Crossmediale Aktivitäten ausgewählter deutscher Jugendradioprogramme

Eine Programm- und Webseitenanalyse


Masterarbeit, 2014

129 Seiten, Note: 1,7


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung
1.1 Gegenstand und Erkenntnisinteresse
1.2 Forschungsstand und Quellenlage
1.3 Methode und Vorgehensweise
1.4 Aufbau der Arbeit

2. Crossmedia ist ein neues Wort für ein altes Phänomen
2.1 Frühere Formen von Crossmedia im Allgemeinen
2.2 Frühere Formen von Crossmedia in den Medien

3. Zur Entstehung von Crossmedia-Journalismus
3.1 Voraussetzungen für Crossmedia-Journalismus
3.1.1 Wandel der Medientechnik
3.1.2 Wandel der Medienrezeption
3.1.3 Marktentwicklung
3.1.4 Journalistischer Strategiewechsel
3.2 Das Wortfeld um Crossmedia
3.2.1 Konvergenz
3.2.2 Multimedia(-lität)
3.2.3 Trimedialität und Mehrmedialiät
3.2.4 Online-Journalismus
3.2.5 Crossmedia bzw. Crossmedia-Journalismus

4. Forschungsfragen, forschungsleitende Annahmen und Methoden
4.1 Forschungsfragen, forschungsleitende Annahmen
4.2.1 Untersuchungsobjekte
4.2.1.1 Einslive 32
4.2.1.2 Njoy 33
4.2.1.3 Bigfm 36
4.2.2 Untersuchungszeitraum
4.2.2.1 Radionutzung im Tagesverlauf
4.2.2.2 Internetnutzung im Tagesverlauf
4.2.2.3 Crossmedia im Tagesverlauf / Pretest
4.2.3 Untersuchungsdesigns der Analyse
4.2.3.1 Programmanalyse
4.2.3.2 Webseitenanalyse

5. Analyse
5.1 Einslive
5.1.1 Analyse der crossmedialen Verweise
5.1.2 Analyse der Kanäle
5.1.3 Analyse der Darstellungsformen
5.1.4 Analyse allgemeiner Aspekte
5.2 Njoy
5.2.1 Analyse der crossmedialen Verweise
5.2.2 Analyse der Kanäle
5.2.3 Analyse der Darstellungsformen
5.2.4 Analyse allgemeiner Aspekte
5.3 Bigfm
5.3.1 Analyse der crossmedialen Verweise
5.3.2 Analyse der Kanäle
5.3.3 Analyse der Darstellungsformen
5.3.4 Analyse allgemeiner Aspekte

6. Fazit

Literaturverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Anhangsverzeichnis

Anhang

1. Einleitung

1.1 Gegenstand und Erkenntnisinteresse

Radio ist nicht mehr nur Radio. Es gibt kein Radioprogramm in Deutschland, das nicht zumindest einen eigenen Internetauftritt hat. Viele Radioprogramme haben sogar ergänzend zu ihrer eigenen Internetseite eine Fernsehsendung1, eine App und sind mit sendereigenen Accounts in den sozialen Netzwerken wie zum Beispiel

Youtube, Twitter, Facebook, Google Plus oder Instagram vertreten. Dies ist ein Trend auf dem Radiomarkt, dem die Radiosender nachgehen, um zu überleben und ihre Kunden mit neuen Medienkanälen zu locken.2 Denn Ex-Chaos-Computer-Congress-Organisator Tim Pritlove bringt die Entwicklung für das Radio auf den Punkt: „Die Zukunft des Radios liegt im Netz“.3 Das Internet ist aus Sicht der Radiomacher im Trend, weil sie ihre Nutzer nicht verlieren wollen. Vor allem für die jungen Mediennutzer im Alter von 12 bis 19 Jahren ist das Internet mittlerweile wichtiger als Radio, Fernsehen oder die Zeitung.4 Insbesondere Radiomacher für junge Leute müssen sich also etwas einfallen lassen, um ihre Nutzer nicht gänzlich an das Internet zu verlieren. Sie müssen sich auf das Internet einlassen und das hat das Radio, laut Fiene und Horn, wie kein anderes Medium bisher getan.5 „Viele Radiosender machen sich auch im Netz zur Marke: mit weiteren Informationen zu Radiobeiträgen, Podcasts, Blogs, Livestreams, Twitter-Accounts, Votings und sogar eigenen Sendungen, die sich ums Internet drehen und von den Hörern mitgestaltet werden können.“6 Diese Erweiterung des reinen Radioprogramms mit Informationen, Angeboten oder Mitmach-Aktionen im Netz oder auch durch die User im Netz wird oft mit dem Begriff „crossmedialer Journalismus“ oder vereinfacht „Crossmedia“ in Verbindung gebracht, das frei übersetzt so viel heißt wie „das Kreuzen der Medien“. Bei den Begriffen ist eine wichtige Unterscheidung zu beachten, da „Crossmedia“ einen großen Bereich abdeckt, wie beispielsweise auch die crossmedialen Tätigkeiten im Bereich der Public Relations. In dieser Arbeit ist, mit Ausnahme des historischen Kapitels,7 immer die Rede von crossmedialem Journalismus, wenn vereinfacht von „Crossmedia“ gesprochen wird. In diesem Bereich ist Jakubetz einer der viel zitierten Autoren und er versteht crossmedialen Journalismus als „Journalismus, der konsequent vernetzt über mehrere Plattfirmen (sic!) hinweg stattfindet, der auf jeder Plattform anders und den entsprechenden Umständen und Anforderungen angepasst ist.“8

Mindestens also müssen zwei Plattformen bedient werden wie zum Beispiel das Radio und das Internet. Jakubetz ergänzt seine Definition damit, dass auf jeder Plattform ein Mehrwert für den Nutzer geschaffen werden muss.9 „Bloße Reproduktion von Inhalten auf andere Plattformen hat nichts mit crossmedialem Journalismus zu tun.“10 Diese Definition soll zeigen, dass nicht alle Inhalte, die Radiosender im Netz verbreiten als crossmedialer Journalismus verstanden werden kann. Zu diesem Zeitpunkt soll diese viel zitierte Definition von Jakubetz genügen, um zu verstehen, was der Autor dieser Arbeit untersuchen möchte.11 Die hauptsächliche Frage, der in dieser Arbeit nachgegangen wird, ist folgende: Nutzen ausgewählte deutsche Jugendradioprogramme Crossmedia und wenn ja wie? Es soll analysiert werden, inwieweit deutsche Jugendradioprogramme crossmedial aktiv arbeiten und für den Nutzer crossmediale Angebote schaffen.12

1.2 Forschungsstand und Quellenlage

Bisher ist zu diesem Forschungsbereich keine Literatur veröffentlich worden. Es gibt jedoch Literatur, die sich in kleinen Teilbereichen mit dem Thema meiner Arbeit überschneidet, aber meist nicht aktuell ist. Da sich die Medien schnell verändern und Neues morgen schon wieder alt ist, soll wenn möglich auf aktuelle Literatur Bezug genommen werden. Einige Autoren beschäftigen sich allgemein mit dem crossmedialen Journalismus, zumeist in Bezug auf die Presse, aber nicht spezifisch mit crossmedialer Arbeit im Radio oder noch genauer dem Jugendradio. So auch Meier, der seit 2002 Publikationen veröffentlicht, die sich mit dem Wandel von der reinen Zeitungsredaktion zur crossmedial arbeitenden Redaktion beschäftigt.13 Fiene und Horn haben in ihrem Aufsatz „Hören auf allen Kanälen: Radio“14 das Radio in Zeiten des Web 2.015 beschrieben und gehen in dem Text u.a. auf die neuen Darstellungsformen ein, die durch das Internet entstehen konnten und geben dabei vor allem Beispiele von Jugendradioprogrammen an. Eine detaillierte Analyse der crossmedialen Angebote, wie sie diese Arbeit leisten soll, findet sich dort jedoch nicht. Zuletzt ist in dem Zusammenhang noch eine international angelegte Studie zu nennen, die von der SLM (Sächsische Landesmedienanstalt) in Auftrag gegeben wurde. In dieser Untersuchung wurden ausgewählte lokale Rundfunksender und deren Programme untersucht in Hinblick, unter anderem, auf die Einbettung von Social Media-Aktivitäten in das Programm. Außerdem wurde der Frage nachgegangen, ob Social Media-Feedback und Medienkonvergenz zu einem sogenannten „Journalismus 2.0“ bzw. einem „Programm 2.0“ führen.16 Diese Studie bezieht sich jedoch nicht auf crossmediale Zusatzangebote allgemein im Radioprogramm und zeigt nochmals auf, dass es keine bisher veröffentlichte Literatur gibt, die sich speziell mit dem Thema dieser Arbeit beschäftigt.

1.3 Methode und Vorgehensweise

Um zu untersuchen ob und wie deutsche Jugendradioprogramme crossmediale Zusatzangebote schaffen, werden drei Jugendradioprogramme nach bestimmten vom Autor erstellten Kriterien ausgewählt. Nachdem zunächst ein sinnvoller Untersuchungszeitraum ausgewählt wurde, werden die Radiosender einer ausführlichen Programm- und Webseitenanalyse unterzogen. In dieser Analyse werden die crossmedialen Angebote zeitgleich, sowohl im Programm als auch auf den Webseiten, untersucht.

1.4 Aufbau der Arbeit

Im Folgenden wird der Aufbau dieser Arbeit zusammen gefasst, damit für den Leser ein Überblick gegeben werden kann. Nach diesen einleitenden Worten werden die geschichtlichen Aspekte von Crossmedia betont und es wird geklärt, wann und wo verschiedene Autoren bereits Vorläufer des heutigen Crossmedia sehen. Desweiteren soll das Kapitel zur Entstehung von Crossmedia-Journalismus zeigen, wie sich dieser entwickeln konnte und welche Voraussetzungen dafür von Bedeutung waren. Außerdem werden wichtige Definitionen von Wörtern im Umfeld von Crossmedia diskutiert und abschließend eine für diese Arbeit gültige Definition von Crossmedia und weiteren für die Analyse bedeutsamen Wörtern erarbeitet. Weiterhin werden im vierten Kapitel die Untersuchungsobjekte für die Analyse festgelegt und beschrieben, der Untersuchungszeitraum wird definiert und die Methoden für diese Untersuchung vorgestellt. Die Darstellung der Analyseergebnisse der einzelnen Radioprogramme folgt mit einer anschließenden Pointierung der wichtigsten Ergebnisse im Fazit.

2. Crossmedia ist ein neues Wort für ein altes Phänomen

An den soeben gegeben Überblick dieser Arbeit, schließt sich nun das historische Kapitel zum Thema Crossmedia an. Zuerst stellt der Autor seine Rechercheergebnisse zum Phänomen Crossmedia in allgemeinen Bereichen vor und dann gezielt im Bereich der Medien.

2.1 Frühere Formen von Crossmedia im Allgemeinen

Man könnte meinen, das Phänomen Crossmedia sei neu, ist es aber nicht.17 Für den Bereich der Public Relations schreibt Plank: „Seit Ende der 1990er geistert das Wort Crossmedia durch die Fachpresse der Werbewirtschaft.“18 Im Bereich des Journalismus hält Meier 2010 fest, dass Schlagworte wie beispielsweise „crossmediales Arbeiten“ seit mehreren Jahren Tagungen und Strategiepapiere von Redaktionsmanagern und Verlegern beherrschen.19 Das Wort ist neu, das Phänomen des „Kreuzen der Medien“ nicht. In diesem Kapitel werden Beispiele für frühere Formen von Crossmedia gegeben, aus der Zeit vor 1991, also vor der Kommerzialisierung des Internets, in der Zeit des Web 1.0.20 Bleibt festzuhalten, dass die folgenden Beispiele zwar als frühe Formen von Crossmedia angesehen werden können, aber an sich besser mit dem Wort „Mehrmedialität“ in Verbindung gebracht werden müssen, da beispielsweise für Jakubetz Crossmedia bedeutet, dass es mindestens zwei Medien sein müssen, die auch einen Rückkanal aufweisen.21 Dieser Rückkanal ist heutzutage in jeglicher Form mit dem Internet verknüpft und konnte somit damals nicht in dem Umfang existieren, wie Crossmedia heute von den meisten Autoren verstanden wird.22 Mehrmedialität hingegen bedeutet in diesem Fall, dass mindestens zwei Medien, die in irgendeiner Art und Weise verbunden sind, genutzt werden. Dies ist für dieses Kapitel das bessere Wort, jedoch sprechen die Autoren selbst immer von Vorläufern von Crossmedia und so wird es der Autor dieser Arbeit dies beibehalten.

In diesem Kapitel sollen die Beispiele der früheren Formen von Crossmedia nicht chronologisch nachgezeichnet werden, sondern spezifische von verschiedenen Autoren erwähnte Vorläufer dargestellt werden, damit dem Leser verdeutlicht wird, dass Crossmedia kein neues Phänomen ist. Dabei werden verschiedene Themenbereiche wie auch das Marketing erfasst, womit sich dieses Kapitel abgrenzt zum nächsten Teilkapitel 2.2.

Bei den Recherchen für dieses Kapitel wurde festgestellt, dass die Autoren, die einen Verweis auf die Geschichte von Crossmedia geben, unterschiedliche Beispiele nennen und zu anderen Zeitpunkten ansetzen. Dabei wird Crossmedia häufig noch nicht als Kommunikationskonzept verstanden, wie es heute der Fall ist,23 sondern wirklich als das Kreuzen von mindestens zwei Medien. In diesem Kapitel wird es keine Debatte zum Begriff des Mediums geben, da dies ein eigenes Forschungsgebiet für sich ist und dies nicht Gegenstand der Arbeit ist. Dennoch bleibt festzuhalten, dass die Autoren allem Anschein nach unterschiedliche Auffassungen von Medien haben. Für Davidson beispielweise ist die Sprache ein Medium, genauso wie die Höhlenmalereien und genau dort sieht er die Vorläufer von Crossmedia. „We could look at the early cave paintings as one of the first moments of cross-media. Those paintings were a new medium that moved the experience beyond just oral story-tellings to representations on cave walls.”24 Die ersten crossmedialen Momente gab es laut Davidson also bereits um 38.000 v. Chr., weil zu dieser Zeit das Medium Sprache durch das Medium Bild bzw. Höhlenmalerei ergänzt wurde. Die Geschichten, die erzählt wurden, wurden in eine andere Form gebracht – in ein Bild an der Höhlenwand.

Die Crossmedia-Wissenschaftlerin Claudia Heydolph setzt nicht ganz so früh an, aber sieht die Wurzeln des Phänomens auch lange bevor es den Begriff dafür gab. Für sie ist Crossmedia ein „historisches Phänomen der Mediengeschichte“25, das sich über mehrere Jahrhunderte entwickelt hat.26 Sie bezieht sich auf den Zeitraum, seitdem es die Medien gibt, die ihrer Vorstellung nach auch heute im allgemeinen Sprachgebrauch als Medien bezeichnet werden, wie zum Beispiel der Film, das Radio oder das Buch.27 „Am Anfang war die heilige Schrift, die berühmte Gutenberg-Bibel. Dann folgten Bücher aller Art. Anfang des 17. Jahrhunderts entstanden die erste Zeitungen […] Später illustriert mit Druckgrafik.“28 Das ist die Ereigniskette, in der Heydolph die ersten Vorläufer des crossmedialen Phänomens sieht. Sie erläutert dies jedoch nicht weiter und so bleibt offen, in welchem Aspekt sie den Vorläufer sieht. Es ist jedoch zu vermuten, dass Heydolph die Konvergenz von Druckgrafik und Zeitung als Vorläufer ansieht.

Anders als Heydolph, macht Plank für den Bereich der Public Relations eindeutig klar, wo er Vorläufer erkennt. Dazu nennt er ein historisches Beispiel eines Briefes, den Unternehmen für die Kundenkommunikation einsetzten.29 Plank bildet ein Beispiel aus dem Jahr 1912 ab, bei dem ein Brief an die Kunden des Haarwassers „Grinol“ geschickt wurde, mit der Bitte die beiliegende Karte mit einer Bewertung des Produktes auszufüllen und zurück zu schicken.30 „Die crossmediale Übergabe fand hier über die Medien Brief und Postkarte statt: Leser des Briefes wurden zu Schreibern einer Postkarte.“31

Falkner beantwortet die Frage danach, seit wann es Crossmedia im Marketingbereich gibt, mit einem zehn Jahre späteren Ereignis, das schon Bezug zu dem für diese Arbeit wichtigen Medium Radio hat. “Die Antwort lautet: 1922. In diesem Jahr wurde Cross Media Marketing in den USA geboren. Zur gleichen Zeit startete das Radio seinen Weg des Erfolges und bot sich als zusätzliches Werbemittel neben Anzeigen in Zeitungen an.“32 Anders als in Deutschland, wo erst 1984 der Rundfunk privatisiert wurde, stand der Werbung im amerikanischen Radio vom Sendestart an nichts im Wege.33

Dies soll als Eindruck dessen, was die Vorläufer von Crossmedia und somit die Geschichte im Allgemeinen betrifft, erstmal genügen. Es ist festzustellen, dass Crossmedia kein neues Phänomen ist. Die Ereignisse können als „mehrmedial“ beschrieben werden, da, um es mit Planks Worten zu sagen, eine „Übergabe der Medien“34 stattgefunden hat.

2.2 Frühere Formen von Crossmedia in den Medien

Nun sollen die Vorläufer von Crossmedia beim Radio, als das Medium, mit dem sich diese Arbeit vorrangig beschäftigt, näher in den Fokus gerückt werden und anders als im vorangegangenen Kapitel werden die Ereignisse chronologisch dargestellt.

Zunächst ein kurzer Exkurs zu den Anfängen des kommerziellen Radios. Die erste deutsche Radiosendung wird auf den 29. Oktober 1923 datiert und wurde aus dem Vox-Haus in Berlin von der Sendegesellschaft die Deutsche Stunde AG von 20 bis 21 Uhr gesendet.35 Dieser historische Moment begann mit den Worten „Achtung, Achtung, hier ist Berlin auf Welle 400 Meter. Meine Damen und Herren, wir machen Ihnen davon Mitteilung, dass am heutigen Tage der Unterhaltungsrundfunkdienst mit Verbreitung von Musikvorführungen auf drahtlos-telefonischem Wege beginnt. Die Benutzung ist genehmigungspflichtig.36 Dies bedeutet jedoch nicht, dass es in Deutschland vorher keine Radioübertragung gab. Kleinsteuer gibt in seinem Buch „Radio“ sogar der Vorgeschichte bis zur ersten Rundfunksendung ein eigenes Kapitel, in dem er unter anderem beschreibt, dass nach mehreren Experimenten, 1920 in Königs Wusterhausen bei Berlin, schon Musikbeiträge über Langwelle von der Reichspost übertragen wurden.37 „Im Mai 1922 wurde die erste deutsche Rundfunkgesellschaft gegründet: die Deutsche Stunde – Gesellschaft für drahtlose Belehrung und Unterhaltung mbH, in Königs Wusterhausen startete dann die Übertragung regelmäßiger Schallplattenkonzerte.“ Diese Informationen sollen nur als kleiner Exkurs dienen, damit klar wird, dass die Anfänge der Radioübertragung weit vor dem 29. Oktober 1923 liegen, aber der kommerzielle Rundfunk erst zu diesem Zeitpunkt begann.

Diese erste Sendestunde ist für den Autor dieser Arbeit Anlass gewesen, um zu recherchieren, ob hier bereits Vorläufer von Crossmedia zu finden sind. Steinmetz macht darauf aufmerksam, dass es zu der ersten Rundfunksendung bereits ein ausgedrucktes Programm gab.38 Abgedruckt hat dieses Radioprogramm Lerg in seinem Werk zur Entstehungsgeschichte des deutschen Rundfunks39 und es zeigt den detaillierten Ablauf der „Vortragsfolge für ein Eröffnungskonzert am 29.X.1923, abends 8-9 Uhr.“40 Allem Anschein nach ist dieses gedruckte Programm nur für den internen Gebrauch gedacht gewesen, wie eine Vorlage oder ein Fahrplan für den Moderator, weil an erster Stelle beispielsweise steht „Hier Sendestelle Berlin, Voxhaus, Welle 400“41 und als abschließender Hinweis „Mitteilungen der Mithörer über Urteile usw. an Voxhaus, Berlin W 9, werden erbeten“.42 Obwohl dieses Dokument wahrscheinlich nicht für die Öffentlichkeit als Programmbeiblatt oder Ähnliches gedacht war, findet sich hier für den Autor der Arbeit der erste Vorläufer von Crossmedia im Radio. Es findet ein „Kreuzen der Medien“ statt durch die Verschriftlichung des Radioprogramms auf einem gedruckten Blatt.

Etwa drei Monate nach der Ausstrahlung der ersten Radiosendung, am 17. Januar 1926, wird die „Deutsche Stunde in Bayern GmbH“ gegründet,43 die „als einziger Hör-Rundfunksender mit der Ausstrahlung regelmäßiger Sendungen, die ausschließlich der Bildung gewidmet sind“44 beginnt. Das dem preußischen Kulturministerium beigeordnete Zentralinstitut für Erziehung und Unterricht war in diesem Fall zuständig45 „für die pädagogisch-unterrichtliche Ausgestaltung des Schulradiowesens“46 und gab seit Januar 1925, also im Monat der Sendungsgründung, beim Verlag von Julius Beltz in Langensalza ein Mitteilungsblatt mit dem Titel „Z.-I.-Funk. Rundfunk- und andere Mitteilungen des Zentralinstituts für Erziehung und Unterricht“47 heraus.48 Am 1. Oktober 1926 wurde die Zeitschrift „Z.-I.-Funk“ umgestaltet und bekam den neuen Namen „D.W. Funk“ mit dem Untertitel „Rundfunkmitteilungen der Deutschen Welle G.m.b.H. und des Zentralinstituts für Erziehung und Unterricht“.49 In dieser radiobegleitenden Zeitschrift wurde „wie in ähnlichen Blättern anderer Sender […] das Programm für die nächsten Wochen und Monate abgedruckt.“50 Während das vorangegangene Beispiel zeigt, dass schon bei der ersten Radiosendung mehrmediale Züge zu finden sind, die jedoch als intern anzusehen sind, zeigt dieses Beispiel auch das öffentliche Übergeben oder sogar Kreuzen der Medien, denn die radiobegleitende Zeitschrift war allen Bürgern Preußens zugänglich. Dies soll nur ein Beispiel sein, wie Zilch bereits erwähnte, für Radiozeitschriften, die in den 20er Jahren im Umlauf waren.51

Um die beispielhafte Geschichte von Crossmedia im Radiowesen lange vor dem heutigen Internetzeitalter abzurunden, wird auf das Projekt „Funkkolleg“ eingegangen, auf das Steinmetz aufmerksam macht. „Ende der 60er, Anfang der 70er Jahre wurde das Radio noch einmal zum Bildungsmedium – wie schon in seiner Frühzeit: Funk-Kollegs banden den Hörer ein in ein Medienverbundkonzept.“52 „Funkkolleg ist ein Weiterbildungsangebot im Medienverbund von Hörfunksendungen und gedruckten Arbeitsunterlagen für alle Interessierten, unabhängig von ihrem Schulabschluss.“53 Vorreiter dieses Projekts war das zweite Programm des hessischen Rundfunks, das 1966 mit diesem neuen Bildungsangebot auf einen Wunsch des damaligen hessischen Kultusministers Ernst Schütte reagierte, hessischen Lehrern ein Fernstudium im Bereich Sozialkunde zu ermöglichen. Die Sendereihe mit dem Titel „Funkkolleg zum Verständnis der modernen Gesellschaft“ startete mit Vorlesungen Frankfurter Professoren aus den Gebieten Politik und Rechtswissenschaft, Geschichte, Volkswirtschaft und Soziologie.54 Das Funkkolleg blieb jedoch nicht lange ein Mittel zur reinen Lehrerfortbildung, denn später konnten Berufstätige ohne Abitur durch die Teilnahme und eine abschließende Prüfung eine Zulassung zum Hochschulstudium erwerben und Studierende an hessischen Hochschulen konnten sich Leistungen durch das Funkkolleg anrechnen lassen.55 Der Zugang zum Funkkolleg war nicht beschränkt, jeder konnte zuhören. Doch die „angemeldeten Kollegiaten erhielten auf dem Postweg schriftliches Lehrmaterial und Hausaufgaben und an einigen Orten bot sich die Möglichkeit Arbeitskreise zu besuchen“.56 Dieses Konzept entstand somit im Medienverbund und ist offensichtlich als Vorläufer von Mehrmedialität im Radio anzusehen. In diesem Fall Kreuzen sich sogar drei Medien: das Radio, gedrucktes Lehrmaterial und wenn man so will, der Arbeitskreis. Als ob das nicht schon als Beweis zählen würde, wurden 1967 die Vorlesungstexte des Funkkollegs in Taschenbuchreihen angeboten.57 Bleibt festzuhalten: Radiovorlesungen werden 1967 in Büchern abgedruckt. Die Vorläufer von Crossmedia sind deutlich zu erkennen. Weiterhin ist anzumerken, dass sich dem Hessischen Rundfunk 1969 unter dem Namen „Quadriga-Funkkolleg“ auch der Saarländische Rundfunk, der Süddeutsche Rundfunk und der Südwestfunk angeschlossen haben.58 Das Funkkolleg besteht bis heute im zweiten Programm des hessischen Rundfunks, seit 1998 ist der Hessische Rundfunk wieder der alleinige Veranstalter des Funkkollegs.59 Das Konzept wurde jedoch grundlegend überarbeitet und bekam aus diesem Grund den Namen „Das Neue Funkkolleg“.60 Heute wird vermehrt auf das Hören an sich Wert gelegt und die Sendungen beinhalten Zitate, Originaltöne und Hörspielszenen. Zu den 20 bis 30 minütigen Kollegsitzungen konnte vorab im Buchhandel ein Reader gekauft werden. Seit 2006 wird das Funkkolleg sogar als Podcast im Internet angeboten.61

Zurück in den 80-er Jahren ist ein weiteres Ereignis zu nennen, das die Crossmedia-Geschichte in Deutschland geprägt hat. Plank schreibt, dass es 1984 zum ersten Mal zu einem Crossmedia-Ownership gekommen sei. „Gemeint ist mit Cross-Ownership eine wechselseitige Beteiligung von Unternehmen untereinander. In der Kombination mit dem Wort „Media“ ist darunter zu verstehen, dass die Beteiligungen und Übernahmen im Mediensektor stattfinden.“62 Die Tageszeitung „Die Rheinpfalz“ wurde damals zum Hauptanteilseigner der „Ersten Privaten Fernsehgesellschaft“ und somit wurden das erste Mal in Deutschland Fernseh- und Druckmedium vereint.63

Plank erzählt die Geschichte von Crossmedia dahingegen weiter, dass auf den Crossmedia-Ownership das Crossmedia-Publishing folgte, das auch schon ohne Internet möglich war. Denn dabei wird ein Inhalt auf ein anderes Medium kopiert und mehrfach genutzt. Beispiele für das Crossmedia-Publishing sind Bilder und Texte einer Zeitschrift, die in gleicher Form auf einer dazugehörigen CD-Rom gespeichert sind.64 Beide Inhalte bestehen aus demselben Datensatz, es gibt keine Zusatzinformationen und somit ist es nur eine Reproduktion von Inhalten.65 „Heute bieten Verlage und Sender ihren Lesern, Zuschauern, Hörern und Usern allerdings mehr.“66 Dieses „Mehr“ ist der crossmediale Journalismus, der zur Zeit des Crossmedia-Publishing noch nicht vorhanden war und sich erst später entwickelt hat. Crossmedia Publishing ist aber definitiv als Vorläufer des crossmedialen Journalismus anzusehen, da es schon ein Publizieren über Mediengrenzen hinweg darstellt. Bei der Untersuchung wird unter anderem analysiert, ob die ausgewählten deutschen Jugendradioprogramme Crossmedia Publishing betreiben, also bloße Reproduktion oder doch crossmedialen Journalismus, bei dem die Nutzer auf einem anderen Kanal einen Mehrwert geliefert bekommen durch ein redaktionelles Angebot.

Dieses Kapitel zeigt, dass es schon lange bevor das Wort Ende der 90er Jahre bzw. Anfang der 2000-er Jahre in den Umlauf gekommen ist, Vorläufer von Crossmedia, somit mehrmediale Angebote, gab. Es handelte sich zwar nicht immer um mehrmedialen Journalismus, aber darauf hat der Autor dieser Arbeit auch nicht unbedingt das Augenmerk gelegt. Es sollte zeigen, dass in vielen Bereichen medienübergreifend Projekte stattgefunden haben, die nur nicht mit „crossmedial“ betitelt wurden, da dieses Wort sich erst später dafür etabliert hat. Aus diesem Kapitel zu den geschichtlichen Beispielen von Crossmedia ergeben sich für den Autor folgende Forschungsfragen für die Programm- und Webseitenanalyse der ausgewählten deutschen Jugendradioprogramme: Welche Medien (bzw. Plattformen)67 werden heute genutzt für crossmedialen Journalismus? Wie viel und wie oft bekommt der Hörer crossmediale Angebote? Betreiben die Sender Crossmedia-Publishing oder liefern sie dem Hörer einen Mehrwert durch crossmedialen Journalismus? Wird der Mehrwert genannt, sodass dem Hörer oder Nutzer deutlich wird, warum er das Medium wechseln soll? Welche crossmedialen Angebote werden dem Hörer angeboten?

Diese Fragen sollen durch die Programm- und Webseitenanalyse geklärt werden. Bevor wir nun den, für diese Arbeit zugrundeliegenden, Begriff von crossmedialem Journalismus klären und die in der Einleitung angegebene Definition von Jakubetz diskutieren, wird weiterhin ein geschichtlicher Eindruck dessen gegeben, was crossmedialen Journalismus, wie er heute ist, überhaupt ermöglicht hat.

3. Zur Entstehung von Crossmedia-Journalismus

In diesem Kapitel wird deswegen im ersten Teil auf die Voraussetzungen für den Crossmedia-Journalismus eingegangen und es werden Beispiele von Crossmedia-Journalismus im Internetzeitalter genannt. Am Ende werden die in der Historie auftauchenden Begriffe erklärt und diskutiert und eine eigene Definition von Crossmedia soll gefunden sein.

3.1 Voraussetzungen für Crossmedia-Journalismus

In Bezug auf die Voraussetzungen für den crossmedialen Journalismus orientiert sich dieser Abschnitt an der Aufteilung von Meier in seinem Aufsatz „Crossmedialer Journalismus“68, ergänzt durch Anmerkungen weiterer Autoren. Meier unterteilt die Voraussetzungen für den crossmedialen Journalismus in vier Bereiche. Er nennt den dynamischen Wandel der Medientechnik, der Medienrezeption und daraus folgend der Wandel der Medienmärkte und der journalistischen Strategien.69

3.1.1 Wandel der Medientechnik

Im Bereich der Medientechnik hat sich ein Wandel dahingegen vollzogen, dass „im analogen Journalismus Medieninhalte an eine bestimmte Übermittlungsform gebunden“70 waren und „diese Bindung zwischen Inhalt und technischem Medium löst sich in der digitalen Medienwirtschaft auf.“71 Jakubetz ergänzt „Die Digitalisierung macht Medien durchlässig und mobil, das Trägermedium, früher von ganz entscheidender Bedeutung, spielt heute nahezu keine Rolle mehr.“72 Früher wurde ein Fernsehbeitrag im Fernsehen gesendet, ein Zeitungsartikel in der Zeitung abgedruckt und eine Radiosendung lief im Radio. Seit Mitte der 90er gibt es die Digitalisierung73 und seitdem liegen die Beiträge digitalisiert vor und können kopiert, mehrfach verwertet werden, sowie zeit- und ortsunabhängig benutzt werden. „Die Hülle ist tot, der Inhalt ist hingegen lebendiger denn je.“74 Beim für diese Arbeit im Mittelpunkt stehenden Medium Radio wurden früher O-Töne auf einem Tonband aufgenommen, das Band wurde geschnitten und geklebt. Immer wenn der O-Ton gespielt werden sollte, musste das Tonband vorliegen.75 „Nach der Digitalisierung der Radiotechnik liegen O-Töne und Beiträge auf Servern, die für jeden Redakteur permanent übers Netzwerk erreichbar sind.“76 Das heißt, es gibt die Möglichkeit digital einige O-Töne aus einem Interview zu schneiden und trotzdem das gesamte Interview beispielsweise auf der eigenen Webseite zu veröffentlichen. Genauso können die Fernsehkollegen die O-Töne benutzen und in ihren Fernsehbeitrag einbauen. „Die Digitalisierung der journalistischen Produktion und Distribution ist die technische Basis für Mehrkanalstrategien.“77 Jakubetz ergänzt die Feststellung Meiers mit einem abschließenden Bild. „Journalismus, das heißt inzwischen nicht mehr: Zeitung. Radio. Fernsehen. Stattdessen ist Journalismus erst einmal ein riesiger digitaler Schrank voller Inhalte, aus deren einzelnen Schubladen jeder das für sich herausnimmt, was ihm gerade passt. Und vor allem: wann und wo es ihm passt.“78

3.1.2 Wandel der Medienrezeption

Der zweite Bereich, in dem Voraussetzungen für den crossmedialen Journalismus geschaffen wurden, ist der Bereich der Medienrezeption. In diesem Teil der Arbeit wird nicht auf alle Änderungen der Mediennutzung eingegangen, sondern speziell auf die des Internets, weil dies von besonderer Bedeutung für den crossmedialen Journalismus ist.

Die Medienrezeption der Nutzer hat sich gewandelt. „Das Internet hat sich innerhalb von 15 Jahren so rasant verbreitet wie kein neues Medium seit dem Fernsehen.“79 Vor allem in der Zielgruppe, die für diese Arbeit von Bedeutung ist, also die jungen Leute, hat das Internet in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen. Dies zeigt vor allem die JIM-Studie, eine Basisstudie zum Medienumgang 12- bis 19-Jähriger in Deutschland.80 Daraus geht hervor, dass neben dem Musik hören, die Internetnutzung als am Wichtigsten eingestuft wird.81 In der Freizeit beschäftigen sich 73 Prozent der Jugendlichen täglich mit dem Internet, das Fernsehen liegt bei 62 Prozent, das Radio bei 60 Prozent.82 Die Untersuchung zur Entwicklung der Onlinenutzung zeigt die Entwicklung der Mediennutzung der Jugendlichen von 12 bis 19 Jahren am deutlichsten.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 1: Entwicklung der täglichen Onlinenutzung 2006 – 2013.83

2013 verbachte jeder Jugendliche laut Selbsteinschätzung 173 Minuten im Internet, das sind fast drei Stunden am Tag und 48 Minuten mehr als noch 2012.84 In dieser Zielgruppe hat das Internet das Fernsehen als Leitmedium abgelöst. „Die Nutzungsdauer des Fernsehens […] ist von hoher Stabilität geprägt. An einem durchschnittlichen Wochentag (Mo-Fr) sehen die 12- bis 19-Jährigen durchschnittlich 111 Minuten fern, genauso viel wie 2012 (111 Min.) und 2011 (113 Min.)“85 Das Internet ist 2013 jedoch das Medium, dem sich Jugendliche am längsten zuwenden. Mittlerweile wird das Internet nicht mehr nur am Computer oder Laptop genutzt, sondern auch mit dem Smartphone. „73 Prozent der Internetnutzer haben in den 14 Tagen vor der Befragung das Internet über ihr Smartphone genutzt. Im Vergleich zur Erhebung im Vorjahr zeigt sich dabei eine deutliche Steigerung (2012: 49 %). Somit ist die Internetnutzung über Handy ähnlich relevant wie der Zugang über den Computer oder Laptop (87 %).“86 Jakubetz macht ergänzend dazu darauf aufmerksam, dass kein Nutzer mehr abhängig ist vom Medienangebot, sondern er sich seine Informationen dann holt, wenn er sie will, im Internet.87 „Kein Mensch muss darauf warten, dass morgens seine Zeitung im Briefkasten liegt. Wenn sich jemand auf den neusten Stand der Dinge bringen will, muss er nicht warten, bis das Radio Nachrichten sendet. […] Den Takt der Mediennutzung geben wir [Journalisten, d. Verf.] nicht mehr länger vor.“88 Tom Buhrow, Intendant des Westdeutschen Rundfunks, hat den Wandel in einem schönen Satz ausgedrückt „früher seien beispielsweise Moderatoren von Nachrichtensendungen wie der Prophet auf dem Berg Sinai erschienen und hätten im Stil einer Predigt ihre Nachrichten verkündet. Heute, so Buhrow weiter, stehe auf dem Berg eine Webcam und das Publikum würde vom Propheten erwarten, dass es mit ihm chattet.“89

Das alles sind Veränderungen im Medienverhalten der Rezipienten, die stattgefunden haben durch die Entstehung des Internets. Doch die Zeit des Internets muss nochmals in zwei verschieden Zeiten aufgeteilt werden: In das Web 1.0 und das Web 2.0, weil im Web 2.0, also in der heutigen Zeit, die Mediennutzung nochmals eine starke Veränderung erfahren hat. Um dies zu erläutern werden die Begriffe „Web 1.0“ und „Web 2.0“ definiert. Das „Web 1.0“ steht am Anfang des World Wide Webs. Zu dieser Zeit „konnte der Anwender nur simple Informationen auf einer Homepage abrufen und Mails versenden“90. Im „Web 2.0“ hingegen kann der Internetnutzer Teil des World Wide Webs werden. Es „bietet die Möglichkeit der Partizipation des Austausches oder der Beteiligung auf Online-Plattformen.“91 Mit dem Web 2.0 ist das „Mitmachnetz“ geboren, das um die Jahre 2003/2004 entstanden ist. Eric Knorr war Chefredakteur der InfoWorld und der Mann, der diesen Begriff im Dezember 2003 das erste Mal benutzte.92 Dadurch, dass Internetnutzer nun seit rund zehn Jahren aktiv das Internet mitgestalten können, bleibt dieser partizipative Bereich in den Untersuchungen der JIM- Studie nicht unberührt. Das Internet selbst aktiv gestalten und eigene Inhalte verbreiten – viele Internet-Nutzer tun dies mehr oder weniger ständig, indem sie sich innerhalb einer Community präsentieren. Dies gilt natürlich auch für Jugendliche. Aber jenseits dieser persönlichen Darstellungen gibt es weitere Plattformen und Tools, die eine aktive Gestaltung des Internets erlauben.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 2: Aktive Beteiligung im Internet 2013.93

Die Grafik zeigt, dass die aktive Beteiligung im Internet am stärksten durch Bewertungen zu Videos stattfindet, zumeist auf der Videoplattform „Youtube“.94 Eigene Videos hingegen haben nur 4 Prozent der Untersuchungspersonen in den letzten 14 Tagen vor der Befragung eingestellt. Die Zahlen für die eigene Erstellung von Beiträgen auf Blogs, Twitter, Wikipedia und Foren ist ebenfalls sehr gering.

Die Medienrezeption hat sich somit nicht nur dahingegen gewandelt, dass das Internet das neue Leitmedium in der Zielgruppe der 12- bis 19-Jährigen ist, sondern auch dahingegen, dass es seit zehn Jahren ein Mitmachmedium geworden ist, das momentan noch deutlich passiv genutzt wird und nicht aktiv.

3.1.3 Marktentwicklung

Neben der Medientechnik und der Medienrezeption nennt Meier ebenfalls den Bereich der Marktentwicklung, der hier nur kurze Erwähnung findet, da das Thema vor allem für den Bereich der crossmedialen PR bedeutsam ist. Meier meint, dass sich das Internet nicht nur auf dem Publikumsmarkt als Konkurrenz zu den klassischen Medien entwickle, sondern auch auf dem Werbemarkt.95 Nach Angaben des Zentralverbandes der Werbewirtschaft96 steigen die Netto-Werbeeinnahmen durch Werbung bei Online-Angeboten stetig und überdurchschnittlich an. Von 2008 bis 2012 sind die Netto-Werbeeinnahmen aller Medien insgesamt um 0,28 Prozent gestiegen, in der Online-Werbung um 41,23 Prozent.97

3.1.4 Journalistischer Strategiewechsel

Zuletzt wäre in diesem Unterkapitel zu den Voraussetzungen von crossmedialem Journalismus der journalistische Strategiewechsel zu nennen. Früher galt das Internet als Gefahr und wurde deswegen von Tageszeitungen lange nicht als Publikationsform angesehen. Journalisten haben sich auf ein Medium konzentriert und haben das Internet außer Acht gelassen. Dieses Ergebnis geht aus Analysen von Strategien deutscher Tageszeitungen in Bezug auf das Internet hervor, die Neuberger/Tonnemacher durchgeführt haben.98 „Zu groß war die Angst, durch das Internet das Print-Produkt zu ‚kannibalisieren‘ und (zahlende) Leser an das (kostenlose) Online-Angebot zu verlieren.“99 Mittlerweile stellt das Internet jedoch keine Bedrohung mehr dar, sondern wird als Wachstumsmotor angesehen, indem im Internet neue Zielgruppen erreicht werden können.100 „Der Spiegel“ war weltweiter Vorreiter als er am 25. Oktober 1994 mit einer eigenen Website online ging.101 Spiegel online war damit das weltweit erste Nachrichtenmagazin im Internet, einen Tag vor dem amerikanischen „Time-Magazine“.102 Die Onlineangebote sind ergänzende Berichte zu der Berichterstattung in den Printausgaben.103 Im ersten Schritt wurde das Internet somit Mitte der 90-er Jahre als zusätzliche Publikationsform und als Chance erkannt. Im zweiten Schritt wurde die journalistische Strategie geändert: Artikel wurden sofort, wenn sie fertig geschrieben waren, online publiziert – noch bevor sie in der Printausgabe erschienen sind. Diese Strategie nannte sich „web first“, später wurde sie dann in Deutschland zu „online first“ umbenannt.104 2006 begann die britische Zeitung „Guardian“, als Beispiel zu nennen für Europa, dieses Konzept umzusetzen und stellte alle Artikel kostenlos ins Internet bevor sie gedruckt waren. Nicht nur Tageszeitungen haben bei dieser Strategie nachgezogen, auch Fernseh- und Radiosender.105 Fiene/Horn unterstreichen, dass beim Radio ein Strategiewechsel stattgefunden hat zu „online first“. Radioreporter sind demnach verpflichtet ihre Programmthemen auch der Online-Redaktion anzubieten.106 „Sagt die Online-Redaktion ja, müssen die Reporter ihre Themen online schon umgesetzt haben, bevor sie im Programm ausgestrahlt werden.“107 Das soll dazu dienen, dass der Moderator auf weiterführende Informationen zu beispielsweise einem Beitrag verweisen kann, der bereits auf der sendereigenen Website publiziert wurde.108 Das können zum Beispiel Bildergalerien, Videos, Infografiken oder Texte sein. An diesem Punkt ist klar, dass der Strategiewechsel zu „online first“ von erheblicher Bedeutung ist als Voraussetzung für crossmedialen Journalismus. Wenn der Moderator lediglich sagen kann, dass im Laufe des Tages weitere Informationen auf der Webseite zu finden sind, ist das crossmediale Storytelling unterbrochen, die Geschichte über verschiedene Medien hinweg ist gestört, weil die für crossmediales Arbeiten so wichtige zeitliche Planung versagt hat.109

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es in der Geschichte im Bereich der Medientechnik, der Medienrezeption, der Marktentwicklung und dem journalistischen Strategiemanagement einen Wandel gab, der die Türen für den crossmedialen Journalismus geöffnet hat. Nachdem nun der Begriff Crossmedia und Crossmedia-Journalismus einige Male erwähnt wurde und nur zu Anfang eine viel zitierte Definition von Jakubetz angegeben wurde, sollen nun die Definitionen verschiedener Autoren dargestellt und diskutiert werden und von anderen Wörtern in dem Begriffsfeld abgegrenzt werden.

3.2 Das Wortfeld um Crossmedia

Eine ausführliche Klärung des Begriffs Crossmedia oder auch Crossmedia-Journalismus ist vor allem wichtig, da dies Gegenstand meiner Arbeit ist. Im Folgenden wird der Begriff Crossmedia, wenn nicht explizit erwähnt, mit Crossmedia-Journalismus gleichgesetzt, da ab jetzt ohnehin nur von Crossmedia im Bereich des Journalismus die Rede ist. Selbst der viel zitierte Crossmedia-Journalist Jakubetz nennt sein Buch Crossmedia anstatt Crossmedia-Journalismus.110 Am Ende dieses Kapitels soll eine Definition von Crossmedia festgelegt werden, die als Grundlage für die folgende Analyse dienen soll. In diesem Sinne ist es sinnvoll auch andere Begriffe zu klären, die immer wieder im Begriffsumfeld von Crossmedia auftauchen und sich auch zeitlich unterschiedlich entwickelt haben. Dies ist vor allem wichtig, damit später in der Analyse unterschieden werden kann, wann ein redaktionelles Angebot als crossmedial eingestuft werden kann.

Jakubetz vertritt die gleiche Meinung wie der Autor und macht darauf aufmerksam, dass momentan ein Begriffs-„Wirrwarr“ vorherrscht. „Für anscheinend nicht wenige ist Multimedia gleichbedeutend mit Videos, was wiederum gleichbedeutend ist mit Crossmedia, was irgendwie so etwas Ähnliches ist wie das Internet, welches inzwischen de facto gleichzusetzen ist mit Facebook.“111

3.2.1 Konvergenz

Um eine für diese Arbeit gültige Definition von Crossmedia zu entwickeln, werden zuerst die Abgrenzungen zu anderen Begriffen dargestellt, die oft synonym verwendet werden, so auch der Begriff „Konvergenz“ bzw. genauer gesagt „Medienkonvergenz“. Jakubetz meint, dass man nicht über crossmediale Medienwelten sprechen kann, ohne nochmal über Konvergenz zu sprechen.112 Konvergenz bedeutet für Jakubetz, „dass sich Dinge annähern, dass Grenzen verschwimmen.“113 Richter nennt es die „Verschmelzung der Medien“114 und gibt als Beispiel das Internet an, das „die klassischen Medien technisch integrieren und funktional ergänzen [kann], was am Beispiel des Internet-Radios und –Fernsehens deutlich wird.“115 Erweitert wird diese Definition von Jakubetz mit den Worten “nichts anderes passiert bei der crossmedialen Produktion von Medien.“116 Das Trägermedium spielt keine Rolle mehr, die Inhalte entfernen sich von ihrem Trägermedium und einzig und allein der Inhalt zählt.117 Das ist das, was im Moment passiert, und deswegen überlegt Jakubetz in seinem Buch, das er „Crossmedia“ genannt hat, ob „Konvergenz“ nicht „sogar der schönere und treffendere Ausdruck für das, was momentan passiert“118 ist. Das Problem, das dieser Begriff hat, ist allerdings, dass er „um die Jahrtausendwende zu Tode zitiert wurde“.119 Ist „Konvergenz“ also nur ein Synonym für „Crossmedia“? Nein. Das Verschwimmen der Mediengrenzen ist die Voraussetzung für crossmedialen Journalismus. Im Gegensatz zu Jakubetz sieht Schultz einen klaren Unterschied. „‘Konvergenz‘ ist eher eine Art ‚Evolutionsterminus‘, der die graduelle Veränderung der infrastrukturellen Rahmenbedingungen von Medienkommunikation beschreibt, wohingegen ‚Crossmedia‘ ein akteursspezifischer Begriff ist, der die Reaktionen der Unternehmen auf die geänderten Rahmenbedingungen beschreibt.“120 In einem Satz zusammengefasst lässt sich nach Schultz sagen „Crossmedia ist also die Antwort der Medienunternehmen auf die Entwicklung technischer Konvergenz.“121 Die Gegenüberstellung dieser beiden Auffassungen von Konvergenz soll exemplarisch zeigen wie unterschiedlich und vielfältig die Begriffe Crossmedia und Konvergenz in der Literatur verwendet werden und dass ein Unterschied zwischen den Begriffen besteht. Crossmedia ist nicht gleichzusetzen mit Konvergenz.

3.2.2 Multimedia(-lität)

Durch das „Verschwimmen der Mediengrenzen“, sodass beispielsweise im Internet sowohl eine Audiodatei, eine Videodatei oder auch ein Text publiziert werden kann, entstand der Begriff „Multimedia“. Dieser ist nach Jakubetz die Umsetzung eines Themas in verschiedenen Darstellungsformen, womit er sich nicht auf die journalistischen Darstellungsformen wie Nachricht, Bericht oder Reportage bezieht, sondern auf mediengattungsspezifische Formen wie Text, Bild, Audio und Video.122 Für diese Umsetzung ist nur ein Ausspielkanal erforderlich und deswegen findet Multimedia meistens auf einer Plattform statt: dem Internet.123 Wenn ein Redakteur also einen Radiobeitrag online stellt und diesen mit einem Video oder Text ergänzt, so arbeitet er multimedial. Der Redakteur denkt für mehrere Darstellungsformen mit. Diese Denkweise weist Ähnlichkeiten zu crossmedialem Arbeiten auf, dennoch gibt es einen entscheidenden Unterschied. „Schließlich bewegen wir uns immer noch auf einer Plattform, in dem Falle also das [sic!] Internet. Wirklich crossmedial wäre eine Tätigkeit also erst dann, wenn sie über mindestens zwei Plattformen hinweggeht.“124 Dies ist die entscheidende Abgrenzung von multimedialem und crossmedialem Journalismus. Als Beispiel, um diese Abgrenzung in der Praxis klarer werden zu lassen, nennt Jakubetz einen Redakteur, der einen Zeitungsartikel geschrieben hat und dazu einen Tweet oder einen Post bei Facebook veröffentlicht. Dies ist dann kein multimediales Arbeiten mehr, sondern „hier beginnt der Unterschied zum Begriff Crossmedia“125, weil ein Inhalt über mehr als eine Plattform hinweg publiziert wird. Dieses Beispiel macht klar, warum die Begriffe „Multimedia“ und „Crossmedia“ in der Literatur oft durcheinander geworfen werden. Es gibt Grenzen zwischen den Begriffen, die jedoch auf den ersten Blick nicht sehr eindeutig sind.

3.2.3 Trimedialität und Mehrmedialiät

Genauso verhält es sich mit den Begriffen „Trimedialität“ und „Mehrmedialität“, wobei „Mehrmedialität“ eine unbestimmte Anzahl von Medien vereint und „Trimedialität“ die Zahl auf drei Medien festsetzt. Hier wird im weiteren Verlauf auf den Begriff „Trimedialität“ eingegangen, weil er momentan vor allem in Bezug auf die Umstrukturierung der öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten in Pressemitteilungen und Nachrichtentexten öfter zu lesen und zu hören ist.126 „Trimedialität“ wird oft mit „Crossmedia“ verwechselt, aber „muss nicht zwingend etwas mit Multimedia oder Crossmedia zu tun haben.“127 Trimediales Arbeiten bedeutet erstmal drei Medien bedienen zu können wie beispielweise Fernsehen, Radio und das Internet.128 Ein Journalist, der trimedial arbeitet, kann dieses Tätigkeiten nacheinander ausführen: Er kann ein Jahr in einer Radioredaktion arbeiten, dann in einer Fernsehredaktion und dann bei einer Online-Zeitung. Diese Tätigkeiten müssen somit nicht gleichzeitig ausgeführt werden und dabei werden keine „Gedanken der Vernetzung und des konzeptionellen Denkens“129 verlangt. Das ist die theoretische Ebene, in der Praxis findet oft ein Zusammenwirken statt, da dies auch Sinn und Zweck einer trimedialen Ausbildung ist.130 Somit lässt sich festhalten, dass der entscheidende Unterschied zwischen „Trimedialität“ und „Crossmedia“ ist, dass beim crossmedialen Journalismus ein medienübergreifendes Denken zwischen den Medien stattfindet.

3.2.4 Online-Journalismus

Nachdem nun die Abgrenzungen von Crossmedia zur Konvergenz, zur Multimedialität und zur Trimedialität hervorgehoben wurde, fehlt noch ein Begriff, der oft synonym mit Crossmedia verwendet wird: Online-Journalismus. Dieser ist „in erster Linie eine neue Spielart, eine neue Variation des Journalismus“131: Journalismus, der online stattfindet. Nach Jakubetz muss der Begriff „Online-Journalismus“ Erwähnung finden, wenn über Crossmedia gesprochen wird, aber die Begriffe müssen strikt voneinander getrennt werden.132 Dem stimmt auch Walter zu: „Crossmedia wird heutzutage meist unter Einbeziehung des Internets praktiziert, ist aber nicht zwingend daran gebunden (z.B. bei reinen Print-TV-Kooperationen).“133 Jakubetz nutzt im Kontext allerdings „mulitimedialen Journalismus“ als Synonym für Online-Journalismus, weil „die in den letzten Jahren rasant gestiegenen Bandbreiten sowie die technische Entwicklung eine solche Multimedialität zulassen.“134 „Multimedialer Journalismus im Internet wird zwar im Regelfall für den Journalisten bedeuten, dass er in mehreren Darstellungsformen [also bspw. Text und Video) firm sein sollte. Mit Crossmedia hat dies aber noch nicht zu tun. Schließlich bewegen wir uns immer noch auf einer Plattform, in dem Falle also dem Internet.“[135] Wie schon bei der Abgrenzung zur Multimedialität, macht Jakubetz deutlich, dass crossmedialer Journalismus erst dann vorliegt, wenn er mindestens über zwei Plattformen hinweg verläuft.136 Desweiteren muss der Online-Journalist genau so wenig wie der trimedial arbeitende Journalist „über die inhaltliche Vernetzung mit anderen Plattformen […] nachdenken.“137 Crossmedialer Journalismus kann als Erweiterung des Arbeitsfeldes des Online-Journalisten angesehen werden.“Es ist in Zukunft für die allermeisten Journalisten unerlässlich, auf mehreren Ebenen arbeiten und publizieren zu können. Das heißt nicht, dass man das alles gleichermaßen beherrschen muss. Aber Grundlagenkenntnisse sollten schon da sein.“138

Crossmedia ist also nicht gleichzusetzen mit Konvergenz, Multimedialität, Trimedialität und Online-Journalismus.

3.2.5 Crossmedia bzw. Crossmedia-Journalismus

Nun soll sich in einer ausführlichen Diskussion dem Begriff „Crossmedia“ angenähert werden, indem diskutiert wird was „Crossmedia“ ist und was es nicht ist. Am Ende soll eine für diese Arbeit zugrunde liegende Definition gefunden werden. Vorweg muss gesagt werden, dass Crossmedia-Journalist Christian Jakubetz einer der Autoren ist, die in der einschlägigen Literatur zu Crossmedia am häufigsten zitiert wird und fast überall Erwähnung findet, wenn es um die Definition des Begriffes geht. Der Autor konnte bei der Recherche feststellen, dass der Grund dafür sein könnte, dass Jakubetz den Begriff am ausführlichsten beschreibt. Deswegen wird ihm in diesem Kapitel besondere Bedeutung zugeschrieben. Bereits bei der vorangegangenen Abgrenzung zu Wörtern im Umfeld von Crossmedia wurde Jakubetz erwähnt, da er sich am ausführlichsten zu den Unterschieden äußerte.

Nun soll zu Anfang noch einmal seine Definition dargestellt werden. Auf die Frage von Plank, was er unter crossmedialem Journalismus verstehe, antwortete Jakubetz: „Journalismus, der konsequent vernetzt über mehrere Plattfirmen (sic!) hinweg stattfindet, der auf jeder Plattform anders und den entsprechenden Umständen und Anforderungen angepasst ist. Und der auf jeder Plattform Mehrwert schafft. Bloße Reproduktion von Inhalten auf andere Plattformen hat nichts mit crossmedialem Journalismus zu tun.“139 Außerdem „muss eine crossmediale Konzeption dringend auch einen Rückkanal, vielleicht auch mehrere, enthalten.“140 Für Jakubetz heißt crossmedialer Journalismus eben auch „Kommunikation, Dialog und Interaktion“.141 Ulf Grüner stimmt Jakubetz Definition zu, indem er sagt wie Redaktionen crossmedialen Journalismus erreichen. „Die Lösung ist das Zusammenspiel der Medien unter einer Marke, inklusive Dialog mit den Lesern und stete Entwicklung“.142 Damit erweitern sowohl Grüner als auch Jakubetz den crossmedialen Journalismus um eine Dimension, denn das klassische Berufsverständnis der Journalisten als alleinige Gatekeeper für Informationen wird in Frage gestellt.143 Ein crossmedial denkender Journalist muss demnach auch offen für den Dialog mit den Rezipienten sein und für die Informationen ihre Rückkanäle öffnen.144 Wenn von den Rückkanälen gesprochen wird, so sind damit die Kanäle gemeint, die dem Hörer die Möglichkeit geben Feedback und Input zu liefern. An diesem Punkt werden kurz die sozialen Medien erwähnt, die infolgedessen eine Rolle spielen im crossmedialen Journalismus und somit auch in der bevorstehenden Analyse. Soziale Medien werden für diese Arbeit folgendermaßen definiert: „Soziale Medien [...] ist ein Sammelbegriff für internet-basierte mediale Angebote, die auf sozialer Interaktion und den technischen Möglichkeiten des sog. Web 2.0 basieren. Dabei stehen Kommunikation und der Austausch nutzergenerierter Inhalte (User-Generated Content) im Vordergrund.“145 Dazu gehören beispielsweise Youtube, Facebook und Twitter.

Vielleicht spricht Jakubetz auch gerade deswegen beim crossmedialen Journalismus von einer eigenen Form des Publizierens.146 Bis jetzt wurde vor allem deutlich gemacht, was crossmedialer Journalismus ist. Jakubetz sagt aber er auch, was Crossmedia nicht ist. Denn wenn Inhalte einfach kopiert werden, dann ist das Reproduktion und ein Vorgang für Techniker, nicht für Journalisten.147 Plank hatte für dieses Vorgehen einen Vorläufer von Crossmedia gesehen und diesem Vorgang den Namen „Crossmedia-Publishing“ gegeben.148 Für den weiteren Verlauf der Arbeit wird jedoch der Begriff „Reproduktion“ verwendet, wenn sich in der Analyse beispielsweise ergeben sollte, dass ein Inhalt, der im Radio gesendet wurde, genauso auf der Internetseite publiziert wird, also einfach kopiert. Das Wort „Crossmedia-Publishing“ liegt zu nah an „Crossmedia“ und könnte deswegen leicht verwechselt werden. In diesem Zusammenhang wird direkt auf eine weitere Aussage Jakubetz eingegangen, in der er feststellt, dass wenn ein Interview gefilmt wird und dieses Video dann online gestellt wird, dann hat das „allenfalls dokumentarischen Wert, wird aber den Möglichkeiten, die Crossmedia bietet, nicht im Ansatz gerecht.“ Jakubetz führt dies jedoch nicht weiter aus und somit könnte die Aussage so interpretiert werden, dass beispielsweise ein Video von einem Interview mit einem Künstler im Radiostudio, das auch genauso gesendet wurde, kein Crossmedia wäre. Dieser Aussage kann der Autor jedoch nicht zustimmen, weil Jakubetz selbst sagt, dass ein Mehrwert vorhanden sein muss und dieser besteht darin, dass der Nutzer des Videos im Internet nicht nur hört wie der Künstler das Interview gibt, sondern weil eine Erweiterung auf die visuelle Ebene stattfindet. Dies wäre in der folgenden Analyse somit crossmedialer Journalismus. Es liegt nicht in der Macht des Autors zu bestimmen wie hoch der Mehrwert ist, sondern nur, ob ein Mehrwert vorhanden ist oder, ob es sich um bloße Reproduktion handelt, die wiederum nichts mit Crossmedia zu tun hat. Um Jakubetz Definition von Crossmedia abzuschließen, wird eine letzte Aussage aufgenommen zu dem, was Crossmedia nicht ist, da diese für die Analyse von Bedeutung ist. Ein Link, der über Twitter oder Facebook zu einem fertigen Inhalt verweist, ist laut Jakubetz nicht crossmedialer Journalismus, sondern „Reproduktion oder Redaktionsmarketing“.149 Für diese Arbeit wird für derartige Vorgehensweisen der Begriff „Redaktionsmarketing“ verwendet, um einen Unterschied zur „Reproduktion“ zu unterstreichen. Es ist eher eine Unterform der Reproduktion, da nicht der Inhalt an sich kopiert wird, sondern der Link dazu und meist noch mit einem kleinen Teasertext verbunden. Da trifft das Wort „Redaktionsmarketing“ besser zu.

Jakubetz legt bei seiner Definition besonderen Wert darauf, dass Reproduktion kein crossmedialer Journalismus ist. In diesem Punkt widerspricht ihm Michael Brüggemann und beschreibt die Mehrfachverwertung von Inhalten auf mehreren Plattformen als geeignete crossmediale Strategie.150 „Mehrfachwertung als Strategie funktioniert aber nur dann, wenn die Inhalte auch für das Onlineangebot mediengerecht formatiert werden“.151 Erwähnt werden muss dabei, dass Brüggemanns Definition von Crossmedia aus dem Jahr 2002 stammt und sich vor allem auf Print-Inhalte bezieht.

Dasselbe gilt für die Erläuterungen von Meier zum crossmedialen Journalismus. „Redaktionelle Print-Ressourcen werden durch das ‚Kreuzen der Medien‘ am crossmedialen Newsdesk und im integrierten Newsroom praktisch ins Internet geschoben“.152 Wenn Meier davon spricht, dass Inhalte „ins Internet geschoben“ werden, dann erweckt dies den Eindruck der einfachen Reproduktion, die auch er als Crossmedia ansieht.

An dieser Stelle soll auch eine Definition aus dem PR-Bereich zu Worte kommen, da Plank einen Aspekt einfließen lässt, den die Autoren aus dem Bereich des Journalismus nicht explizit erwähnen. Als Voraussetzung damit Crossmedia funktioniert, müssen mindestens zwei unterschiedliche Kanäle vorhanden sein, wobei der Nutzer von dem einen auf den Inhalt des anderen Mediums hingewiesen wird.153 Die Nutzer wechseln das Medium, weil sie einen Anreiz bekommen und weil die Inhalte thematisch verknüpft sind.154 Es klingt logisch, aber wurde von bisherigen Autoren nicht erwähnt. Für das Radio heißt das beispielsweise, dass der Moderator den Hörer darauf hinweisen muss, dass es zum gerade besprochenen Thema noch einen weiteren Inhalt auf der Webseite gibt. Der Moderator muss ihm auch sagen, warum er das Medium wechseln sollte, welchen Mehrwert er davon hat und ohne inhaltliche Verknüpfung würde dies natürlich nicht funktionieren.

Plank verwendet verwirrenderweise in ihrem Text synonym die Begriffe Medien und Kanal und Jakubetz spricht zusätzlich von Darstellungsform und Plattform.

Für diese Arbeit sollen deswegen die spezifischen Begriffe an dieser Stelle festgelegt werden. Wenn die Rede davon ist, ob im Radio oder im Internet etwas passiert, wird vom Medium Radio und vom Medium Internet die Rede sein. Das Wort Plattform, das von mehreren Autoren bereits auch in dieser Arbeit zitiert wurde, passt eventuell für das Internet, doch lässt es sich in sinnvoller Weise nicht in Verbindung mit dem Radio bringen. Wenn es darum geht, welcher Inhalt wie dargestellt wird, dann ist es die Darstellungsform. Das kann beispielsweise Audio, Video oder Text sein, wobei dabei natürlich auch noch zwischen Unterkategorien unterschieden werden kann. Der Kanal ist das, worüber die Redaktion etwas online verbreitet. Das kann beispielsweise Facebook, Twitter oder die eigene Webseite sein.

Diese ausführliche Diskussion zum Begriff Crossmedia bringt letztendlich eine für diese Arbeit geltende Definition, die vereinzelte Ideen der Definitionen der genannten Autoren aufgreift. Außerdem fließt die Definition eines Wettbewerbs für crossmediale Programminnovation von Radio Bremen und der Bremischen Landesmedienanstalt mit ein, wobei diese in der Ausschreibung genau festgelegt haben, welche Angebote als crossmedial einzustufen sind: „Als crossmedial gelten dabei solche redaktionellen Angebote, die neben Fernsehen und/oder Hörfunk mindestens einen weiteren, zwingend interaktiven Kanal inhaltlich verschränkt nutzen.“155 Wenn diese Definition mit den Anregungen der bereits erwähnten Autoren verknüpft wird, ergibt sich für den Autor dieser Arbeit folgende Definition von Crossmedia im journalistischen Bereich:

Ein journalistisches Angebot ist crossmedial, wenn mindestens zwei Medien genutzt werden, wobei der Nutzer von dem einen Medium auf ein anderes Medium bzw. direkt auf den spezifischen Kanal verwiesen wird. Die Inhalte müssen inhaltlich verschränkt sein und müssen einen Mehrwert für den Nutzer aufweisen, der mehr bietet als die bloße Reproduktion eines Inhalts.

Für die hier vorliegende Arbeit ist es zusätzlich unabdingbar, dass eins der beiden Medien das Radio ist. Ergänzend lässt sich noch sagen, dass der Definition zuerst noch der folgende, von Jakubetz inspirierte, Satz angehängt werden sollte:

Mindestens eins der Medien muss einen Rückkanal vorwiesen, durch den der Nutzer Input oder Feedback liefern kann.

Der Autor dieser Arbeit hat sich jedoch dagegen entschieden ihn mit aufzunehmen in seine eigene Definition, da dieser Satz das Fernsehen als zusätzliches Medium neben dem Internet und dem Radio ausschließen würde, weil das Fernsehen keinen per se keinen Rückkanal hat, außer wenn der Zuschauer Hotlines anrufen soll. Man nehme an es gäbe einen Verweis im Radioprogramm auf das Fernsehprogramm, so würde dieser crossmediale Verweis und das Zusatzangebot aus dem Analyseraster fallen, aufgrund des fehlenden Rückkanals. Da dies aber dennoch als Crossmedia zu werten ist, wird dieses Kriterium des Rückkanals nicht mit in die eigene Definition aufgenommen.

Nach diesem Kapitel haben sich für die Analyse weitere Forschungsfragen ergeben:

Wann finden die Verweise auf crossmediale Angebote statt? Sind eventuell Regelmäßigkeiten zu erkennen oder feste Programmelemente? Sind die Angebote immer zur passenden Zeit am passenden Ort für den Nutzer zu finden? Zählt bei den Online-Angeboten „online first“? Welcher Kanal wird am meisten genutzt? Findet auch mal ein Verweis vom Internet aufs Radioprogramm statt oder nur in die andere Richtung? Welche Darstellungsform ist online beliebt für die Zusatzangebote? Und vergleichend: Gibt es Unterschiede zwischen den öffentlich-rechtlich organisierten Programmen und privaten Programmen?

Diese Fragen gilt es in dem Analysekapitel dieser Arbeit durch eine ausführliche Programm- und Webseitenanalyse zu beantworten.

4. Forschungsfragen, forschungsleitende Annahmen und Methoden

In diesem Kapitel wird ein Überblick gegeben über die aus den beiden vorangegangenen Kapiteln entstandenen Forschungsfragen mit Ergänzung der forschungsleitenden Annahmen des Autors. Zudem werden die Untersuchungsobjekte, der Untersuchungszeitraum und die daraus resultierenden methodischen Instrumente dargestellt.

4.1 Forschungsfragen, forschungsleitende Annahmen

Die Hauptforschungsfrage dieser Arbeit lautet: Nutzen deutsche Jugendradioprogramme Crossmedia und, wenn ja, wie? Um diese Frage zu beantworten, müssen einige Unterfragen beantwortet werden, die zu Gunsten der Übersichtlichkeit in vier verschiedene Kategorien aufgeteilt werden. Somit ist es im Analysekapitel später einfacher, die Antwort auf bestimmte Fragen zu finden. Zunächst werden die Kategorien mit ihren Unterfragen dargestellt und durch die forschungsleitenden Annahmen bzw. Hypothesen des Autors ergänzt.

Kategorie 1: Crossmediale Verweise

- Wie viele crossmediale Verweise gibt es im Programm?
- Wie viele crossmediale Verweise gibt es ausgehend vom Internet?
- Wann finden die crossmedialen Verweise statt? (Tag/Uhrzeit)
- Sind Regelmäßigkeiten im Programm erkennbar?
- Wird aus den Verweisen deutlich, was der Hörer auf dem Kanal des anderen Mediums geboten bekommt?
- In welchem Programmelement wird der Verweis gegeben?
- Wird die genaue Darstellungsform des crossmedialen Angebots im Verweis genannt?

Forschungsleitende Annahmen zu Kategorie 1: Crossmediale Verweise

- Es gibt mehr crossmediale Verweise, die vom Radioprogramm ausgehen, als vom Internet, aber der Unterschied in der Anzahl ist nicht sehr groß.
- Der Hauptanteil der Verweise findet in den Programmelementen Moderation und Kollegengespräch statt.
- Der Hörer bekommt nicht immer den genauen Anreiz genannt, warum er das Medium wechseln soll und nicht die Information, was ihm dort genau geboten wird
- Crossmedia wird verstärkt ab mittags zu finden sein, da die Inhalte morgens vorbereitet werden müssen.

Kategorie 2: Kanäle

- Zwischen welchen Kanälen findet Crossmedia statt? (Beispiel: Radio -> Facebook, Radio -> Twitter)
- Welche Onlinekanäle nutzen die Sender, und welcher wird am häufigsten genutzt?
- Gibt es direkt auf dem genannten Kanal die Informationen, oder wird der User noch weiter geleitet auf einen anderen Kanal?
- Wird die Startseite der sendereigenen Webseite angepasst, wenn es einen Verweis auf diese gibt, sodass der User sofort zum Inhalt gelangt?

Forschungsleitende Annahmen zu Kategorie 2: Kanäle

- Crossmedia findet vor allem zwischen Radio und Facebook statt, wobei der User von Facebook auf die eigene Webseite des Senders weitergeleitet wird.
- Die Inhalte, auf die verwiesen wurde, werden auf der Startseite immer auf die obere Hälfte, wenn nicht sogar in den Header, gesetzt.

Kategorie 3: Darstellungsform

- Welche Darstellungsformen nutzen die Sender online für ihr crossmediales Angebot?
- Welche Darstellungsform wird am meisten gewählt?
- Werden neben den Standarddarstellungsformen wie Video, Audio, Foto und Text noch andere genutzt?
- Gibt es eine Darstellungsform online, die für den Sender typisch ist, somit regelmäßig auftaucht?

Forschungsleitende Annahmen zu Kategorie 3:

- Die Sender nutzen vor allem Videos und Fotos als crossmediale Angebote.
- Es gibt eine spezifische Darstellungsform, die ein Sender regelmäßig für seine Angebote verwendet.

Kategorie 4: Allgemeine und vergleichende Fragen

- Sind die Angebote zuverlässig online bzw. im Radioprogramm?
- Sind die Angebote zuerst im Netz und nutzen die Sender somit die Strategie „online first“?
- Reproduzieren die Sender manchmal auch nur Inhalte und betreiben somit keinen echten Crossmedia-Journalismus?
- Worin besteht der Mehrwert für den Nutzer bei den Angeboten?
- Nebenbeobachtung: Arbeiten die Sender auch viel multimedial anstatt crossmedial?

[...]


1 Zu nennen wären hier zum Beispiel die TV-Sendung DASDING TV von dem Radiosender DASDING oder PULS im Fernsehen von dem Radiosender PULS.

2 Vgl. Richter (2010): S.156.

3 http://www.taz.de/!68839/. 8.4.2011. (03.02.2014, 15:30 Uhr).

4 Vgl. Medienpädagogischer Forschungsbund Südwest (mpfs) (Hrsg.) (2013): S. 13. und siehe Anhang 1.

5 Vgl. Fiene / Horn (2011): S. 83.

6 Fiene / Horn (2011): S. 84.

7 Siehe Kapitel 2.

8 Jakubetz zitiert nach Plank (2011): S. 16.

9 Vgl. ebd.

10 Ebd.

11 Im dritten Kapitel dieser Arbeit wird der Begriff Crossmedia ausführlich diskutiert und für diese Arbeit definiert.

12 Der Autor musste sich für den Titel dieser Arbeit entscheiden, ob der den Begriff „Jugendradiosender“ oder „Jugendradioprogramm“ verwendet. Die Entscheidung fiel schwer, da sowohl das Programm der Jugendradiosender untersucht wird, als auch die Webseite, die jedoch dem Sender zuzuordnen ist und nicht dem Programm, denn es ist die sendereigene Webseite. Da jedoch in dieser Arbeit keine Analyse der Strukturen und der Organisation des Senders stattfindet, hat sich der Autor für die hauptsächliche Verwendung des Begriffs „Jugendradioprogramm“ entschieden. Im weiteren Verlauf der Arbeit wird jedoch trotzdem öfters von „Jugendradiosender“ die Rede sein, wenn thematisch nicht ausschließlich das Radioprogramm thematisiert wird, sondern allgemein der Sender im Vordergrund steht, der mehr umfasst als das reine Radioprogramm. Die zu zitierenden Autoren verwenden ebenfalls stets den Begriff des „Senders“.

13 Vgl. beispielsweise Juul, Torben/Meier, Klaus/Schantin, Dietmar (2007) und Meier (2002).

14 Vgl. Fiene, Daniel/Horn, Denis (2011).

15 Vgl. Kapitel 3.

16 Vgl. Steinmetz, Rüdiger/Zöllner, Anna/Lax, Stephen/Grieves, Kevin/Newton, Gregory (Hrsg.) (2014): Digitale Leuchtturmprojekte des lokalen und regionalen Hörfunks und Fernsehens. Social-Media-Programmfeedback in Deutschland, Großbritannien und den USA. Berlin.

17 Vgl. Boumans (2005): S. 128.

18 Plank (2011): S. 9.

19 Vgl. Meier (2010): S.94.

20 Vgl. Crameri (2000): S. 59 und siehe Kapitel für eine genauere Definition Kapitel 3.1.

21 Vgl. Jakubetz (2011a): S. 31.

22 Dass Crossmedia mit dem Internet in Verbindung gebracht wird, zeigt in Kapitel 3 eine ausführliche Begriffsdiskussion.

23 Vgl. Plank (2011): S.13.

24 Davidson (2010): S. 24.

25 Heydolph (2011).

26 Vgl. ebd.

27 Vgl. ebd.

28 Ebd.

29 Vgl. Plank (2011): S. 10.

30 Vgl. ebd.

31 Ebd.

32 Falkner (2013).

33 Vgl. ebd.

34 Plank (2011): S. 10.

35 Vgl. Steinmetz (1987a): S. 92.

36 Zitiert nach Steinmetz (1987b): S. 89.

37 Vgl. Kleinsteuber (2012): S. 66.

38 Vgl. Steinmetz (1987a): S.92.

39 Vgl. Anhang 2 und Lerg (1970): S. 213.

40 Ebd.

41 Ebd.

42 Ebd.

43 Vgl. Steinmetz (1984): S. 213.

44 Ebd.

45 Vgl. Zilch (2012): S. 359.

46 Zitiert nach Zilch (2012): S. 379.

47 Zilch (2012): S. 361.

48 Vgl. Zilch (2012): S. 361.

49 Zilch (2012): S. 379.

50 Ebd.

51 Vgl. Zilch (2012): S.379.

52 Steinmetz (1978a): S. 102.

53 http://www.chrishucke.de/blog/9474/2013/02/02/wirklichkeit-2-0-medienkultur-im-digitalen-zeitalter. (10.7.2014. 17.00 Uhr).

54 Vgl. Hagedorn (2007).

55 Vgl. ebd.

56 Hagedorn (2007).

57 Vgl. ebd.

58 Vgl. ebd.

59 Vgl. ebd.

60 lhttp://www.hronline.de/website/radio/hr2/index.jsp?key=standard_podcasting_hr2_Funkkolleg&rubrik=20466. (10.7.2014. 18.00 Uhr).

61 Vgl. Hagedorn (2007).

62 Plank (2011): S. 14.

63 Vgl. Plank (2011): S. 13.

64 Vgl. ebd.

65 Vgl. Plank (2011): S. 14.

66 Ebd.

67 Siehe zur Begriffsdiskussion Kapitel 3.

68 Vgl. Meier (2010).

69 Vgl. Meier (2010): S. 95.

70 Meier (2010): S. 95.

71 Ebd.

72 Jakubetz (2011a): S. 12.

73 Vgl. Fiene / Horn (2011): S. 90.

74 Meier (2010): S.13.

75 Vgl. Meier (2010): S. 96.

76 Meier (2010): S. 96.

77 Meier (2010): S. 96.

78 Jakubetz (2011a): S. 19.

79 Meier (2010): S 97.

80 Vgl. Medienpädagogischer Forschungsbund Südwest (mpfs) (Hrsg.) (2013): JIM 2013.

81 Vgl. ebd.

82 Vgl. ebd. und siehe Anhang 3.

83 Medienpädagogischer Forschungsbund Südwest (mpfs) (Hrsg.) (2013): JIM 2013. Jugend, Information, (Multi-) Media, Basisstudie zum Medienumgang 12- bis 19- Jähriger in Deutschland. Stuttgart. Online-Quelle S. 29.

84 Vgl. ebd.

85 Medienpädagogischer Forschungsbund Südwest (mpfs) (Hrsg.) (2013): S. 21.

86 http://www.mpfs.de/?id=613. (20.02.2014, 15:28 Uhr)

87 Vgl. Jakubetz (2011a): S. 13.

88 Jakubetz (2011a): S. 13.

89 Zitiert nach Jakubetz (2011a): S. 14.

90 Ernst (2011 ): S. 11.

91 Ebd.

92 Vgl. Ernst (2011): S. 11.

93 Medienpädagogischer Forschungsbund Südwest (mpfs) (Hrsg.) (2013): JIM 2013. Jugend, Information, (Multi-) Media, Basisstudie zum Medienumgang 12- bis 19- Jähriger in Deutschland. Stuttgart. Online-Quelle S. 35.

94 Vgl. Medienpädagogischer Forschungsbund Südwest (mpfs) (Hrsg.) (2013): S. 34.

95 Vgl. Meier (2010): S. 97.

96 Siehe www.zaw.de. (10.07.2014, 18.00 Uhr).

97 Vgl. ebd.

98 Vgl. Neuberger/Tonnemacher (2003).

99 Meier (2010): S. 98.

100 Vgl. Meier (2010): S. 94.

101 Vgl. Bönisch ( 2006): S. 7.

102 Vgl. ebd.

103 Vgl. Richter (2010): S. 154.

104 Vgl. Meier (2010): S. 98.

105 Vgl. Meier (2010): S.99.

106 Vgl. Fiene/Horn ( 2011): S. 85.

107 Fiene/Horn (2011): S. 85.

108 Vgl. ebd.

109 Vgl. Jakubetz (2010): S. 31.

110 Vgl. Jakubetz (2011a).

111 Jakubetz (2011a): S. 9.

112 Vgl. Jakubetz (2011a): S. 22.

113 Jakubetz (2011a): S. 22.

114 Richter (2010): S. 156.

115 Ebd.

116 Jakubetz (2011a): S. 22.

117 Vgl. ebd.

118 Jakubetz (2011a): S.22.

119 Ebd.

120 Schultz (2007): S.15.

121 Schultz (2007): S. 16.

122 Vgl. Jakubetz (2011b): S. 20.

123 Vgl. ebd.

124 Jakubetz (2011b): S. 23.

125 Jakubetz (2012): S. 51.

126 Vgl. beispielsweise http://www.digitalfernsehen.de/ARD-kaempft-tri-medial-um-junges-Publikum.50676.0.html (10.07.2014. 18.00Uhr) und http://ard.br.de/olympia-sotschi-2014/ard-programm/olympia-trimedial-im-ersten-ard-hoerfunkwellen-sportschau-de-100.html (10.07.2014.18.00 Uhr).

127 Jakubetz (2012): S. 52.

128 Vgl. ebd.

129 Jakubetz (2012): S.52.

130 Vgl. ebd.

131 Jakubetz (2010): S. 233.

132 Vgl. ebd.

133 Walter (2010): S. 43.

134 Jakubetz (2011a): S. 114.

135 Jakubetz (2011b): S. 23.

136 Vgl. ebd.

137 Jakubetz (2011a): S.111.

138 http://www.onlinejournalismus.org/berufsbild_crossmedia.html (10.07.2014. 18.00 Uhr).

139 Jakubetz zitiert nach Plank (2011): S. 16.

140 Jakubetz (2011a): S. 31.

141 Ebd.

142 Grüner (2010): S. 61.

143 Vgl. Jakubetz (2011b): S. 31f.

144 Vgl. ebd.

145 Gabler Verlag (Hrsg.), Gabler Wirtschaftslexikon, Stichwort: Soziale Medien, online unter: http://wirtschaftslexikon.gabler.de/Archiv/569839/soziale-medien-v2.html. 28.02.2013 (10.07.2014.18.00 Uhr).

146 Vgl. Jakubetz (2011a): S. 20. Und Jakubetz (2011b): S.36.

147 Vgl. Jakubetz (2011a): S.19.

148 Vgl. Plank (2011): S. 14.

149 Jakubetz (2011b): S. 37.

150 Vgl. Brüggemann (2002): S. 41f.

151 Brüggemann (2002): S. 42.

152 Meier (2010): S. 94.

153 Vgl. Plank (2011): S. 19.

154 Vgl. ebd.

155 http://www.radiobremen.de/kultur/themen/crossmediapreis102.html (10.07.2014.18.00 Uhr).

Ende der Leseprobe aus 129 Seiten

Details

Titel
Crossmediale Aktivitäten ausgewählter deutscher Jugendradioprogramme
Untertitel
Eine Programm- und Webseitenanalyse
Hochschule
Universität Leipzig  (Institut für Kommunikations- und Medienwissenschaft)
Veranstaltung
Crossmedia
Note
1,7
Autor
Jahr
2014
Seiten
129
Katalognummer
V308148
ISBN (eBook)
9783668066168
ISBN (Buch)
9783668066175
Dateigröße
9400 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Mitschnitte (Anhang II) nicht im Lieferumfang enthalten!
Schlagworte
Radio, Crossmedia, Jugendradiosender, Crossmediale Aktivitäten, Hörfunk, Journalismus
Arbeit zitieren
Isabel Scholz (Autor:in), 2014, Crossmediale Aktivitäten ausgewählter deutscher Jugendradioprogramme, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/308148

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