Das Altern als gesellschaftliche und persönliche Herausforderung. Fragestellungen zum demographischen Wandel


Essay, 2015

13 Seiten, Note: unbenotet


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1 Rezension zu Frank Schirrmacher „Das Methusalem-Komplott“

2 Bearbeitung von Fragestellungen zum DIES ACADEMICUS
2.1 Warum spielen soziale Engagements angesichts der Altersstruktur der heutigen Gesellschaft eine besondere Rolle und welche Arten sozialen Engagements sind diesbezüglich besonders gefordert?
2.2 Welche Rolle kommt der Frage nach Gerechtigkeit bei der Lösung von gesellschaftlichen Konflikten zu und weshalb lohnt die Bearbeitung dieser Konflikte auf einer Tiefenebene?

3 Essay: „Das Altern als gesellschaftliche und persönliche Herausforderung“
3.1 Einführung
3.2 Hauptteil
3.2.1 Das Altern und die Lebenserwartung
3.2.2 Altersfeindlichkeit und Horrorszenario
3.2.3 Chancen
3.3 Schluss

4 Quellen- und Literaturverzeichnis

1 Rezension zu Frank Schirrmacher „Das Methusalem-Komplott“

Frank Schirrmacher legte im Jahr 2004 mit seinem Buch „Das Methusalem-Komplott“ einen öffentlich sowohl heftig diskutierten und umstrittenen als auch preisgekrönten und vielzitierten und rezipierten Millionen-Beststeller vor, dessen Kernthemen – der demographische Wandel und seine drastischen Auswirkungen auf unsere Gesellschaft und ihre soziale Lebensrealität – bis heute nichts an Aktualität und Relevanz eingebüßt haben.

Der promovierte Mitherausgeber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung hat sich vor zehn Jahren damit einem breit diskutierten Thema gewidmet. Der demographische Wandel hatte auch in Folge der sozialen Reformen des Kabinetts Schröder immer mehr an Aufmerksamkeit gewonnen und die Diskussion um die gesellschaftlichen Folgen und den nötigen politischen und sozialen Weichenstellungen zur Abwendung der negativen Effekte des demographischen Wandels haben bis heute nicht nachgelassen.

Schirrmachers Hauptthese ist die faktische Überalterung der deutschen Gesellschaft und das gleichzeitige gesellschaftliche Ausblenden bzw. Überspielen dieser Realitäten und Fakten durch einen immer weiter fortschreitenden Jugendlichkeitswahn. Der Fixierung der Gesellschaft auf Jugend und damit verbundene Attribute führt zu einer Diskriminierung der Alten, die bald die Mehrheit der Gesellschaft stellen werden. Schirrmacher spricht in diesem Zusammenhang mit einem Schock, den die Gesellschaft durch ihre Alterung erfahren werde, der mit dem der Weltkriege vergleichbar sei und die Gesellschaft spalten werde. Diese Spaltung der Gesellschaft und die damit verbundene Gefährdung der Alten, immer mehr diskriminiert und entrechtet zu werden, lässt Schirrmacher schließlich zum „Aufstand der Alten“, dem Methusalem-Komplott, aufrufen – als Chance, dem Terror der Altersangst zu entgehen.

Schirrmacher fordert durchaus zu Recht, dass sich die Gesellschaft mit den Folgen und Problemen des demographischen Wandels und der zunehmenden Zahl an älteren Menschen und ihren Bedürfnissen auseinanderzusetzen habe und sich rechtzeitig und ernsthaft mit den Erfordernissen dieser Entwicklungen konfrontieren müsse. Sein Aufruf zum „Aufstand der Alten“ sowie seine plakativen Behauptungen zur wachsenden Altersdiskriminierung und damit einhergehender Diskriminierung immer größerer Teile der Bevölkerung sind allerdings häufig nicht nachvollziehbar und schwer zu belegen, seinem selbst formulierten Anspruch der Wissenschaftlichkeit wird er weder in der Nachweisführung noch sonst methodisch gerecht. So greift Schirrmacher insgesamt zu kurz, wenn er beispielsweise das Rentenproblem kaum erwähnt und hingegen mit polemisch aufgeladenen Begriffen wie „biologischem und sozialen Terror“, „Altersangst“ und einem angeblichen „Krieg der Generationen“ operiert. Hier macht er Stimmung und provoziert – zuweilen sicherlich mit Berechnung und nicht ohne aus den Augen zu verlieren, dass ein wissenschaftlich dezidiertes, ökonomisch und statistisch sauber recherchiertes Werk zu diesem Thema sicherlich weniger Absatz fände, als ein provokantes wenngleich oberflächliches, höchstens populärwissenschaftliches Buch. So deutet Schirrmacher zumeist deutlich auf die aus seiner Sicht prekär zuspitzende Entwicklung hin, nennt aber keine bis wenige Lösungsansätze sondern zeichnet ein düsteres und katastrophales Bild der Zukunft.

Mit seinem „Methusalem-Komplott“ hat Schirrmacher zur rechten Zeit ein brisantes Thema aufgegriffen und mit plakativen Thesen provozierend zur Diskussion gestellt – was durchaus gelang. Die dem Buch folgenden öffentlichen Diskussionen und die mediale Auseinandersetzung mit dem demographischen Wandel und Schirrmachers zugespitzten Thesen waren in ihrem Umfang und in ihrer Wirkung beachtlich. So hat Schirrmacher dazu beigetragen, dieses Thema in der Gesellschaft noch präsenter zu machen und sich mit nötigen und möglichen Lösungsansätzen zu beschäftigen. Möglicherweise war auch genau das seine Absicht, obschon er keine Lösungen präsentierte, gelang es ihm doch mit seinem Aufruf zum „Aufstand der Alten“, eine Debatte zum demographischen Wandel zu initiieren.

Frank Schirrmacher – selbst Teil der seinerseits vielzitierten Babyboomer-Generation, die er in seinem Buch als Hauptbetroffene, weil künftig als Alte die (diskriminierte) Mehrheit der Bevölkerung stellend, darstellt – wird nicht mehr erleben, ob sein düsterer Entwurf der Zukunft und das eingeforderte Methusalem-Komplott eintreten werden; er starb am 12. Juni 2014 in Frankfurt am Main.

2 Bearbeitung von Fragestellungen zum DIES ACADEMICUS

Der DIES ACADEMICUS der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt widmete sich am 17. November 2014 dem Thema „Gerechtigkeit und Verantwortung“. Festrednerin Prof. Dr. Elisabeth Kals (Lehrstuhlinhaberin Sozial- und Organisationspsychologie an der KU Eichstätt) referierte über Lösungsmöglichkeiten des Gerechtigkeitskonflikts, der bei sozialem Engagement entstehen kann. Nachfolgend werden zwei Fragestellungen im Rahmen des Portfolios unter Bezugnahme auf den Vortrag[1] sowie weiteführender Literatur bearbeitet.

2.1 Warum spielen soziale Engagements angesichts der Altersstruktur der heutigen Gesellschaft eine besondere Rolle und welche Arten sozialen Engagements sind diesbezüglich besonders gefordert?

Soziales Engagement findet in verschiedenen Bereichen – im politischen, karitativen, privaten– statt und ist unterschiedlich motiviert. Ein gängiges Motiv für dieses Engagement ist das Problembewusstsein und die Sensibilität für gesellschaftliche Missstände und das Wahrnehmen von Verantwortlichkeit hierfür. Auch das Erleben und Erfahren von Ungerechtigkeit und die Empörung hierüber sind starke Motivatoren für soziales Engagement. Bereits bei der Beurteilung, ob Erlebtes und Erfahrenes gerecht oder ungerecht ist, kommt es zu Konflikten – Gerechtigkeit und die zugrundeliegenden Normen sind nicht objektivierbar und quantitativ zu fassen. So kommt es beim Ungerchtigkeitsempfinden zu erheblichen Differenzen und hieraus bereits zu Konflikten – was der eine als sozial gerecht empfindet, mag den anderen empören und zutiefst erschüttern.

[...]


[1] Kahls (2014).

Ende der Leseprobe aus 13 Seiten

Details

Titel
Das Altern als gesellschaftliche und persönliche Herausforderung. Fragestellungen zum demographischen Wandel
Hochschule
Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt
Note
unbenotet
Autor
Jahr
2015
Seiten
13
Katalognummer
V303635
ISBN (eBook)
9783668021426
ISBN (Buch)
9783668021433
Dateigröße
464 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
altern, herausforderung, fragestellungen, wandel
Arbeit zitieren
Alexander Würth (Autor:in), 2015, Das Altern als gesellschaftliche und persönliche Herausforderung. Fragestellungen zum demographischen Wandel, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/303635

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