Zur Rolle des Geldsystems in der aktuellen Globalisierungsphase

Das Zusammenspiel zwischen Wirtschaftswachstum, Kapitalismus und dem Geldsystem


Examensarbeit, 2015

66 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


Inhalt

1. Einleitung
1.1 Problemaufriss und Fragestellung
1.2 Forschungsstand
1.3 Vorgehensweise

2. Globalisierung, Wirtschaftstheorien, Kapitalismus
2.1 Der Begriff Globalisierung
2.2 Klassische Wirtschaftstheorie
2.3 Kapitalismus

3. Geschichte des modernen Wirtschaftswachstums
3.1 Voraussetzungen und Bedingungen für Wachstum - „Werkstatt der Welt“
3.2 Kapital für Innovationen
3.3 Konzentration auf die Finanzmärkte

4. Internationale Währungssysteme
4.1 Bretton-Woods-System
4.2 Ende des Bretton-Woods-Abkommen
4.3 Wechselkurse, Zentralbanken, Finanzmärkte
4.3.1 Wechselkurse
4.3.2 Funktion von Zinsen
4.3.3 Zentralbanken
4.3.4 Finanzmärkte
4.4 Devisenhandel – Wenn Geld zur Ware wird
4.5 Währungskrise Brasilien
4.6 Regionalwährungen
4.6.1 Concunto Palmeiras/Brasilien
4.6.2 Wörgl/Tirol
4.7 BIP ein Wohlstandsmesser?
4.8 Umlaufgeschwindigkeit

5. Nachhaltigkeit, Konsum, Wachstum

6. Fazit

7. Literaturverzeichnis

1. Einleitung

1.1 Problemaufriss und Fragestellung

Als die sogenannte Bankenkrise die Euroländer im Jahr 2008 erreicht hat, gerät Griechenland in den Fokus der Kritik, denn Griechenlands Staatshaushalt weist nach wie vor ein hohes Defizit auf. Diverse Rettungspakete sind geschnürt worden, um Griechenland finanziell zu unterstützen. Zudem soll das Land die Sparreformen umsetzen, die die Troika[1] den Griechen auferlegt hat. Im Zuge der Sparmaßnahmen sind u. a. Gehälter und Pensionen gekürzt, Staatsbedienstete entlassen und das Budget für Krankenhäuser und Medikamente gekürzt worden. Sowohl die finanzielle Unterstützung als auch die Umsetzung der Reformen trugen bisher zu keiner nennenswerten Verbesserung der wirtschaftlichen Lage des griechischen Volkes bei. Die Europäische Zentralbank (EZB) hat durch die Absenkung des Leitzinses versucht, positiv auf die wirtschaftliche Entwicklung Griechenlands und anderer als schwach geltende Länder einzuwirken und nun geht die EZB noch einen Schritt weiter. Am 22. Januar 2015 hat der Präsident der Europäischen Zentralbank Mario Draghi bekannt gegeben, dass die EZB aufgrund der schwachen Inflationsdynamik[2] Anleihekäufe beschlossen hatte. Dieses von der EZB koordinierte Kaufprogramm umfasst nicht mehr nur den seit Ende 2014 begonnen Ankauf von forderungsbesicherten Wertpapieren (ABS) und Pfandbriefen, sondern zusätzlich den Erwerb von Staatsanleihen und Anleihen staatlicher Agenturen. Eine staatliche Agentur ist z. B. die Europäische Investitionsbank[3], sie vergibt u. a. Darlehen an kleinere Unternehmen zu günstigen Konditionen, um so das Wirtschaftswachstum anzukurbeln.[4] Damit der Euroraum nicht in eine Deflationsspirale gerät, so die Befürchtungen der EZB, soll mit dem „frischen“ Geld, welches an die Banken geht, Kredite für Investitionen vergeben werden, um auf diese Weise die Konjunktur anzukurbeln und die gewünschte Inflation von knapp zwei Prozent herbeizuführen, die eine Preisstabilität bewirken soll.[5] Auch der schon seit Längerem niedrige Leitzins von 0,05 Prozent soll nicht verändert werden.[6] Ab März 2015 bis Ende September 2016 sollen monatlich 60 Milliarden Euro durch Ankäufe von Staatsanleihen und anderer Wertpapiere in das Finanzsystem fließen. Das ergibt eine Gesamtsumme von 1,14 Billionen Euro. Sollte jedoch dieses Programm nicht die gewünschte Inflation von knapp zwei Prozent erreichen, ist eine Verlängerung dieser Maßnahme nicht ausgeschlossen.[7]

Als Vorbild für dieses Programm dient das Programm der amerikanischen Zentralbank Federal Reserve (Fed). Die Zentralbank Fed hat in Folge der Finanzkrise von 2007/2008 Wertpapiere und Staatsanleihen gekauft, um so zu verhindern, dass die Wirtschaft erlahmt, jedoch ist der Erfolg nur mäßig, wie Experten der University of Chicago und der University of San Diego herausfanden.[8] Auch die Notenbanken der Länder Großbritannien, Japan und Schweiz haben schon im großen Stil Staatsanleihen gekauft.[9]

In erster Linie soll dieses Programm der EZB die schwachen Länder wie z. B. Griechenland stärken und so zu mehr Wachstum führen. In Deutschland steht man der Entscheidung der EZB eher skeptisch gegenüber, denn es sind schon viele Milliarden Euro nach Griechenland geflossen und von einem wirtschaftlichen Aufschwung ist angesichts der extrem hohen Arbeitslosigkeit und zunehmender Verarmung der Griechen nichts zu spüren. Es wird befürchtet, dass das Geld ausschließlich in die Finanzmärkte fließt und zu Spekulationen an der Börse einlädt und eben nicht in die Realwirtschaft investiert wird, um Wachstum zu schaffen und die Arbeitslosigkeit zu verringern. Tatsächlich sind einen Tag nach Bekanntgabe des Konjunkturprogramms die Börsenaktivitäten gestiegen.

Daraus ergeben sich folgende Fragen:

Ist die Politik einer Zentralbank im Zusammenspiel mit Institutionen wie dem Internationalen Währungsfond (IWF) und der Europäischen Kommission in der Lage, einen wirtschaftlichen Aufschwung herbeizuführen und wirtschaftspolitischen Ziele, wie z. B. Vollbeschäftigung, zu erreichen? Ist es überhaupt möglich mit nur einem Geldsystem und mit nur einer Währung, nämlich dem Euro, Probleme wie Arbeitslosigkeit und Armut zu beheben? In welchem Zusammenhang stehen die Finanzmärkte zur Realwirtschaft?

Um die Befürchtungen der Experten, das zusätzlich gedruckte Geld fließe in die Finanzmärkte und könne der Realwirtschaft nicht aus der von der EZB befürchteten Deflation helfen, beurteilen zu können, wird der Versuch unternommen, die Entwicklung des modernen Wirtschaftswachstums sowie der Finanzmärkte und damit verbunden auch das Geldsystem sowie das internationale Währungssystem darzustellen und zu analysieren.

Der Schwerpunkt dieser Arbeit wird in der Zeitspanne von 1945 bis heute liegen. Das umfasst sowohl die zweite Globalisierungsphase (1945-1989/90) als auch die aktuelle Globalisierungsphase ab 1990, denn die Weichen für das enorme Wachstum der Finanzbranche im Vergleich zur Realwirtschaft wurden von Seiten der Politik in der zweiten Globalisierungsphase gestellt. Veränderte Bedingungen im Bereich der Kommunikation innerhalb der aktuellen Globalisierungsphase haben das Wachstum zusätzlich beeinflusst und werden entsprechend thematisiert. Notwendigerweise wird auch die Zeit vor 1945 betrachtet, da sich die Finanzmärkte im Zuge der Industrialisierung und des damit verbundenen modernen Wirtschaftswachstums verändert haben und für die Weltwirtschaft und den Welthandel immer wichtiger wurden. Auch das moderne Wirtschaftswachstum wird Gegenstand dieser Arbeit sein, denn gerade die Anfänge der Industrialisierung und des modernen Wirtschaftswachstums bieten Aufschluss darüber, welche Maßnahmen und Bedingungen der Realwirtschaft zu Wachstum verhelfen können.

1.2 Forschungsstand

Da der Begriff Globalisierung bzw. die Auswirkungen von Globalisierung immer mehr in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt ist und in unterschiedlichen Disziplinen der Wissenschaft verwendet und untersucht wird, ist eine Eingrenzung der für diese Arbeit relevanten Literatur erforderlich. Die verschiedenen Phasen der Globalisierung sowie die Auswirkungen auf den weiteren Verlauf der Geschichte bis heute veranschaulicht Peter Fäßler in dem Buch „Globalisierung. Ein historisches Kompendium“ aus dem Jahr 2007[10]. Um die Anfänge der Industrialisierung und des modernen Wirtschaftswachstum darstellen zu können, finden zum einen die Inhalte des Buches „Der Sieg des Kapitals“ von Ulrike Herrmann[11] und zum anderen des Werkes „Ursprünge des modernen Wirtschaftswachstums“ von dem Autor Peer Vries[12] Verwendung. Für diese Arbeit relevante Literatur zum Thema Geldsystem und Finanzsystem sind u. a. Bernd Senf[13] „Der Nebel um das Geld“ sowie Bernard Lietaer[14] „Das Geld der Zukunft“. Die wirtschaftswissenschaftlich relevanten Erkenntnisse und Theorien, die Eingang in diese Arbeit finden, stammen u. a. aus dem Werk „Internationale Wirtschaft“ von den Wirtschaftswissenschaftlern Paul Krugman und Maurice Obstfeld[15]. Wichtige Erkenntnisse zum Thema Regionalwährung bzw. Parallelwährung stammen aus den Filmen „Wachstum. Was nun?“[16] von der Regisseurin Marie Monique Robin aus dem Jahr 2014 und „Der Schein trügt“[17] von Claus Strigel aus dem Jahr 2009.

1.3 Vorgehensweise

Im Folgenden soll die Gliederung der Arbeit skizziert respektive der Aufbau der Arbeit kurz begründet werden. Zunächst soll es darum gehen den Begriff Globalisierung im Allgemeinen, aber vor allem unter ökonomischen Aspekten zu betrachten. Im Anschluss daran sollen diverse Wirtschaftstheorien bedeutender Ökonomen konturiert werden, da deren Inhalte zum Teil noch heute aktuell sind und das Grundgerüst für die wirtschaftlichen Abläufe in der globalen Welt bilden. Um herauszufinden, wie modernes Wirtschaftswachstum heute funktioniert, werden die Anfänge sowie die Entwicklung des modernen Wirtschaftswachstums betrachtet und die verschiedenen Faktoren, die Wachstum begünstigen, untersucht. Dabei wird auch der Finanzsektor berücksichtigt, der in den vergangenen 20 Jahren am stärksten gewachsen ist. Denn für das Verständnis des bestehenden Finanzsystems sowie auch des modernen Wirtschaftswachstums ist es dienlich, die Anfänge zu kennen. Des Weiteren soll analysiert werden, wie es dazu kommen konnte, dass der Finanzsektor gegenüber der realen Wirtschaft unverhältnismäßig schnell gewachsen ist und an Bedeutung und Einfluss zugenommen hat. Auf die verschiedenen Finanzprodukte, die im Laufe der Zeit entwickelt wurden, soll nicht näher eingegangen werden, lediglich der Devisenmarkt auf dem Währungen gehandelt werden, wird Gegenstand der Arbeit sein, da auch die verschiedenen Währungssysteme und Währungskrisen sowie Auslöser für Krisen wie z. B. Spekulation für diese Arbeit von Bedeutung sind. Im Anschluss daran soll gezeigt werden, welche Maßnahmen ergriffen werden können, um sich vor globalen Krisen zu schützen. Zum Schluss wird die Frage aufgeworfen wie sinnvoll Wachstum angesichts der schwindenden Ressourcen und der zunehmenden Umweltverschmutzung ist.

2. Globalisierung, Wirtschaftstheorien, Kapitalismus

2.1 Der Begriff Globalisierung

„Globalisierung bezeichnet weltweite Verflechtungs-, Austausch- und Abhängigkeitsprozesse, Kommunikations- und Transportmittel sind dabei besonders bedeutsam für die weltumspannenden Ströme von Finanzkapital, Waren, Technologien, Menschen und Ideen. Globalisierung hat nicht nur vereinheitlichende Wirkung, sondern geht auch mit kreativer Aneignung oder Widerstand einher und produziert alte und bringt neue Unterschiede hervor. Dass diese Verflechtungen und Auswirkungen weltweit im wissenschaftlichen und im Alltagsleben spürbar und bewusst sind, ist – im Unterschied zu früheren überlokalen Interaktionen – ein wesentliches Merkmal der gegenwärtigen Phase der Globalisierung.“[18]

Aus dieser Definition kann die Besonderheit der aktuellen Globalisierungsphase entnommen werden, die 1990 begonnen hat[19], nämlich dass Globalisierung im Alltagsleben nicht nur spürbar, sondern auch bewusst wahrgenommen wird. In erster Linie werden die Phänomene Ökonomie, Politik und Recht als Kernbereiche der Globalisierung in der allgemeinen Wahrnehmung angesehen. Andere Phänomene, die eine Forschungsberechtigung haben, sind z. B. Kriegsformen, Religion, Natur, Technik.[20] In dieser Arbeit steht vornehmlich das Phänomen Ökonomie im Fokus. Welche Faktoren die ökonomische Globalisierung früher und heute kennzeichnen, soll im weiteren Verlauf noch verdeutlicht werden.

In wirtschaftswissenschaftlichen Zusammenhängen wurde der Begriff schon während der zweiten Globalisierungswelle (1945-1989/90)[21] in den späten 1950er und frühen 1960er Jahren verwendet. Mit dem Begriff sollten Phänomene bezeichnet werden, die ursprünglich regional bzw. national waren, aber im Laufe der Zeit globale Züge annahmen.[22]

Die erste Globalisierungsphase umfasst den Zeitraum zwischen 1840 und 1914.[23] Festzustellen ist nun, dass der Zeitraum zwischen 1914 und 1945 weder zur ersten noch zur zweiten Globalisierungsphase zählt, denn in dieser schwierigen Zeit, in der zwei Weltkriege stattfanden, zeichnete sich eine gegenläufige Entwicklung ab.[24] Der Zeitraum von 1500 bis 1840 wird mit dem Begriff Protoglobalisierung bezeichnet. Mit der Entdeckung Amerikas im Jahr 1492 und der erfolgreichen Umsegelung des afrikanischen Kontinents 1498, die direkte Handelsbeziehungen mit Ländern wie Indien ermöglichte ohne einen Zwischenhandel mit den Osmanen, begann die Erschließung des Globus sowie die Kolonialisierung.[25] In dieser Zeit waren wirtschaftliche und politische Beweggründe untrennbar miteinander verbunden. Für die Herrscher dienten wirtschaftliche Erfolge der Erhöhung finanzieller Ressourcen, die nötig waren, um die eigene Macht zu festigen bzw. auszuweiten. Daher waren die Monarchen darum bemüht, neue gewinnbringende Handelsbeziehungen zu knüpfen.[26] Sie scheuten sich nicht davor, die neuen Gebiete aufgrund besonderer Vorkommen wie Edelmetalle auszubeuten und die einheimische Bevölkerung als profitable Ware anzusehen. Der Handel mit Sklaven kann daher als „Basis für die Entstehung von Industrialisierung und Kapitalismus in Europa“[27] gewertet werden. Innerhalb von 420 Jahren (1450-1870) wurden etwa 10,2 Millionen afrikanische Sklaven in der Karibik sowie in Nord- und Südamerika auf Baumwollplantagen als Baumwollpflücker oder in wohlhabenden Haushalten als Bedienstete eingesetzt.[28] „Sklavenhandel und Kolonialisierung waren die erste systematische ökonomische Globalisierungspraxis.“[29] Die technischen Voraussetzungen, die diese Praxis ermöglicht haben, sind zum einen der fortschrittliche Schiffsbau, der enorme Transportkapazitäten freisetzte, sowie die überlegene Waffentechnik. Mit Hilfe von Schießpulver waren die Eroberer den Einheimischen überlegen.[30]

Es war die Zeit des Merkantilismus, in der die Monarchen die Regierungspolitik auf die Förderung der eigenen Volkswirtschaft abstimmten. Sie erhofften sich durch eine verbesserte Volkswirtschaft Mehreinnahmen in Form von Steuer- und Zolleinnahmen. Gleichzeitig wollten die Regierenden die Außenwirtschaft dahingehend beeinflussen, mehr zu exportieren als zu importieren, denn durch den Export konnte ein Zufluss von Edelmetallen verzeichnet werden. Die Strategie zur Exportförderung „war und ist die ›beggar-my-neighbour-strategy‹“[31], die eine Bereicherung auf Kosten anderer darstellt. Möglichkeiten der Exportförderung sind z. B. Subventionierungen sowie hohe Zölle zur Verminderung von Importen.[32] In Deutschland sind auch heute noch merkantilistische Züge zu erkennen, etwa wenn die Kanzlerin verkündet, dass Deutschland wieder Exportweltmeister sei. Jedoch bezahlt heute niemand mehr mit Edelmetallen. Damals waren Edelmetalle in vielen Ländern so begehrt, dass sie als erstes internationales Zahlungsmittel akzeptiert wurden. Später, als das Gold bei Goldschmieden hinterlegt wurde, weil es zu wertvoll war, um es bei sich zu tragen, ist man dazu übergegangen, mit einer Art Banknote zu bezahlen. Der Goldschmied hat dem Besitzenden eine Quittung über den Goldbestand ausgestellt und mit dieser Quittung konnte man bezahlen.[33]

Neben dem Handel, der vor der Industrialisierung im Fokus der Gewinnorientierten stand, ist während der Industrialisierung die Produktion dazu gekommen. Im gleichen Zuge entfernte man sich vom Merkantilismus und näherte sich dem Liberalismus, dessen Kennzeichen der Freihandel ist. In eben dieser Zeit entstand auch die klassische Wirtschaftstheorie, die bis heute maßgeblich ist.[34]

2.2 Klassische Wirtschaftstheorie

Als „Vater der Nationalökonomie“ ging Adam Smith (1723-1790) in die Geschichte ein. Nach Smith wirken in einer liberalen Marktwirtschaft zwei Prinzipien: Freiheit und Notwendigkeit. Es seien sowohl notwendige ökonomische Gesetze als auch die Zurückhaltung des Staates wichtig, damit die Wirtschaft sich frei entfalten könne. Smith ging davon aus, dass jedes Individuum auf seinen persönlichen Vorteil bedacht und durch das eigennützige Vorgehen dem Allgemeinwohl gedient sei.[35]

David Ricardo (1772-1823) sieht im Kapitalismus nicht die Harmonie, die Smith erkannt haben will, vielmehr erkennt Ricardo die Verteilungsproblematik des Wertes des Produkts auf die drei Klassen: Arbeiter, Unternehmer und Bodenherrn, wobei für Ricardo der Grundherr als Sieger aus dem Klassenkampf hervorgeht. Auch wenn Ricardo die Ungerechtigkeit, die der Kapitalismus hervorbringt, erkannt hat, sah er im Kapitalismus eine Wirtschaftsform, die der Natur des Menschen entspreche und den größten Reichtum produziere.[36] Neben der Problematik der Verteilung des Volkseinkommens auf die Klassen der Gesellschaft hat sich Ricardo mit dem Währungsproblem beschäftigt. England verwendete zu der Zeit eine Goldwährung. Im Umlauf waren sowohl Münzen aus Gold als auch durch Gold gedeckte Banknoten, zudem war Gold selbst eine Ware, die teuer war.[37] Außerdem gilt Ricardo als Mitbegründer der „Quantitativen Geldtheorie“ die besagt, dass ein Land den nötigen Bedarf mit entsprechend viel Geld abdecken kann. Das bedeutet: Wenn eine bestimmte Geldmenge auf eine bestimmte Warenmasse trifft, ergibt sich „aus dem Verhältnis zwischen Geld und Waren […] der Preis.“[38] Sollte die Geldmenge variieren, verändern sich die Preise entsprechend. Wenn weniger Geld im Umlauf ist, sinken die Preise und wenn mehr Geld zirkuliert, steigen die Preise. Auch wenn sich die Umlaufgeschwindigkeit einer Banknote verändert, hat das Auswirkungen auf die Preise. Wird mit einer Banknote mehr umgesetzt, als zu einem früheren Zeitpunkt, z. B. statt zehnmal zwölfmal, kommt das einer Erhöhung der Geldmenge gleich und die Preise steigen. Die Preise fallen, wenn eine Banknote weniger Umsatz verursacht, also statt zehnmal nur achtmal umgesetzt wurde.[39] Durch die Regulierung der Geldmenge kann man sowohl gegen eine Inflation (steigende Geldmenge – steigende Preise bzw. Verlust der Kaufkraft des Geldes) als auch gegen eine Deflation (verminderte Geldmenge – sinkende Preise bzw. Kaufkraft des Geldes steigt) intervenieren.

Neben der Geldtheorie ist Ricardo unabhängig von dem Ökonomen Jean-Baptiste Say (1767-1832), der das nach ihm benannte Theorem aufstellte, dass sich jedes Angebot seine eigene Nachfrage schafft, zu der Erkenntnis gekommen, dass jeder Mensch in seinem Begehren unersättlich sei und es deshalb nicht zu einem Überangebot kommen könne, so dass eine Absatzkrise nicht entstehen könne. Sowie Güter hergestellt werden, wird im gleichen Maße das erforderliche Geld produziert, um die Waren zu erwerben. Das würde voraussetzen, dass Geld nur durch die reine Produktion von Waren entsteht. Daraus zog Ricardo den Schluss, dass Güter immer abgesetzt würden und so eine dauerhafte Arbeitslosigkeit nicht entstehen könne. Diesem Lehrsatz vom generellen Gleichgewicht folgten die Neoliberalen und forderten deshalb eine Beweglichkeit der Löhne und Preise, und zwar nach unten. Die Anhänger des Ökonomen John Maynard Keynes (1883-1946) sahen in dem Theorem ein gefährliches Postulat. Nach ihrer Auffassung sei der Konsument nicht in der Lage so rasch ein Überangebot von Waren auch bei gesenkten Preisen aufzukaufen. In diesem Fall würden die Unternehmer mit einer Verminderung des Angebots reagieren, bis Angebot und Nachfrage wieder in ein Gleichgewicht geraten. Dieser Produktionsrückgang führe zu einer Dauerarbeitslosigkeit, weswegen der Staat eingreifen müsse, um die Nachfrage wieder anzukurbeln, wenn nötig durch Verschuldung.[40] Lediglich ein erhöhter Konsum führe zu einer belebten Konjunktur.[41]

John Maynard Keynes (1883-1946), einer der angesehensten Ökonomen des 20. Jahrhunderts, hat nicht nur nach den Ursachen der Arbeitslosigkeit gesucht, weil er annahm, dass Erwerbslosigkeit der Demokratie schade, er hat sich auch mit der aus seiner Sicht wenig sinnvollen Goldwährung beschäftigt, die ihm viel zu schwerfällig erschien, um dem zunehmenden Zahlungsströmen gerecht zu werden. Im Bereich des internationalen Handels ist ein Standard unbedingt nötig, jedoch sah Keynes nicht das Gold als gemeinsamen Standard. Aufgrund von Kursschwankungen im Devisenmarkt konnte es für einen Käufer günstiger sein, seine Exporte in Gold zu bezahlen. Diese Goldtransporte hat Keynes für überflüssig gehalten. Für ihn war das indische Währungssystem das System der Zukunft. Indien hatte eine Währung, die durch Silber gedeckt wurde, da aber sehr viel Silber entdeckt wurde, sank der Wert des Edelmetalls. Die Inder brauchten eine neue Grundlage für ihre Währung (Rupie). So koppelten sie die Rupie an das goldgedeckte britische Pfund und daher wurden Goldtransporte überflüssig. Wenn aber nun die Wechselkurse für Geschäftsleute ungünstig waren, konnten sie nicht mehr auf Gold zurückgreifen, um Waren zu bezahlen. Indien musste nun darauf achten, die Kurse stabil zu halten. Um die Kurse stabil zu halten, ist eine große Reserve an britischen Pfund nötig, um intervenieren zu können. Bei einer erhöhten Nachfrage nach englischer Währung, würde der Kurs der Rupie sinken. Damit eine Abwertung der Rupie nicht geschehen kann, verkaufte die indische Regierung solange britische Pfund bis es zur Einstellung des alten Kurses kam. Im Falle einer Aufwertung der Rupie durch ein Überangebot an englischen Pfund, konnte durch den Ankauf von britischer Währung der Kurs der Rupie wieder gesenkt werden.[42] Bei einer Aufwertung der inländischen Währung wären die heimischen Waren für das Ausland zu teuer und im Falle einer Abwertung wären die Waren aus dem Ausland zu teuer. Daher ist es für Import-/Exportgeschäfte wichtig, die Kurse stabil zu halten. Keynes kritisierte nicht nur das Währungssystem, sondern auch den Kapitalismus. Im Gegensatz zu Smith und Ricardo konnte Keynes im Kapitalismus eine Tendenz zur Instabilität erkennen.[43] Der gleichen Überzeugung war auch Karl Marx (1818-1883), der den Kapitalismus als ein System der Ausbeutung begriff. Marx stellte drei Behauptungen auf:

1. Die Zunahme des Reichtums der Kapitalisten auf der einen Seite und die Zunahme des Elends der Arbeiter auf der anderen Seite.
2. Schlussfolgerung: Spannungen zwischen den beiden Klassen würden zu einer Revolution führen bei der das Proletariat als Sieger hervorgehe.
3. In Folge der für die Arbeiter erfolgreichen Revolution käme es zu einer klassenlosen Gesellschaft ohne Ausbeutung.[44]

Die erste Behauptung hat sich klar bewahrheitet und spitzt sich immer weiter zu. Eine aktuelle Studie der britischen Organisation Oxfam zeigt, dass die Reichen immer reicher werden und die Armen immer ärmer. Die Schere zwischen arm und reich geht schon seit langem auseinander, aber wir sind an einem Punkt angelangt, wo die soziale Ungleichheit immer schneller wächst, wie folgendes Zitat belegt:

„Weltweit hat die soziale Ungleichheit extrem zugenommen: 70 Prozent der Weltbevölkerung leben in Ländern, in denen die Lücke zwischen Arm und Reich in den vergangenen 30 Jahren gewachsen ist. In vielen Staaten eignet sich eine wohlhabende Minderheit einen immer größer werdenden Anteil am Nationaleinkommen an. Mittlerweile besitzen die weltweit 80 reichsten Personen genauso viel wie die ärmere Hälfte der Weltbevölkerung – das sind rund 3,5 Milliarden Menschen! Und die Schere klafft immer weiter auseinander.“[45]

2.3 Kapitalismus

Wie Kapitalismus heute bewertet bzw. definiert wird, soll im Folgenden dargestellt werden.

„Kapitalismus - historisierende und, v.a. durch die Vertreter des Marxismus, wertende Bezeichnung für heutige Wirtschaftssysteme mit dominierendem Privateigentum an den Produktionsmitteln und dezentraler Planung des Wirtschaftsprozesses. Es herrschen Erwerbs- und Gewinnstreben vor. Das Konkurrenz- und Leistungsprinzip ist anerkannt. Wertneutraler als Kapitalismus ist der Begriff Marktwirtschaft. Gegensatz: Sozialismus.“[46]

In dieser Definition wird der Begriff Marktwirtschaft synonym für den Begriff Kapitalismus gebraucht. Tatsächlich sollten die Begriffe Marktwirtschaft und Kapitalismus jeweils eine eigene Definition erhalten. Die Autoren Gabor Stein, Ulrike Herrmann und Gerd Zeitler beschreiben die Unterschiede folgendermaßen: Der Autor Gabor Steingart beschreibt in dem Buch „Unser Wohlstand und seine Feinde“[47] den Unterschied zwischen einem Kapitalist und einem Marktwirtschaftler wie folgt: Steingart vergleicht den Kapitalisten mit einem Wolf, einem Raubtier, dessen Ziel es sei, Beute zu machen. Auf den Kapitalismus übertragen ist die Beute der Profit.[48] Der Marktwirtschaftler hingegen wird mit dem domestizierten Hund verglichen, der „andere [nicht] berauben [will], sondern anderen nützlich sein [will].“[49] Ferner beschreibt Steingart die Marktwirtschaft als „ein Ordnungsprinzip, in dem staatliche Instanzen immer wieder aktiv werden, um Anarchie, Massenarmut, Ungerechtigkeit und Monopole aller Art zu vermeiden.“[50] Herrmann datiert den Beginn des Kapitalismus in seiner heutigen Form auf den Beginn des ersten Weltkriegs, also ist die ausgereifte Form des Kapitalismus ca. 100 Jahre alt. Zu den Kernelementen des Kapitalismus gehören laut der Autorin Ulrike Herrmann[51]: Wenige Großkonzerne, die den Markt beherrschen, global agieren und in Notsituationen vom Staat, sprich von der Allgemeinheit, gerettet werden wollen.[52] Tatsächlich werden die Begriffe Marktwirtschaft und Kapitalismus in der breiten Bevölkerung unterschieden. Herrmann belegt diesen Umstand mit einem Umfrageergebnis, welches in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung[53] veröffentlicht wurde. So gaben 48 Prozent der Befragten an, den Kapitalismus nicht mehr für zeitgemäß zu halten und nur 24 Prozent behaupten das in Bezug auf die Marktwirtschaft. Hier zeigt sich deutlich, dass, entgegen der Definition im Wirtschaftslexikon, Kapitalismus von Marktwirtschaft unterschieden werden sollte. Der Autor Gerd Zeitler definiert Kapitalismus daher wie folgt:

„[Kapitalismus steht für] ökonomische Fehlentwicklungen, die von Akteuren ausgehen, die über das Produktionskapital und andere Produktionsfaktoren eigennützig und willkürlich verfügen und sowohl den abhängigen Beschäftigten als auch den natürlichen Ressourcen Schaden zufügen. Der Begriff Kapitalismus bezeichnet somit kein fest umrissenes ökonomisches Modell, sondern bezieht sich auf die von Kapitaleignern und ihren Helfern ausgehenden Verheerungen, die sie den Produktionsfaktoren zur Mehrung ihres Kapitals und ihrer Kapitalrendite zufügen.“[54]

Nach Zeitler ist der Kapitalismus kein ökonomisches Modell, welches den Gesetzen der Marktwirtschaft folgt. Auch hält Zeitler den Kapitalismus bzw. die kapitalistischen Auswüchse für wesentlich älter als hundert Jahre. Denn schon lange vor dem Beginn des modernen Wirtschaftswachstums und des damit verbundenen Globalisierungsprozesses habe es kapitalistische Auswüchse gegeben, und zwar:

„(…) In allen Wirtschaftssystemen, in denen eine herrschende gesellschaftliche Schicht über Grund und Boden und andere Produktionsfaktoren nach Belieben verfügen und den Großteil der Rendite für sich beanspruchen konnte: in den Sklavengesellschaften der Antike, dem Merkantilismus des Mittelalters, den feudalistischen und absolutistischen Herrschaftssystemen jeglicher Couleur und auch in den Zentralverwaltungswirtschaften des ehemaligen Ostblocks.“[55]

Zeitler sieht einen klaren Gegensatz von Marktwirtschaft und Kapitalismus. Bei Letzterem sind wesentliche Elemente des freien Wirtschaftens außer Kraft gesetzt, etwa das Marktprinzip des Angebots durch Nachfrage. Die freie Preisbildung sei aktuell nicht mehr gegeben. In Zeiten, in denen Konzerne zum Teil über eine Monopolstellung verfügen oder Preisabsprachen mit Konkurrenten keine Seltenheit sind, ist der Konsument kein freier Teilnehmer der Marktwirtschaft, er ist in eine Abhängigkeit geraten, aus der er nur rauskommen kann, wenn der Staat sich zu Gunsten der Verbraucher einschaltet oder der Verbraucher zum Selbstversorger wird. Unter anderem wird im Folgenden erläutert wie es zur Bildung von Konzernen gekommen ist, und zwar schon in einem sehr frühen Stadium des modernen Wirtschaftswachstums.

3. Geschichte des modernen Wirtschaftswachstums

Der Beginn des modernen Wirtschaftswachstums ist gleichzusetzen mit dem Beginn der Industrialisierung ausgehend von England im 18. Jahrhundert. Im Folgenden wird der Frage nachgegangen, welche Umstände dazu geführt haben, dass ausgerechnet in England das moderne Wirtschaftswachstum seinen Ursprung hatte.

3.1 Voraussetzungen und Bedingungen für Wachstum - „Werkstatt der Welt“

Wie schon erwähnt, ist ein Grund für den Beginn des modernen Wirtschaftswachstums die Ausbeutung fremder Länder und der dort heimischen Menschen. Aber laut der Autorin Ulrike Herrmann[56], wurden schon im Mittelalter günstige Bedingungen geschaffen und stetig verbessert, die schließlich England zur „Werkstatt der Welt“ werden ließen. In der agrarisch geprägten Gesellschaft musste der Wandel zunächst auf dem Land stattfinden, und zwar wurden die Methoden in der Landwirtschaft so modifiziert, dass sowohl für die Menschen als auch für die Tiere ausreichend Nahrung vorhanden und auch bezahlbar war. Bis ins 18. Jahrhundert hinein mussten die Menschen ca. 60 Prozent ihres Einkommens für Lebensmittel aufwenden und erst mit der Reduzierung der Kosten für die Grundversorgung blieb Geld übrig für andere Waren, wie z. B. Textilien. Damit neue Märkte entstehen konnten, mussten also ausreichend Konsumenten vorhanden sein.[57] Bevor Städte entstanden, lebten die Menschen in Gemeinschaften als Selbstversorger, aber mit der Entstehung der Städte im Mittelalter entwickelte sich gleichzeitig eine arbeitsteilige Gesellschaft. Berufe entstanden bzw. wurden spezialisiert und es wurde nicht mehr nur für den Eigenbedarf produziert. Diese Arbeitsteilung führte zu reziproken Beziehungen zwischen den unterschiedlichen Branchen, die Menschen waren aufeinander angewiesen. Aufgrund der frühen Überwindung des Feudalismus waren die Bauern in England keine Leibeigene oder Hörige, wie es in anderen Ländern der Fall war, sondern selbstständige Pächter, die das Land der Grundbesitzer zu festgelegten Bedingungen pachteten. Es gab langfristige Verträge und feste Konditionen und diese Sicherheit veranlasste die Bauern dazu, die Erträge in der Landwirtschaft zu steigern, um ihren eigenen Lebensstandard zu verbessern. Gleichzeitig profitierten auch die Menschen in der Stadt, die aufgrund des höheren und gleichzeitig auch günstigeren Angebots weniger Mittel für agrarische Produkte aufwenden mussten. Die Aussicht auf Profit machte in diesem Fall die britischen Bauern erfinderisch und führte, gegenüber den anderen Völkern in Europa, zu einem besseren Lebensstil in Britannien.[58] In diesem Fall bestätigt sich die Theorie von Adam Smith: Durch das eigennützige Verhalten der Bauern profitierte die Allgemeinheit. Bedingt durch die günstigen Preise für Lebensmittel hatten die Menschen Geld übrig, um andere Dinge anzuschaffen, daher erweiterten die Briten den Konsum auf Textilien. Ein aus Frankreich stammender Reisender berichtete in seinen Briefen an die Heimat über die Annehmlichkeiten der Briten, die selbst den Knechten zuteilwurden, und dies bereits im Jahr 1737[59], also etwas mehr als 100 Jahre vor Beginn der ersten Globalisierungsphase (1840 – 1914)[60]. Um dem aufkommenden Konsum nicht zu blockieren, wurde ein einheitlicher Markt geschaffen. Dazu gehörten die Abschaffung der Binnenzölle und der Ausbau der Transportwege in Form von Straßen und Kanälen. Finanziert wurde der Kanal- und Straßenbau mittels Mautgebühren. Ein wichtiges Kriterium der Globalisierung wurde so erfüllt, nämlich ausreichend vorhandene Transportwege. Bis zum Jahr 1840 wurden 30 000 km an Straßen und 7 000 km an Kanälen errichtet.[61] Während es im übrigen Europa für den Adel Sitte war, nicht zu arbeiten, zeigte sich der britische Adel als ausgesprochen unternehmerisch und investitionsfreudig. Aber auch schon damals wollte man sein Geld für sich arbeiten lassen und es wurde spekuliert. Nachdem sich herausgestellt hatte, dass der Kanalbau äußerst lukrativ war, brach um 1790 ein „Kanalfieber“ aus. Reiche Briten spekulierten mit Anteilsscheinen an Kanälen. Verblendet von der Gier nach Reichtum wurden viele unprofitable Kanäle gebaut, andere Kanäle wurden gar nicht erst fertiggestellt. So kam es zur ersten großen Finanzkrise.[62] Hier zeigte sich schon, dass Bauprojekte, die für die Allgemeinheit bestimmt sind – in diesem Fall die Verkehrsinfrastruktur - nicht privatwirtschaftlich errichtet werden können, sondern unter staatliche Aufsicht gestellt werden sollten, damit nicht nur einige wenige profitieren, sondern die Gemeinschaft, das Volk. Die Theorie von Adam Smith greift hier nicht. Eigennutz hat zur Verschwendung von Ressourcen und Material geführt und den Ausbau der Verkehrsinfrastruktur verzögert.

Ähnlich ist es heute mit der Internet-Infrastruktur in Deutschland. Einerseits verspricht die Kanzlerin Angela Merkel, dass in naher Zukunft jeder Zugang zum schnellen Internet haben werde, andererseits sind die Telekommunikationsunternehmen, die für den Ausbau des Netzes verantwortlich sind, gewinnorientierte Unternehmen, für die es wirtschaftlich wenig Anreize gibt, in Gebiete zu investieren, die als unwirtschaftlich gelten.[63]

Zurück zum modernen Wirtschaftswachstum und seinen Anfängen: Englands parlamentarische Regierung hatte schon früh die Steuern erhöht, ohne beim Volk in Ungnade zu fallen, denn die Steuereinnahmen erwiesen sich einerseits als kriegsentscheidend im Kampf gegen Frankreich und andererseits als ein Konjunkturprogramm. Viele Arbeitsplätze sind entstanden, so dass die Wirtschaft stetig gewachsen ist, bedingt durch eine erhöhte Nachfrage. Trotz eines Krieges gegen Frankreich (1793 – 1815) steigerte sich die Produktivität von 1780 – 1830 um 300 Prozent.[64] Genügend und günstig zu erwerbende Nahrung, die Chance, sich finanziell zu verbessern, Verkehrswege, Energiequellen (Kohle) und hohe Steuern gehören zu den Bedingungen, die den Beginn der Industrialisierung begünstigten. Auch wenn bereits vor 1840 eine wachsende Produktivität zu verzeichnen war, setzte das moderne Wirtschaftswachstum erst mit Beginn des Eisenbahnzeitalters ein.[65] Technische Entwicklungen beschleunigten die Industrialisierung und Globalisierung, etwa die Erfindung und der massenhafte Einsatz von Dampfmaschinen im Transportwesen. Günstig gelegene Verkehrswege wie auch die Möglichkeit, Waren günstig zu transportieren, sind Voraussetzungen für den Weg in eine sich globalisierende Welt. Bedingt durch die großen Erfindungen in der Textilbranche, war es den Briten möglich, so günstig zu produzieren, dass die indische Konkurrenz nicht mithalten halten konnte und England den Textilmarkt weltweit beherrschte.[66] Mit England als Hegemonialmacht begann die erste Globalisierungsphase.[67] Die Produktionsleistungssteigerungen dieser Zeit sind bemerkenswert, jedoch nichts im Vergleich zum Volumen des Welthandels, der in der Zeit von 1800 – 1914 um das 25-fache wuchs, und dies elfmal so schnell wie das Weltsozialprodukt. Auch die internationalen Kapitalbewegungen, besonders in Form von ausländischen Direktinvestitionen, die nach den Napoleonischen Kriegen deutlich anstiegen und sogar bis 1870 verdreifacht wurden, konnten in der Zeit zwischen 1870 und 1914 das sechsfache Wachstum erreichen.[68]

Herrmann betont besonders das hohe Lohnniveau in England, das die Entwicklungen dort begünstige oder sogar vorangetrieben habe, während das extrem niedrige Lohnniveau in Indien die Verwandlung dieses hochentwickelten Landes in einen Agrarstaat begünstigt habe.[69] Jedoch erscheint der Faktor Löhne nicht ausreichend zu sein, denn laut Vries[70] war das Lohnniveau in Holland ähnlich hoch wie in England. Und auch in Norditalien, das berühmt für seine ertragreiche Wollproduktion war und wo technische Innovationen möglich gewesen wären, wurden hohe Löhne gezahlt. Tatsächlich hat sich die Produktion in Norditalien jedoch rückläufig entwickelt, was oft mit der Bezahlung hoher Löhne begründet wurde. Es ist auch zu beachten, dass die technischen Innovationen in England nicht von der reichen Stadt London ausgegangen sind, sondern von ärmeren Regionen, die ein weitaus niedrigeres Lohnniveau aufwiesen als die reiche Stadt London.[71] Vries geht sogar noch einen Schritt weiter und verkehrt es in sein Gegenteil, nämlich dass die Industrialisierung zur Anhebung des Lohnniveaus geführt habe. Belege dafür sind die Aufstiege armer Bezirke wie Lancashire oder das West Riding. Lancashire hatte sich von einer der ärmsten Regionen mit niedrigen Löhnen (1767-1770) bis zum Jahr 1843 zur zweitreichsten Region des Landes entwickelt und stand in der Rangliste der Löhne auf Platz drei. Nun stellt Vries die Überlegungen an, ob nicht vielmehr die Industrialisierung für die Lohnentwicklung nach oben ursächlich sei und eben nicht hohe Löhne die Industrialisierung begünstigten.[72] Andererseits wurden laut Herrmann die ersten technischen Innovationen im Bereich der Textilindustrie entwickelt, um eben hohe Lohnkosten für Facharbeiter einzusparen und so am Welthandelsmarkt wettbewerbsfähig zu werden.[73] Was den Engländern auch gelang, bis ab 1850 die Maschinen so günstig zu erwerben waren, dass es auch für Niedriglohnländer wie Mexiko oder Indien rentabel wurde, Menschen durch Maschinen zu ersetzen. Mit den niedrigen Preisen konnte England nicht konkurrieren und so wanderte die Textilbranche ab 1870 komplett in Dritte-Welt-Länder ab.[74] Hier wird deutlich, dass modernes Wirtschaftswachstum von permanenten Innovationen abhängt. Nur wer stetig investiert, forscht und entwickelt kann sich gegen die Konkurrenz durchsetzen. Sicherlich dürfen Konsumenten nicht fehlen, daher empfiehlt es sich, adäquate Löhne zu zahlen. Auch wenn die ersten Erfindungen mit einem geringem Budget zu realisieren waren, für die Maschinen, die mit Dampfkraft angetrieben wurden, benötigte man viel Kapital und daher kann man folgendes Muster erkennen: „Die Neuerungen finden immer in reichen Ländern statt und werden dann Schritt für Schritt auch für andere Regionen profitabel, weil die Kosten für die Technik sinken.“[75]

Auch Spionage ist eine Möglichkeit, wie Technik in andere Länder gelangen kann. Nachdem Deutschland englische Unternehmen ausspioniert hatte, konnte Deutschland im Bereich der Produktivität mit England mithalten. Aber nicht nur im wirtschaftlichen Bereich war Deutschland auf dem Vormarsch. Im Gegensatz zu England investierte Deutschland mehr in Bildung. „Der Schulbesuch ist bis zum 14. Lebensjahr verpflichtend und gratis, und auch die höheren Klassen sind faktisch umsonst“[76], so erklärt es Ernest E. Williams in dem Buch „Made in Germany“ aus dem Jahr 1895. Technische Fachhochschulen wurden an vielen Orten errichtet und so staunten die Engländer über die Entwicklungen in Deutschland.[77] Nachdem Deutschland wirtschaftlich betrachtet aufgeholt hatte, wurde es für England schwer, den technischen Vorsprung zu halten.[78] Deutschland konnte seine Produkte günstiger anbieten als England, daher wollte man zunächst die britischen Löhne senken, um international wettbewerbsfähig zu bleiben. Gegen eine Lohnsenkung sprach sich der Journalist Ernest E. Williams aus, für ihn war es eindeutig, dass allein durch Produktivitätssteigerung die Konkurrenzfähigkeit steige und mehr Gewinn erwirtschaftet werden könne.[79] Kurz vor dem ersten Weltkrieg hatte Deutschland England im industriellen Wettstreit überholt und war auf Platz 2 hinter den USA, die mittlerweile auch aufgeholt hatten.[80] Daher konzentrierte man sich in Großbritannien fortan auf den Finanzkapitalismus.[81]

3.2 Kapital für Innovationen

Während die ersten mechanischen Webstühle von Handwerkern entwickelt und mit relativ kleinem Budget Wirklichkeit wurden, war z. B. der Schienenausbau für die Eisenbahn mit erheblichen Kosten verbunden. Neben dem Schienenausbau und dem Bau der Eisenbahn gab es weitere Entwicklungen wie die Erschließung weiterer Kohlegruben, der Dampfschiffsbau oder das Errichten von Maschinenfabriken.[82] Aber genau an diesem Punkt der Entwicklung, an dem viel Kapital benötigt wird, demzufolge auch hohe Risiken für die Investoren vorliegen, begann die „Epoche der Konzerne“.[83] Nur Unternehmen, die die enormen Mittel zur Verfügung hatten, um in die Stahlproduktion investieren zu können, konnten sich am Markt durchsetzen. Ein Zusammenschluss der Unternehmen zu einem Kartell zwecks Preisabsprache bedeutete das Ende der klassischen Marktwirtschaft, denn alle kleineren Stahlproduktionsstätten waren nicht mehr konkurrenzfähig und mussten schließen. Für die Unternehmer war die Absprache der Preise gerechtfertigt, denn schließlich mussten enorme Summen an den Finanzmärkten aufgenommen und investiert werden und so konnte das Risiko, am Markt nicht zu bestehen, minimiert werden. Auch in anderen Branchen wurden Kartelle gebildet, um Profite zu garantieren und Konkurrenten auszuschalten.[84]

3.3 Konzentration auf die Finanzmärkte

Ebenso wie Waren um die ganze Welt transportiert wurden und werden, musste auch der Geld-, Währungs- und Kapitaltransfer Beschleunigung erfahren, was bedingt durch die nachrichtentechnischen Innovationen auch gelang. Um weltweit mit Zahlungsmitteln agieren zu können, benötigte man eine Standardisierung, nämlich das Geld mit Golddeckung. Gesetzlich festgelegt, wurde der Goldstandard in England im Jahr 1819 und weil England damals die führende Wirtschaftsmacht war, schlossen sich andere Länder an und führten ebenfalls den Goldstandard ein, in der Hoffnung, ebenfalls so erfolgreich zu sein wie England.[85] „Die ältesten Privatbankhäuser waren die sog. „Goldsmith Bankers“, d. h. diejenigen, die aus dem Goldschmiedegewerbe hervorgegangen sind.“[86] „London war das natürliche Zentrum des internationalen Währungssystems, das auf Goldstandard basierte.“[87] Diverse Goldfunde „in Kalifornien 1847, Venezuela und Australien 1851, Neuseeland 1853 und im Transvaal Ende des 19. Jahrhunderts“[88] trugen zum Währungssystem mit Goldstandard bei.[89] Der Geld-, Währungs- und Kapitaltransfer erfolgte über die Finanzmärkte und London entwickelte sich zum weltweit führenden Finanzzentrum.[90] Geld war damals wie heute keine Mangelware, zumindest für eine Minderheit, aber damit es auch der Allgemeinheit zur Verfügung stand, brauchte es einen Kapitalmarkt, wo z. B. reiche Engländer ihr ›überflüssiges Geld‹[91] anlegen konnten. Damit das überflüssige Geld in den Wirtschaftskreislauf in Form von Krediten fließen kann, mussten die Finanzmärkte hohe Renditen/Zinsen anbieten, um so das Interesse der reichen Bevölkerung zu wecken, so dass sie ihr Vermögen anlegten. Diese Aufgabe übernahmen die Banken. Privatbankiers versuchten den hohen Kapitalbedarf zu decken, aber es mussten neue Formen der Kapitalbeschaffung hervorgebracht werden, um auch überregional die Unternehmen mit Kapital versorgen zu können.[92] Um das ausreichend vorhandene Kapital dahin zu transportieren, wo es sinnvoll eingesetzt werden kann, bedarf es neuer Techniken, Mittel und Wege. In England begann der Boom der privaten Aktienbanken mit der Verabschiedung der englischen Bankengesetze von 1826 und 1833.[93] In den 1860er Jahren gab es in Britannien zahlreiche kleine Banken, unter ihnen gab es jedoch auch größere und einflussreichere Banken. Bis 1913 haben eben diese großen Banken kleinere Banken übernommen, so dass 1913 von über 2000 privaten Aktienbanken nur 43 selbstständige Institute übrig geblieben sind. 1918 beherrschten dann die sogenannten „Big Five“ den Finanzsektor und verfügten über ca. 80 Prozent der Einlagen und Kredite diverser Banken. Zu den „Big Five“ gehören folgende Banken: Barclays Bank, Lloyds Bank, Midland Bank, National Provincial Bank und Westminster Bank.[94]

4. Internationale Währungssysteme

Seit 1880 vertrauten viele Länder dem System des Goldstandards, bei dem sich die Zentralbanken verpflichteten, ein Drittel des umlaufenden Geldes durch Gold zu decken.[95] Doch während der Kriegsjahre des ersten Weltkriegs wurde der Goldstandard vorübergehend außer Kraft gesetzt, denn der Krieg erwies sich für alle beteiligten Länder als sehr kostspielig und um den Krieg bezahlen zu können, druckten die Zentralbanken der Länder die benötigten Banknoten. Durch den starken Anstieg der Geldmenge sind auch die Preise gestiegen und es ist in vielen Ländern zu einer galoppierenden Inflation gekommen. Nach dem Krieg wollte man wieder zum Goldstandard zurück. Die USA waren die ersten, die den Goldstandard wieder einführten, und zwar im Jahr 1919. Auf einer internationalen Konferenz in Genua 1922 haben die Länder Großbritannien, Frankreich, Italien und Japan die Rückkehr zum Goldstandard beschlossen sowie die Zusammenarbeit der Zentralbanken in Hinblick auf außen- und binnenwirtschaftlichen Ziele. Da man aber bereits erkannt hatte, dass die Goldvorkommen nicht ausreichen würden, hatte man kleineren (ärmeren) Ländern zugestanden, Reserven in Form von Währungen größerer (reicherer) Länder zu halten anstelle von Gold.[96]

Trotzdem hielt man immer noch an dem Goldstandard fest. Denn man glaubte an den Goldautomatismus: Entsprechend der Theorie des Goldautomatismus` kann Gold als Zahlungsmittel sowohl national als auch international Ausgleiche schaffen. Der Theorie zufolge passt sich die Goldmenge im Land automatisch dem vorhandenen Sozialprodukt an und international sorgt das Gold für ausgeglichene Leistungsbilanzen.[97] Demzufolge müsste die Goldproduktion sich entsprechend dem Wirtschaftswachstum anpassen. Bedingt durch die Golddeckung kann die Notenpresse nicht überstrapaziert werden, so dass die goldgedeckte Währung wie eine ›goldene Bremse der Notenpresse‹ wirkt und Geldmengenausweitung eingeschränkt wird. Nachteilig ist demgegenüber jedoch, dass Goldfunde zufällig, begrenzt und ungleich verteilt sind. Außerdem setzt diese Währung flexible Preise und Löhne voraus[98], denn im Falle eines enormen Goldfundes würde sich die umlaufende Geldmenge erhöhen und um einer Inflation vorzubeugen, müsste man die Preise und Löhne umgehend nach oben korrigieren. Wenn nun aber die Geldmenge immer gleich bleibt, kann auch die Produktivität nicht gesteigert werden, was zu einem Beschäftigungsrückgang führen kann.[99]

Obwohl sich der Goldstandard als äußerst krisenanfällig herausgestellt hatte[100], hielt man auch nach dem Zweiten Weltkrieg an diesem Währungssystem fest, jedoch in einer leicht veränderten Form.

[...]


[1] Die Troika wird von drei Institutionen gebildet: Europäischer Zentralbank, Internationaler Währungsfonds und Europäische Kommission.

[2] Vgl.: Meier, Albrecht: EZB kauft Staatsanleihen für 60 Milliarden Euro – pro Monat. In: Der Tagesspiegel. 22.01.2015. Internet: http://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/gemischte-reaktionen-auf-historische-entscheidung-ezb-kauft-staatsanleihen-fuer-60-milliarden-euro-pro-monat/11266084.html (Stand: 28.01.2015).

[3] Vgl.: Fischer, Malte: EZB kauft Staatsanleihen. Der Euro wird zur Weichwährung. In: Wirtschaftswoche. 23.01.2015. Internet: http://www.wiwo.de/politik/europa/ezb-kauft-staatsanleihen-der-euro-wird-zur-weichwaehrung-seite-all/11270104-all.html (Stand: 28.01.2015).

[4] Vgl.: http://www.eib.org/about/index.htm (Stand: 28.01.2015).

[5] Vgl.: Fischer, EZB kauft Staatsanleihen. Der Euro wird zur Weichwährung 2015.

[6] Vgl.: Meier, EZB kauft Staatsanleihen für 60 Milliarden Euro – pro Monat. 22.01.2015.

[7] Vgl.: Fischer, EZB kauft Staatsanleihen. Der Euro wird zur Weichwährung, 2015.

[8] Vgl.: Buchter, Heike: Draghis Milliardenspiel. Internet: Zeit online. http://www.zeit.de/wirtschaft/2015-01/ezb-fed-euro-krise-konjunktur/komplettansicht (Stand: 28.01.2015).

[9] Vgl.: Armbruster, Alexander: Vor der EZB-Sitzung. „Wenn dieser Typ mehr Geld druckt… In: Frankfurter Allgemeine. 21.01.2015. Internet: http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/eurokrise/anleihekaeufe-durch-notenbanken-sind-laengst-normal-13380497-p2.html?printPagedArticle=true#pageIndex_2 (Stand: 28.01.2015).

[10] Fäßler, Peter: Globalisierung. Ein historisches Kompendium. Köln/Weimar/Wien 2007.

[11] Herrmann, Ulrike: Der Sieg des Kapitals. Wie der Reichtum in die Welt kam: Die Geschichte von Wachstum, Geld und Krisen. Frankfurt/Main 42013.

[12] Vries, Peer: Ursprünge des modernen Wirtschaftswachstums. England, China und die Welt in der Frühen Neuzeit. Aus: Schriftreihe der FRIAS School of History. Bd. 8. Hrsg.: Herbert, Ulrich/Leonhard, Jörn. Göttingen/Bristol 2013.

[13] Senf, Bernd: Der Nebel um das Geld. Zinsproblematik, Währungssysteme, Wirtschaftskrisen. 5. überarbeite Aufl. Lütjenburg 1998.

[14] Lietaer, Bernard A.: Das Geld der Zukunft. Über die zerstörerische Wirkung unseres Geldsystems und Alternativen hierzu. Pößneck 1999.

[15] Krugman, Paul R./Obstfeld, Maurice: Internationale Wirtschaft. Theorie und Politik der Außenwirtschaft. 8., aktualisierte Aufl. München 2009.

[16] „Wachstum – Was nun?“ R.: Marie Monique Robin. Frankreich 2014. Internet: https://www.youtube.com/watch?v=PP3optDBN8c (Stand:10.12.2014).

[17] „Der Schein trügt. Eine Expedition in die Rätsel des Geldes.“ R.: Claus Strigel. Deutschland September 2009. Internet: Der wahre Grund der Finanz-krise - Der Schein trügt Teil 1-6. https://www.youtube.com/watch?v=bYHQqlYLa9E&list=WL&index=18 (Stand: 19.12.2014).

[18] Gingrich, Andre/Knoll, Eva-Maria/Kreff, Fernand: Globalisierung. In: Gingerich, Andre/ Knoll, Eva-Maria/Kreff, Fernand (Hrsg.). Lexikon der Globalisierung. Bielefeld 2011. S. 126-129. S. 126.

[19] Vgl.: Fäßler, Globalisierung, S. 153.

[20] Niederberg, Andreas/Schink, Philipp: Einleitung: Phänomene, Theorien und Kontroversen der Globalisierung. In: Niederberger, Andreas/Schink, Philipp (Hrsg.): Globalisierung. Ein interdisziplinäres Handbuch. Stuttgart 2011. S. 1-8. S. 6.

[21] Vgl.: Fäßler, Globalisierung, S. 120.

[22] Vgl.: Becker, Joachim/Fischer, Karin/Schwank, Oliver: Globalisierungsforschung in Kultur- und Sozialwissenschaft. Wirtschaftswissenschaft. In: Niederberger, Andreas/Schink, Philipp (Hrsg.): Globalisierung. Ein interdisziplinäres Handbuch. Stuttgart 2011. S. 95-105. S. 95.

[23] Vgl.: Fäßler. Globalisierung, S. 74.

[24] Vgl.: Ebd., S. 98.

[25] Vgl.: Ebd., S. 60-62.

[26] Vgl.: Ebd., S. 67.

[27] Ptak, Ralf: Ökonomie. In: Niederberger, Andreas; Schink, Philipp (Hg.): Globalisierung. Ein interdisziplinäres Handbuch. Stuttgart 2011. S. 9-23. S. 11.

[28] Vgl.: Ebd., S. 11.

[29] Ebd., S. 11.

[30] Vgl.: Ebd., S. 11.

[31] Fäßler, Globalisierung, S. 207.

[32] Vgl.: Ebd., S. 206/207.

[33] Vgl.: Lietaer, Das Geld der Zukunft, S. 66.

[34] Vgl.: Ptak, Ökonomie, S. 12.

[35] Vgl.: Koesters, Paul-Heinz: Ökonomen verändern die Welt. Wirtschaftstheorien, die unser Leben bestimmen. Hamburg 61982. S. 15-17.

[36] Vgl.: Ebd., S. 50.

[37] Vgl.: Ebd., S. 58/59.

[38] Ebd., S. 58.

[39] Vgl.: Ebd., S. 58/59.

[40] Vgl.: Koesters, Ökonomen verändern die Welt, S. 60/61.

[41] Vgl.: Buscher, Herbert u. a.: Wie funktioniert das? Die Wirtschaft. 5., völlig neu bearbeitete Aufl. Mannheim 2007. S. 38.

[42] Vgl.: Koesters, Ökonomen verändern die Welt, S. 259-261.

[43] Vgl.: Ebd., S. 266.

[44] Vgl.: Koesters, Ökonomen verändern die Welt, S. 75/76

[45] Oxfam Deutschland e. V. (Hrsg.): BESSER GLEICH! Die wachsende Lücke zwischen Arm und Reich – ein Kernproblem des 21. Jahrhunderts. Berlin 2015. S. 4.

[46] Kompakt—Lexikon Wirtschaft. 5.400 Begriffe nachschlagen, verstehen, anwenden. Wiesbaden 122014. S. 301.

[47] Steingart, Gabor: Unser Wohlstand und seine Feinde. München 2013.

[48] Vgl.: Steingart, Unser Wohlstand und seine Feinde, S. 20/21.

[49] Ebd., S. 24.

[50] Ebd., S. 27.

[51] Herrmann, Der Sieg des Kapitals, S. 62.

[52] Vgl.: Ebd., S. 62.

[53] Vgl.: Köcher, Renate: Allensbach Umfrage. Das Unbehagen am Kapitalismus. 23.02.2012. Quelle: http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/allensbach-umfrage-das-unbehagen-am-kapitalismus-11657529.html (Stand: 07.04.2015).

[54] Zeitler, Gerd: Kapitalismus versus Marktwirtschaft. In: ÖkologiePolitik. 146. München. Mai 2010. S. 10-13. S. 10.

[55] Ebd., S. 10.

[56] Vgl.: Herrmann, Der Sieg des Kapitals, S. 36.

[57] Vgl.: Ebd., S. 36.

[58] Vgl.: Ebd., S. 37-39.

[59] Vgl.: Herrmann, Der Sieg des Kapitals, S. 38.

[60] Vgl.: Fäßler, Globalisierung, S. 74.

[61] Vgl.: Herrmann, Der Sieg des Kapitals, S. 39.

[62] Vgl.: Ebd., S. 40.

[63] Vgl.: Lischka, Konrad/Reißmann, Ole: Zukunftsbremse langsames. Die Schmalband-Republik. 21.06.2013. Internet: http://www.spiegel.de/netzwelt/web/schmalband-deutschland-warum-unser-internet-immer-noch-zu-langsam-ist-a-901508.html (Stand: 14.02.2015).

[64] Vgl.: Herrmann, Der Sieg des Kapitals, S. 41.

[65] Crafts, Nicolas/Harley, C. K.: Output Growth and the Industrial Revolution. A Restatement oft he Crafts-Harley View. In: Economic History Review 45. 1992. S. 703. Zit. nach: Vries, Ursprünge des modernen Wirtschaftswachstums, S. 69.

[66] Vgl.: Herrmann, Der Sieg des Kapitals, S. 42/43.

[67] Vgl.: Fäßler, Globalisierung, S. 75.

[68] Vgl.: Ptak, Ökonomie, S. 13.

[69] Vgl.: Herrmann, Der Sieg des Kapitals, S. 43.

[70] Vgl.: Vries, Ursprünge des modernen Wirtschaftswachstums, S. 225.

[71] Vgl.: Ebd., S. 225.

[72] Vgl.: Ebd., S. 226/227.

[73] Vgl.: Herrmann, Der Sieg des Kapitals, S. 42.

[74] Vgl.: Ebd., S. 44.

[75] Ebd., S. 44.

[76] Williams, Ernest E.: Made in Germany. 1895. Überarbeitet und eingeleitet von Austen Albu. New York 1973. S. 151/152. Zit. nach: Herrmann, Der Sieg des Kapitals, S. 58.

[77] Vgl.: Herrmann, Der Sieg des Kapitals, S. 58/59.

[78] Vgl.: Ebd., S. 57.

[79] Vgl.: Ebd., S. 58.

[80] Vgl.: Ebd., S. 57.

[81] Vgl.: Ebd., S. 60.

[82] Vgl.: Ebd., S. 47.

[83] Ebd., S. 56.

[84] Vgl.: Herrmann, Der Sieg des Kapitals, S. 56/57.

[85] Vgl.: Krugman, Paul R./Obstfeld, Maurice: Internationale Wirtschaft. Theorie und Politik der Außenwirtschaft. 8., aktualisierte Aufl. 2009. S. 660.

[86] Pohl, Hans: Banken und Bankgeschäfte bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts. In: Pohl, Hans (Hrsg.). Europäische Bankengeschichte. Frankfurt/Main 1993. S. 196-217. S. 198.

[87] Krugman/Obstfeld, Internationale Wirtschaft, S. 660.

[88] Walter, Rolf: Geschichte der Weltwirtschaft. Eine Einführung. Köln 2006. S. 194.

[89] Vgl.: Walter, Geschichte der Weltwirtschaft, S. 193/194.

[90] Vgl.: Pohl, H., Banken und Bankgeschäfte bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts, S. 233.

[91] Bernd Senf verwendet die Begriffe „überflüssiges Geld“ und „gehortetes Geld“, um u. a. den Wirtschaftskreislauf zu erklären. In: SENF, Bernd: Der Nebel um das Geld. Zinsproblematik, Währungssysteme, Wirtschaftskrisen. Lütjenburg 5. überarbeitete Aufl. 1998.

[92] Vgl.: Pohl H., Banken und Bankgeschäfte bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts, S. 213/214.

[93] Vgl.: Ebd., S. 215.

[94] Vgl.: Pohl, Manfred: Bankensysteme und Bankenkonzentration von den 1850er Jahren bis 1918. In: Pohl, Hans (Hrsg.). Europäische Bankengeschichte. Frankfurt/Main 1993. S. 218-233. S. 224.

[95] Vgl.: Moritz, Karl-Heinz: Geldtheorie und Geldpolitik. 3., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. München 2012. S. 17.

[96] Vgl.: Krugman/ Obstfeld, Internationale Wirtschaft, S. 668.

[97] Vgl.: Senf, Der Nebel um das Geld, S. 28.

[98] Vgl.: Ebd., S. 36.

[99] Vgl.: Moritz, Geldtheorie und Geldpolitik, S. 18/19.

[100] Vgl.: Krugman/Obstfeld, Internationale Wirtschaft, S. 670.

Ende der Leseprobe aus 66 Seiten

Details

Titel
Zur Rolle des Geldsystems in der aktuellen Globalisierungsphase
Untertitel
Das Zusammenspiel zwischen Wirtschaftswachstum, Kapitalismus und dem Geldsystem
Hochschule
Universität Paderborn
Note
1,3
Autor
Jahr
2015
Seiten
66
Katalognummer
V302740
ISBN (eBook)
9783668007499
ISBN (Buch)
9783668007505
Dateigröße
721 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Geldsystem, Kapitalismus, Wirtschaftswachstum, Globalisierung, Regionalgeld
Arbeit zitieren
Anke Horn (Autor:in), 2015, Zur Rolle des Geldsystems in der aktuellen Globalisierungsphase, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/302740

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