Mitarbeitergesundheit in einer geronto-psychiatrischen Einrichtung


Hausarbeit, 2015

25 Seiten, Note: 1,55


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

Glossar

Tabellenverzeichnis

Literaturverzeichnis

1. Einleitung
1.1. Problemstellung
1.2. Fragestellung
1.4. Abgrenzung des Themas

2. Definitionen und Begrifflichkeiten
2.1. Betriebliches Gesundheitsmanagement
2.2. Gesundheit
2.2.1 Gesundheitschancen
2.2.2. Gesundheitsverhalten
2.2.3. Gesundheitsressourcen
2.3. Pathogenesen
2.4. Salutogenese

3. Betriebliche Gesundheitsförderung und Prävention
3.1. Betriebliche Gesundheitsförderung im Psychiatrie Verbund
3.2. Gesundheitsförderung
3.3. Gesetzliche Grundlagen Gesundheitsförderung und Prävention
3.4.. Nutzen der Prävention und Gesundheitsförderung
3.5. Prävention
3.6. Verhaltens- oder Verhältnisprävention
3.7. Verhältnisprävention

4. Geronto –psychiatrische Pflegeeinrichtung als Arbeitsplatz
4.1. Gesundheitsförderung der Beschäftigten in der Pflegeeinrichtung
4.2. Prävention und Gesundheitsförderung im Berufsleben
4.3 Handlungsfeld des Betrieblichen Gesundheitsmanagements
4.4 Pflegebranche im demografischen Wandel

5. Umfrage, Fragebogen, Genehmigung
5.1 Vorgehen der Umfrage
5.2. Bitten um Teilnahme an der Befragung
5.3. Fragebogen
5.4. Statistische Zahlen
5.4.1. Geschlechterverteilung auf einer geronto - psychiatrischen Station
5.4.2. Ihr Alter?
5.4.3. Arbeitszeit mit Schicht und Nachtdienst
5.4.4. In welchen Bereich arbeiten sie derzeit?
5.4.5. Abgeschlossene Berufsausbildung?
5.4.6. Allgemeine Gesundheitsbeschwerden
5.4.7. Bestehen Gesundheitsbeschwerden?
5.4.8. Würden Sie an Angeboten zur Gesundheitsförderung teilnehmen?

6. Zusammenfassung und Fazit

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Glossar

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Tabellenverzeichnis

Tabelle 1 Risiko – und Schutzfaktoren, Vgl. Hurrelmann, Klotz, Haisch 2014

Tabelle 2 Formen der Prävention nach Vgl. Hurrelmann, Klotz, Haisch, 2014

Tabelle 3 Nutzen des BGF für Arbeitnehmer und Arbeitgeber im LWLVerbund

Tabelle 4 Geschlechterverteilung auf der geronto- psychiatrischen Station

Tabelle 5 Ihr Alter?

Tabelle 6 Arbeitszeit mit Schicht und Nachtdienst

Tabelle 7 In welchen Bereich arbeiten sie derzeit?

Tabelle 8 Abgeschlossene Berufsausbildung

Tabelle 9 Allgemeine Gesundheitsbeschwerden

Tabelle 10 Bestehen Gesundheitsbeschwerden

Tabelle 11 Würden Sie an Angeboten zur Gesundheitsförderung

Literaturverzeichnis

1. Vgl. Kaminski, Martin, Betriebliches Gesundheitsmanagement für die Praxis: Ein Leitfaden zur Systematischen Umsetzung der DIN SPEC 91020, 2013,S 22

2. Vgl. Siegrist, Johannes: Medizinische Soziologie, 6 Auflage, 2005, S. 26

3. www.who.int,Verfassung der Weltgesundheitsorganisation, deutsche Übersetzung

4. www.bzga,Leitbegriffe der Gesundheitsförderung; Toni Faltermaier

5. www.psychologielexikon.com, Ressourcen allgemein

6. Vgl. Siegrist, 2005, S. 27

7. Vgl. Bengel, Jürgen; Strittmatter, Regine; Willmann, Hildegard: Was hält den Mensch gesund? Antonovskys Modell der Salutogenese, Band 6, S.24

8. Vgl. www. LWL – Psychiatrieverbund Westfalen.de, Betriebliches Gesundheitsmanagement

9. Vgl. Roche Lexikon Medizin, 4. Auflage; © Urban & Fischer Verlag, München 1999

10. dip21.bundestag.de Vgl.

11. www.tk.de/ Thesen des Verwaltungsrates der TK zum Präventionsgesetz ,S.2

12. Vgl. Hurrelmann, Klotz, Haisch, Lehrbuch: Prävention und Gesundheitsförderung, 4.Auflage, S.14

13. Hurrelmann, Klotz, Haisch, Lehrbuch: Prävention und Gesundheitsförderung, 4. Auflage, S.36/ 37

14. Vgl. Hurrelmann, Klotz, Haisch, Lehrbuch: Prävention und Gesundheitsförderung , 4. Auflage, S 40

15. Vgl. www.LWL Pflegezentrum Marsberg, Pflegeleitbild

16. Vgl. Glaser, Jürgen.; Höge, Thomas; Hrsg. BAuA: Probleme und Lösungen aus Sicht der Arbeits- und Gesundheitswissenschaften, 2005

17. Vgl. www. Betriebliche Gesundheitsförderung-LWL – Einrichtung Marsberg, Angebote aus innerbetrieblichen Fortbildungsprogramm

18. Vgl. Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) im LWL Psychiatrie Verbund Westfalen

19. Vgl. Statistisches Bundesamt, Pressestelle Pressemitteilung vom 5. März 2014 – 75/14

1. Einleitung

1.1. Problemstellung

Die altersdemografische Entwicklung in Deutschland und die damit wachsende Anzahl von Pflegebedürftigen auf der einen und die wachsende Anzahl von älteren Berufstätigen auf der anderen Seite rücken die Prävention und betriebliche Gesundheitsförderung (BGF) in den Fokus. Die Tätigkeiten im Gesundheitsdienst sind gekennzeichnet durch besondere Anforderungen wie Schicht- und Wochenendarbeit, hohen physischen und psychischen Belastungen, Zeitdruck sowie Flexibilität, die sich auf Dauer gesundheitsgefährdend auswirken können. Eine für die Pflegebranche bedarfsgerechte Ausgestaltung der Prävention und betrieblichen Gesundheitsförderung kann daher dazu beitragen, die Gesundheit von Pflegepersonal zu erhalten und einen frühzeitigen Ausstieg aus dem Pflegeberuf vermeiden. „Gesund zu bleiben trotz hoher Arbeitsbelastung“ ist eine Aufgabe, die von allen für Beschäftigte im Gesundheitsbereich bewältigt werden muss. Im Mittelpunkt der wissenschaftlichen Hausarbeit steht die Mitarbeitergesundheit der verschiedenen Berufsgruppen in einer geronto- psychiatrischen Pflegeeinrichtung, die bekanntermaßen eine Hochrisikogruppe für arbeitsbedingte Belastungen und gesundheitliche Probleme darstellt.

1.2. Fragestellung

Welche salutogenen Ressourcen besitzen Beschäftigte im Gesundheitsbereich? Die vorliegende Erhebung soll zeigen, ob Pflegepersonal grundsätzlich mit salutogenen Ressourcen ausgestattet ist beziehungsweise wie und ob es diese zu nutzen weiß.

1.3. Methodik und Vorgehensweise

Die vorliegende Arbeit gliedert sich in einen theoretischen und in einen analytischen Teil. Der theoretische Teil, die Literaturrecherche erfolgte unter Verwendung des Internets und Fachliteratur. Die Suchstrategie beinhaltete die Schlagwörter „Gesundheit“, „Ressourcen“, „Gesundheitsförderung“ und, „Prävention“. Für den analytischen wurde die Methode der strukturierten schriftlichen Befragung gewählt. Literatur und Ergebnisse wurden auf Übereinstimmung überprüft.

Im Kapitel 2 werden die Themen Betriebliches Gesundheitsmanagement, Gesundheit mit Verhalten, Chancen und Ressourcen aufgegriffen und definiert. Desweitern werden die Begriffe Pathogenese und Salutogenese kurz erläutert. Es ist wichtig die Erläuterungen zu verstehen und deuten zu können.

Im Kapitel 3 geht es um Betriebliche Gesundheitsförderung ( BGF ) und Prävention, Gesetzliche Grundlagen, Handlungsfelder, der Nutzen von BGF für das Unternehmen und ihrer Beschäftigten werden vorgestellt.

Das dritte Kapitel 4 handelt von der geronto – psychiatrische Pflegeeinrichtung als Arbeitsplatz, den Beschäftigten in einer Pflegeeinrichtung und der Prävention und Gesundheitsförderung im Berufsleben sowie das Thema Pflegebranche im demografischen Wandel kurz aufgegriffen.

Kapitel 5 beschreibt und analysiert den Fragebogen und im 6. Kapitel ist die Zusammenfassung und das Fazit formuliert.

1.4. Abgrenzung des Themas

Die vorliegende Erhebung soll zeigen, ob Pflegepersonal grundsätzlich mit salutogenen Ressourcen ausgestattet ist bzw. wie und ob es diese zu nutzen weiß. Täglich wechselnde Stimmung der Bewohner, ein durch die wechselnden Dienste dynamisches Kollegenteam, ständige Konfrontation mit mental belastenden Faktoren wie Krankheit und Tod sind zusätzlich zu den in anderen Berufen alltäglichen Themen zu sehen. Es wäre von großem Wert, wenn die für diese Berufsgruppe alltäglichen Belastungen und deren salutogenen Ressourcen erhoben, einander gegenübergestellt, als Information der Allgemeinheit verfügbar gemacht und so nutzbar werden könnten. Der Umgang mit den eigenen salutogenen Ressourcen könnte durch Beispielgebendes - aus dem für Pflegepersonal alltägliches Bild - für viele Menschen Anreiz und Vorbild sein.

2. Definitionen und Begrifflichkeiten

2.1. Betriebliches Gesundheitsmanagement

Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) ist ein Instrument, mit dem die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, als wichtigste Ressource eines Unternehmens, in ihrer Leistungsfähigkeit und Bereitschaft gestärkt werden. Zwischen Arbeitsanforderungen, Arbeitsbedingungen, Arbeitszufriedenheit, der Qualität der geleisteten Arbeit und der Gesundheit bestehen enge Zusammenhänge. Nur gesunde und motivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind bereit und fähig ihre Leistungsressourcen nachhaltig zu mobilisieren und erfolgreich einzusetzen. BGM umfasst die Entwicklung betrieblicher Rahmenbedingung, Strukturen und Prozesse, die die Gesundheitsförderliche Gestaltung von Arbeit und Organisation und die Befähigung des gesundheitsförderlichen Verhaltens der Beschäftigten zum Ziel haben. BGM ist eine Managementaufgabe der Führungskräfte als auch eine Selbstverpflichtung aller Beschäftigten, die Sensibilität für das eigene gesundheisbewusstes Verhalten zu stärken. BGM kann nur als ganzheitliches Konzept erfolgreich sein.1

2.2. Gesundheit

Gesundheit ist ein Schlagwort unsere Zeit geworden. Derzeit existieren mehrere Bemühungen Gesundheit und Krankheit zu definieren. Gesundheit und Krankheit verweisen nicht nur auf Funktion und Fehlfunktion des Körpers. Das Bezugssystem der Medizin definiert Gesundheit und Krankheit als Erfüllung beziehungsweise die Abweichung von objektivierbaren Normen physiologischer Regulation beziehungsweise organischer Funktion. Das zweite Bezugssystem des betroffenen Individuums definiert die persönliche Befindlichkeit, sich gesund beziehungsweise krank fühlen. Das dritte Bezugssystem der Gesellschaft, insbesondere des Sozialversicherungssystem definiert Gesundheit und Krankheit unter dem Aspekt der Leistungsminderung beziehungsweise der Notwendigkeit, Hilfe zu gewähren, wie Krankschreibung Versicherungsleistung und Hilfeleistung. Das jeweilige Verständnis von Gesundheit und Krankheit ist durch gesellschaftliche Normen und Werte beeinflusst.2 Einige aktuelle oft zitierte Definitionen unserer Zeit. Die wohl weltweit bekannteste Definition von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bezeichnet 1948: “ Gesundheit als ein Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens und nicht nur als das Fehlen von Krankheit und Gebrechen. (“Health is a state of complete physical, mental and social well – being and not merely the absence of disease or infirmity. “)3

2.2.1 Gesundheitschancen

Gesundheitschancen bedeutet auf persönlichen Kompetenzen und organisatorischen Gegebenheiten beruhende Fähigkeiten und Möglichkeiten, gesundheitsfördernde Ressourcen nutzbar zu machen.

2.2.2. Gesundheitsverhalten

Als Gesundheitsverhalten „health behavior“- werden alle Verhaltensweisen von gesunden Menschen verstanden, die nach epidemiologischen Erkenntnissen die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass Krankheiten vermieden werden oder die Gesundheit erhalten wird. Der Begriff wird damit vielfach als Gegenbegriff zum Risikoverhalten verwendet, der alle Verhaltensweisen oder Gewohnheiten umfasst, die wissenschaftlich belegt die Wahrscheinlichkeit erhöhen, eine spezifische Krankheit zu entwickeln.4

2.2.3. Gesundheitsressourcen

Ressourcen (französisch Ressource = Quelle, Mittel, vom lateinischen resurgere = hervorquellen) wie psychische, soziale und fachliche Kompetenzen sind Komponenten der Beanspruchungsoptimierung, die es ermöglichen, Situationen zu beeinflussen und unangenehme Einflüsse zu reduzieren. Sie wirken sich positiv auf die körperliche und seelische Gesundheit aus.5

2.3. Pathogenesen

Die Pathogenese (Pathos, griech. Schmerz, Leid) beschäftigt sich mit der Entstehung und Entwicklung eines krankhaften Geschehens. Gesundheit wird dabei als Normalzustand und Krankheit als Ausnahmezustand angesehen. Die Biomedizin beschäftigt sich mit Erforschung und Kontrolle pathogener Vorgänge im menschlichen Organismus. Ursachen für pathogene Vorgänge können beispielsweise schädigende biologische, chemische oder physikalische Umwelteinflüsse sein. Die klinische Forschung beschäftigt sich ebenso vorwiegend mit Krankheit und weniger mit Gesundheit. Pathogenese ist problemorientiert, wie entstehen Leid und Krankheit.6

2.4. Salutogenese

Der Begriff Salutogenese wurde vom israelisch-amerikanischen Medizinsoziologen Aaron Antonovsky (1923-1994) in den 1970er Jahren in seinen beiden Hauptwerken:“ Health, stress and coping:“ New perspectives on mental and physical well - being“ (1979) und“ Unraveling the mystery of health. How people manage stress and stay well“ (1987, San Francisco, Jossey-Bass) entwickelt, Die zentralen Fragen:“ Warum bleiben Menschen, trotz vieler gesundheitsgefährdender Einflüsse, gesund. Wie schaffen sie es, sich von Erkrankung wieder zu erholen? Was ist das besondere an Menschen, die trotz extremster Belastung nicht krank zu werden? A. Antonovsky prägte den Neologismus “Salutogenese“ (Salus, lat.: Unverletztheit, Heil, Glück; Genese, Entstehung), Der Begriff ist komplementär gebildet zur Pathogenese.7 Im Mittelpunkt der Salutogenese stehen die Entwicklung und der Aufbau von Ressourcen. Ressourcen umfassen Bedingungen der Umwelt (äußere Ressourcen) und bestimmte Personenmerkmale (innere Ressourcen).

3. Betriebliche Gesundheitsförderung und Prävention

3.1. Betriebliche Gesundheitsförderung im Psychiatrie Verbund

Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF) im Psychiatrie Verbund umfasst alle präventiven Maßnahmen von Arbeitgebern, Arbeitnehmern und der Gesellschaft, die Gesundheit und das Wohlbefinden bei der Arbeit zu verbessern. Das betrifft Maßnahmen, die sowohl auf das gesundheitsgerechte Verhalten der Beschäftigten ausgerichtet sind Verhaltensprävention als auch Maßnahmen zur gesundheitsgerechten Arbeitsgestaltung Verhältnisprävention. BGF ist dann erfolgreich, wenn diese Maßnahmen dauerhaft miteinander verknüpft sind und systematisch durchgeführt werden. Voraussetzung für den Erfolg von BGF ist die Bereitschaft aller Beteiligten, ihr bisheriges Rollenverständnis und -verhalten zu hinterfragen und gegebenenfalls zu ändern. Vor allem von Arbeitgebern beziehungsweise Managern fordert BGF die Bereitschaft, Probleme der Gesundheit der Beschäftigten nicht nur negativ als Minimierung krankheitsbedingter Abwesenheit, sondern als positive, mit Partizipation zu bewältigende und anfänglich auch mit Kosten verbundene Gestaltungsaufgabe zu begreifen.8

3.2. Gesundheitsförderung

Dieser Begriff ist noch recht jung und hat sich aus den gesundheitspolitischen Debatten der WHO (Ottawa Charta, 1986) weiter entwickelt. Gesundheitsförderung sind nach der Ottawa-Charta alle Maßnahmen, die sowohl auf die Veränderung und Förderung des individuellen Verhaltens als auch der Lebensverhältnisse im positiven Sinne abzielen. Ziel der Gesundheitsförderung ist es, bestehende Ungleichheiten bezüglich des Gesundheitszustandes und der Lebenserwartung unterschiedlicher sozialer Gruppen zu reduzieren. Die Gesundheitsförderung erstreckt sich auf fünf wesentliche Handlungsbereiche. Die Entwicklung einer gesundheitsfördernden Gesamtpolitik, Schaffung gesundheitsfördernder Lebenswelten. Unterstützung gesundheitsbezogener Gemeinschaftsaktionen, Neuorientierung der Gesundheitsdienste und anderer gesundheitsrelevanter Einrichtungen sowie die Förderung der Entwicklung persönlicher Kompetenzen.9 Sie zielt auf eine Verbesserung der Lebensbedingungen der Menschen ab sowie auf eine Stärkung ihrer gesundheitlichen Entfaltungsmöglichkeiten. Die Gesundheitsförderung umfasst Maßnahmen und Aktivitäten, mit denen die Stärkung der Gesundheitsressourcen und -potenziale der Menschen erreicht werden sollen. Gesundheitsförderung ist als Prozess zu verstehen, der darauf abzielt, alle Menschen zu verantwortungsbewussten Entscheidungen hinsichtlich ihrer Gesundheit zu befähigen.

3.3. Gesetzliche Grundlagen Gesundheitsförderung und Prävention

Der Deutsche Bundestag hat am 18.06.15 das Gesetz zur Stärkung der Gesundheitsförderung und der Prävention (Präventionsgesetz – PrävG) verabschiedet. Das Präventionsgesetz regelt in Deutschland ab 2016 neue Maßnahmen in den Bereichen Vorbeugung gegen Krankheiten (Prävention), Gesundheitsförderung und Früherkennung von Krankheiten. Angesichts der sich abzeichnenden Verknappung der personellen und finanziellen Ressourcen im Bereich der kurativen Medizin sind verstärkte Maßnahmen zur Gesunderhaltung der Bevölkerung durch Prävention und Gesundheitsförderung notwendig.10

3.4.. Nutzen der Prävention und Gesundheitsförderung

Prävention und Gesundheitsförderung tragen dazu bei, Wohlbefinden, Mobilität und Lebensqualität aller Bürgerinnen und Bürger jeden Alters und aller sozialen Schichten zu erhalten und zu verbessern. Sie sind als investive Strategien neben medizinischer Behandlung, Rehabilitation und Pflege unverzichtbare Bausteine für Gesundheit und ein langes Leben. Die vorherrschenden nichtübertragbaren Krankheiten des Kreislaufsystems, des Muskelskelett-Systems, des Stoffwechsels, der Atemwege sowie viele bösartige Neubildungen werden in ihrer Entstehung durch verbreitete Risikofaktoren begünstigt. Hinzu kommt die Zunahme der Bedeutung psychischer Erkrankungen und Belastungen in vielen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens. Nach Angaben der WHO ist Depression weltweit die zweithäufigste Krankheitsursache in der Gruppe der 15- bis 44-Jährigen. Psychische Störungen sind laut Robert-Koch-Institut mit einem Anteil von 24 Prozent die Hauptursache für gesundheitsbedingte Frühverrentung. Hier liegt eine zentrale Herausforderung für eine strategisch ausgerichtete Gesundheitsförderungspolitik. Insgesamt gilt: Das Krankheitsgeschehen in Deutschland wird zu über 70 Prozent von den oben genannten chronisch - degenerativen Erkrankungen bestimmt, diese gelten als im Prinzip prävenierbar. Dies macht eine Stärkung vorbeugender Interventionen in allen Bevölkerungs- und Altersgruppen zwingend notwendig. Darüber hinaus erfordert der demografische Wandel eine Intensivierung der Anstrengungen zum Erhalt der gesundheitlichen Potenziale der Erwerbstätigen bis zum Erreichen des Rentenalters.11

3.5. Prävention

Krankheitsprävention, meist verkürzt als Prävention bezeichnet, bedeutet im Wortsinn, einer Krankheit zuvorkommen, um sie zu verhindern oder abzuwenden. In der Annahme, dass die Entwicklung des Krankheitsgeschehen individuell und kollektiv vorhergesagt werden kann. Prävention zielt darauf ab, eine gesundheitliche Schädigung durch gezielte Aktivitäten zu verhindern, zu verzögern oder zu verringern. Ziel ist es, die Häufigkeit von Krankheit, Behinderung oder vorzeitigem Tod in der Bevölkerung zu senken und einen möglichst langen Erhalt der Selbstständigkeit im Alter .zu ermöglichen. Prävention hat das Ziel, Arbeitsunfälle, Berufskrankheiten und arbeitsbedingte Gesundheitsgefahren zu verhindern sowie für eine wirksame Erste Hilfe zu sorgen. Zeitgemäße Prävention folgt einem ganzheitlichen Ansatz, der sicherheitstechnische und arbeitsmedizinische Maßnahmen genauso einschließt wie den Gesundheitsschutz. Prävention können zeitlich verschieden gegliedert werden in Primärprävention, Sekundärprävention und Tertiärprävention. Der ideale Zeitpunkt der Intervention hängt vom Grad der Entfaltung und Wirkung von Risikofaktoren ab. Prävention zielt also auf die Beeinflussung von Bedingungs- oder Risikofaktoren und setzt auf Breitenwirkung und Gemeindeorientierung.12

[...]


1 Vgl. Kaminski, Martin, Betriebliches Gesundheitsmanagement für die Praxis: Ein Leitfaden zur Systematischen Umsetzung der DIN SPEC 91020, 2013,S 22

2 Vgl. Siegrist, Johannes: Medizinische Soziologie, 6 Auflage, 2005, S. 26

3 www. who.int , Verfassung der Weltgesundheitsorganisation, deutsche Übersetzung

4 www.bzga,Leitbegriffe der Gesundheitsförderung; Toni Faltermaier

5 www.psychologielexikon.com ,Ressourcen allgemein

6 Vgl. Siegrist, 2005, S. 27

7 Vgl. Bengel, Jürgen; Strittmatter, Regine; Willmann, Hildegard: Was hält den Mensch gesund? Antonovskys Modell der Salutogenese, Band 6, S.244

8 Vgl. www. LWL – Psychiatrieverbund Westfalen.de, Betriebliches Gesundheitsmanagement

9 Roche Lexikon Medizin, 4. Auflage; © Urban & Fischer Verlag, München 1999

10 dip21.bundestag.de

11 www.tk.de/ Thesen des Verwaltungsrates der TK zum Präventionsgesetz ,S.2

12 Vgl. Hurrelmann, Klotz, Haisch, Lehrbuch: Prävention und Gesundheitsförderung ,4Auflage, S.14

Ende der Leseprobe aus 25 Seiten

Details

Titel
Mitarbeitergesundheit in einer geronto-psychiatrischen Einrichtung
Hochschule
DIPLOMA Fachhochschule Nordhessen; Abt. Kassel
Veranstaltung
Bachelor of Arts
Note
1,55
Autor
Jahr
2015
Seiten
25
Katalognummer
V307689
ISBN (eBook)
9783668061606
ISBN (Buch)
9783668061613
Dateigröße
452 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
mitarbeitergesundheit, einrichtung
Arbeit zitieren
Colette Fingerhut (Autor:in), 2015, Mitarbeitergesundheit in einer geronto-psychiatrischen Einrichtung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/307689

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