Print vs. Digital. Das veränderte Verhalten von Konsumenten bei Nachrichtenmedien im digitalen Zeitalter


Bachelorarbeit, 2015

72 Seiten, Note: 1,7


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

1.Einleitung
1.1 Problemstellung
1.2 Aufbau der Arbeit

2. Konsumentenverhalten in der heutigen Medienlandschaft
2.1 Wie wird Konsumentenverhalten definiert?
2.2 Konsumentenverhalten während des Kaufprozesses
2.2.1 S-R und S-O-R Modell
2.2.2 Arten der Kaufentscheidungsprozesse
2.3 Entwicklung des Verhaltens von Konsumenten

3. Nachrichtenmedien in Deutschland
3.1 Fünf Faktoren der Massenmedien
3.1.1 Massenmedien als Nachrichtenmedien in Deutschland
3.2 Ausgewählte Zeitungen und Zeitschriften mit digitalen Angeboten in Deutschland
3.3 Detaillierte Beschreibungen von Printmedien
3.3.1 Zeitungen
3.3.2 Zeitungsformate
3.3.3 Zeitschriften
3.4 Aufbau und Struktur der digitalen Nachrichtenmedien
3.4.1 Aufbau der mobilen Nachrichtenmedien am Beispiel Bild.de
3.4.1.1 App
3.4.1.2 Mobile Website
3.4.1.3 Online Website
3.5 Print vs. Digital
3.5.1 Marktentwicklung im digitalen Zeitalter
3.5.2 Finanzierung
3.5.2.1 Printmedien
3.5.2.2 Digitale Medien
3.5.2.3 Paid Content

4. Empirische Erhebung
4.1 Empirische Erhebung und Untersuchungsziel
4.2 Hypothesenentwicklung
4.3 Die Erhebungsmethodik
4.3.1 Der Fragebogeninhalt
4.3.2 Der Pretest
4.3.3 Die Durchführung der Umfrage
4.4 Soziodemografische Daten
4.5 Hypothesenprüfung und Ergebnisdarstellung
4.6 Kritische Betrachtung der Erhebungsmethode
4.7 Ergebnisdiskussion und Handlungsempfehlung

5. Fazit

Anhang

Literaturverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Ablauf der Arbeit

Abbildung 2: S-R-Modell

Abbildung 3: S-O-R-Modell

Abbildung 4: Totalmodell des Konsumentenverhaltens

Abbildung 5: Zusammenfassung Arten des Konsumentenverhaltens

Abbildung 6: Reichweiten ausgewählter Nachrichtensendungen im Jahr nach der durchschnittlichen Anzahl der Zuschauer

Abbildung 7: Reichweiten der Radioprogramme mit Wirtschafts- und Nachrichtenausrichtung 2012

Abbildung 8: Gegenüberstellung SZ und Bild-Zeitung

Abbildung 9: Zeitungskriterien

Abbildung 10: Screenshot Bild App: Startseite, Menü, Politik

Abbildung 11: Screenshot Bild App: Schlagzeilen, ePaper

Abbildung 12: Screenshot Bild.de Website: Startseite, Menü, Newsticker & Video

Abbildung 13: Screenshot Online-Website Bild.de, Startseite, Menüleiste

Abbildung 14: Entwicklung der verkauften Auflage der Tageszeitungen in Deutschland in ausgewählten Jahren von 1991 bis 2014

Abbildung 15: Entwicklung der Unique User ausgewählter Nachrichtenwebsites (in Mio.) 2005 - 2014

Abbildung 16: Kosten- und Erlösmodell von Printmedien

Abbildung 17: Werbe- und Lesermarkt von Zeitungen

Abbildung 18: Erlösquellen im Internet

Abbildung 19: Vergleich Freemium, Metered Model, harte Bezahlschranke

Abbildung 20: Altersverteilung der Umfrage

Abbildung 21: Zugehörigkeit der Probanden nach Bundesland

Abbildung 22: Veränderung bei Nachrichten seit Smartphone

Abbildung 23: Welches Medium wird in 10 Jahren am häufigsten genutzt

Abbildung 24: Nachrichten werden heutzutage ausschließlich Online und mit dem Smartphone gelesen

Abbildung 25: Nutzung von Werbeanzeigen digitaler Medien

Abbildung 26: Nutzung von Werbeanzeigen in Printmedien

1.Einleitung

1.1 Problemstellung

Noch vor wenigen Jahren war der Weg zum Briefkasten oder zum Zeitungsladen an der Ecke der erste und oftmals auch einzige Weg um sich über die aktuellen Nachrichten des Vortages zu informieren. Selbstverständlich gab es auch die Möglichkeit des Radios und des Fernsehens, doch hier wurden oft nur die wichtigsten Themen oberflächlich behandelt. Kein Medium konnte täglich einen so detaillierten und umfangreichen Blick über die tagesaktuellen Nachrichten verschaffen wie die Zeitung. Mit der Entstehung und rasend schnellen Weiterentwicklung des Internets löst sich diese Monopolstellung immer weiter auf. Heute, im digitalen Zeitalter beginnt oftmals der erste Weg um sich über die aktuellen Nachrichten detailliert zu informieren, mit dem Griff zum Laptop oder Smartphone. Die Endgeräte sind noch nicht Flächendeckend unter den Konsumenten verteilt jedoch besaßen im Mai 2012 bereits 41,1 Mio.1 Menschen in Deutschland ein Smartphone. Trend steigend. Die deutschen Zeitungsverlage haben diesen Trend erkannt und ihr Portfolio angepasst und ihre Kanäle auch digital erweitert. Sie entwickelten zunächst eigene Nachrichtenwebsites für Computer und einige Jahre später, als die Technologie es ihnen ermöglichte, folgten Websites und Applikationen für mobile Endgeräte. Darüber hinaus entstanden Online-Redaktionen und neue Mitarbeiter wurden eingestellt, die sich ausschließlich auf den Inhalt, den sog. Content, des Online-Angebots konzentrierten.2 War es früher noch das Ziel einer Zeitung über die Hintergründe einer Nachricht zu informieren, so geht es heute oftmals darum als erster die Nachricht zu veröffentlichen, im Zweifel auch ohne Hintergrundinformationen. Das Internet, so wie wir es heute kennen, das sog. "Web 2.0", und die internetfähigen Geräte haben das Angebot für Konsumenten stark erweitert. Sie bieten ihnen die Möglichkeit innerhalb von Sekunden an nahezu jedem Ort der Erde Nachrichten zu lesen und selbst zu recherchieren. Das Internet und die internetfähigen Geräte haben das Angebot für Konsumenten stark erweitert. Einzige Bedingung dafür ist eine funktionierende Internetverbindung. Das primäre Ziel der vorliegenden Arbeit ist, anhand einer empirischen Untersuchung, herauszufinden inwiefern sich das Verhalten der Konsumenten im digitalen Zeitalter entwickelt hat. Eine Fokussierung liegt dabei auf den Medien Print und Digital. Entscheidende Ziele sind hier aufzuzeigen, zum einen welches Medium zum Lesen von Nachrichten heutzutage und in einigen Jahren am häufigsten genutzt wird, zum anderen ob und wie stark das Smartphone die Konsummenge an gelesenen Nachrichten verändert hat. Des Weiteren wird versucht darzustellen wie Konsumenten auf Werbung bei Nachrichtenmedien reagieren. Dabei steht die Häufigkeit im Mittelpunkt in der eine Werbeanzeige weiter verfolgt oder nicht beachtet wird. Mit Hilfe einer Online- Umfrage werden die Ergebnisse für die definierten Ziele erarbeitet. Im Anschluss werden diese Resultate analysiert und mit Handlungsempfehlungen für Unternehmen und Zeitungsverlage versehen.

1.2 Aufbau der Arbeit

Die vorliegende Arbeit ist in einen theoretischen und empirischen Teil aufgebaut. Der theoretische Teil soll einen Überblick auf das Konsumentenverhalten und den Nachrichtenmedien in Deutschland verschaffen. Der empirische Teil analysiert die Umfrage anhand, der vom Verfasser aufgestellten Hypothesen.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 1: Ablauf der Arbeit3

Im zweiten Kapitel soll ein Verständnis über das allgemeine Konsumentenverhalten und das Verhalten während eines Kaufprozess geschaffen werden. Des Weiteren werden die unterschiedlichen Prozesse während eines Kaufaktes dargestellt und erklärt. Im letzten Schritt wird auf die Entwicklung des Verhaltens von Konsumenten eingegangen.

Im dritten Kapitel, Nachrichtenmedien in Deutschland, werden zu Beginn der Begriff Massenmedium und Massenkommunikation definiert. Im Anschluss werden die in Deutschland gängigen Massenmedien näher betrachtet. Da die Print- und digitalen Medien den Kernpunkt der Arbeit darstellen, werden diese im weiteren Verlauf einer genaueren Betrachtung unterzogen. Anschließend wird die Marktentwicklung und Finanzierung der beiden Medien verglichen und dargestellt.

Im empirischen Teil der Arbeit wird primär das veränderte Verhalten der Konsumenten im digitalen Zeitalter untersucht. Des Weiteren wird das Leseverhalten in der Gegenwart und Zukunft durchleuchtet. Zum Schluss werden die Ergebnisse der empirischen Erhebung analysiert und mit Handlungsempfehlungen für Unternehmen versehen.

2. Konsumentenverhalten in der heutigen Medienlandschaft

Im folgenden Kapitel werden die Grundzüge des Konsumentenverhaltens näher erläutert. Nach einer kurzen Erklärung des Begriffs folgt eine Darstellung und Erklärung des S-O-R Modells. Im Anschluss werden die jeweiligen Phasen und Typen bei einem Kaufprozess aufgezeigt. Im letzten Punkt wird auf das veränderte Verhalten von Konsumenten in den letzten Jahrzehnten eingegangen.

2.1 Wie wird Konsumentenverhalten definiert?

Vor noch 40 Jahren war der Begriff Konsumentenverhalten kaum bekannt. Heutzutage hat sich die verhaltenswissenschaftliche Betrachtung von Marktteilnehmern und -prozessen in Forschung und Lehre festgesetzt. In der heutigen Zeit wird im engeren Sinne unter dem Konsumentenverhalten das beobachtbare „äußere“ und das nicht beobachtbare „innere“ Verhalten von Personen beim Kauf und Konsum wirtschaftlicher Güter verstanden. Im weiteren Sinne versteht man darunter das Verhalten der Endverbraucher von materiellen und immateriellen Gütern in einer Gesellschaft, also auch das Verhalten von Wählern, Patienten oder Nachrichtenkonsumenten.4 In der Literatur existieren unterschiedliche Definitionsansätze für den Begriff Konsumentenverhalten. Ein Definitionsansatz von Blackwell, Engel und Miniard (2006) beschreibt das Verhalten von Konsumenten als Gesamtheit aller Handlungen und Aktivitäten, die unternommen werden um Waren und Dienstleistungen zu beziehen, zu verbrauchen und sich im Anschluss von diesen wieder zu trennen als Konsumentenverhalten bezeichnet wird.5

Dabei hat sich das Verständnis der Konsumentenforscher über das Konsumentenverhalten innerhalb der letzten Jahrzehnte stark verändert und weiter entwickelt.6

2.2 Konsumentenverhalten während des Kaufprozesses

Der Kaufprozess lässt sich grundsätzlich in zwei Modelle unterteilen. Während das S-R-Modell die Beobachtbaren Größen innerhalb eines Kaufprozesses beschreibt, wird bei dem S-O-R-Modell versucht die nicht beobachtbaren Variablen nachzuvollziehen.

2.2.1 S-R und S-O-R Modell

S-R-Modell und Behaviorismus

Der Behaviorismus dient als Grundlage zur Erklärung des Verhaltens bei beobachtbaren Größen und basiert ausschließlich auf der Beobachtung von Reizen (Stimulus) und Reaktionen (Response). Dieses Modell wird als das Stimulus-Respons-Modell bezeichnet. Die Kernaussage bedeutet, dass wenn ein bestehender Stimulus auf einen Organismus trifft, eine bestimmte Reaktion mit einer bestimmten Wahrscheinlichkeit zu erwarten ist. Dieser Organismus wird in der Abbildung Nr.1 als die Black-Box dargestellt. Die Black-Box wird nur auf Basis der Input- und Outputgrößen untersucht. Eine Erklärung des inneren Verhaltens, warum ein Konsument ein Produkt kauft und ein anderer nicht, obwohl sie beide mit den gleichen Stimuli konfrontiert worden, ist mit diesem Modell nicht möglich. Aus diesem Grund ist das S-R- Modell nicht ausreichend, um komplexe Vorgänge wie das Kaufverhalten zu erklären.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 2: S-R-Modell7

S-O-R-Modell und Neobehaviorismus

Als Weiterentwicklung des Behaviorismus entstand der Neobehaviorismus. Dieser nutzt zur Erklärung des Konsumentenverhaltes Aussagen über nicht- beobachtbare interne Vorgänge und gibt die Betrachtung der Black-Box auf. In dem in Abbildung 2 dargestellten Stimulus-Organismus-Response-Modell (S-O-R) werden im Organismus zwei Variablenklassen differenziert. Zum einen sind dies die beobachtbaren Variablen und zum anderen die intervenierenden Variablen. Wie beim SR-Modell sind die Stimuli und Response die Variablen welche beobachtbar sind. Das Prinzip der intervenierenden Variablen besteht aus den aktivierenden Prozessen (z.B. Emotion, Motivation und Einstellung) und den kognitiven Prozessen (z.B. Wahrnehmung, Lernen und Gedächtnis). Um den Organismus zu erklären werden diese beiden Prozesse im S-O-R-Modell miteinander verknüpft.8

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 3: S-O-R-Modell9

Anhand dieses Modells stellt die Konsumentenverhaltensforschung seither nicht nur die sichtbaren Reaktionen der Kunden dar, sondern auch die im Organismus ablaufenden unsichtbaren Phasen des Kaufentscheidungsprozesses.

2.2.2 Arten der Kaufentscheidungsprozesse

Bevor die differenzierten Kategorien von Kaufentscheidungen dargestellt werden, sollen zunächst die Prozesse aufgezeigt werden welche einem Kaufakt vorausgehen.

Ein Kaufprozess beginnt immer mit einem Bedürfnis als Initialzündung. Unabhängig von der Art des Bedürfnisses, stellt der Organismus Energie zur Lösung des Problems bereit. Durch die objektorientierte Handlungsabsicht entsteht aus einem Bedürfnis ein Bedarf. Die Befriedigung des Bedarfs wird dabei durch ein ganz bestimmtes Produkt gesucht, zum Beispiel eine Zeitung. Sobald der Konsument die Zeitung erwerben möchte wird der Bedarf als Nachfrage handlungswirksam. Die Nachfrage ist dabei so zu verstehen, dass sie kaufkraftgestützt sein muss. Das bedeutet, dass ein potentieller Konsument, der nicht über das nötige Geld verfügt, in diesem Sinne keine Nachfrage ausübt. Bei dem abschließenden Kaufakt handelt es sich um den vollzogenen Kauf.

Dieser Prozess findet nicht bei allen Gütern gleichermaßen statt. Kaufentscheidungsprozesse lassen sich dabei in extensiv, limitiert, habituell und impulsiv unterscheiden.10 Im folgenden werden die verschiedenen Kaufprozesse im Einzelnen erläutert.

- Extensiver Kaufentscheidungsprozess

Im Normalfall sind extensive bzw. ausgedehnte Kaufentscheidungen sehr komplex und hauptsächlich bei neuartigen Entscheidungssituationen anzutreffen. Der Entscheider verfügt bisher über keinerlei Erfahrung mit solch einer Situation und muss daher im Kaufentscheidungsprozess zuerst Problemlösungsmuster und Beurteilungskriterien erarbeiten. Daraus folgend sind Informationsaufnahme und Informationsspeicherung von besonderer Bedeutung und charakteristisch für eine extensive Kaufentscheidung. Die Informationssuche erfolgt aktiv bei externen Quellen. Das wahrgenommene Risiko und das Involvement des Entscheiders sind dabei sehr hoch, da der Konsument einen hohen Informationsbedarf hat und die Kaufrisiken zu mindern versucht, dauert diese Art von Kaufentscheidung in der Regel sehr lange.11 Produkte sind hier Shopping Goods (Möbel, Kleidung) oder High-Interest-Produkte wie zum Beispiel ein neuer Laptop oder eine Urlaubsreise12 Die sieben Phasen des extensiven Kaufentscheidungsprozesses werden in der folgenden Grafik (Abb. 3) unter „Entscheidungsprozess“ dargestellt.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 4: Totalmodell des Konsumentenverhaltens13

- limitierter Kaufentscheidungsprozess

Der limitierte Kaufentscheidungsprozess beschreibt eine Kategorie des Entscheidungsprozesses, bei dem der Käufer nicht alle Phasen durchläuft. Er hat bereits erste Erfahrungen mit den Produkten gesammelt und benötigt daher weniger Zeit.14 Informationsaufnahme und - verarbeitung sind dabei wieder von großer Bedeutung, jedoch fin er eher auf Wissen und Erfahrungen des Konsumenten.15

- habitualisierter Kaufentscheidungsprozess

Der habitualisierte bzw. gewohnheitsmäßige Kaufentscheidungsprozess findet in der Regel bei Convenience Goods und bei Low-Interest- Produkten statt. Beispiele sind hierfür Zeitungen und Zeitschriften oder auch Zahncreme. Für diese Produkte entscheidet man sich normalerweise einmal und kauf sie über mehrere Jahre oder sogar Jahrzehnte, ohne dass die Produktauswahl nochmals hinterfragt wird. Bei diesem Prozess entfällt bzw. verkürzt sich der Such-, Bewertungs- und Auswahlprozess nach der initialen Entscheidung.16 Die Kaufentscheidung findet reaktiv statt und wird automatisch getroffen. Der Konsument vermindert zusätzlich sein Kaufrisiko, indem er auf bewährte Marken setzt.17

- impulsiver Kaufentscheidungsprozess

Bei einem impulsiven Kaufentscheidungsprozess durchläuft der Käufer keinen geplanten Prozess. Der Konsument wird durch ein konkretes Produkt im Geschäft, dem sog. Point of Sale bzw. Point of Purchase (Internet), zum Kauf angeregt.18 Die Kaufentscheidung folgt unmittelbar auf Reize und wird dabei von Emotionen begleitet. Sie erfolgt rasch, spontan und reaktiv. Der Prozess des Impulskaufes wird zusätzlich nochmal in vier Arten unterteilt.

- Erinnerungsgesteuert

Bedeutet, dass dem Konsumenten während des Kaufes ein Bedürfnis bewusst wird, welches er vergessen hat.

- Geplant

Ein Impulskauf ist dann geplant wenn der Konsument sich dazu entschließt sein Sonderangebot in Anspruch zu nehmen.

- Rein

Die spontane Entdeckung eines neuen Produktes.

- Überredung

Eine Kaufentscheidung wird durch Argumente von Seiten des Verkäufers herbeigeführt.19

2.3 Entwicklung des Verhaltens von Konsumenten

Nicht nur die Forschung hat sich die letzten Jahre weiter entwickelt auch das Verhalten der Konsumenten verzeichnet signifikante Veränderungen. Zu Beginn stand das klassische konsistente Konsumentenverhalten gefolgt vom hybriden Konsumentenverhalten. Die aktuellste Form ist der multioptionale Konsument.20 Diese Entwicklungen werden im folgenden genauer belichtet.

1) Konsistente Konsumentenverhalten

Zu Beginn wurde jedem Konsumenten ein bestimmtes Verhaltensmuster zugeordnet. Es entwickelte sich dabei ein Image des Massenkonsumenten der einer einheitlichen Gruppe angehört die durchschaubar, berechenbar und steuerbar ist. Zusätzlich wurde davon ausgegangen, dass der Konsument immer auf die gleiche Art und Weise auf einen bestimmten Reiz reagiert.

2) Hybrides Konsumentenverhalten

In den 90er Jahren folgte die zweite Entwicklungsstufe. Diese Stufe zeichnet sich durch bi-polares bzw. Zweidimensionales Verhalten der Konsumenten aus. Beispielhaft ist hierfür, dass der Konsument seine Nachrichten genauso gerne zu Hause in Form einer Zeitschrift als auch auf seinem Smartphone liest. Dabei sucht der Konsument mit Vorsatz den Kontrast, den er z.B. in Produkten mit verschiedenen Preisklassen findet. Sollten sich diese Handlungen als beständig erweisen gilt dieses Verhalten als stabil. Ist das konsistente Verhalten noch einheitlich, wird das hybride Verhalten differenziert dargestellt. Dies bedeutet, dass nicht nur nach Zielgruppen unterschieden werden kann, sondern dass durch ihre Gespaltenheit eine weitere Dimension hinzugefügt wird.

3) Multioptionales Konsumentenverhalten

Das heutzutage am häufigsten beobachtete Konsumentenverhalten unterscheidet sich deutlich von dem konsistenten und hybriden Verhaltensweisen. Hauptmerkmale des Konsumenten sind hier seine Instabilität und die verschiedenen Dimensionen. In diesem Verhalten lässt sich der Konsument nicht mehr in bestimmte Verhaltensschemen einordnen. Er orientiert sich an verschiedenen Trends und lebt diese nach seinem eigenen Empfinden aus. Er hat mehrere verschiedene Verhaltensmuster und wird zum Gruppenpendler, der jederzeit eine Veränderung an seinen Verhaltensweisen vornehmen kann. Durch die zusätzliche Entwicklung vom Verkäufermarkt in einen Käufermarkt ist er nicht mehr steuerbar, sondern entscheidet selbst. Trotz der vielen unterschiedlichen Möglichkeiten die der Konsument nutzt, verfolgt er eine Leitidee mit deren Hilfe sein Verhalten nachvollziehbar, jedoch nicht vorhersehbar, ist.21

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

3. Nachrichtenmedien in Deutschland

Die Landschaft der Nachrichtenmedien in Deutschland hat sich durch die Digitalisierung stark verändert. Dabei sind neue Möglichkeiten entstanden welche das Spektrum an Angeboten für Konsumenten stark erweitert haben. In Deutschland werden Nachrichten mit Hilfe von Massenmedien verbreitet. Im folgenden Kapitel werden zu Beginn diese Medien vorgestellt. Anschließend werden Printmedien und digitale Medien zur Nachrichteninformationsgewinnung beschrieben. In einem letzten Schritt erfolgt ein Vergleich zwischen den Printmedien und digitalen Medien in den Bereichen Marktentwicklung der letzten 20 Jahre und Finanzierung des Mediums.

3.1 Fünf Faktoren der Massenmedien

In Deutschland werden zur Verbreitung von Nachrichten hauptsächlich Massenmedien genutzt. Unter diesen Massenmedien werden allgemein technische Mittel, die zur Vermittlung von Informationen und Emotionen dienen, verstanden. Diese Medien dienen dabei als Instrumente zur Informationsübertragung zwischen Sender und Empfänger und werden als Massenmedien verstanden, da sie überall zugänglich sind und deswegen schnell und effektiv Nachrichten an eine große Menschenanzahl übertragen können.23 Ein weiteres Merkmal ist die räumliche, zeitliche oder raumzeitliche Distanz zwischen den Kommunikationspartnern.24 Als wichtiger Bestandteil der Massenmedien gilt die Massenkommunikation. Diese erreicht dabei ein breites Publikum, vermittelt Einflüsse der weiteren Umwelt und ist in der Lage, starke Aufmerksamkeit für ein Angebot zu erzeugen.25 Ob ein Medium eine Massenkommunikation anbietet oder nicht wird durch folgende fünf Faktoren bestimmt.

1) Öffentlich

Keine begrenzte und personell definierte Empfängerschaft

2) Technische Verbreitungsmittel

Mit Hilfe eines Mediums

3) Indirekt

Räumliche, zeitliche oder raumzeitliche Distanz zwischen den Kommunikationspartnern

4) Einseitig

Ohne Rollenwechsel zwischen dem Aussagenden und Aufnehmenden

5) Disperses Publikum

Räumliche oder zeitliche oder raumzeitliche Distanz zwischen den Aufnehmenden26

3.1.1 Massenmedien als Nachrichtenmedien in Deutschland

Nach den soeben aufgeführten fünf Faktoren gibt es in Deutschland vier Medien die diese erfüllen und Nachrichten mit Hilfe von Massenkommunikation bereitstellen. Diese Medien werden anhand ihrer Geschichte, Entwicklung und Verwendung als Nachrichtenmedium im folgenden Kapital kurz vorgestellt.

Fernsehen

Das Fernsehen hat sich in Deutschland in der Zeit zwischen 1950 und 1960 etabliert. Zu Beginn standen den Konsumenten ein von den Landesrundfunkanstalten in einer Arbeitsgemeinschaft produziertes Fernsehprogramm (ARD), eine von allen Bundesländern gegründete zentrale öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt (ZDF) und die dritten Fernsehprogramme einiger Landesrundfunkanstalten zur Verfügung (z.B. N3). Heutzutage sind in 90% der Haushalte in Deutschland mehr als 30 deutschsprachige Fernsehsender zu empfangen. Damit erreicht das Fernsehen täglich 85% der deutschen Bevölkerung und wird im Schnitt drei Stunden am Tag genutzt. Die publizistische Bedeutung von Fernsehen in Deutschland ist sehr hoch. Informationen über Politik und täglichem Geschehen haben einen hohen Stellenwert und werden in Nachrichtensendungen, Gesprächsrunden und Magazinen ausgestrahlt. Zusätzlich gibt es TV-Sender die sich fast nur mit dem Senden von Nachrichten beschäftigen, Beispiele wären hier die die Sender N-TV und N24.27

Abbildung 5 zeigt sieben ausgewählte deutsche Nachrichtensendungen und deren durchschnittlichen Einschaltquoten im Jahr 2013. Mit 4,8 Mio. Zuschauern pro Sendung ist die Tagesschau im Ersten die beliebteste Nachrichtensendung im deutschen Fernsehen.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 6: Reichweiten ausgewählter Nachrichtensendungen im Jahr 2013 nach der durchschnittlichen Anzahl der Zuschauer28

Hörfunk

Der Hörfunk hat sich in Deutschland in den letzten 20 Jahren zu einem Massenmedium entwickelt, welches von Beginn an strikter staatlicher Kontrolle unterlag. Nach dem zweiten Weltkrieg wurden in den Bundesländern Anbieter für regionale Hörfunkprogramme gegründet. Mitte der 80er Jahre wurden private Hörfunkanbieter zugelassen und das Radio wurde für die Konsumenten ein durchformatiertes Programm, das sie neben der Arbeit oder beim Autofahren als Sekundärmedium nutzen. Heutzutage besteht ein dichtes Netz aus 392 Nachrichtensendern.29

Zusammengesetzt aus öffentlich-rechtlichen regionalen Radiosendern (z.B. „Eins Live“ vom WDR) und privaten regionalen oder lokalen Anbietern (z.B. Antenne Bayern).

Insgesamt erreicht das Radio täglich 85% der deutschen Bevölkerung und wird durchschnittlich 3,5 Stunden am Tag genutzt. Regelmäßige Nachrichten und Informationen sind elementare Bestandteile der Radiosender. Dabei senden die Radiosender in Deutschland stündlich Nachrichten.30 Wie beim Fernsehen gibt es auch im Hörfunkbereich reine Nachrichtensender. In der folgenden Abbildung 6 sind die meistgehörtesten dargestellt. Auf Platz 1 mit täglich über 1,5 Mio. Konsumenten liegt der Deutschlandfunk. Am zweit- und dritthäufigsten wird das Nachrichtenprogramm von WDR 5 und B5 aktuell genutzt. Zusammen haben die Sender eine Reichweite von ca. 1,4 Mio. Zuhörern.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 7: Reichweiten der Radioprogramme mit Wirtschafts- und Nachrichtenausrichtung 201231

[...]


1 Vgl.: http://de.statista.com, abgerufen am 14.03.2015.

2 Vgl.: http://www.spiegelgruppe.de, abgerufen am 14.03.2015.

3 Eigene Darstellung.

4 Vgl.: Kroeber-Riel, Gröppel-Klein (2013), S.3ff.

5 Vgl.: Blackwell, Engel, Miniard (2006), S. 4.

6 Vgl.: Gröppel-Klein (2008), S.542.

7 Eigene Darstellung in Anlehnung an: Musiol, Kühling (2009), S. 31.

8 Vgl.: Foscht, Swoboda (2011), S. 23 ff.

9 http://wirtschaftslexikon.gabler.de, abgefragt am 04.03.2015.

10 Vgl.: Kreutzer (2013), S.28 f.

11 Vgl.: Hofbauer, Sangl (2011) S. 127.

12 Vgl.: Kreutzer (2013), S.29.

13 Eigene Darstellung in Anlehnung an: Blackwell, Engel, Minard (2006), S. 24

14 Vgl.: www.excentos.com, abgerufen am 01.03.2015

15 Vgl.: Hofbauer, Sangl (2011) S. 127.

16 Vgl.: Kreutzer (2013), S.30.

17 Vgl.: Hofbauer, Sangl (2011) S. 127.

18 Vgl.: Kreutzer (2013), S.31.

19 Vgl.: Hofbauer, Sangl (2011) S. 128.

20 Vgl.: Foscht, Swoboda (2011), S 5.

22 Eigene Darstellung in Anlehnung an: Foscht (2001), S. 114.

21 Vgl.: Tonnesen (2000), S. 22ff.

22 Eigene Darstellung in Anlehnung an: Foscht (2001), S. 114.

23 Vgl.: definition-online.de, abgerufen am 04.03.2015.

24 Vgl.: wirtschaftslexikon.gabler.de, abgerufen am 05.03.2015.

25 Vgl: wirtschaftslexikon.gabler.de, abgerufen am 05.03.2015.

26 Vgl.: Dittmar (2010), S. 37.

27 Vgl.: www.bpb.de, abgerufen am 06.03.2015.

28 Eigene Darstellung in Anlehnung an: http://de.statista.com, abgerufen am 09.03.2015.

29 Vgl.: http://de.statista.com, abgerufen am 09.03.2015.

30 Vgl.: ww.bpb.de, abgerufen am 06.03.2015.

31 Eigene Darstellung in Anlehnung an: http://de.statista.com, abgefragt am 06.03.2015.

Ende der Leseprobe aus 72 Seiten

Details

Titel
Print vs. Digital. Das veränderte Verhalten von Konsumenten bei Nachrichtenmedien im digitalen Zeitalter
Hochschule
Fachhochschule Hof
Note
1,7
Autor
Jahr
2015
Seiten
72
Katalognummer
V302368
ISBN (eBook)
9783956877285
ISBN (Buch)
9783668005952
Dateigröße
2514 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
print, digital, verhalten, konsumenten, nachrichtenmedien, zeitalter
Arbeit zitieren
Michael Holzwig (Autor:in), 2015, Print vs. Digital. Das veränderte Verhalten von Konsumenten bei Nachrichtenmedien im digitalen Zeitalter, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/302368

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