Deutsche Entlehnungen im Russischen aus der Zeit der petrinischen Epoche. Eine sprachliche Untersuchung


Hausarbeit, 2014

13 Seiten, Note: 1,3

Alexandra Barin (Autor:in)


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1)Einleitung

2)Historischer Kontext

3)Was sind Entlehnungen bzw. deutsche Entlehnungen?

4)Wie wird vom Deutschen ins Russische entlehnt?

5)Deutsche Entlehnungen zu Zeiten Peters des Großen
5.1)Militär
5.2)Wissenschaft, Bildung und Kunst
5.3)Handel

6)Fazit

7)Literaturverzeichnis

1) Einleitung

In der vorliegenden Arbeit soll es um deutsche Entlehnungen in der russischen Sprache gehen. Ich möchte mich auf die Entlehnungen aus der Zeit Peters des Großen (petrinische Epoche) konzentrieren, da diese Epoche eine für die Geschichte Russlands und auch der russischen Sprache sehr wichtige Epoche darstellt. Zu dieser Zeit fand ein reger Austausch zwischen der russischen und den europäischen Kulturen statt, was sich natürlich auch auf die jeweiligen Sprachen auswirkte. Natürlich gibt es auch zu anderen Zeiten Einfluss der deutschen Sprache auf die russische (vgl. Thomas 1978), jedoch ist es in einer solchen Arbeit nur möglich, auf einen kleinen Ausschnitt der Geschichte des Kontaktes beider Sprachen einzugehen.

Ich möchte mich in dieser Arbeit der Frage widmen, inwiefern die deutsche Sprache zu Zeiten der petrinischen Epoche Einfluss auf die russische genommen hat und ob von diesem sprachlichen Einfluss auch heute noch etwas zu spüren (hören bzw. lesen) ist.

Um mir diese Frage beantworten zu können, werde ich zunächst untersuchen, welche Entlehnungen in der beschriebenen Zeit aus der deutschen Sprache vorgenommen worden sind, um anschließend an Hand von aktuellen Wörterbüchern zu überprüfen, welche der vorgenommenen Übernahmen noch vorhanden sind. Auch ziehe ich hier die Auflistungen von Anatole Bond (1974) zu Rate.

Zunächst möchte ich jedoch kurz auf den historischen Kontext eingehen und erläutern, was genau unter Entlehnungen und unter deutschen Entlehnungen zu verstehen ist und wie der Prozess des Entlehnens von Statten geht.

2) Historischer Kontext

Unter der petrinischen Epoche versteht man die Zeit zwischen der Thronbesteigung Peters des Großen (1682) und dessen Tod (1725) (s. Bond 1974:5). Andere Ansätze grenzen die petrinische Epoche mit den Jahren 1690-1725 ein. Natürlich kann man die sprachlichen Entwicklungen nicht auf das Jahr genau eingrenzen, da solche Entwicklungen immer fließend von Statten gehen und einige Entlehnungen vielleicht schon vor Machtantritt Peters im Russischen gebräuchlich waren, jedoch erst einige Zeit später dokumentiert wurden. Jedoch fand zur Zeit Peters eine enorme Entwicklung des Landes und auch der Sprache statt, die vor allem mit Peters Bestreben zusammen hing, Russland zu europäisieren.

Der Sprachkontakt zwischen der deutschen und der russischen Sprache findet allerdings bereits sehr viel früher seinen Ursprung. Schon im 13. Jahrhundert stellten die Ritter des Teutonen-Ordens durch ihre Ostbewegung einen Kontakt zu Russland her und bereits Ende des 13. Jahrhunderts stellt Novgorod den östlichsten Posten der Hanse dar (s Bond 1974: 13). Außerdem bilden sich in den großen Städten durch die Vielzahl an Ausländern sogenannte nemeckie slobody, in denen sich jedoch nicht nur Deutsche sondern auch andere Ausländer aufhielten. So kann man beobachten, dass Russland sich schon seit längerer Zeit in Richtung Europa orientierte, Peter der Große bedeutet trotzdem „in der Geschichte Rußlands [sic!] eine Umwälzung, eine Revolution“ (Stökl 1973:331). Peter selbst hielt sich schon zu Beginn seiner Regentschaft gerne in den nemeckie slobody auf, sodass auch zwischen Peter selbst und den europäischen Ausländern (und vor allem den deutschen) ein sehr früher Kontakt entstand. Aus diesem Kontakt entstanden Freundschaften zwischen Peter und Ausländern (vor allem dem Schotten General Patrick Gordon und dem Schweizer Franz Lefort (vgl. Stökl 1973:341)). So lernte Peter durch den Kontakt zur nemeckaja sloboda die Welt des Westens kennen.

Im Verlauf seiner Regentschaft verschaffte er sich durch seine Feldzüge europaweites Ansehen. Auch erfuhr Peter im Zuge seiner Europareisen einiges über die europäischen Kulturen. Im weiteren Verlauf seiner Regentschaft nahm Peter einige Reformen in fast allen Lebensbereichen vor, um Russland nach dem Vorbild, dass er in Europa kennengelernt hatte, zu europäisieren. Hierzu sagt Bond (1974:15):

„It is well known that Peter enforced westernasation in Russia with the utmost rigour in all spheres of Russian life; in industry, in technology generally, in government, in public administration, in education, in military and naval matters, in the police system, an in the whole social structure.“

Auch holte Peter stets Rat von europäischen Ingenieuren, Architekten, Schiffsbauern etc. ein und beschäftigte diese in seinem Reich.

So ist zusammenfassend zu sagen, dass seit des Machtantrittes Peters des Großen und auch schon davor stets der Kontakt zu Europa und somit auch zu Deutschland hergestellt war und durch den Kontakt Peters mit den Europäern beibehalten und noch verstärkt wurde, sodass es zu Einflüssen der europäischen Kulturen und Sprachen auf die russische kommen konnte. Im Zuge des Kontaktes und der Reformen nehmen vor allem die lateinische, deutsche, englische und holländische Sprache Einfluss auf die russische. Außerdem erleben die Kunst und die Literatur einen enormen Aufschwung unter Peter dem Großen, sodass auch Werke ausländischer Autoren einer Übersetzung bedürfen, was einen weiteren Kontaktpunkt zwischen den Sprachen herstellt.

[...]

Ende der Leseprobe aus 13 Seiten

Details

Titel
Deutsche Entlehnungen im Russischen aus der Zeit der petrinischen Epoche. Eine sprachliche Untersuchung
Hochschule
Ruhr-Universität Bochum
Note
1,3
Autor
Jahr
2014
Seiten
13
Katalognummer
V308055
ISBN (eBook)
9783668063303
ISBN (Buch)
9783668063310
Dateigröße
437 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
deutsche, entlehnungen, russischen, zeit, epoche, eine, untersuchung
Arbeit zitieren
Alexandra Barin (Autor:in), 2014, Deutsche Entlehnungen im Russischen aus der Zeit der petrinischen Epoche. Eine sprachliche Untersuchung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/308055

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