Caecilia Metella. Geschichte des Grabmahls und Aufbau eines Tumulusgrabes


Seminararbeit, 2015

17 Seiten, Note: 1


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Einleitung

Gens Caecilii Metelli

Geschichte des Grabmahls

Aufbau eines Tumulusgrabes
Tumulusgräber im Allgemeinen
Grabmal der Caecilia Metella

Tumuli als Siegesmonumente

Fazit

Literaturverzeichnis

Einleitung

Beeindruckende Grabdenkmäler gehörten in damaliger Zeit genauso zu angesehenen Familien, wie prächtige Häuser, denn man wollte auch nach seinem Ableben der Nachwelt in Erinnerung bleiben und jener zeigen, welchen Status man zu Lebzeiten hatte und was man sich alles leisten konnte. In folgender Arbeit wird im Rahmen des Seminars Römische Grabkunst der Grabbau der Caecilia Metella thematisiert. Hierbei soll auf die Herkunft der Familie und die Datierung des Denkmals eingegangen werden, da dies in der Forschung noch nicht geklärt werden könnte, sowie natürlich auf die gesamte Grabanlage. Mit Hilfe von Vergleichsbeispielen sollen dem Leser die Architektur der Tumulusgräber und deren Bedeutung in jener Zeit näher gebracht werden.

Gens Caecilii Metelli

Die Familie Caecilii Metelli gehört zu den adeligen Familien in Rom. Die Familie erlangte zwischen der Zeit des 1. Punischen Krieges und dem Ende der Republik immer mehr an Ansehen. Die Familie soll in der Folgezeit der Latinerkriege und nach der Niederlage von Praeneste und den anderen Städten nach Rom gekommen sein. Mehrere Familienmitglieder erhielten sogar wichtige und einflussreiche religiöse, sowie politische Ämter in Rom. Bei Festus soll als erstes erwähnt worden sein, dass die Caecilii aus Praeneste stammen. In seinem Werk De Significatu Verborum kommt ein Absatz von verrius Flaccus‘ vor, der aussagt, dass Caeculus als mythologische Gründer von Praeneste gilt. Hierbei stellte sich nun die Frage, ob Caeculus gleichzusetzen sein mit Caecilius. Wollte Flaccus eine Verbindung zwischen Praeneste und der Familie der Caecilii wegen der sprachlichen Ähnlichkeit der beiden Namen schaffen? Es könnte hier durchaus sein, dass es in dieser Zeit des Flaccus so festgelegt war, dass der Name Caeculus gleichzusetzen sei mit Caecilius. Es sollen ja auch Beweise dafür existieren, dass die Caecilii Metelli selbst eine Verbindung zwischen Praeneste und Caeculus schaffen wollten. Ebenso verbinden andere Autoren Caeculus mit Praeneste, aber jene verbinden diesen nicht mit den Caecilii. Plinius hingegen liefert eine Verbindung der Caecilii mit den Etruskern. Er erwähnt, dass Tanaquil, die die Frau des Tarquinius Priscus war, auch Gaia Caecilia genannt wurde. Dennoch weiß man nicht, ob diese Verbindung als wahr angesehen werden kann oder nur zufällig war. Es scheint beinahe so, dass Plinius, der großes Interesse an der Familie der Caecilii Metelli hatte, eventuell eine Verbindung zum Königshaus schaffen wollte, aber dies kann nur vermutet werden.[1]

Man fand mehrere Inschriften in Italien, die den Namen Caecilius beinhalten. Hauptsächlich konzentrieren sich diese in Latium, also bei Tibur, Praeneste und Tusculum. Diese Inschriften erscheinen deswegen so wichtig, da sie zusätzlich den Namen Metellus beinhalten. Eine andere Inschrift, die für die Frage der Herkunft der Familie am wichtigsten erscheint, ist wohl eine griechische. Diese Inschrift gibt an, dass die Caecilii Metelli aus der Region Latium Vetus stammen sollen. Im Consilium de agro Pergameno ist als erstes ein Senator namens Quintus Caecilius Metellus Macedonicus aufgelistet, der 143 v. Chr. das Amt des Konsuls innehatte. Zu der Zeit, als die Inschrift entstand, soll er eine wichtige Persönlichkeit in der senatorischen Aristokratie gewesen sein und er solle zum Tribus der Aniensis gehört haben, der 299 v. Chr. gegründet wurde und das Gebiet südlich des Anios kontrollierte. Somit befinden wir uns wieder in Latium.[2]

Weiter gibt es Münzen, die von Familienmitgliedern geprägt wurden, auf denen Elefanten erscheinen. Diese sollten an den Sieg des Lucius Metellus, der 251 und 247 v. Chr. Konsul war, über Hasdrubal und die daraus resultierende Gefangennahme der karthagischen Elefanten erinnern. Jene hatte man danach nach Rom gebracht und im darauffolgenden Triumphzug stolz vorgeführt. Andere Münzen lassen sich mit den Siegen des Metellus Macedonicus, Konsul im Jahre 143 v. Chr., in Griechenland verbinden. Nur eine einzige Münze zeigt an, wie die Caecilii Metelli selbst, gegenüber anderen, ihren Ursprung zeigen wollten. M. Metellus, Konsul des Jahres 115 v. Chr., ließ eine Münze anfertigen, die auf der Rückseite ein makedonisches Schild zeigte, um an die Siege seines Vaters zu erinnern. Auf der Vorderseite ist ein Porträt von Vulcan, dem Vater des Caeculus. So haben sich die Metelli selbst als Nachfahren des Vulcan angesehen und wären deswegen auch mit Caeculus und Praeneste zu verbinden. Dass die Familie selbst eine Verbindung zu einer zu damaliger Zeit wichtigen Stadt suchte, ist eindeutig zu erklären. Sie wollte sich selbst auf Augenhöhe mit den anderen aristokratischen Familien sehen und dafür brauchte man eine Verbindung zu einer bedeutenden Stadt, wofür sich eben Praeneste anbot.[3]

Das erste Mal als der Name Caecilius in der römischen Geschichte erwähnt wird, ist im Jahre 439 v. Chr. Jener soll das Amt des Volkstribunen inne gehabt haben. Aber man zweifelt heute an, dass die Caecilii bereits zu solch früher Zeit in Rom waren und ob dieser Caecilius überhaupt ein wirklicher historischer Charakter war. Man könnte ihn eventuell als einen weitschichtigen Vorfahren der Familie ansehen und dass die Familie deswegen bereits ewig mit Rom verbunden waren und natürlich war dies auch eine Förderung für ihr Ansehen. Der erste Caecilius Metellus, dessen Existenz gesichert ist, erscheint in Rom als Konsul im Jahre 284 v. Chr. und sein Amtskollege war C. Servillius Tucca. Dies ist ein Zeichen dafür, dass die Familie bereits vor dieser Zeit einen gewissen Einfluss hatte. Es könnte sein, dass er im Jahre 283 v. Chr. das Amt des Prätors inne hatte, damit er die Truppen gegen die Gallier befehligen konnte. Er starb, als er gegen die Gallier in Arretium kämpfte. Nach seinem Tod führte sein Sohn, L. Metellus, die politische Geschichte der Caecilii Metelli fort und erhielt im Jahre 251 und zum zweiten Male im Jahre 247 v. Chr. das Amt des Konsuls. Wie bereits erwähnt schlug er Hasdrubal im Punischen Krieg und brachte zu seinem Triumphzug in Rom die gefangengenommenen Elefanten mit. Des Weiteren wird über L. Metellus berichtet, dass er das Amt des Pontifex maximus 243 v. Chr. erhielt.[4]

In der darauffolgenden Zeit gab es noch viele herausragende Familienmitglieder der Caecilii Metelli, die in diesem Zusammenhang nicht weiter ausgeführt werden sollen. Für diese Arbeit wird erst die Persönlichkeit des Q. Caecilius Metellus Creticus von Bedeutung sein, nur muss man von Beginn an sagen, dass es nicht nur einen Q. Caecilius Metellus Creticus in der Familiengeschichte gab. Vorweggenommen wird es hier um denjenigen gehen, der im Jahre 69 v. Chr. Konsul zusammen mit Hortensius Hortalus war. 75 v. Chr. soll er Kandidat für das Amt des Prätors gewesen sein und 73 v. Chr. wurde er Pontifex. Er arrangierte eine Hochzeit zwischen dem älteren Sohn des Crassus, M. Crassus, und seiner Tochter Caecilia Metella, womit Q. Caecilius Metellus Creticus wohlmöglich versuchte, den familiären Einfluss in der Politik weiter aufrechtzuerhalten, da Crassus zu Beginn der 60er Jahre einer der mächtigsten Senatoren in Rom war, aber die Familie hatte auch gute Beziehungen zu Pompeius, der ebenso ein mächtiger Senator war, wie Crassus. Diese Hochzeit zwischen seiner Tochter und dem älteren Sohn des Crassus soll zwischen 68 und 63 v. Chr. stattgefunden haben. Möglicherweise könnte die Hochzeit als eine Art Maßnahme oder Bündnis gegen Pompeius betrachtet werden, denn das Verhältnis zwischen Q. Caecilius Metellus Creticus und Pompeius verschlechterte sich in diesen Jahren enorm. Sein größter Verdienst in der Geschichte war wohl die siegreiche Bekämpfung der Piraten auf Kreta. In diesem Zusammenhang erhielt er auch den Beinamen Creticus. Er starb mit Sicherheit vor dem Jahr 49 v. Chr., entweder 54 oder 53 v. Chr.[5]

Der Name Caecilia Metella taucht in der Familie öfters auf und weil es von ihr keine Angaben zu ihrer Geburt oder über ihre sonstige Lebensweise gibt, kann man nur vage Aussagen darüber treffen. Was man über sie berichten kann, ist, dass sie im 1. Jh. v. Chr. geboren wurde. Aufgrund der Daten über ihren Vater, Mann und Sohn kann man ihr Geburtsdatum auf die Jahre zwischen 100 und 75 v. Chr. eingrenzen und gestorben ist sie irgendwann zwischen 62 v. Chr. und 25 n. Chr. Verheiratete war sie mit dem älteren Sohn Crassus, M. Crassus, und mit ihm hatte sie einen Sohn namens M. Licinius Crassus, der 30 v. Chr. Konsul wurde. Sowohl ihr Vater, als auch ihr Mann werden auf der Grabinschrift erwähnt. Ihr Mann, M. Crassus, diente in Gallien unter der Herrschaft des Caesars. Im Jahre 49 v. Chr. wurde er von Caesar als Offizier in Gallia Cisalpina eingesetzt, aber wurde dann relativ schnell durch M. Calidius ersetzt.[6]

Q. Caecilius Metellus Creticus cos. 69 v. Chr. M. Licinius Crassus cos. 70 v. Chr.

M. Metellus Caecilia Metella M. Crassus P. Crassus

M. Licinius Crassus cos. 30 v. Chr.

Ihr Sohn M. Licinius Crassus, der irgendwann zwischen 73 und 63 v. Chr. geboren wurde, hatte zu seiner Zeit den höchsten aristokratischen Status den man haben konnte. Als einziger Nachkomme des Triumvir M. Licinius Crassus (cos. 70 v. Chr.) musste er ein enormes Vermögen besessen haben. Es ist nicht bekannt, ob oder mit wem jener verheiratet war. Als Kandidatin käme Scribonia, die Frau des Sex. Pompeius, nach dessen Tod im Jahre 36 v. Chr. in Frage. Eventuell kämpfte M. Licinius Crassus das erste Mal 41 v. Chr. im Bürgerkrieg und somit müsste er im Alter zwischen 22 und 29 Jahren alt gewesen sein. 31 v. Chr. soll Crassus auf die Seite von Octavian gewechselt sein, den er zuvor noch zusammen mit M. Antonius und Sex. Pompeius bekämpft hatte. Im Zuge dessen soll er mit dem Konsulenamt, das er zusammen mit Octavian innehatte, belohnt worden sein, ohne jemals zuvor Prätor gewesen zu sein. Als Feldherr in Makedonien und Achaea fing er einen Krieg mit Stämmen aus Thrakien und Mösien an, den er erfolgreich beendete. Um 28 v. Chr. soll er nach Rom zurückgekehrt sein. Das letzte was von ihm bekannt ist, ist seine Siegesfeier über die Thraker und Geten am 4. Juli 27 v. Chr. Entweder musste er danach aus Rom fliehen oder er starb eines frühen Todes.[7]

[...]


[1] Vgl. Simmons 2011, VII. 2. 7f. 13.

[2] Vgl. Simmons 2011, 3f.

[3] Vgl. Simmons 2011, 9f.

[4] Vgl. Simmons 2011, 12-22.

[5] Vgl. Gerding 2002, 68; Simmons 2011, 153. 156f. 159.170

[6] Vgl. Gerding 2002, 66. 70.

[7] Vgl. ebd. 67. 116-118.

Ende der Leseprobe aus 17 Seiten

Details

Titel
Caecilia Metella. Geschichte des Grabmahls und Aufbau eines Tumulusgrabes
Hochschule
Universität Salzburg  (Classical Archaeology)
Veranstaltung
Römische Grabkunst
Note
1
Autor
Jahr
2015
Seiten
17
Katalognummer
V304317
ISBN (eBook)
9783668026186
ISBN (Buch)
9783668026193
Dateigröße
464 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Caecilia Metella, Metellus, gens metelli, Grabmal, römisches Grabmal, Grabkunst, Via Appia, Caecilia, Metella, tumulus, Grab, Grabdenkmal, Tumulusgrab, capo di bove, appia antica
Arbeit zitieren
Jessica Schnugg (Autor:in), 2015, Caecilia Metella. Geschichte des Grabmahls und Aufbau eines Tumulusgrabes, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/304317

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