Individualisierung in der schulischen Praxis am Beispiel einer Grundschule


Hausarbeit, 2014

13 Seiten, Note: 1,7


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Individualisierung – Theorie und Praxis

Individualisierung in der Theorie
Was Individualisierung bedeutet
Die Notwendigkeit von Individualisierung
Umsetzung von Individualisierung
Innerschulische Maßnahmen
Außerschulische Maßnahmen

Individualisierung in der Praxis – Am Beispiel einer Grundschule
Angebote der Schule
Umsetzung im Unterricht durch die begleitete Lehrerin

Fazit

Literaturverzeichnis

Individualisierung – Theorie und Praxis

Diese Hausarbeit beschäftigt sich mit dem Thema Individualisierung im Hinblick auf die Fragestellung, welche Möglichkeiten von Individualisierung an deutschen Schulen möglich sind, und wie insbesondere die Lehrkräfte diese im Unterricht umsetzen können. Hierzu wird zunächst auf den Sinn von Individualisierung und deren Notwendigkeit eingegangen, sowie auf die Möglichkeiten der Umsetzung von Individualisierung. Im Weiteren werden diese literarisch erworbenen Fakten mit einem zweitägigen Schulbesuch an einer Grundschule in Bezug gesetzt. Das Ziel der Hausarbeit soll die Erkenntnis sein, inwieweit Individualisierung in der Schule allgemein und speziell im Unterricht umgesetzt wird.

Individualisierung in der Theorie

Was Individualisierung bedeutet

Individualisierung beinhaltet den Gedanken und das Ziel, dass Schule allen Schülern und Schülerinnen individuell gerecht werden muss. Diese Herangehensweise sollte eine Herausforderung und das Ziel aller Schularten sein. Individualisierung ist jedoch kein konkreter Begriff, sondern hat unterschiedliche Definitionen. Als Grundsatz gilt jedoch, dass alle Schüler und Schülerinnen dem Unterricht folgen können sollen, mit Freude lernen und individuell bestmögliche Leistungen erreichen (vgl. Groeben, Annemarie von der/Kaiser, Ingrid (2011): Werkstatt Individualisierung. Eine Einführung. In: Pädagogik, 63, 2011, 5, S. 40). Diese pädagogische Grundeinstellung erfordert für die Schüler die bestmögliche Schule zu entwerfen (S. 42).

Individualisierung bedeutet ebenfalls, den Schülern einen Teil der Lernverantwortung zuzugestehen, um ihnen eine Chance für persönliches Wachstum zu bieten. Dies ermöglicht im Endeffekt eine Entlastung der Lehrkräfte und bietet somit die Möglichkeit für zentrale Eingriffe im Unterricht, statt kompletter Übernahme. Das Ziel von Individualisierung ist das selbstregulierte, individuell unterstützte Lernen der Schüler (vgl. Wester, Franz (2012): Eine neue Rolle der Lehrkräfte. Lernen begleiten im Konzept Individualisierung. In: Schulmagazin 5 bis 10, 80, 2012, 4, S. 7).

Die Notwendigkeit von Individualisierung

Individualisierung ist die pädagogische Antwort auf Heterogenität (vgl. Saldern, Matthias von (2011): Individualisierung ist möglich! Zu Rahmenbedingungen guten Unterrichts in heterogenen Klassen. In: Grundschulunterricht. Deutsch, 58, 2011, 4, S. 4). Im Hinblick auf die steigende gesellschaftliche Heterogenität, ist es eine große Herausforderung allen Schülerinnen und Schülern individuell gerecht zu werden (vgl. Groeben, Annemarie von der/Kaiser, Ingrid (2011): Werkstatt Individualisierung. Eine Einführung. In: Pädagogik, 63, 2011, 5, S. 40). Die deutschen Schulen stehen unter permanentem Druck, den gesellschaftlichen Anforderungen gerecht zu werden. Alle Eltern wollen, dass ihre Kinder „Gewinner“ sind, aber unter dieser Bedingung muss es auch „Verlierer“ geben. Als Verlierer werden in unserer Gesellschaft „Jugendliche, die in unserem Schulsystem >unten< landen und die überwiegend aus dem unteren Rand der Gesellschaft kommen“ (S.41), bezeichnet. Doch auch diese Jugendlichen müssen Chancen bekommen. In Deutschland wird als Lösung des wachsenden Heterogenitätsproblems stark selektiert. Doch wird man dieser Heterogenität durch frühzeitige Trennung der Kinder oder besser durch integrativen Unterricht gerecht? (vgl. S. 41). In jedem Fall ist die wachsende Heterogenität der Kinder in Deutschland unverkennbar und muss als zu lösender Umstand mit Konfliktpotenzial angesehen werden.

Was genau versteht man unter Heterogenität? In der pädagogischen Umgangssprache ist dieser Begriff ein Synonym für Unterschiedlichkeit (vgl. Groeben, Annemarie von der (2003): Lernen in heterogenen Gruppen. Chance und Herausforderung. In: Pädagogik, 55, 2003, 4, S. 6). Diese Unterschiedlichkeit spiegelt sich in verschiedenen Aspekten wider, wie zum Beispiel im Bezug auf das Elternhaus und die Herkunft, sowie die daraus resultierende Begabung und Lernvoraussetzung. Weitere Aspekte sind die biografischen sowie kulturellen und ethnischen Hintergründe, die Orientierungen und Lebensvorstellungen und etliche Aspekte mehr. Festzuhalten sind in jedem Fall wachsende Unterschiedlichkeiten der Lernvoraussetzungen, Interessen, Fähigkeiten und Leistungen der Schülerinnen und Schüler (vgl. S. 7).

Deutschland hat bezüglich dieses Problems eine fragliche Herangehensweise. Der Versuch, Kinder nach Leistungen zu sortieren, demzufolge in geteilte Schulformen einzuteilen, wird die Heterogenität in der Gesellschaft eher steigern. Diese Heterogenität darf nicht als Problem, sondern muss als Herausforderung angesehen werden. Überdies sollte die Veränderung nicht bei dem ganzen Schulsystem beginnen, sondern im Kleinen bei dem Lehrerumgang mit Heterogenität. Durch die Änderung des konkreten Lehrerhandelns kann das Schulsystem von unten heraus neu aufgebaut und verbessert werden (vgl. S. 7).

Einen perfekten Weg beim Umgang mit Heterogenität gibt es nicht, aber gute Umgangsmöglichkeiten können nur gefunden werden, wenn das Kollegium sie wirklich will und eine langfristige Veränderung anstrebt (vgl. S. 9). Auf diese Weise kann sich das System Schule von innen heraus verändern, beginnend bei den Lehrkräften (vgl. Groeben, Annemarie von der/Kaiser, Ingrid (2011): Werkstatt Individualisierung. Eine Einführung. In: Pädagogik, 63, 2011, 5, S. 43).

Umsetzung von Individualisierung

Individualisierung kann auf der einen Seite innerhalb des Schulsystems und des Unterrichts umgesetzt werden, aber auf der anderen Seite auch außerschulische Maßnahmen beinhalten.

Innerschulische Maßnahmen

Um Individualisierung umzusetzen, braucht es Mut zur Veränderung. Dabei sind die Einstellungen und Überzeugungen der Lehrkräfte von besonderer Bedeutung (vgl. Groeben, Annemarie von der/Kaiser, Ingrid (2011): Werkstatt Individualisierung. Eine Einführung. In: Pädagogik, 63, 2011, 5, S. 43). Wenn das Lehrerkollegium sich entschieden hat einen Individualisierungsweg einzuschlagen, ist der wichtigste Aspekt allen Schülerinnen und Schülern gerecht zu werden.

Das Kollegium ist jedoch an gewisse Vorgaben gebunden (vgl. S. 40). Es existieren bestimmte Rahmenbedingungen, wie zum Beispiel anstehende Klassenarbeiten, die denselben Lernfortschritt messen. Diese erschweren es den Lehrkräften, eine offene Unterrichtsform zu führen und lassen sie leicht in eine lehrerorientierte Unterrichtsform zurückfallen (vgl. Corssen, Yvonne/ Roggatz, Christine (2003): Den Umgang mit Heterogenität lernen…im Referendariat ein Thema am Rande? In: Pädagogik, 55, 2003, 4, S. 19).

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Ende der Leseprobe aus 13 Seiten

Details

Titel
Individualisierung in der schulischen Praxis am Beispiel einer Grundschule
Hochschule
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg  (Institut für Bildungswissenschaften)
Veranstaltung
Individualisierung – Theorie und Praxis der Unterrichtsgestaltung und Aufgabenstellung im Kontext heterogener Gruppen
Note
1,7
Autor
Jahr
2014
Seiten
13
Katalognummer
V308817
ISBN (eBook)
9783668071247
ISBN (Buch)
9783668071254
Dateigröße
438 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Individualisierung, Unterricht
Arbeit zitieren
Jessica Fernau (Autor:in), 2014, Individualisierung in der schulischen Praxis am Beispiel einer Grundschule, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/308817

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