der Mord kein Privilegium der Herrschenden sein, dann sind auch wir zu den Mitteln der Gewalt berechtigt.“[64]

Die Rede schloss er mit den Worten des Dichters Freiligrath:

„Auf den Lippen den Trotz und den zuckenden Hohn,

Noch im Sterben rufend: die Rebellion!

So ist er in Ehren erlegen.“[65]

Sowie dem Trostwort zum Abschied an alle Freunde und Kampfgenossen:

„Nicht alle sind tot, die begraben sind, denn sie töten den Geist nicht, ihr Brüder!“[66]

Friedrich Adler vollbrachte es, die Verhandlung zu einer mitreißenden Anklage gegen den habsburgischen Kriegsabsolutismus umzufunktionieren. Attentat und Prozess verschmolzen zu einer wortgewaltigen Inszenierung, gerichtet an die demokratische Öffentlichkeit.[67]

6.4 Reaktionen auf die Verteidigungsrede und das Urteil Adlers

Die Rede Adlers wurde mit stürmischer Begeisterung von nahezu allen Kreisen der Bevölkerung aufgenommen. Nach Abschluss der Verhandlung sprach Adler ein „Hoch auf die internationale Sozialdemokratie“ aus, worauf das Publikum euphorisch reagierte. Der Jubel und die Begeisterung verlagerten sich, nachdem der Gerichtssaal nach einigen Festnahmen geräumt wurde, auf die Straße und entwickelten sich zu einer Demonstration für den Angeklagten.[68]

Dem Gericht blieb, angesichts der Zurechnungsfähigkeit und Adlers absoluten Geständnisses, das keine mildernden Umstände zuließ, nichts anderes übrig als den Angeklagten zum Tode zu verurteilten, wissend, dass es ihn damit zum Märtyrer machen würde. Noch während der Beratung des Gerichts wurde bereits versucht eine Begnadigung zu einer Kerkerstrafe zu ermöglichen.[69]

6.5 Reaktionen in der Sozialdemokratie

Friedrich Adlers Angriffe in seiner Rede vor Gericht waren nicht nur gegen das herrschende System in Österreich, sondern vor allem auch gegen die Sozialdemokratie gerichtet. Die Zustimmung und Begeisterung der Öffentlichkeit zwang die Partei, die in Bezug auf den „Fall Adler“, sowie der Person selbst, in einem Zwiespalt stand, zu reagieren und ihre Position klar zu machen. Die Mehrheit in der Partei stellten auf Konferenzen und Parteitagen, wo dieser Fall heftig diskutiert wurde, die Adler-Gegner, denen es von großer Bedeutung war, sich von den Parteilinken zu distanzieren. Lediglich Friedrich Austerlitz versuchte zwischen den beiden Richtungen zu vermitteln und das Parteiorgan, die AZ, zu einem „Sprachrohr beider Richtungen“ zu machen. Trotz Mehrheit der Adler-Gegner auf den Versammlungen, gelang es nicht sich per Beschluss eindeutig von Adler zu distanzieren. Eine Rolle spielte dabei sicherlich die Angst vor einer Spaltung in der Sozialdemokratie.[70] Von großer Relevanz waren gewiss auch die Kontakte zwischen Adler und Austerlitz, die mit einer Annäherung der Position Adlers und der AZ einhergehen. So wurde nach dem zweiten Prozesstag in der AZ erstmals wieder vom „Genossen“ Friedrich Adler gesprochen, was ihm zum ersten Mal nach dem Attentat wieder die Parteizugehörigkeit zugestand.[71]

6.6 Andere Presseorgane

In der nicht-sozialdemokratischen Presse spielte das Ereignis eine eher untergeordnete Rolle. Die ReiPo sah in Adler immer noch ausschließlich den Mörder des Ministerpräsidenten Stürgkh, insgesamt waren die Kommentare in der ReiPo vom Bemühen geprägt die Bedeutung der Tat herunterzuspielen. Daraus folgte, dass sich kein einziger Leitartikel mit diesem Thema beschäftigte. Auch die NFP war bemüht die Vorgänge distanziert zu betrachten. Der Berichterstattung lagen hauptsächlich parteipolitische Überlegungen zugrunde.[72] Eine kaiserliche Verfügung vom 18. August 1917 wandelte das bereits gefällte Todesurteil vom 7. September in eine 18-jährige Kerkerstrafe um.[73] Zur Verbüßung der Haftstrafe wurde Friedrich Adler am 12. Oktober 1917 in die Strafanstalt Stein an der Donau überliefert.[74] Auf Anordnung des Justizministers Vitorelli erhielt er zudem den privilegierten Status eines politischen Häftlings. Es wurde ihm u. a. die Möglichkeit gegeben, während der Haft seinen wissenschaftlichen Arbeiten nachgehen zu können.[75]

7. Die Freilassung Friedrich Adlers

7.1 Der Zusammenbruch der Donaumonarchie und die Begnadigung Adlers

Der völlige Niedergang Österreich-Ungarns war in den letzten beiden Kriegsjahren nicht mehr zu übersehen. Nach dem Tod Kaiser Franz Josephs, der für viele das letzte verbindende Glied der Monarchie bedeutete, scheiterten auch die Versuche seines Nachfolgers Kaiser Karls, die Monarchie vom Untergang zu bewahren. In der Nationalitätenfrage zerrissen und durchzogen von immer drastischer werdenden sozialen und ökonomischen Problemen stand die Monarchie vor ihrem Ende. Das Jahr 1917 war geprägt von einem Ernährungsproblem, Hungerkrawallen und einer Verdoppelung der Kriminalität im Vergleich zum Vorjahr. Die katastrophale Lebensmittelversorgung und Lohnforderungen führten zu drei großen Streikwellen (Mai 1917, Jänner und Juni 1918), unabhängig von der organisierten Arbeiterschaft.[76] Die endgültige Auflösung der Donaumonarchie im Oktober bzw. November 1918 war schlussendlich die unaufhaltsame Folge eines jahrzehntelangen Verfallsprozesses.

In Anbetracht der heiklen Lage in der Bevölkerung und der drohenden sozialen Revolution, konnte das Urteil vom 18. August nicht mehr aufrechterhalten werden. Da jedoch Fritz Adler ein Gnadengesuch ablehnte, sah sich die Regierung veranlasst, an den Kaiser heranzutreten. Dieser unterzeichnete umgehend das entsprechende Dokument und Friedrich Adler wurde am 1. November 1918 mit sofortiger Wirkung amnestiert[77], worauf Adler am 2. November 1918 die Strafanstalt verließ.[78]

7.2 Reaktionen auf die Freilassung

Im Zusammenhang mit den tiefgreifenden Veränderungen in dieser Zeit ist es wenig verwunderlich, dass die Presse nur geringes Interesse für den Fall Adler aufbrachte. Die nicht-sozialdemokratische Presse zeigte sich von der Amnestierung Adlers wenig beeindruckt. Der Großteil der Blätter beschränkte sich auf Kurzmeldungen, nur die ReiPo berichtete in Verbindung mit der Berichterstattung über den sozialdemokratischen Parteitag etwas ausführlicher, wobei sich ihre Haltung gegenüber Adler nicht veränderte.[79]

Die sozialdemokratische Partei, sowie ihr Organ die AZ, vollzogen eine grundlegende, wenn auch zögerliche Wandlung in der Beurteilung der Ereignisse um Friedrich Adler. Der am 2. November 1918 stattfindende Parteitag der SDAP nahm die Nachricht von Adlers Anwalt Harpner über die Freilassung Adlers euphorisch auf und die Versammlung erhob sich unter stürmischem Beifall. Adler war zuvor schon in Abwesenheit in den Parteivorstand gewählt worden.[80] Die AZ feierte den Amnestierten überschwänglich als „Helden und Märtyrer“ und verwies wie selbstverständlich darauf, dass sie „der Gesundheit von seinem Geiste […] gewiß [sic!]“ sei.[81] Sie begrüßte in erstaunlicher Umkehrung ihrer Einschätzungen aus dem Jahr 1916, Adler „den reinen Menschen“ und „aufrechten Kämpfer“, das „Symbol des Befreiungskampfes.“[82] Angesichts des Todes Victor Adlers am 11. November 1918 verzichtete die AZ auf weitere Ausführungen zur Freilassung Friedrich Adlers.[83]

8. Schlussbetrachtung

Das Attentat Friedrich Adlers war zweifellos eines der beachtlichsten innenpolitischen Ereignisse in Österreich während des ersten Weltkrieges, das allerdings immer im Zusammenhang mit dem Prozess, Urteil und Begnadigung gesehen werden muss. Der Prozess fiel in eine Zeit, die geprägt war von einer elenden Situation innerhalb der Bevölkerung aufgrund des andauernden Krieges, die in Hungerkrawallen und Massendemonstrationen gipfelte. Die Basis radikalisierte sich zunehmend durch die sich verschärfenden Lebens­bedingungen, angespornt von der russischen Revolution, jedoch enttäuscht von der Passivität der politischen Organisationen, suchte sie ein Symbol ihres politischen Kampfes. Und schon war die Sozialdemokratische Partei zur Stelle, die den zuvor von der Partei ausgegrenzten Attentäter, für die Partei reklamierte und zum Helden und Märtyrer in ihrer Mitte erklärte. Anfangs, unmittelbar nach dem Attentat, um Schadensbegrenzung für die eigene Partei und Bewegung bemüht, fand mit Einsetzten des Prozesses ein Wandel in der sozial­demokratischen Presse statt. Dieser war allerdings erst nach langwierigen Auseinander­setzungen innerhalb der Partei eingetreten und hatte hauptsächlich taktische Gründe.

Abschließend bleibt festzuhalten, dass seitens der Sozialdemokratie auf die Person Friedrich Adler als Mensch oder Parteigenosse zu keiner Zeit Rücksicht genommen worden ist, sondern dass er stets mit erschreckend wenig Skrupel seitens der Partei instrumentalisiert worden war. Im Vordergrund standen also stets parteistrategische Überlegungen, sowie die Erhaltung der Einheit der Partei.

Wie auch immer das Attentat letztendlich beurteilt wird, man täte dem Menschen Friedrich Adler großes Unrecht, ihn auf diese eine Handlung zu reduzieren. Hoch begabt auch im Gebiet der Wissenschaft und möglicherweise zu kühn und idealistisch für die verworrene und intrigante Politik, handelte Adler immer nach seinen eigenen Prinzipien und zum Wohl der Gemeinschaft, weshalb Konflikte innerhalb einer Partei vorprogrammiert waren.

Zurück bleibt die außergewöhnliche Persönlichkeit Friedrich Adlers, dem seine Ideale und sein kritischer Geist das höchste Gut waren.

9. Abstract

Seit 1911 herrschte der loyale und autoritäre Karl Graf Stürgkh als Ministerpräsident in Cisleithanien. Mit dem beginnenden Weltkrieg vollzog sich unter seiner Regierung praktisch ein Wandel zum System einer Militärdiktatur und die Regierungspraxis erfolgte mittels Notverordnungsparagraphen § 14. Die drastischen ökonomischen, sozialen und un­demokratischen Zustände in der Bevölkerung und die passive, starre Haltung der Sozial­demokratischen Partei, die den Krieg auch noch befürwortete, bewegten Friedrich Adler scheinbar zu einer folgenschweren Entscheidung.

Am 21. Oktober 1916 erschoss Friedrich Adler, Sohn des Führers der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Österreichs, den österreichischen Ministerpräsidenten Karl Graf Stürgkh im Wiener Restaurant Meißl & Schadn. Der Täter war sofort geständig und wurde verhaftet.

Das Attentat wurde von allen Seiten scharf verurteilt und als Tat eines „Wahnsinnigen“ ohne politischen Hintergrund erklärt. Die Sozialdemokratie versuchte sich durch sofortige Distanzierung aus jeglicher Verantwortung zu ziehen, was ihr auch gelang. In weiterer Folge kämpfte Friedrich Adler um die Anerkennung seiner Zurechnungsfähigkeit, ohne diese er nicht vor Gericht gestellt werden würde, womit seine Tat ihres politischen Sinnes beraubt worden wäre.

Was ihn zu dieser Tat schlussendlich veranlasste, erklärte Adler in seinen berühmten Verteidigungsreden vor dem Ausnahmegericht, die er am 18. und 19. Mai 1917 in Wien gehalten hat. Die Reden Adlers wurden mit stürmischer Begeisterung seitens der Be­völkerung aufgenommen und Friedrich Adler wurde als Held gefeiert, was die sozial­demokratische Presse dazu veranlasste, ihre Haltung gegenüber Adler zu revidieren. Das bereits gefällte Todesurteil wurde am 18. August 1917 mittels kaiserlicher Verfügung zu einer 18-jährigen Kerkerstrafe umgewandelt.

Nach dem Zusammenbruch der Donaumonarchie wurde Friedrich Adler am 1. November 1918 von Kaiser Karl amnestiert, worauf er bereits am nächsten Tag die Haftanstalt Stein an der Donau verlassen konnte. Die Sozialdemokratische Partei erklärte ihn zum Helden und Märtyrer und reklamierte ihn für sich als Symbol des Befreiungskampfes.

Quellen- und Literaturverzeichnis

Quellen

Johann W. Brügel (Hg.), Friedrich Adler vor dem Ausnahmegericht. 18. und 19. Mai 1917 (Wien/Frankfurt/Zürich 1967).

Rudolf Neck, Arbeiterschaft und Staat im Ersten Weltkrieg 1914-1918 (A. Quellen). I. Der Staat (1. Vom Kriegsbeginn bis zum Prozeß Friedrich Adlers, August 1914-Mai 1917) (Veröffentlichungen der Arbeitsgemeinschaft für Geschichte der Arbeiterbewegung in Österreich 3, Wien 1964).

Reichspost. Unabhängiges Tagblatt für das christliche Volk Oesterreich-Ungarns, Morgenblatt, 22. 10. 1916, in: ÖNB, Austrian Newspapers Online, <http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?apm=0&aid=rpt&datum=19161022&zoom=2> (20.01.2010).

Literatur

Julius Braunthal, Victor und Friedrich Adler. Zwei Generationen Arbeiterbewegung (Wien 1965).

Johann W. Brügel (Hg.), Friedrich Adler vor dem Ausnahmegericht. 18. und 19. Mai 1917 (Wien/Frankfurt/Zürich 1967).

Michaela Maier und Wolfgang Maderthaner (Hg.), Physik und Revolution. Friedrich Adler - Albert Einstein. Briefe, Dokumente, Stellungnahmen (Wien 2006).

Reinhard Müller, Friedrich Adler, Archiv für die Geschichte der Soziologie in Österreich, Institut für Soziologie, Karl-Franzens-Universität Graz (Graz 2008), <http://agso.uni-graz.at/marienthal/bibliothek/biografien/07_04_Adler_Friedrich_Biografie.htm> (08.01.2010).

Karl Vocelka, Karikaturen u. Karikaturen zum Zeitalter Kaiser Franz Josephs (Wien München 1986).

John Zimmermann, „Von der Bluttat eines Unseligen“. Das Attentat Friedrich Adlers und seine Rezeption in der sozialdemokratischen Presse (Studien zur Zeitgeschichte 19, Hamburg 2000).

[...]


[1] John Zimmermann, „Von der Bluttat eines Unseligen“. Das Attentat Friedrich Adlers und seine Rezeption in der sozialdemokratischen Presse (Studien zur Zeitgeschichte 19, Hamburg 2000).

[2] Michaela Maier und Wolfgang Maderthaner (Hg.), Physik und Revolution. Friedrich Adler - Albert Einstein. Briefe, Dokumente, Stellungnahmen (Wien 2006).

[3] Julius Braunthal, Victor und Friedrich Adler. Zwei Generationen Arbeiterbewegung (Wien 1965).

[4] Johann W. Brügel (Hg.), Friedrich Adler vor dem Ausnahmegericht. 18. und 19. Mai 1917 (Wien/Frankfurt/Zürich 1967).

[5] Rudolf Neck, Arbeiterschaft und Staat im Ersten Weltkrieg 1914-1918 (A. Quellen). I. Der Staat (1. Vom Kriegsbeginn bis zum Prozeß Friedrich Adlers, August 1914-Mai 1917) (Veröffentlichungen der Arbeitsgemeinschaft für Geschichte der Arbeiterbewegung in Österreich 3, Wien 1964).

[6] Vgl. Zimmermann, „Von der Bluttat eines Unseligen“, 40f.

[7] Zimmermann, „Von der Bluttat eines Unseligen“, 41, Anm. 14.

[8] Vgl. Zimmermann, „Von der Bluttat eines Unseligen“, 41.

[9] Vgl. Karl Vocelka, Karikaturen u. Karikaturen zum Zeitalter Kaiser Franz Josephs (Wien München 1986), 104.

[10] Vgl. Maier und Maderthaner, Physik und Revolution, 28.

[11] Vgl. Maier und Maderthaner, Physik und Revolution, 48.

[12] Vgl. Zimmermann, „Von der Bluttat eines Unseligen“, 45.

[13] Vgl. Reinhard Müller, Friedrich Adler, Archiv für die Geschichte der Soziologie in Österreich, Institut für Soziologie, Karl-Franzens-Universität Graz (Graz 2008), <http://agso.uni-graz.at/marienthal/bibliothek/biografien/07_04_Adler_Friedrich_Biografie.htm> (08.01.2010).

[14] Vgl. Zimmermann, „Von der Bluttat eines Unseligen“, 73.

[15] Vgl. Müller, Friedrich Adler.

[16] Vgl. Braunthal, Victor und Friedrich Adler, 178.

[17] Braunthal, Victor und Friedrich Adler, 178, Anm. 2.

[18] Vgl. Braunthal, Victor und Friedrich Adler, 182.

[19] Vgl. Braunthal, Victor und Friedrich Adler, 182f.

[20] Adler promovierte bei Ernst Mach, der ihm ein väterlicher Freund wurde. Vgl. dazu Zimmermann, 72.

[21] Vgl. Müller, Friedrich Adler.

[22] Vgl. Zimmermann, „Von der Bluttat eines Unseligen“, 72.

[23] Vgl. Maier und Maderthaner, Physik und Revolution, 20f.

[24] Vgl. Maier und Maderthaner, Physik und Revolution, 21.

[25] Vgl. Müller, Friedrich Adler.

[26] Vgl. Ebd.

[27] Vgl. Maier und Maderthaner, Physik und Revolution, 21.

[28] Vgl. Zimmermann, „Von der Bluttat eines Unseligen“, 72f.

[29] Vgl. Zimmermann, „Von der Bluttat eines Unseligen“, 74.

[30] Vgl. Zimmermann, „Von der Bluttat eines Unseligen“, 74, Anm. 11.

[31] Vgl. Zimmermann, „Von der Bluttat eines Unseligen“, 74f.

[32] Vgl. Müller, Friedrich Adler.

[33] Vgl. Ebd.

[34] Rudolf Neck, Arbeiterschaft und Staat, 127-143.

[35] Neck, Arbeiterschaft und Staat.

[36] Neck, Arbeiterschaft und Staat, 127f.

[37] Vgl. Maier und Maderthaner, Physik und Revolution, 26.

[38] Vgl. Neck, Arbeiterschaft und Staat, 128.

[39] Vgl. Maier und Maderthaner, Physik und Revolution, 26.

[40] Neck, Arbeiterschaft und Staat, 128f.

[41] Neck, Arbeiterschaft und Staat, 129.

[42] Vgl. Zimmermann, „Von der Bluttat eines Unseligen“, 76.

[43] Vgl. Zimmermann, „Von der Bluttat eines Unseligen“, 80.

[44] Vgl. Zimmermann, „Von der Bluttat eines Unseligen“, 81.

[45] Brügel, Friedrich Adler vor dem Ausnahmegericht, 15-17.

[46] Brügel, Friedrich Adler vor dem Ausnahmegericht, 15f.

[47] Brügel, Friedrich Adler vor dem Ausnahmegericht, 16f.

[48] Vgl. Zimmermann, „Von der Bluttat eines Unseligen“, 85.

[49] Neue Freie Presse, Morgenblatt, 22. 10. 1916, 1, zit. nach Zimmermann, „Von der Bluttat eines Unseligen“, 79.

[50] Vgl. Zimmermann, „Von der Bluttat eines Unseligen“, 81.

[51] Reichspost. Unabhängiges Tagblatt für das christliche Volk Oesterreich-Ungarns, Morgenblatt (MB), 22. 10. 1916, 1.

[52] ReiPo, MB, 22. 10. 1916, 1f, zit. nach Zimmermann, „Von der Bluttat eines Unseligen“, 80.

[53] Vgl. Zimmermann, „Von der Bluttat eines Unseligen“, 81.

[54] Vgl. Brügel, Friedrich Adler vor dem Ausnahmegericht, 12.

[55] Vgl. Zimmermann, „Von der Bluttat eines Unseligen“, 94-96.

[56] Vgl. Zimmermann, „Von der Bluttat eines Unseligen“, 92.

[57] Vgl. Maier und Maderthaner, Physik und Revolution, 42f.

[58] Vgl. Zimmermann, „Von der Bluttat eines Unseligen“, 100f.

[59] Brügel, Friedrich Adler vor dem Ausnahmegericht, 10.

[60] Ebd.

[61] Brügel, Friedrich Adler vor dem Ausnahmegericht, 51-281.

[62] Brügel, Friedrich Adler vor dem Ausnahmegericht, 11.

[63] Brügel, Friedrich Adler vor dem Ausnahmegericht, 270.

[64] Brügel, Friedrich Adler vor dem Ausnahmegericht, 272.

[65] Brügel, Friedrich Adler vor dem Ausnahmegericht, 275.

[66] Ebd.

[67] Vgl. Maier und Maderthaner, Physik und Revolution, 43.

[68] Vgl. Zimmermann, „Von der Bluttat eines Unseligen“, 101-103.

[69] Vgl. Zimmermann, „Von der Bluttat eines Unseligen“, 102.

[70] Vgl. Zimmermann, „Von der Bluttat eines Unseligen“, 103-105.

[71] Vgl. Zimmermann, „Von der Bluttat eines Unseligen“, 107.

[72] Vgl. Zimmermann, „Von der Bluttat eines Unseligen“, 108f.

[73] Vgl. Maier und Maderthaner, Physik und Revolution, 46.

[74] Vgl. Brügel, Friedrich Adler vor dem Ausnahmegericht, 12.

[75] Vgl. Maier und Maderthaner, Physik und Revolution, 46.

[76] Vgl. Zimmermann, „Von der Bluttat eines Unseligen“, 113-116.

[77] Vgl. Maier und Maderthaner, Physik und Revolution, 47.

[78] Vgl. Brügel, Friedrich Adler vor dem Ausnahmegericht, 12.

[79] Vgl. Zimmermann, „Von der Bluttat eines Unseligen“, 132.

[80] Vgl. Zimmermann, „Von der Bluttat eines Unseligen“, 131.

[81] Ebd.

[82] Maier und Maderthaner, Physik und Revolution, 47.

[83] Vgl. Zimmermann, „Von der Bluttat eines Unseligen“, 132.

Ende der Leseprobe aus 21 Seiten

Details

Titel
Vom Attentäter zum Volkshelden. Die Wandlung der Rezeption des Attentats Friedrich Adlers auf den Ministerpräsidenten Karl Graf Stürgkh
Hochschule
Universität Wien  (Zeitgeschichte)
Veranstaltung
Geschichtswissenschaftliche Arbeitstechniken
Note
1,0
Autor
Jahr
2010
Seiten
21
Katalognummer
V309317
ISBN (eBook)
9783668076471
ISBN (Buch)
9783668076488
Dateigröße
440 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Attentäter, Volksheld, Friedrich Adler, Karl Graf Stürgkh, Attentat, Österreich, Sozialdemokratische Arbeiterpartei, Victor Adler, Erster Weltkrieg, Habsburgermonarchie, Donaumonarchie, 1916
Arbeit zitieren
Erika Plank (Autor:in), 2010, Vom Attentäter zum Volkshelden. Die Wandlung der Rezeption des Attentats Friedrich Adlers auf den Ministerpräsidenten Karl Graf Stürgkh, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/309317

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