Die Außenpolitik von Russland und der USA. Neue Freunde oder alte Feinde?


Hausarbeit, 2008

14 Seiten, Note: 2,0

Anonym


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Wandel der US Außenpolitik nach dem 11. September 2001

3. Die Außenpolitik Russlands seit dem Niedergang des Kommunismus
3.1 Bedingungslose Hinwendung zum Westen
3.2 Priorität des nahen Auslandes
3.3 Multipolarismus und Realpolitik
3.4 Kalkulierter Euroatlantismus
3.5 Ausblick auf die Russische Außenpolitik

4. Vergleich der Außenpolitik Russland/ USA

5. Fazit

Literaturverzeichnis

1. Einleitung

„I’am a war President“.[1] Diese Aussage des US- Amerikanischen Präsidenten George W. Bush kennzeichnet eindrucksvoll die Haltung der Bush Administration nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 und des anschließenden Versuchs, den Terror in Afghanistan und im Irak zu bekämpfen.

In dieser Hausarbeit werde ich mich mit der Außenpolitik der Vereinigten Staaten von Amerika und Russland beschäftigen. Ich werde im ersten Abschnitt den Wandel der US Außenpolitik nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 kurz aufzeigen. Wie ging die Bush Administration vor, womit begründeten sie ihr scharfes Vorgehen, was sind die Hintergründe dafür. Ich werde anhand der Begriffe „America first“, „fortress America“, „battleship America“ die Hintergründe für das Vorgehen nach den Anschlägen erläutern. Diese weit in die Geschichte des Landes zurückgehenden Lebenseinstellungen verdeutlichen die kompromisslose Vorgehensweise der USA nach den Anschlägen auf das World Trade Center.

Im zweiten Abschnitt werde ich im Gegenzug die Veränderung der russischen Außenpolitik nach dem Fall des Kommunismus aufzeigen. Ich werde hierfür die vier Entwicklungsstufen seit dem Untergang der Sowjetunion bis heute erläutern, die zeigen sollen wie sich die Außenpolitik Russlands entwickelt hat. Haben die Anschläge auf das World Trade Center Russland sogar genutzt, haben sich hier neue Möglichkeiten für Russland aufgetan? Im dritten Abschnitt werde ich die Veränderung der Außenpolitik der beiden Staaten vergleichen. Ging einer der beiden Staaten sogar als Gewinner aus der Tragödie vom 11. September hervor? Abschließend werde ich ein Fazit ziehen, in dem ich noch einmal kurz auf die Veränderungen der Außenpolitik der beiden Staaten eingehe und werde dann abschließend noch eine persönliche Stellungnahme abgeben.

2. Wandel der US Außenpolitik nach dem 11. September 2001

„The best defense is a good offense“.[2] Dieses Zitat von Donald Rumsfeld spiegelt sehr schön die Veränderung der Außenpolitik der Vereinigten Staaten von Amerika nach den Terroranschlägen von 2001 wieder. Doch wie hat sich die Außenpolitik der USA nach den Anschlägen vom 11. September 2001 verändert. Dies soll im Folgenden näher erläutert werden.

Nach den Anschlägen vom 11.September richtete die US Regierung ihre Außenpolitik neu aus. Sie bestand danach im Wesentlichen darin, den internationalen Terrorismus zu bekämpfen. Die Bush Administration sah sich nach den Terrorangriffen einer neuen Bedrohung gegenüber, dem Terrornetzwerk El-Kaida.[3]

Innenpolitische Diskussionen über die Präsidentschaftswahlen im Jahr 2000 oder über Raketenabwehrsysteme traten nach den Anschlägen auf das World Trade Center in den Hintergrund.[4] Als Folge dieser Anschläge zogen die USA in den „war on terror“ um das Terrornetzwerk zu zerstören. Die Vereinigten Staaten waren bereit jedes Mittel, das ihnen zur Verfügung stand, einzusetzen um das weltweit operierende El- Kaida Netzwerk zu bekämpfen. Doch warum diese schnelle und harte Reaktion. Hierzu muss man sich in der Geschichte der USA umsehen.

Das bringt uns als erstes zu der Aussage „America first“. „America first“ ist mehr als nur ein Slogan, er stellt eine Grundeinstellung dar, die die eigenen Interessen und Werte der Vereinigten Staaten über alles Andere erhebt. Dieses Motto wurde über die Jahre zum Mittelpunkt des amerikanischen Selbstverständnisses. Amerikaner sein, bedeutet an die besondere Rolle der USA als beste Großmacht zu glauben, und den damit verbundenen missionarischen Auftrag nach Außen offensiv zu vertreten.[5] 1630 formulierte John Winthrop bei seiner Antrittsrede als Gouverneur von Massachusetts, dass die USA sein müssten „wie eine leuchtende Stadt auf dem Hügel“.[6] Die vorrangige Aufgabe der USA sah Thomas Jefferson,dritter Präsident der USA, darin das „heilige Licht der Freiheit in der Welt zu verbreiten“.[7]

„Fortress America“ folgt dem Gedanken, dass Amerika den Amerikanern vorbehalten sein müsse. So wurde versucht, traditionelle amerikanische Werte zu erhalten, und gegen negativen Einfluss von Außen zu schützen. Mitte des 19. Jahrhunderts sollten allen Iren und Deutschen die Einreise verweigert werden, da sie zu viel Alkohol konsumierten, und man die Gefahr eines Sittenverfalls befürchtete. „Fortress America“ bedeutet also, dass sich Amerika wie eine Festung nach Außen hin abschottet und sich nicht an der Weltpolitik beteiligt. Diese Taktik fand spätestens mit Beginn des Eintritts der USA in den ersten Weltkrieg ein jähes Ende.[8]

Kommen wir nun zum „Battleship America“. Es bedeutet, dass eine Führungsmacht wie die USA manchmal auch allein vorangehen muss, ehe der Erfolg für andere als nachvollziehbar erscheint. Dieses Vorgehen dient nur einem Zweck, dem Durchsetzen von eigenen Interessen, dem Anspruch die Nummer eins sein zu wollen. Die „Battleship America“ Politik hat in den Vereinigten Staaten eine lange Tradition die bis zu Beginn des 19 Jahrhunderts zurückreicht.[9]

Diese Erklärungen der drei Lebenseinstellungen soll verdeutlichen, warum die USA nach den Anschlägen des 11. September so vehement gegen die vermeintlichen Aggressoren vorging.

George W. Bush sprach kurz nach den Anschlägen davon, dass sich andere Nationen den USA im Kampf gegen den Terrorismus anschließen sollten, wenn nicht, würden sie den Terrorismus unterstützen. Die Bush Administration wechselte nach einem halben Jahrhundert von einer abschreckenden zu einer präventiven Außenpolitik. Um diesen präventiven Krieg sowohl gegen Afghanistan als auch gegen den Irak führen zu können, war es zwar der Wunsch der Regierung George W. Bush’s, dass sich auch verbündete Staaten an diesem Krieg beteiligen sollten, die US Regierung behielt sich jedoch das Recht vor notfalls auch alleine den Terrorismus zu bekämpfen.[10] Diese Einschränkung führte dazu, dass die Vereinigten Staaten von Amerika am 06.10.2001 in Afghanistan einmarschiert sind. Dort wollten sie die Terrorzelle der El- Kaida direkt an ihrer Wurzel bekämpfen, Osama Bin Laden fassen und vor Gericht stellen.

[...]


[1] Buschschlüter, Siegfried: I’am a war President, in: APuZ, 14/2006 (April 2006), S. 1

[2] Kahl, Martin: New Grand Strategy? Die Bush Administration und die Bekämpfung des internationalen Terrorismus, in Kremp, Werner/ Wilzewski, Jürgen (Hrsg.): Weltmacht vor neuer Bedrohung. Die Bush- Administration und die US Außenpolitik nach dem Angriff auf Amerika, Trier 2003, S. 23

[3] Vgl. Wilzewski, Jürgen: Back to Acquiescence? Präsident und Kongress nach den Terrorangriffen auf America, in Kremp, Werner/ Wilzewski, Jürgen (Hrsg.): Weltmacht vor neuer Bedrohung. Die Bush- Administration und die US Außenpolitik nach dem Angriff auf Amerika, Trier 2003, S. 64

[4] Vgl. Schild, Georg: Die bedrohte Supermacht. Die Außen- und Sicherheitspolitik der USA nach dem Ende des kalten Krieges, Opladen 2002, S. 122

[5] Vgl. Schweigler Gebhard: Außenpolitische Orientierungen, in: Lösche, Peter/ von Löffelholz, Hans- Dietrich (Hrsg.): Länderbericht USA (4. Aufl.), Bonn 2004, S. 413-414

[6] Schweigler, Gebhard: Außenpolitische Orientierungen, S. 414

[7] Schweigler, Gebhard: Außenpolitische Orientierungen, S. 415

[8] Vgl. Schweigler Gebhard: Außenpolitische Orientierungen, S. 419

[9] Vgl. Schweigler Gebhard: Außenpolitische Orientierungen, S. 424- 425

[10] Vgl. Wilzewski, Jürgen: Weltmacht vor neuer Bedrohung, S. 66- 67

Ende der Leseprobe aus 14 Seiten

Details

Titel
Die Außenpolitik von Russland und der USA. Neue Freunde oder alte Feinde?
Hochschule
Rheinland-Pfälzische Technische Universität Kaiserslautern-Landau  (Politikwissenschaft 2)
Veranstaltung
Proseminar
Note
2,0
Jahr
2008
Seiten
14
Katalognummer
V303101
ISBN (eBook)
9783668016040
ISBN (Buch)
9783668016057
Dateigröße
393 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
außenpolitik, russland, neue, freunde, feinde
Arbeit zitieren
Anonym, 2008, Die Außenpolitik von Russland und der USA. Neue Freunde oder alte Feinde?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/303101

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