Moderne Hybridverfahren in der Film- & Fernsehpostproduktion


Hausarbeit, 2002

12 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


INHALTSVERZEICHNIS

1 EINLEITUNG:

2 GRUNDLAGE:
2.1 DER HERKÖMMLICHE FILMENDFERTIGUNGSPROZEß:

3 HYBRIDVERFAHREN BEI DER POSTPRODUKTION:
3.1 COMPUTERSCHNITT:
3.2 ENDFERTIGUNGSWEG:
3.2.1 Negativabtastung:
3.2.2 Arbeitskopie:
3.3 SCHNITT:
3.3.1 Digitalisierung:
3.3.2 Arbeitsweise beim Digitalschnitt:
3.3.3 nonlinearer Schnitt
3.4 HERSTELLUNG SENDEBAND / NEGATIVSCHNITT:
3.4.1 Sendeband:
3.4.2 Negativschnitt:
3.4.3 Ausbelichtung von Videomaterial (FAZ):
3.4.4 Zeitdehnung Video  Film:

4 ENTWICKLUNGSTENDENZEN:

5 QUELLENVERZEICHNIS:

1 Einleitung:

Die durch den technischen Fortschritt in der Computertechnik geschaffene Möglichkeit große Datenmengen, wie sie ein Film durch seine umfangreichen Bild- und Toninformationen in sich vereint, zeitgleich zu verarbeiten, hat neue Formen und Wege in der Endfertigung von Filmen eröffnet.

Gegenstand dieser Arbeit sind solche computergestützten Postproduktionstechniken in der Film- und Fernsehfilmherstellung. Man spricht dabei von Hybridverfahren, da hierbei sowohl fotochemische als auch digitale Bildträger bei Aufnahme, Endfertigung und Wiedergabe eingesetzt werden.

Entscheidend ist dabei die Synchronisation und Konvertierung der Bildinformation zwischen den verschiedenen Endfertigungsprozessen.

2 Grundlage:

Zunächst ist es notwendig, den herkömmlichen Endfertigungsweg kurz zu erläutern, um darauf aufbauend, die neuen Möglichkeiten und Fehlerquellen der Hybridverfahren darlegen zu können.

2.1 Der herkömmliche Filmendfertigungsprozeß:

Das bei der Aufnahme belichtete Filmmaterial wird im Kopierwerk durch einen fotochemischen Prozeß entwickelt. Anschließend werden die auf dem Kamerabericht als Kopierer1 markierten Bilder aussortiert und als sogenannte Laborrolle (geläufige Bezeichnung: Labroll) zusammengeklebt. Von dieser Labroll wird nach einer ersten Lichtbestimmung eine Arbeitskopie, nachfolgend AK genannt, gezogen, welche die Grundlage und essentielles Arbeitsmittel für den anschließenden traditionellen Filmschnitt am Schneidetisch darstellt. Wichtig ist hierbei, daß der Keycode des Originalnegatives in lesbarer Form mit auf die AK kopiert wird, da dieser beim Negativschnitt zum Auffinden der zu schneidenden Bildsequenzen auf der Labroll benötigt wird. Dieser Keycode ist eine Seriennummer des Originalnegatives (oder Positives) der Kamerarolle, die sich in numerischer und maschinenlesbarer Form in periodischen Abständen am Filmmaterialrand befindet.

Am Schneidetisch werden anfänglich die auf Magnetfilm2 überspielten Töne synchron zu den einzelnen Takes3 der AK angelegt. Die jeweilig zusammengehörenden Bild- und Tonsequenzen lassen sich anhand der visuellen sowie auditiven Klappenmarkierung im Bild- und Tonmaterial zusammenführen. Um eine stetige Synchronität von Ton- und Bildspur sicher zu stellen, werden Arbeitskopie und Perfo mit entsprechenden Startmarken versehen. Nach dem Anlegen wird zunächst ein Rohschnitt hergestellt, bei dem die einzelnen Sequenzen in der Storyboardreihenfolge aneinander gehangen werden. Diese zeitaufwendigen Arbeitsschritte werden meist durch einen Cutterassistenten ausgeführt. Beim eigentlichen Filmschnitt (Feinschnitt) wird vom Schnittmeister, meist Cutter oder auch Editor genannt, unter künstlerischen Gesichtspunkten die endgültige Fassung des Filmes herausgearbeitet. Dabei ist zu beachten, daß der Ton zum Bild beim Schneiden bei allen Vorgängen stets synchron bleibt.

Anhand des Keycodes wird für das Kopierwerk eine Schnittliste erstellt, an der, mit Hilfe der geschnittenen Arbeitskopie als Schablone, der eigentliche Negativschnitt vollzogen wird. Von den angelegten Tonspuren wird eine sogenannte Tischmischung angefertigt, die im Tonstudio als Vorlage für die eigentliche Mischung dient.

Für eine reine Fernsehauswertung wird zweistreifig gearbeitet werden, daß heißt, es wird lediglich eine stumme Positivkopie ohne Tonspur vom Original gezogen. Beim Abtasten4 der Kopie wird dann der Mischton entsprechend synchron zum Bild vom jeweiligen Datenträger auf das Sendeband (MAZ: magnetische Aufzeichnung) überspielt. Dies geschieht zum einen aus qualitativer Hinsicht, da für eine Fernsehsendung ein anderer Dynamikumfang des Tons als für eine Kinovorführung benötigt wird. Zum anderen ist es ein Kostenfaktor, da so das Herstellen einer Lichttonspur für die Filmkopie, sowie eine zusätzliche Fernsehmischung entfällt.

Für eine Kinoauswertung sind weitere Kopierwerksarbeiten notwendig, um eine vorführfähige Kinokopie zu erhalten. Zunächst muß das Tonmaster aus der Mischung auf ein Lichttonnegativ übertragen und anschließend beim Kopiervorgang mit dem Bildnegativ zum Positiv zusammenkopiert werden. Je nach Aufwand werden zusätzlich noch optische Arbeiten für Titel und Trickeffekte ausgeführt, welche mit weiteren kostenintensiven Filmkopierarbeiten verbunden sind.

3 Hybridverfahren bei der Postproduktion:

Man spricht von Hybridverfahren bei der Filmendfertigung, wenn die als analoge optische Information auf Filmmaterial vorliegenden Bilder zur Montage und Trickbearbeitung am Computer in elektronische, digitale Informationen umgewandelt werden.

3.1 Computerschnitt:

Bei der Filmpostproduktion über nonlineare Computerschnittsysteme muß zunächst das Filmmaterial in eine maschinenlesbare, digitale Information konvertiert werden.

Die Wandlung erfolgt prinzipiell über eine sogenannte Abtastung, bei der das Negativbild auf einen lichtempfindlichen CCD - Chip, ähnlich einer elektronischen Kamera, projiziert und so entweder in analogen oder digitalen Videosignalen auf einem MAZ5 - Band aufgezeichnet wird.

Wie bei der konventionellen Filmbearbeitung wird dafür zunächst das Kameranegativ im Kopierwerk entwickelt. Wichtig für den späteren Negativschnitt ist die genaue Indizierung der Kamerarollenfolge der Negativrolle(n) durch den gesamten Endfertigungsprozeß, um dann die einzelnen Schnitte den Bildern / Szenen auf der Labroll zuordnen zu können. Dies geschieht wiederum über den sogenannten Keycode des Kameraoriginalnegatives. Bei der Negativ- oder Arbeitskopieabtastung wird dieser Keycode vom Abtaster eingelesen und als Audiosignal auf eine Tonspur gelegt, bzw. wird zur Orientierung für den Cutter in das Bild eingeblendet. Dieser Code wird beim Digitalisieren benutzt, um die einzelnen Takes / Bilder einer genauen Position auf der Negativrolle zu zuordnen.

Geht diese Indexkette bei der Endfertigung verloren, ist dies mit hohen Kosten verbunden. Im Kopierwerk muß dann ein sehr aufwendiger Bildvergleich beim Negativschnitt gemacht werden. Schlimmstenfalls ist die gesamte Montagearbeit nicht wiederherstellbar und muß dann entsprechend wiederholt werden.

[...]


1 Kopiere: beim Drehen als endgültige Version der Einstellung festgelegt

2 Magnetfilm - auch Perfo genannt: 16 mm oder 17,5 mm Format

3 Take: Bezeichnung der gedrehte Einstellung einer Bildnummer

4 Abtastung: Filmbild wird auf einen lichtempfindlichen CCD - Chip, ähnlich einer elektronischen Kamera, projiziert und so in ein Videosignalen umgewandelt

5 MAZ: magnetische Aufzeichnung

Ende der Leseprobe aus 12 Seiten

Details

Titel
Moderne Hybridverfahren in der Film- & Fernsehpostproduktion
Hochschule
Hochschule für Film und Fernsehen "Konrad Wolf" Potsdam-Babelsberg
Veranstaltung
Film & Fernsehproduktion
Note
1,3
Autor
Jahr
2002
Seiten
12
Katalognummer
V30298
ISBN (eBook)
9783638315838
ISBN (Buch)
9783638778404
Dateigröße
500 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Moderne, Hybridverfahren, Film-, Fernsehpostproduktion, Film, Fernsehproduktion
Arbeit zitieren
Stefan Hoffmann (Autor:in), 2002, Moderne Hybridverfahren in der Film- & Fernsehpostproduktion, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/30298

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