Das Finale Paradigma

Eine gründliche Erörterung der Frage, warum ihre Lebensnot die Menschen zu Erwerbsfanatismus zwingt, der ihr Unglück stetig mehrt, und wodurch dem zu entraten wäre


Essay, 2015

128 Seiten


Leseprobe


Inhalt

ANSAGE

Erster Teil: Vom Kapital
Definitionen
Satz I
Satz II
Satz III
Satz IV
Satz V
Satz VI
Satz VII
Satz VIII
Satz IX
Satz X
Satz XI
Satz XII
Satz XIII
Satz XIV
Satz XV
Satz XVI
Satz XVII
Satz XVIII

Zweiter Teil: Von der Masse und ihren Gemeinschaften
Satz I
Satz II
Satz III
Satz IV
Satz V
Satz VI
Satz VII
Satz VIII
Satz IX
Satz X
Satz XI
Satz XII
Satz XIII
Satz XIV
Satz XV
Satz XVI
Satz XVII
Satz XVIII
Satz XIX

Dritter Teil: Freiheit oder Affektbewirtschaftung
Satz I
Satz II
Satz III
Satz IV
Satz V
Satz VI
Satz VII
Satz VIII
Satz IX
Satz X
Satz XI
Satz XII
Satz XIII
Satz XIV
Satz XV

Finales Paradigma

NACHTRÄGE

VULGÄRER ÖKONOMISMUS

TEXTVERGESSENHEIT

EXTREME MITTE/MASSENHALTUNG

PERFORMANZTERROR

ANSAGE

Dieser Text strebt, klar und deutlich auszusagen, was Ihr immer schon wusstet, aber nicht zu denken wagtet. Hierzu wird untersucht, was auf Erden die größte Wirkmacht hat insofern es gesetzt ist als etwas, das sich selbst entspringt und durch sämtliches Zu- oder Widertun in seiner Wirkmacht noch gesteigert wird. Wie daraus immer neue Formen der Knechtschaft entstehen und Erlösung der Knechtschaft gesucht wird in dem, was sie verursacht. Warum die menschlichen Gesellschaften ihre Freiheit verspielen indem sie sich in Gemeinschaften aus dem Geist der Bevormundung und wahnhaften Bereicherung wandeln. Dieser Text heißt „Finales Paradigma“, weil alle dominierenden Formen von Zivilisation - okzidentale Massendemokratie (Massenhaltung in bitterstem Konsumismus), orientalische Oligarchie (Massenhaltung durch regrediente Vergemeinschaftung unter patriarchal-theomorphe Idole) und asiatisch-autokratische Markterweckungsregime – nach meiner Auffassung das Menschenmögliche zerstören, um durch Gewalt und religiöse Inbrunst der Selbstverwertung des Kapitals und der Selbstwertsteigerung des Vorteilnehmerkartells zu dienen, wozu ihnen ein noch nie vorhandenes Waffenarsenal gegeben ist zur Vernutzung übervorteilter und auf Übervorteilung konditionierter Massen, zur Vernichtung des Lebens aus dem Geist der Vorsehung: dem Glauben, dass ein „freier Markt“ – den es niemals gegeben haben wird – der Befreiung der Massen dienen könnte, logischerweise durch Produktion des Sinnlosen: Kapital erlösen aus der Vernichtung ungebundener Existenz. Wenn nachstehend häufig nur von „Wirtschaftsdemokratie“ die Rede ist, sind andere, kapitalistische Praktiken totalisierende Regime eben so gemeint, in der Wirtschaftsdemokratie ist nur eben alles besonders vorbildlich. Weil es den Kapitalismus nicht gibt sondern nur zusehends radikalisierte, effektivierte und vor allem immer exklusiver gemachte Erwerbsstrategien, kann man sich nur um eine angemessenere Interpretation der unter der Marke „Kapitalismus“ befassten Praktiken seitens der Kritiker wie der Anwender bemühen; ihre Radikalisierung und die daraus drohende Mentalitätsverschiebung sind hier Thema. Sollte es sich um ein ontologisches Verhängnis handeln, na, dann muss man wohl die Ontologie abschaffen. – Diese Schrift arbeitet ohne Apparat, weitgehend stützt sie sich auf meine Studie „Fratzen der Souveränität“, (Wuppertal 2009) und wie diese maßgeblich auf die Arbeiten von Spinoza, Marx (&Nachf. bis R. Kurz), Deleuze und Guattari, Hjelmslev. Die Form ist weniger der Leidenschaft für den mos geometricus geschuldet denn der Bewunderung Spinozas, außerdem erwies sie sich als verblüffend effektiv und schien mir für eine fassliche und übersichtliche Darstellung der Problematik sehr geeignet.

Erster Teil: Vom Kapital

Definitionen

1. Kapitalismus nenne ich eine Maschine, die das Reale in Kapital verwandelt. Kapital ist geschichtslos, gesichtslos, geschlechtslos, eine Handlungsmacht, die sich in ihrem Handeln niemals erschöpft, weil sich zuvor alles andre erschöpft.
2. Maschine ist jedweder Funktionszusammenhang, welcher sich relativ unbegrenzt relativ unverändert wiederholt und dessen Zweck wie Impulsursprung außerhalb seiner liegt; dies im Unterschied zum Maschinischen, das maschinell operiert, aber einen inneren Zweck realisiert.
3. Eine Substanz ist nach Spinoza was zu seinem Bestehen keiner Ursache bedarf, weil es Ursache seiner selbst ist. Als solches wurde früher Gott oder die Natur gedacht.
4. Das Vermögen der Substanz: maschinische Produktivkraft freizusetzen und zu artikulieren. Die sinnlose Produktion vor ihrer Definition unter dem Gesichtspunkt der maschinellen Reproduzierbarkeit und der Abnahme des standardisierten Produkts. Im Unterschied zu „maschinell“ besagt „maschinisch“: frei von regulärem, prognostizierten Verlauf; das Produkt ist nicht vom Produzierenden streng geschieden sondern fällt automatisch weiterer Produktion bedingend zu.
5. Masse meint hier depotenzierte Vielheit, über kumulierte Mengen hinaus vorzüglich das Vereinheitete (-> Marke, Markierung); dass die Nominalisten und ihre Wiedergänger eine solche Vorstellung noch niemals zugelassen haben - also dass es eine Art Transitorium gibt zwischen Vorstellungen von Vielen, die sich immer ähnlicher werden, und einem durch Auftreten, Sprache daraus verselbständigtem Kanon – mag mit Ursache des Problems sein. –Eine Masse ist mE besser denn als Gebilde aufgefasst als Zustand selbstorganisierter oder auferlegter Ohnmacht eines Egos oder einer Gemeinschaft; die Masse findet keine produktive Macht, sondern nur Karikaturen von Herrschaft, die sie über sich gestellt hat.
6. Egologisch nenne ich was nach Art eines Egos aussagt und dabei von und zu sich spricht. Ego ist dabei der auf Erwerb gerichtete Zustand des Ich, welches seinerseits eine Zurichtung der menschlichen Natur mit der Option auf Gewinn und Gestaltung individueller Freiheit ist. Egologisch ist das Verhalten nicht nur eines Individuums, sondern ebenso das von Gemeinschaften und Massen.
7. Artikulation bedeutet, ein Ganzes ohne feste Ränder so als Beziehungsganzes von Elementen bestimmen, dass darin das Zeichenhafte (die Tatsache, dass jedwedes durch ein Zeichen bezeigt, ein Zeichen für sich selber oder etwas anderes sein kann) relativ konkret und in seinen Elementen demokratisch ist, weil es keine Bedeutung gibt, die als Bedeutung bedeutender ist als eine andere.
8. Zeichenhaft nenne ich, was die Bildung von Zeichen bedingt, genauer die Schaffung und Aussonderung von Zeichen; hierzu bedarf es eines Elementes des Inhaltlichen, eines Momentes des Ausdrücklichen, deren Verknüpfung zweier spezifizierter Segmente das Zeichen ist; des weiteren die Zeichenverwendung und die Reartikulation von Zeichen mittels Interpretanten, durch welche der Zeichenimpuls erhalten bleibt.- Das Soziale ist in eben dem Sinne zeichenhaft, als jeder Einzelne als Teil desselben ein Inhaltliches (das Intersubjektive, in dem das Körperliche und Manifeste menschlichen Umgangs liegt) und ein Ausdrückliches verknüpft. (Das Intra- oder Innersubjektive wie es das einzelne Subjekt aus seiner Kompetenz als sprechendes, denkendes, schreibendes, bildendes …. Wesen realisiert. Das Subjekt ist so gesehen ein Zeichen, das das Einzelne mit den Vielen verbindet dadurch, dass es deren Unterschied weiß.)
9. Medien sind Elemente, an denen Zeichen auftreten und durch dieses Auftreten als Botschaften aufgefasst werden. Hört das Medium auf unterscheidbar von der Botschaft zu sein, entsteht ein Code als autogenes Sinnganzes, das sich reproduziert und zersetzt.
10. Modus ist die Art und Weise wie eine Kraft konkret existiert, nicht aber dieses Existieren selbst. Hierbei fällt unter die Art alles Präformierte und verstehe ich unter Weise die Version, in der dieses ausgespielt wird.
11. Affekte sind nach Spinoza Affektionen und die Ideen derselben, körperliche Vorgänge, die sich unvermittelt ausdrücken (Emotionen) und vermittels von Wille und Verstand gleichermaßen - im Umfange einer bestimmten Modifikation - gefühlt, gedacht oder gewusst werden; dh ein einfach Bestimmtes ist durch die vom Körper organisierte Bearbeitung ein mehrfach Gesetztes, wobei das Verschiedene verschieden ein und dasselbe artikuliert. Trotz der Einwände der Synapsenverwaltung scheint dies eine für die Selbstverständigung des Verstandesgebrauchs fähiger und Autonomie liebender Menschen geeignete Vorstellung zu sein. Dass man mit gestutzten, programmierbaren und gebündelten Affekten aus Masse keine Gesellschaft gestalten kann, müsste klar sein. Das Handeln aus Masse wie es mustergültig von den Cyberkraken[1] realisiert wird, bedeutet, dass Daten (warenfähige Kenntnisse von etwas) dort entstehen, wo sie als solche etikettiert (aufgerufen, weitergeleitet …) werden und je wichtiger sind, desto mehr User (Nutzer-Genutzte) sie „aufrufen“. (Eine Bewegung, die das Business mit den großen Massenerregungen, wie Presse, Demoskopie usw es begannen, perfektioniert.) - Sofern man mir zustimmen mag, dass Bedeutung an Sprache, Intention und Situation, ob gesprochen, geschrieben oder gesungen oder sich implizit oder potentiell versprachlichende intellektuelle Aussagen gebunden ist, gilt: „Produkt“ solcher massegehandelter Informationen ist nichts, das bedeutet, sondern das was zählt. Die Verwechselung von bedeuten und zählen ist systematisch.
12. Universale Berechnung nenne ich die Reduktion (Eng- und Rückführung) von unendlichen Dimensionen , Kräften, Energien auf endliche; dies ist das Gegenteil zu nach einem bestimmten Grad ein Maximum des Vermögens des Absoluten (Unverfügbaren wie Unerschöpflichen) zu realisieren; vielmehr heißt es, unendliche wie oder als endliche Dimensionen, Kräfte, Energien aufzufassen und der menschlichen Natur die Beschränkung als ihre spezifische Version der Realisierung vorzuschreiben, vermehrt noch in und durch die handelsüblichen sozialen Konstruktionen.
13. Den Begriff „wesenhaft“ benutze ich für Setzungen, die wie ein Wesen funktionieren oder deren Funktionieren sich so beschreiben lässt, auch wenn die Konzeption von Wesenheit als bloß ideelle Gegebenheit, der ein körperliches Sein zukommt, indem sie dessen Formalursache (das was ihm Gestalt zukommen lässt oder im Gestalten das Gestaltende ist) ist, hier nicht verwendet wird.
14. Dinge sind Zeichen, die sich nicht mehr tauschen.
15. Doppelt oder mehrfach gesetzt zu sein als ein Wesen, das eine bestimmte Modifikation der Substanz ausdrückt, bedeutet nicht, dass dabei eines durch das andere gebrochen ist; hierin liegt der Unterschied zwischen einem Konzept und einem Zeichen, das eben dies genau tut.
16. Abstrakte Subjektivität ist der singuläre Zugang zum substantiellen Vermögen durch Arbeit, Sprache und Begehren. Die einzige („gattungsspezifische“) Möglichkeit, sich äußerlich zu sein nicht als Subjekt der Abstraktion (das was sich befähigt, von sich absehen zu können) oder der Reflexion (Zusammenhänge stiften mit verallgemeinerbaren Bestimmungen), sondern in Koordination des Inneren und des Äußeren, mittels dessen sich das Innersubjektive und das Intersubjektive auf diesen Unterschied gründen und dieser Unterschied die primäre oder schöpferische Differenz ist. Ein unverfügliches unteilbares Mehr oder die eigentliche unerschöpfliche Potenz des sub-iects. Und weil darin so viel Großartiges steckt, nähern sich von allen Seiten die Sonden, Seziermesser und Begriffskrieger, um das edle Wild zu erlegen. – In der abstrakten Subjektivität sind Denken und Fühlen formal geschieden.
17. Konkrete Subjektvität ist dagegen die personalisierte Praxis eines Subjekts. Im Subjekt sind zwei Haupttendenzen angelegt: 1. sich zu subjektivieren – also zu bestimmen, zu definieren durch Anpassung und Entwicklung von Fähigkeiten, die im entwickelsten Fall das Selbst- als Besitzverhältnis begründen - und 2. sich zu entsubjektivieren oder das vorgeschriebene Zwangsverhältnis zu durchbrechen, sei es als (a) geregelte (übergangshalber, bevor man zur Verrichtung zurückkehrt) oder (b) ungeregelte (Wahnsinn, Verwahrlosung, Rechtsradikalismus, Suizidbomberei …) Entsubjektivierung.
18. Biopolitik ist Ausdruck herrschaftlichen wie geschäftlichen Interesses am Mangelgut Leben, also naturhafte Funktionen als Ressource zu erschließen.
19. Performieren nenne ich Selbst (iSv Bei-sich-selbst-sein) durch Darstellung von Selbstheit vindizieren; Performanzterror: dies zwanghaft tun durch Eigendrill und Erwerbsfuror, welche (individuell wie kollektiv) die aus adäquatem Gebrauch der eigenen menschlichen Vermögen rührende Gewissheit und Zufriedenheit über das eigene Existieren immer weiter reduzieren und die Not, ein gegründetes Ich zu erwerben, dadurch immer weiter steigern. Durch die Unausweichlichkeit und das alle-in-Beziehung-nehmen mittels dessen, so dass man dem hilflos ausgeliefert ist, entsteht Terror.

Satz I

Das Kapital ist die eine Substanz, die in mindestens zwei Attributen oder Gestaltungen auftritt, so, wie die von ihr absorbierte Substanz als Denken und Ausdehnung.

Beweis: Soweit alles was ist zumindest eine zeiträumliche Extension hat und denkbar ist und die An-Ordnung des Gedachten dieselbe des Ausgedehnten ist, bedeutet dies, dass was immer sich aus dem Einen durch verschiedene Attribute a) im allgemeinen grundsätzlichen Sinne bestimmt wie b) zu einem konkreten endlichen (begrenzten) Modus, somit ein zwiefach gesetztes Einfaches ist. So dass zwar nur der Mensch darüber verfügt denkend und ausgedehnt zu sein und beides ihm dasselbe ist nur so lange als er um die Verschiedenheit weiß; darüberhinaus jedes Seiende mindestens doppelt verfasst ist. Das Eine sei es durch Entfaltung, sei es durch Beschneidung ist in den verschiedenen Attributen real eines, aber formal: das wodurch es in einem anderen ausdrücklich wird zwei.

Die Annahme einer einzigen Substanz, die sich selbst ursächlich und darin Ursache von allem anderen ist in Ansehung der Erde und des sie umgebenden Bereiches des Weltraums, trifft zu, weil das Kapital das einzige ist, welches direkt und indirekt Lebewesen, Objekte und Sachverhalte durch seine Bestimmungsgewalt in Kausalität setzt. – Die Annahme, dass das Kapital der Ausdruck eines Verhältnisses ist, das aus dem warenproduzierenden System entstanden ist, auf der Ausbeutung der unmittelbaren Produzenten beruht und in dem historischen Moment (welcher mithin kein zeitlich fixierbarer ist) entstanden ist, wo es sich durch sich selbst („Selbstbewegung“) vermehrt („geheckt“) und die unmittelbaren Produzenten als von sich so abhängig wie vordem von ihren Feudalherren anwendet diese Annahme ist in so weit überholt, als das Kapital seine Besitzer anwendet und die Verhältnisse, die es durch seine Wirkkraft angeblich verschleiert umgekehrt zur Verschleierung der Tatsache dienen, dass das Kapital ein autodynamisches Konstrukt ist. Spätestens die sog. „Finanzindustrie“ stellt jedem klar vor Augen, dass sämtliche Vorstellungen darüber, dass Kapital etwas Reales ermisst, „Werte“ repräsentiert und zur Wohltat in der Hand weiser Anführer wird, Schnee von vorgestern ist; vielmehr es sich um abgeschöpftes Geld aus Mehrwert, Bankmassen, Verkaufserlösen, Mieten, Renten, Enteignungen, Schutzgeldern, Gebühren … handelt, das sich so weit verselbständigt hat, dass es sich über die Anordnung noch verwertbarer Realitäten aus sich selbst heraus durch Zellteilung, Parthenogenese, Tricks und Bluffs vermehrt und in der plan- wie ortlosen Konzentration dessen aus dem homogenen verspiegelten Raum der Hysterien und Habsucht als Dispositionsgewalt der Realität Mangel zusetzt. Das Kapital repräsentiert nichts, aber macht alles zu gescheiterten Repräsentationen seiner Misswirtschaft. Die von den Ökonomen behauptete Steuerungsfunktion – dass es sich dort alloziere, wo Wert zum Wohle aller geschöpft werden könne – kann dabei nur noch als Nebeneffekt gelten, wenn, so projektiv-reflexiv auch es durch wie gegen die Realität auftritt, sich das Kapital nur noch mit sich selbst vermittelt oder über Erwartungen, die aus seinem Bauch heraufsteigen. Woraus das Paradox rührt, dass das Kapital alles bedingt, indem es allem gegenüber unbedingt ist, dass es alles steuert, indem es nichts repräsentiert. Indem es lediglich Aneignungsprozesse berechnet, abschöpft und institutionell verbrieft wie terminiert. Dass es mithin aus einem Verhältnis der Disproportion zwischen unmittelbaren Produzenten und den Verwertern ihrer Produktionsergebnisse zu einer Dispositionsgewalt geworden ist, welche die sie generierenden Verhältnisse aufgehoben oder von einer Ursache in eine Wirkung verkehrt hat.

Anmerkung 1: Es ist von großer Wichtigkeit zu verstehen, dass es in der Natur der Sache der Natur niemals gelegen hat, dass etwa das Denken das Ausgedehnte substituiere oder umgekehrt. Oder dass die Substitutionsweise zum ersten Prinzip im Fortschreiten der Fortschrittslosigkeit (Diskontinuität) werden konnte.

Anmerkung 2: Genau genommen muss man feststellen, dass Denken und Ausdehnung nur in so weit dem Kapital zukommen, als es sie bereits depotenziert hat in taxierbare materielle Objekte wie auf Gedankenverknüpfungen zwischen Wertvorstellungen und den Regeln der universalen Berechnung mittels derer beider Geldwert bestimmt wird, sowie die Methoden vermeintlich an sich seiende Werte (Schätze, Ressourcen, Tugenden, Gegenstände sozialer oder religiöser Erbauung) durch Kapitalwert zu ersetzen. Im Unterschied zum Geldwert als der bestimmten Summe drückt Kapitalwert die abstrakte Erfassbarkeit als Wert aus. - Der Fetischismus – also das Fixieren eines Aktes, eines ritualisierbaren Ereignens, eines überwältigend-verstörenden Erlebnisses oder des Verschwindens etwa der Arbeit, der Spuren und materiellen Zeugnisse des praktischen Tuns in einem diesen nur zufällig Inhärierenden, das zum Zeichen wird der Geldware, die Magie als Option auf sämtliche Wünsche Antworten zu haben - steigert sich durch die Abstraktion in das reine Zeichen bis in das Maschinenzeichen und endlich die „Idee“ des Kapitals; diese fordert, den Wert der Kapitalsubstanz gänzlich unabhängig von allen Vergegenständlichungen („repräsentativen“ Besitztümern) zu bestimmen und vorzuschreiben, ihn gänzlich aus der Stoffgebundenheit zu erlösen.

Satz II

Das Kapital ist dem Raum und der Zeit nach unbegrenzt, weil es weder Zeit noch Raum hat oder nur benötigt. Es ist auf eine unangenehme Weise ewig.

Beweis: Dem Kapital unterliegt alles und es kennt keine Grenze, es ist genau genommen das, was zu jeder Grenze das Überwindende ist oder zu dessen Demonstration von Überwindung die Grenzen errichtet sind. Also ist es im substantiellen Sinne unbegrenzt. Ebenso ist es der Zeit nach unbegrenzt sofern es zwar in seinen Modifikationen (Besitztiteln, was sie bezeichnen, delegieren oder vorbehalten) endlich sein mag, nicht aber in der spirituellen Macht, sich endliche Dinge zuzuordnen, um sich in ihnen zu artikulieren. Die Ewigkeit aufgefasst als das Zeitigen reiner Unterschiedslosigkeit (nach den Aspekten vergangen, gegenwärtig, zukünftig) bedeutet, dass man dem Kapital nicht in eine andere Expansion des Zeitlichen entraten kann.

Satz III

Die Universale Berechnung hat die Substanz perforiert, definiert und künstliche Proportionen dem Unendlichen vorgestellt; diese sind (Ab-)Zeichen oder hergestellt Zeichen, denen das Zeichenhafte genommen ist. Das Kapital ist so zwar das alles-und-in-jedem-wesenhaften-Vorgang-Bestimmende, zugleich aber in der Beschränkung auf die Zweckdienlichkeit an und durch sich selbst defizient.

Beweis: Die Kapitalzeichen sind halbseitige Zeichen, weil sie bedeuten sollen, aber keine Bedeutung haben; sie repräsentieren kein Vermögen (im doppelten Sinne der umfänglichen menschlichen Fähigkeiten und Anlagen) sondern geben Besitzdefinitionen; sie ziehen depotenziertes Vermögen an. - Bedeutung gebendes ieS heißt Signifikat; kein Signifikat kommt aber alleine vor, Signifikate sind seriell gelistet und sowohl vergleichbar wie unvergleichbar (quantifiziert und qualifiziert) und das eine bedingt das andere; die Kapitalzeichen (in Form von Geldscheinen, Aktien, Genussscheinen, Besitzurkunden usw) quantifizieren aber nur was sie an qualitativ Divergentem gar nicht erfassen können; ein Kapitalzeichen, das bedeutungsgebende und bedeutungsartikulierende (und in sich bedeutungslose Elemente) verknüpft erweist sich 1. im Ausgang vom Kapital als Bedeutungsgebendem immer nur eine isolierte Bedeutung mit einem isolierten Signifikanten zu sein, der sich in materiell diversifizierbare Pseudosignifikanten auflösen kann; – 2. im Ausgang vom Besessenen (nach der Universalen Berechnung je schon berechneten und idealisierten Schätzen) als Signifikat einer Serie qualifizierter Bedeutungsgeber zu sein gegenüber bedeutungsartikulierenden Serien, die das Besessene gegenüber dem Kapital zeichenhaft machen …,. artikuliert das Kapital in Form von Kapitalsignifikanten das Gleiche durch das Selbe, weil nirgendwo wie nach gängiger sozialer Praxis eine Sinn-Investition (Sinnvest) erfolgt. - Beide Veranlagungen sind also fatalerweise gleich oder das Kapital ist nicht zeichenhaft.

Anmerkung 1: Das Soziale ist zeichenhaft heißt: Ohne Deutungsspielräume, in die neue Zeichen (mittels vorgegebener Zeichen zur Verständigung und Hypothesenbildung, der Gewinnung eines ideellen Ausdrucks /Interpretant, der in eine neue Realisation eingehen und jeweils neue Qualifikationen in Beziehung zu den antizipierten Zeichen haben kann) gibt es gar keinen Austausch, weil sonst nur das immer gleiche getauscht wird unter Regress auf ein quantifiziertes Vergleichsmaß; der Warentausch ist so gesehen kein soziales Handeln mehr (und darin ist ihm der Marxismus aufs Glatteis gefolgt / s. Anm. 2), weil im Kapital das Geldzeichen seinen Zeichencharakter verliert; genau genommen ist das Kapital ein Zeichen (und ein Zeichen ist kein Zeichen oder nur Kainsmal des verschwundenen Zeichenhaften, weil Zeichen immer nur in Gruppen funktionieren); das Kapital ist somit eigentlich ein Ding, aber weil es nicht dinglich ist, muss man es als Unding auffassen. - Als Zeichen im abstraktesten Sinn versteht man die stationäre Verbindung zweier Serien (verglichene oder wie durch Vergleich zwecks Relation, Kommutation und Differenzierung verbundene Elemente) in einem Konkreten (das wie eine bedeutungshafte Lautgestalt mittels Sinn-Intervention oder –Investition etwas Neues ergibt). Jede Serie bezieht sich innerhalb ihrer Schicht auf eine weitere (ad infinitum) und mittels der Semiose – also des konkreten Zeichenbestimmens (-produzierens oder -reproduzierens) als der Funktionalität beider Gebiete: (a) - dass ein Sinn-Mangel (Bedeutungsintervention) aus der gegenstehenden Fülle des gesamten Gebietes ein Element artikuliert (herauslösend bestimmt); und (b) - dass ein im-materielles Zeichenhaftes (Laut, Schrift, Bild ….) als um ein Element größeres Kontingent (Bezeichnungsüberschuss) um das Entgegenstehende zirkulieren lässt.- Wobei gilt, dass die Funktionalität vor der Spezifikation der serialisierten und verbundenen Materien geht und zum anderen, dass jede Materie ihrerseits sich in eine solche Funktionalität auflöst; wie zum Dritten dass infolge der sozialen Praxis als dem totalisierten komplexen Mechanismus von Semiosen strukturierte und darin konservierte Codes Technocodes, aber keine diskursiven Realitäten sind. Die Disparität der Serien leistet dabei die Unruhe und Offenheit des Zeichenhaften im Unterschied zu festgestellten Nicht<=Zeichen.

Ein endgestelltes Zeichen oder Ding oder Unding wie das Kapital verfügt also von der Seite des Signifikaten über einen Sinnmangel, der ins Leere geht (Überflussmangel) und von der Seite des Signifikanten über einen Artikulationsüberschuss zur Bestimmung bestimmter Elemente (einen Überfluss des Bedeutung ermangelnden). - Insofern aus beiden keine Funktionalität gebildet werden kann, weil der Kapitalprozess in der Bezeichnung von Arbeit keine semiotische Praxis eröffnen kann (es gibt nur k-ein Zeichen) und als Bezeichnetes so diffus monogam ist, dass sich gar keine signifikante Serie aufbauen kann … ist die gesamte Bewegung keine Semiose oder soziale Praxis sondern scheinhaft.

Anmerkung 2: Dass soziales Handeln zeichenhaft ist und mit Qualitäten operiert bedeutet, dass es mit Gebrauchswerten umgeht (im Unterschied zu dem Wert und seinen Phantomen, welche aus dem Wert-Haben Qualitäten ableiten, die der Habsucht und dem Dünkel Vorschub leisten), welche man materialistisch immer so gedacht hat, dass sie entweder fetischistische Reaktionsbildungen gegen den wahren Prozess – der Verwandlung eben von Realem in Kapital – oder faschistoide Reaktionsbildungen gegen die Lebensverhältnisse der unmittelbaren Produzenten und die Notwendigkeit sie aufzuheben sind. Hierin ist in negativ entscheidender Weise die Disqualifikation des Sozialen wie der Bezugnahme auf die indirekten natürlichen Produktionsverhältnisse mit vollzogen worden. Mit den ideologisierten Qualitäten wurde unfreiwillig der Anspruch auf die individuelle Hervorbringung sozialen Sinns unterbunden, also unter Entsagungskuratel gestellt - der Klassenstandpunkt unterscheidet sich dabei nicht viel von den absurden Apellen der „Real“politik Verzicht zu üben, um den Konsumismus zu befördern. Konsumismus und Kommunismus meinen grundsätzlich dieselbe Ökonomie.

Satz IV

Wo das Eine von Spinoza aufgefasst wurde als Deus sive Natura sive Substantia in seinen einzig zugänglichen Attributen Denken und Ausdehnung, sind Natur und Gott heute zu Funktionen des Kapitals herabgesunken, also an die Stelle der Attribute oder dem, worin oder wodurch die Substanz als Kapital sich artikuliert. Sie sind Momente seines expressiven Selbstbezuges; sie sind nicht Medien.

Beweis: Das Kapital hat die Realität klassischen Zuschnitts für und durch sich erschlossen („formelle Subsumtion“ nach Marx); sie hat ihren Grund „deterritorialisiert“ und virtualisiert, der von den Rechten besungene „Lebensraum“ ist Nutzfläche und die Nutzfläche verliert zusehends ihren Ort, um mittels geänderter Codes in zunehmend künstliche Sphären transferiert zu werden ohne dass dadurch die verlassenen Naturräume wieder zu einem Eigenleben fänden; die vollständige Reterritorialisierung der zupassenden Gelände und das weltweite Verbindlichmachen (Gleichschaltung) der für die Transformation in Kapital nötigen Regelwerke (Know How der Manager, Deregulierung, Abbau sozialer Halterungen, Erweiterung der Nutzungsmöglichkeiten durch Privatpersonen) treiben den Prozess einer lückenlosen Erschließung (Globalisierung) mit allen Mitteln und um jeden Preis voran; das erreichte Ziel wäre die „reale Subsumtion“ des einen globalen Wirtschaftsraumes diesseits wie jenseits dessen keine Produktion ist. Folglich hat die Vorstellung von der unendlichen Wirklichkeit, Wirksamkeit und Autorität Gottes keinen Sinn mehr, indem nichts Entsprechendes erfahrbar gegeben ist; und sofern, gegen die Unendlichkeit des Alls und die Ewigkeit der in ihm umgehenden Gestirne und Bestirnten abgeschirmt, sich die Welt des Kapitals nur aus dessen Zweck bewegt, kann. von einer zu (relativ) freier Schöpfung aus und durch sich befähigten Substanz (causa sui) keine Rede mehr sein. Also sind Natur und Gott zu Funktionen des reduzierten substantiellen Kapital-Vermögens herabgesunken. – Verstofflichte Natur inklusive der rückverstofflichten menschlichen Natur sachwaltet, wo vordem nicht als Sache die res extensa oder das Körperhafte war, das was erstrangig durch Ruhe und Bewegung (unendliche Modi) gestimmt der Veräußerung an das Konkrete (endliche Modi) bevorstand : Es ist in dem was ist und wird nur noch hervorgebrachte zweit- oder drittrangige Natur, keine schaffende Natur („natura naturans“), sondern geschafft e („natura naturata“). - Und der bezifferte Gott – erstrangig nach Wille und Verstand gestimmt auf das Zeichenhafte oder im engeren Sinne Bedeutungen gebende (Ideen der verschiedensten Art; intrasubjektiv Ausdrückliches) - handelt mit ausgemachten/endgestellten Zeichen (Signifikantenregime), welche nicht mehr eine stationäre Verbindung von Inhaltlichem und Ausdrücklichem ergeben, sondern auf dem Wege maschineller Reproduktion von Codes das Inhaltliche subsumieren – und zwar im obigen Sinne einer Durchregulierung oder Deregulierung wie im gewöhnlichen eines entmachtenden Unter-sich-Befassens. - Kapitalismus ist im genauesten Sinne d e r Sündenfall, dass eine sich entdeckende Natur durch ein Herrschaftszeichen in Knechtschaft geschlagen wird.

Anmerkung: Davon abzusehen, Kapital als Medium zu betrachten, befreit von der schiefen Vorstellung, das Kapital könnte einem anderen Zweck als dem ihm innewohnenden zur Akkumulation dienen; und es befreit auch von der Vorstellung, dass Medien das in und durch Selbstbezug - als da sind: Darstellung der ideologisierten Auffassung betreffs der Funktion und Wirkung einer Körperschaft, Performance oder die Realisation seiner vermeintlichen Anlagen durch die gewisse Inszenierung/ Aufführbarkeit als Leistungsnachweis und Propaganda … - zu Unterschlagende seien und nicht vielmehr nur als Elemente besonderter Art Medien sein könnten. Noch nie war so großer Mangel an wirklichen Medien.

Satz V

Der dem Vermögen der Substanz und der von der Natur hervorgebrachten Lebewesen innewohnende Drang, das in seinem Element Erfindliche telelogisch über dessen Beschränkungen expressiv-evolutiv auszulegen, wird durch die Kapitalsubstanz regressiv-involutiv umgekehrt.

Beweis: Das Kapital als Gewalt der Vermögensdisposition kommt sich selbst immer von außen zu; mit dem Verschlingen (von der formellen zur realen Subsumtion), also der Anverwandlung durch Inbesitznahme, Organisation von Produktions- Distributions- und Konsumtionsverhältnissen, die gleichgeschaltet werden (Globalisierung; vgl Beweis zu Satz IV) ist automatisch der Außenbestand zum Innenbestand verkehrt, bzw jenseits von Besitz-, Klassen-, Landesschranken durch das Interesse („Dazwischensein“) des Kapitals soweit definiert, dass „der allfällig verbleibende Restbestand“ der Selbstauflösung überlassen werden kann. Der fällt im weiteren Sinne unter Müllerzeugung. Bekanntlich wurde in den entschieden subsumierteren westlichen Gesellschaften der Müll erst Ressource, als sich daraus neue Dienstleistungs- und Rohstoffgewinnungsprojekte entwickeln ließen, weil die klassischen Reservoirs – die Jenseits der Grenze zu der das Kapital das Überwindende sein muss und will – aufgezehrt waren.

Anmerkung: Das Kapital bringt die Summe der verfügungswerten Realitäten hervor dort, wo das Seiende vordem unberechnet war: Affektionen der Substanz in einem Attribut an einem anderen modifiziert). Die Substanz bestimmte sich in sich, bestimmte das Andere, das bestimmte Andere realisiert (bestimmt sich in sich) nach Maßgabe des zugefallenen Vermögens und der Umstände unter denen es existiert. - Welche Implikationen (Voraussetzungen wie Folgen) hat es aber, dass was real einfach formal zwiefach ist, also dass wesenhafte Veranlagungen gänzlich unterscheidbar sind (bleiben oder werden) und sich nicht in der Weise eines Gegensatzes oder eines Widerspruchs aufheben lassen? Die komplexe Möglichkeit: das was formal (wesenhaft zum Ausdruck bringen) völlig verschieden ist, kann nur deshalb verschieden sein, weil und soweit es gleich ist; es ist das Selbe gänzlich gespalten von sich in sich selbst.) – Die Reduktionsmöglichkeit (Engführung): Vereinnahmung durch Unterbindung, Substitution, Herabstufung, dh Ausgrenzung, Ausblendung von wesenhaftem Vermögen, das im realen und realisierten (Kapital-)vermögen insistiert, aber nicht zur Existenz kommt. Aus dem, was ich oben gesagt habe, ist klar, dass es diese beiden Optionen gibt – Mehrung des abstrakt subjektiven Vermögens, Minderung desselben –, aktuell aber die zweite dominiert.

Satz VI

Grundlegend die Wertschöpfung durch den unmittelbaren Produzenten, transformiert das Kapital als mittelbarer Produzent den Wert in Spekulationsvermögen; Wert ist damit vollendet als die Art und Weise wie ein Subjekt sich auf das Eigene bezieht.

Beweis: Wert ist nicht an sich seiend oder transzendent, sondern der Eingrenzung des Vermögens durch Besitz geschuldet. Vermögen oder das was etwas kann oder vermag – so wie da Absolute alles aus und durch sich kann,was der unendliche oder endliche Modus aus und durch sich kann, das, worüber er verfügt und was er ausgibt ohne (es) zu verlieren (unter Besitzregeln, Kuratel, Verdrängung, Entzug, fremde Verfügungsgewalt zu bringen), hat keine innere Rationierung. Wie sollte ein Talent, eine Fähigkeit abgebaut werden wie ein fossiler Rohstoff?)

Anmerkung: Im Wert liegt das Quantitative wie das Mangelhafte, das jeden exklusiven Selbstbezug charakterisiert. Der Wert ist mithin das, was ein kollektives Vermögen zu einem personalen Besitz macht. Im Besitz spielt bei das Besessensein durch das zu-Besitzende, der Drang, sich nur darin gütlich zu tun wie gleichermaßen von der Angst um das prekäre Gut getrieben zu sein.

Satz VII

Das substantielle Vermögen wird durch die Epigenese des Eigentums akzidentelles Unvermögen. Der falschen Trinität von Kapital – Denken – Ausdehnung folgt die von Kapital – Lohnabhängigen – Eignern.

Beweis: Neben der Entfesselung von gerichteten Produktivkräften leistet das Kapital eine permanente und immer weiter zu steigernde Restriktion auf Verfügbarkeit und des Verfügbaren auf Besessenes. Das Kapitaleigentum – im Unterschied zum Feudaleigentum – bedarf nicht als struktureller Voraussetzung des Eigentums, sondern sammelt dies als aus dem gewonnenen Kapital Abgespaltenes. Es fällt wie die Kaufkraft der unmittelbaren Produzenten aus Erlös ihrer Arbeitskraft nur auf Umwegen in den zentralen Transformationsprozess zurück. Das Eigentum der Prozessbetreiber ist mithin prozessfernes akzidentelles Unvermögen, weil es dem substantiellen Vermögen entzogen und aus Besitz zum Privatbesitz oder Vorbehalt(enem) wird.

Anmerkung: „Falsche Trinität“ bedeutet, dass das Einwohnen der verschiedenen Figuren im abstrakt Identischen (wie in der Perichorese das einander Vermitteln und Aufheben zur Selbigkeit der in drei auseinandergefalteten göttlichen Personen) lediglich Aspekte des Einen, die dadurch, dass sie das Eine erst bilden zu unterscheiden und im Gebildetsein des Einen nur durch ihr am-Einen-Sein differenzierbar sind; insofern sie also weder das Gleiche noch das Selbe sind, gilt, dass sie sich gleichzügig bedingungslos verwechseln und streng subordinieren. Die Subordination insofern sie die Entfaltung der Kapitalsubstanz reduziert (vgl. Anmerkung zu Satz VIII) führt ontologisch den künstlichen Mangel ein und die Unter-Sagung aus der der Besitzvorbehalt entsteht. – Das Vermögen der einen Substanz (Natur, Gott) oder ihre Attribute sind zu Funktionen des Kapitals herabgesunken, wo sie vordem weder das Andere, ein anderes Seinesgleichen oder ein abgesprengter Teil des Selben gewesen sind, weil sie als Artikulationen des Einen immer im Artikulierten blieben. In jeden Modus des Substantiellen ist eine existentielle Spaltung eingeführt, die nur hierarchisch interpretierbar ist. – Dies erhellt, dass das Kapital (im Eigentümer zu Selbst-Besitz personalisiert, der in der Einvernahme und Anverwandlung von Gütern seine Bedeutungsvorschrift zu realisieren sucht) insofern eine falsche Trinität gibt als es zwar das Ganze befasst oder das Ganze der realen Ökonomie ausschließlich durch sich aufgefasst herausstellt, dies dadurch bewerkstelligt, dass es jede äußere Grenze übersteigt, in sich aber eine Zone der Versagung oder Untersagung, von Askese und Absorption schafft, den treibenden Mangel.

Satz VIII

Im Kapitalismus ist der treibende Mangel der ontologische Widergänger des conatus perseverandi (das Bestreben des Existierenden in seinem Sein zu beharren). Der treibende Mangel definiert als Zone der Unter-Sagung das Bedürfnis nach Profit, in dem der identitäre Mangel an Identität und der imaginäre Mangel an imaginierter Verschmelzung mit dem Ganzen vergolten werden sollen.

Beweis: Das Kapital als Verkehrung des substantiellen Vermögens ist das Unendliche vorgestellt sub specie finalis (des Zweckes zu enden im Zweck). Sein Zweck liegt ausschließlich in ihm selbst, nämlich das Reale – das was seine Grenze zu Anderem, zu Gewesenem, zur Bewegung in sich hat und zum Objekt genommen werden kann oder immer herabgesetzt zu werden droht – zu verzehren; der Zweck ist an die Stelle des Strebens sich in seinem Sein zu erhalten getreten, es duldet keine äußere Beschränkung indem es das Eingrenzende an allem ist; indem es sich so nach innen in den Besitzvorbehalt als eingeschränkten Bereich einer exklusiven Bestrebung reduziert, realisiert es sich als Subjekt oder als personale Inkarnation. Es bezieht sich als Subjekt wie ein Subjekt auf das Eigene als seinen Wert. Und das Eigene oder Angeeignete gewinnt durch die Aneignung den Wert, welchen das individuierte Subjekt anderen vorbehält. Somit ist erwiesen, dass das Subjekt im Bezug auf sich selbst etwas aneignet, das ein Mangel Anzeigendes ist und in der Verschmelzung mit dem Ganzen keinen Austausch mit anderen Seinesgleichen zu finden weiß.

Anmerkung 1: Bedürfnis nach Profit besagt, dass es Menschen in immer größerer Zahl und zunehmend finstrer Entschlossenheit um nichts anderes mehr geht, weil sie nicht nur keine andere Vorstellung von Glückseligkeit haben (zumal selbst die Spekulation auf ewige Seligkeit desavouiert ist), vielmehr eine körperliche Sucht daraus entstanden ist, die immer wieder neu befriedigt werden muss und wie Durst, Hunger, Drang nach Begattung der Befriedigung folgt wie die Dunkelheit dem Sonnenuntergang. – Versteht man Sucht nicht ausgänglich als Verfallensein an … sondern als Missbrauch (im Unterschied zum Gebrauch) von irgendetwas, das als Droge taugt (neben den bekannten Rauschmitteln lassen sich hier alle möglichen Umgangsformen mit Stoffen, Objekten oder Menschen nennen, durch die sich der Zwang zu wiederholen vor den Genuss setzt), drängt sich die Vermutung auf, dass ein möglicherweise spezifisch menschliches Vermögen, kaum entdeckt, so gründlich versteckt und depotenziert wurde bis nur noch das Bedürfnis übrig geblieben ist. Ich meine das Begehren, das um seiner Selbst- und Zwecklosigkeit willen das Spiel der seelischen Kräfte im Anderen sucht und damit automatisch die primären bio-physischen In-Formationen des Köpers transzendiert. Die Reduktion auf das Bedürfnis oder das Entwerten des Begehrens stellt eine Art naturale Rückbestimmung wie Rückbesinnung fest, die das Eigene aus den vorgegebenen Re-Aktionen (Handlungsmöglichkeit ausschließlich unter dem Aspekt des Eigennutzes) begreift; und zum zweiten das Eigene als das, was ein Individuum nur darin einzig macht, dass es genau so ist wie alle anderen. Was Biopolitik genannt wurde: dass „der“ Mensch nachdem ihm die äußere Natur von einer Bedrohung zum Material geworden und die innere fremd, sich Seinesgleichen aneignet als Ressource, die den ausufernden Geschäftsfeldern der Gesundheits-, Sicherheits-, Kommunikations- und Vergnügungsindustrie zufließt; und das verkehrt die potentielle Macht zu Selbstorganisation und –verwirklichung in die Herrschaft, welche über Leben ausgeübt wird, das auf seine basalen Vollzüge reduziert ist.

Anmerkung 2: In der Bedürftigkeit ist „der“ Mensch verwiesen, sein Auskommen (Unterhalt, Reproduktion, nicht aufzufallen, sofern sein Auffallen nicht Gewinn für andere verspricht) unterhalb dessen zu finden, was man einmal emphatisch als Würde des Menschen gedacht hat. Die Würde des Menschen als Massenartikel ist indes kein Text (Recht, Verheißung, politisches Thema, das argumentativer Anstrengung und Eindämmens von Herrschaft bedarf) sondern ein Zerrbild eben so wie jede Herrschaft über Menschen ein Zerrbild ist. Die einzig angemessene Verfassung, die Gesellschaften sich geben, entstammt ihrem oder der überwiegenden Zahl der in ihr Lebenden Begehren nach Freiheit. Freiheit ist mehr als die Abwesenheit von äußeren und inneren Zwängen oder jedwedem Erwerb ungehemmt von Rücksicht und Besteuerung zu frönen; ein angemessener Begriff von Freiheit kann mE nur aus der freien Entfaltung der wirklichen naturhaften Vermögen des Menschen gewonnen werden.

Satz IX

Unter den Verhältnissen des durch Realitätsverlust verschärften Kapitalismus hat sich eine dritte falsche Trinität gebildet, die von Kapital – Kommandokapital – Massenkaufkraft; woraus schon erhellt, dass unter den Bedingungen des Kapitals als des metaphysisch einzig Tatbeständigen menschliche Arbeit ins Verschwinden gesetzt ist.

Beweis: Der Bereich des produktiv zu Erschließenden – also aus dem Stoffwechsel von Arbeit und Körperlichem –sinkt beständig, weil er maschinell erschlossen ist. Die maschinelle Erweiterung des produktiven Arbeitsvermögens weicht sukzessive der maschinellen Substitution des produktiven menschlichen Arbeitsvermögens. Wobei die Arbeit objektiv wie subjektiv immer weniger Gebrauchswert schafft, weil die maschinelle Substitution (nach der inneren Logik „unseres Systems“ wie immer unvermeidlich) keinen wertvollen Gebrauch zulässt. Weder ist ein sinnvoller Gebrauch der eigenen Arbeitskraft möglich (etwas motiviert tun und ein Produkt schaffen, das konstruktiv in Lebenszusammenhänge eingeht), noch ist die Vernutzbarkeit des geschaffenen Gutes den aus der Produktion Genommenen noch möglich, sie können den Gebrauchswert gar nicht erschließen. Das Problem ist also weniger, dass die Ökonomie in Vollzug der Universalen Berechnung Tausch im genauesten Sinne maßregelt, sondern dass der vulgäre Ökonomismus dem alles subsumiert.

Satz X

Die absorbierte, gebundene, antizipierte Produktivität der unmittelbaren Produzenten ist der eigentliche substantielle Wert der Kapitalsubstanz oder ihre Verheißung auf Nutzbarkeit der in sie übergegangenen Produktivität. Der unmittelbar erarbeitete Reichtum ist in jedem endlichen Modus (Besitzstand) potentiell zwiefach artikuliert, realiter einzig oder von weiterer Bestimmung isoliert.

Beweis: Als Wert hat sich erwiesen das, was menschliche Praxis in einem konkret oder abstrakt Gegenständlichen auslöst oder in einem Fetisch gebannt glaubt. Insofern einem Fetisch kein Bedürfnis nahekommt, wohl aber er die Zirkulation des Begehrens sichert und insofern der Wert eines Gegenständlichen immer einen Prozess der Fetischisierung erfordert, um den begehrten Gegenstand zu fixieren, hat der Wert 1.von der Seite des Gegenständlichen her die Beziehung auf das Gemeint-Eigene wie 2. von der Seite des Begehrens die Dimension des Intersubjektiven, in der sich einzig Wert bilden kann, der sich von hier auf die Existenz zeichnet oder in den Besitz verdinglicht. Dass der Wert als Fixierung auf das Eigene dem Wert aus dem Tausch zwischen sozialen Existenzen widerstrebt, ist klar. Ebenso aber, dass es keinen erweiterten Wertbegriff (der Schätzung des Einen durch die Anerkennung des Anderen) wie reduzierten (der Profit des Einen durch den Mangel der anderen) geben kann, dem eine im weitesten Sinne Hervorbringung durch menschliche Praxis vorausgeht.

Infolge der in Kapitalsignifikanten transformierten Besitzquanta, die keine Zeichen sind, die sich tauschen, sondern Gemeinschaften bilden (gehortet werden), kann der Reichtum nicht weiter bestimmt werden; der Reichtum nur an und für sich genommen ist disqualifiziert und wirkt disqualifizierend. Gesellschaftlich hat der Reichtum also keinen, allenfalls den indirekten reduzierten Wert, dem nicht mehr das Begehren von anderen Menschen entspricht, sondern das Bedürfnis davon wenigstens etwas zu haben der Armen.

Der Wertbildungsprozess im Austausch des unmittelbaren Produzenten mit der Umwelt ist wesenhaft dasselbe wie der Selbstformierungsprozess des Kapitals vermittels Mehrwert, Schatzbildung, Spiritualisierung des Besitzes zum reinen Investitionsvermögen. Woraus erhellt, dass der durch privaten Besitz zu verwendende Reichtum der Reichen dem depotenzierten substantiellen Vermögen so hilflos gegenübersteht wie der Arme mit seiner löchrigen Brieftasche – auch oder gerade weil der Besitz die Beziehung des unmittelbaren Produzenten auf das Ergebnis seines Tuns beendet und durch sich ersetzt oder aus der Einvernahme des Produkts lebt und darin die Insistenz des unmittelbaren Produzenten vormacht.

Anmerkung 1: Die Realität des endlichen Modus ist in der hier skizzierten Auffassung in Besitzstand übergegangen. So wie d e r Mensch einmal als endlicher Modus bestimmt war, dem es zukam, durch klugen Affektgebrauch und angemessene Entwicklung der eigenen Vermögen Freiheit und Wohlstand zu erwerben, hat sich die Sachlage dahin verändert, dass der eigentliche Modus (die Art und Weise wie das Vermögen – Fähigkeiten und natürliche Anlagen - vorliegt) depotenziert und der Mensch Anhang geworden ist: Kapitalisiertes Vermögen und die Fähigkeit exklusiv diesem sein Leben widmen zu müssen, dem was er besitzt, bzw durch das er besessen wird. Die Vorstellung des Besitzes, von schlechten Affekten umdunkelt, funktioniert als Idol oder immer gleichartige Reflexe auslösender Imperativ.

Anmerkung 2: Kapital als Signifikant ist Fetisch der nicht nur ge- sondern vor allem zerronnenen Arbeit, das Verschwinden der Arbeit ist darin aufgehalten als Versprechen durch Arbeit Gewinn zu machen. Welche Arbeit um welchen Gewinn für wen auch immer. Die absorbierte, gebundene, antizipierte Produktivität der unmittelbaren Produzenten ist das, was durch menschliche Arbeit entsteht - selbst da wo sie von Maschinen verrichtet wird, muss sie menschlichen Intentionen folgen, um Wert zu bilden. Maschinen sind einander wertlos.

Zusatz: Der endliche Modus als Besitzstand aufgefasst verdeutlicht für sich genommen noch einmal, worum es geht. Entfaltet die Substanz ihre potentia agendi durch ihre Attribute, so, dass die von ihnen verursachten Affektionen an einem dadurch Bestimmten wahrzunehmen sind, welches sowohl in dem einen wie in dem anderen Attribut gänzlich nach seiner Wesenheit, so ist im endlichen Modus als Besitzstand der Modus nurmehr ein Fixum realisierter Handlungsmöglichkeit, welches entweder durch das Kommandokapital investiert oder mittels Kaufkraft in Ware umgewandelt wird. Die ontologische Originalität Spinozas in der Auffassung des Absoluten bestand darin, dass er als Modus nicht ein Terminiertes auffasste, dem von den Attributen des Unendlichen (den unendlich vielen, von denen zwei bekannt sind) auf dem Wege des Entweder-Oder oder des Sowohl-als-auch etwas inhärierte, sondern dass attribuierbares Vermögen sich einzigartig (graduell und durch sich selber, bestimmt bestimmend auch gegen sich selbst zu sein) zukam; und über dieses Zukommen dasselbe im anderen Attribute oder in Verbindung mit anderen Ideen oder Körpern.

Satz XI

Der substantielle Wert der Kapitalsubstanz ist durch Gesetz und Geschichte aufgeteilt an zwei Artikulationen, die nicht mehr das eine Thema mittels Arbeit und Rohstoffen Reichtum zu erwirken variieren (idealiter indem jedes den Errungenschaften des anderen zusetzt), sondern jedes eine reduzierte Version des Bereicherns, die die andere zu substituieren strebt.

Beweis: Der Forcierungsprozess, wie er von der Kapitalsubstanz hervorgetrieben wird, hat die Auflösung von Realität und deren Substitution durch Kapital zur Folge (wie oben bewiesen), auf der Seite der unmittelbaren Produzenten bzw Reproduzenten, sofern die tatsächliche Arbeit in Konsumarbeit übergegangen ist (die Sisyphusarbeit des Verzehrs der unendlichen Arsenale von Ramschgut, gegen das man Kaufkraft versetzen, das man unter Gefahr für Leib und Leben vertilgen muss), perfektioniert er die Aneignung durch Selbstaneignung: Worin liegt, dass jede Selbstaneignung dem Aneignenden verspricht, dass er sich damit Zugang zum Kapital, letzthin zum Kommandokapital schafft. Der unmittelbare Produzent, der nun kein unmittelbarer Produzent mehr ist, sondern vieles andere (vom Spekulationsteilnehmer bis zur Rohstoffquelle), organisiert durch Subsumtion (seiner selbst) und Besitzvorbehalt diese weitere Engführung in eigener Regie; durch welche Engführung beide (das was aus dem Kapitalisten geworden ist wie das, was von der weitgehend pulverisierten Arbeiter„klasse“ übrig blieb) dasselbe tun , dies aber nach völlig verschiedenen Anordnungen oder Zugehörigkeiten, Regelsätzen, Definitions- und Determinierungsfähigkeit oder aber –unfähigkeit; wobei auf Seiten der vermeintlichen Profiteure erfordert wird, die Selbstaneignung durch Aneignung zu perfektionieren im Unterschied zu den vermeintlich Übervorteilten, welche Aneignung durch Selbstaneignung sei es erstreben, sei es ersetzen. Beide betreiben komplementär (hierarchisch gesehen von oben oder von unten) das Selbe. Ihre Produktionssequenzen sind vollständig durch den wachsenden Mangel an Realität bestimmt – die in der permanent zu steigernden Transformation von Realität in Kapital liegt, durch welche das Verlangen nach Kapital, das als Kommandokapital auf ewig ungesättigt ist, immer nur steigt -, welchen der Antipode verursacht, weil es derselbe Mangel an Realität ist. Etwa hier die Ausschaltung der unmittelbaren Produzenten aus dem radikalisierten Verwertungsprozess, dort die Zwangsvollstreckung des Eigentumvorbehaltes gegen sich selbst wie gegen alle, die in der vergleichbaren Lage sind, auf der falschen Seite zu sein. - Wesenhaft ist das Verkennen desselben, welches dazu führt, dass beide Akteure glauben, im Verkehren das Verkehrende zu sein: Einer fremden Aktivität zu unterliegen, die man gezwungen ist, mit- und nachzuvollziehen; dieses Verkennen ist kein subjektiver Glaube, sondern die Betriebsgrundlage der Einmischung und Engführung des Ver- und Entwertungstreibens beim wechselseitigen Entzug der Realität.

Anmerkung 1: Der halbierte Mensch, dessen Veranlagung sei, sich ein Ganzes zu sein und das Ganze so nicht für sich doch an sich zu haben, bezahlt dies durch Habitualisierung des Imaginären, also des gewähnten Indifferenzbereiches zwischen dem, was er als Individuum ist, und dem was, er als Außen, als zu-Habendes oder noch dem anderen gehörend gewärtigt; fehlerhafte Einstellungen zu positivierten Unglück stiftenden Verhältnissen haben sich zu einem informellen Milieu über das Intersubjektive und das Innersub-iective ausgebreitet und gefährden die Möglichkeit, beides zu unterscheiden. - Als Subjekt versteht man mutmaßlich seit dem 18. Jahrhundert die Fähigkeit des Einzelnen, das Allgemeine vom Besonderen in der eigenen Person und damit dieselbe als Besondere gegen das Äußere und die Allgemeinheit als vorwaltende Abstraktion der Gesamtheit der anderen in ihrer sozialen Verfassung zu unterscheiden. In dieser Unterscheidung liegt mE die Fähigkeit des Verstehens und die Bedingung der Zeichenhaftigkeit des Seins. – Es scheint mir von großer Wichtigkeit zu verstehen, dass sich hier Phänomene beträchtlicher Wirksamkeit (Zwang zu handeln, Sog, sich vereinnahmen zu lassen) bilden, die gerade aus der wechselseitigen Kontamination von Objekthaftem und Psychischem in ungreifbarer, aber wirksamer Plastizität wesenhafte Konstrukte neuen Typs, die den wesenhaften Alimentationsgründen im virtuellen Milieu zumindest gleichwertig sind. Und, sofern sie aus der Depotenzierung entstanden sind, menschliches Vermögen gegen Menschen in Stellung bringen. Entscheidend ist, dass man diesem nur auf dem Wege eines von außen geübten Zwangs sich nähert. Dies läge in der finsteren Perspektive einer Chiffrierung des in der Psyche waltenden Logos. Die Szientisten der meisten Schulen würden solche Setzungen auf das Abstellgleis zwischen esoterische Halluzinationen und unzulässige Spracherweiterungen schieben, um für ihren Begriffsbaukasten nicht zukaufen zu müssen – und gerade so die falschen Phänomene dort produzieren, wo die Zeichen sich ganz anders konfiguriert haben.

Anmerkung 2: Das Zeichen ist der Sachverhalt. Als Zeichen fasse ich Zeichen wie Gruppen von Zeichen (zB ist ein Text ein Zeichen, das aus Zeichen besteht). Insofern Dinge ausgemusterte Zeichen sind (Def. 13; durch Ausdeutung nach Form und Inhalt festgesetzt), liegt es nahe, den Sachverhalt a) als im engeren Sinne das Zeichenhafte, in dem der Anlass und die Bedingung Zeichen zu bilden aufgehoben sind, zu verstehen, b) als das was Zeichen und Ding unterscheidet und c) als das worin Zeichen und Ding gleich sind oder worin ein Körper und die ihm entsprechende Idee gleich sind gemäß einer Gleichheit, aber nicht identitär (‚eines ist befasst durch das andere‘). – Insofern der Sachverhalt also ein zwiefach gesetztes Einfaches ist und die Einfachheit ein von Innen wie von Außen Bestimmtes oder Bestimmbares, fungiert er als körperhaft oder etwas Inkorporiertes von Plastizität, Anschaulichkeit oder nur-in-abstracto-Anschaulichkeit. So dass jedem durch Wahrnehmung, Konsens gebildeten Sachverhalt eine reelle Pseudo-Plastizität eignet, mittels derer er automatisch Zeichen ist und damit der Verdinglichung anheim fällt. Selbst-Zuschreibungen, geronnene (zeichenendgestellte) Interferenzphänomene wie das unendliche Arsenal ikonographierter „Realität“, also von Bildern, die durch ihnen auferlegte Bedeutung substituiert und so hagiographiert werden (kulthaft ausgedeutet endgestellt; Starkult, Egokult, Markenkult …. wo Wahrnehmung zum Reflex degradiert wird, zerfällt das Bild vom Zeichen zur Ikone).

Satz XII

Als Kommandokapital unterschlägt die Kapitalsubstanz die Massenkaufkraft indem sie nach der Enteignung der Produktivität den dadurch auf das Konsumentendasein reduzierten Produzenten möglichst das Letzte nimmt.

Beweis: Wie im Zusatz zu Satz X erläutert wird, fällt das substantielle Vermögen im Kapital ontologisch unter das Entweder-Oder. Das Kommandokapital kann nur es selbst sein, wenn es die ordinäre Kaufkraft nicht ist. Sie muss die Massenkaufkraft aneignen indem sie sie völlig aus sich ausscheidet. Die Spekulation, welche nur auf sich selber ernsthaft wettet, muss die Gesamtheit der Massenkaufkraft über deren Organe – die sog. Realwirtschaft, die konsumierende Masse und den dazwischen moderierenden Staat – vollständig subordinieren und zugleich gänzlich von sich unterscheiden, weil sie keine nach Maßgabe der Universalen Berechnung bestimmten Werte repräsentiert, sondern die Wertschöpfung aus der Reduktion des Realen anordnet. – Umgekehrt hat der Konsument Gewalt („Abstimmung an der Ladenkasse“) nur da, wo er sich gänzlich in die Ohnmacht der Masse vergibt und das schicksalhaft aufgefasste Geschehen in den himmlischen Sphären des Kommandokapitals hinnimmt so wie er den Sermon und die Brosamen der Politik hinnimmt, die ihm das transzendente (im Jenseits des Erfahrbaren stattfindende) Geschehen in das Einmaleins der Universalen Berechnung „herunterbrechen“. – Die Massenkaufkraft affiziert endliche Modi durch Inaktivität, sie lässt keine Wahl, aber bewegt zu scheinbar selbstgerechtem Handeln. Das Kommandokapital hingegen ist immer reinere Aktivität, die anderen von der verbleibenden Realität auszuschließen; also gegenstandslos immer exklusiver (Ausscheiden von Fremdnutzung und Bestimmungen Dritter) zu operieren, um so a) möglichst keine Verluste des eigenen substantiellen Vermögens zu erleiden wie b) nicht-konforme Ersatz- oder Gegenrealitäten (Subsistenzwirtschaft, Naturalienhandel, marktfernes Leben sonstiger Art) zuzulassen, durch reine Einbildungen und informelle Dispositionen, welche sich der Partizipation der Gesellschaft weitgehend entziehen und nur mittelbar in Gemeinschaften, unter bestimmte Interessen oder Idole gefassten urhordenähnlichen Verbindungen ihren Verrichtungen folgen. Für das Kommandokapital gilt nur die eine Realität, die es absorbiert und die Wirksamkeit, die es neben sich duldet, muss die sein, den auf Reinheit – Ausscheiden von müllartigen Materialien der Alltagswelt – drängenden Selbstvermittlungs- oder Selbstwerdungsprozess durch die Entsorgung des von der industriellen Produktion geschaffenen Ramschgutes zu unterstützen. Zu dieser Tätigkeit muss die Masse ihr Letztes an Barschaft und Energie beisteuern.

Anmerkung 1: Bei der Transformation von Gesellschaften in Inkassogemeinschaften wird die Konsumentengemeinschaft Objekt des Inkasso, dem man das Letzte: die der Vereinnahmung bzw dem Parteigang der Vorteilsnehmer widerstrebende Wirksamkeit auf die eigene wie andere, dem nicht vermittelte (zum Medium und Kalkül gewordene) Existenz zu nehmen strebt. Zugleich geht es darum, die Masse gänzlich von der Vorteilsnahme auszuschalten (so sehr dies dem Anschein widerstreitet, dass es um Beteiligung geht, dass sich geringere „Vermögen“ am Betrieb der größeren beteiligen) – de facto entstehen Komplizenschaft und Umwidmung von Kaufkraft indem man die Seite der Vorteilsnahme, die in der Realwirtschaft agiert, stetig forciert nach der maschinellen Durchdringung und der Formierung immer größerer Unternehmungen (waren- oder finanzindustrielle). Hierdurch wird der sog. „Wettbewerb“ immer fadenscheiniger, die Arbeitswelt immer fragmentierter und immer undurchschaubareren Notwendigkeiten unterstellt und das Ergebnis der Produktion in materieller Hinsicht immer beliebiger; so kristallisiert sich eine Produktionsweise heraus, welche in immer hysterischerer Durchdringung ihrer Apparate, ihrer Untergebenen das vorgeblich Entscheidende einer Produktion oder das worum – Erhalt der Subsistenz, Erzeugung von Gütern – nur als sekundären oder abfallenden Zweck hat, der einer so gesehen Produktion des Sinnlosen allenfalls noch zufällig zukommen kann.

(Re-)Produktion des Sinnlosen - sinnlose Produktion: Die maschinelle Re-Produktion scheinbarer Bedürfnisgerechtigkeit ist andererseits das ins Unbewusste gesunkene Element der Subjektivierung und damit des Lebens überhaupt, wie man es heute führt in Konsequenz jahrhundertelangen Einübens; sie gibt die Zwangsläufigkeit der Subjektivierung – sich als Herr des Verfahrens im Bereich der eigenen Person zu bestimmen, indem man diese zum Objekt und dies vorbildlich macht - in der Beziehung auf äußere Objekte oder auf Objektbeziehungen reduzierte intersubjektive Beziehungen in Wechselwirkung mit der maschinellen Komplikation in das Erwerbsleben. Die Produktion des Sinnlosen im Erfahrungsbereich des Einzelnen korrespondiert der Produktion des Sinnlosen im großen gemeinschaftlichen Stil. - Um dies noch genauer zu erläutern: Für eine kleine Unterscheidung von großer Tragweite nehme ich die zwischen ‚Produktion des Sinnlosen‘ - und ‚sinnlos produzieren‘, wobei sich die Unterschiedenen nicht ausschließen müssen. - Produktion (oder je schon Re -)Produktion des Sinnlosen ist die eigentlich maschinelle (mit oder wie von Maschinen gefertigt, von Matrizen gezogen) Verrichtung, gänzlich nach externem, von außen vorgegebenem Zweck aufgefasstes, beliebig fragmentiertes und rekombiniertes Material, seriell hergestellt. Der Sachzwang hat dabei die Sache absorbiert und perpetuiert sich unverdingbar, eine Art transzendentales Korsett statt objekthaft Gegebenem, in dem sich die Gattungserfahrung der Moderne mit Technologie sedimentiert und durch das Training (Kloster, Kaserne, Fabrik …), im Zustand der Unter-Sagung gehalten, das Untersagende mit Lust besetzt. – Hingegen die sinnlose, maschinische Produktion oder die Veranlagung des Begehrens, ohne diesem transzendentalen Korsett entraten zu sein, im psychischen Be-Trieb oder Betreiben der jeweiligen Umwelten das ist, was einen tendenziell immer nur einmaligen Sinn in seinem Vollzug schafft; ein Treiben, das im Betreiben transsubjektiv und präsignifkant Sinn er-findet, der nicht von seinem Tun abzulösen ist und keinem externen Zweck direkt untersteht.

Anmerkung 2: Davon zu reden, dass man eine Zweiklassengesellschaft habe, elegisch gesprochen von Armen und Reichen, denen es an Verständnis füreinander mangelt, weil die Herzlosigkeit des Business zwinge, den eigenen Tellerrand für die Grenze der Welt zu halten, ist euphemistisch. Es gibt eine brutale Vergemeinschaftung unter den Idolen des Inkasso, die in jedem einzelnen und jedem sozialen Gebilde eine rigorose Spaltung in Dispositionsgewalt und ohnmächtige Masse vollzieht, an dem wie an denen alles und jedes in unterschiedlicher Gewichtung partizipiert, eben weil die Möglichkeiten noch an etwas anderem partizipieren zu können, immer weiter schwinden und die Möglichkeiten sich von dem prägenden Gewaltverhältnis und des Verlustes unbestimmter oder unverfügbarer Realität (die grausamen Karikaturen des Unverfügbaren im „politisch“ urbar gemachten Bekenntnis zur jeweiligen monotheistischen Wunderwaffe) zu entlasten oder soziale wie zivilgesellschaftliche Gegenkräfte entfesseln zu können, dem nur wie ein Strauß von Werbetrailern anhängt. Diese Spaltung, die jeder stetig neu erfährt und vollzieht mag die Ursache dafür sein, dass Anerkennung und Empathie von der großen Show des Sozialsadismus, der gelebten Verachtung, der Niedertracht und so weiter, mittels derer man zur Dispositionsgewalt findet, unterschlagen werden. (Auf Augenhöhe die Blendung möchte man im Bemühen einer deutschen Lieblingsmetapher aus der Herzblutkiste sagen.)

Satz XIII

Das Kommandokapital ist die von aller Gegenständlichkeit befreite Dispositionsgewalt über die endlichen Besitzstände, über die Produktion von Waren im alten Stil, über das Handeln der Regierungen sowie über Leben und Tod.

Beweis: Das Kapital (Def. 1) ist die Gewalt, welche Reales in Kapital verwandelt, also ihre Gegenständlichkeit – begrenzt nach Zeit, Umfang und aus der komplexen Interaktion mit Umwelten, Kräften etc – in Ungreifbares auflöst oder das vermeintlich naturhaft an sich Seiende, dem der Mensch einmal als Mitgeschöpf mag inhäriert haben, zum Schein eines Selbständigen oder Realen herabsetzt. Wenn dieses seine Begrenzung und Bestimmung nur noch sei es von außen – durch die Gewalt, den der Verzehr des Irdischen und die Rekonstruktion von Vergleichbarem durch die Gesetze, die der Verstand der Natur vorschreibt oder die Reaktion, welche die Transformation und Toxifizierung der Biosphäre bewirkt – oder indirekt erfährt, weil seine Wirksamkeit (die Fähigkeit zu affizieren und affiziert zu werden, also sich eine Realität zu verschaffen) nicht mehr durch es selber gegeben ist, kann nur als Wirk- wie Zweckursache dazu das Kapital angenommen werden. Und sofern die Realität (die Gesamtheit des bestimmten Realen der vielen Dinge) nach ihre Wirksamkeit manipuliert ist, unterliegt sie als Gesamtheit der historisch dominierenden Epiphanie der Kapitalsubstanz, welche die indirekteste oder vermitteltste Wirkung ausübt, weil sie sich am entschiedensten aus der Realität durch die Zerstörung derselben zurückgezogen hat. Das Kommandokapital übt so eine nicht hintergehbare Dispositionsgewalt aus, welcher alles unterliegt und stellt das, was es sich von der Realität durch Einvernahme und Anverwandlung zugeeignet hat, unter den Vorbehalt, welcher sich nach sinkendem Anteil in materialisierten Besitz und steigenden Anteil Dispositionsgewalt aufteilt.

Der Tod ist der Zustand des Lebens, in dem jede Wirksamkeit erlischt, die ein Individuum auf sich wie auf anderes üben kann nach dem Grad wie es unter gegebenen Umständen sein substantielles Vermögen (seinen Verstand zu nutzen, seinen Körper ins Spiel zu bringen) nutzen kann; es ist nichts mehr vorhanden, das seinerseits auf das Reale so wie es Realität ist, einwirken, mithin sie weder vermehren, noch vermindern kann, es ist so weit entmächtigt, dass es der Realität gleichgültig ist. Folglich hat jeder, der nur in und durch die Masse existiert und ohne Einfluss auf die Mehrung oder Minderung von Realität ist, einen sozialen Tod erlitten, von dem wiederaufzuerstehen mehr als beschwerlich ist. Und so das Kommandokapital diesen indirekt verfügt, indem sie der Wirksamkeit der Einzelnen auf die Umstände wie auf sich selbst absolute Grenzen setzt, ist es wohlbegründet zu sagen, dass es über Leben und Tod entscheidet.

Anmerkung 1: Die zerstörte Realität kann gleichermaßen eine geistige oder „geisthafte“ sein wie eine materielle (zB depotenziertes Territorium in Form von „Bauerwartungsland“ oder Tagebaureste oder die berühmten Niemandsländer, die verminten Zonen, in denen die Flüchtlinge der Tod erwartet, den ihnen die anderen zugedacht haben ….), man kann darin keinen Austausch mit anderen Menschen oder Dingen üben, sondern muss in jedem Moment eine abstrakte Negation gewärtigen, die dem Leben, wie man es sich angewöhnt hat, auch den letzten Eigenimpuls entzieht.

Anmerkung 2: Millionen Amerikaner, von ihren Heilsdemagogen gebrieft, glauben, dass die allein seligmachende Erwerbsfreiheit - eine ihnen aus den Quellen der Natur, aus tiefen Wäldern und der Weisheit der Väter zuströmende - Schaden nimmt, wenn alle eine Krankenversicherung haben; also ihre Erwerbsfreiheit verlangt, dass eine „Gesellschaft“ Menschen zweiter Klasse auf keinen Fall die Wiederherstellung der Gesundheit ermöglicht; zumal diese Mittel dann an allen möglichen lebenswichtigen Kriegsschauplätzen fehlen und in Sonderheit der Industrie, die mit den Milliarden des verhassten Staates ihre privaten Vernichtungsgeschäfte betreibt. Sollte man gar glauben, dass es vergnüglich ist, die Armen verrecken zu sehen? Tut man falsch daran, genau dies als hervorragende Demonstration dessen zu sehen, was Souveränität für den Souverän als Masse bedeutet? Sinn der Souveränität, also so wie sie gegeben ist und sich betätigt, ist, ob zustimmend (Carl Schmitt) oder kritisch (Jacques Derrida) betrachtet, ihr Missbrauch.

[...]


[1] Gewinn durch Masse und systemische Gleichschaltung zwecks vollständiger Dominanz und Erfassung; ein fröhlicher, fast gewaltfreier Mitmach-Faschismus. us inter pares im Konzert der Cyberkraken.

Ende der Leseprobe aus 128 Seiten

Details

Titel
Das Finale Paradigma
Untertitel
Eine gründliche Erörterung der Frage, warum ihre Lebensnot die Menschen zu Erwerbsfanatismus zwingt, der ihr Unglück stetig mehrt, und wodurch dem zu entraten wäre
Autor
Jahr
2015
Seiten
128
Katalognummer
V307344
ISBN (eBook)
9783668060845
ISBN (Buch)
9783668060852
Dateigröße
771 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Das Kapital, Karl Marx, Kapitalismus, Performanzterror, Vulgärer Ökonomismus, Textvergessenheit
Arbeit zitieren
Dr. phil Werner Hanses-Ketteler (Autor:in), 2015, Das Finale Paradigma, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/307344

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